Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 23: Information ----------------------- Page twenty three: Information Raito berührte das Death Note des Mädchens und konnte nun sicher sein: Vor ihm stand ein ca. 3m großer Todesgott, anscheinend ein weiblicher Shinigami, welcher Raito aufmerksam begutachtete. Nun war klar: Bei diesem Mädchen handelte es sich um Kira 2. Lässig steckte Kira die Hände in den Hosentaschen und bat die Kleine herein. Er schloss die Tür hinter sich und Misa und ignorierte die konfusen Blicke seiner Schwester und seiner Mutter. Die beiden Frauen sahen den beiden irritiert nach. „Ist das etwa seine Freundin?“, fragte Sachiko ihre Tochter. „Mach keine Witze…“ Sayu musterte Misa kurz. Diesen Gothik Lolita Stil kannte sie aus eigenen Zeitschriften. Raito schloss hinter sich seine Zimmertür bat Misa, sich auf seinen Schreibtischstuhl zu setzen. Sie tat wie ihr befohlen und stand dabei ständig unter Raitos Beobachtung. //Kein Zweifel, das ist der Falsche Kira…. Und sie weiß offenbar auch genau, wer ich bin. Der Aufruf der Polizei ist gerade erst zu Ende. Unmöglich, dass sie bereits dort war. Aber was macht sie hier? Und was soll ich jetzt tun…? Offenbar kennt sie meinen Namen… Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie erst mal zu beobachten….// „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er und sein Blick schien die zierliche junge Dame beinahe zu durchbohren. „Dann hast du das Augenlicht der Todesgötter also echt nicht? Dadurch kann ich die Namen und Lebenszeit aller Menschen sehen, außer bei jemandem, der auch ein Death Note besitzt. Dessen Lebenszeit bleibt mir verborgen.“, antwortete Misa und Raito weitete verwundert die Augen. Ryuku schien verlegen und sah zu Seite. „Sorry, das habe ich selbst nicht gewusst.“, gab er zu, als Raitos böser Blick den Shinigami aufsuchte. Scheinbar schien Raito dadurch relativ ungläubig zu wirken und Misas Todesgott meldete sich zu Wort: „Sie sagt die Wahrheit. Wie hätte sie dich sonst in Aoyama als Kira identifizieren können? Übrigens habe ich ihr davon abgeraten, dir ihren echten Namen zu verraten… Aber offenbar will sie nicht, dass Lügen zwischen euch stehen.“ Raitos Blick zeugte von dermaßen viel Misstrauen, dass Misa versuchte, sich eingeschüchtert hinter ihrem Pony zu verstecken. „Alles klar. Aber was, wenn die Polizei dich schnappt? Dann fliegt Kiras Geheimnis auf!“ „Keine Angst. Bisher haben sie mich nicht geschnappt und wenn ich jetzt nur noch tue, was du mir sagst, werden sie das auch nicht. Stimmt doch, oder? Außerdem kann ich Ls wahren Namen sehen… Ich kann dein Augenlicht sein.“ Dieses Angebot klang natürlich verlockend… „…Aber…“, begann Misa erneut.“ „Aber?“, hakte Raito interessiert nach. „Nur, wenn du mit mir gehst.“, verlangte Misa entschlossen und ihr Teint errötete sich. Ryuku musste erst grinsen, biss sich dann dermaßen schmerzlich auf die Lippen, dass er nicht anfing zu lachen. Raito jedoch fand das nicht so komisch. Als sie ihre Forderung aussprach, musste er sofort an seine Hideki-san denken. Er würde sie hintergehen. Wobei, so fiel ihm natürlich ein, waren die beiden nicht einmal ein Paar. Außerdem hatten die beiden doch einen Schlussstrich gezogen… //Ich muss vorsichtig sein… Nicht, dass sie mich umbringt.//, dachte er und schluckte kurz. „Auf keinen Fall. Außerdem wurde Aoyama jenem Tag von der dreifachen Menge Kameras überwacht. Jeder, der sich dort aufgehalten hat, wurde von ihnen erfasst. Würden wir uns jetzt plötzlich zusammen zeigen, wäre das viel zu auffällig. Siehst du das ein?“ Misa atmete kurz tief durch und holte aus ihrer Tasche ein paar Fotos, die sie ihrem Schwarm dann übergab. „Hier. Das sind Bilder von mir an jenem Tag. Mein Make-up ist total anders als sonst, und ich trag ‘ne Perücke. Selbst wenn mich die Kameras gefilmt haben, kommt sicher keiner auf die Die Idee, dass ich das sein könnte.“ Ryuku stimmte ihr zu und war sichtlich beeindruckt von Misas Tarnung und Engagement. Nur Raito schien das nicht weiter zu reichen. „Was ist mit Fingerabdrücken?