Death Note - Another Note von greenius (L & Liz) ================================================================================ Kapitel 32: Left in the engraving --------------------------------- Page thirty two: Left in the engraving Yagami Soichiro hingegen befand sich zurzeit bei der Polizeibehörde. Der stellvertretende Polizeidirektor hatte eine beunruhigende Ankündigung zu machen. „Yagami, ich muss sie bitten, ihre Ermittlungen in diesem Fall einzustellen und somit sämtlichen Polizeiaktivitäten im Kira-Fall vorzubeugen.“ Soichiro war natürlich geschockt und natürlich hatte er auch kein Verständnis dafür. Er versuchte heftig an seinen Vorgesetzten zu appellieren. Sollte denn alles umsonst gewesen sein, wofür er mit seinem Sohn gemeinsam gelitten hatte? „Das ist nicht meine Entscheidung, der Befehl kommt von ganz oben.“ Der glatzköpfige Polizeidirektor rümpfte die Nase. Und schloss beschämt die Augen. „Man wird doch nicht glauben, die öffentliche Sicherheit hänge von Kiras Wirken ab?!“ Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Familienvaters. Das gang ihm deutlich an die Substanz. „Auf keinen Fall!“, beteuerte der Herr Direktor hastig. Soichiro wurde schnell klar, dass der Befehl von der Regierung kommen musste. „Hat das irgendetwas mit dem Politiker zutun, der letzte Woche wegen Bestechlichkeit von Kira hingerichtet wurde? Werden Sie von der Regierung unter Druck gesetzt?“ „Yagami… Die Regierung ist das Herz des Staates. Würde sie ausgemerzt, wäre unsere Nation in Gefahr.“ Der Direktor glaubte selbst nicht recht an das, was er sagte. „Herr Direktor!!! Das ist doch nicht ihr Ernst?! An der Sache ist doch irgendetwas faul! Gerade weil es viele Politiker gibt, die mit Korruption zu tun haben mögen, müsste es ihnen doch am Herzen liegen, Kira dingfest zu machen!“ Der Direktor konnte nun kaum mehr verbergen, wie unangenehm ihm die Sache selber war und er faltete die schwitzigen Hände. „Nun…“, begann er, „Kira hat versprochen, sämtliche Politiker zu verschonen, wenn die Polizei die Ermittlungen einstellt.“ „Wie bitte?!“ Auch das erschien ihm unbegreiflich. Er schlug wutentbrannt auf den Schreibtisch seines Vorgesetzten und schrie: „Wann hat Kira das gesagt?! ZU WEM?!“ Abwehrend hielt der Direktor sich die Hände vor die Brust und drückte seinen Rücken in die Stuhllehne. „Das weiß ich nicht! Er hat einen der Korruption beschuldigten Politiker ermordet, richtig. Aber gerade das macht ihn zu einem wichtigen Verbündeten der Regierung!“ Der Direktor fasste sich wieder, erhob sich und wandt sich zum Fenster, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. „Kira hat alle Fäden in der Hand…“, fuhr er fort. „Wie meinen Sie das, »zu einem Verbündeten«?“ „Kira hat die Macht, jeden zu töten, den er will. Diese Macht bringt Geld und die Regierung braucht Geld.“ Mit diesen Worten schien das Weltbild eines Polizeibeamten mit einem Mal in sich zusammen zu fallen. Seine Stimme wurde leise und zurückhaltend. „Sie meinen, die Regierung lässt sich von ihm bestechen?! Sie handeln nicht aus Angst vor seiner Bestrafung, sondern aus purer Geldgier?!