Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 6: Kidding ------------------ Page six: Kidding „Und, was hast du so über diesen Yagami herausgefunden?“, fragte L, nachdem Liz gerade die Tür passiert hatte. Sie hatte sich nun schon 3mal mit Raito getroffen und auf der einen Seite hatte sie die Nase gestrichen voll, auf der Anderen freute sie sich schon auf das nächste Treffen. „Na ja, er ist ein mieser Lacrossespieler und hält es für unmoralisch, was Kira verzapft. Von wegen Mord ist Mord und so. Kam verdammt glaubwürdig rüber, aber ich hab ihm auch verkaufen können, dass ich gebürtige Japanerin bin.“ „Also nichts Produktives oder Nützliches?“ „Er hat eine süße Schwester, aber die ist zu jung für dich.“ L schnaufte und sah auf seinen Monitor. „Bleib an ihm dran, ich habe da so ein komisches Gefühl.“ •• In der japanischen Ermittlungszentrale klingelte das Telefon und der Chefinspektor nahm den Hörer ab. „Ich bin’s… Wieder 6 inhaftierte Verbrecher gestorben… Herzversagen… dann muss es Kira sein.“ „Schon wieder 6.“, seufzte ein Mitarbeiter. „Verdammter Kira!“, fluchte Mogi, ebenfalls ein Ermittler, und ballte die Faust. „Was?! 3 der Opfer haben vor ihrem Tod auffälliges Verhalten gezeigt? Was meinen Sie damit?! Es war also nicht einfach nur Herzversagen?“ „Nein, die Todesursache was Herzversagen, aber einer hat kurz vor seinem Tod ein Bild gezeichnet, ein anderer eine Art Abschiedsbrief geschrieben…“, sagte der Mann am anderen Ende. „Warten Sie einen Augenblick. Ich muss mir das alles in meine Akten eintragen. Also, ganz langsam bitte.“, bat Soichiro, klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter und begann die Ereignisse in seinen Laptop einzutippen. „Shirami hat sich in den Finger geschnitten und mit seinem Blut an die Zellenwand eine Art Stern mit einem Kreis drum herum gezeichnet. Yadanaki hat einen Brief hinterlassen, dessen Sinn uns nicht recht klar ist. Ja, ich schicke Ihnen sofort eine Kopie, aber außer der Erwähnung Kiras, den die Verbrecher natürlich auch kennen, hat er eigentlich keinen nennenswerten Inhalt. Am auffälligsten war aber Yoda, der erst aus seiner Zelle flüchtete, um dann 30 Meter weiter in einer Personaltoilette zu sterben.“ Watari gab die Neuigkeiten sofort an L weiter. „Es gab gerade ein paar Fälle von Herzversagen, die sich von den bisherigen etwas unterscheiden.“ „Unterscheiden? Inwiefern?“, fragte L gespannt. Seine Schwester gesellte sich vor Neugier zu ihm und hörte ebenfalls gebannt zu. „Ich schicke umgehend Fotos eines hinterlassenen Bildes und eines Briefes.“ „Danke.“ Kurz darauf erhielt Ryuzaki Fotos der Tatorte. Auf dem einen sah man eine graue Wand, die einer Gefängniszelle, worauf ein mit Blut gezeichnetes Pentagram zu sehen war. Das andere Bild war ähnlich wie eine Notiz, wo folgender Text enthalten war: »Wer ist dieser Kira? Ich hätte nie gedacht, dass ich das Opfer eines Gottes würde. Falsch gedacht. Woher die Schmerzen im Nab- el?