Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 24: Endless love ------------------------ Page twenty for: Endless love Raito wachte langsam auf. Er hatte eine fantastische Nacht hinter sich, was ihn allerdings nicht gerade glücklich machte. Vielleicht hatte Ryuku recht? Vielleicht konnte man als Besitzer eines Death Notes einfach nicht glücklich werden? Seine Augen hielt er noch geschlossen, als er das Licht bemerkte. Er griff neben sich und bemerkte die gähnende Leere in dem großen Bett. Yash war nicht da. Er öffnete die Augen, setzte sich auf und sah sich hektisch um. Sie befand sich nicht mehr im Schlafzimmer. Er stand auf und zog sich seine Boxershorts an. Leise streifte er durch das kleine Appartement seiner Affäre. Er ging ins Wohnzimmer und sah sich genau um, warf einen Blick in den kleinen, verwilderten Garten. Nichts. Sie schien spurlos verschwunden, bis er plötzlich ein Klicken hörte, was der Entsicherung eines Revolvers sehr ähnlich war… „Ich konnte nicht schlafen. Ich saß die ganze Nacht auf der Fensterbank.“, sagte Yashiro laut und deutlich. Er schreckte zurück und drehte sich um. Da stand sie also; Einen entsicherten Revolver auf ihn gerichtet, ganz in Unterwäsche. Ihr Gesicht war fahl, dicke tiefe Augenringe ließen ihr Gesicht beinahe wie Tod erscheinen. Sie sah ihrem Bruder sehr ähnlich. Raito war so perplex von der Waffe in ihren Händen, dass er keine Worte mehr fand. „Ja… Ganz genau. Und jetzt finde ich heraus, wie Kira seine Opfer tötet… Welche Waffe nutzt du, Gott?!“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Raito schluckte. „Yashiro, ich bin es nicht. Mach keinen Scheiß!“, rief er verzweifelt und hob langsam die Hände. Er wusste nicht, was er tun sollte. „Du hast im Schlaf geredet, Baby…“ Raito blieb das Herz stehen. Er konnte sich nicht daran erinnern, etwas geträumt zu haben. „Was… Was habe ich gesagt?“ Raitos Stimme klang immer unsicherer und er wurde leiser, während Yashiros Stimme weiterhin pathetische Züge annahm. „Schweigen ist Gold, Raito… Hättest du das gewusst, hättest du diesen Tag wahrscheinlich überlebt…“ Raito holte tief Luft und schloss die Augen. „Ich liebe dich, Yashiro…“ Yashiro betätigte den Abzug des Revolvers und ein lauter Knall ertönte und verhallte die Nachbarschaft… Raito riss seine Augen auf und saß schlagartig aufrecht im Bett. Er sah sich panisch um und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er hatte schlecht geträumt… Sein Puls war unangenehm hoch und er atmete schwer und hektisch. Als er realisierte, dass alles nur ein Traum gewesen war, atmete er tief durch. Er war nicht allein; Liz saß auf der Fensterbank ihres Schlafzimmers und starrte aus dem Fenster. Regen klatschte an das dünne Glas. Das Trommeln der Tropfen schien Raito zu beruhigen. „Yashiro… Alles okay?“ Sie antwortete nichts, sondern starrte einfach weiter aus dem Fenster. „Yash?“ „Du hast im Schlaf geredet. Ich konnte nicht schlafen. Ich sitze schon die ganze Nacht hier.“ Raito riss die Augen auf. „Ich habe WAS?! Was… was habe ich gesagt?“ „Du hast mir ein Geständnis gemacht, so weit ich das verstehen konnte…“ Raitos Puls begann wieder zu rasen. Was hatte er nun wirklich gesagt?! Liz stand von ihrer Fensterbank auf und setzte sich zu ihm ins Bett. „Du hast anscheinend mit mir Schluss gemacht, oder ich mit dir…“, sagte sie schließlich und sah ihn ernst an. „Was?“ „Na ja, es fing an mit: „Yashiro, ich muss dir was sagen.“ Oder so ähnlich. Habe kaum was verstanden. Dann kam „Ich kann nicht länger“ Was auch immer und du hast das ganze beendet mit einem „Ich liebe dich, Yashiro.““ Raito atmete durch. Er hatte sich doch nicht verraten. Dann sah er kurz auf die Bettdecke und atmete erneut tief durch. „Sag am besten gar nichts dazu, denn wenn du es tust, wird es nur noch schwerer für mich, das alles zu verarbeiten.“, sagte sie schließlich und sah zu Boden. „ich kann die Finger nicht von dir lassen.“, gab er schließlich zu und legte seine Hand auf ihre. Liz seufzte und auch sie nahm einen kräftigen Atemzug. „Waren wir für diese Nacht… Ein Paar oder so?“ „Weiß nicht.“ „Wenn, dann ist es jetzt vorbei. Also… Ich mache Schluss.“ Raito nickte. „Okay.“ „Ich weiß, dass ich nur eine von vielen bin. Du wirst schließlich beschattet. Naja, weißt du ja ohnehin.“, fügte sie hinzu. Die beiden schwiegen aneinander her und starrten Löcher in die Luft. „Ich sollte jetzt gehen, oder?“, fragte er dann nach einer Weile, sah sie jedoch nicht an. Sie nickte und er stand auf, zog sich an und machte sich zum Gehen auf. „Also, wir sehen uns in der Zentrale.“ Er hob die Hand zum Abschiedsgruß und verschwand durch die Tür. Liz saß weiterhin auf ihrem Bett. Sie krallte sich in ihr Kissen und starrte auf ihren dunklen Parkettboden. „Ich liebe dich auch…“, flüsterte sie. Als Raito nach Hause kam, traf er auf seine kleine Schwester Sayu. „Guten Morgen Brüderchen. Wo warst du?