Remember von fragile (...our story... sasuXsaku) ================================================================================ Kapitel 6: Pact --------------- Manchmal geschehen im Leben unverhoffte Dinge. Dinge, die man niemals erwartet hätte. Dinge, die alles irgendwie verändern. Die Welt dreht sich. Immerzu. Bleibt niemals stehen. Und so wie die Welt sich dreht, so drehen wir uns auch. Wir drehen uns aufgrund unserer Veränderungen. Kleine, heimliche Veränderungen – ja, gleich einer festen Entscheidung. Die Entscheidung der Veränderung. Wie oft gibt es einen Wechsel unserer Entscheidungen? Alle paar Minuten? Stündlich? Ich glaube, man kann nicht einmal erahnen, wie oft wir diese Veränderung zulassen, nur um sie wenige Sekunden später erneut zu verwischen, um der nächsten den Platz freizuhalten. Verrückt. Ich wusste nicht, warum ich mir über solche Dinge überhaupt Gedanken machte, während alle anderen noch im Tiefschlaf waren. Am nächsten Morgen saß ich am See. Betrachtete das feine, träumerische Glitzern des Wassers, während das schwache Sonnenlicht es zu erwärmen versuchte. Die kleinen Welle,, die entstanden, wenn ich die Steine hineinwarf, schienen zu tanzen. Voller Vorfreude auf den heutigen Tag. Selbst in mir war dieses angenehme Kribbeln im Bauch. Ich gab es nie wirklich zu, aber ich liebte die sorglosen Minuten und Stunden, die ich mit meinen Freunden verbrachte. Ich wusste schon damals, was mich erwarten würde, sobald ich die Schule beendet hatte. Mein Bruder Itachi hatte sich geweigert, das Erbe meines Vaters irgendwann anzunehmen. Die Enttäuschung im Gesicht meines Vaters war groß. Viel zu groß. Ich weiß, dass man sein Leben selbst entscheiden muss, selbst entscheiden sollte, aber seit meine Mutter verstarb, hatte ich in mir den Wunsch, meinen Vater glücklich zu sehen. Als Itachi meinem Vater sagte, dass er niemals die Firma übernehmen würde, da sah ich in den dunklen Augen meines Vaters, dass etwas in ihm ... hm... einen Riss erhielt?! Enttäuschung. Ja. Und dann glitt sein Blick zu mir, voller Hoffnung, voller Glanz. Das war der letzte Tag, an dem ich sein hoffendes Augenschimmern sah. Nur zwei Tage später sprach mich mein Vater an, erklärte mir, wie viel die Firma wert war. Ich war 13 Jahre alt. Und mit diesem Tag erklärte er mir meine Zukunft, mein Leben. Ich hatte andere Pläne. Als kleiner Junge. Nur zu gern wäre ich Musiker geworden. Ich wollte so viel lernen, so viel. Ich wollte mit der Kunst leben. Die Kunst Musik zu machen, die Kunst, Bilder im Kopf eines jeden entstehen zu lassen. Doch die Enttäuschung über Itachi und die Hoffnung, die er in mich – seinen jüngsten Sohn, legte, hatte sich in mein Gehirn eingebrannt. Ich wollte ihn glücklich machen, ihn stolz machen, ihm der Sohn sein, den er wollte – sich wünschte. Also hatte ich nichts gesagt. Nie von meinen Ideen, meinen Plänen geredet. Es war alles fest geplant. Nach meinem Schulabschluss – den ich wirklich gut abschließen werde – würde ich studieren gehen. International Business. Ein Schauer läuft mir noch heute über den Rücken. Solch ein trockenes Gebiet. Englisch. Zahlen. Das war nichts für mich, auch wenn alle Welt glaubte, ich wäre der rationale Typ. Na schön, okay, ich bin eher der rationale Typ, wenngleich ich sagen muss, dass ich auch gerne auf die andere Gehirnhälfte vertraue. Ich kann dem Rationalen entgehen, wenn ich Musik mache. Mit der Musik kann ich meine Emotionen Freiraum geben. Ich kann wirklich ich sein. Ich sprach selten über dieses Thema. Manchmal, wenn Naruto und ich einfach auf der Terrasse saßen und die vielen Blumen betrachteten, die in einem wunderschönen Leuchten den Garten verschönerten, dann sprachen wir über unsere Zukunft. Kaum zu glauben, dass Naruto einmal Lehrer werden will. Verrückt. Erst jetzt bemerke ich, dass ich ... mehr die anderen im Vordergrund halte. Für meinen Vater werde ich gute Noten erzielen. Ich werde für ihn studieren. Ich werde für ihn die Firma übernehmen. Für meine Mutter werde ich sooft es geht, Blumen pflanzen. Ich werde für sie immer die Blumen gießen. Die Zeit, in der ich einfach ein normales Teenagerleben führen konnte, waren längst vorbei. Sakura Haruno war gleich. Oder nein, eher ähnlich. Ihre Mutter war einfach verschwunden, spurlos und man kann ihr deutlich ansehen, dass sie diesen Verlust nicht wirklich verkraftet, verarbeitet. Aber