Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 11: Faithful murderer ----------------------------- Page eleven: Faithful murderer „Verzeihen Sie, dass ich Sie alle einzeln regelrecht verhört habe. Jedenfalls ist keiner von Ihnen Kira.“, sagte L, den Daumen im Mund und wie immer etwas sonderbar auf seinem Sessel hockend. Die Japaner schienen erleichtert. Kurz darauf klingelte Ryuzakis Handy und er ging ran. Matsuda schien überrascht. //Und uns sagt er, wir sollen unsere Handys ausschalten.// „Verstanden. Wir sind auch gerade fertig hier. Sie haben ja einen Schlüssel.“ Er legte auf und kündigte Watari an. Nicht lange und Watari wurde von Liz freudig empfangen. „Glauben Sie mir, selbst ein alter Mann wie Sie könnte hier Schwung in die Bude bringen.“ Sie ließ mal wieder ihren Charme spielen. Watari grinste. „Sehr charmant, wie immer, sehr charmant.“, sagte Watari und er ging mit Aktenkoffer und Schirm zu den Ermittlern. Diese waren sehr überrascht, Watari ohne Verkleidung anzutreffen, denn üblicherweise war Ls Handlanger vermummt und man hätte ihn sicherlich nicht in diese Altersklasse geschätzt. „Keine Verkleidung ist in diesem Fall auch eine Verkleidung. Wir wollen doch nicht, dass jemand erfährt, dass Ryuzaki in diesem Hotel ist.“, konterte er geschickt und fügte hinzu: „Dass ich Ihnen hier mein Gesicht zeige, sollte Ihnen ein weiterer Beweis sein, dass Ryuzaki Ihnen allen vertraut.“ Die Menge war sprachlos und stimmte verblüfft mit ein. Watari ging zu L und zeigte ihm den Koffer. „Gut. Verteilen Sie sie bitte an alle.“, verlangte der Meisterdetektiv und Watari öffnete den Koffer. „Das sind Ihre neuen Polizeiausweise.“, sagte er lächelnd und überreichte sie mit Stolz. Soichiro begutachtete seinen neuen »Lappen« sofort und betrachtete seinen falschen Namen und seinen angeblichen Rang als Kommissar. „Ausweise mit Decknamen…“ Matsuda und Mogi waren verblüfft. „Kira benötigt zum Töten Gesicht und Namen. Sie riskieren bei der Jagd nach Kira ihr Leben. Da ist es doch selbstverständlich, dass Sie sich schützen oder?“, fragte Ryuzaki rhetorisch, während er an seinem überzuckerten Tee nippte. „Aber wir als Polizisten können doch keine gefälschten Ausweise…“, versuchte Ukita aufgebracht, doch sein Boss fiel ihm ins Wort. „Wenn Kira zum Töten den Namen benötigt, dann trägt ein Deckname beträchtlich dazu bei, unser aller Leben zu schützen. Also sollten wir diese Ausweise benutzen.“ Matsuda und seine Kollegen stimmten nickend zu und die Sache schien erledigt. „Wenn es sich also einmal gar nicht vermeiden lässt, einem Außenstehenden Ihren Namen zu sagen, dann weisen Sie sich bitte ihrem falschen Polizeiausweis aus. Aber geben Sie Acht, dass Sie ihn nicht versehentlich einem Kollegen von der Polizei zeigen. Das würde nur zu unnötigen Komplikationen führen.“, warnte L und erneut nickten die 5 Neuankömmlinge. Aber damit war es noch nicht getan. Watari übergab jedem einen speziellen Gürtel. In der Schnalle verbarg sich ein Sender und drückte man die Schnalle zweimal fest, klingelte Wataris Handy und Kontakt würde unauffällig aufgebaut. „Ich rufe Sie dann umgehend auf eine gesicherte Leitung zurück.“, versicherte Watari. „Gehen Sie morgen Früh bitte zunächst an Ihren gewohnten Arbeitsplatz. Fordern Sie dann wie eben erklärt das aktuelle Hotel und die aktuelle Zimmernummer von mir an. Benutzen Sie den Gürtel auch in Notsituationen.“ Matsuda war begeistert. Sein Verhalten erinnerte Liz irgendwie an den kleinen Mello. Matsuda zog den Gürtel sofort an und rief begeistert: „Wow, ist das cool! Eine richtige Spezialeinheit auf der Jagd nach Kira.!“ Sein Chef ermahnte ihn sofort. Das war doch kein Kindergarten… „Und wir können die Zentrale drüben nicht die ganze Zeit völlig unbesetzt lassen. Zumindest einer sollte jeweils Stellung halten.