S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 143. Kapitel ------------ *Trommelwirbel* Glaubt es oder nicht, aber hier ist es: Das Finale! (der letzte Kampf XD) _________________________________________________________________________________ Aeris. Zack. Sie waren hier. Nein. Cloud lächelte – er war da. Er war endlich da. Angekommen. Er öffnete die Augen, doch sah nichts als endloses Weiß. Eigentlich hatte er Grün vermutet, aber wer verstand schon den Lebensstrom? Zack und Aeris wollten, dass er zurück ging, aber er wusste ganz genau, was er wollte. „Sephiroth?“, flüsterte er ins weiße Nichts. „Du musst dich nur umdrehen.“ Er schoss herum und blickte in kaum einen Meter entfernte graue Augen. Stahlgrau. Ohne den geringsten grünen Schimmer. Aber ansonsten war alles, wie er es in Erinnerung hatte. Samtene Haut, kantige, doch feine Züge und meterlanges, glänzendes Haar. Gott und Soldat zugleich. Erhaben und roh in einem. Die Legende seiner Kindheit, das Idol seiner Jugend und die verbotene Sünde seiner letzten Jahre. Er nahm die zwei Schritte und schlang seine Arme um Sephiroth. „Ich bin hier“, er schämte sich nicht einmal, dass man die Tränen in seiner Stimme hören konnte, „Ich bin wirklich hier.“ „Das bist du“, der Größere legte eine Hand unter sein Kinn, zog sein Gesicht nach oben und hauchte einen Kuss auf seine Lippen, „Aber deine Zeit ist noch nicht gekommen.“ „Das ist mir scheiß egal. Ich will einfach nur hier bleiben“, Clouds Arme zogen sich fester um den Anderen, „Ich will bei dir bleiben. Alles andere ist mir egal!“ „Alles?“, beide Daumen strichen über Clouds Wange und hoben so sein Gesicht, dass er Sephiroth wieder ansah, „Alles andere ist dir egal?“ „Natürlich! Ich liebe dich! Ich will einfach nur bei dir bleiben. Bitte!“, er war sich nicht zu schade, um zu flehen. Er würde auf die Knie gehen und betteln, wenn es sein musste. Er wollte Sephiroth. Er wollte nie wieder weg. „Und die Kinder? Tifa? Deine Freunde?“ Cloud blinzelte. Kinder... Denzel. Denzel und Marlene. Seine Kinder. Seine Augen huschten herum, als könnte er irgendetwas im endlosen Weiß entdecken, was ihm Antwort geben konnte. „Sie sind dir nicht egal, nicht wahr?“ „Sie... sie...“, Cloud seufzte, sackte in sich zusammen und legte seine Stirn an Sephiroths Brust, „Nein, das... das sind sie nicht. Denzel und Marlene... besonders Denzel. Er... er braucht mich. Sie verlassen sich auf mich.“ „Du hast ihnen versprochen, dass du zurück kommst.“ „Aber- du...“, Cloud sah auf und schüttelte den Kopf, „Du bist wichtiger! Natürlich brauchen sie mich, aber sie kommen über mich hinweg. So wichtig bin ich nicht. Aber du... du... ich brauche dich. Ich schaffe das nicht ohne dich. Es tut so weh, wenn du nicht da bist.“ „Ich bin immer da.“, Sephiroth legte eine Hand auf Clouds Herz, „Genau hier. Und da werde ich auch immer bleiben. Genau so, wie ich hier bleibe und auf dich warte. So lange du mich nicht vergisst, bleibe ich hier und warte.“ Cloud seufzte. Nein, so wichtig war er nicht. Aber er hatte es trotzdem versprochen. „Ist meine Strafe noch nicht abgegolten?“, murmelte er traurig. „Welche Strafe?“ „Dass... dass ich leben muss. Ohne dich.“ „Das ist doch keine Strafe.“, Sephiroth schnaubte beinahe bei der Aussage, „Das Leben ist ein Geschenk, Cloud. Ich habe bis auf das eine Mal immer versucht, dein Leben zu schützen. Alles gute Leben zu schützen... bitte sag mir nicht, dass das ein Fehler war.“ „Du hast versucht die Menschheit auszurotten.