“, fragte sie leise und stellte sicher, dass ihre Mutter nicht in der Nähe war. „Ich habe Mutter gesagt, du seist schon für die Uni unterwegs. Bist du mit diesem Mädchen weggewesen?“ Raito sah Sayu genervt an, als ihm Misa auch schon wieder in den Sinn kam. Und dann erinnerte er sich an das, was er seiner kleinen Schwester sagen wollte… „Sayu… tu mir einen Gefallen und ziehe erstens keine voreiligen Schlüsse, was mein Privatleben angeht, zweitens, halte andere Menschen und drittens erst recht dich daraus!“, fauchte er und verschwand in seinem Zimmer. Sayu sah erschüttert von dieser Reaktion hinterher und begann frustriert ihr Müsli zu löffeln. Raito war der Hunger vergangen. Er ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl fallen und schaltete seinen PC ein. Nun musste er sich endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. //Um einen Todesgott zu töten, muss man ihn dazu bringen, sein Death Note zur Rettung eines von ihm geliebten Menschen zu benutzen… Ich kann mit meinem Death Note nicht Menschen manipulieren, um sie Misa angreifen zu lassen, damit Rem zuerst stirbt .Selbst wenn… Rem kennt ihre Lebenszeit und wüsste genau, dass ich dahinterstecke, wenn sie vorher stirbt. IM Gegensatz zu Ryuku stellt Rem sich auf die Seite seines Schützlings. Ein richtiger Verbündeter… Verdammt! Zurzeit ist das ein noch lästigerer Gegner als L!// Raito schlug sich verzweifelt die flache Hand vor die Stirn. Im Internet suchte er nach Informationen über Amane Misa und wurde schnell fündig. Auf der Homepage einer Model-Agentur wurden Name, Wohnort, Geburtsdatum, ihre Maße sowie einige Fotos von ihr Preis gegeben. Raito fand auch heraus, dass Misa bereits als Assistentin bei einer Late Night Show tätig war. Raito begriff nicht, wie Misa so leichtsinnig sein konnte… //Mist, auf einer Fan-Homepage steht sogar, dass ihre Eltern von einem Einbrecher ermordet wurden! Das heißt, jeder weiß, dass Kira den Mörder ihrer Eltern zur Rechenschaft gezogen hat. Sobald man sie in meiner Begleitung sieht… Ich habe ihr versprochen, sie in 2 Wochen wiederzusehen… Das lässt sie sich Garantiert nicht mehr ausreden. Sie würde meine Argumente sowieso nicht verstehen. Was soll ich nur mit dieser Göre anfangen?! Ich darf sie auf keinen Fall reizen. Verdammt… Die Sache wird echt brenzlig! Was soll ich nur tun?// Raito legte sich in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme. //Die momentane Lage lässt es nicht zu, dass ich sie umbringe. Also muss ich mich jetzt darauf konzentrieren, wie wir L aus dem Weg räumen können. Sobald er weg ist, stellt Misa keine ganz so große Gefahr mehr dar. Durch Sayu weiß Liz von einem Mädchen… Ich hoffe, ich konnte ihr klar machen, dass sie nichts mehr erzählen soll… Vater darf nichts davon erfahren// Er stand auf und sah bedrückt aus dem Fenster. Er musste es Misa ausreden. Sie durften sich nicht in 2 Wochen schon wieder sehen…! Er ging nach einer Weile wieder runter, um mit seiner Mutter und Schwester frühstücken zu können. Freudig wurde er von seiner Mutter empfangen, während Sayu eher bescheiden in ihre Milch sah. „Hört mal… Nicht, dass ihr euch sofort wieder etwas einbildet… Zwischen Misa und mir läuft nichts. Also sagt bitte Vater nichts, ihr wisst doch, wie er auf Mädchen reagiert…“, sagte er und fasste sich verlegen am Kopf. „In Ordnung, mein Junge.“, willige Sachiko ein und lächelte. „Also hast du deine Hideki-san doch noch?“ Sie strahlte gespannt, während Raito schwer seufzte. „Nein, Mutter.“, sagte er genervt und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Da war nie etwas und da wird nie etwas sein.“, erklärte er und setzte sich. „Nun…“, begann Sayu, „Was zahlst du mir denn, wenn ich »Niemandem« etwas sage…?“, sie grinste hämisch und spielte auf Liz an. Sayu kassierte die Meckereien der Mutter und Raito genoss sein Frühstück. Am Tag darauf begannen die anstrengenden Werktage. Raito nutzte die Pause, um den Focus von Misa zu lenken. Er musste sich mit mehreren Mädchen treffen, um von ihr abzulenken. Die schöne Takada schien eine gute Wahl zu sein. Er setzte sich in einer Vorlesung neben sie und ließ für kurze Zeit mal wieder seine Gedanken über die kommenden Pläne… //Heute müsste Misas letzte Nachricht im Sender eintreffen. Sie wird sie garantiert sofort an die Polizei weitergeleitet. Ich muss unbedingt in der Zentrale sein und sehen, wie L reagiert!// „Raito…“, unterbrach Takada Kiyomi ihn und riss ihn in di é Vorlesung zurück. „Du hast doch vorhin gesagt, wir könnten miteinander ausgehen.