“ Soichiro gab seinem Untergebenen Aizawa sofort den Auftrag, diesen Posten für den heutigen Tag zu übernehmen und schon rannte er los. Das waren schließlich nur 5 Minuten Fußmarsch, die sie von der Polizei trennten. •• Zur selben Zeit versuchte Raito immer noch, sich einen perfekten Mordplan auszudenken. Das stellte sich als harte Nuss heraus, aber nichts war unmöglich. //Wenn sie bei ihrer Rückkehr ins Präsidium diesmal jemanden antrifft, bin ich geliefert. Ich muss irgendwie ihren richtigen Namen herausfinden, um sie zu erledigen. Nur noch 3 Minuten bis zum Präsidium… Die Zeit rast… Mir bleibt keine andere Wahl.// Ryukus Grinsen wich nicht von seinem entstellten Gesicht. Kira ging einen Schritt schneller, um Misora einzuholen. „Entschuldigen Sie…“, sagte er vorsichtig. Sie blieb stehen und drehte sie zu ihm um. „Ja?“ Er hatte ein gefährliches Ass im Ärmel. „Um ehrlich zu sein, es ist unmöglich, dass Sie direkt mit jemandem von der Sonderkommission sprechen.“ Er sah betrübt zu Boden. Misora sah ihn irritiert an und Raito nutzte die kurze Pause, um noch einmal über sein vorgehen nachzudenken. //Ich muss sie weiter ins Gespräch verwickeln, ohne dass sie Verdacht schöpft. Dabei muss ich einen Weg finden, wie ich den Namen doch noch aus ihr herausbekomme. Das ist meine letzte Chance. Ich kann es schaffen!// „Kommt es Ihnen nicht seltsam vor, dass die Zentrale unbesetzt ist?“ „Doch schon…“ „Die Sonderkommission des Kira-Falles ist so organisiert, dass ihre gegenwärtigen Mitarbeiter unbekannt bleiben. Wäre sie so organisiert, dass auch Außenstehenden die Ermittler bekannt wären, würde sich dieselbe Tragödie wiederholen, die bereits Ihren Verlobten erteilt war.“ Das hatte die ehemalige FBI Agentin nicht erwartet. Doch es leuchtete ihr ein und Raito war klar, dass sie ihm aus der Hand fressen würde. Sie seufzte. Ihr Weg schien für sie hier zu Ende zu sein. „Deswegen hat man Ihnen gesagt, dass Keiner da sei. Sie werden niemals direkt mit jemandem von der Kommission sprechen können.“ Alle Hoffnungen wurden von Yagami zerstört. Sogar Ryuku gab ihm den, na ja, wohl verdienten Zuspruch. //ich überlege mir hier, wie ich ihr den Namen entlocken kann, während ich mich unterhalte. Tu mir den Gefallen und sei still, Ryuku!// Doch Raito hatte nicht mit den ausgebildeten FBI-Antennen von Misora Naomi gerechnet. Da war etwas faul… „Warum wissen Sie eigentlich so gut über die Sonderkommission Bescheid?“, fragte sie misstrauisch und Raito erschrak innerlich. Woher eigentlich? Doch es dauerte nur eine weitere Millisekunde, in der ihm eine weitere brillante Ausrede einfiel. Er sah sie an und sah erneut verlegen zu Boden. „Ich muss Ihnen wohl reinen Wein einschenken.“ Ryuku war schon gespannt auf die nächste Geschichte, die Raito erzählen würde. „Ich bin nämlich auch ein Mitglied der Sonderkommission.“ Misora weitete sie Augen. Das hätte sie Raito nicht zugetraut. „Sie sind ein Mitglied der Sonderkommission?“ „Ja. Die Leitung der Kommission übernimmt zurzeit L.“ „Ja, das habe ich mir auch gedacht.“ „L hat mit einem Mangel an Mitarbeitern zu kämpfen… Aus Angst vor Kira sind fast alle von dem Fall zurückgetreten. Ich bin zwar noch in der High School, doch habe ich der Polizei in der Vergangenheit bereits bei zwei Fällen wichtige Hinweise gegeben und diese so zu ihrer Aufklärung geführt. Daher genieße ich das Vertrauen der Polizei und darf in der Sonderkommission nach Belieben ein- und ausgehen und meine eigenen Ermittlungen durchführen. Die gegenwärtige Sonderkommission besteht also aus den Wenigen, denen L vertrauen kann und deren Fähigkeiten er anerkannt hat. Es ist ein Ermittlungsteam, das nur aus Auserwählten besteht.“ Misora verstand und nahm ihm somit seine Story ab. „Dann habe ich also praktisch schon mit jemandem von der Sonderkommission… Nein, es ist als hätte ich mit L persönlich gesprochen, nicht wahr?