Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 14: Regarded as pervert ------------------------------- Page fourteen: Regarded as pervert „Bist du dir eigentlich sicher, dass die Chips mit dem Consommé-Geschmack keiner außer dir anrührt?“, fragte Ryuku noch einmal, bevor Raito die Tür öffnete. „Meine Familie mag nur Salz- oder Algenchips. Die Consommé-Chips bleiben immer für mich übrig.“ Raito schloss die Haustür auf und kündigte sich zu Hause an. Er hatte Chips und ein paar Bücher, Hefte und ein sehr wichtiges und teures Detail gekauft, was ihm helfen sollten, L in die Irre zu führen. Elizabeths herzhafte Lache hallte durch das Hotelzimmer. L, Yagami Soichiro und sie beobachteten Raito erneut, seit dem er wieder nach Hause gegangen war. Er lag auf dem Bett und hing über einem Schmuddelheft. Sein Vater reagierte geschockt, L beobachtete seinen Verdächtigen weiter unberührt und Liz konnte einfach nicht mehr. „Ah ja… Er lernt nur und hängt nur mit der Nase in seinen Büchern! So ein anständiger Junge!“, rief sie und verpasste sich einen Schlag auf ihren Schenkel. Sie weinte schon Tränen vor Lachen. „Yashiro! Halt endlich die Klappe!“, verlangte L plötzlich zynisch und Liz versuchte sich zusammenzureißen. Ryuku stand gebannt hinter Raito und wusste im ersten Moment nicht, was er von der halbnackten Frau, die sich auf dem Foto auf einem Bett wälzte halten sollte. Auf einmal fiel ihm ein, dass er doch noch Kameras suchen musste. Das ganze konnte die Kamera natürlich nicht aufzeichnen. „Das hätte ich ihm nie zugetraut… Also wirklich!“, brachte der ins kalte Wasser geschmissene Chefinspektor hervor. L versuchte den Vater zu beruhigen. „Mit 17 ist das normal.“ Er sah zu Liz, die sich immer noch einen ins Fäustchen lachte. „Für mich sieht es allerdings eher aus, als wolle er demonstrieren, dass er die Schutzmaßnahmen in seinem Zimmer wegen dieser Heftchen getroffen hat.“ „Soll das heißen, Sie haben meinen Sohn wirklich unter Verdacht, Ryuzaki?!“ L wandte seinen Blick wieder den zahlreichen Monitoren. „Natürlich. Aus diesem Grund haben wir ja auch Kameras und Wanzen in Ihrem Haus installiert.“ In Zwischenzeit entdeckte Ryuku einige Kameras und Wanzen. „In der Klimaanlage ist eine.“, teilte der Shinigami Raito mit. Dieser ließ sich nichts anmerken und blätterte um. //Hab ich’s doch gewusst! Ich hätte nicht gedacht, dass die Polizei so weit gehen würde, um Kira zu finden. Das geht sicher auf Ls Kappe! Also verdächtigt er mich... Was weiß er?// Raito schloss sein Heftchen wieder und seufzte gespielt enttäuscht. „Hatte mir mehr davon versprochen…“ Er stand auf und stellte das Heftchen, natürlich getarnt, in sein Bücherregal. //Wahrscheinlich konzentriert er sich jetzt auf die Personen, die Raye Penber beschattet hat. Aber das hieße ja, er müsste in den Wohnungen aller von Penber beschatteten Personen Kameras installieren lassen…?! Würde er wirklich so weit gehen? Reicht sein Verdacht dafür aus? Das kann ich mir nicht vorstellen… Es ist wahrscheinlicher, dass er gezielt mich im Auge hat. Ich sollte mich dem entsprechend verhalten. Zum Glück bin ich bestens vorbereitet… Hatte mir ja schon vorsorglich diese Heftchen zugelegt. Ein Hoch auf die Vorsicht!// Raito ging zu seinem Schreibtisch und schlug einige Schulbücher auf und begann zur Tarnung zu lernen. Er schnappte sich einen Kugelschreiber und knabberte kurz daran, während er weiter über seine momentane Situation nachdachte. //Im Death Note stehen noch Todestermine für die nächsten 3 Wochen. Aber ich hatte L ja bereits wissen lassen, dass Kira die Todeszeitpunkte beliebig im Voraus planen kann. Wenn ich L also nachhaltig täuschen will, muss ein Verbrecher zu Tode kommen, dessen Name während der Zeit meiner Überwachung in den Medien veröffentlicht wird, ohne dass ich dabei beobachtet werde, wie ich die Nachrichten sehe!