Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 15: Spiritshipping -------------------------- Page fifteen: Spiritshipping „Raito? Bist du schon wach?“, rief Raitos Mutter am Samstag Morgen ihren Sohn. Dieser zog sich bereits an. „Ja“, antwortete er. „Heute kommt die Müllabfuhr! Bring deinen Abfall runter!“ Raito schnaufte. „Muss das sein?“ „Stell dich doch nicht immer so an! Ist doch schnell erledigt! Raito gab klein bei und brachte seinen Müll runter. Er streckte sich und ging auf seinen Balkon, um einen Blick aufs Müllauto zu werfen. „Dass du das alles so einfach wegsteckst! Du musst’s ja haben!“, bemerkte Ryuku. „Immerhin hat der Mini-Plasma-Fernseher 39.800 Yen gekostet, oder?“ Raito sah ihn unbeeindruckt an. Raito zog sich seine Jacke an und verließ das Haus, verfolgt vom Shinigami Ryuku, der schon einige Symptome seiner Entzugserscheinungen zeigte. „Und du bist dir ganz sicher, Ryuku?“, fragte Raito, nachdem Ryuku von seiner Erkundungstour wieder kam. Er hatte nachgesehen, ob jemand hinter ihnen her sei. „100%! Wir werden nicht verfolgt.“ „Und das sagst du nicht nur, um ’nen Apfel zu kriegen?“ „Also hör mal! Ich habe im Umkreis von 100m alles gecheckt! Keiner da!“, rechtfertigte sich der Todesgott. „Und was ist dann mit denn 1500 Beamten, die sie auf Kira angesetzt haben?“ „Du hast doch selbst gesagt, dass das nur ’ne Finte war!“ „Also gut, Ryuku. Du kriegst deine Äpfel.“ Ryuku machte einen Luftsprung und konnte es kaum abwarten. Raito kaufte ein paar Äpfel und ging mit Ryuku in den Park. Der Apfel, mir dem er von Raito gefüttert wurde, war dringend nötig, Ryuku hatte sich schon allerhand verrenkt und verrückt gemacht. „Du bist echt hart zu deinem Todesgott!“, bemerkte dieser. „Lässt mich alles nach Kameras absuchen und verbietest mir im Haus Äpfel zu essen!“ Ryuku hatte seinen Apfel verputzt, bis auf die Kerne, die musste er doch laut Herrchen auch noch essen… „Schön auch das Kerngehäuse aufessen!“ „Ich werde dich am Ende wohl doch in mein Death Note schreiben müssen.“, drohte Ryuku zur Antwort. Raito lachte auf. „Was gibt’s denn da zu lachen?“ „Du hast Recht. Noch habe ich keinen Grund dazu.“ Die beiden machten sich wieder auf den Nachhauseweg. •• Bücher über Bücher, Akten über Akten… Yagami und L saßen in einer Zentrale voller Chaos. „Ryuzaki! Dadurch, dass der Bankangestellte und der Taschendieb gestern einen Herzinfarkt erlitten, während meine Familie keinerlei Informationen von außen erhielt, dürfte sich der Verdacht doch wohl erledigt haben?“, drängte Soichiro. Er bestand auf ein Ja. „Nun ja… Es ist undenkbar, dass Kira den Tod eines Menschen verursachen kann, bevor er überhaupt Informationen zu seinem Opfer erhalten hat.“ Es regte sich etwas auf Monitor 2. „Ihr Sohn kommt wieder nachhause!“, verkündete L. Raito trat ein und ging in sein Zimmer. Er legte seine Jacke und Tasche ab und setzte sich erneut an seinen Schreibtisch. Ryuku ahnte Schlimmes. „Oh Mann, jetzt heißt es wohl wieder schweigen und lernen…“ //Da ich vorgestern die Worte auf dem Bildschirm nur schlecht lesen konnte und ich auch keinen Ton zu den Nachrichten hatte, wusste ich natürlich nicht, dass meine Opfer nur Kavaliersdelikte begangen hatten.// Raito dachte erneut über sein Tun nach und schaltete den Fernseher an. //Wenn so leichte Verbrecher nur bestraft werden, während ich keine Nachrichten sehe, könnte das den Verdacht doch wieder auf mich lenken, auch wenn ich eigentlich ein Alibi habe.