“ Sie klang enttäuscht, doch sie gab sich zufrieden. „Das reicht mir. Sie werden L meine Geschichte sicher übermitteln. Dann habe ich damit mein Ziel erreicht.“ Raito nickte. Aber er schien seinem Ziel noch sehr fern… „Auch ich habe vor 2 Jahren bei einem Fall in Amerika unter L gearbeitet. Natürlich habe ich nur die Anweisungen seiner Stimme befolgt, die er per Computer übermittelt hat. Ihm kann ich trauen. Ich glaube fest daran, dass er jeden Fall lösen kann.“ Ein kleines Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, während Raito überrascht nach der Zusammenarbeit mit L nachhakte. „Sie müssen wissen, dass ich bis vor 3 Monaten noch FBI Agentin war.“, erläuterte sie und alles schien sich zu Kiras Gunsten zu wenden. //Das ist es… Das muss ich ausnutzen.// „So ist das also. Ich dachte mir schon, dass Ihr Vorgehen und ihre Haltung nicht die eines Amateurs sind. Sie achten auf das Wesentliche und handeln dabei doch immer vorsichtig und klug. Von Ihnen kann auch ich noch einiges lernen.“ Naomi ignorierte seine Schmeicheleien. „Ich hielt es für besser, diesem Fall auf eigene Faust anzugehen und dabei ein gesundes Misstrauen gegenüber der Polizei und sogar der Sonderkommission aufrechtzuerhalten. Aber L kann ich vertrauen.“ Sie lächelte erneut. Sie war richtig schön, als der Wind ihr Haar wehen ließ und ihr Gesicht umspielte. „Ich dachte, wenn ich zur Sonderkommission ginge und dort meinen Namen und meine Identität überprüfen lasse, dann könnte ich direkt mit L sprechen.“ „Ich verstehe. Aber warum haben Sie diese Sache, die Sie mit L besprechen wollten, dann mit erzählt?“ „Ich war verärgert, dass man mich nicht mit der Sonderkommission sprechen ließ. Da tauchten plötzlich Sie auf und stellten sich als Sohn des Leiters der Sonderkommission vor und… etwas an Ihnen hat mich an L erinnert. Sie ähneln ihm ein Wenig…“ Das wunderte Raito. Er und wie L? L war nur ein nervendes Hindernis auf dem Weg zur neuen und gerechten Weltordnung und er, Yagami Raito, er würde sie herrschen, gerecht und gutmütig, mit reinem Herzen. Aber dann kam ihm eine Idee… „Wollen Sie nicht gemeinsam mit uns ermitteln?“ Misora sah ihn schräg an. Was meinte er damit? Er hielt ihr einladend die Hand entgegen. „Wollen Sie nicht ein Mitglied der Sonderkommission werden? Dann können Sie persönlich mit L sprechen… Und nicht nur das, vielleicht können Sie sogar Kira mit eigenen Händen verhaften. Ich bin in die Sonderkommission aufgenommen worden, allein weil ich Hinweise zur Lösung von früheren Fällen gegeben hatte und daher von meinem Vater empfohlen wurde. So groß ist der Mangel an Ermittlern. Aber das heißt nicht, dass jeder Mitglied werden kann. Wir brauchen vielmehr Leute wie Sie. Sie haben uns nicht nur wichtige Informationen geliefert. Sie haben darüber hinaus eine Karriere als FBI Agentin vorzuweisen und sind damit sogar qualifizierter als einige der derzeitigen Mitglieder. Und Sie haben früher schon das Vertrauen von L genossen! Um ein Mitglied der Kommission zu werden, brauchen Sie lediglich einen gültigen Ausweis, eine Empfehlung eines anderen Mitglieds und die Erlaubnis von L! Dass wir uns hier getroffen haben, war bestimmt Schicksal! Ich möchte Sie gerne empfehlen! Naomis Augen strahlten. Sie könnte Kira fassen! In Zusammenarbeit mit L… Das klang perfekt! Ryuku lachte wie immer gehässig und ausgelassen. „Echt Klasse, Raito. Menschenfrauen haben ein Faible für das Wort »Schicksal«… Damit könntest du auch ein Gott in der Welt der Straßenverkäufer werden.“ Schicksal… Raito kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Tut mir leid. Ich war wohl etwas zu enthusiastisch.