ist es dann die richtige Lösung, einfach zu schweigen und darauf zu hoffen, dass sich alles ändert? Und genau jetzt kann ich offen und ehrlich sagen, dass Sakura Haruno mir ähnlicher war, als gedacht. Wir haben beide diese Hoffnung, das sich doch etwas ändert, aber wir beide klammern uns nur an der Hoffnung. Bleiben fest stehen, nein – drehen uns mit unseren wechselnden Entscheidungen. Aber im Gegensatz zu den anderen drehen wir uns im Kreis. Ja. Wir drehen uns. Bleiben stehen. Die anderen drehen sich. Gehen weiter. Ich hatte an diesem Tag nicht bemerkt, dass die anderen sich gähnend neben mich setzten, still wie ich den See betrachteten und den Anblick genossen. Wir saßen einfach still da. Genossen die Zeit, die wir gemeinsam hatten. Es war unser letztes Schuljahr – dann würden alle ihre Wege gehen. Alle würden ihre eigenen Wege gehen, ihr Pfad, ob steinig oder gut bepflastet. „Hey, Leute.“, unterbrach Naruto die Stille und schmiss einen Stein ins Wasser. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er betrachtete seinen besten Freund, der stillschweigend weiterhin das Wasser betrachtete, „Wir bleiben Freunde. Solange wie möglich. Nicht wahr?“ Neji grummelte und stieß einen Seufzer aus, während er sein braunes Haar über die Schulter warf: „Was faselst du da, Naruto?“ Ein Lachen ertönte aus dem Mund des Blondschopfes: „Ich möchte nur sicher gehen, dass ihr alle wisst, das wir Freunde bleiben. Wir müssen Freunde sein.“ Sakura grinste und wuschelte ihm durch sein chaotisches Haar. „Naruto, das steht außer Frage.“, kicherte Ino und stubste Shikamaru an, der sich gähnend durchs Haar fuhr und nickte. „Wir werden zwar auseinander gehen – irgendwann, aber... wir sehen uns einfach wieder. Schließen wir einen Pakt.“, sagte Sasuke und blickte ins Gesicht von Naruto. „Einen Pakt?“, wiederholte Temari und betrachtete den jungen Uchiha fragend. „Ja. Du hast Recht, Sasuke. Schließen wir einen Pakt!“, lächelte Naruto breit und hielt seine Faust in den Himmel, „Wir werden uns regelmäßig sehen, hören, lesen, schreiben!“ „Wir bleiben in Kontakt!“ „Wir essen mindestens einmal in einem halben Jahr eine Schale Ramen!“ „Wir sind füreinander da!“ „Wir werden zusammen Spaß haben!“ „Wir werden gemeinsam die Hürden überwinden!“ „Wir bleiben Freunde. Freunde, solange es geht!“ Ja. Freunde bleiben. Aber was ist, wenn aus Freundschaft mehr wird, sich Liebe daraus entwickelt, aber die Liebe nicht erlaubt ist und dazu gezwungen wird, wieder „nur“ zur Freundschaft zu werden? Was, wenn man aus Selbstschutz, aus Angst vor dem Ungewissen, vor dem Wissen, was passieren könnte, die ungeschriebenen Grundsätze der Freundschaft ... vergisst, bricht? Was dann? Dann steht man wie ich, an diesem Hügel und betrachtet das weinende Mädchen, die gute Freundin, die Liebe. Und man denkt daran, was war. Was geschah. Überlegt, was man hätte anders machen können. Und dann wird einem bewusst, das man nichts ändern kann, was geschah. Die Vergangenheit liegt zurück, formte die Gegenwart und gab Anreiz zur Zukunft. Selbst jetzt, nachdem mir mehr Verbote und Gebote meinen eigenen Weg versperrten, hätte ich nie etwas anders gemacht. Hätte ich nicht so gehandelt, wie ich handelte, dann wäre mir nie bewusst geworden, wie wichtig das Herz ist. Wie wichtig die Gefühle sind. Wie wichtig es ist, das Rationale mit dem Emotionalen zu verbinden. Dann hätte ich so viel verpasst. Hätte nicht das gelernt, was mich heute stärker machte. Den Tag verbrachten wir entspannt im Wasser. Genossen die Zeit. Genossen das Leben. Und schon am nächsten Tag begann das Stück. Das Stück, das unser Leben veränderte, zum ersten Mal offensichtlich veränderte. So gut sichtbar, aber zu sehr versteckt vor unseren eigenen Augen. Aber unser Pakt bestand. Ein Pakt, ein Versprechen, das ich brach, als ich sie auf den Hügel trieb, mit meinen Worten, mit ihren Worten, mit deren Worte. "In zehn Jahren werden wir wieder herkommen und uns erzählen, was alles passierte. In zehn Jahren werden wir genauso hier sitzen, alle nebeneinander, im Sonnenlicht, die Hände in der Luft und mit einem Lächeln im Gesicht. Dann werden wir auf jeden Fall wieder zusammen sein! Egal, wohin unsere Wege uns führen.", lachte Naruto und schloss seine Augen, während auf den Zügen seiner Freunde ein zustimmendes Lächeln trat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)