Deep footprints ... von Maulbeere (... will be washed away.) ================================================================================ Kapitel 7: Misery ----------------- Das erste, das sie war nahm war, das sie definitiv tot war, denn überall um sie herum herrschte nur endlose Schwärze und eine kriechende Feuchtigkeit. Nichts erinnerte an ihr gemütliches zu Hause, der Boden unter ihr war hart und irgendetwas drückte ihr Schmerzhaft in den Rücken. Sie stöhnte leise. „Oh Gott Agnes, du lebst.“ Halt stopp, das konnte nicht sein, was machte Rose hier und was faselte sie von Leben, sie hatte sie beide doch Tod gesehen. Nein, das konnte nicht stimmen. „Agnes, komm schon, bleib bei mir, lass mich nicht allein.“ Ein Ruck ging durch Agnes Körper als dieser versuchte tatsächlich bei Rose zu bleiben. Agnes öffnete stöhnend die Augen und blinzelte in die Dunkelheit. „Wir sind Tod,“ stellte sie mit rauer Stimme fest, während sie sich umsah. Sie spürte eine Hand an ihrer Schulter und erkannte Rose, wie sie neben ihr kniete. „Nein wir sind nicht Tod, viel schlimmer! Todesser haben uns gefangen genommen,“ erklärte Rose und ihre erstickte Stimme sprach von Tränen und Angst. Agnes schloss die Augen wieder und hätte sich gerne daran geklammert, das sie tatsächlich Tod waren, aber das war nun mal nicht die Realität. Langsam aber sicher wurde sich Agnes der Gefahr bewusst in der sie beide steckten. Sie fuhr hoch und stöhnte leise als ein stechender Schmerz durch ihren Körper zog. „Nicht, du bist noch nicht ganz wieder auf der Höhe. Der Sectumsempra hat dich ganz schön erwischt.“ Das erklärte einiges, dachte sich die Dunkelhaarige und setzte sich vorsichtig auf und blickte sich um, in der Dunkelheit war jedoch kaum etwas zu erkennen. „Kannst du vergessen, sie haben alles dicht gemacht mit Zaubern, wir können nur auf Hilfe von außen Hoffen.“ Agnes legte eine Hand sanft auf Rose Haar um sie zu beruhigen. Es gab immer eine Lösung! Das hatte man ihr in der Ausbildung beigebracht, sie musste nur geduldig warten. Nur leider war warten nicht unbedingt ihre Stärke. Sie hörte ein quietschen, erst leise, dann immer lauter und dann Schritte. „Und wie geht’s unseren Besuchern?“ fragte die Stimme undeutlich und Agnes erkannte die kleine Hexe. Diese seufzte gerade und Agnes spürte, wie sich lange Finger um ihren Arm legten und sich scharf hinein bohrten. „Leider darf ich mit der kleinen Rothaarigen noch nicht spielen, aber du, du gehörst mir.“ Agnes wurde hochgezogen und aus dem Raum gezogen. Draußen blinzelte sie gegen das Licht an und blickte sich um, sie befanden sich in einer eingestürzten Burg, jedenfalls fehlten Teile der Decke und alles bestand nur aus Mauern und grobem Stein, nur wenig war noch intakt, und in einen dieser noch intakten Räume wurde sie jetzt gezogen. Die kleine Hexe kicherte leise und ließ die Schwarzhaarige einfach auf den Boden fallen. „So und nun lass uns spielen!“ sprach die kleine Hexe und der Crucio, der daraufhin auf Agnes traf, löste gellende Schreie aus. Rose begann zu zittern, die Schreie wurden nicht leiser, auch nicht als sie gewaltsam ihre Hände auf ihre Ohren presste und sich in das letzte Eck des Raumes verkroch. Tränen rannen über ihre zarten Wangen und tropften auf den Boden, während sie die Augen fest zusammenpresste und versuchte nicht hin zu hören, aber es gelang ihr einfach nicht. Rose wand sich und es kam ihr vor als spürte sie dieselben Schmerzen wie Agnes, die ein paar Meter von ihr entfernt Höllenqualen litt. Schließlich konnte sie nicht mehr, auch sie schrie, schrie gegen die anderen Schreie an und brüllte, als wäre sie nicht mehr bei Sinnen und das war sie in diesem Moment auch wirklich nicht. Agnes hielt inne, sie hörte Rose Schrei und sie erschütterten sie bis tief ins Mark, noch immer spürte sie die Schmerzen des Cruciate und ihre Körper wand sich darunter, aber dieser Schrei, er war so voller Verzweiflung gewesen, dass ihr Gehirn sich ausschaltete und nur noch ihren Instinkt gewähren ließ und dieser ertrug die Schmerzen Stumm, während ihre Augen leer wurden. Die Hexe ihr Gegenüber wurde immer wütender und die Schmerzen schlimmer, aber das erreichte Agnes nicht mehr. „Wir müssen etwas unternehmen!