MSTory 1: Apfel-Po[esie] - dramatischer Liebeshorror in zwölf Teilen von abgemeldet (Das Apfelpo-MSTing zu "Loveletterdiary") ================================================================================ Prolog: MSTsaw und sein Spiel der Schatten ------------------------------------------ [Vorwort] Schönen guten Tag und herzlich willkommen zu s, s und s MSTing zu 'Loveletterdiary'. Wir halten uns auch gar nicht großartig auf und wünschen euch viel Spaß beim Prolog. Zur Vorsicht noch der Hinweis: Die Sache hier ist zwar in Silent Hill eingeordnet, läuft aber hauptsächlich unter Humor/Parodie. Eine felsenfeste Horror-Story sollte man daher besser nicht erwarten. MfG - die Autoren [/Vorwort] Kaltes, steriles Licht erhellt den Raum, ausgehend von einer einzelnen Leuchtstoffröhre, die wie verloren in ihrer Fassung hängt. Sie flackert unbeständig und es ist abzusehen, dass sie bald vollständig erlöschen wird. Inmitten des Raumes liegen drei bewusstlose Gestalten. Zwei junge Männer, beide gekleidet in altmodische, britisch wirkende Kleidung und ein Hamster. Einer der Jungs, er ist etwas kleiner als der andere und blond, regt sich plötzlich. Ächzend stemmt er sich empor, reibt sich die Stirn. Es dauert einen Moment, dann bemerkt er den bissigen Essiggeruch, welcher die Luft erfüllt und rümpft die Nase. „Was stinkt hier so...?“, murmelt er und sieht sich um. Der Raum ist kaum zu beschreiben, versifft und verdreckt bis zum Äußersten, wirkt fast gespenstisch mit den Rohren, die wirr durch die Wände verlaufen. Alles ist mit einer dunklen Kruste überzogen. Man erkennt kaum mehr die Fliesen, die Wände und Boden bedecken. Ansonsten ist hier nichts. Nicht mal eine Tür. „Wach auf, Eli“, murmelt der Brillenträger, während er am nach wie vor bewusstlosen Jungen rüttelt, der neben ihm liegt. „Goe?“, wispert der Kerl dann, während er sich langsam in die Höhe stemmt. Er ist viel blasser als der andere und wirkt ein bisschen kränklich. Durch sein dunkles, fettiges Haar wird der Eindruck noch verstärkt. Er versucht, die Augen zu öffnen, kneift sie allerdings sofort wieder zusammen und keucht unter Schmerzen auf. „Goe, alles tut mir weh! Wo sind wir?“ „Wenn ich das nur wüsste, mein Teuerster.“ Der Kleinere sieht sich nach allen Seiten um und steht schließlich auf. Goe kann kaum beschreiben, wie er sich fühlt. Gähnende Leere herrscht in seinem Kopf und er zweifelt nicht daran, dass es Eli ebenso ergeht. „Kannst du dich an irgendetwas erinnern, mein Teuerster?“, fragt er, während er ihm hoch hilft. Eli schüttelt den Kopf. „Nö. Ich kann mich nur dich erinnern und an Basy, aber ich weiß leider nicht, wie wir hier her kommen oder wo wir sind.“ Eli kratzt sich am Kinn. „Vielleicht wurden wir ja entführt.“ Hinter ihnen hustet jemand, schrill und ziemlich quietschig. Die Jungs fahren herum. „Basy!“, ruft Goe sofort, als er den zitternden Hamster bemerkt, der etwas abseits von ihnen liegt. „Boah, Altah~“, brabbelt das haarige Biest vor sich hin, während es sich langsam aufrichtet. „Altah, ham wia gestahn zu viel gesoff'n oda wat is los? Mia brummt vielleicht da Schäd'l, dat kann i euch aba hust'n.“ Eli und Goe sehen sie verwundert an. „Hast du auch alles vergessen, Basy?“, fragt Eli, während er sie aufhebt. Basy nickt. „Ey, i hab ja keinah Plan wat hiea abgeht, aba irgendwie hab i 'n ungutes Gefühl un so. Boah, ey, ein Gestank.“ Basy niest und sieht schließlich skeptisch zu den anderen. Nun stehen sie da, wirken wie verloren in diesem höllischen Raum. Seltsame Geräusche dringen aus allen Ecken und Enden heran, wie das Wummern eines alten Boilers. „Goe, ich habe etwas Angst“, meint Eli dann, während er sich umsieht. „Ich würde dich ja gerne aufheitern, mein Teuerster, aber...“ Die Leuchtstoffröhre zerplatzt. Abrupt macht sich die Dunkelheit breit, als würde sie die drei verschlingen. Klimpernd fallen die Scherben zu Boden. „Altah...