“ „Wir sind am Ende. Es werden sogar schon Stimmen laut, die Kira als größte Waffe der Nation bezeichnen“, rechtfertigte sich der Direktor. „Sehe ich das richtig, dass Sie die Öffentlichkeit trotzdem im Glauben lassen werden, wir ermittelten weiter gegen Kira?“ Der Direktor nickte verhalten. „Unser Volk… Die gesamte Menschheit wird an der Nase herumgeführt! Und keiner von uns kann etwas dagegen unternehmen.“ Er ballte die Fäuste und sah mit entschlossenem Blick zum Direktor hinab. „Was, wenn wir uns weigern, die Ermittlungen einzustellen?“ „Ich werde Sie nicht daran hindern, ihr Leben dafür aufs Spiel zu setzen, aber auf eigene Verantwortung ohne Unterstützung durch die Polizei. Und ziehen Sie da niemanden mit hinein!“ „Das heißt… Sie verbieten mit die weitere Zusammenarbeit mit L?!“ „Ja…“ Der Direktor hielt dem Blick des Inspektors stand und wurde gebieterischer. „Ich kann nicht zulassen, dass Sie Ihren Dienstcomputer für außerdienstliche Zwecke missbrauchen und auch Ihre Arbeitszeit ist dafür nicht vorgesehen. Jeder Polizist ist an die Anweisungen seiner Vorgesetzten gebunden, das dürfte wohl klar sein.“ Soichiro hielt kurz inne. „Und wenn ich mich weigere, die Zusammenarbeit mit L aufzugeben?“ „Muss ich Ihnen das sagen?“ Yagami nickte, machte auf dem Absatz kehrt und ging von Dannen. „Ich empfehle mich.“, sagte er während seines Abgangs. „Yagami! Sie schulden mir noch eine Antwort!“, rief ihm der Direktor hinter her, aber vergebens, Soichiro verließ schweigend den Raum und schloss die Tür hinter sich. •• „Elizabeth…“, hauchte er sanft in ihr Ohr. Sie bekam Gänsehaut am ganzen Körper. „Jaa…“ „Elizabeth!“ Sie schnurrte, rekelte und wandt sich unter ihm. Er verwöhnte ihren Körper mit Küssen und massierte zärtlich, dennoch leidenschaftlich, ihren Busen. Und plötzlich, nach einer ganzen Weile, in der sie von ihm liebkost wurde und seine rhythmischen Stöße sie um den Verstand brachten, erfüllte sie eine ungewöhnliche Wärme, die zugleich kalt war. Diese Wärme drang ihr bis in die Fingerspitzen. Ein lautes Stöhnen untermalte ihre Genugtuung. Raito hingegen blieb ruhig. Während Liz neben ihm auf der Arbeitsplatte mehr oder weniger selig schlief, arbeitete er weiter, gemeinsam mit L. Liz musste träumen. Sie rekelte sich auf dem Pult hin und her und keuchte ab und zu auf. L und Raito tauschten kurze Blicke. L zog die Brauen hoch, bevor er ihr entschieden einen Donut an den Kopf warf. Seine Schwester schreckte sofort auf und schüttelte sich. „Ja… Was?!“ „Und wer hat die männliche Hauptrolle in deinem Traum gespielt?“ Sie stutzte irritiert. „Männliche … was?!“ „Ach, es gab gar keine männliche Hauptrolle?“ L grinste Raito an. „Das tut mir leid.“ Auch Raito konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Muss es nicht…“ Schließlich begriff Liz den Sachverhalt und lief puterrot an. Natürlich hatte es eine männliche Hauptrolle gegeben. Natürlich war es Raito gewesen. „Schäm dich nicht, Schwester. Raito versteckt Pornoheftchen. Damit seid ihr Quitt.“, erklärte L triumphierend. Raito lachte leicht auf. „Deine Sammlung finde ich auch noch.“, drohte er. L sah von seinen Daten auf und grinste schelmisch. „Versuch’s doch.