Just another lovestory von Lyndis ================================================================================ Kapitel 2: Recherche -------------------- Am nächsten Tag traf ich mich mit drei meiner besten Freunde, um ihnen zu erzählen, was geschehen war. Einen groben Abriss hatte ich ihnen schon per Internet zukommen lassen, aber natürlich wollten sie es ganz genau wissen. Wir wollten uns morgens in der Mensa einfinden. In den Ferien war da um die Zeit gar nichts los und doch hatten wir dort eine gute Internetverbindung und Strom. Beides notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Recherche, die wir über den Fremden durchführen wollten. Ich saß schon da, tippelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte und wartete ungeduldig. Ich hatte die Nacht kaum geschlafen, da ich das Treffen einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam. Meinen Freunden zuliebe hatte ich auf eine Eigenrecherche verzichtet, die wollten das gerne mit mir machen. Verständlich. So was aufregendes geschah nur sehr selten mal und ich hätte das aus ihrer Sicht auch gerne mit allen zusammen gemacht. „Morgen“ Yumi kam lächelnd auf mich zu und setzte sich zu mir. „Morgen“, gab ich müde zurück und unterdrückte ein Gähnen. „Mann, Mann, Mann. Was hast du denn da wieder gemacht?“ Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern. „Ich hab ja nicht mal was gemacht. Er hat sich einfach zu mir gesetzt und ein Gespräch angefangen. Das war richtig gruselig. Aber ich erzähl alles, wenn die anderen auch da sind. Hast du deinen Laptop auch dabei?“ Yumi nickte und packte schon einmal alles aus. Eine viertel Stunde später saßen wir zu viert am Tisch und ich erzählte ausführlich was genau passiert war. „Lass mal die Visitenkarte sehen“, forderte mich Shinji, der einzige Kerl in der Runde, auf. Er war relativ rational und konnte mir hoffentlich helfen, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Yumi war eher die Verträumte, Positive. Ari, die dritte im Bunde, war zurückhaltend neutral und ich die Pessimistin. Eine gute Mischung, wie ich fand. Ob mein Konzept aufgehen würde, würde sich noch zeigen. Erstmal gab ich Shinji aber die Visitenkarte. „Sesshoumaru Taishou“, las auch er. „Tatsächlich. Aber heißt Taishou nicht Herrscher?“ „Er ist ein Dämon. Wenn er alt genug ist, dann könnte er ein echter Prinz sein!“, schwärmte Yumi sofort. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt. „Ja“, mischte ich mich dann ein. „Ein Prinz der blutige Kriege geführt hat und Frauen wahrscheinlich immer noch als niederrangig ansieht.“ Jetzt war es Ari, die bremste: „Das mit den Kriegen kann sein, aber das mit den Frauen wohl eher nicht, sonst hätte er dir wohl kaum einen Job angeboten, oder gibt es da was, was du uns verheimlichst, Mai, hm?“ Ich musste lachen: „Nein, keine Sorge, ich bin eine Frau, auch wenn ich Informatikerin bin“ Wir spielten oft ein wenig mit den Klischees Informatikern gegenüber. Eines davon war eben, dass Frauen in dem Studiengang entweder nicht existierten oder nicht ganz normal waren. Beides ziemlicher Blödsinn, aber es war immer unglaublich witzig, darüber zu scherzen. „er muss ja auch nicht adlig sein. In Europa heißen viele mit Nachnamen 'König' oder so“, merkte Shinji an. Das stimmte natürlich auch. „Vielleicht sollten wir endlich mit der Recherche anfangen. Ihr drei kümmert euch um den Namen von ihm und um die Firma. Ich kümmere mich um die komische Andeutung von wegen, dass er aus den schmutzigen und illegalen Geschäften raus wäre.“ Zustimmendes Nicken folgte auf meinen Vorschlag, woraufhin die Laptops aufgeklappt wurden. Das war ein Klischee, das keiner von uns verleugnen konnte. Jeder von uns hatte einen transportablen PC und wenn es nur ein Netbook oder Tablet war. Smartphones waren auch reichlich vertreten, aber es gab auch erstaunlich viele, die noch ein altes, einfaches Handy hatten. Viele hielten die Minicomputer zum telefonieren für ziemlich überflüssige Spielereien. Aber natürlich nicht alle. Meinungsfreiheit würde in unserem Studiengang ziemlich groß geschrieben. Man witzelte zwar untereinander oft, wenn der eine Windows und der andere Linux oder MacOS bevorzugte, aber man ließ jeden haben und sein was immer er wollte. Die einzige Voraussetzung war eigentlich nur, dass man respektvoll miteinander umging. Ein kleines Utopia für Menschen wie mich, die schon oft für gewisse Andersartigkeit belächelt wurde. Ein Schicksal das viele hier teilten, vielleicht war das auch der Grund, warum man sich relativ höflich behandelte. Es konnte aber auch daran liegen, dass man einfach endlich erwachsen wurde. „Ich habe was!“, meldete sich Ari plötzlich. „Sesshoumaru Taishou. Weit über 1400 Jahre alt. Genaues Geburtsdatum unbekannt. Hat mehrere Imagewandel hinter sich und gilt heute als erfolgreicher Unternehmer.“, fasste sie den gefundenen Artikel zusammen. 