// Er sah konzentriert die Nachrichten. //Das heißt, wenn nun auch kleine Verbrecher zu Tode kommen, während ich die Nachrichten sehe, sind jegliche Auffälligkeiten, die Rückschlüsse auf meine Person zulassen, beseitigt.// Gerade wurde von einer Einbrecherbande berichtet. Raito nahm ein Schulbuch und schrieb etwas herein, jedenfalls sah es für jeden anderen so aus. Denn eigentlich beschrieb er die Namen der Verbrecher auf einen Zettel… //Da ich die Standorte der Kameras ja jetzt genau kenne, ist es ein Kinderspiel die Namen auf die vorsorglich verteilten Blätter aus dem Death Note zu schreiben. Und ich werde mir auch die Namen und die Gesichter von Verbrechern merken, die in den Nachrichten auftauchen, unabhängig von der Schwere ihrer Schuld.// Er schob den Zettel unauffällig in seinen Ärmel und schloß sein Buch, zog wieder seine Jacke an und verließ mit Ryuku sein Zuhause. Er stopfte den Zettel in seinen Geldbeutel und draußen, wenn er alleine war, nahm er den Zettel heraus, um die Namen der Verbrecher in aller Ruhe zu notieren. Richtiger Ort und Zeitpunkt. Er hatte selbst die Kameras überlistet. „Wo gehst du hin, Raito?“, fragte Ryuku interessiert. Ihm fehlte es sehr, mit Raito reden zu können. „Zu Hideki-san. Hab sie lange nicht mehr gesehen.“ Ryuku stutzte. Raito hatte sie erst gestern gesehen… Raito klingelte und wartete. Liz hatte keine Lust aufzumachen, doch Raito wusste irgendwie, dass sie zu Hause war und klingelte Sturm. Liz sah neugierig und vorsichtig aus dem Fenster. Doch nicht vorsichtig genug für einen Yagami Raito. Er sah sie und winkte lässig, als ihr verwuschelter Kopf auch schon wieder von der Fensterscheibe verschwand. Und weiterhin blieb die Tür zu. „Katerstimmung…“, murmelte Ryuku grinsend. „Yash!“, rief Raito. „Mach schon auf! Ich hab dich gesehen!“ „Ich lerne für die Prüfungen.“, erklang ihre Stimme. „Glaub ich dir nicht.“ „Ist so.“ „Du lernst nicht.“ „Ich bin krank.“ „Ich bin geimpft.“ Langsam öffnete sich die Haustür und eine total verschlafene Liz im Schlafanzug stand im Türrahmen und verschränkte die Arme. „Was ist denn schon wieder?“ Ihre Augen waren gequollen und ihre Haare ähnelten der Mähne eines Löwen. „Du bist wirklich krank.“, stellte Raito fest. War sie nicht. Ihr fehlte nur Schlaf. „Als ob ich dich anlügen würde…“, murmelte Yash unschuldig. „Kann ich reinkommen?“ „Nimm’s nicht persönlich, aber du bist die letzte Person, die ich gerade gebrauchen kann.“ Oder die Erste… „Wieso, was ist los?“ „Ich hasse dich.“, sagte sie resigniert. Sie sah über Raitos Schulter. Sie sah in die Ferne. Sie wusste nicht, dass sie Ryuku gesehen hätte. Liz konzentrierte sich auf ihren Nachbarn, der den Müll hinausbrauchte, während Ryuku immer mehr glaubte, von ihr gesehen zu werden. „Raito! Sie beobachtet mich!“, rief er hysterisch. Raito sah Liz an. Er seufzte. „Hör zu. Tut mir leid, wenn ich dich andauernd nerve… Ich verschwende offensichtlich deine Zeit. Ich wollte nur irgendwie bei dir sein, schätze ich. Also dann, wir sehen uns wahrscheinlich Montag.“ Yash schwieg. Sie hatte ihm unbeeindruckt zugehört und schloß die Tür vor der Nase ihres Klassenkameraden. „Sie ist eiskalt. Ich schwöre, sie hat mich angesehen!!!