“ In den darauffolgenden Minuten wurde hektisch an den Tastaturen getippt und analysiert. Das rhythmische Klicken der Tastaturen hallte im großen Saal wider. Raito lehnte sich kurz in seine Stuhllehne zurück und verschränkte die Arme, während er sein Objekt der Begierde überlegen musterte. „Du willst mit mir schlafen.“, stelle Raito für sich fest. Liz hingegen stutzte. „Was…?! Träumt man nicht von Dingen, die man nicht einfach so haben kann?“ Er grinste. „Also… Ich bin an deinem großen Bruder angekettet und Hauptverdächtiger im Kira-Fall. Ich finde, dass sind 2 Argumente zu viel, um mich als „leicht zu haben“ zu bezeichnen.“ Elizabeth sah ihn an und sah ein, dass er Recht hatte. „Touché.“ „Ha! Also war ich es wirklich in deinem Traum.“ Sie antwortete nicht mehr. Eine Weile schwieg sie und verfolgte den Graphen eines Diagramms. „Und…“, begann sie dann wieder, „freust du dich jetzt?“ Raitos Mine hellte sich auf. „Klar. Ich fühle mich geehrt.“ Wieder widmeten sich beide dem Wesentlichen. Dann jedoch, beugte sich Raito zu ihr vor und begann leise zu flüstern. „War es richtig dreckig mit Schlagsahne und sowas oder… eher etwas Romantisches?“ Sie lief rot an. Es war ihr sichtlich unangenehm, derartiges gefragt zu werden. „Das geht dich überhaupt nichts an. Hör auf mich sowas zu fragen!“ „Ich finde, es geht mich schon etwas an, schließlich war ich praktisch dabei.“ Sie schnaubte genervt, stand auf und ging. „Hey, bleib doch, Yash!“, rief ihr Raito nach. L betrachtete das Geschehen amüsiert von außen. „Wenn ihr es beide so nötig habt, kann ich Liz auch kurz deine Beobachtung überlassen und ihr geht in ihr Zimmer oder so.“, schlug L belustigt vor. Raito sah ihn hastig an. „Ehrlich?“ „Hältst du mich für bescheuert?! Natürlich nicht!“ •• Soichiro kehrte in Begleitung mit Mogi zurück und wurde herzlichst begrüßt. „Chef! Raito und ich haben möglicherweise Beziehungen zwischen Kira und der Yotsuba-Group aufgedeckt!“, verkündete Matsuda freudig. Soichiro riss überrascht die Augen auf. „Yotsuba?!“ Aus seinen Augen schien etwas Stolz zu schimmern, als er Matsuda die Hand auf die Schulter legte und ihn beglückwünschte. „Das ist es! Gut gemacht!“ Doch er wartete auch nicht lange damit, die schlechten Nachrichten zu verkünden. „Der stellvertretende Polizeichef hat mich eben informiert, dass die Regierung von Kira bestochen wurde.“ Aizawa und Matsuda fielen die Kinnladen hinab. Raito, Liz und L hingegen waren nicht beeindruckt. Sie hatten Ähnliches bereits erwartet. „Wurde unser Antrag, die Ermittlungszentrale durch Spezialisten aus dem gesamten Land zu verstärken, angenommen?“, fragte Aizawa gefasst. „Im Gegenteil- Die Polizei zieht vor Kira den Schwanz ein.“, verlautete der ehemalige Chefinspektor. „WAS?“ Matsuda und Aizawa waren beunruhigt. Was würde das für die Zukunft der Ermittlungen und vor allem für sie selbst bedeuten? „Mogi weiß bereits bescheid und ist festentschlossen, trotzdem hierzubleiben und weiterzumachen.“, berichtete Yagami. „Aizawa, Matsuda, wenn Sie die Jagd nach Kira noch nicht aufgeben wollen, kommen Sie mit Mogi und mir.