1400 Jahre, nicht schlecht. Aber was wollte er dann mit einer 23-jährigen Studentin? Ari drehte den Laptop zu mir um und zeigte mir ein Bild von ihm. „Ja, das ist er. Steht da was genaueres über den Imagewandel?“ Yumi linste kurz auf den Bildschirm, meldete sich aber erst zu Wort, als meine Frage verneint worden war: „Das ist er? Warte, da hab ich eben was gesehen, aber das hatte sich gar nicht wie das angehört, was du über ihn erzählt hast.“ Kurz tippte und klickte sie etwas, ehe sie wieder fündig wurde. „Hier ist es! Er hat ein Kinderheim eröffnet, nur zwei Jahre her. Vielleicht meinten die das mit Imagewandel? Er scheint ein Wohltäter zu sein.“ „Sicher ist das doch nur so ein Alibiding. Das gaukelt er doch sicher der ganzen Welt nur vor. Glaubt mir doch, mit dem Kerl stimmt was nicht!“ „Es sagt ja auch keiner, dass das nicht so ist, Mai. Aber er scheint sich geändert zu haben. Er hat sicher nicht gelogen, als er meinte, er wäre raus aus den Geschäften.“, meinte Shinji. „Ach komm, du glaubst doch wohl nicht diesen Unsinn davon, dass kein Dämon lügt.“ „Ich könnte mir das schon gut vorstellen.“, warf Ari dann ein. „Zum einen ist das eine der deutlichsten Abgrenzungsmöglichkeiten von den Menschen, zum anderen ist Lügen irrational und eigentlich bei uns nur wegen der hohen Emotionalität der Menschen nötig. Es nutzt Dämonen nichts, außer zum Betrügen. Ich kann mir also schon vorstellen, dass die meisten Dämonen nicht lügen. Im harten Business sieht das aber wahrscheinlich nochmal ganz anders aus.“ „Mhm... gehört das Angebot jetzt zum 'harten Business' oder zur Privatsache?“ Niemand konnte mir die Frage genau beantworten und so kehrte wieder Ruhe am Tisch ein. Nur das bedächtige klicken der Mäuse und das monotone klacken der Tastaturen erfüllte für kurze Zeit den weitläufigen Raum, bis Shinji sich so plötzlich meldete, dass ich erschreckt zusammen zuckte: „Ha! Endlich, seine Firma! In Google ist die definitiv nicht eingetragen. Mann, warum sollte jemand eine Firma so sehr verstecken? Das hab ich ja noch nie erlebt!“ Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf den Tisch: „Na, raus mit der Sprache. Was macht er?“ Shinji zögerte aber erst einmal: „Ich weiß nicht. Er vergibt Kredite. Ansonsten steht da nicht wirklich was. Allerdings spendet die Firma jeden Monat eine beträchtliche Summe an dieses Heim. Aber sonst steht hier wirklich nichts.“ Ich dachte nach, aber es gab für mich nur einen Schluss: „Er hat etwas zu verbergen.“ Yumi rollte daraufhin nur genervt mit den Augen: „Oder er hat so viel Geld, dass er nichts anderes machen muss.“ „Das ist aber unlogisch“, mischte sich jetzt Ari ein. „Mai, hattest du nicht gesagt, er wäre bei einem Kunden gewesen?“ „Ja, und es klang merkwürdig wie er das sagte.“ Mir lief es noch immer kalt den Rücken hinunter bei dem Gedanken daran. „Was also sollte er bei einem menschlichen Kunden wollen, wenn er nur Kredite vergibt?“ Ich seufzte genervt: „Ist das nicht offensichtlich? Geld eintreiben!“ Ari warf mir einen bitterbösen Blick zu, ehe sie fortfuhr: „Ich versuche hier deine Theorie zu unterstützen, also nicht ganz so bissig, ok? Warum sollte er das selbst machen? Dafür gibt es Inkassobüros, sicher auch dämonische und warum sollte man so viel Geld dazu verwenden um Kredite zu geben? Damit kann man sinnvolleres anfangen. Und bevor du etwas sagst Yumi, wenn es im wohltätigen Sinn wäre, dann würde er nicht persönlich Geldeintreiben gehen.“ „Na ja“, wandte die genannte dennoch ein: „Wenn es ein Gespräch zum Verleih war? Menschen können nicht mal eben über die Straße gehen. Vielleicht war er so nett und ist so zu ihm?“ „Dämonen sind nicht nett und er ganz bestimmt schon zweimal nicht“ „Ach Mai. Sieh doch nicht immer nur das schlechte in allem. Uns vertraust du doch auch.“ „Euch kenne ich ja auch und ihr jagt mir keine Angst ein. Das ist ein Unterschied.“ „Sie hat Recht Yumi. Sie kann nicht einfach einem Fremden und schon gar keinem Dämon vertrauen.“ Na, wenigstens unterstützte Ari mich. „Und was soll ich jetzt machen?“ Ich hatte die Frage an die beiden anderen Mädchen gewandt, aber Shinji war es, der antwortete. „Ruf ihn an und bitte ihn um ein Treffen in dem Café zur Stoßzeit. Da kann er dir nichts tun und wir setzen uns an einen Tisch in der Nähe und passen zusätzlich auf. Ich meine.. wenn er dich wirklich anstellen will, als Nebenjob, das wäre eine einmalige Chance.“ Ja, das klang tatsächlich gut. „Hast du denn was über sein früheres Leben raus gefunden?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Entweder war das vor dem Zeitalter des Internets oder da hat sich wer verdammt viel Mühe gegeben im world wide web nicht gefunden zu werden...“ --------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Überraschung ist da \(^o^)/ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/305781/ es ist ein Experiment^^ Wenns gefällt mach ich das öfter, aber für die Story hier werd ich es sowieso erstmal weiter führen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)