“ Raito bestätigte und nickte, während Ryuku dem Tun fasziniert zusah. Raito schienen alle Frauen hinterher zu fliegen, nur die eine nicht so richtig… „Jetzt sitzen wir extra nebeneinander, trotzdem wirkst du sehr desinteressiert und bedrückt. Interessierst du dich denn gar nicht für mich?!“ Raito winkte schnell hektisch ab. „Nein, nein! Ich mache mir nur Gedanken, was die anderen wohl dazu sagen, dass ich als Frischling mich gleich an das hübscheste Mädchen der Uni ranmache. Du bist wirklich schön, Takada-san.“ Diese gab sich aber gegen Raitos Erwartungen wenig beeindruckt. Im Gegenteil, sie räusperte und distanzierte sich. „Ich hasse es, wenn ich auf mein Äußeres reduziert werde!“, bemerkte sie und Raito musste sich eingestehen, dass Takada Kiyomi eigentlich gar nicht so schlecht war… „Dann kümmern wir uns nicht um die anderen und machen unser Ding, ja?“ „Ja.“ Mogi ging seinem Auftrag, Raito unauffällig zu observieren, nach. Auch er saß in der Vorlesung und stellte für sich fest, dass Takada anscheinend Raitos Freundin sein müsste… Nach der Uni ging Raito sofort zu dem Hotel, in welches die Zentrale verlegt wurde und wurde von Matsuda in das bestimmte Hotelzimmer geführt. „Von der Uni gleich hierher… Bist echt im Stress, oder?“, fragte er freundlich und Raito winkte ab. „Ach was…“, entgegnete er lässig und schritt mit Matsuda im Schlepptau in das Hotelzimmer und wünschte den Anwesenden einen guten Tag. „Raito, du kommst gerade richtig!“, rief L. „Wir haben eben eine Nachricht von Kira 2 erhalten!“ Raito stellte seine Tasche an die Garderobe und sah überrascht zu seinem Rivalen. „Noch eine? Hört das denn nie auf?“ Unschuldiger Mine gesellte er sich zu L und sah gespannt auf den Bildschirm. „Angeblich ist es seine letzte Mitteilung…“, bemerkte Oberinspektor Yagami und sah zu seinem Sohn. Der gewohnte Schriftzug erschien auf dem Bildschirm. »Ich höre auf, Kiras Namen zu benutzen. Danke für ihren ratschlag. Aber ich habe beschlossen, Kira bei seiner Mission zu unterstützen und das Böse in der Welt auszumerzen, um so auch als Kira akzeptiert zu werden. Zuerst werde ich all die Verbrecher auslöschen, die Kira am Leben gelassen hat. Nach und nach werde ich meine Kräfte auf weitere Komplizen verteilen, damit wir gemeinsam eine bessere Welt erschaffen können!« L schaltete das Band ab und kam zu Wort. „Ich habe den Eindruck, dass die beiden Kiras inzwischen gemeinsame Sache machen.“ Raito riss die Augen auf. Wie konnte er das nur wissen?! „Wie kommst du darauf?“, hakte Kira nach. „Hast du etwa nicht das Gefühl? Ich dachte, es würde dir genauso gehen wie mir. Ist doch eigenartig, dass er so einfach akzeptiert, Kira doch nicht treffen zu können.“ L nahm sich einen Donut aus einer Schachtel und lutschte am Zuckerguss. „Und dann noch, dass er jetzt, um akzeptiert zu werden, die Verbrecher bestrafen will, die Kira noch nicht verurteilt hat. Wieso ist er denn bisher noch nicht darauf gekommen? Er selbst scheint nicht so weit gedacht zu haben. Es ist fast, als habe Kira zu ihm gesagt: »Bestrafe sie!«. Außerdem hat er ihm sicher geraten, ihre Kontaktaufnahme zu verschweigen.“ Raito gab klein bei. „Verstehe…“, murmelte er. „Das hieße aber auch, dass Kira nicht besonderes weit gedacht hat.“ L nickte und stopfte sich den Donut in den Mund. „Genau. Entweder war er etwas nachlässig, oder er wollte, dass wir auf eine Kontaktaufnahme schließen und reagieren. So oder so, die Lage ist bedrohlich.“ Ryuzaki drehte sich zu seinen Kollegen. „Zumindest verringert das den Verdacht, dass du Kira sein könntest, Raito.“ Soichiros Herz machte einen Hüpfer. „Warum das denn, Ryuzaki?“, fragte er hastig und aufgeregt. „Raito hätte den zweiten Kira niemals eine solche Botschaft schicken lassen. Er hätte L… äh, mich eher unter Druck gesetzt, sich im Fernsehen zu zeigen. Und er hätte sich nicht so bemüht, die Kontaktaufnahme zu vertuschen. Er hätte ihn eher sagen lassen: »Kira hat mich zwar zum Einhalten aufgerufen, doch inzwischen weiß ich, dass diese Botschaft nicht von ihm war. Also werde ich L töten. Nur das kann in Kiras Interesse liegen.«“ Raito sah kurz zur Seite und gestand sich ein, dass er das wohl lieber hätte tun sollen. „Ryuzaki? Wenn ich Kira wäre, hätte ich das nicht getan.“, sagte er knapp und L warf ihm einen fragenden Blick zu, während er einen weiteren Donut verspeiste. „Weil ich Ls Charakter kenne, falls du wirklich er bist. Ich wüsste, dass du, ach wenn du erpresst wirst, dich unter keinen Umständen opfern würdest und im Fernsehen auftrittst, sondern dir irgendeinen Ausweg überlegst.“ L sah sich überrascht und etwas eingeschüchtert zu ihm um. Sein Anblick erinnerte Liz sehr an das Familienfoto, wo L noch klein war. Sie hatte sich bis jetzt in der Küche aufgehalten und gelauscht, tapste nun aber langsam zu Matsuda. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“, fragte L leise. Raitos Vater trat ins Geschehen mit ein. „Hör auf, Sätze zu benutzen wie »Wenn ich Kira wäre…«. So etwas beunruhigt selbst mich, der ich von deiner Unschuld überzeugt bin.“, erklärte der Familienvater. „Tut mir leid, Vater.“, begann Raito, „Aber ich muss Ryuzaki doch meine Gedanken mitteilen und dafür sorgen, dass der Fall möglichst schnell gelöst wird. Auch, um meine Unschuld zu beweisen. Außerdem würde ich doch nie sagen »Wenn ich Kira wäre…« Wenn ich es wirklich wäre! Hör auf, dir Sorgen zu machen, Vater.“ „Richtig. Raito ist nicht Kira.“, warf L ein, als er genüsslich in seinem Zuckersirup rührte, „Zumindest würde mich das ziemlich treffen. Schließlich ist Raito mein erster und einziger Freund“ Er nippte an seiner Tasse und rührte vergnügt weiter, während seine Schwester, stark irritiert, von Matsuda vollgelabert wurde. „Hey, sogar Ryuzaki mag ihn. Muss in der Familie liegen! Wie läuft’s eigentlich bei euch? Redet ihr wieder miteinander? Oh , warte, ich hab’s! Du bist schwanger und traust es dich nicht, ihm das zu sagen!“ Matsuda grinste und schien stolz auf seine, wenn auch sehr vage, Schlussfolgerungen. Liz hingegen schnaufte und verzog sich wieder in die Küche. Raito war sichtlich überrascht über Ls Aussage, genauso auch der Shinigami Ryuku. „Für mich bist du auch zu einem Freund geworden, Ryuzaki. Ich find’s schade, dass wir uns nicht mehr in der Uni sehen. Wird mal wieder Zeit für ein Tennismatch!“ Ryuzaki grinste kindlich und drehte sich zu seinem Rivalen um. „Sobald die beiden Kiras… Nein, sobald wir den Fall gelöst und Kira ins Jenseits befördert haben, jederzeit. Je schneller dieser Tag kommt, umso besser.“ Der Meisterdetektiv nahm erneut einen Schluck seines Sirups. „Aber momentan fürchte ich mich davor, nach draußen zu gehen und den Leuten mein Gesicht zu zeigen. Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn ich mich momentan versteckt halte.“ Von dieser Äußerung schien der Rest der Ermittler relativ überrascht. Wo Ryuga doch immer so mysteriös und abgekühlt war, sprach er jetzt ganz offen über seine Angst vor Kira. Yashiro lächelte, als sie dies hörte und verspürte das dringende Bedürfnis, ihren großen Bruder zu umarmen. Als Liz das schließlich tat, konnte Raito sich nicht länger zusammenreißen, sie endlich anzusehen. Er lächelte kurz, erwischte sich jedoch gleich dabei und wendete sich ab. „Ich muss dann los.“, verkündete er und verschwand. Liz sah ihm nach und schwieg. //Ryuzaki… Er spürt instinktiv, dass die beiden Kiras sich gefunden haben. Es wäre jetzt noch riskanter, mich mit Misa zu treffen…// Und ehe sich der Student versah, stand sie auch schon quietschend vor Freude vor ihm. „RAITO!!! Ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten! Ich bin gerade auf dem Weg zu dir nach Hause!“ Raito konnte es nicht fassen. Sein Blick verfinsterte sich sofort und Ryuku verfiel in glucksendes Gelächter. Raito verspürte zum ersten Mal in seinem Leben das starke Bedürfnis, eine Frau zu schlagen… „Ich… hab dich so vermisst.“, erklärte Misa traurig, als sie den Blick ihres Geliebten bemerkte. Dieser schnaufte entnervt und nahm sie gezwungenermaßen mit. Auch dieses Mal wurde Raito von Mogi verfolgt. Er wunderte sich über den großen Zulauf von Mädchen, den Raito anscheinend hatte… Raito schloss seine Haustür auf und trat ein. Bevor Sayu den Besuch bemerken würde, schlichen sich beide schnell in das Zimmer des jungen Studenten. Ohne weiter auf Misa einzugehen, begann Raito sofort, dem Shinigami Rem einige Fragen zu stellen. „Du bist Misas Verbündeter, richtig?!“ „Ja, ich habe sie oft aus der Welt der Todesgötter beobachtet und so… Irgendwie habe ich sie ins Herz geschlossen. Du machst dir ‘nen Kopf, weil ich dir gedroht habe, dich umzubringen, wenn du ihr was antust, richtig? Das gefällt dir nicht!“, entgegnete der Todesgott, doch Raito ging nicht weiter drauf ein. „Du bist dann glücklich, wenn Misa glücklich ist, oder?“ „Kann man so sagen. Ich hasse es, die unglücklich zu sehen.“ Schnell zog Raito die kleine zierliche Japanerin zu sich, legte einen Arm um sie und drückte sie an seine Brust. „Misa hat sich Hals über Kopf und ganz und gar, total in mich verschossen. Sie hält es nicht mal einen Tag ohne mich aus!“ Misa errötete leicht, als sie die Wärme ihres Schwarms spürte. „Raito…“, hauchte sie. „Misa…. Ist mein Glück auch dein Glück?“, fragte dieser leise und eindringlich. „Ja…“, antwortete Misa. „Kannst du Rem für mich um etwas bitten? Sag ihr, sie soll L töten! Rem will nur dein Glück, aber wenn L einen von uns in die Finger kriegt, ist es damit vorbei. Als Todesgott darf sie uns Ls Namen zwar nicht verraten, aber er kann ihn für uns aus dem Weg räumen. Wenn du sie darum bittest, mag ich dich umso lieber und bin auch Rem dankbar. Und vor allen Dingen, könnten wir beide glücklich werden.