“ Liz verschränkte die Arme und sah zu ihrem Bruder. Wann würde er eingreifen? „Wir gehen ins Präsidium, um unsere Kündigungen einzureichen.“ Beide rissen die Augen auf und es schien, als könnten sie sich nicht weiter rühren. „Als Mitglieder der Polizei wird es uns unmöglich sein, die Ermittlungen fortzuführen.“ „Was hat das zu bedeuten? Es ist doch Aufgabe der Polizei, Verbrecher zu jagen!“ In Matsudas Gesicht stand ein großes Fragezeichen. „Mir wurde durch die Blume mitgeteilt, wer die Ermittlungen mit L nicht einstellt, wird gefeuert. Der Befehl kommt von ganz oben.“, erläuterte Yagami. „Und Sie wollen wirklich kündigen, Chef?“, fragte Matsuda fassungslos. „Ja, in wenigen Stunden bin ich nicht mehr euer Chef. Überlegt es euch gut und denkt dabei nicht nur an euch. Diese Entscheidung wird alles verändern.“ L bemerkte schließlich die fordernden Blicke seiner Schwester. Er drehte sich zu deinem Gefolge und unterbrach das Gespräch. „Sie sollten bei der Polizei bleiben. Alle! Ich bin es gewöhnt, allein zu ermitteln. Außerdem habe ich meine Schwester noch. Kaum jemand wollte mir bei der Jagd nach Kira helfen, aus Angst um das eigene Leben. Sie haben bereits genug geleistet und riskiert. Ich mache auch allein weiter. Und ich werde der Polizei Kiras Kopf liefern, das schwöre ich!“ Kurz trat Stille in den Saal. „“Du wirst nicht allein sein, Ryuzaki! Ich bin schließlich auch noch dabei!“ Raito ballte entschlossen die Faust. Durch die Kette an seinem Arm blieb ihm auch keine andere Wahl, er war schließlich mit Ryuzaki verbunden. „Gut. Alle Anderen kehren zur Polizei zurück.“, verkündete L. Soichiro schien schockiert. „Aber Sie sagten doch, zur Lösung des Falls bräuchten Sie die Unterstützung der Polizei?“ „Das stimmt. Das galt aber nur, solange die Polizei sich an den Ermittlungen beteiligte und sich als Organisation Kira entgegenstellte. Die Unterstützung einzelner hat nichts mehr mit der Unterstützung der Polizei zutun. Da von Seiten der Polizei kein Interesse mehr besteht, Kira zu schnappen, brauche ich sie nicht mehr.“, beteuerte L beschwichtigt. „Sie haben Recht.“, gestand sich Soichiro, „Ob wir nun helfen der nicht, spielt keine Rolle. Aber wie sollen wir damit umgehen? Wir haben unser Leben riskiert, für nichts und wieder nichts! Wir haben doch wohl das Recht, selbst zu entscheiden, ob wir kündigen und weiter nach Kira suchen oder zur Polizei zurückkehren und die Ermittlungen aufgeben.“ „Das ist wahr. Gut, dann entscheiden Sie sich bitte.“, verkündete L und stopfte sich einen Keks in den Mund. „A…Aber Chef. Wenn wir kündigen, sind wir arbeitslos! Selbst wenn wir Kira schnappen, was wird aus uns, wenn wir ohne Job dastehen? Sie und ich sind verheiratet und für eine Familie verantwortlich… Dieses Opfer kann ich nicht aufbringen!“ Aizawa stieg das Blut zu Kopf und er begann zu schwitzen. Yagami starrte nachdenklich an die Decke. „Hm… was wohl aus uns wird… wenn wir Kira gefasst haben?“ Er sah enthusiastisch zu Aizawa zurück und lächelte. „Wir lassen uns wieder einstellen!“ Matsuda brauchte keine Minute länger zum Nachdenken. Er erhob die Faust und rief: „Einverstanden! Ich kündige und helfe bei der Suche nach Kira!