Destinatum von Daedun (oder wie es weitergeht) ================================================================================ Kapitel 7: Pläne ---------------- „Was machen die hier!“ kreischte Alice und ich stöhnte. Das konnten sie unmöglich machen. Das wiedersprach den Regeln. Das bedeutete Krieg! Rosalie griff nach meinem Arm. „Sie muss weg von hier, komm Alice, die Jungs kümmern sich schon drum.“ Ich wollte mich losreißen „Nein, Edward! Sie dürfen nicht kämpfen! „Nein, keinen Kampf, nein!“ - Sie fechten, Paris fällt- Doch ich hatte gegen die beiden Vampire keine Chance. „Wir regeln das schon“ hörte ich Carlisle ruhige Stimme, dann warf mich Rosalie wie ein nassen Sack über ihre Schulter und es rauschte in meinen Ohren. Der Wald um mich herum verschwamm in den Tränen, die mir trotz der unbequemen Reise aus den Augen traten. In meinem Kopf sah ich die riesigen Werwölfe mit den entblößten Reißzähnen auf Edward zustürzen. Ich schrie und trommelte mit meinen Fäusten auf den Rücken von Rosalie ein, die immer noch durch den Wald preschte. Warum, warum musste das passieren! Ich wurde plötzlich nach vorne gerissen und knallte mit einem unterdrückten Keuchen auf ein weiches Lederpolster. Ich war in Rosalies rotem Cabrio gelandet, der Motor begann unter mir zu röhren. Alice sprang wie eine Katze auf den Beifahrersitz während Rosalie den schlanken Wagen in einem Zug wendete. Der Sand wirbelte unter den quietschenden Rädern durch die Luft und dann brausten wir schon über Asphalt. Ich versuchte mich auf dem Rücksitz aufzurichten, doch der Fahrtwind war so gewaltig das ich schützend den Kopf einziehen musste. Alice drehte sich mit finsterer Mine zu mir um. Ich war bei ihrem Anblick wieder den Tränen nah. „Es tut mir leid!“ schluchzte ich und ihre Gesichtszüge wurden augenblicklich sanft. „Das ist doch nicht deine Schuld, Bella“ Sie sah zu Rosalie hinüber, die das Lenkrad fest umklammert hielt und stur auf die Fahrbahn sah. Ihre verhärmten Augen waren nur zwei schmale Schlitze. Ich hätte schreien können, gerade hatten wir uns endlich angenährt, da bekam sie erneut die Bestätigung dafür das ich eine todbringende Gefahr für sie alle darstellte. „Doch es ist meine Schuld, ohne mich wären sie nicht hier her gekommen. Verdammt, ich habe es ihm doch erklärt!“ heulte ich, die Tränenflut wollte nicht aufhören und Schluchzer schüttelten mich. „Gott, ich überlebe das nicht, wenn einem von ihnen was passiert, es tut mir leid!“ Jetzt wandte die schöne Vampirin den Kopf ohne dabei nur einen Millimeter von der Straße abzuweichen. „Du machst dir Sorgen um die Jungs und Esme?“ fragte sie ungläubig, dann verzogen sich ihre vollkommenen Lippen zu einem spöttischen Grinsen. „Völlig unnötig, Emmett hat auf diese Gelegenheit nur gewartet.“ Alice grinste jetzt auch. „Wie viele Wölfe sind es?“ Ich wischte mir erschüttert über ihre vollkommene Sorglosigkeit fahrig über die verquollenen Augen „Fünf?“ antwortete ich verdattert und die beiden lachten sich an. „Was meinst du? Wie viele schafft Jasper?“ feixte Alice und Rosalie kräuselte die Stirn. „Höchstens zwei, wenn Emmett ihm überhaupt welche überlässt.“ Ich konnte ihre übertriebene Heiterkeit nicht nachvollziehen. „Aber sie sind riesig und haben messerscharfe Krallen und Zähne!“ versuchte ich sie erneut zu warnen. Wir hatten mittlerweile die Stadtgrenze erreicht und Rosalie drosselte abrupt das Tempo, so dass ich mich an den Sitzlehnen abfangen musste. Alice Augen wurden rabenschwarz und ihre weißen Eckzähne blitzen auf „Die haben wir auch“ Wir erreichten Charlys Haus, vor dem ein kleines, schwarzes Auto parkte. Rosalies Scheinwerferlicht ließ das Kennzeichen aufblitzen La Push! Mir entgleisten die Gesichtszüge „Nein!