// „Hey, hab noch eine gefunden! Mit der können sie deinen ganzen Schreibtisch überblicken!“ Raito schlug ein weiteres Buch auf. //Bisher sind die Verbrecher immer spätestens 2 Tage nach ihrer Medienveröffentlichung umgekommen. Wenn ich also jetzt den Fernseher einschalte und neue Verbrechermeldungen gesendet werden und dann heute oder morgen einer von ihnen zu Tode kommt, könnte L schließen, dass ich Kira bin. Wenn ich den Fernseher aber auslasse und so tue, als würde ich nichts von den Verbrechern mitbekommen und dann keiner von ihnen seine Strafe erhält, lenkt das den Verdacht genauso auf mich.// Dann hatte er eine Idee und beugte sich über sein Heft, schrieb etwas auf. //Wenn ein neu veröffentlichter Verbrecher stürbe und ich weder Fernseher noch Computer einschaltete…? Dann muss er daraus schließen, dass ich auf keinen Fall Kira sein kann!!! Das ist es! L weiß ganz genau, dass Kira die Gesichter seiner Opfer über Fernsehen oder Internet in Erfahrung bringen muss. Wenn also jemand zu Tode kommt, von dem ich nichts wissen konnte, bin ich aus dem Schneider. Dir zeig ich’s, L!// Auf einmal zeigte Monitor 7 ein Mädchen, etwas jünger als Liz es war, welches an der Treppe stand und nach ihrem Bruder rief: „Bruderherz! Das Essen ist fertig!“ Liz grinste. „Das muss Sayu sein. Süß “ Raito stand auf und war auf dem Weg, sich zu seiner Familie zu gesellen. „Raito! Ich such so lange hier drin weiter, okay? Hab schon 6 Kameras gefunden!“, rief Ryuku ihm enthusiastisch hinterher. Raito ging die Treppe runter ins Esszimmer, setzte sich an den Tisch mit seiner Familie, um gemeinsam zu essen. „Schon wieder ‚ne Musiksendung? Schalt doch mal auf die Nachrichten, Sayu!“, forderte Raito auf, als er auf dem Fernsehbildschirm Hideki Ryuga, den japanischen Popstar schlechthin, entdeckte. „Hideki ist doch klasse! Du solltest dir auch mal ’n Idol suchen, Bruder!“ //Ein Glück, dass Sayu sich nicht für Nachrichten interessiert… Sonst wäre mein ganzer Plan im Eimer.// Zur selben Zeit meldete sich L bei Aizawa. „Aizawa, läuft bei den Kitamuras gerade der Fernseher?“ „Ja. Die ganze Familie schaut sich beim Essen die Sendung auf Kanal 4 an.“, berichtete der Ermittler und das Gespräch wurde bereits abgebrochen. Liz beugte sich zum Laptop und sprach ins Mikro. „Watari, bitte veranlassen Sie, dass das Programm durch unsere Sondermeldung unterbrochen wird!“, gab sie durch, und Watari tat wie ihm befohlen. Nur einige Sekunden später wurde die Sondermeldung der Interpol eingeblendet. »Interpol stellt im Kira-Fall 1500 Sonderermittler nach Japan ab.«, hieß es. „1500?! Krass!“, dachte Sayu laut und erstaunt. Raito sah unbeeindruckt auf die Mattscheibe und berechnete seine aktuelle Situation. //Das Wohnzimmer wird garantiert auch überwacht. Wahrscheinlich wollen sie meine Reaktion auf diese Meldung testen. L ist wirklich leicht zu durchschauen.// Raito sah weiterhin auf den Fernseher. „Diese Vollidioten!“, bemerkte er genervt. Überrascht warteten Sayu und seine Mutter auf eine Erklärung. „Es bringt gar nicht, wenn sie das so öffentlich machen! Damit wiederholen sie nur den Fehler des FBI… Eine Geheimoperation wäre doch viel wirkungsvoller!“ L grinste breit und schien beeindruckt. „Mit dieser Meldung wollen sie Kira sicher zu einer Reaktion provozieren, doch der Überraschungseffekt ist damit hin.“ „Ein schlaues Bürschchen, Ihr Sohn.