“ Er riss die Arme auf und teilte sich motiviert mit. „Jetzt, wo ich schon dabei geholfen habe, Yotsuba auf die Schliche zu kommen, kann ich nicht so einfach aufgeben! Außerdem habe ich immer noch den Job als Misamisas Manager. Meine Eltern dürften zwar enttäuscht sein, aber ich wollte sowieso nie Cop werden. Außerdem will ich nicht der Loser sein, der an Kira gescheitert ist.“ Er lächelte Stolz in die Runde. „Passen Sie auf, was sie sagen!“, mahnte sein Chef angespannt. Aizawa schwieg. Er befand sich in einer Zwickmühle. „Was, wenn ich zur Polizei zurückkehre und Sie in meiner Freizeit unterstütze?“ Aizawa wandt sich hoffnungsvoll zu L. „Das geht nicht. Wenn Sie erst mal wieder bei der Polizei sind, sollten Sie sich hier raushalten. Die Polizei ist vorerst unser Gegner.“ Aizawa versuchte es weiter. „Aber Sie kennen mich! Ich werde garantiert keine Geheimnisse ausplaudern! Wenn ich jetzt in meine Abteilung zurückkehre, wird man mich ohnehin als Ls Spion betrachten. Ich könnte sozusagen ihr Außenposten sein, der Sie über die Aktionen der Polizei auf dem Laufenden hält!“ „Sie können natürlich tun und lassen, was sie wollen. Wenn Sie glauben, mir oder Oberinspektor Yagami etwas mitteilen zu müssen, tun Sie das. Aber von uns werden Sie keinerlei Informationen erhalten.“ L klang kühl und abgeklärt. Yashiro hatte Mitleid mit dem armen Aizawa. „Sie haben Recht, Ryuzaki. Nichts von hier darf nach außen dringen. Ich hätte besser nachdenken sollen.“ „Ich verstehe, dass Sie als Polizist Kira schnappen wollen, aber es wäre falsch, den Hob an den Nagel zu hängen und Ihre Familie mit hineinzuziehen. Als Polizist zu sterben, ist ehrenhaft, aber was, wenn Sie außerhalb des Dienstes draufgehen?“ L ignorierte die wütenden Blicke seiner Schwester gekonnt. Die Polizisten befanden sich in einem hitzigen Gespräch. „Ryuzaki hat Recht. Keiner macht Ihnen einen Vorwurf, wenn Sie uns verlassen.“ „Genau! Wir sehen Sie nicht als Verräter oder so!“ „C…Chef, Sie haben doch auch Familie! Wollen Sie wirklich kündigen?“, fragte Aizawa Soichiro unsicher. „Unsere Situation unterscheidet sich grundlegend, Aizawa. Mein Sohn wurde als Kira verdächtigt, wir beide wurden in Einzelhaft genommen… Alles wegen Kira! Sie haben es doch selbst mitbekommen! Für mich gibt es kein Zurück… Es ist zu meiner Privatsache geworden.“ „Außerdem habe ich Raito immer noch in Verdacht, Kira zu sein.“, warf L ermutigend ein. „Meine Kinder sind schon aus dem Gröbsten raus, aber Ihre sind noch klein!“, erinnerte Soichiro Aizawa und ignorierte Ls Bemerkung vollkommen. „Es fällt mir schwer…! Sie wissen gar nicht, wie…!“ Aizawa ballte die Fäuste und sah zu Boden. „Ich will das hier nicht so einfach aufgeben! Ich habe mein Leben nicht zum Spaß für das hier riskiert! Und… Ich will nur ungern wieder in Revier zurück wie ein Versager. Verdammt! Wieso lassen Sie mich Ihnen nicht weiterhin helfen?!“ Liz ergriff Initiative. Sie konnte das nicht länger mit ansehen. „Verdammt noch mal, Ryuzaki!“, rief sie erbost, „Was ist mit unserer geplanten finanziellen Versorgung?! Was soll dieses Spiel?!“ „Misch dich nicht ein, Yashiro.