STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 24: Verbündete? ----------------------- Als ich Marcus für eine Sprechzeit von 15 Minuten besuchen kam, erschrak ich mich sehr. Er war noch blasser im Gesicht als sonst und er hatte stark abgenommen. Auch seine Augen waren von dunklen Rändern umhüllt. Wenn wir uns gegenüber saßen, mit einer Glasscheibe zwischen uns, sah er mir kaum in die Augen. Man musste kein Arzt oder Psychologe sein, um zu sehen, dass er nur wenig schlief und dass es ihm nicht gut ging. Auffällig waren auch die Blutergüsse auf seinen Armen, die überall in Blau und grün hervorstachen. „Hast du meinen Brief erhalten?“, fragte Marcus mich und ich nickte. „Ich habe auch schon zurückgeschrieben und den Brief zur Kontrolle an der Zentrale abgegeben.“, sagte ich und lächelte Marcus zu. *** Ich konnte Luca nicht in die Augen sehen, ich wollte nicht das er sah, wie es mir wirklich ging. Die 15 Minuten gingen wie immer viel zu schnell herum und Luca verabschiedete sich von mir wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Er konnte ja nicht ahnen, wie glücklich mich dieses kleine Lächeln machen konnte und wie viel Kraft ich aus ihm schuf. Nach der Sprechzeit ging ich zu Mick und den anderen Jungs und auch sie hatten diese kalten leeren Augen, die verrieten, dass sie Nachts auch Besuch in ihrer Zelle bekamen. Ich nahm mir vor, das elend anzusprechen, als ich mit Mick alleine im Geräteraum war. "Ist es nur Krampe, der uns Nachts besuchen kommt?" Fragte ich und sah ihm fest in die Augen. Mick wich meinem Blick aus und meinte, dass er nicht wüsste, wovon ich sprach. Ich stellte dieselbe Frage noch einmal, und Mick schaute mich nun direkt an. „Selbst wenn es nur Krampe ist, ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst.“ Keifte er mich an. „Ich lasse das nicht auf uns sitzen“, sagte ich und erklärte ihm, dass ich es dem Schwein heimzahlen wollte. „Du vergisst wohl, dass Krampe über unsere Führung hier entscheidet und er dafür sorgen kann, dass wir hier nie herauskommen. Außerdem können wir nicht sagen, ob er von jemandem gedeckt wird.“ meinte Mick und drehte mir den Rücken zu und verließ den Raum. Er hatte recht, das war mir bewusst. Ebenso war die Mauer, welche die anderen Jungs um ihre Gefühle gebaut hatten groß und schier unüberwindbar. Auch ich wusste nicht, wie ich mich rächen sollte und ob ich damit Leben könnte meinen Fall öffentlich zu machen. So wollte ich nicht, dass Luca etwas davon erfuhr. Aber Krampe einfach so weitermachen lassen, war keine Option. Ich würde diesem Schwein zeigen, das er mit uns nicht alles machen konnte. Und damit sprach ich für jedes einzelne Opfer, das Krampe geschändet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)