Blacklist II von Saya_Takahashi (The next event) ================================================================================ Kapitel 13: Shikamarus Leiden ----------------------------- Shikamaru hatte Sasuke nie wirklich kennengelernt. Ino hatte ihn als arrogant beschrieben, jedoch stets gerötete Wangen bekommen, wenn sie von Sasuke erzählt hatte. Das war, als sie und Shikamaru noch kein Paar gewesen waren. Von Hinata wusste er, dass man Sasuke niemals zum Feind haben wollte. Auch Sasukes Akte, die er vor seinem Erscheinen in Frankreich eingesehen hatte, sprach dafür. Sasuke war zu keiner Zeit ein einfacher Soldat der Anbu gewesen – seine Fähigkeiten hatten ihn den Ruf eingebracht, unzerstörbar zu sein. Ein Kraftpaket, der zuverlässig Befehle ausführte. Und von Naruto wusste Shikamaru, dass es keinen besseren Freund als Sasuke Uchiha gab. Shikamaru war auf die Beine gesprungen, doch er hatte es nicht verhindern können. Neben ihn lag Sasuke blutend am Boden. Er rührte sich nicht, schien bewusstlos zu sein oder tot. Shikamaru konnte es nicht sagen. „Ein Schuss, ein Mann“, lachte Kisame, der nur wenige Meter entfernt stand. Er richtete den Lauf seiner Glock auf Shikamaru und grinste amüsiert. „Und jetzt du, oder?“ Shikamaru antwortete nicht. Sein Verstand, auf den er sich immer hatte verlassen können, war ausgeschaltet. In ihm herrschte nur noch der Instinkt, der ihm sagte, sich nicht zu rühren. „Eigentlich schade um die Kugel.“ Kisame zuckte gelangweilt mit den Schultern und steckte seine Waffe in die Hosentasche. „Dir kann ich das Leben auch aus dem Körper prügeln ...“ Ehe Shikamaru reagieren konnte, hatte er Kisames wuchtige Faust im Magen. Blutspuckend taumelte er rückwärts, doch stieß ihn der nächste Schlag in den Rücken gegen den Wagen. Krampfhaft versuchte er sich noch, an der Tür festzuhalten, doch stattdessen riss Kisame ihn zur Seite und schlug mit der Tür gegen sein Gesicht. „Au, das hat wehgetan, oder?“ Shikamarus Beine zitterten heftig, als er sich aufrichten wollte. Gegen den Hünen hatte er nicht den Hauch einer Chance, und obwohl er sich kaum bei Bewusstsein halten konnte, schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Kisame merkte es auch. „Was ist so lustig?“, fragte er ehrlich überrascht. Shikamaru spuckte angewidert und sah zu Sasuke, der sich nicht mehr rührte. „Du hast Angst vor ihm ...“, krächzte er grinsend. „Du wusstest, dass er um vieles … stärker war als du. Hast ihn … erschossen, weil du in einem echten … Kampf niemals … niemals gewonnen hättest.“ Shikamaru keuchte, weil ihn das Sprechen anstrengte. Doch sein lächeln blieb. „Red keine Scheiße, halbtoter Bengel!“ „Nur die Wahrheit ...“, lächelte Shikamaru, als ihm der nächste Schlag unerwartet ins Gesicht traf. „Hör auf zu grinsen, Bastard!“ Kisame holte aus und trat den am Boden liegenden immer und immer wieder in den Magen. Shikamaru krümmte sich, spuckte Blut und versuchte, sich noch in irgendeiner Weise bewegen zu können. Doch dann schrie er auf, als Kisame ihm auf die Hand trat und seine Knochen brach. „Das ist nicht mehr so lustig, hu? Hat sich jetzt ausgegrinst!“ „Feig … ling“, würgte Shikamaru, der sich vor Schmerzen erbrach. „Mehr bist … du nicht. Nur ein … nur ein Feigling.“ „Ah ja?