“, fragte er forsch. „Auf allem, was du an den Sender geschickt hast, befinden sich ein und dieselben Fingerabdrücke. Sollte die Polizei irgendwie an deine Fingerabdrücke kommen, wissen sie sofort, dass du Kira 2 bist!“ Misas Blick änderte sich auf einmal schlagartig. „Das waren nicht meine Fingerabdrücke! Ich bin nicht total bescheuert, weißt du?! Ich war vor einiger Zeit bei ‘ner Freundin in Kansai, die auf okkulte Sachen steht. Ich hab ihr Aufnahmen von angeblichen Geistern gezeigt. Sie war sofort einverstanden, mir dabei zu helfen, die Aufnahme an verschiedene Fernsehsender zu schicken. Also hat sie das Band für mich auf 10 Kassetten kopiert und Briefpapier sowie Umschläge mit Briefmarken für mich besorgt. Ich hab aufgepasst, dass meine Fingerabdrücke nicht darauf kommen, und dann die Bänder mit meinen Kira Nachrichten überspielt.“ Raito blieb hartnäckig. „Was ist mit dieser Freundin?“ Misa erhob die Stimme und brodelte voller Entschlossenheit. „Wenn du willst, kann ich sie jetzt sofort töten!“ Selbst die Todesgötter waren überrascht über die kleine Misa. Sie holte ihr Death Note raus und streckte es Raito entgegen. „Wenn du mir immer noch nicht glaubst, dann nimm doch mein Death Note an dich!“, sagte sie und wandt sich an ihren Todesgott. „Es bleibt ja trotzdem mein Eigentum, deshalb geht mir auch das Augenlicht der Todesgötter nicht verloren, stimmt doch, Rem?“ Rem antwortete: „Ja, du würdest es ganz einfach bei Yagami Raito verstecken, aber es bliebe deins.“ „Dann kannst du auch sicher sein, dass ich dich nicht umbringe, und dass die Polizei es nicht bei mir finden kann. Außerdem kannst du mich jederzeit töten, wenn ich dir im Weg bin.“ Raito stutzte. Wieso tat Misa all das? Das ging ihm nicht in den Kopf. Was war ihr so viel wert? „Woher soll ich wissen, dass du nicht ein paar Seiten herausgerissen und an dich genommen hast?“, unterstellte der Student und Misa hielt so viel Misstrauen letztendlich nicht mehr aus. Ihr strömten die Tränen über das Gesicht und sie erhob sich. Raito musste feststellen, dass Misa und Liz sich wohl von Grund auf unterschieden. „Nicht im Traum wär ich auf so was gekommen! Sieh doch nach, ob irgendwelche Seiten fehlen! Warum vertraust du mir denn nicht?! Was sollte ich auch damit? Schließlich hab ich nicht vor, dich umzubringen!“, schrie sie, doch Raito blieb ruhig und besonnen. „Na du könntest zum Beispiel reinschreiben: »Yagami Raito verliebt sich in Misa Amane«, um mich vor meinem Tod zu manipulieren… Allerdings wäre ich dann nach spätestens 23 Tagen tot. Und zu schreiben »Kira verliebt sich in Kira 2« brächte gar nichts.“ Raito hielt nichts von Misa, geschweige denn, dass er sie für halbwegs intelligent hielt. „Ich möchte dir einfach nur helfen! Benutze mich! Mehr will ich nicht! Vertrau mir!“ Raito verstand immer noch nicht. „Wieso tust du das alles?“ Misa holte Luft und begann in enormer Geschwindigkeit ihre Geschichte zu erzählen. „Vor genau einem Jahr wurden meine Eltern vor meinen Augen von einem Einbrecher getötet. Ich wollte mich an ihm rächen, ihn umbringen… Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Die Verhandlung zog sich ewig hin… Man überlegte sogar, ihn freizusprechen! Ich war verzweifelt, doch dann hat Kira ihm seine gerechte Strafe erteilt. Du bist mein Held… Verfüge über mich, wie du willst.“ Raito stutzte. Misa wusste anscheinend nicht, welches Ausmaß ihre Worte gehabt haben könnten, wenn ein anderer Kerl ihr Gegenüber gesessen hätte. Er erinnerte sich daran, einmal geträumt zu haben, dass Yashiro diese Worte zu ihm sagte. Misa sackte also erschöpft und traurig auf Raitos Laminat zusammen. Eines kam ihm jedoch immer noch nicht in den Sinn. „Aber warum hast du dann unschuldige Polizisten ermordet? Das war genau dasselbe, was der Mörder deinen Eltern angetan hat!“ Misas Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Sag doch so was nicht!