“ Raito machte auf dem Absatz kehrt und ging. Liz schlurfte dorthin, woher Raito sie gejagt hatte. Sie schmiss sich auf ihre Couch und sah Fern, aber leider kam sie nicht mehr richtig zur Ruhe. Das, was Raito zuletzt gesagt hatte, ging ihr einfach nicht in den Kopf. Hatte sie sich verliebt? Und wenn, dann wollte sie es nicht wahr haben. Sie beschloss, sich heute nicht in der Zentrale blicken zu lassen, so sehr es sie auch reizte, Yagami-kun zu beobachten. Sie war traurig. Doch nicht nur ihre Enttäuschung und ihre Unklarheit über sich selbst deprimierte sie. Vielmehr vermisste sie ihre Freunde, vermisste sie Mello. Sie wollte ihm schreiben, aber nach der langen Zeit wollte er sicherlich nichts mehr von ihr wissen. Sie hatte niemanden, an den sie sich wenden könnte. Keine Freunde, nur ihren Bruder, aber der würde sie sowieso nicht verstehen, nahm sie an. Einen Tag darauf saßen alle Ermittler inklusive L in einer neuen Ermittlungszentrale an einem Tisch. Der 3-Tage-Bart stand jedem einzelnen im Gesicht und sie rochen unangenehm nach Schweiß. Vor lauter Arbeit ist niemand dazu gekommen sich zu waschen, geschweige denn zu schlafen. „Wir haben die Tonbandaufzeichnungen und Überwachungsvideos der letzten 5 Tage ausgewertet und sind zu folgendem Schluss gekommen.“ L nahm eine Praline aus einer Schachtel und begutachtete sie. Der japanische Polizeichef sah ihn entnervt an. Stand seine Familie weiterhin unter Verdacht? „In den Familien Kitamura und Yagami hat sich der Verdacht…“ L liebte es wohl, mit seinem Publikum, wenn vorhanden, zu spielen. „Nicht bestätigt.“ Yagami Soichiro atmete schwitzend auf. Die Videoüberwachung würde beendet. „Also tappen wir wieder völlig im Dunkeln?“, warf Matsuda enttäuscht ein. „Ich dachte wirklich, die Penber-Spur würde was bringen…“, seufzte Ukita. Yagami schlug vor, alles noch einmal durchzugehen. Doch L stutzte. So meinte er das doch gar nicht… „Ich meinte damit nur, dass die Videoüberwachung keinerlei Beweise erbracht hat. Es war wohl der falsche Weg, um Kira auf die Schliche zu kommen. Er hat sich von uns nicht keim Morden stören lassen.“, klärte Ryuzaki seine Praline essend auf. Yagamis Herz raste und er kochte vor Wut. „Dann glauben Sie also immer noch, jemand aus diesen Familien…?!“ „Nun ja… Zu 5%.“ Matsuda rümpfte sich die Nase. „Ohne die Kameras bleibt uns nur noch die persönliche Vernehmung der Verdächtigen.“ „Wenn Kira wirklich dabei ist, wird er denjenigen der in verhört, doch sicher umbringen!“, warf Aizawa ein. „Deshalb müssen wir unsere Gesichter verbergen wie L…ähm, ich meine, Ryuzaki.“ Dieser rührte desinteressiert in seinem überzuckerten Tee herum. //Liz…?// „Das geht nicht! Kira darf nicht herausfinden, dass wir ihm auf der Spur sind!“ „Wir brauchen mehr Informationen, bevor wir eine Befragung durchführen können.“ Die Ermittler diskutierten, während der Meisterdetektiv in seinen Gedanken versank. //Kira hat auch während der Videoüberwachung gemordet. Ich weiß zwar nicht, wie er dabei genau vorgeht, aber selbst wenn er nur durch Gedankenkraft tötet, müsste ihm doch irgendeine Gefühlsregung anzusehen sein, wenn er ein normaler Mensch ist. Einige Verbrecher sind unmittelbar nach den Nachrichten gestorben, doch währenddessen haben sich sowohl die Kitamuras als auch die Yagamis völlig normal verhalten. Das müsste normalerweise bedeuten, dass keiner von ihnen Kira sein kann. Aber…// L war ein Gegner von Vorurteilen und das schon immer. Sie schränkten nur mögliche Sichtweisen und die Intelligenz ein, lassen erblinden, doch trotzdem konnte er sich nicht wehren, während seinen Gedanken eine ganz bestimmte Person in seinem Kopf zu haben… //Aber was, wenn Kira doch unter ihnen ist?