« L betrachtete die Text irritiert. Er dachte kurz nach. Was bringt einen Verbrecher dazu, so etwas zu schreiben? Wo ist der Sinn? //Er hatte Angst vor Kira… Es wäre möglich, dass die Verbrecher das alles von sich aus gemacht haben. Wir wissen bereits, dass Kira die Todeszeit manipulieren kann… Vielleicht kann er auf dieselbe Weise auch das Verhalten der Verbrecher kurz vor ihrem Tod beeinflussen…// Er wendete sich wieder an sein Mikro. „Herr Oberinspektor. Ich möchte Sie bitten, die neuerlichen Opfer in Ihrem Bericht wie reguläre Fälle von Herzversagen zu behandeln. Es ist möglich, dass Kira die Verbrecher als Versuchskaninchen benutzt hat. Und er soll nichts durch das Fernsehen oder die Zeitung über das Ergebnis seines Experiments erfahren.“ Soichiro Yagami nickte am anderen Ende. „Verstehe.“ Seine Kollegen schienen irritiert. „Versuchskaninchen?“ „Was für ein Unmensch.“ „Er geht mit Menschenleben um, als sei alles nur ein Spiel… Das ist unverzeihlich!“ L trennte die Verbindung. //Wenn Kira mit den Verbrechern experimentiert, dann muss er einen Plan haben. Aber wenn er jetzt etwas unternimmt, dann besteht die Chance, dass das FBI auf ihn aufmerksam wird. Aber was ist… wenn das nicht nur ein Experiment war…// Er dachte nach, was Kira bewecken wollte, als seine Schwester zu ihm stieß. Sie sah sich die Dateien für kurze Zeit an und grinste. „Er hatte Schmerzen im Nabel…“ Sie lachte kurz. „Oh Gott, wie kommt man denn aus so was? Wer hätte das Gedacht, L?“ Sie grinste ihren Bruder an, dieser verstand es sofort. »Wer ist dieser Kira? Ich hätte nie gedacht, dass ich das Opfer eines Gottes würde. Falsch gedacht. Woher die Schmerzen im Nab- el?« Dieser Text enthielt eine Nachricht. Las man die ersten Wörter von oben nach unten… »Wer hätte das gedacht el?« Was wollte Kira L damit sagen? Dass er auch das Verhalten seiner Opfer manipulieren kann? Dass er ihn verarschen kann? •• Kaum war Liz verwunden, schon hatte sich Raito in den PC seines Vaters eingehackt, um nach zu schauen, ob sein Plan aufgegangen war. Als er das Ergebnis sah, grinste er triumphierend. „Schau dir das an, Ryuku. Vater hat die Ergebnisse meines Experiments schon in seinen Computer eingegeben. Wie ich dachte. Es funktioniert.“ „Was denn für Ergebnisse?“, fragte Ryuku, der sich nicht weiter damit beschäftigt hatte, als Raito in sein Death Note schrieb. „Einer ist geflohen und dann in die Toilette gegangen, wie ich es im Death Note angegeben habe. Der Nächste hat exakt das Bild gezeichnet, das ich auch in das Death Note gezeichnet habe. Und der Dritte hat genau den Text geschrieben, den ich im Death Note angeben habe. Diese 3 haben genau das getan, was ich im Death Note nach dem Wort »Herzversagen« notiert habe… Die Todeszeiten dürften auch stimmen. Bei den nächsten 3 habe ich absichtlich sehr unwahrscheinliche Details aufgeschrieben. Beim Ersten habe ich »stirbt heute um 18 Uhr vor dem Eiffel-Turm in Frankreich« geschrieben. Aber es ist physikalisch unmöglich, dass ein Mensch, der um halb 6 noch in Japan in einer Zelle sitzt, um 6 Uhr schon in Frankreich sein kann. Deswegen hat sich diese Beschreibung nicht erfüllt und er ist einfach um 6 an Herzversagen gestorben. Beim Zweiten habe ich »malt ein Portrait von Ls Gesicht an die Zellenwand« geschrieben. Aber das Gesicht eines Menschen, den man nicht kennt, kann man auch nicht zeichnen. Und der Letzte sollte schreiben, dass er weiß, dass L die japanische Polizei verdächtigt. Das hätte vielleicht klappen können, aber offensichtlich kann man jemanden nichts schreiben lassen, was er nicht auch wirklich weiß. Das heißt, selbst das Death Note kann keine unmöglichen Dinge möglich machen. Aber wenn es sich im Rahmen des Möglichen bewegt, kann man das Verhalten eines Menschen vor seinem Tod frei bestimmen.