“, sagte L knapp. Die japanischen Ermittler weiteten die Augen. „S…Sie haben Vorsorge für unsere Zukunft getroffen?“, fragte Matsuda noch einmal nach. Er konnte sein Glück nicht fassen. „Das ist ja Wahnsinn! Aizawa, haben Sie gehört? Das heißt, Sie können ohne Risiko weiter bei uns bleiben und auch kündigen!“ Aizawa hingegen schien nicht derartig erleichtert. Er sah L an, direkt in die Augen sah er, und sein Blick verdunkelte sich. „Ryuzaki!? Haben Sie etwa gewusst, dass es auf eine solche Entscheidung hinauslaufen würde?“ Soichiro versuchte, das Schlimmste zu verhindern. „N…nein, Aizawa! Ryuzaki wollte bestimmt nur selbst nichts davon sagen…“ „G…genau! Sie kennen doch Ryuzakis Eigentümlichkeiten.“, fügte Matsuda hinzu. Doch vergebens. „Doch.“, warf L trocken ein, „Ich habe Sie geprüft. Ich wollte sehen, wofür Sie sich aus freien Stücken entscheiden.“ „Ich habe mich entschieden. Ich kehre ins Revier zurück.“ „Aizawa! „Ich konnte mich ohnehin nicht so einfach entscheiden, wie Sie alle… Jetzt ist alles ganz einfach!“ „Jetzt seien Sie doch nicht so stur!“ „Oh doch. Mir ist soeben wieder klar geworden, dass ich Sie nicht ausstehen kann, Ryuzaki! Und Ihre Methoden auch nicht!“, schrie er erbost. „Das ist auch in Ordnung, Aizawa.“, sagte L ruhig und besonnen. Er hielt es nicht mal für nötig, Aizawa ins Gesicht zu sehen. „Aber ich mag Menschen wie Sie, Aizawa.“ „Sie können sich bei einschmeicheln, wie Sie wollen! Ich gehe trotzdem!“ Und Aizawa machte auf dem Absatz kehrt. „Auf Wiedersehen!“, verabschiedete L ihn trocken. Alles war still, bis Aizawa die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ich muss schon sagen, menschlich gesehen bist du die ganze große Nummer, L!“, fauchte Liz und verschränkte bedrohlich die Arme. L hingegen erwiderte nichts. Liz schnaubte und schüttelte resigniert den Kopf. „Er wird wiederkommen.“, gab er eine Weile später zu verlauten. „Natürlich wird er das. Trotzdem hast du dich verdammt scheiße verhalten!“ Wieder erwiderte L nichts. Kurz sah sie zu Raito, dann betrachtete sie die Kette die ihn mit ihrem Bruder verband. Sie seufzte und schmiss sich genervt auf ihren Stuhl. „Machen wir weiter…“, schlug sie vor und begann weitere Untersuchungen in Sachen Yotsuba anzustellen. 2 erschlagende Tage spätersteckten immer noch alle 5 Ermittler in einem Haufen von Arbeit. „Wieder einer weniger…“ „Ganz schön einsam in diesem Riesengebäude. Vor allem mit so einem gesprächigen Tischnachbarn wie Mogi…“, bemerkte Matsuda und warf einen vorwurfsvollen Blick zu seinem Sitznachbarn. „Ich hab da was gefunden…“, verkündete Liz und lehnte sich zurück, sodass ihre Kollegen einen Blick auf ihren Monitor werfen konnten. „Am 10.09. stürzte Junichi Yaibe, Filialleiter der Ootomo-Bank, unglücklich von einer Treppe und verstarb. Er sollte zum stellvertretenden Leiter der Zentrale ernannt werden. 3 Tage zuvor wurde Tokio Yakoda, Direktor der Ootomo-Bank, wegen Korruptionsverdachts verhört. Kiras Schema zufolge wird er sich in der Haft umbringen, was die Bank in totales Chaos bringen dürfte.“, erläuterte sie. „Der 10.09. ist ein Feiertag!“, erkannte Raito verblüfft. „Ja, ist mir auch gerade aufgefallen. Alle Yotsuba dienlichen Todesfälle passierten an Wochenenden!