“ Kisame lachte und trat erneut auf Shikamarus Hand. Dann zog er ihn an den Haaren auf die Beine und schmiss ihn auf die Motorhaube. Im nächsten Moment hatte er eine winzige Klinge in den Händen und ging langsam auf Shikamaru zu, das Gesicht zu eine erregten Grimasse verzogen. „Wie willst du es haben?“, fragte er mit Wahnsinn in den Augen. „Die Wahrheit ...“ Shikamaru schnappte nach Luft. „Ich will die Wahrheit wissen … du hast den Zahnarzt getötet, nicht wahr?“ Kisame zuckte mit den Schultern. „Was solls, warum nicht. Ja, das war mein Verdienst. Schöne Sache, nicht?“ „Warum ...“ „Interessiert dich das wirklich?“ Kisame schien nachzudenken, doch dann zuckte er abermals mit den Schultern. „Er war mir im Weg. Und jetzt labbre nicht. Wehr dich lieber, falls du es noch ...“ „Er gehörte auch zu … zu den Akatsukis ...“, unterbrach ihn Shikamaru kraftlos. „Nicht wahr, Kisame? Er war … Pains Versuch, Sakura unbemerkt sterben zu … zu lassen.“ Kisame knurrte hörbar. „Was geht’s dich an, hä? Erzähl jetzt keinen Müll.“ Shikamaru brachte ein wissendes Lächeln zustande. „Das war gar nicht das Werk der anderen“, riet er richtig. „Es war deines. Wir sollten es nur glauben. Auch das Abbrennen des Hauses ...“ „Und wenn schon. Es sollte nun mal so aussehen“, sagte Kisame einfach. „Und … Sakura? Wo ist sie?“ „Tot.“ Kisame grinste wieder. „Hab ihr gesagt, dass diese Braunhaarige lebt. Manchmal ist sie einfach zu naiv.“ „Also hast du … vorhin mit ihr gesprochen?“ „Sicher. Es war meine Chance, sie blieb ohne euch zurück. Sie hats mir abgekauft und ist sofort losgerannt. Was Pain immer an ihr fand … immerhin ist sie blind in die Falle getappt. Meine Leute haben sich um sie gekümmert. Ich denke nicht, dass sie gute Chancen hatte. War ziemlich mitgenommen. Man könnte fast behaupten, ihr Tod ist eure Schuld. Immerhin habt ihr sie zu einem Menschen gemacht, und Menschen sind verwundbar.“ „Du verlässt dich auf andere?“ Shikamaru atmete tief ein, um den unerträglichen Schmerz zu überspielen. Lange würde er nicht mehr bei Bewusstsein bleiben, doch er musste wissen, was passiert war. „Was ist … was ist mit Ino. Sie war bei Tenten … Was hast du …“ „Die Blonde?“ Mehr musste Kisame nicht sagen, denn Shikamaru konnte es aus seinem Gesicht lesen. „Sie war nicht dort ...“, sagte er zu sich selbst. Erleichtert lächelte er, als wäre damit all sein Leid vergessen. „Und wenn schon. Was interessiert mich das Weib? Ich finde sie sowieso noch.“ „Und wenn … Sakura lebt?“, hauchte Shikamaru hoffnungsvoll, doch Kisame schüttelte lachend den Kopf und deutete auf Sasuke. „Dann hätte sie ihn gerettet, oder? Jetzt ist es aus mit ihm. Wäre sie noch am Leben, hätte sie das niemals zugelassen. Ich hab gewonnen, Junge. Und jetzt stirbst auch du ...“ „Wirklich?“, fragte eine andere Stimme. Und es war nicht Shikamarus. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kakashis Ankunft hatte niemand bemerkt. Hinter ihm standen Neji und Lee, beide lädiert, aber wohlauf. Während Kisame sich grinsend seinem neuen Gegner zuwandte, griff sich Neji den verwundeten Shikamaru und zog ihn in Sicherheit. „Jetzt sind alle Schäfchen in der Herde.“ Kisame ging in Angriffsstellung. „Ich bevorzuge es ohnehin, nicht nur mit Schwächlingen zu kämpfen. Aber keine Sorge, nachdem ich dich getötet habe, kommen auch die anderen dran. Dabei habe ich noch gar nicht mit dir gerechnet, Kakashi.“ „Ich nehme an, du hast überhaupt nicht mit uns gerechnet“, gab Kakashi nicht weniger amüsiert zurück. „Deine Männer wollten uns ziemlich schnell ans Leder, kaum dass Sakura weg war. Damit hatten wir nicht gerechnet.