“ Raito schnappte sich einen Kugelschreiber und notierte erneut ein Todesurteil. „Der Nächste wird alles entscheiden. Das Ergebnis dieses Tests kann ich dann in der Morgenausgabe lesen. Denn weder L noch die Polizei werden diesen Tod mit Kira in Verbindung bringen. Und L wird keinesfalls dahinter kommen, was ich eigentlich bezwecke. Garantiert ist der Herr Meisterdetektiv jetzt eifrig damit beschäftigt, das Rätsel des hinterlassenen Bildes und des Briefes zu lösen. Aber die haben keinerlei Bedeutung.“ Und so war es auch. L und Liz zerbrachen sich die ganze Nacht den Kopf darüber, was diese Botschaft bedeuten konnte… „Kira kennt seine Mordwaffe oder seine Fähigkeit noch nicht ganz und testet sie aus, wie am Anfang, und will für Verwirrung sorgen…?“, lautete eine These der beiden. Doch so sehr sie auch versuchten, sich eine Lösung einzureden, glaubwürdig erschien keine. Am nächsten Morgen erwartete Kira sein Ergebnis in der morgendlichen Zeitung zu lesen. Er stand früh auf, um zu Frühstücken. Auch seine Mutter überraschte seine frühe Anwesenheit. „Du bist aber früh auf, Raito. Heute ist doch Samstag.“ „Ich habe was vor, daher bin ich gestern Abend früh schlafen gegangen.“ Raito setzte sich hin und frühstückte, während er sich zufrieden die Schlagzeile der Zeitung durchlas. Als er fertig war, ging er hoch in sein Zimmer, um Ryuku von der erfreulichen Nachricht zu erzählen. „Hast du das Testergebnis?“, fragte dieser gespannt. Er bekam die Schlagzeile ins Gesicht gedrückt. »Ladendieb mit eigenem Messer erstochen.« Raito ergriff seine Mordwaffe. „Das Death Note ist wirklich beeindruckend. Es ist wirklich genau so passiert, wie ich es aufgeschrieben habe.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch, um seinem Verfolger auf die Schliche zu kommen… //Jetzt muss er mich nur noch heute auch verfolgen. Aber das wird er bestimmt. Er muss schließlich auch sehen, wie ich mich am Wochenende verhalte. Erst danach kann er mich als unverdächtig einstufen.// „Diesmal gilt’s. Ich nehme den hier, einen drogensüchtigen Gewohnheitsverbrecher, über den sie gestern im fernsehen berichtet haben. Hat eine Bank überfallen, konnte aber kein Geld erbeuten und hat auf der Flucht Bankpersonal und Kunden erschossen.“ Raito schrieb besonnen die nahe Zukunft auf, kurz danach ergriff er sein Handy. Neun Uhr… „Noch ein bisschen früh, aber ich probier’s mal. Eine wird wohl Zeit haben.“ Ryuku wiederholte fragend: „»Eine wird wohl zeit haben«?“ Raito grinste gewitzt. „Ja. Ich sehe vielleicht nicht danach aus, aber ich bin ziemlich beliebt bei den Mädchen.“ Als Raito das sagte, verfiel Ryuku gezwungenermaßen in schallendes Gelächter. „Glaub mir, Yashiro wird dir Eine runterhauen, wenn du sie jetzt anrufst.