“, sagte L, den Daumen im Mund, zu Soichiro, bevor er sich an seine Schwester wandte. „Genau das Richtige für dich.“ Yashiro ignorierte es, indem sie sich weiterhin auf den Bildschirm konzentrierte. Raito war bereits fertig mit dem Essen und packte sich eine Tüte Chips mit Consommé-Geschmack und ging hinauf in sein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und trank einen Schluck Tee. Ryuku lag halb tot auf seinem Bett. „Raito… Ich glaub, ich hab alle Kameras gefunden. War ganz schön anstrengend, selbst für einen Todesgott!“ Raito setzte sich an seinen Schreibtisch, krempelte die Ärmel hoch und bewaffnete sich mit einem Kugelschreiber. „Ach ja, ich sollte dir ja alle Kamerawinkel und Standorte sagen. Merk sie dir bitte gut, Hab keine Lust, alle Standorte nochmal zu wiederholen…“ „Los geht’s! Jetzt wird gelernt!“, rief Raito enthusiastisch und begann seine Aufgaben zu erledigen, während Ryuku ihm jede Kamera aufzählte, die er gefunden hatte. Insgesamt sind es 64 Kameras. Ryuku fand sie sehr leicht, also wurde nicht besonders gut drauf geachtet sie zu tarnen. //Typisch L! bietet dem zum Tode Verurteilten noch lässig einen Stuhl an, um ihm die Kriegserklärung zu machen. Der Kerl hat selbst keinerlei Skrupel!// „Wo soll ich denn jetzt nur meine Äpfel essen?! … Ach so… Du kannst hier drin ja nicht sprechen. Dann sag’s mir eben morgen, wenn wir draußen sind!.“ „Okay!... Die Aufgabe habe ich gelöst.“, willigte Raito geschickt ein. //Wenn man die Anzahl der Kameras und die Art, wie sie angebracht wurden bedenkt, scheinen sie es recht eilig zu haben. Aber jetzt, da ich von Ryuku weiß, wo sich die Kameras befinden, bin ich ihnen einen Schritt voraus… Und so kann ich unter dem Deckmantel eines strebsamen Schülers, der nichts als Lernen im Kopf hat. Durch das Death Note einen Verbrecher erledigen, von dem gerade berichtet wird!// Er griff erneut in seine Chipstüte. //Keine der Kameras dürfte das hier erfassen. Weder von oben, von der Seite, noch von hinten…// Yagami Raito hatte fast sein ganzes Erspartes für einen Mini-Plasma-Fernseher hingegeben, um seinen Allerwertesten zu retten. Er hatte ihn in die Chipstüte gesteckt, und nun konnte er ungestört die Nachrichten verfolgen. Er schrieb mit seiner rechten hand munter seine Aufgaben weiter, während er mit links immer wieder in die Tüte griff, um einen in den Nachrichten genannten Namen aufzuschreiben. Für jeden anderen sah es so aus, als würde er sich einen Chip aus der Tüte nehmen und essen. Auch L und Liz fiel dies nicht auf. Wie denn auch? Kein Objektiv fing ein, was sich in der Chipstüte abspielte. „Ihr Sohn ist ja wirklich fleißig. Macht sich nach dem Essen sofort ans lernen, ohne jegliche Ablenkung.“, bemerkte Ryuzaki beiläufig. „Er hat schließlich nur noch 10 Tage bis zu den Aufnahmeprüfungen.“ L drehte sich zu seiner Schwester um. „10 Tage. Ist es da nicht mal an der Zeit, auch ein wenig zu lernen?“ „Ich dachte ich soll hier sein… Außerdem hab ich schon voll viel gelernt!“, beteuerte seine Schwester. Natürlich hatte sie das nicht. //Einer der 3 Namen, die ich aufgeschrieben habe, ist sicher ein Treffer. Binnen 40 Sekunden wird der nächste Verbrecher einem Herzversagen erliegen und ich habe das perfekte Alibi. L selbst kann bezeugen, dass ich den ganzen Abend gelernt habe und keine Chance hatte, die Nachricht zu verfolgen.// Er nahm die „leere“ Junkfoodverpackung, zerknüllte sie und warf sie in seinen Mülleimer. „Also gut… Noch eine Aufgabe.