“ brüllte Scorpius Malfoy während er im Ministerium auf und ab ging und wie ein wahnsinniger immer wieder wütend alle um sich herum anfuhr. Vincent saß auf einem Stuhl und starrte vor sich hin, während sie darauf warteten, was die Minister beschlossen. Es war für sie alle ein Schock gewesen als sie das kleine Haus von Agnes betreten hatten und das Wohnzimmer nichts weiter als ein Krater gewesen war und der Kater hatte völlig am Rad gedreht als sie sich umgesehen hatten. Jetzt war er bei Mrs. Malfoy, die zu Hause saß und Löcher in die Luft starrte. Alle anderen saßen hier, auch Agnes Bruder und ihr Vater waren anwesend. Vincent war sich sicher er hatte noch nie so einen ruhigen Menschen gesehen wie Agnes Vater, er hatte es ganz ruhig aufgenommen das seine Tochter lebte, aber vor ihm geflohen war, genauso wie er es ruhig aufgenommen hatte das seine Tochter nun in Lebensgefahr war, sein Sohn hingegen war ein Eisklotz geworden, nachdem er die Nachricht erhalten hatte und Vincent war sich sicher bitteren Hass in seinen Augen gelesen zu haben. Die Tür öffnete sich und ein etwas rundlicher Minister mit rotem Bart und einer giftgrünen Nickelbrille sah sie alle Stumm an, dann räusperte er sich. „Wir werden einige Einheiten ausschicken um festzustellen wo sich die beiden Hexen befinden. Ich weiß, dass sie voller Sorge sind, aber schließlich ist Miss Sturm eine ausgebildete Aurorin im Spezial Dienst, sie weiß, wie sie in solchen Situation handeln muss. Sie sollten jetzt nach Hause gehen und warten, das ist das Einzige, was sie tun können,“ erklärte der Minister und hatte kaum zwei Sekunden später die Spitze eines Zauberstabs am Hals. „Sie sind verrückt geworden, glauben sie wirklich ich warte hier, während meine Frau in Lebensgefahr schwebt und was weiß ich alles mitmachen muss!“ brüllte Scorpius außer sich vor Wut. Vincent legte ihm einen Arm auf die Schulter. „Beruhig dich, wir können wirklich nichts tun. Ich bin mir sicher Agnes wird auf Rose aufpassen.“ „Agnes? Sie ist nichts weiter als ein dummes Weib, das nicht weis wo es hingehört, sie konnte die Todesesser im eigenen Haus nicht aufhalten, wie soll sie da im Nest Rose beschützen können?“ fauchte Scorpius und seine Wut richtete sich gegen Vincent. Der sah einen Moment auf den Boden und atmete tief durch, dann sah er wieder auf und seine geballte Faust traf Scorpius hart im Gesicht und schleuderte ihn einige Meter weiter auf den Boden. Agnes keuchte leise, seit einer knappen Stunde lag sie nun wieder im Verließ und sah starr vor sich hin. Auf ihrem Arm waren Beleidigungen eingeritzt und viele kleine Brandwunden bedeckten ihren Körper. Momentan wagte sie es nicht sich zu rühren und auch Rose die neben ihr saß berührte sie nicht. Beide Frauen waren zu tiefst erschöpft, konnten aber aus Angst nicht schlafen. „Wie lange werden sie wohl brauchen?“ fragte Rose vorsichtig und begann es sich neben Agnes auf dem Boden irgendwie bequem zu machen. Die sah die Rothaarige einen Moment lang an, entschied sich dann aber an die Decke zu starren. „Willst du eine ehrliche Antwort?“ fragte sie zurück. „Eine Lüge wäre mir wohl lieber, aber das bringt nichts, also drei, vier, fünf Tage?“ fragte sie und seufzte zu tiefst verzweifelt, während sie jetzt doch eine Hand vorsichtig auf die Schulter von Agnes legte. „Also, ich weiß nicht wie lange sie gebraucht haben um zu wissen was mit uns los ist, aber Scorpius wird dich mit Sicherheit schnell vermisst haben, also angenommen das Ministerium wurde heute informiert, dann werden sie bis morgen brauchen um eine Rettungseinheit zusammen zu stellen, die uns dann suchen wird, bis sie uns gefunden haben und eine Strategie entworfen haben um uns zu befreien … ich würde sagen mit heute ungefähr acht bis zehn Tage.“ Das war eine deprimierende Wahrheit wie Agnes fand und sie spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Rose neben ihr grummelte leise. „Ich denke Scorp und Draco werden dem Ministerium ganz schön Feuer unter dem Hintern machen, und ich denke Vincent auch, sie werden uns schneller finden, glaub mir.