“ Misa war von Anfang an überzeugt und nickte somit enthusiastisch. Sie drehte sich zu ihrem Todesgott und nutzte ihren Hundeblick, um Rem auch von dem Vorhaben zu überzeugen. „Rem… Ich möchte, dass Raito mich liebt! Du würdest uns einen großen Gefallen tun.“, sagte sie leise. Raito schnaufte und sah zur Seite. Der Gedanke, Misa am Leib zu haben, gefiel ihm immer noch nicht… Auch Rem schien nicht begeistert, als sie ihr Urteil verkündete. „Von mir aus. Yagami Raito, ich hasse dich. Selbst, wenn ich dadurch dein Leben verlängere, werde ich dafür nicht sterben müssen. Ich bringe L um. Es spielt keine Rolle für mich, ob er lebt oder tot ist.“ Kurze Stille trat ein, als Raito realisierte, dass es bald ein Ende geben würde… So einfach… L würde sterben… So einfach… „Wann wirst du ihn töten?“, fragte Raito aufgeregt. „Bring mich zu ihm. Beschreib ihn mir vorher, dann kann ich ihn sofort töten. Todesgötter können schließlich durch Wände gehen.“, entgegnete die Todesgöttin. „Je schneller, desto besser. Meinetwegen morgen… Aber wir sollten dabei nicht leichtfertig sein. Ich kann frühestens morgen zu ihm. Heute Abend überlege ich mir, wie genau du vorgehen sollst.“ Raito starrte auf seine weiße Zimmerwand, richtete dann aber einen festen Blick auf Rem. „Hast du verstanden? Du tötest ihn erst, wenn ich es dir sage! Was auch passiert!“ Rem willigte ein, wenn auch nicht freiwillig. „Natürlich. Was L angeht, füge ich mich deinem Willen…“ „Raito…“, begann Ryuku und gewann dessen Aufmerksamkeit. „Was ist mit seiner Schwester. Sie wird dir nicht weniger Probleme machen…“ Ryuku grinste breit. Er wusste, dass Raito Elizabeth niemals etwas antun würde. Raito zögerte kurz. „Nein, Ryuku. Sie wird mir keine Probleme machen.“, entschied Raito, „Sie ist auch nur ein Mädchen.“ Er wandt sich an Misa. „Misa, gib mir deine Handynummer.“, verlangte er streng und empfing ein breites Lächeln. „Na endlich! Ich dachte schon, du fragst nie! Gibst du mir deine auch?“ Raito verneinte streng. „Warum denn nicht?! Wir sind doch jetzt ein Paar!“, rief Misa aufgebracht. „Du weißt doch, dass ich beschattet werde! Die Polizei verfügt über due technischen Mittel, all meine Gespräche abzuhören.“ Misa begriff den Sachverhalt, wobei ihr auch gleich eine Lösung für ihr Problem einfiel. Hastig durchwühlte sie ihre Handtasche. „Dann nimm doch einfach eins von meinen! Ich hab schließlich drei verschiedene!“ Sie übergab Raito eines ihrer Handys. „Gute Idee. Das müsste gehen!“ „Juhu! Dann können wir jeden Tag miteinander sprechen!“, jubelte Misa und klatschte voller Freude in die Hände. „Ich schreib dir ganz viele Liebes-SMS, versprochen!“ Aber auch bei diesem Vorschlag musste Raito passen. „Nein. Ich werde das Handy nur einschalten, um dich anzurufen. Wir werden die Gespräche möglichst kurz halten und ich werde dich kontaktieren, wenn es nötig ist.“, erklärte er. Misa kamen bei diesem Gedanken die Tränen. „Was…? Aber… wann rufst du dann an?“ „Morgen wird L endlich beseitigt… Ich werde dich anrufen, zur Feier des Tages.“, versicherte der der 18-Jährige. „Was, morgen? Wird zwar nicht gerade ein Liebesplausch… Aber egal!“ Sie lächelte glücklich und konnte ihre Vorfreude nicht länger verbergen. „Also dann, Misa. Du kannst für heute gehen.“ Über diese Aufforderung war das junge Model sichtlich überrascht. „Jetzt schon?! Es ist doch erst 7h! Da fangen Pärchen doch erst an… Lass uns zusammen essen gehen und danach… du weißt schon!“ Raito schnaufte genervt und packte seine Freundin an den Schultern. „Misa!“ Bevor diese überhaupt reagieren konnte, drücke Raito ihr einen innigen Kuss auf. Ryuku hustete gekünstelt. Bei jedem Mädchen, das Raito küsste, sah es anders aus… Liz saß weiterhin mit ihrem Bruder und den Ermittlern in der Zentrale, als ihr Handy klingelte. L, Aizawa und Soichiro musterten angesäuert, als sie mitteilte, dass es ein privater Anruf sei. Sie verließ das Hotelzimmer und ging in die Lounge, um den Anruf ihrer besten Freundin entgegen zu nehmen. „Was gibt’s?“, fragte sie enthusiastisch. „Kannst du mir Mathe erklären?“ „Tut mir leid, ich bin gerade selber am Lernen. Kann Raito dir nicht helfen?“ Liz hasste es mehr als alles andere, ihre beste Freundin anlügen zu müssen. „Nein. Dieses eine Mädchen von neulich ist wieder da. Ich will nicht stören.“ „Von neulich? Die, weswegen du angerufen hattest?“ „Ja.“ „Sind die zusammen?“ „Ich weiß nicht… Ich soll mich da auch nicht reinhängen.“, beteuerte Sayu. „Wie ist ihr Name?“ „Amane Misa. Sie ist dieses Model aus der »Eighteen«.“ „Na klasse…“, Liz seufzte. „Jetzt werde ich durch ein flachbrüstiges Blondchen ersetzt.