“, warnte der Todesgott und Raito sah ihn überlegend grinsend an. „Wer sagt denn, dass ich Hideki-san anrufe? Sie ist dafür nicht ganz geeignet. Sie würde wohl eher Selbstinitiative ergreifen… Ja, guten Morgen Yuri-san. Tut mir leid, wenn ich dich schon um diese Zeit störe. Hast du vielleicht Lust heute mit mir etwas zu unternehmen? Am frühen Mittag traf sich Raito mit seinem „Date“. Yuri wartete schon aufgeregt auf ihn an der Bushaltestelle, als er langsam antrabte. „Eine Verabredung?“, fragte Ryuku irritiert. „Ja, so muss es auf jeden wirken. Auch mein Verfolger wird keinen Verdacht schöpfen.“ „Aber du hast doch heute Morgen den Namen eines drogensüchtigen Gewohnheitsverbrechers in das Death Note geschrieben, um den Namen des Verfolgers herauszufinden. Hast du etwa vor, deine Verabredung von dem überfallen zu lassen?“ „Nanu? Hast du etwa nicht gelesen, wie ich seinen Tod beschrieben habe?“, fragte Raito überrascht. „Nein. Ist doch langweilig, wenn ich’s vorher schon weiß.“ „Dann sieh doch einfach brav zu, was passiert.“ Endlich war er da und seine Verabredung empfing ihn aufgeregt. „Sorry, bin ich zu spät?“, fragte Raito, als er lässig auf sie zuging. „Nein, keine Angst. Der Bus kommt erst in 5 Minuten.“ Sie hakte sie bei ihm ein. „Auf unser Date im Space Land freue ich mich schon seit der Mittelschule. Da sind wir beide heute mal völlig ungestört.“ Raito schien desinteressiert. „Ah, ja.“ „Aber meintest du nicht, du hättest erst wieder nach den Aufnahmeprüfungen Zeit?“ „Ach das. Na ja, ich habe etwas Spielraum, jetzt, wo ich die Nummer 1 beim landesweiten Vergleichstest bin.“ „Du Angeber“ Kiras Verfolger sah sich das Geschehen mit an. //Unter der Woche verlässt er das Haus nur, um zur Schule oder zum Ergänzungsunterricht zu gehen. In seiner knappen Freizeit trifft er sich mit Mädchen… Ein absolut typischer, nein, ein überaus anständiger Abschlussschüler. Keinerlei Verdachtsmoment gegen den Sohn von Oberinspektor Yagami. Ich denke, die Tochter dieser Familie muss ich gar nicht erst überprüfen. Ich führe die Beschattung heute noch zu Ende und das war’s.//, dachte er. Der Bus kam, Raito und Yuri stiegen ein, der FBI Agent rannte schnell hinterher und setzte sich hinter die beiden. „Minako will übrigens auf die M Universität.“, erzählte Yuri begeistert. Der Bus fuhr eine Weile und hielt an der einen oder anderen Haltestelle. Raito wartete auf jemanden… Der Bus hielt erneut und ein kleiner Japaner, ca 50 Jahre alt, stieg in den Bus. //Da ist er! Meine Schachfigur!//, dachte Raito und sah ihn sich genauer an. //Den Täter ausgenommen sind es 7 Insassen. Dann sollte alles prima klappen. Auf einmal zückte der verdächtig aussehende Mann eine Pistole und hielt sie dem Fahrer an den Kopf. Dieser war überrascht und sah den Kerl eingeschüchtert an. „Alle mal herhören, ich habe diesen Bus entführt!“ Panik brach aus. Alle Insassen gaben panische Laute von sich oder erschraken zumindest, abgesehen von Raito, der gefasst da saß, schließlich wusste er, was als nächstes passieren würde. „Flossen stillhalten. Wenn einer nur einen Finger rührt, erschieße ich ihn auf der Stelle!!!“ Der Busentführer wendete sich an sein Opfer. „Fahrer. Du kennst doch die Nummer des Büros vom Space Land? Ruf dort an!“ „O…okay.