“, ergänzte Soichiro. „Die ersten Todesfälle dieser Art wiesen noch kein Muster auf, doch inzwischen ereignen sie sich immer zwischen Freitag Nacht und Samstag Nachmittag. So war es auch bei den ersten 3, die Raito entdeckt hat.“ Matsuda musterte seine ehemaligen Chef anerkennend. „Die Morde konzentrieren sich also auf das Wochenende.“, fasste Raito zusammen. L begann an seinem Daumen zu lutschen. „Eigenartig…“, ließ er verlauten, „ Wenn Kira wirklich dahinter steckt, steht fest, dass er alle möglichen Todesarten verursachen kann. Warum achtet er nicht darauf, möglichst unauffällig vorzugehen? Warum ausgerechnet an den Wochenenden? Ist es doch nicht Kira?“ „Dass du das vor Ryuzaki und mir herausgefunden hast, Vater… Kompliment!“ „Na, immerhin habe ich auch so einiges auf dem Kasten! Ihr seid nicht die Einzigen mit Spürsinn!“ Yagami lächelte stolz. „Wir wissen nicht, ob Kira Mitglied von Yotsuba ist, Yotsuba nur benutzt oder gar nichts damit zutun hat, aber gehen wir einfach mal davon aus, dass es sein Werk ist. Vertiefen wir unsere Recherchen über Yotsuba!“ Schon kam Mogi mit einem Riesenpapierstapel angerauscht. „Die Liste der Mitarbeiter!“, sagte er hastig. „Danke, Mogi! War sicher ‘ne Heidenarbeit! Über 300000 Mitarbeiter im In- und Ausland… Wie haben Sie das so schnell gemacht? Mogi ist ein echtes Wunderkind!“ Matsuda stand anteilnahmslos daneben… Schon klignelte auch sein Handy. Misa erinnerte ihn an den heutigen Dreh. Er musste sie begleiten. „Ich würde euch ja gerne helfen, aber leider muss ich weg!“ Und Matsuda stahl sich weg, blieb jedoch unbemerkt, da sich der Rest der Ermittlungszentrale bereits um den Papierkram kümmerte. „Hm… Nur, wen sollten wir fragen? Noch bin ich ja bei der Polizei, aber…“, dachte Soichiro laut, doch L erstickte diese Idee im Keim. „Keine gute Idee! Das würde sicher Misstrauen erwecken!“ Er drehte sich zum Computer und beugte sich zum Mikro. „Watari. Könnten Sie Aiber und Wedy hinzuziehen?“ Doch der ältere Herr hinter dem Mikro hatte dabei seine Bedenken. „Was? Wollen Sie ihnen etwa auch Ihr Gesicht zeigen?“ „Ich vertraue ihnen und sie mir. Es würde zu viel Zeit kosten, Sie jetzt hierher holen, damit Sie die Ermittlungen leiten, Watari.“ Und damit schien der Ziehvater der Geschwister überzeugt und entschlossen, seinen Auftrag auszuführen. Noch 3 Tage darauf, betraten 2 eigentümliche Individuen die Ermittlungszentrale. Es waren eine Frau und ein gutaussehende Mann, beide Wohl Anfang der 30. Sie schien seriös in ihrem Chanel-Kostüm, während er lässig in seinem Anzug und mit Händen in den Hosentaschen den Korridor entlang schritt. „Wedy, von Beruf Einbrecherin.“ „Aiber, Trickbetrüger. Angenehm.“ Allesamt starrten die beiden Neulinge konfus und entsetzt an. Elizabeth hingegen starrte sich die Augen aus an diesem großgewachsenen Gentleman. „Und wer ist diese wunderschöne junge Dame unter euch Herren?“, fragte er, lässig grinsend. Sie wurde leicht rot und sah verlegen weg. „Mein Schwester, Aiber. Und rechtlich gesehen ist sie noch ein Kind, keine Dame.