“. Ihre Stimme überschlug sich. „Du weißt doch selbst, dass bestimmte Opfer erbracht werden müssen, um das Böse zu besiegen! Was hätte ich anderes machen sollen? Ich wusste keinen anderen Weg, dich auf mich aufmerksam zu machen, um dir danken zu können! Ich musste dich einfach treffen… Um jeden Preis!“ Misas Verhalten imponierte dem jungen Japaner sehr. //Das alles hat sie aus dem Wunsch getan, mich zu treffen… Allerdings ist sie nicht ganz so ungeschickt vorgegangen, wie befürchtet. Wenn sie sich ab jetzt an meine Anweisungen hält…// Er hatte seinen Entschluss gefasst. Misa hatte Recht, man musste Opfer erbringen, um das Böse zu besiegen… Er kniete sich zu ihr und umarmte sie stürmisch und fest. Misa schien überrascht, fühlte sich allerdings sofort wohl. „Gut, Ich werde zwar nicht wirklich mit dir gehen, aber zumindest werde ich so tun… Das Augenlicht der Todesgötter, für das du deine halbe Lebenszeit geopfert hast, wird mir gute Dienste leisten.“ Misa schloss zufrieden die Augen. „Danke…! Ich gebe mir Mühe, damit du mich irgendwann lieben kannst!“ Raito drückte seine neue „Freundin“ fest an sich. Doch –was Misa nicht wusste- war das keine leidenschaftliche Umarmung, die von Zuneigung zeugte. Raito grinste breit und schmiedete im Stillen seinen Plan… //Wenn ich ihr Ls Gesicht zeige und sie seinen Namen erkennt, kann sie ihn und die ganze Ermittlungszentrale auslöschen. Sein letztes Stündchen hat geschlagen… Andererseits ist sie die Einzige, die Kiras wahre Identität kennt. Irgendwann werde ich auch sie aus dem Weg räumen müssen.// Misa strahlte bis über beide Ohren. „Du tust so, als wärst du mein Freund? Naja… für den Anfang soll mir das genügen. Irgendwann wirst du dich schon in mich verlieben, da bin ich mir sicher.“, sagte sie zuversichtlich und lächelte. Raito hingegen dachte sich seinen Teil dazu… Ryuku hingegen grinste breit. „Kannst du mir jetzt vielleicht auch deinen Todesgott zeigen?“ Raito war klar, dass er nun nichts mehr zu verlieren hatte. Er musste ihr Vertrauen gewinnen. „Drehst du dich mal um?“, bat er sie und nahm, nachdem sie sich umgedreht hatte, nahm er einen Schnipsel des Death Notes aus seiner Brieftasche und schlug diese kurz an Misas Hand, und versteckte den Schnipsel wieder. Das Mädchen drehte sich um und erblickte den anderen Shinigami. „Ja! Oh… Der sieht ja ganz anders aus als Rem! Deinen Namen kenne ich schon! Hallo Ryuku!“ Ryuku konnte sein Grinsen nicht schwinden lassen. „Hallo“, erwiderte er knapp. „Ach ja, mein Raito! Weißt du, wie man Todesgötter töten kann?“ Der Angesprochene achtete nach der Anrede nicht weiter auf die Frage. Sein Blick verdunkelte sich stark und seine Stimme nahm einen zynischen Tonfall an. „Kannst du mich bitte nicht »Mein Raito« nennen?!“, verlangte er. Doch die Ernsthaftigkeit schien bei Misa nicht angekommen zu sein. „Wie denn dann? Fändest du »mein Kaito« besser? Bist ja für mich wie der Krieger oder der Ritter auf einem weißen Pferd…“ Raito hob die Brauen und atmete kurz tief durch. Schließlich gab er klein bei. „Dann doch lieber »Raito«.“ Im Nebenzimmer saß Sayu auf heißen Kohlen. Sie wartete darauf, dass der Besuch ihres Bruders wieder ging und sie Raito ausquetschen konnte. Doch sie hielt es nicht weiter aus und somit rief sie schnell ihre beste Freundin an. „Yash!!!“, rief sie, als diese abgenommen hatte. „Äh… Hallo auch.“ „Vorhin hat’s geklingelt und da kam dieses blonde Mädchen und wollte zu Raito.“, erklärte Sayu aufgeregt. „Blond? Bitte was? Hat er schon ‘ne Neue?“ „Ich weiß es nicht. Sie sind in seinem Zimmer…“ „Hörst du irgendwas?“ „Yash… Keine Angst, der ist noch Jungfrau.“, versicherte Sayu und versuche zuversichtlich zu klingen. „Ist er nicht.“, konterte Liz trotzig. „… Wie jetzt…?!“ „Gar nichts, nichts… Also, was ist mit diesem Weib?“ „Ihr habt miteinander…?!“ „Es geht um deinen Bruder, willst du das wirklich wissen?“ „Die Details interessieren mich nicht. Ich brauch nur die Fakten. Also, ja oder nein und wenn: Wie viel Alkohol hast du getrunken?“ Liz schnaufte. „Zu viel war es auf jeden Fall…“, gab sie zu und Sayu quietschte vergnügt. „Das ist echt… das ist krass!“ „Das ist jetzt egal.“ „Wann war das?“ „Sayu >__