“ Sayu musste grinsen. „Such dir einen deiner Professoren.“ „Natürlich… Also, Süße, ich kann leider nicht länger telefonieren. Er erklärt dir das sicherlich. Er kann das ohnehin besser als ich.“ Die beiden verabschiedeten sich und Liz eilte wieder in die Zentrale. „Yagami Raito hat sich erneut mit Amane Misa getroffen. Also haben sie sich nicht einfach getroffen, sondern gezielt verabredet. Von den Mädchen, mit denen er sich ständig trifft, sind wohl 3 auszuschließen. Mogi sollte sich auf Amane konzentrieren.“ L nickte, während Soichiro seinen Ohren nicht traute. Selbst Yashiro, wo sie doch so nah zu seinem Sohn stand, schien gegen ihn zu arbeiten. „Verstehe…“, raunte L und sah zu seiner Schwester. „Am besten nehme ich dich morgen mal wieder mit zur Uni.“, sagte sie und lächelte. •• Misa schoss sämtliches Blut in den Kopf, als sie die weichen Lippen ihres Geliebten spürte. „Raito…“, brachte sie nur heraus. „Bitte geh jetzt, ja?“, bat er sie erneut und wie benebelt und ohne Widerworte schwebte Misa aus dem Jugendzimmer. Nachdem Raito sie zur Tür geleitet hatte, und seiner Schwester Mathe erklärt hatte, kehrte er zurück in sein Zimmer und ließ sich entnervt an seinem Schreibtisch nieder. „Dein Kuss kam ganz schön unerwartet… Hat mich ziemlich überrascht!“, sagte Ryuku, legte sich auf Raitos Bett und schnappte sich einen Apfel. „Ach ja? Das hast du doch bei Shio, Emi und Yashiro auch schon gesehen… Mit Misa muss ich wohl intimer werden, um sie noch mehr in mich verliebt zu machen.“ „So verliebt, wie du in Yashiro?“ Ryuku grinste breit. Er machte sich gern einen Spaß daraus, Raitos wunden Punkt öfters mal anzusprechen. Doch meistens, und so auch in diesem Fall, reagierte Kira einfach nicht auf die Spitzeleien seines Shinigamis. „Viel wichtiger ist aber, ob L morgen sterben soll oder nicht. Ich bin mir noch nicht 100%ig sicher, ob Ryuga wirklich L ist… Wenn Ryuga jetzt stirbt, ohne dass ihn die Öffentlichkeit als L kennt, werde ich für die Ermittlungszentrale garantiert zum Hauptverdächtigen.“ Ryuku nickte. „Ach so… Und ich dachte, du hast vielleicht Hemmungen, einen Freund zu töten.“ Raito lachte auf. „Freund?! Das habe ich doch nur gesagt. Ich habe doch von Anfang an geplant, darauf einzugehen, falls er sich mit mir befreunden will. Ryuga und Yagami Raito sind augenscheinlich Freunde, aber L ist Kiras Feind…“ //Genau… L ist mein Feind. Wenn Ryuga wirklich L ist, muss ich ihn töten. Aber was ist mit dem Computer in der Zentrale? Verbirgt der wahre L sich dahinter? Es ist offensichtlich, dass Ryuzaki die Ermittlungen leitet. Webb ich ihn ausschalte, habe ich leichtes Spiel mit der Polizei. Er fängt jetzt schon an zu überlegen, ob er sich nicht doch besser wieder versteckt. Wenn er das tut und Misa geschnappt wird, habe ich nichts mehr in der Hand. Wenn ich sie schon nicht töten kann, sollte ich sie und Rem zu meinem Vorteil nutzen und L töten lassen… Selbst wenn sie dabei entdeckt werden. Das Risiko muss ich eingehen. Am besten wäre, L würde einen Unfalltod erleiden. Und selbst wenn man mich dann verdächtigt… beweisen kann mir keiner was! Jetzt wo ich Misa am Hals habe, hab ich keine Zeit mir auszumalen, wie die Zentrale genau vorgehen wird. Ich muss mich also darauf konzentrieren, Misas Herz für mich zu gewinnen und ihre Augen zu benutzen…// Raito faltete die Hände und richtete seinen entschlossenen Blick starr nach vorn. „Morgen hat Ls oder zumindest Ryugas letztes Stündlein geschlagen!“ Am nächsten Tag in der Zentrale: Die Geschwister inspizierten die Beweismaterialien, die Mogi ihnen aus dem Labor gebracht hatte. L saß in seinem üblichen Sitz in einem Sessel und hielt ein Plastiktütchen mit den Fingerspitzen über seinem Kopf. „Ein Haar…“, ließ er verlauten und ließ seine Gedanken bezüglich des Kira Falls weiter schweifen… //Die beiden Kiras haben sich verbündet. So viele neue Kiras auch auftauchen mögen, mein Gesicht kennen nur Watari, die Kollegen aus der Ermittlungszentrale und… Yagami Raito. Wenn Kira inzwischen wirklich das Gesicht zum Töten genügt, ist es ohnehin zu spät. Liz hat Recht… Ich muss ohne Furcht vor dem Tod tun, was getan werden muss.// „Kekskrümel.“, stellte Yashiro fest und notierte ihre Ergebnisse. „Herr Yagami,“, fing L an, „Sollte ich in den nächsten Tagen sterben, ist ihr Sohn Kira. … Noch ein Haar…“ „WIE?!“ Der Familienvater erlitt einen erneuten Schweißausbruch. „Wie kommen Sie so plötzlich darauf?!“ Der Meisterdetektiv ließ sich nicht von der Hysterie des Inspektors beunruhigen. „Ich bitte Sie, sich zu beruhigen. Yashiro wird nach meinem Tod die Ermittlungen leiten. Watari wir Ihnen allen zur Verfügung stehen. Sie sind der Einzige, der Kira, oder besser Raito, zu einer Aussage bewegen könnte, wenn ich jetzt sterben sollte.