“, sagte er unschuldig und besonnen. Ryuku stand neben ihm. Sein Blick schien etwas, sagen wir, ehrfürchtiges zu haben. Watari trat in das Hotelzimmer, bespickt mit Monitoren. „Ryuzaki! Der wegen Unterschlagung angeklagte Bankangestellte und der Taschendieb, die vorhin in den Nachrichten namentlich genannt wurden, sind soeben an Herzversagen gestorben.“, meldete der ältere Herr. Euphorisch riss Soichiro seinen Kopf zu L. Sein Sohn konnte es also nicht gewesen sein. „Das war Kira!“ „Im Hause Kitamura haben nur die Frau des ältesten Bruders und die Schwester diese Nachrichten gesehen.“, fuhr Watari fort. „Bei den Yagamis haben die Mutter und die Tochter eine Serie geschaut. Danach haben sie den Fernseher sofort ausgeschaltet. Der Sohn hat seit 6 in seinem Zimmer gelernt.“ L zog seine Knie an sich ran und umfasste sie gebannt. „In keinem der Haushalte befindet sich ein TV-fähiges Handy oder Ähnliches. Auch per SMS oder E-Mail wurden keine Informationen abgerufen, dabei braucht Kira doch den Namen und das Gesicht seiner Opfer. Das heißt wohl, wer die Nachrichten nicht verfolgt hat, kann nicht Kira sein…“ L und seine Schwester tauschten kurze Blicke. „Dann ist meine Familie ab sofort aus der Überwachung zu nehmen!“, platzte es aus Yagami heraus. Allgemein war Liz eher eine ruhigere Vertreterin der Ermittler. Doch nun meldete sie sich zu Wort. „Heute hat Kira die gemeldeten und vergleichsweise leichten Verbrechen ziemlich schnell bestraft…“ Sie stand auf und schnappte sich ihre Jacke. „Schon erstaunlich, dass gleich am ersten tag der Überwachung jeglicher Verdacht von Yagami gefallen ist.“ Sie packte ihre Sachen. „So, Leute, ich bin dann mal weg.“ „Yagami hört sich so abfällig an. Wo ist dein –kun?“, fragte L neckend. Soichiro war leider nicht zum Scherzen zu mute. Er war geschockt, als er letztendlich realisierte, dass seine Familie weiterhin unter Beobachtung stand. „Halt’s Maul!“, rief Yashiro, kurz bevor sie das Hotelzimmer verließ. Die Geschwister grinsten kurz, bevor sie sich ihrem eigentlichen Tun wieder befassten. Yash sah auf die Uhr. Es war bereits 7h. Sie nahm den Bus nach Hause und relaxte erst einmal eine weitere halbe Stunde auf der Coach. Um 8 Uhr begann sie dann sich zu duschen. Sie war bei bester Laune und trällerte ein schönes Liedchen. „I feel good! Dödödödöm! I now that I would now…“ Sie lächelte und schäumte sich ihr Haar ein. „Yagami steht im Walde ganz still und stumm. Da kommt L mit ’nem Bobbycar und fährt ihn um.“ Sie summte vergnügt, stylte sich und zerbrach sich den Kopf. Die Frage nach dem perfekten Outfit war da immer so eine Sache… Sie schien einen Kopfsprung in ihren offenen Kleiderschrank zu machen. Sie durchwühlte ihre Anziehsachen von oben bis unten. Sie nahm sie ein Top, sah es kurz an und warf es hinter sich. Diesen Vorgang wiederholte sie mehrmals. „Zu nuttig, graue Maus, hässlich, zu weit, zu weiß, zu sehr aus dem 18. Jahrhuntert…“ Als ihr Kleiderschrank leer war, stellte sie bedauernd fest, dass sie keine Klamotten mehr hatte. Der Schrank war schließlich leer, wen interessierte dann schon dieser riesen Haufen im Hintergrund? Sie sah auf ihre Armbanduhr. Es war bereits 9. Sie hatte noch eine halbe Stunde, trotzdem waren die Geschäfte schon alle zu… Sie musste wohl oder übel irgendeinen Fummel anziehen, den sie gerade aus ihrem Kleiderschrank manövriert hatte. Sie konnte sich nicht entscheiden. Sie zog alles an, was sie hatte, kombinierte es mit allem möglichen… Es klingelte. Erschrocken zog sie sich etwas über und machte Aori und Rikuo auf. „Setzt euch hin! Ich bin gleich wieder da!