“ Ich sprang mit einem Satz aus dem Wagen und rannte, so schnell wie der Rock mich ließ, die Auffahrt hoch. Alice und Rosalie waren vor mir an der Haustür und ließen sie mit einer Bewegung aufspringen. Polternd hastete ich in den Flur um nach Atem ringend ins Wohnzimmer zu stürzten. Ich erwartete Blut, viel Blut, doch Charly schaute mich nur zu Tode erschrocken vom Sofa aus an. „Himmel Bella, was ist denn mit dir los?“ Ich war so glücklich in lebend und heil zu sehen, das ich mich im ersten Moment einfach nur stumm auf die Lehne des Fernsehsessels gleiten ließ und ihn mit großen Augen anstarrte. Hinter mir kamen Rosalie und Alice leise hinein. Charly wechselte mit ihnen einen raschen Blick. „Hattet ihr einen Unfall?“ Ich schüttelte schwach den Kopf. Mein Herz drohte aus der Brust zu springen und ich schnappte immer noch nach Luft. „Kleiner Wettlauf Dad und ich habe gewonnen.“ Brachte ich unter größter Anstrengung heraus, bevor ein Hustanfall mich schüttelte. Charly guckte immer noch skeptisch von einem zum anderen und schob dabei die Zettel, die vor ihm auf dem Tisch lagen zusammen. Mir fiel der Wagen wieder ein. „War Jacob hier?“ ich versuchte meiner Stimme die Hysterie zu nehmen. Charly verzog die Stirn. „Ja, vor ein paar Stunden, er hat Billys Zettelwirtschaft abgeholt.“ Er warf mir einen tadelnden Blick zu. „Der arme Kerl ist wegen dir übrigens immer noch ziemlich neben der Spur, ich habe mich fast nicht getraut ihm zu sagen warum du heute Abend nicht hier bist.“ Mein Herzschlag setzte aus. „ Was hast du ihm gesagt.“ Meine Stimme hörte sich an wie zerbrochenes Glas. Er zuckte mit den Achseln. „Ich habe gedacht, das er es ja eh bald erfährt und da habe ich gedacht, je früher des do besser, also habe ich erzählt, dass du mit deinem Verlobten zu seinen Eltern unterwegs bist.“ Ich kniff die Augen zusammen. Es war ein Wunder, das Jacob es noch bis zur Hautür geschafft hatte, bevor er explodiert war. Ich hörte wie Charly aufstand. „ Er ist richtig grün geworden und hat angefangen zu zittern. Na ich hoffe er ist gut nach Hause gekommen ohne einen Unfall zu bauen.“ Er lächelte verlegen „Ich hoffe dein Abend war angenehmer.“ Es kostete mich mein gesamtes Schauspieltalent um eine annährend glückliche Mine auf zu setzen. „Es war super. Edward wollte seiner Mutter noch beim Aufräumen helfen, darum haben mich die zwei nach Hause gefahren.“ Er nickte „Ich geh jetzt mal ins Bett. Bleib nicht mehr so lange auf o.k. Morgen ist Schule.“ Er verabschiedete sich noch von Alice und Rosalie und verschwand dann nach oben. Ich blieb mit meiner Sorge um Edward und den Schuldgefühlen auf der Sessellehne zurück. Oh man was hatte ich nur angerichtet? Alice legte mir, wie aus dem Nichts, beruhigend die Hand auf die Schulter und auch Rosalie kam zu mir herüber. „Meine Güte, das hat ihn wohl buchstäblich zerrissen.“ Sagte sie kühl und strich sich eine Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht. Langsam kam ich zur Ruhe und damit wieder in die Lage zu denken. „Er war also demnach alleine. Meint ihr sie haben ihn trotzdem?“ Ich wollte den Gedanken nicht zu Ende bringen. Edwards Worte halten mir in den Ohren: Ich versuche ihn nicht umzubringen. Keiner der beiden antwortete mir. Ich warf meinen Kopf wütend an das Polster der Rückenlehne. „Ich habe ihm doch meine Gefühle für Edward erklärt und was passiert, wenn er trotzdem versucht irgendetwas zu unternehmen.“ Alice seufzte neben mir „Vielleicht wollte er nur in den Wald um sich abzureagieren.“ Rosalies lachte bitter auf „ Genau und da ist er dann rein zufällig in unsere Richtung gelaufen, vor allem da er schon seit Wochen hier herum geistert.“ Ich schaute sie gequält an. Ihr Lächeln wurde echter. „Es wird einfach Zeit, das sich unser Bruder ein bisschen am Riemen reißt.“ Sagte sie tonlos und Alices fauchte leise. Ich schloss die Augen und kämpftet wieder mit den Tränen. Warum musste denn also so kompliziert sein, warum musste es diese Feindschaft geben? Sie könnten doch einfach nebeneinander existieren, anstatt sich gegenseitig an die Kehlen zu springen. „Ich glaub du gehst jetzt besser ins Bett Bella.