// Er machte große Augen und starrte an die Wand, während die Ermittler weiterhin diskutierten. //Das würde bedeuten, er hätte bereits annährend den Geist eines Gottes! Er richtet über Übeltäter, ohne dass sich auch nur seine Gesichtsfarbe verändert… Fast so, als wäre das alles wirklich Gottes Werk und Kira existiere gar nicht. Doch warum wäre er dann auf den Trick mit Lind L. Taylor reingefallen und hätte FBI Agenten getötet? Wäre es Blasphemie, wenn ich an seinem Urteil zweifle? Ein Gott würde so etwas nicht aus einer Laune heraus tun… Und s wäre geradezu lächerlich, wenn er die Namen und Gesichter der Menschen bräuchte, um sie sterben zu lassen! Das ist nicht das Urteil Gottes, sondern das Werk eines Kindes, das Gott spielt.// L stellte seinen Tee auf seine Untertasse und sah in sein Spiegelbild in seinem Heißgetränk. //Der Massenmörder Kira existiert, keine Frage. Und ich werde ihn finden!!! Wenn es wirklich jemand ist, den Raye Penber bis zum 19. Dezember überwacht hat, also jemand aus den Familien Kitamura und Yagami… Allerdings glaube ich nicht, dass eine weitere Videoüberwachung etwas bringen würde. Dazu ist Kira zu abgebrüht. Eher würden die Kameras entdeckt werden. Was soll ich also tun? Am besten wäre es, wenn ich ihn dazu bringen könnte, einfach seine Identität preiszugeben und vor meinen Augen zu morden. Aber wie soll ich das anstellen?// „Entschuldigen Sie, Ryuzaki…“, meldete sich Matsuda. Der Angesprochene sah auf und sah ihm leeren Blickes an. „Wo ist Yashi?“ „Yashi?“ L hob die Brauen. //Das lass ich sie nicht vergessen…// „Ja. Ihre Schwester…^^°“ Matsuda kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sie hat sich noch nicht gemeldet. Wohl möglich ist sie zu Hause und lernt für ihre Uni-Prüfungen.“ //Richtig, wo ist sie?// Matsuda sah L schräg an. So richtig nahm er das L nicht ab. •• Ryuku suchte noch am Sonntagabend nach Kameras in Raitos Zimmer. Vergeblich. Sie waren alle weg. Raito verließ nach Ryukus Verkündung der frohen Botschaft sein Zimmer, weiterhin schweigend. „Raito! Hast du mich gehört?“ Raito zeigte schweigend auf sein Ohr. Schließlich könnten weiterhin Wanzen installiert sein. //Dann haben sie den Verdacht gegen mich also fallen lassen. Doch so schnell wird L nicht aufgeben. Wenn L immer noch mit der japanischen Polizei zusammenarbeitet, dann sicher auch mit Papa…// Er ging in die Küche und holte Ryuku einen Apfel zur Belohnung. Er ging zurück in sein Zimmer, setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und warf seinem „Haustier“ die Frucht zu, das sich auch sofort draufstürzte. //Ob er die Kameras heimlich hat installieren lassen? Oder holte er sich Papas Erlaubnis? Das würde bedeuten, das Verhältnis zwischen der Ermittlungsbehörde und L hat sich entspannt und zwischen Papa und L herrscht eine Art Vertrauensverhältnis. Dann könnte ich L über Papa ausschalten…// Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf Kiras Gesicht breit. Er lehnte sich zurück und schmiedete Zukunftspläne. //wenn L erst mal weg vom Fenster ist, ist Kira seinem Ziel, zum Gott einer neuen Welt zu werden, einen Schritt näher!