“ Anderswo, in einem ebenso stockdüsteren Raum, sitzt ein alter Mann vor einem Fernseher und beobachtet mit verbissener Miene, wie die Jungs und der Hamster langsam zu Bewusstsein kommen. Man erkennt ihn kaum, während er da so sitzt. Er wirkt wie ein schwarzer, ominöser Schemen. Der Monitor spiegelt sich so stark auf seiner Brille, dass seine Augen dahinter wortwörtlich verborgen sind. „Sehr schön~“, murmelt er zufrieden, während er sich den Bart zwirbelt. „Sie sind also aufgewacht.“ Jemand räuspert sich. Eine Frau, offenbar noch sehr jung, und der Mann wendet den Blick um. „Nun, MSTsaw, dann wünsche ich Ihnen alles Gute, haha~“ „Vielen Dank für Ihre Hilfe, meine Dame“, meint er und nickt ihr zu. „Nach wie vor weiß ich nicht, wer Sie sind, doch ich bin sehr zuversichtlich, dass Sie Recht behalten werden und mir diese Kommentatoren bessere Dienste erweisen als die anderen.“ Die junge Frau tritt aus dem Schatten und kommt zu ihm. Deutlich hellt das Licht des Monitors ihre schlanken, wohl proportionierten Züge auf, schillert auf ihrem goldenen Seidenkleid. „Darf ich fragen, wie Sie in den Besitz dieser FF gekommen sind?“ MSTsaw sieht sie neugierig an, aber lediglich eine grüblerische, fast traurige Miene stiehlt sich auf die Züge der jungen Frau. „Es ist egal, woher ich die FF habe, MSTsaw. Aber verlassen Sie sich darauf: Mit diesen Kommentatoren werden Sie Erfolg haben. Ich kenne die drei – immerhin bin ich ja auch eine Mary Sue.“ „Sie sind ... wie bitte?!“, ruft MSTsaw verwirrt, als sich nicht nur die Überraschung, sondern auch ein Hauch Panik in seinem Blick breit macht. Aber die Frau hebt nur beschwichtigend die Hände. „Machen Sie sich keine Sorgen, MSTsaw. Sie werden mich sowieso gleich vergessen haben. Immerhin möchte ich ja auf Nummer-Sicher gehen. Alles Gute!“ Kichernd tippt sie dem überrumpelten Alten gegen die Stirn. Er kneift die Augen zu, als kurz ein unangenehmes, taubes Gefühl in seinem Kopf aufflammt, wenn auch nur für eine Sekunde. Es hört auf, so schnell es begann, und als er die Augen wieder öffnet, ist er allein in seinem düsteren Raum. „Hm?“, grummelt er, schüttelt den Kopf. „Nun, wie dem auch sei.“ Er wendet sich wieder um und sieht auf den Monitor, der mittlerweile nur noch pechschwarze Dunkelheit zeigt. „Deus Ex Machina!“ Ein Fernseher springt flackernd an. Ein Fernseher, der dort vorher nicht stand. Leises, elektrisches Summen ertönt und schwarzweiße Krümel tanzen über den Bildschirm. Eli, Goe und Basy fahren herum, als sie plötzlich wieder sehen können. Das Licht der Mattscheibe erhellt den Raum. Die Gesichter der Anwesenden erscheinen leichenblass, als sie auf den Bildschirm starren. Es dauert noch einen Moment, dann verflüchtigt sich das Schneegestöber und auf der Mattscheibe zeigt sich eine Gestalt. Man kann kaum etwas erkennen, es ist einfach eine dunkle Silhouette vor einem helleren Hintergrund. Bedrohlich spiegelt sich Licht auf der Brille der Person. Es wirkt fast so, als hätte sie leuchtende, weiße Augen. „Guten Tag, meine Damen und Herren, werte Hamster“, spricht schließlich eine kratzige Männerstimme. „Mein Name ist MSTsaw und ich möchte gerne ein Spiel mit Ihnen spielen.“ Der Mann lacht verhalten. „MSTsaw?“, wispert Eli und räuspert sich sogleich, versucht krampfhaft, den Kloß in seinem Hals hinunter zu würgen. Der Angesprochene fährt unberührt fort. „Sie befinden sich in Silent Hill“, erzählt er in einem freundlichen Plauderton, der so gar nicht zur Situation passen will, „und wurden ohne nennenswerter Kriterien für mein Spiel ausgewählt, doch kam ich nicht umhin, Ihnen aus Sicherheitsgründen Ihre Erinnerungen zu nehmen.“ Goe zieht sofort eine Augenbraue hoch und neigt skeptisch den Kopf. „Sie haben uns unsere Erinnerungen genommen?“, ruft er verwundert, woraufhin der alte Mann nickt. „Allerdings, doch möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich den Teil Ihrer Erinnerungen, der Ihre Persönlichkeit ausmacht, selbstverständlich nicht angerührt habe. Lediglich Ihr zurückliegendes Leben und wie Sie hier her kamen, haben Sie vergessen. Wie ich das getan habe, nun, das lassen Sie besser meine Sorge sein, und auch um die Gründe brauchen Sie sich bisweilen nicht zu scheren.“ „Das ist ja wohl...