“ Alice kleine, weiße Hand drückte meine Schulter. Ich lachte freudlos auf. „Wie soll ich schlafen, wenn ich nicht weiß ob Edward da draußen gerade von meinem ehemals besten Freund zerfleischt wird.“ Bei diesem Gedanken, verkrampfte sich alles in mir. Rosalie ließ ihr schönes Lächeln erscheinen. „Mach dir keine Sorgen. Edward ist stärker als du denkst und alleine ist er ja auch nicht. Sobald sie können, wird er wieder hier sein, versprochen.“ Alice nickte „Ich sehe auch nichts beunruhigendes“ sie zeigte auf ihre Stirn. „Alles wird gut gehen.“ Ich weiß nicht mehr, was mich letzten Endes dazu brachte mich wirklich ins Bett zu legen, doch als Rosalie und Alice mich alleine ließen, lag ich mit offenen Augen in meinem Schlafanzug auf der Decke und lauschte in die Dunkelheit. Ich hörte nur meinen Atem, der wie ein beständiges Uhrwerk meinen Körper hob und senkte. Bitte, bitte lass ihn bei mir flehte ich in Gedanken. Lass sie beide am Leben. In meinen Augen brannten wieder Tränen, jede Sekunde ohne Edwards Auftauchen war eine nicht auszuhaltende Folter und verstärkte die grauenhaften Vorstellungen in meinem Kopf. Ich wollte gerade zum x mal auf die Anzeige des Weckers schauen, als sich eine kalte Hand an meine Wange legte. Ich schrie erstickt auf, doch da lag die Hand schon auf meinem Mund. „Schschsch Bella, ich bin es keine Panik.“ Raunte Edward beruhigend in mein Ohr und sein köstlicher Atmen drang in meine Nase. „Edward“ keuchend riss ich seine Hand weg und schlang meine Arme um seinen festen Hals. Die Tränen liefen mir jetzt vor Erleichterung über die Wangen. Er wiegte mich sanft hin und her und streichelte mir den Rücken, bevor er mich langsam zurück auf die Kissen drückte. Sein schneeweißes Gesicht strahlte wie eine Porzellanmaske zu mir herunter. Ich schniefte und seine Finger wischten die Tränen fort. Er war ganz, heil, nicht verletzt, so weit ich das im Dunkeln beurteilen konnte und mein Herz jubelte bei seinem Anblick auf. Seine Augen waren im Licht des Weckers schwarz, die violetten Schatten darunter wie Blutergüsse. Es beunruhigte mich, aber dennoch konnte ich spüren, wie die Angst sich langsam von mir löste. „Es war Jacob. Er war hier und Charly hat ihm gesagt das wir demnächst heiraten und da hat er die Nerven verloren.“ Edwards Lippen wurden zu zwei schmalen Strichen. Meine Stimme war heißer, als ich die Frage stellen mußte „Ist er, ich meine habt ihr ihn?“ Er schüttelte langsam den Kopf und ich konnte einen erleichterten Seufzer nicht unterdrücken, wobei ich ihn bei seinem Anblick gleich wieder bereute. Die perfekten Züge seines Gesichts waren zu bewegungslosen Linien geworden, die mich durch ihre Unmenschlichkeit erschreckten. Vorsichtig griff ich nach seiner Wange, doch er fing meine Hand ab um sie dann zärtlich zu liebkosen. „Wir haben seine Spur verfolgt, bis zur Grenze. Wenn es nach Emmett und Jasper gegangen wäre, hätte wir ihn davor noch erwischt.“ Erklärte er in sachlichem Ton, während er meine Fingerspitzen küsste. Jetzt wusste ich, warum er so aussah. Das Fieber der Jagt brodelte noch in ihm und er versuchte es so gut es ging zu bändigen. „Er ist eindeutig zu weit gegangen Bella.“ Ich nickte, ja das war er, doch ich konnte ihn verstehen, wenn auch ein Teil von mir das nicht hören wollte. Edward schien sich langsam zu beruhigen, denn er legte sich jetzt neben mich. Sein Kopf lag auf meiner Brust und ich strich ihm durch seine verwirbelten Haare. „ Werdet ihr den Vertrag jetzt für ungültig erklären?“ fragte ich vorsichtig und Edward ließ sich mit der Antwort Zeit. „Wir sind nicht an einem Krieg interessiert, das waren wir nie. Andererseits können wir diesen Verstoß aber auch nicht ignorieren.“ Ich hielt die Luft an. Schnell hob er den Kopf und sah mich mit zärtlicher Wehmut an. „ Und was genau heißt das?“ Ich konnte seine weißen Zähne aufblitzen sehen. „Das der Abschied vermutlich schneller kommen wird, als geplant.