“ Langsam riss Soichiro der Geduldsfaden. Er erhob seine Stimme, um seinen Boss zu einer eindeutigen Antwort zu bringen. „Ryuzaki! Wieso haben Sie dann meinem Sohn gegenüber behauptet, der Verdacht habe sich beinahe aufgelöst?! Trauen Sie meinem Sohn das wirklich zu?!“ Soichiro stand zornig auf und Schlug auf den Tisch. Erneut ergriff L eines der Plastiktütchen und betrachtete es genau. „Ich… ich weiß es wirklich nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn die beiden Kiras sich tatsächlich gefunden haben, stecke ich in der Scheiße. Vielleicht hab ich deshalb Probleme, die Lage mit kühlem Kopf zu bewahren.“ Ryuga griff nach seinem übersüßten Tee und trank einen Schluck. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass ihr Sohn Kira ist. Aber da wir sonst keine Verdächtigen haben, können wir uns nur auf ihn konzentrieren. Trotzdem steht fest, dass er Kira sein muss, wenn mir in den nächsten Tagen etwas zustößt.“ Liz sah zu ihrem Bruder und wusste genau, was ihm durch den Kopf ging. Er hasste es, immer dieselben Tricks verwenden zu müssen, aber er musste das Risiko eingehen… Amane Misa stand unter dringendem Verdacht, Kira 2 zu sein, und jetzt lag es an L, den nächsten Schritt zu wagen… Er stand auf und sah gelangweilt zu seiner Schwester. „Gehen wir.“, sagte er und Liz sprang freudig auf und hakte sich bei ihrem Bruder ein. Die Geschwister begaben sich auf das Campus-Gelände und verteilten sich dementsprechend. L setzte sich auf eine Bank, ein Buch lesend, während Liz mit etwas Abstand das Geschehen beobachtete. Raito schlenderte mit seiner 2. Freundin Takada über den Hof und erregte somit viel Aufmerksamkeit. „Der Kerl hat Nerven! Erst Hideki und jetzt Takada… Immer diese Hochbegabten!“, murmelte einer, während er in seinem Kursbuch blätterte. Raito ging, mit Takada an der Hand, an der Bank vorbei, auf welcher L sich niedergelassen hatte. Überraschend wurde der junge Student begrüßt. „Ach, Yagami! Hallo.“, sagte L. Raito wandt sich an seine hübsche Begleiterin und bat sie, beide für einen Moment allein zu lassen. Die junge Frau tat wie ihr gesagt und ging weiter. L sah ihr nach. „Ist sie jetzt sauer?“, fragte er. „Ist doch egal. Was machst du hier? Du wolltest dich doch im Verborgenem halten?“ Raito schien irritiert. „Mir ist klar geworden, dass ich nichts zu befürchten habe, solange du nicht Kira bist. Schließlich bist du der Einzige, der weiß, dass ich L bin.“ L sah Raito direkt in die Augen. „Sollte ich also in den nächsten tagen sterben... wäre zweifellos klar, dass du Kira bist. Das hab ich deinem Vater, der gesamten zentrale und den anderen Ls vorsorglich mitgeteilt.“ Damit hätte Raito nicht gerechnet. Er hatte l somit völlig falsch eingeschätzt… //Was redet er denn plötzlich von »anderen Ls«?// Ryuzaki bemerkte die Irritation seines Gegenübers. „Weißt du etwa nicht, dass ich nicht der Einzige bin, der als L rumläuft? L ist sogar eine ganze Gruppe von Ermittlern. Die werden praktisch in einer Schule gezüchtet.“ //Wie bitte?! Will der mich verarschen?!// „Ich hab beschlossen, wieder zur Uni zu kommen, weil du meintest, du würdest mich vermissen. In der Uni ist es eigentlich ganz angenehm, wenn man nicht dabei draufgeht.“, erklärte sich Ryuga. „Ohne dich war es schwer, ebenbürtige Gesprächspartner zu finden.“ „Ja, meine Schwester ist anstrengend…“ L grinste wissend. „Deshalb hast du dich mit Takada angefreundet?“ Raito nickte. //»L ist sogar eine ganze Gruppe von Ermittlern«… Das kaufe ich ihm nicht ab! Soll ich es wirklich wagen, ihn heute zu töten? Der Computer-L… Vielleicht hat er doch nicht gelogen und es gibt mehrere… Und mein Vater…// Ryuzaki unterbrach die Gedankengänge seines Rivalen. Er stand auf und fragte: „Sollen wir uns Kuchen holen?“ //Ich sollte nichts übereilen. Es wäre klüger, ihn heute doch nicht umzubringen. Wieso musste er ausgerechnet jetzt hier auftauchen und meinen Entschluss ins Wanken bringen? Ob er geahnt hat, dass er in Lebensgefahr schwebt, fall ich Kira bin? Hat er sich deshalb überwunden, hierher zu kommen…?! Zuzutrauen wäre es ihm.// L sah sich nach seiner Schwester um. //Laut Mogis Recherchen ist eine der vier Personen, mit denen Raito in engerem Kontakt steht, Takada Kiyomi. Sie kann ich schon mal abhaken, denke ich. Was hat er plötzlich mit so vielen Mädchen am Hut? Eine von ihnen kennt er zwar schon länger, aber…// Auch L konnte seine Gedanken nicht vollenden, als plötzlich ein kleines, zierliches Mädchen quietsch-vergnügt auf Raito zu rannte. „RAITO! DU BIST DA!!!