// Am nächsten Tag war das Wochenende schon wieder vorbei und Liz raffte sich auf, um in die Schule zu gehen. Sie packte ihre Sachen und verließ ihr Appartement. Sie wusste, dass Raito wieder auf sie warten und ihr nachstellen würde und genervt genoss sie die 200m, die sie alleine zugehen hatte. Nach diesen 200m sah sie allerdings niemanden vor dem Zaun der Yagamis auf sie wartete. Der Bürgersteig war leer. Sie stutzte. Vielleicht war Raito erkrankt? Oder er hatte verschlafen? Sie ging verwundert einige Schritte weiter, machte dann aber kehrt und wartete. Sie wusste nicht wieso sie das tat. Sie machte es einfach. Auf einmal öffnete sich die Haustür und beinahe lächelnd sah Liz dieser entgegen. Doch nur ein Mädchen kam heraus und sah sie verwundert an. „Guten Morgen!“, grüßte sie Liz freundlich. //Sayu…// „Hei… Ist Yagami-kun schon losgegangen?“ „Ja schon vor 20 Minuten.“ „Was…?“ Yashiro stand einige Sekunden verdutzt da. „Danke. Ich muss los!“ Und sie lief so schnell sie konnte. Sie käme ohnehin zu spät. Sayu rief ihr nach. „Du bist Yashiro, hab ich Recht?“ Liz drehte sich im Lauf um und lief rückwärts weiter. „Ja, und du bist Sayu, richtig?“ „Ja. Man sieht sich, Yashiro-chan!“ Sie lächelte und Liz winkte ihr und rannte weiter. Raito hatte also seine Drohung war gemacht. Er ließ sie ab jetzt wirklich in Ruhe. Aber aus irgendeinem Grund fühlte sich Liz bei der Sache nicht wohl… Liz erreichte ihr Schulgelände 10 Minuten nach Unterrichtsbeginn. Sie klopfte an, als sie vor ihrem Klassenraum stand und wurde herein gelassen. „Ich wusste gar nicht, dass der Unterricht um 10 nach 8 beginnt, Hideki-san.“, sagte der Sensei in mahnenden Ton. „Ich auch nicht.“, entgegnete Liz außer Atem. „Gomen“ Ohne weiteres setzte sie sich auf ihren Platz und wurde von Rikuo begutachtet. „Gut siehst du aus.“, flüsterte er ihr zu. „Ich weiß. Einer muss es doch tun.“, entgegnete sie bissig und ignorierte ihn kalt. Raito machte keine Anstalten mit ihr zu reden, geschweige denn sie anzusehen. Sie seufzte und schrieb gelangweilt mit. Plötzlich kam die Klassenlehrerin herein und kündigte den Tag der offenen Tür an. „Und ich bitte Sie, Yagami und Hideki, gemeinsam unsere Schule zu präsentieren. Ich erwarte eine Ansprache von Ihnen und machen Sie die Schule für potentielle Schüler interessant. Als Aushängeschilder dieser Schule zähle ich auf Sie. Irgendwelche Einwende?“ Raito schwieg und Liz schluckte ihre Wörter hinunter. Es war ohnehin nur eine rhetorische Frage. „Sehr schön. Ich erwarte erste Ergebnisse morgen nach der 6. Stunde.“ Mit diesen Worten verließ sie den Raum und der Pausengong erklang. Auch jetzt stand Raito nicht auf oder wendete sich zu ihr. Er packte artig seine Sachen für die nächste Stunde. So ging es den ganzen Tag, bis Unterrichtsende. Einer musste Initiative ergreifen, schließlich brauchten sie morgen schon die ersten Ideen. Liz packte gerade ihre Sachen zusammen und zog ihre Jacke über, als Raito zu ihr ging. Sie hatte den ganzen Tag nicht ein einziges Wort gesprochen. „Hör zu. Ich weiß, du hasst mich. Aber wir müssen bis morgen was fertig haben. Entweder wir tun so, als würden wir im Team arbeiten und es wird gut oder jeder arbeitet für sich und unsere Kopfnoten sind erledigt…“ Liz nickte und sah ihn an. „Heute bei mir? Meine Mutter freut sich, wenn du kommst.“ Sie nickte. „Jetzt gleich? Du musst nicht. Ich meine ja nur…“ „Ist okay…“ Liz zog sich ihre Tasche über und ging los. Die beiden gingen zusammen nach Hause, schweigend und auf den Boden blickend. Angekommen, war die Stimmung immer noch im Keller. Raito schloß auf und ließ seinen Gast herein. „Mama? Ich bin wieder da. Ich habe Hideki-san mitgebracht.