S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 126. Kapitel ------------ „Cloud?“, Aeris rückte in sein Blickfeld. Ihre Stirn lag in Falten und ihre Hand kam näher, bis sie sich auf seine Stirn legte, „Wie fühlst du dich?“ Wie er sich... was war denn passiert? Da war die Materia und Sephiroth gewesen – und was für ein Sephiroth! Er hatte ganz klar die Fassung verloren. Das war kein Wahnsinniger. Das war ein berechnender General, den er überrascht hatte. Sephiroth war nicht wahnsinnig. Und wenn seine Theorie stimmte, musste er ganz dringend mehr über die Sache nachdenken. Aber dann? Er hatte einen Zusammenbruch vorgetäuscht, um die anderen abzulenken. Sie würden sicherlich glauben, dass Sephiroth ihn kontrolliert hatte. Nur was war danach gewesen? Plötzlich schien da ein Filmriss. Oder... nein, das war ein weiterer Erinnerungsschub gewesen. Er erinnerte sich an... Oh, Gaia. Nein... er schloss die Augen und zwang sich dazu nicht aufzuschluchzen. Er erinnerte sich an das liebevolle Lächeln. Nicht nur in der Nacht in Nibelheim. Nein, auch in der Nacht davor. Und der davor... all den Nächten, die er mit Sephiroth geteilt hatte. Das hatte sein Kopf ihn vergessen lassen? Dass er Sephiroth liebte? Dass er mit ihm zusammen gewesen war? „Cloud?“, fragte Aeris erneut. „Ich... ich habe etwas Schreckliches getan...“ „Gib dir nicht die Schuld“, sie griff seine Hände und drückte diese, „Wir wissen, dass Sephiroth dich kontrolliert hat. Niemand gibt dir die Schuld.“ „Nein... nein, nicht das... Sephiroth“, er atmete tief durch, um die Tränen in seinen Augen gefangen zu halten, „Ich habe... ich habe ihn angegriffen... ich habe ihn dazu gebracht, Selbstmord zu begehen... zu versuchen...“ „Cloud, was redest du da? Was ist in dich gefahren?“ „Ich muss weg.“, er stand auf, stieß sie zur Seite und rannte in irgendeine Richtung davon. Egal wohin – nur weg. Sie waren mitten im Wald, hier lebte keine Menschenseele. Einfach weg von diesen Menschen mit all ihren Fragen. Sephiroth... waren sie wirklich zusammen gewesen? Waren diese Erinnerungen wahr? Hatte er wirklich... er blieb stehen und starrte den Baum vor sich an. Hatte er Sephiroth wirklich geliebt? Und der ihn? Er sah dieses Lächeln und die lieben Berührungen in seinen Gedanken. Gesten, die er nie von Sephiroth erwartet hätte. Warum hatte Sephiroth seine Heimat zerstört? Warum war er dem Wahnsinn verfallen? War das Wahnsinn gewesen? Es passte so gar nicht... der Sephiroth, der liebevoll über seine Wange strich und der, der blutend ins Mako gesprungen war. Warum wollte Sephiroth sich töten? Weil er Nibelheim angegriffen hatte? Aber warum hatte er das getan? Cloud schrie wütend auf und fuhr sich durchs Haar. Es ergab alles keinen Sinn! „Da bist du ja.“, Aeris lief heran und blieb keuchend neben ihm stehen, „Warum bist du plötzlich weggerannt?“ „Ist doch egal...“, er schlug auf einen Baum, der gefährlich knackte, „Scheißegal...“ „Cloud?“, sie legte die Hände auf seine Schultern. „Ich habe ihn nicht getötet...“ Aeris schwieg einen Moment und massierte sanft seine Schultern. Als er nicht weiter sprach, erwiderte sie: „Das ist in Ordnung. Wir wissen, dass er dich am Tempel kontrolliert hat. Du konntest dich nicht wehren.“ „Nein!“, er richtete sich auf und drehte sich zu ihr, „Ich habe ihn nicht getötet, verstehst du?“ „In Nibelheim?“, sie blinzelte verwirrt, „Das wissen wir auch. Sonst wäre er ja jetzt nicht hier, nicht?“ „Aeris...“, was wollte er eigentlich von ihr? Was wollte er ihr sagen? „Ist schon gut. Natürlich ist das nicht leicht. Sephiroth ist ein starker Gegner, aber wir werden das schaffen. Auch wenn er dich kontrolliert oder uns Menschen nimmt, die uns wichtig sind. Wir geben nicht auf und irgendwann haben wir ihn.“ „Ich liebe ihn“, erwiderte Cloud mit einem Blick auf sie. Sie stockte, sah überrascht zu ihm auf. Nicht entsetzt, nicht angeekelt, nicht ungläubig, nur überrascht. Nach einem Moment nickte sie mit einem Seufzen und meinte: „Das hatte ich befürchtet.“ „Hattest du?“, es war an Cloud, überrascht zu sein. „Natürlich. Wie sonst kann er dich so gefesselt haben? Er kontrolliert das, was du tust und er spielt dich gegen uns aus. Er benutzt dich wie eine Marionette. Warum bin ich nicht eher darauf gekommen?“, sie sah nachdenklich zur Seite, „Wir müssen dich von seinem Einfluss befreien... lass mich etwas versuchen.“ Mit einem Schritt stand sie direkt vor ihm und noch bevor Cloud realisierte, was sie tat, küsste sie ihn bereits. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)