Remember von fragile (...our story... sasuXsaku) ================================================================================ Prolog: Beginning ----------------- Beginning Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich sie zum ersten Mal sah. An einem regnerischen Oktobertag. Und ohne das ich es wollte, überkam mich plötzlich das Gefühl, sie in meine Arme zu schließen, sie zu halten, sie zu streicheln, sie zu trösten. Es war später Nachmittag. Der Himmel überzogen von geschwärzten Wolken, so als hätten die schneeweißen zu viel Ruß der aufsteigenden Nebelschwaden der Schornsteine aufgesogen und würden jetzt allein durch den Regen die dunkle Schwärze ablegen können. Das Bild von ihr, wie sie mit ihrem zierlichen Körper auf dem Hügel stand, der von allen als Liebeshügel tituliert wurde, weil dort im Frühjahr der schönste Blick auf das farbenprächtige Feuerwerk war, hatte sich in mein Gehirn gebrannt. Hatte jeden Nervenstrang meines Körpers für sich beansprucht. Ich sah sie. Ich sah sie zum ersten Mal. Ich sah sie, wie sie wirklich war, wenn sie nicht von allen anderen als freudiges Mädchen gesehen wurde. Ich sah sie, als sie einfach nur sie selbst war. Und das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass mir eine unangenehme Sache es verbot, zu ihr zu gehen und sie in meinen Armen zu halten, denn es war nicht richtig. Nicht richtig. Tage und Wochen zuvor, wenn ich sie im Unterricht oder im alltäglichen Leben sah, wenn wir mit unseren gemeinsamen Freunden durch Straßen zogen, dann wünschte ich mir insgeheim immer, sie kennenzulernen. So wie sie war. Nicht das fröhliche Mädchen, für das sie sich ausgab. Tag für Tag. Es war der schlimmste Tag, den ich in meinem jungen Leben zu leben vermochte und ihr würde es sicher genauso ergehen. Ich durfte nicht das sein, was ich für sie sein wollte. War es richtig, sie stehen zu lassen? Sie war es, die mir stets ihre Abneigung mir gegenüber bewusst machte. Durch einzelne Worte, durch Gesten. Die Verliebtheit, die sie in Kindergarten für mich hegte, verschwand schneller als erwartet, verbleichte von Minute zu Minute. Warum? Weil ich nie der nette Junge war, für den mich jeder hielt. Ich war ein Mistkerl. Und es bestätigte sich an eben jenen Tag, als ich einfach nur da stand. Sah, wie ihr Körper bebte und zitterte. Wie die Regentropfen alsbald ihre Kleidung durchnässten. Ihre Haare an ihrer Haut klebten. Ich war geschützt durch einen Schirm. War unfähig einen Schritt auf sie zuzugehen. Dabei hasste ich eben das an den Menschen. Weil sie zu feige waren, auf andere Menschen wirklich einzugehen, zu zugehen. Dabei war ich genau gleich. Ich konnte mir gut vorstellen, was in ihr vorging. Immerhin durchlebten wir beide gerade das selbe. Sie weinte. Auf einem Hügel. Geküsst vom Regen. Umarmt vom kalten Wind. Über ihr die krähenden Raben, die sich schnell ein sicheres Versteck suchten, um dort für einige Zeit im Trockenen zu verweilen. Ich stand einfach nur da. Nicht nur ihre Traurigkeit, ihr wahres Ich, brannten sich in meine Erinnerung. Nein. Es war mein Verhalten, dass mich tagelang verfolgte und noch Tage lang verfolgen würde. Bis heute. Denn alles, was war... all das Vergangene, hatte mich verändert. So verändert, dass ich nicht mehr weiß, in welche Richtung mein Blick gelenkt werden sollte. So verändert, dass ich nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. So verändert, dass es mich nicht mehr interessiert, was richtig und falsch ist. Die Wochen, in denen wir stärker denn je zusammen waren, intimer wurden, durch ein Theaterstück, das Liebe und Geborgenheit in engelsgleichen Tönen lobte und Eifersucht, Verrat und Angst auf unbändige Weise zeigte, waren die schönsten Wochen, die ich benennen konnte. Hätte ich erahnt, wie die Vergangenheit anderer Menschen, unser Gegenwärtiges so sehr verwirren konnten, dass unser Zukünftiges mit Schaudern erwartet wurde, so hätte ich niemals zugesagt, die Rolle zu übernehmen. Denn der Tag, hatte alles verändert. Langsam. Heimlich. Und nun war es geschehen. Ein Zustand, der kaum zu ändern war. Ein Zustand, den ich nicht gewillt war, zu ändern. Sie stand dort. Oben. Ich stand dort. Unten. Wir waren uns so nah, doch so fern. Es ist unsere Geschichte, die sich ständig in meinem inneren Augen abspielt. Als wäre es nur ein Film. Eine Tragödie. Ein Drama. Romeo und Julia hatten eine Geschichte. Sie und ich hatten eine Geschichte. Beide so ähnlich, so gleich und doch so verschieden und verworren. Die Geschichte von Romeo und Julia endete mit einem Tod, wenngleich ihre Liebe wohl noch heute besteht. Ihre und meine Geschichte hatte noch gar nicht richtig begonnen, denn sie war nicht einmal bei der Hälfte angekommen. Ich werde sie erzählen. Unsere gemeinsame Wahrheit. Damit sie nie in Vergessenheit gerät. Es ist die Geschichte zweier Liebenden, denen es nicht vergönnt zu sein scheint, sich zu lieben und daran schienen beide Hauptpersonen zugrunde zu gehen, obgleich die freundlichen Hände der Freunde einen zu stützen versuchten. Glaubst du, dass es für uns einen anderen Weg gibt? Glaubst du, dass wir das sein können, was wir wollen? Glaubst du, dass wir uns über die Köpfe hinweg setzen können, die uns das verbieten, wonach wir so sehr verlangen? Wie konnte es geschehen, dass ich mich nach einer Person so sehr sehnte, wenn sie nicht bei mir war? Und der Schmerz, sie weinen zu sehen, völlig am Boden, schlich sich in mein Herz. Verweilte dort. Wurde größer. Nahm mein Herz ganz für sich ein. Zerriss es. Langsam. Keiner konnte helfen. Keiner konnte heilen. Keiner außer ihr wird dazu in der Lage sein. Ich erzähle sie. Die Geschichte, dessen Ende ungewiss ist, dessen Verlauf von Frohsinn und Trauer umhüllt sind. Im stetigen Wechsel. Unsere unvollendete Geschichte... und alles begann mit Romeo und Julia. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)