“, begehrt Goe auf. Er hat keine Zweifel daran, dass MSTsaw die Wahrheit sagt. Alles passt viel zu gut, vor allem der Umstand, dass Goe und die anderen tatsächlich keine Ahnung haben, woher sie kamen und was sich zutrug, ehe sie in diesem Raum erwachten. Ein sich drehender Türknauf ist zu hören. Eigentlich ein unauffälliges Geräusch, dem man kaum Beachtung schenkt. Doch kommen Eli, Goe und Basy nicht umhin, die Köpfe zu neigen und zu der Tür zu sehen, da diese bis eben nicht da war. Die Scharniere quietschen lautstark, als sie sich langsam öffnet. Dahinter liegt sich ein hell erleuchtetes Zimmer und auch im versifften Raum wird es nun viel heller. „Wie hat er das gemacht, Goe?“, kommt es von Eli und der Brillenträger zuckt nur mit den Schultern. „Meine Damen und Herren, werte Hamster, entspannen Sie sich. Ich stelle Sie vor die Wahl: Sie können im Raum nebenan einen Film ansehen und somit an meinem Spiel der Schatten teilnehmen ... oder Sie erschießen sich.“ Von der Decke fällt eine Handfeuerwaffe und landet zwischen den Jungs und dem Hamster. Sofort weichen die drei erschrocken zurück. Goe runzelt die Stirn. „Einah Film anguck'n oda uns erschieß'n?“, japst Basy fassungslos. „Altah, hassu 'nen Schad'n?!“ „Oh, aber nein, junge Frau. Es ist ein Spiel und ich werde großen Spaß daran haben“, kichert MSTsaw bösartig. „Sie gewiss auch, möchte ich meinen und ich gebe zu bedenken, dass Sie nicht wirklich eine Wahl haben. Mir wäre es sehr lieb, wenn dies in gesitteten Bahnen verläuft.“ „Goe, ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber vielleicht sollten wir tun, was MSTsaw von uns will. Wahrscheinlich verfügt er über Zauberkräfte oder so.“ Einen Moment wechseln die drei unschlüssige Blicke. „Zauberkräfte? Ich bitte dich, mein Teuerster, das ist...“ Goe kneift die Augen zusammen, als plötzlich ein unangenehmer Stich durch seinen Kopf zuckt. Irgendetwas ist da, das durch Elis Worte wachgerufen wird. Aber er kann nicht erfassen, woran es ihn erinnert. „Altah, wat für einah Film is dat?“, fragt Basy unterdessen. MSTsaw lacht erfreut. „Nun, es ist kein Film im herkömmlichen Sinne, es gibt keine Schauspieler und keine Kulisse. Alles ist sehr ... 'schriftlich', stark reduziert, könnte man sagen. Und natürlich hält der Film so manche Tücke für Sie bereit. Sie werden an die Grenzen des Wahnsinns getrieben und vielleicht sogar darüber hinaus! Bezeichnen wir es einfach als eine sehr interessante Erfahrung, die Ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg noch viel Nutzen bringen wird. Ich sage nur so viel: MSTing!“ Eli, Goe und Basy schreien überrascht auf, als sie nun alle drei einen stechenden Schmerz verspüren, der durch ihre Schädel zieht. Kurz nur, und als würde sie das Wort an etwas erinnern. Aber keiner kommt darauf, was es sein könnte. „Meine Damen und Herren, werte Hamster, ich denke mir, dass Sie sich entschieden haben. Gehen Sie in den anderen Raum!“ Der Fernseher flackert auf und erlischt schließlich. Abermals stehen sie schweigend im Zwielicht, beraubt ihrer Erinnerungen, und sehen sich an. „Goe, MSTsaw will, dass wir etwas für ihn MSTen! Was sollen wir tun?“ „Wenn ich das nur wüsste, mein Teuerster... Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade so gut wie gar nichts. Irgendetwas stinkt hier ganz gewaltig, und damit meine ich nicht nur diesen widerlichen Geruch in der Luft. Was, um alles in der Welt, ist denn nur mit uns geschehen?“ „Altah, wa sollt'n vielleicht ma da rüb'r gehahn un uns da FF anguck'n. Wat anderes könn' wa ja eh nich mach'n, außah vielleicht, uns zu erschieß'n.“ Basy sieht skeptisch zur nach wie vor auf dem Boden liegenden Handfeuerwaffe. „Wohl kaum“, meint Goe entschlossen, als er sich in Bewegung setzt und auf die Tür zugeht. Eli und Basy folgen ihm beflissen. [Nachwort] Ja, und da sind sie eben in Silent Hill gelandet, die Kommentatoren ... nicht, dass sie großartig viel davon zu sehen bekommen werden. Aber was hat der geheimnisvolle MSTsaw vor? Heißt es hier: Nomen est Omen und meinte er es wirklich ernst, als er sagte, sie sollen eine FF kommentieren? Schwierig, schwierig... Wir hoffen, es hat euch gefallen. MfG - die Autoren [/Nachwort] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)