“ „Aber nein…“ „Wie gesagt, Sie könnten sie Ihre Arbeitszeiten frei einteilen, aber ich verstehe natürlich, dass Sie trotzdem auch an Ihre anderen Verpflichtungen denken müssen. Und anscheinend wohnen Sie ja in den USA.“ Raito traf Misoras wunden Punkt… „Wir hatten vor, nach unserer Hochzeit im Frühjahr für immer in den Staaten zu wohnen, aber jetzt, wo er tot ist… ich weiß auch noch nicht, was ich tun soll.“ Raito hatte sie fast so weit, wie er sie haben wollte… „Aber Sie sind noch jung. Eine schöne Frau wie Sie sollte sich nicht so einer Gefahr…“ „NEIN! Ich habe nichts mehr zu verlieren! Ich will kira fassen! Das ist das Einzige, was für mich zählt!“ Und damit hatte er sein Ziel erreicht. „Bitte lassen Sie mich mit Ihnen gemeinsam ermitteln.“, bat sie nachdrücklich und für Raito stellte sich mal wieder raus, was für ein unerklärliches Genie er doch war. „Das freut mich. Können Sie mir dann Ihren Ausweis oder Führerschein zeigen?“ Verlegen sah Misora zu Seite, so, dass ihr Pony ihr Gesicht verdeckte. „Äh… Also…“ „Ja?“ „Um ehrlich zu sein, der Name, den ich Ihnen vorhin genannt habe… ist nicht mein richtiger Name. Entschuldigung.“ „Oh… Das ist schon okay.“ Raito unterdrückte ein böses Grinsen. „Ich muss Sie vielmehr für Ihre Voraussicht loben. So vorsichtig bin nicht mal ich. Das bestätigt mich in meiner positiven Einschätzung.“ Die suspendierte FBI Agentin kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Führerschein. Sie übergab ihn Raito und endlich hatte er, was er brauchte… Er konnte sein sadistisches Grinsen nicht länger unterdrücken und so verweilte es für einige Sekunden auf seinem Gesicht, während er seinen Kugelschreiber und die Notizzettel aus dem Death Note aus seiner Jacke hervorholte. //Sie ist doch dümmer als ich gedacht habe! Auf so eine Geschichte reinzufallen! Wenn sie statt der Sonderkommission ihre Informationen einfach den anderen Polizisten erzählt hätte, wäre Kira gefasst worden… Das heißt, sie hat Kira sogar das Leben gerettet. Gerade noch rechtzeitig…// Zur Verschleierung stellte er noch ein paar weitere Fragen und notierte in der Zeit Misora Naomis Ende. •• Aizawa hatte sein Weg fast geschafft. Sein Schirm war aufgespannt, da es schneite und mit strammen Schritten ging er an 2 Personen vorbei. Er realisierte allerdings bereits zu spät, dass es Raito war. Er hatte etwas zutun. Er konnte nicht anhalten und einen kleinen Plausch mit dem Sohn seines Vorgesetzten halten. Wobei das doch alles so schnell hätte beenden können… Raito machte den Punkt und sah auf die Uhr. „Entschuldigen Sie, aber warum schauen Sie denn ständig auf Ihre Uhr?“ Raito sah sie an, sah ein weiteres Mal auf seine Uhr und packte seine Notizen samt Schreibgerät ein. „Ach das? Ja, das tue ich…“ Sein Blick traf sie erneut. Doch diesmal war es nicht freundlich und offen, wie in den letzten 20 Minuten. Es war bösartig und verbissen. „…weil ich Kira bin.“, antwortete er beschwichtigt. Sämtliche Farbe wich aus Misoras Gesicht. Sie wich einige Schritte zurück. Das konnte doch nicht sein… „Was meinen Sie damit?“ Raito sah ein letztes Mal auf seine Armbanduhr und um 1 Uhr 25 bekam Naomi Misora plötzlich Lust auf Selbstmord. Sie drehte sich stumm auf dem Absatz um und ging. „Ist irgendwas?“, fragte Kira gehässig. „Ich muss noch etwas erledigen.“, antwortete Misora monoton. Raito nahm sein Handy aus der Jackentasche. „Ah, mein Vater ist am Telefon. Wollen Sie nicht mit ihm sprechen?“ „Es gibt nichts, über das ich sprechen müsste.“ Das waren Misoras letzte Worte und Raito sah ihr noch länger nach, bis er gemeinsam mit Ryuku in schallendes Gelächter verfiel. Raito fing sich wieder und schaltete sein Handy wieder ein. Er las die Sms von Liz und rief sie an. „Hey, na? Als ich deine sms bekam, hatte ich gerade an dich gedacht. Schicksal, was meinst du?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)