“ Sie rannte wieder hoch, ließ die beiden konfusten jungen Herren allein. Sie sahen sich amüsiert um. Nach einer Viertel Stunde entschied sie sich für eine weiße Bluse mit kurzen Ärmeln und lila Punkten. Darunter zog sie ein schwarzes Top und dazu einen Rock. Darunter eine Strumpfhose und ihre Highheels. Sie sah in den Spiegel und begutachtete sich. //…Klasse… -.-// Sie hörte aus dem Wohnzimmer ein gellendes Lachen. Sie schnaufte und nahm ihr Outfit hin, folgte den dreckigen Lachen der beiden Jungs. Bevor sie ihre Stimmen überhaupt ausmachen konnte, warnte sie sie bereits: „Ich hoffe für euch, dass ihr meine Unterwäsche in Frieden lasst!“ Das Lachen verstummte und Rikuo stand sofort hinter ihr. „Keine Sorge… Sachiko hat uns nur gerade eine Sms geschickt…“ Er grinste breit und Aori verfiel in gellendes Lachen. Liz zog eine Braue hoch und verschränkte die Arme. „Ja?“ „Wenn du diesem Schnösel schon eine runterhaust, wieso machst du kein Foto davon?“ Die beiden Busenfreundinnen lachten laut und herzhaft. Liz sah die beiden schräg an. „Hat Sachiko das gesehen?“, fragte sie interessiert. „Nein, Yuri hat es gesehen. Sie hat schockiert ihrer besten Freundin bescheid gesagt, die kann Yagami aber nicht sonderlich leiden und hat Sachiko bescheid gesagt. Die leitet diese Nachricht an die ganze Schule und morgen ist unser toller super Streber die tolle super Null!“ Die Jungs schlugen ein und lachten vergnügt. Liz wusste nicht, was sie davon halten sollte. Begeistert war sie nicht und um Protest einzulegen war es ohnehin zu spät. Sie schnaufte. „Ihr seid 2 und 3 Jahre älter als ich und ihr benehmt euch wie kleine Kinder.“, bemerkte sie. Sie zog sich ihre Jacke über und nahm ihre Handtasche. „Kommt ihr jetzt?“ Die beiden Jungs verließen die Wohnung, sie schloss die Tür hinter sich und schloss ab. Liz sah vor ihrer Haustür einen schicken Sportwagen. Es hupte und ein gut aussehender Japaner und er ließ die Fensterscheibe runter. „Hübsches Küken, was ihr da habt.“, stellte er grinsend fest, als er Yashiro musterte. Sie sah ihn schräg an und stutzte. Der Kerl kaute Kaugummi und schien sie mit seinem Blick auszuziehen. Rikuo hielt ihr die Tür auf. Kurz überlegte sie, ob sie einsteigen sollte. Verstört tat sie es und nun saß sie zwischen den beiden Jungs. „Ab ins York.“, rief Aori enthusiastisch. Liz sah Rikuo Hilfe suchend an. „Ach… Das ist ein guter Kumpel von uns, Chiaki.“ Liz nickte und der besagte Kumpel fuhr los. Na ja, eigentlich ließ er den Motor aufheulen. Das Mädchen hob unbeeindruckt die Brauen, als der Kerl sie mit einem Machogrinsen beglücken wollte. Den Korb nahm er überrascht hin und fuhr los. Nach einigen Minuten machten sie Halt. Liz sah verwirrt aus dem Fenster. „Das ist nicht das York.“, stellte sie fest. „Na ja, eine etwas … sagen wir, interessantere Version.“ Die Jungs stiegen aus. Rikuo hielt Liz die Tür auf. „Kommst du oder willst du da drin vermodern?“ „Das ist doch kein Nachtclub, oder?“ „Was wollen wir um 10h in einem Nachtclub?“ Er lächelte sie an und reichte ihr seine Hand. Sie ergriff sie und stieg aus. Die andern beiden waren bereits am Eingang. Chiaki sprach mit dem Türsteher, kurz darauf winkte er Rikuo und Yash rein. „Was hat dieser Chiaki getan?“ „Connections.“, sagte Rikuo trocken und die beide gingen in den Club. Unsicher folgte Liz ihm. Sie wusste, nicht, was sie erwarten würde… Als sie rein kam und auf den Tischen eine halb nackte Frau entdeckte, war ihr klar, dass es doch so eine Art Softnachtclub war. Sie weitete verwundert die Augen und sah Rikuo angesäuert an. „Was? Ist doch geil… Ach, die arbeitet nicht hier. Da kann tanzen, wer möchte.“ Er grinste breit und legte einen Arm um sie. „Was hättest du denn gerne?