“ Der Fahrer war nervös. Sein herz schlug ihm bis zum Hals. „Hier spricht Sasaki, der Fahrer von Bus Nummer 124.“ „Sag ihnen, was hier los ist!“, befahl der Busentführer, immer unter ständiger Drohung, sofort einen Schuss loszulassen. „Ein bewaffneter Mann hat den Bus entführt!“ Dieser wurde ungeduldig und ergriff die Selbstinitiative. „Sie haben’s gehört. Hören Sie zu! Ich will euren ganzen gestrigen Erlös. Schick eine Frau mit einem Auto und dem Geld an die Yuhihama Haltestelle, 2 Stationen vor der Space Land Haltestelle. Und zwar bevor dieser Bus dort ankommt. Wenn ihr versucht, mich auszutricksen oder die Polizei ruft, gehen hier alle drauf!“ Kiras aktuellstes Opfer lachte hämisch, als er das Telefon weglegte und sich damit beschäftigte, die Insassen des Busses in Schacht zu halten. Yuri kauerte sich zusammen und zitterte am ganzen Leib, während ihr Begleiter sich herzlich wenig für sie interessierte. Er schrieb unauffällig einen Zettel. »Mach dir keine Sorgen, Yuri. Ich warte auf eine Chance, den Täter unschädlich zu machen. Wenn er nicht aufpasst, drücke ich seine Hand mit der Waffe zu Boden. Mein Vater ist Polizist. Ich weiß, wie so etwas geht. Der Täter ist klein, bestimmt bin ich stärker als er.« Raito übergab den Zettel Yuri und nicht nur sie las ihn. Der FBI Agent hinter den beiden wurde auf Raito aufmerksam. „Lass das sein, es ist zu gefährlich. Ich übernehme das.“, flüsterte er. Er war angespannt. „Schon in Ordnung, du brauchst nichts aufzuschreiben. Wenn du leise genug sprichst, kann der Täter dich nicht hören, wegen des Fahrgeräusches.“, erklärte der Mann und Raito zerknüllte das Papierchen und lies es in seiner Jackentasche verschwinden. „Sie kommen nicht aus Japan, oder? Tut mir Leid, das zu fragen, aber ihr Akzent ist sehr auffällig.“, stellte Raito fest. „Das stimmt, ich bin Amerikaner mit japanischer Abstammung.“ //Noch so einer…//, dachte sich Raito. „Können Sie beweisen, dass Sie kein Komplize des Entführers sind?“ Raito blieb misstrauisch. Yuri sah Raito verzweifelt an. „K…Komplize?“, fragte sie leise und zittrig. „Das kommt häufig vor. Wir sollen denken, dass der Täter alleine ist, aber für den Fall der Fälle hat er in der hintersten Reihe einen Komplizen platziert, zum Aufpassen. Was ist nun?“ Der Mann wurde in die Enge getrieben. Ihm blieb keine andere Wahl… //Yagami Raito kann gar nicht Kira sein… Sonst würde er den Täter durch Herzversagen sterben lassen…// Er zog seinen FBI Ausweis und übergab ihm Raito. Der konnte es nicht fassen, mit wem er es zutun hatte. „//FBI!! Also benutzt L das FBI, um die japanische Polizei und ihr Umfeld zu beschatten. Sein name ist Raye Penber…// Raito hatte sein Ziel erreicht, nun musste nur alles nach Plan laufen. Raito sprach weiter: „Ich vertraue Ihnen. Und ich werde jetzt auch keine Fragen stellen, was ein FBI-Beamter hier macht. Haben Sie eine Kanone?“ Der Agent bejahte zur Antwort. „Dann überlasse ich den Täter Ihnen. Kommen Sie klar?