“, konterte Cloud etwas kälter als geplant. „Ich habe versucht mich auszurotten. Mich und die Stadt der Sünde.“ Sünde... Cloud lockerte seinen Griff, um leichter zu ihm aufsehen zu können. „Nicht alles in Midgar war schlecht. Die meisten Erwachsen waren vielleicht nicht besser als Tiere, aber Aeris Ziehmutter lebte dort. Denzel lebte dort. Das sind keine schlechten Menschen. Du hättest beinahe tausende von Unschuldigen getötet.“ Sephiroth wandte den Blick ab. „Du hast es gut gemeint“, Cloud lehnte sich wieder gegen dessen Brust, „Du hast uns alle retten wollen.“ „Kannst du mir verzeihen?“, flüsterte Sephiroth. „Dass du gestorben bist? Oder dass du mich gezwungen hast dich zu töten?“, er erhielt darauf keine Antwort, sodass er sich mit einem Lächeln an die warme Haut kuschelte, „Stände ich hier, wenn ich es nicht hätte?“ „Sagst du mir dann, warum du gestraft werden musst?“, fragte der Größere ebenso leise. „Weil...“, weil er Sephiroth getötet hatte? … Nicht wirklich. Er hatte dessen Wunsch erfüllt. Er hatte sich seine eigene Liebe gestohlen, aber war das ein Grund dafür sich selbst zu strafen? Was für ein ironischer Teufelskreis. „Gut“, Sephiroth lächelte, „Dann geh zurück. Ich warte hier auf dich. Kümmere dich um die, die dich brauchen.“ Cloud nickte, stellte sich auf Zehenspitzen und hauchte einen Kuss auf Sephiroths Lippen. Bevor er sich jedoch ganz von ihm löste, fragte er: „Woher wusstest du, dass ich gebraucht werden würde?“ „Das wusste ich nicht.“, ein geheimnisvolles Lächeln legte sich auf Sephiroths Lippen, „Ich wusste nur, dass ich wollte, dass du lernst, was es heißt glücklich zu sein, bevor du stirbst.“ „Aber-“, Clouds Stirn legte sich in Falten, „Aber ich kann nicht glücklich sein. Ohne dich.“ Er fand sich seines Atems beraubt durch einen stürmischen Kuss. „Ich wiederhole es gern noch einmal für die ganz Langsamen.“, Sephiroths Stimme enthielt denselben Ton, den er auch anschlug, wenn er einer Rede an seine Truppen eine Warnung folgen ließ, „Ich. Bin. Immer. Bei. Dir.“ „Ist das eine Drohung?“, fragte Cloud mit etwas, was halb Lachen und halb Schluchzen war. „Das ist ein Versprechen. Das Einzige, das ich je machen werde. Ich werde niemals eine Erinnerung sein.“ Schock weitete Clouds Lider, doch er spürte die Hände, die ihn zurück zogen. Weg zogen. Er schrie Sephiroths Namen, aber er sah nur das Lächeln der sich immer weiter entfernenden Person. Plötzlich umfing ihn Wasser. Instinktiv öffnete er die Augen und drehte sich so, dass er schwimmen konnte, aber er fand schnell Grund unter sich. Ein Teich? Kinder? Er sah sich um. Ah... Aeris Kirche. Er schloss kurz die Lider und atmete tief durch. Er war wirklich wieder da. Er hatte wirklich noch weiter zu leben. Er drehte sich zu seinen Freunden und fand sie alle am Rand des Teiches. Allen voran Denzel, der noch immer eine Geostigmanarbe auf der Stirn trug. Er hatte sich also noch nicht ins Wasser getraut. Wie auch... Cloud ging hinüber und hob den Jungen hinab. Er wusste ganz genau, was in dem kleinen Kopf vor sich ging. Was, wenn es nicht funktionierte? Was, wenn er nicht geheilt werden konnte? Er goss das Wasser über das braune Haar. Sephiroth hatte Recht. Sie brauchten ihn. Er sah den tobenden Kindern im Wasser zu und ganz unwillkürlich zog sich einer seiner Mundwinkel in die Höhe. Er legte eine Hand auf sein Herz und spürte statt der endlosen Trauer, die ihn immer eingenommen hatte, die sanfte Wärme dessen, der stets bei ihm war. Es war keine Drohung, es war keine Strafe – es war ein Versprechen. Er lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)