“ „Whiskey… einen doppelten…“ Sie war ein wenig deprimiert, dass die Jungs mal wieder nur an das eine dachten. Sie würde bestimmt nicht an dieser dämlichen Stange tanzen. Sie nahm ihren Drink und kippte ihn, als Rikuo auch schon kam und sie auf die Tanzfläche bat. Sie nickte und folgte ihm. Sie tanzten miteinander und obwohl es sozusagen ihr erstes Mal war, tanzten sie nicht distanziert. Sie hatten sichtlich viel Spaß und flirteten miteinander. Aori und Chiaki beobachteten die beiden. „Steht er auf sie?“ „Seit dem ersten Tag…“, antwortete Aori. „Aber sie ist zu anständig für ihn. Er wird sie knacken und das war’s, nehm ich an.“ Chiaki nickte und sah sich um. „Noch nichts Leckeres da.“ Yash und Rikuo kamen wieder. „Ich hasse dieses Lied.“, erklärte Yash und grinste. Sie amüsierte sich doch einigermaßen gut und schüttelte nur den Kopf, als sie Chiaki sah, wie er einer Tänzerin einen Schein zusteckte. „Was denn? Sie macht das gut!“, beteuerte er. Einige Minuten später kam ein Schwarm junger Frauen und. „Bingo.“, bemerkte Chiaki. Er nahm seinen Drink und zischte ab. „Hey! Nicht ohne mich!“, rief ihm Aori hinterher, und schon waren die beiden weg und mischten sich unter die Damen. Liz sah Rikuo an, während er den beiden zuschaute. „Was ist mit dir?“ „Ach… nein, mir ist grad nicht so nach aufreißen.“ Er sah sie an. „Die beiden toben sich eben aus und ich habe langsam keine Energie mehr. Ich möchte zur Ruhe kommen. Am besten zu zweit.“ Er lächelte und sah sie an. „Wow, hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber hier kannst du doch ein paar Mädels kennen lernen.“ Rikuo runzelte die Stirn und lächelte. „Baby, sieh dich um, das sind alles Schlampen hier^^°“ Liz lachte und lehnte sich an die Theke. „Für hemmungslosen Sex sind die vielleicht die erste Wahl…“ Er musterte ein Mädchen, dass sich gerade an einer Stange entledigte. „Aber… das ist es nicht.“ Liz betrachtete ihn ungläubig. „Du wirst 19 und du tust so, als wäre dein Leben eine einzige Orgie.“ „Früh übt sich.“, sagte er nur und grinste. Er trank sein Bier aus und sah sie an. „Wie kommt das eigentlich, dass so ein hübsches und intelligentes Mädchen noch keinen Freund hat?“ „Ich bin wahrscheinlich zu intelligent. Oder die andere Möglichkeit, die Kerle sind einfach zu dämlich…“ „Wieso hängst du dann hier rum, anstatt dich bei Yagami zu entschuldigen?“ Er klang leicht eingeschnappt. „So meinte ich das nicht. Immer kommen diese Idioten, die sich nur für das Äußere interessieren und wenn sie dann endlich merken, dass mein IQ deren Körpergröße überragt, bin ich schon längst wieder weg. Immer diese dämlichen Anmachsprüche… Yagami-kun ist… er ist irgendwie seltsam. Er ist total überzeugt von sich. Ich sage nicht, dass er nicht intelligent und aufrichtig ist, aber … na ja, er denkt er wär’s und irgendwie fehlt in ihm das Kind…“ Sie rang um Worte. Ihr fiel es schwer, ihr Problem an Raito zu erklären. „Yagami-kun, also? Ich sag dir was, du magst ihn.“ Er sah sie an und sein vorwurfsvoller und zugleich trauriger Blick erinnerte sie an einen kleinen Hund, der nach einem gemachten Kunststück kein Leckerchen bekommen hatte. „Nein. Ich unterhalte mich lediglich mit ihm. Und auch ich habe nur die Nerven eines angreifbaren Menschen. Wenn er mich ein Jahr lang jeden verdammten Tag fragt, ob ich endlich mit ihm ausgehe, muss ich irgendwann ja sagen. Er hat mich tot genervt.“ „Achso…“ Er lehnte sich neben sie und sah in die bunten tanzenden Lichter. „Hör zu… ich will ehrlich zu dir sein. Ich kann diesen Idioten ziemlich gut verstehen. Du bist wunderschön, lustig und intelligent. Nur… na ja, ich habe mich zurückgehalten. Ich dachte da läuft was zwischen euch.