“ Wieder stimmte er zu. Kurz ließ er seine Gedanken um die Situation schweifen: //Waffengewalt sollte ich nur im absoluten Notfall anwenden. Sonst muss ich der japanischen Polizei erklären, was ein FBI-Beamter hier in Japan macht. Andererseits sind nirgendwo so viele Verbrecher getötet worden wir in den USA. Da ist es nur nachvollziehbar, dass das FBI seine eigenen Untersuchungen anstrengt. Aber was jetzt zählt, sind die Menschen in diesem Bus. Dieser Mann… Den habe ich vor 2 Tagen in den Nachrichten gesehen. Er hat eine Bank überfallen und dabei 3 Kunden erschossen. Ein drogensüchtiger Gewohnheitstäter, äußerst gefährlich.// Raito ließ sein Papier fallen, welches er zuvor beschrieben hatte. Alles lief nach Plan, denn der Täter wurde auf ihn aufmerksam. „Hey, du! Beweg dich nicht! Was ist das für ein Zettel? Mistkerl! Was habt ihr da per Zettelbotschaft zu besprechen?“ Der Entführer hob den Zettel auf. Es war ein Zettel aus dem Death Note, den Raito zuvor präpariert hatte. Der Mann hatte den Zettel berührt… Nun würde er in der Lage sein, den Todesgott zu sehen, dem das Death Note zuvor gehörte… Raye Penber bekam Panik. //Mist! Wenn er den Zettel liest, erfährt er, was der Junge vorhatte!// Doch so war es nicht. Es war nur eine Notiz. »Abfahrt 11 Uhr 27 zum Space Land, Haltestelle vor dem Naturpark Süd.« „Nur eine Notiz für eine Verabredung? Wie öde!“ Der Kerl warf das Papier weg. Raito fing es, damit nichts Schlimmeres damit passierte. //Bingo!//, dachte er. Der Täter ging den Aufgang des Busses lang, drehte sich um, um mit seinen Geiseln zu sprechen, als er nicht glaubte, was er sah… „W… Was bist du denn für einer? Du, in der letzten Reihe!“ Raye Penber fühlte sich angesprchen, aber er war nicht gemeint. Ryuku sah den Mann schräg an. „Soll das ein Scherz sein?! S…Seit wann bist du hier?“, schrie der Entführer hysterisch. „Hm? Meinst du mich?“, entgegnete Ryuku gelassen. „Heißt das, du kannst mich sehen?“ Plötzlich schoss der Mann auf Ryuku. Er wurde panisch. Für alle Außenstehenden sah es aus, als schoss er ins Leere. Nur Raito sah, worauf er wirklich schoss. „Ich sagte nicht bewegen! Ich schieße wirklich! Du verdammtes Monster!!!“, rief der Kerl. Raye Penber zog seine Pistole. „Oh nein! Er halluziniert. Das müssen die Drogen sein! Alle auf den Boden!“ Panik brach aus, alle legten sich auf den Boden. Der Fahrer verunsicherte immer mehr. Ryuku verstand es und sah Raito an. „Aha, ich verstehe. Der Zettel, den Raito fallen gelassen hat, stammt auf dem Death Note. Der Täter sollte ihn berühren, damit er als Einziger der Insassen mich sehen kann… Clever!“ „Bleib, wo du bist!“, schrie der Mann und schoss Ryuku direkt in den Kopf. Die Insassen schrieen und der Täter verzweifelte, als er sah, dass die Kugeln keine Wirkung bei dem Monster zeigten. Sie drangen durch ihn durch. „Sorry, aber einen Todesgott kann man nicht so töten.“, erklärte Ryuku und der Drogensüchtige schoss solange panisch auf Ryuku ein, bis sein Magazin leer war. Er rannte zum Fahrer. „Halt den Bus an! Mach die Tür auf!“, befahl er. Der Fahrer tat wie ihm gesagt. Der Busentführer stürzte aus der Tür und wurde sofort von einem PKW erfasst. Das sollte sein ganz persönlicher Abgang gewesen sein. Die Insassen des Busses sahen schockiert auf die Straße. Es war vorbei… Raito grinste kurz. „Genau 11 Uhr 45. Auf das Death Note ist Verlass.