STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 45: Noch nicht überstanden ---------------------------------- Als wir zu Hause ankamen, war Luca nicht mehr zu bremsen. Er umarmte mich stürmisch und küsste mich leidenschaftlich. Er war es, der mir das Hemd aufknöpfte und mich am ganzen Körper berührte. Es war schön, dass er die Initiative ergriff. Wir legten uns in das Bett, Luca setzte sich auf mich und verteilte Schmetterlingsküsse über meinen ganzen Körper. Das Fotoshooting hatte ihn wohl ganz schön erregt. Allerdings spürte ich, dass ich es nicht gut haben konnte, dass er auf mir saß, es war ein beklemmendes Gefühl und ich wusste nicht wo es herkam. Ich versuchte mich zusammenzureißen, doch plötzlich schien es mir die Luft zum Atmen zu nehmen und ich sah Bilder von Krampe und meinem Vater vor Augen. Ich stieß Luca ruckartig von mir runter. Ich atmete viel zu schnell und mein Herz begann zu rasen, es war wie in der Jugendstrafanstalt eine Panikattacke. Ich setzte mich im Bett auf und verlangte von Luca eine Tüte zu holen, in die ich rein atmen konnte. Schnell kam er aus der Küche und reichte mir eine Tüte. Das kontrollierte Atmen half mir, mich wieder ein wenig zu beruhigen. Luca nahm meine Hand und streichelte zaghaft über sie. Seine Berührungen halfen mir sehr und nach einer Weile konnte ich wieder ruhig durchatmen. Es tut mir leid, meinte Luca und eine Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange. Ich strich ihm die Träne vorsichtig aus dem Gesicht und entschuldigte mich bei ihm. „Du hast nichts Falsches getan“, sagte ich ihm und wir umarmten uns. „Hattest du wieder einen Flashback?“, fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. „Ich denke, es war kurz vor einem Flashback“, sagte ich und ließ von Luca ab. „Du hast heute einen sehr anstrengenden Tag hinter dir“, meinte Luca und schlug mir vor, dass wir uns hinlegen. Doch ich konnte jetzt nicht schlafen, ich war immer noch zu aufgewühlt. Ich stieg aus dem Bett und zündete mir eine Zigarette am Fenster an. Obwohl ich mich schon wieder einigermaßen beruhigt hatte, rauchte ich die Zigarette sehr hektisch und meine Finger zitterten. Was soll ich machen, wenn mir das als Callboy passiert, sagte ich leise vor mich hin. Luca hatte mich gehört, er stand auf und stellte sich zu mir an das offene Fenster. „Du kannst dir deine Freier doch aussuchen, oder?“, sagte er und strich mir zärtlich über den Rücken. Damit hatte er zwar recht und ich nickte zustimmend, aber ich hatte dennoch Angst, dass mich die Situation überfordern könnte. Denn immerhin hatte ich die Probleme auch mit Luca, dem Menschen, den ich über alles liebe. Neben dem Job machte ich mir auch Sorgen um meine geistige Verfassung. Gestern habe ich die Kontrolle verloren, weil ich getrunken habe und heute nun das … Auch dass mein Kopf gerade von schrecklichen Bildern geflutet wurde, machte die Sache nicht besser. Bilder von Krampe, wie er auf mir saß und mich vergewaltigte und auch Bilder von den Misshandlungen meines Vaters. Durch die ganzen Gefühle und Bilder fühlte ich mich wie eine Porzellanpuppe, die jeden Moment drohte, Risse zu bekommen und bald zu zerbrechen. Ich versuchte die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen, aber ich konnte mich gerade nur schwer konzentrieren. Nach einer Weile entschied ich mich, mich mit Luca ins Bett zu legen. Auch wenn mir bewusst war, dass ich vermutlich so oder so nicht schlafen kann. Als wir im Bett lagen und das Licht gelöscht hatten, flüsterte mir Luca zu: „Wir werden das schon schaffen, egal was noch kommt“. Danach gab er mir einen langen Kuss auf die Wange und wünschte mir eine gute Nacht. Das machte mich glücklich und zuversichtlich. Zumindest für einen kurzen Moment und wie ich befürchtet hatte, lag ich diese Nacht noch lange wach, versunken in meinen negativen Gedanken. Bis ich es irgendwann endlich schaffte, vor Erschöpfung einzuschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)