“ Er sah sie an. „Also sei bitte ehrlich zu mir. Das verletzt mich irgendwie… Ich weiß nicht… Es fällt mir ziemlich schwer das zu sagen…^^°“ Er sah verlegen zur Seite auf den Boden. „Hast du etwas für ihn übrig? Stehst du auch auf diesen superintelligenten Gentleman oder könntest du auch mit einem total Loser Vorlieb nehmen?“ Sie stand da und wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Der Druck der Stille lastete auf ihr, obwohl die laute Musik um den beiden rum war, sie schien nicht in diese Situation dringen zu können. „Ich kann diesen Typen wirklich nicht leiden… irgendwie… Er reizt mich schon, aber ich könnte mir nie vorstellen, auch nur mit ihm befreundet zu sein… Er ist so schleimig eklig^^°“ Sie sah ihn an. „Also wer sagt, dass ich mit diesem Loser Vorlieb nehme? Der Gentleman geht natürlich auch.“ Sie grinste breit. „Oh, natürlich möchte ich noch einen Drink. Wie aufmerksam von dir.“, sagte sie gespielt. „Ich hab doch gar ni…-“ Liz legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen und der junge Herr bestellte. Die Drinks kamen und er reichte ihn ihr. „Sag mal… Auch wenn du erst 15 bist, du gehst in Diskos und alles, du gibst dich viel älter und du bist so reif… Du lebst schon lange allein, habe ich recht?“ Liz atmete kurz tief durch. „Richtig. Meine Eltern sind wohl etwas länger weg…“ Sie sah kurz betrübt zur Seite. Sie hätte ihm so gern die Wahrheit gesagt. Er ging einen Schritt auf sie zu. „Tut mir leid. Wollen wir… nochmal tanzen?“ „Klar.“ Sie tanzten erneut und die andern beiden vergnügten sich bereits etwas ungesitteter mit ihren neuen Bekanntschaften. Nach einiger Zeit taten Yash die Füße weh und erschöpft ließ sie sich auf einem Sessel in einer kuscheligen Ecke fallen. „Puh, das war anstrengend.“ „Aber toll.“ Sie lächelten sich an. Rikuo setzte sich zu ihr. „Du kannst verdammt gut tanzen.“, bemerkte er anerkennend. „Du bist auch nicht schlecht.“ Kurz lächelten sie sich wieder an. Viel Zeit war inzwischen vergangen und Rikuo wollte seine Chance endlich nutzen. Kurzerhand zog er sein Gegenüber zu sich und küsste sie. Liz war zwar überrascht, nahm es aber hin. Sie war total verwirrt. Hatte sie sich das alles eingeredet mit Raito? Was war jetzt mit Rikuo? Sie setzte sich auf seinem Schoß und die beiden kuschelten und küssten sich weiter. Doch die Idylle hielt nicht lange an. Aori und Chiaki kehrten zurück, sturz betrunken und null Reaktion. Aori sah die beiden verhakten auf einem Sessel. „He! Rikuo! Hat deine Mitleidsnummer geklappt? Ich sag doch, dass das funktioniert! Komm, wir wollen nach Hause, vögelst du sie hier oder was?“ Er nuschelte, doch Yash hatte verstanden, was sie verstanden musste. Chiaki und Aori lachten glucksend. Liz löste sich von Rikuo und sah ihn skeptisch an. „Die sind betrunken! Hör nicht auf sie!“ Allein ihr Blick machte ihn tierisch nervös. Sie fackelte nicht lange und erkannte, dass Aori die Wahrheit gebrabbelt hatte. „Du bist so ein Arschloch!“, sagte sie kalt. Sie stand auf und verließ den Club. Das war ihr zu viel. Rikuo rannte ihr nach. „Hey! Warte!“ „Wieso seid ihr hier eigentlich alle so… verdammt dumm? Lass mich in Ruhe! Alles Idioten!“ Sie winkte ein Taxi zu sich und fuhr nach Hause. Sie war wütend und traurig. Wie konnte er sie nur so verarschen? Sie kam zu Hause an und schmiss sich in ihr Bett. Sie wusste nur, dass sie einfach nur schlafen musste. Sie dachte lange noch über den Abend nach. Was war mit Raito? Sie wünschte sich jemanden bei ihr… Hatte sie sich nur eingeredet, ihn nicht zu mögen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)