STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 19: Besuchertag ----------------------- Heute würden ich und Jen nach Berlin fahren, um Marcus im Gefängnis zu besuchen. Die Besuchszeit betrug einmal pro Monat 4 Stunden. Ich war sehr aufgeregt und war froh Marcus wiedersehen zu können. Als wir nach einer langen Fahrt in der Jugendstrafanstalt ankamen, wurden wir zunächst durchsucht, dann durften wir in den Besuchsraum, dort hatten wir einen Termin. Wir unterhielten uns über die Beerdigung von unserem Vater und erzählten Marcus, dass nur wir da gewesen waren, keine Verwanden oder Freunde sonst. Marcus trug Handschellen und ein Werter war die ganze Zeit bei dem Besuch dabei. Es war komisch, sich unter diesen Umständen mit ihm zu unterhalten aber je mehr Zeit verging, desto lockerer wurden wir alle. *** Nach 2 Stunden kam auch Luca zu Besuch. Es war das erste Mal, dass es ein richtiger Besuchstermin war und nicht nur ein paar Minuten Unterhaltung mit einer Glasscheibe zwischen uns. Auch Luca wurde durchsucht und betrat dann den Raum. Er kam zaghaft und ein wenig schüchtern zu mir und umarmte mich. Wie gerne hätte ich ihn auch umarmt, aber die Handschellen hinderten mich daran. Ganz vorsichtig küssten wir uns und die Welt um uns herum schien Still zu stehen. Der werter war zuerst unruhig geworden als Luca mir so nahe kam, aber dann ließ er uns gewähren. Dann begrüßte Luca auch die anderen beiden mit einer Umarmung. Es hatte so gut getan sie alle wiederzusehen und ich war froh, das Jen mich auch besuchen kam, sie Hang trotz allem sehr an unserem Vater und es fiel ihr sicher nicht leicht mir nun in die Augen zu schauen. Von Krampe erzählte ich ihnen natürlich nichts, das würde ich mit mir alleine ausmachen. Ich hatte immer noch die Hoffnung dank guter Führung früher entlassen zu werden. Die Zeit verging wie im Flug und die vier Stunden waren schnell vorbeigegangen. Alle Umarmten mich noch einmal zum Abschied. Luca liefen die Tränen aus den Augen, ich ging zu ihm hin und strich ihm vorsichtig eine Träne von der Wange. Dann küsste ich ihn noch einmal leidenschaftlich, bevor sie alle den Raum verließen. Es tat mir weh Luca so leiden zu sehen, aber auch mir fiel es unglaublich schwer von ihm getrennt zu sein. Ich fragte mich, ob Luca es wirklich zwei Jahre lang durchhalten konnte, auf mich und meine Freilassung zu warten. Unsere Liebe war schließlich noch ganz frisch und ungefestigt. Ich jedenfalls hatte den starken Drang, Luca beschützen zu wollen. Am liebsten hätte ich ihn immer bei mir. So etwas hatte ich bis jetzt noch nie für eine andere Person gefühlt. So machte ich die Erfahrung, dass Liebe auch verdammt schmerzvoll sein konnte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)