“ Und obwohl es die Dunkelhaarige absurd fand, fühlte sie sich getröstet und mit einem leisen Seufzer drehte sie sich zu Rose und kuschelte ihren Kopf gegen deren Schulter. Erschrockene Stille herrschte während Vincent seine Hand ausschüttelte und den jungen Malfoy mit kühlem Blick betrachtete. „Reis dich zusammen Scorp, du bist ein Reinblut also hör auf dir von deinen Gefühlen den Blick vernebeln zu lassen. Mal abgesehen davon ist Agnes tatsächlich eine ausgezeichnete Aurorin und sie liebt Rose mindestens genau so sehr wie du, das heißt, sie wird ihr Leben geben damit deiner Kleinen nichts passiert. Und jetzt streng dein Hirn an, wir brauchen einen Plan,“ sprach Vincent während er auf Scorpius zu ging und ihm seine Hand reichte, die dieser skeptisch annahm. „Ja ein Plan, wäre eine ausgezeichnete Idee, ich werde mich ganz sicher nicht auf diese Tölpel vom Ministerium verlassen,“ sprach Agnes Vater Gustav und trat zu den beiden Männern, sein Sohn folgte ihm nach kurzem Zögern. „Zuerst müssen wir sie finden“, warf er ein, ehe er wieder in seine Eisstarre verfiel. Scorpius nickte und begann hin und her zu laufen, was seinem Vater ein schnauben entlockte. „Suchzauber, ich denke selbst wenn sie appariert sind, das es bestimmt einen gibt der sie finden kann.“ „Natürlich Sacrecorpu, ich brauch einen Gegenstand den Rose oft benutzt oder getragen hat,“ erklärte Georg Sturm und als ein Ring in seine Hand viel, sprach er sofort den Spruch, der Ring begann sich aus seiner Hand zu erheben und drehte sich wie wild in der Luft, dann erstarrte er und viel klirrend auf den Boden. „Was war denn das?“ fragte Scorpius und begann bereits wieder wütend zu werden, Vincents Hand legte sich vorsichtshalber auf dessen Schulter. „Es scheint als wären sie von einem heftigen Schutzzauber umgeben, aber ich denke kaum, dass mich das lange aufhalten wird.“ „Kann mir mal jemand erklären warum wir es ihm überlassen Rose zu suchen,“ fauchte Scorpius und riss sich von Vincent los um erneut hin und her zu laufen. „Weil er einer Spezialeinheit angehört die nach Vermissten und Verbrechern suchen, und das mit großem Erfolg.“ Sie alle sahen schlagartig zu Georg der gerade ein Pergament ausgepackt hatte, einzelne goldene Buchstaben waren auf dem Rand verteilt und leuchteten, so voll von Magie waren sie. Der Sturm zog ein kleines Messer aus dem Gürtel und schnitt sich in den Arm, so dass einzelne Blutstropfen auf das Pergament vielen, sofort begann es zu rauchen. Konzentriert murmelte Georg immer wieder verschiedene Zauber, bis sich das Pergament zusammen rollte und sich auf eine seltsame Art und Weise verknotete. „Das sieht irgendwie absurd aus,“ murmelte Vincent und Scorpius stimmt ihm zu. Dann stand es endlich still und entrollte sich wieder und in goldenen Buchstaben stand dort geschrieben Snowdonia. Das Quietschen der Angel weckte Agnes aus einem unruhigen Schlaf. Sie blinzelte gegen einfallendes Licht während eine Gestalt in ihr Sichtfeld trat, es war wieder erwarten nicht die Frau, sondern der Mann, der jetzt mit gelassenem Gesichtsausdruck auf sie nieder blickte. Er packte sie grob am Arm und riss sie in die Höhe. Agnes schwankte für einen Moment, ein eiliger Blick zeigte ihr das Rose friedlich ein Stück von ihr entfernt schlief. Der Mann zog sie nach draußen und über den nassen Boden, der vom Regen glietschig geworden war und zog sie weiter, in jenen Raum der schon gestern das zu Hause ihrer Schreie gewesen war. Mit einem Ruck schubste er sie auf den Boden und schloss die Tür. „So, du gehst uns schon seit geraumer Zeit ganz schön auf die Nerven. Anderseits weis ich das du einer ihrer besten Leute bist, also schlage ich dir einen Deal vor, plaudere ein paar wichtige Geheimnisse aus und ich lasse dich gehen.“ Agnes zog die Stirn in Falten. „Und Rose?“ fragte sie und richtete sich mühsam auf. „Das Mädchen können wir nicht gehen lassen, sie ist ein zu wichtiges Druckmittel.“ Agnes schüttelte den Kopf, dann würde sie auch nichts verraten, nicht für ihr eigenes, kleines, mickriges Leben, das die Informationen die sie hätte geben können nicht wert war. Sie spürte den Druck der Spitze des Zauberstabs an ihrem Hals und blickte auf. „Wenn du nicht freiwillig redest, dann müssen wir dich eben dazu bringen,“ sprach er kalt und Gänsehaut breitet sich auf Agnes Körper aus. Noch einmal würde sie es vielleicht nicht überleben. „Crucio!“ Heftiger Regen trommelte auf die festen Mauern … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)