Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 128: 26.4.2024: Heiraten - Buch --------------------------------------- „Die ist immer so.“ Saskia überschlug die Beine und nippte an ihrem Getränk. „Stell ich mir anstrengend vor“, murmelte Jasmin und Saskia nickte. „Manchmal hab ich den Eindruck, dass die Schubert nichts anderes im Leben hat, als Klatsch und Tratsch. Entweder klebt sie mit dem Ohr an der Wohnungstür oder drückt sich die Nase am Fenster platt. Habt ihr gemerkt, wie sie euch gemustert hat?“, seufzte Saskia und Sven zuckte die Schultern. Jasmin allerdings war es durchaus aufgefallen. „Muss sie denn nicht arbeiten?“, meinte sie und Saskia hob kurz die Hände. „Scheinbar reicht ihre Witwenrente aus, um davon leben zu können“, meinte sie und versuchte es sich auf dem Stuhl gemütlicher zu machen - sie hätte die beiden doch ins Wohnzimmer führen sollen. „Versteht mich nicht falsch, sie tut mir irgendwo auch leid. Sie erzählte mal, dass sie früh geheiratet hatte und ihr Mann vor einigen Jahren bei einem Unfall starb. So was wünsch ich keinem, aber trotzdem ist sie auch verdammt anstrengend. Ständig steckt sie die Köpfe mit der Kaminski von unten zusammen und palavert über die halbe Nachbarschaft. Oder darüber, was in irgendwelchen Schundblättchen steht. Ich bin wirklich froh, dass die Wände hier dick genug sind, um nicht ständig wie auf Eiern laufen zu müssen. Ich glaub, sonst würde regelmäßig ein Kreuzverhör der beiden stattfinden, bei dem sie wissen wollen, wer was wann in seiner Wohnung gemacht hat. Sie schnüffeln ja sogar in den Mülltonnen der Nachbarn rum“, verdrehte Saskia die Augen und schüttelte den Kopf. Ihre Gäste schauten sie irritiert an. „Hat sie denn sonst keine Familie? Kinder? Andere Verwandte?“, meinte Sven und spürte, wie das Mitleid für Saskias Nachbarin in ihm wuchs. „Drüber gesprochen hat sie noch nie, aber geh doch einfach rüber und frag sie selbst“, grinste die hingegen und brachte Jasmin damit zum Lachen. „Dir würd ich das sogar zutrauen“, meinte sie und linste aus den Augenwinkeln zu Sven. „Ist das meine Nachbarin?!“, guckte er verdattert von einer zur anderen und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas, ehe er meinte: „Wer weiß, was der Frau passiert ist, dass sie so geworden ist. Vielleicht liegts ja nicht nur am Tod ihres Mannes“. Eine Weile kehrte Stille ein und jeder hing seinen Gedanken nach. Saskia ertappte sich bei der Überlegung, ob sie in den vergangenen Wochen vielleicht auch ein wenig schrullig gewesen war – obwohl sie Detlef ja nicht vollends verloren hatte. „Wie ist das jetzt eigentlich mit Detlef und dir?“, brach Sven schließlich das Schweigen, als hätte er ihre Gedanken gelesen und Saskia blickte ihn beinahe schon ertappt an. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wir versuchen es noch mal“, murmelte sie und sah, dass ihre Freunde sich aufrichtig für sie zu freuen schienen. „Wurde aber auch Zeit, dass ihr euch wieder zusammenrauft!“, lehnte Sven sich nach vorn, um Saskia auf die Schulter zu klopfen, während Jasmin sich in ein schweigsames Lächeln hüllte. „Und was macht ihr als nächstes? Zusammenziehen? Heiraten? Kinder?“, sprudelte es aus Sven heraus, während Saskias Augen mit jedem Wort größer wurden. „Dir ein bisschen Feingefühl beibringen“, ertönte es da plötzlich aus Richtung Flur und alle drei drehten sich verwundert zur Tür um. „Hey! Guck an, wer da ist! Na? Ausgeschlafen?“, grinste Sven und stand auf, um Detlef mit einer Umarmung zu begrüßen. "Wie soll man denn bei deinem Krach schlafen?", antwortete der und lachte, als er Svens nächsten Kommentar hörte. "Musst du allen unter die Nase reiben, wie gut trainiert du bist?", stimmte der mit ein und klopfte dem Blonden kräftig auf die Schulter. Jasmin nickte zwar auch kurz rüber, bestaunte dann aber Saskias Zimmerpflanzen auf der Fensterbank neben ihr - zwei Kakteen, die im Gegensatz zu Detlef nicht oben ohne da standen. "Vielleicht gehst du erst mal duschen und ziehst dir was an, hm?", stand Saskia auf und ging zu Detlef, um ihm einen kurzen Kuss aufzudrücken, ehe sie ihn aus dem Zimmer schob. „Warum soll er duschen? Anziehen reicht doch?“, meinte Sven verwundert und ließ sich seinerseits zurück Richtung Tisch schieben. Saskia rollte die Augen. „Manchmal bist du wirklich schwer von Begriff“, nuschelte sie, während Jasmin sich ihnen jetzt wieder zuwendete. "Ich glaub, er hat vorhin noch kurz Sport gemacht", konnte sie sich eine kleine Spitze nicht verkneifen und nippte grinsend an ihrem Glas. Saskia guckte kurz überrascht, aber dann umspielte auch ihre Lippen ein Schmunzeln. "Biest", flüsterte sie erst und lachte dann auf, als aus dem Flur plötzlich das Wörtchen "Matratzensport" ertönte. Zwar wurde auch Jasmin in bekannter Manier rot, aber ihre Gesichtsfarbe war nichts gegen Svens, als ihm langsam dämmerte, wie unpassend ihr Besuch wirklich war. "Vielleicht sollten wir jetzt doch wieder gehen..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)