“ „Schöne Sache, nicht wahr?“ Kakashi nickte. „Sicher. Für uns. Dein Plan geht nicht auf.“ Kisame deutete auf Sasuke. „Der machts keine zehn Minuten mehr, wenn er nicht verarztet wird. Und auf Sakura könnt ihr auch nicht mehr hoffen. Der da ist kein Gegner für mich ...“ Er deutete auf Shikamaru. „Und deine beiden Anhängsel hier sind halbtot. Wer fehlt noch … hmm, Tenten ist mit Sakura untergegangen, und die Blonde treib ich auch noch auf. Also Kakashi, findest du nicht, mein Plan ist doch aufgegangen?“ Kakashi hatte unmerklich schlucken müssen, als er Kisames Worten lauschte. Seine Augen huschten zu Sasuke, und innerlich wurde ihm klar, dass der Akatsuki recht behalten würde. Sasuke lag im Sterben, und Sakura … „Du willst Sakura getötet haben? Niemals.“ „Niemals? Aber wo ist sie dann, Kakashi? Hm? Ihr Herzchen liegt hier und verblutet, aber von Sakura keine Spur. Ich glaube, du unterschätzt mich.“ Und dann, ohne Vorwarnung, griff Kisame Kakashi mit seinem Messer an. Kakashi sprang zurück, war auf diesen Schlag längst vorbereitet gewesen, und holte nun selbst zum Gegenschlag aus. Er versetzte Kisame einen wuchtigen Tritt in die Brust und entwich erneut dem Messerangriff. „Ich habe nichts anderes von dir erwartet“, grinste Kisame, als würden ihm die Schläge nichts ausmachen. Erneut sprang er blitzschnell nach vorne, setzte nun Kakashi zu und entkam mit Mühe einem Angriff von Seiten des Hatake. Der nächste Hieb traf ihm jedoch ins Gesicht, und grinsend wischte sich Kisame das Blut von den Lippen. „Du scheinst nicht eingerostet zu sein“, bemerkte er belustigt. Kakashi verbeugte sich. „Danke für die netten Worte.“ Dann schlug er wieder zu, brachte Kisame zu Fall und musste selbst einen Stich mit dessen Klinge einstecken. Kisame lachte nur und ging einige Schritte rückwärts. „Ist das alles?“, meinte Kakashi kopfschüttelnd, als ihm im Bruchteil einer Sekunde die Knie versagten. „Kakashi!“ Neji, der noch am besten aussah, schnellte nach vorne und fing Kakashi ab. „Was ist?“ „Verdammt“, lächelte dieser zurück, sich seiner Unachtsamkeit bewusst. „Gift ...“ „Hübsche Idee, oder?“ Kisame wirbelte sein Messer in der Hand und visierte Neji an. „Ein schnellwirkendes. Setzt den Gegner außer Gefecht, sobald es nur an der Haut kratzt. Eine wirkungsvolle Waffe, in jeder Hinsicht. Man muss auf alles immer gut vorbereitet sein. Und nun? Nimmst du es jetzt mit mir auf?“ Erwartungsvoll sah er Neji an, der als einziger noch stehen konnte. Kakashi war vollends zusammengebrochen. „Wird es … töten?“ Neji schluckte. Er wusste, dass er gegen Kisame nichts ausrichten konnte. „Nein, wo bleibt denn da der Spaß?“, lachte dieser nur. „Und jetzt stell dich, Neji Hyuuga. Jetzt bist du an der Reihe, in den Ring zutreten.“ Nejis blieb regungslos, als Kisame auf ihn zukam, langsam und ohne Hast. Er wollte seine Pistole ziehen, doch sein Körper versagte ihm den Dienst. „Du machst es mir wirklich leicht.“ Kisame blieb vor ihm stehen. Dann lachte er auf, hob das Messer und stach zu. Doch das einzige, was er traf, war nur Leere. Seine Augen sahen zu dem, der ihn aufgehalten hatte, und zum ersten Mal waren sie es, die sich vor Entsetzen weiteten. „Wir sind noch nicht fertig“, sagte Sasukes eiskalte Stimme, und mit einem einzigen Schlag brachte er Kisame zu Fall. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)