“, sagte L monoton. „Oh. Wie schade…“, wisperte Aiber und lächelte Liz an. „Ja… schade…“ Auch Liz lächelte. Raito sah konfus zwischen den beiden hin und her. Erst ihr Dozent an der Uni, jetzt ein Trickbetrüger. Sie schien auf die ältere Generation zu stehen… L hingegen kam wieder zum eigentlichen Thema. „Aiber verfügt über hervorragende rhetorische und psychologische Fähigkeiten und ist ein wahrer Verwandlungskünstler. Der perfekte Undercover-Ermittler. Wedy knackt sämtliche Schlösser und Tresore und überwindet jedes Sicherheitssystem. Als kleiner Beweis ihres Talents ist sie unbemerkt bis zu uns vorgedrungen. Sie beiden sind veritable Kriminelle.“ „Daher also das Chanel-Kostüm.“, bemerkte Liz und Wedy zwinkerte ihr schälmisch zu. „Wir sollen mit Kriminellen zusammenarbeiten?!“, fragte Soichiro skeptisch. Er kam sich vor, wie im falschen Film. „Sie mögen Verbrecher sein, doch sie unterscheiden sich doch von denen, die Kira hinrichten würde.“, rechtfertigte sich L, „Sehen Sie sie einfach als Spezialisten der Unterwelt.“ „L hat ein ganzes Repertoire an Kriminellen, die mir ab und zu helfen. Sie alle sind ziemlich scheu und arbeiten am liebsten im Verborgenen. Wäre es nicht dringend, hätten sie niemals zugestimmt, mit Expolizisten zu kooperieren.“, erklärte Liz. Immer wieder sah sie zu Aiber und jedes Mal bot er ihr eines seiner Lächeln, welches sicherlich nicht perfekt war, ihr jedoch jedes Mal das Gefühl verlieh, begehrenswert zu sein… „Aber…“, begann Soichiro, doch sein Sohn fiel ihm ins Wort. „Sie werden uns sicher gute Dienste leisten, Yotsuba dranzukriegen. Mit vereinten Kräften schaffen wir es!“, rief Raito. Und er meinte es auch so, auch wenn er Aiber schon jetzt hasste. Immer wieder sah er zu Liz, um sicher zu gehen, dass sie diesen Kerl nicht weiter anschmachtete. Und nach und nach stimmte der Rest der Ermittlungszentrale mit Raito überein. Das Team bestand nun aus 7 Mitgliedern. •• Zur selben Zeit, hatte Aizawa sich nach 5 Tagen Arbeit im Revier eine Minute Pause gegönnt. Er saß auf einer Bank im nahegelegenen Park, als seine kleine Tochter strahlend auf ihn zulief. „PAPA!“, rief sich vor Freude quietschend. „Yumi! Eriko!“, sagte er überrascht. Er lächelte erleichtert und nahm seine kleine Tochter auf den Schoß. „Du solltest doch Bescheid sagen, wenn du nach Hause kommst, damit ich noch einkaufen kann.“, sagte seine Frau vorwurfsvoll. „Ich gebe dir was von meinem Essen, Papa!“ „Entschuldige. Ich habe mir ein paar Tage freigenommen…“ Und darauf durchbohrten ihn ein Paar strahlende Kulleraugen. „Was wirklich? Du hast Urlaub?“ „Ja.“, erwiderte er. „TOLL! Juhu! Papa hat Urlaub!“ „In Zukunft werde ich jede Wochenende zu Hause sein, versprochen!“, sagte Aizawa und warf seine Tochter in die Luft und fing sie kurz darauf wieder auf, drückte sie an sich und schloss die Augen. „Wir werden zusammen in den Park, in den Zoo und auf dem Spielplatz gehen.“ Er ließ von ihr ab und sackte in sich zusammen. Der Stress, der Druck, es überkam ihn und er schämte sich, dass er als Familienvater seine Tränen nicht zurückhalten konnte. „Mama… Papa weint ja! Was hast du denn, Papa?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)