“ Das Wort Abschied, hatte nach den vergangenen Monaten und meiner geplanten Zukunft eine fast schon abstoßende Wirkung auf mich. Am liebsten hätte ich es aus meinem Wortschatz gestrichen, es aus jeglicher Sprache verbannt, doch ich wusste der Weg würde es fordern, den ich trotz allem immer noch zu gehen bereit war. Nach Jacobs unerlaubten Eindringen in das ihm verbotene Gebiet, war Carlisle nach La Push gefahren um sich mit den Quilleuten wie Edward sie nannte zu treffen. Sie hatten noch einmal geeinigt, obwohl Carlisle bwz. Edward mich darüber im Unklaren ließen. Ich schaute ungeduldig auf die blinkende Anzeigentafel in der Flughafenhalle, auf der seit zehn Minuten der 12:30 Flug aus New York aufleuchtete. Charly, der neben mir saß raschelte nervös mit der Zeitung. So schnell wie er die Seiten umblätterte, war es ziemlich offensichtlich, dass er kein einziges Wort das da drin stand lass. Es diente ihm lediglich als Ablenkung. Mein Blick glitt zur Zollstelle hinüber, hinter der jeden Augenblick meine Mutter auftauchen musste und in mir kämpfte das Gefühl der Freude über unser Wiedersehen, mit dem der schmerzhaften Gewissheit, das sich alles bald ändern würde. Charly hüstelte neben mir und ich stupste ihm aufmunternd in die Seite. „Kopf hoch Dad, wird schon nicht so schlimm werden.“ Versuchte ich es und dachte dann plötzlich an Jacob. Wenn man es mal genau betrachtete, war das hier mit Edward um mir vergleichbar. Meine Augen suchten die fremden Gesichter ab, die jetzt aus dem Ausgang auf uns zu kamen. Charly liebte Renee auch und musste mit ansehen, wie sie mit einem anderen glücklich war. Man musste ihm dabei allerdings zu gute halten, dass er es nicht darauf anlegte, seinem Konkurrenten dafür die Kehlte durch zu beißen. Phil erschien als erster und zehrte einen riesigen Koffer hinter sich her, auf dem noch zwei Reisetaschen gestapelt waren. Meine Mutter folgte ihm mit zwei Rucksäcken. Ich hörte Charly aufstöhnen. „Wie lange hatten sie denn vor zu bleiben?“ Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und schoss auf meine Mutter zu, um sie zu umarmen. Sie strahlte wie ich übers ganze Gesicht, während wir uns drückten und auf die Wangen küssten. Phil und Charly gaben sich hinter unserem Rücken förmlich die Hand. „Oh, Bella wie schön dich endlich wieder zu sehen.“ Wir lachten und kicherten wie alte Freundinnen, während wir auf den Parkplatz liefen. „Habt ihr Hunger? Wir können erst mal was Essen gehen, wenn ihr mögt.“ Phil nickte dankbar und wuchtete das Gepäck in meinen Transporter. Wir fuhren in ein kleines Schnellrestaurant um ein paar Burger zu bestellen. Kauend musste ich ihr von meinen Erlebnissen berichten. „Du hast deinem Vater und mir einen gehörigen Schrecken eingejagt Bella!“ Sie versuchte es erneut mit einem erzieherischen Blick, der wie alle anderen seine Wirkung verfehlte. „und das alles wegen diesem Jungen wie hieß er noch Edwin? „Edward“ „Ach ja richtig, das war doch der gut aussehende Knabe aus dem Krankenhaus.“ Ich nickte. „Edward Cullen. Ja es hat da einige Missverständnisse gegeben, die sich aber Gott sein Dank klären ließen.“ Ich biss in eine Pommes. Das musste an Erklärung einfach genügen, doch anscheinend hatte Charly mehr Zeit in Telefongespräche investiert, als ich dachte, denn sie wusste sowohl über mein besorgniserregendes Verhalten wegen seines angeblichen Verlassens, sowie über mein gewagten Kopfsprung und last but not least auch über meine Leidenschaft fürs Motorrad fahren Bescheid. „Gott Bella, er ist doch nur ein Junge zu gegeben ein ziemlich gut aussehender, aber du gehst doch auch bald aufs College.