“, schrie Misa. Verlegen blieb sie einige Meter vor ihm stehen. Liz sah sie und identifizierte sie sofort als dieses kleine, quietschende, nervende, dumme, naive, selbstgefällige, hinterhältig ausspannende, widerliche Miststück. Ja, sie war sich sicher, dass Sayu das so am Telefon formuliert hatte… „Ich hab zufällig Aufnahmen in einem Studio ganz in der Nähe und wollte dich mal besuchen. Es geht erst um 2 los… Ich hab also noch etwas Zeit. Wusste gar nicht, dass jeder einfach so in die Uni hier rein spazieren kann!“ Raito blieb beinahe das Herz stehen. Die kleine war wahnsinnig! Nervös sah er zu Ryuzaki, welcher Misa geradezu anstarrte. Schweißperlen bildeten sich auf Raitos Stirn. Er musste ruhig bleiben…! „Ist das ein Freund von dir? Der sieht ja cool aus! Ich bin Raitos Freundin, Amane Misa. Hallo!“ Misa lächelte süß und L stellte sich als Hideki Ryuga vor. Misa stutzte kurz. Sie war irritiert. Hideki Ryuga war doch gar nicht der Name, den sie über Ls Kopf lesen konnte… Und in diesem Moment fiel bei Raito der Groschen; Misa konnte seinen wahren Namen sehen und von nun an würde Kira nicht länger von einem Shinigami abhängig sein. „Echt? Hideki Ryuga?“, fragte Misa erneut. Raito griff ein. Misa durfte sich nicht verraten. „Ja, ja. Er heißt wie dieser Star… Lustig, nicht?“ Misa begriff sofort und riss sich zusammen. //Todesgötter dürfen die erkannten Namen nicht weiter sagen, aber Misa darf mir alles erzählen! Problem gelöst! Ich dachte, es wäre zu schwierig, Misa direkt mit Ryuga zusammenzubringen, aber jetzt… Ryuga… Diesmal bist du selbst schuld an deiner Misere!// Kira betrachtete seinen Gegner aus dem Augenwinkel. L lutschte an seinem Zeigefinger und betrachtete Misa inständig. Er erschien nachdenklich, mysteriös…, was Raito sichtlich beunruhigte. //S…spürt er irgendwas?! Nur, weil sie so komisch auf seinen Namen reagiert hat? Aber bei dem Namen reagieren doch alle so! Wie sollte eine Verbindung zwischen ihr und Kira2 herstellen können?// Raito schien paranoid zu werden… „Raito…“, begann Ryuzaki und starrte Misa weiterhin an. „Du bist ein Glückspilz!“ Ryuku brüllte vor Lachen, während Liz der Kiefer auszuhaken schien. Das war nicht das normale L-Starren, es erinnerte eher an einen Footballer, der, sagen wir, Druck hatte… Ryuzaki kam Misa etwas näher, welche ihn leicht verstört ansah. „Seit der März-Ausgabe von »Eighteen« bin ich ein großer Fan von dir, Misa.“, sagte er und Misas Gesicht hellte sich schlagartig auf. „Was, wirklich?! Das ist aber schön!“, rief sie. //W…Wie bitte?! Woher kennt er sie denn?! Ihre Fotos wurden doch bisher nur in Teenager-Zeitschriften abgedruckt… Liest der so was?!// Raito war nicht weniger verwundert als Liz es war. Es dauerte nicht lange, bis auch andere ihr Idol erkannt hatten. Misa erregte viel Aufsehen und schon nach einigen Minuten hatte sich eine große Traube um das kleine Mädchen gebildet. Unter all den Menschen, drohte sie förmlich unter zu gehen. Gemurmel über Gemurmel und plötzlich schien einer der Jungs seine Hand nicht mehr im Griff gehabt zu haben. „Hey! Finger weg von meinem Hintern!“, schrie Misa schockiert. L ging einen Schritt auf sie zu. „Welch ungebührliches Verhalten! Ich werde den Übeltäter sofort zur Rechenschaft ziehen!“, verkündete er. „Ich will auch mal.“, sagte ein anderer. Misa und Ryuzaki tauschten ein Lächeln aus. Misas Lächeln wirkte naiv und freudig wie immer, Ryuzakis hingegen hinterlistig erschien. Er hatte etwas vor… //Jetzt, wo Misa und Ryuga sich begegnet sind und er weiß, dass wir zusammen sind, wird die Sache wirklich brenzlig. Er muss verschwinden! Das ist glasklar! Aber in seiner Gegenwart kann ich Misa nicht nach seinem wirklichen Namen fragen. Wie soll ich ihn denn jetzt loswerden? Ich muss mit ihr alleine sein!// Plötzlich trat eine streng aussehende Frau Mitte 40 ins Geschehen und ergriff Misa an der Hand. „Misa! Du musst ins Studio! Oder willst du wieder mal zu spät kommen?“ Misa wurde von ihrer Managerin abgeholt. Freudig winkte sie ihrem Freund zu und rief: „Bis dann, Raito! Ich meld mich, wenn das Shooting vorbei ist!“ Kurz ging ein leises Raunen durch die Menge. Er war doch mit Takada zusammen, oder nicht? „Also, wir sehen uns dann bei der einen oder anderen Vorlesung. In der Dritten haben wir doch Psychologie zusammen, oder?“, fragte Ryuzaki und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ja. Wir sehen uns dann. Ich verschwinde jetzt mal aufs Klo.“, erwiderte Kira und die beiden Rivalen trennten sich. //Misa ist bestimmt noch mit ihrer Managerin zusammen. Aber Ryugas Namen dürfte sie mir ja trotzdem problemlos verraten können.// Ein letztes Mal sah er hinter sich und beobachtete den Detektiv beim Schlendern über den Schulhof. //Na dann, Ryuga… Wir hatten ‘ne Menge Spaß. Bin wirklich froh, dass ich dich selbst auslöschen kann, sobald ich deinen Namen kenne.// Raito griff nach seinem Handy und wählte Misas Nummer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)