“, sagte er zu sich. Der Mann, der den Entführer überfahren hatte, alarmierte sofort die Polizei. Raye Penber wendete sich an Raito. „Junge! Du musst wissen, dass ich geheime Untersuchungen hier in Japan durchführe, von denen auch die japanische Polizei nicht… Ich meine…“ Er rang um Worte. „Verstanden. Ich erzähle niemandem, dass ich Sie getroffen habe. Auch meinem Vater nicht.“, kam ihm Raito zuvor. „Ich muss dann gehen… Bevor die Polizei kommt…“ Der FBI Agent flüchtete erleichtert. //Alles wie geplant… Ich will auch nicht, dass die Polizei spitzkriegt, dass ich einem FBI Agenten begegnet bin. Falls mein Vater das erfährt, weiß es bald auch L. Er hegt keinerlei Verdacht gegen mich. Auch die Polizei wird dahinter nicht mehr als einen Unfall vermuten.// „Schade, dass dieser Vorfall unser Date verdorben hat…“, reimte sich Raito schnell zusammen. „Was redest du da!? Es ist doch nicht mehr wie. Wir gehen natürlich trotzdem. Ich habe auch keine Lust, von der Polizei verhört zu werden…“, sagte Yuri. Ryuku lachte Raito mal wieder aus. „Wenn es darum geht, können wohl auch Menschenfrauen ganz schön stark sein…“, bemerkte er. //»Auch Menschenfrauen«…? Du machst mir Spaß, Ryuku…//, dachte Raito und nun musste er wirklich mit Yuri ausgehen, wo er sich doch eigentlich nur für eine interessierte… •• Raye Penber ging nach Hause, erwartet von seiner Verlobten Naomi. „Da bist du ja, Raye.“, begrüßte sie ihn lächelnd. Erschöpft ließ sich Raye in einen Sessel fallen. „Puh…“, machte er und lockerte seine Krawatte. „Warum der laute Seufzer? War irgendwas?“, fragte Naomi interessiert. „Ich bin zufällig in eine Busentführung verwickelt worden.“ Naomi hakte besorgt nach: „Eine Busentführung?“ „Ja, von dem Kerl, der vor 2 Tagen eine Bank überfallen hat. Japan ist auch nicht mehr so sicher, wie es einmal war.“ Naomi sah ihn nachdenklich an. „Und warst du auch in diesem Bus?“ „Ja, genau. Am Ende ist der Täter aber aus dem Bus geflüchtet und von einen Auto angefahren worden. Naomi kochte Kaffee. „Ist er verstorben?“, fragte sie, während sie mit 2 Tassen auf ihn zuging. „Wahrscheinlich… Aber ich wollte nicht weiter in die Sache verwickelt werden, deswegen konnte ich mich nicht vergewissern.“ … „Du, Raye?“ „Hm?“ „Und wenn das jetzt gar kein Zufall war? Du hast doch jemanden beschattet, als es passiert ist, oder? Und der Täter ist wahrscheinlich gestorben.“ „Hör mal. Ich weiß, du warst eine hervorragende FBI Agentin.“ Er sah sie eindringlich an. „Aber jetzt bist du meine Verlobte. Du bist keine Agentin mehr. Du hast versprochen, dich nicht zum Kira-Fall zu äußern und nichts Gefährliches zu unternehmen. Nur deswegen war ich einverstanden, dich nach Japan mitzunehmen, um deine Eltern zu treffen.“ „Du hast ja Recht, Raye. Ich bin eben gewohnt… Wird nicht mehr vorkommen…“, sagte sie bedrückt, als sie gegenüber ihres Verlobten Platz nahm. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wenn wir erst mal Kinder haben, wirst du deine Zeit beim FBI schnell vergessen und sowieso viel zu beschäftigt sein für solche Angewohnheiten. Lieber wäre mir, du überlegtest, wie ich bei dem treffen mit deinem Vater einen guten Eindruck machen kann.“ Misora Naomi lächelte und kicherte kurz, bevor sie an ihrem Kaffee nippte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)