“ Eine lächelnde Mutter kam ihnen entgegen. „Wie schön. Hallo ihr 2. Raito, hol deinem Gast doch ein Besteck. Setz dich doch schon mal, Yashiro. Sayu isst bereits.“ Liz bedankte sich und ging zu Sayu, die sie freudig empfing. „Guten Appetit.“, wünschte Yash lächelnd. „Danke^^“ Liz setzte sich neben sie und Sayu begann zu flüstern. „Seid ihr zusammen?“ Liz lief rot an. „Oh mein Gott, nein!“ Raito trat ins Geschehen ein und deckte für Liz. „Nein. Wir müssen eine Präsentation für den Tag der offenen Tür erarbeiten. Nur eine Arbeitsgemeinschaft.“, sagte er trocken und nüchtern. Er setzte sich und machte sich auf, begann zu essen. Sayu hob eine Braue. „Ach so…“, machte sie leise und sah ihren Bruder mit prüfenden Blick an. Liz kam nach einigen Minuten mit Sayu ins Gespräch. „Oh! Ich liebe Eva Longoria!“, schwärmten beide. Liz fühlte sich bei Sayu wohl. Das könnte eine Freundschaft werden. Als alle fertig mit essen waren, erklärte sich Sayu dazu bereit abzuräumen, damit die andern beiden mehr Zeit zum lernen hätten. Raito ging hoch, gefolgt von Liz und Ryuku, der verwundert von Raitos Zurückhaltung war. Raito setzte sich auf seinen Zimmer Boden und sah Liz fragend an. „Also… hast du schon eine Idee?“ Liz zögerte. „Vielleicht versuchen wir herauszubringen, was an der Schule reizt. Wir könnten einen Film drehen oder so. Ist interessanter als uns andauernd zuzuhören, denk ich…“ „Ja, gute Idee…“ Sie schwiegen. Liz schuffelte nervös mit ihren Füßen über Raitos Teppichboden. Das war ein scheiß Gefühl… Er sah aus dem Fenster und sie zu Boden. „Knister, knister… Selbst der Todesgott spürt die Liebe in diesem Raum -.-“, bemerkte Ryuku gelangweilt. Er sprang auf und flog raus. Er musste seine Flügel etwas ausstrecken. Raito ignorierte den Shinigami mühelos. Das war keine Liebe, höchstens Hass oder eher Rat- und Hilflosigkeit. „Also … machen wir das?“, fragte das Mädchen dann. Raito nickte. „Wir können ja erst mal nachfragen, was Watase davon hält.“ „Gut… ich gehe dann…“ Raito brachte sie nach unten, als Sayu ihnen entgegen kam. „Möchtest du schon gehen?“ „Ja, aber wir sehen uns sicher noch mal!“ Liz lächelte. Sie mochte Sayu wirklich sehr. „Das hoffe ich doch!“ Sie grinste breit. Liz verabschiedete sich bescheiden und ging nach Hause. Für die Zentrale hatte sie jetzt wirklich keinen Nerv. „Du musst sie wohl öfters mit nach Hause bringen!“, bemerkte Sayu und gab ihrem Bruder einen kleinen Stoß mit dem Ellebogen. „Ein reizendes Mädchen.“, fügte seine Mutter hinzu. „Sie ist total hübsch und so klug. Und witzig ist sie auch noch!“ Raito stand im Flur und schwieg. „Richtig…“, sagte er leise. „Das ist sie.“ Liz verschanzte sich in ihrer Couch und zog sich stundenweise nicht lustige Sitcoms rein, die leider keine Wirkung zeigten. Plötzlich klingelte es. Sie fuhr sich durchs Haar und sah auf die Uhr. Es war bereits halb 10. Wer könnte das denn sein? Sie öffnete die Tür und ehe sie sich versah, wurde sie auch schon stürmisch geküsst. Sie wusste wer es war und sie ließ ihn machen, spielte sogar mit. Und an diesem Tag begann ihre Zwiespältigkeit und der Schmerz, mit dem sie ab diesem Tag zu kämpfen hatte… //Ich weiß, dass du Kira bist…// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)