STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 43: Das Gespräch ------------------------ Wir haben uns von Jen, Michael, Anna, Jona und Reiner verabschiedet und gingen gemeinsam zu meiner Wohnung. Dort setzten wir uns im Wohnzimmer auf die kleine schwarze Ledercouch. "Heute hätte ich dich beinahe nicht beschützen können." Sagte ich mit bedrückter Stimmung. Aber Luca bedankte sich noch einmal bei mir und meinte, dass ja zum Glück alles gut gelaufen wäre. Jetzt war Luca derjenige, der versuchte mich aufzubauen, aber dabei sollte ich ihn doch aufbauen. Immerhin hatte Luca heute eine sehr schlimme Erfahrung gemacht. Ich wechselte das Thema und sagte: “Ich muss mich bei dir entschuldigen, für das, was ich gestern Nacht getan habe”. Als Rechtfertigung erzählte ich ihm, dass ich meinen Frust über den Streit weg getrunken und die Kontrolle über mein Verhalten verloren hatte. Luca nickte und meinte, dass er zum ersten Mal vor mir Angst bekommen hatte. Ich nickte ihm bedrückt zu und überlegte einen Moment, was ich sagen könnte, um das wieder gut zu machen. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen und hatte große Angst, dass sich Luca noch weiter von mir entfernen könnte. Ich nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas und fing an zu erzählen. Ich berichtete von meinen Therapiestunden mit dem Psychiater Berghof und erklärte ihm, dass ich hypersexuell bin und vermutlich eine Neigung zu gesteigertem, hoch riskantem Sexualverhalten habe. Dies rechtfertigte zwar nicht mein Verhalten, aber vielleicht konnte ich auf diese Weise Luca ein wenig beschwichtigen. Luca stellte die Frage, was das genau bedeutete und ich versuchte mein Bestes, es ihm zu erklären. Danach berichtete ich ihm von meiner Fantasie, ihn einmal zu fesseln und ihn wehrlos vor mir zu haben. Ich beschrieb ihm die Gefühle, die ich gestern hatte, als wir vor der Haustür waren und jeder uns hätte sehen können. Das Gefühl mit ihm Sex zu haben, mitten in der Öffentlichkeit, war einfach überwältigend gewesen. Ich erzählte ihm, dass er mich erregt hatte, als er am ganzen Körper gezittert hat. Während ich dies aussprach, schämte ich mich für meine Worte und schaute Luca schuldbewusst an. Danach sagte ich laut und energisch, dass ich große Angst habe, ihm weh zu tun. Vor allem wenn ich so wie gestern die Kontrolle verliere. Noch bevor Luca antworten konnte, fügte ich hinzu: “Deshalb hoffe ich, dass der Job als Callboy mich auslasten wird, um so Schlimmeres zu verhindern. Ich liebe dich über alles, aber ich habe ernsthaft Angst davor, dir irgendwann weh zu tun.” Also versetzt es dich in Ekstase, wenn ich leide und Angst habe? fragte Luca mit zitternder Stimme. Ich zuckte verunsichert mit den Schultern, denn so richtig verstand ich meine Gefühle auch noch nicht. Luca überlegte kurz und entgegnete: "Aber woher willst du wissen, dass du bei den Kunden nicht auch die Beherrschung verlierst?” Ich dachte länger über die Frage nach, weil ich mich damit auch noch nicht auseinandergesetzt hatte. Nach mehreren Minuten der Stille unterbrach Luca meine Gedanken und nahm mir die Antwort vorweg: “Du weißt es nicht, oder?” und ich nickte verunsichert. Danach schwiegen wir uns eine ganze Weile an. Keiner von uns hatte eine Antwort auf die Frage. Irgendwann brach ich die Stille und warf ein, dass ich mir darüber nochmal in Ruhe Gedanken machen müsste und dass es jetzt darum auch gar nicht gehen würde. Denn es ging hier um uns und nicht um irgendwelche Fremden. Anschließend ordnete ich kurz meine Gedanken und sagte: “Du bist mein Engel und dir darf nichts geschehen." Ich nahm seine Hand und strich sanft mit meinem Daumen über sie. “Ich werde niemals so vernarrt in jemanden sein, wie in dich. Und würde ich dir wirklich irgendwann weh tun, könnte ich mir das nie verzeihen.” Luca lief rot an und nahm mich in den Arm. Dann fragte mich Luca, so leise, dass ich ihn kaum hören konnte: “Hat dir der Sex mit mir denn überhaupt gefallen? Also jetzt, wo ich weiß, was du wirklich mit mir machen möchtest.” Ich bekam einen Schreck und sagte ihm entsetzt, dass es das schönste war, was ich bisher in meinem Leben erlebt hatte. “Ich würde sehr gerne mal mit dir etwas wie SM ausleben, aber wenn du das nicht möchtest, oder noch Zeit brauchst, dann ist das völlig okay für mich." Während ich dies sagte, drückte ich Luca ganz fest an mich. Als wir, nach einer gefühlten Ewigkeit, die Umarmung lösten, trank Luca einen Schluck Wasser. Danach entgegnete er, dass er über all das noch nachdenken musste. “Bleibst du heute Nacht bei mir?” fragte ich Luca und er nickte mir mit einem Lächeln zu. Wir schauten uns gemeinsam den Film “Sleepers” an und kuschelten uns zusammen auf das kleine schwarze Leder Sofa. Heute Nacht hatten wir keinen Sex aber wir verbrachten einen wunderschönen und zärtlichen Abend zusammen. Ich machte mir noch viele Gedanken über unser Gespräch, aber ich musste Luca jetzt ein wenig Zeit geben, um über alles nachzudenken. Ihn jetzt weiter zu bedrängen, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)