“ Jammerte sie und suchte Bestätigung bei Phil, der aber ihrem Blick auswich und aus dem Fenster guckte. Meine Hände fingen an zu kribbeln, als Charly mir einen leichten Fußtritt unter dem Tisch verpasste. Sag es ihr! Übermittelten mir seine Augen und ich schluckte noch mal, bevor ich los legte. Er hatte recht, besser gleich. Augen zu und durch. „Also Mom, ich muss dir da noch was sagen und ich möchte gleich betonen, dass egal was du davon hältst, mein Entschluss bereits unumstößlich fest steht.“ Sie musterte mich argwöhnisch „Ich gehe auf College, aber zuvor heirate ich Edward.“ Zu erst glaubte ich, dass sie mich nicht richtig verstanden hatte, was bei dem Tempo in dem ich den Satz von mir gab auch nicht verwunderlich gewesen wäre. Sie starrte mich einige Sekunden wortlos an, um dann den Mund auf und zu, zu klappen. Sie ähnelte plötzlich einem Fisch auf dem Trockenen. Aus den Augenwinkeln konnte ich Charlys leicht erheiterte Mine sehen, die er hinter der aufgeklappten Getränkekarte vor ihr versteckte. Selbst Phil machte jetzt ein ungläubiges Gesicht. Ich faltete meine schweißnassen Hände vor mir auf dem Tisch und streckte mich. Das erinnerte mich hier irgendwie an die Versammlung bei den Cullens. Hoffentlich ging meine Mutter nicht gleich hinter den Tresen und etwas zu zertrümmern. „ Wie gesagt, mein Entschluss steht unumstößlich fest.“ Endlich fand meine Mutter ihre Stimme wieder, aller Dings klang die jetzt ziemlich wütend. „Isabella was soll denn dieser Mist!“ Am Nachbartisch drehten sich zwei alte Frauen neugierig zu uns um. Ich hatte es gewusst, das Wort Heirat würde bei ihr eine Fehlzündung auslösen. „Mom, das ist kein Mist, sondern mein voller ernst und bitte hör auf so laut zu sein.“ Sie kniff die Lippen zusammen und schnaubte. Die zwei Damen warfen uns verstohlene Blicke zu und fingen leise an zu tuscheln. Phil legte ihr beruhigend den Arm um die Schulter, was wiederum Charly die Falten auf die Stirn trieb. „O.k. lasst uns das wie zivilisierte Menschen besprechen.“ Er legte die Karte beiseite. „Du weißt also schon von dieser hirnrissigen Idee?“ Er nickte bedächtig „Ja und ich finde sie nicht so hirnrissig.“ Selbst ich schaute ihn jetzt ungläubig an. So eine konsequente Verteidigung hätte ich von ihm in Renees Gegenwart nicht erwartet, doch er wirkte sehr selbstsicher als er jetzt ebenfalls die Hände vor sich ineinander schob. „Hör zu Renee unsere Tochter ist Achtzehnjahre Alte und damit in der Lage über ihr Leben selbst zu bestimmen und wenn sie diesen Jungen das Ja Wort geben will, dann ist das alleine ihre Sache und wir sollten uns da raus halten.“ Am liebsten wäre ich aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen. Doch ich blieb sitzen und beobachtete das unbewegte Gesicht meiner Mutter, die ihn verblüfft anstarrte, aber Charly war noch nicht fertig „ Ich gebe zu er hat sich, was sein Verhalten anging, am Anfang nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber Bella hat sich nun mal für ihn entschieden und ich habe das Gefühl, dass nur er sie glücklich machen kann.“ Wenn Charly nur gewusst hätte wie viel Wahrheit er da gerade von sich gab. Mum war immer nicht überzeugt „Sie ist doch noch so jung und außerdem ist er doch der erste und wenn sie erst mal sieht, dass es noch so viele andere gibt.“ „Es wird keine anderen geben Mum“ Ich wurde langsam sauer, doch wie sollte meine Mutter auch verstehen, was Edward für mich bedeutete. Ich wünschte mir in diesem Augenblick, dass ich ihr meine gesamten Gefühle übertragen könnte. All den vergangenen Schmerz ohne ihn, all die Freude und das unbeschreibliche Glück was ich empfand, wenn er bei mir war und die unbeschreiblichen Empfindungen, wenn er mich küsste. „Ich liebe ihn und ich werde ihn heiraten, mit oder ohne deinen Segen.“ Sie setzte schon zu einer Antwort an, als Phil sie unterbrach „Habt ihr denn schon einen Termin?“ Ich wusste nicht, was mich in diesem Moment ritt, vielleicht war es immer noch die leise Wut über ihre Reaktion oder die Sicherheit meiner Gefühle, denn ich sagte, wie selbstverständlich „ Nächste Woche“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)