STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 29: Vereint ------------------- Es dauerte nicht lange und in allen Nachrichten wurde von Krampe berichtet und er wurde für seine Tat an den Pranger gestellt. Die Gerichtsverhandlung würde in einer Woche stattfinden. Auch von mir sah man Bilder in den Nachrichten, die mich mit einem kleinen schwarzen Balken über den Augen zeigten. Ich fragte mich, wozu der Balken gut sein sollte, wenn er eh nichts wirklich verdeckte. Ich wurde immer noch als der Junge, der seinen Vater ermordet hat betitelt, nur dass man in diesem Kontext mit Krampe, von mir als Opfer sprach. Vor der Jugendstrafanstalt war die Presse, die sich dort versammelt hatte, um vielleicht ein Foto von mir zu bekommen. Aber alle Presseanfragen wurden von dem Direktor der Jugendstrafanstalt abgewimmelt. In der Jugendstrafanstalt wurde ich von den anderen Jungs schon jetzt, vor der Verhandlung, wie ein Held gefeiert. Jedes Mal, wenn die Nachrichten kamen, brach ein riesengroßer Jubel aus. Ich persönlich hatte nun noch mehr Stunden bei Psychiater Berghof verordnet bekommen und das waren keine einfachen Stunden für mich. Wir sprachen, immer noch viel über meine tat als Mörder, aber auch über die Missbräuche und Misshandlungen als Opfer. Heute sollte ich zum ersten Mal Luca wiedersehen, seit Krampe festgenommen war. Dieses Treffen war für mich schwerer als jedes Gespräch mit dem Psychiater. Aber gleichzeitig freute ich mich, ihn wieder bei mir zu haben. Als Luca den Raum betrat, liefen ihm bereits Tränen die Wange herunter und er nahm mich ohne zu zögern in den Arm. Ohne dass ich es wollte, wich ich ihm ein wenig aus. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Warum hast du nichts gesagt?“ Wiederholte Luca ein paar mal und drückte mich fest an sich. „Ich konnte nicht“, sagte ich mit gebrochener Stimme und wir hielten uns weiterhin fest. Die Zeit schien einfach stillzustehen und es gab in diesem Moment nur uns beide. Alle Wachen wurden von uns ausgeblendet. Wir hatten aufgrund der besonderen Umstände heute mehr Zeit wie sonst und die meiste Zeit lagen wir uns schweigend in den Armen. Es gab tausend Dinge zu besprechen, aber nichts war uns so wichtig wie die Zweisamkeit an diesem Tag. Luca weinte immer wieder und ich versuchte ihn zu beruhigen. „Das Schwein wird seine Strafe bekommen“, beteuerte ich ihm immer wieder und strich dabei durch seine weichen blonden Haare. Die Wärter mussten uns fast auseinander ziehen, als unsere Besuchszeit zu Ende war. So sehr waren wir miteinander verschmolzen. Ich war mir sicher, dass nichts auf der Welt uns je wieder trennen konnte, auch nicht die Anstalt, da unsere Seelen immer miteinander verbunden sein würden. Auch diese Nacht konnte ich nicht schlafen, da ich immer noch von Albträumen geplagt wurde aber als ich wach war dachte ich an Krampe, der gerade hinter Gittern saß und an Luca den ich über alles Liebte. Vergessen waren die Albträume... zumindest für diesen einen Moment... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)