Destinatum von Daedun (oder wie es weitergeht) ================================================================================ Kapitel 9: Begierde ------------------- Am nächsten Tag weckte mich ein warmer Sonnenstrahl, der mir mitten ins Gesicht schien. Blinzelnd schirmte ich die Augen ab und sah zum offenen Fenster, wo der Wind an den Gardinen spielte. Der Fall war klar. Heute würde ich alleine zur Schule fahren. Der Abdruck von Edwards Kopf war noch auf meinem Kissen zu erkennen und ich strich zärtlich drüber, als ich mich umdrehte um aufzustehen. Ich versuchte der Sache was Positives abzugewinnen, vielleicht konnten die Vampire ja die Zeit nutzen um auf Jagt zu gehen, damit der Besuch meiner Eltern am Wochenende nicht zum Desaster wurde. Mein letzter Geburtstag schoss mir in den Sinn und ich schluckte. Dabei registrierte ich, dass der Geschmack von Edward immer noch leicht auf meiner Zunge hing. Prüfend leckte ich mir über die Lippen. Sie waren immer noch leicht taub. Sein zufriedenes Lächeln fiel mir wieder und auch die Traurigkeit in seinem Blick kurz bevor ich eingeschlafen war. Er war wirklich dazu bereit sein Versprechen einzulösen, aber tief in seinem Inneren sträubte er sich immer noch davor mir meine Seele zu nehmen, auch wenn ich nichts anderes auf der Welt wollte. Seufzend stand ich auf und marschierte ins Bad. Beim Zähneputzen streckte ich mir vorsichtshalber die Zunge raus, doch sie sah aus wie immer. In der Küche wartete schon Charly auf mich, er war gerade von der Nachtschicht heimgekehrt und ziemlich müde „Ich musste gestern noch ins Krankenhaus fahren, wegen einem Verkehrsunfall und da habe ich Dr. Cullen getroffen.“ Erzählte er und gähnte. „ Er hat mir versichert, das auch er und seine Frau sehr glücklich darüber sind, dass du dich für ihren Sohn entschieden hast.“ Ich wurde rot und versenkte mein Gesicht im Kühlschrank, damit Charly es nicht sah. Ich hörte ihn leise seufzen. „Sie haben schon alles für nächsten Mittwoch geregelt. Er hat sogar angeboten die Zeremonie bei sich zu Hause statt finden zu lassen.“ Ich biss mir auf die Lippen, als die Schuldgefühle mich erneut heimsuchten. „Sorry Dad, wegen diesem Überfall aber ich habe nicht so recht gewusst wann und wie.“ Sagte ich in Richtung Käse und Wurst „Schon gut“ winkte er ab, „Wenn man es genau betrachtet ist es sogar sehr gut, dann muss deine Mutter nicht noch mal kommen.“ Ich konnte den Schmerz in seiner Stimme deutlich fühlen. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen, doch ich wusste nicht wie er darauf reagieren würde, also holte ich nur die Milch aus dem Kühlschrank und rührte mir die Cornflakes an. „Kommt Edward dich gar nicht abholen?“ fragte er auf einmal überrascht und ich beeilte mich ihm zu erklären, dass wir uns heute an der Schule trafen, weil er mit seinen Geschwistern am Nachmittag noch nach La Plage müsste. „Verstehe,“ grinste Charly verschmitzt, „die müssen sicher auch noch einiges besorgen.“ Ich nickte und verabschiedete mich dann rasch. Das ungewohnt laute Dröhnen meines Transporters vertrieb meine Gedanken an Charly und als ich den Parkplatz erreichte, war ich sogar richtig gut gelaunt. Ich hatte noch nicht die Fahrertür zu geschlagen, da stand Mike auch schon neben mir. Seine Mine war eine Mischung aus Belustigung und Argwohn. „Morgen Bella, alles klar?“ Es war ziemlich offensichtlich das ihm was auf den Nägeln brannte, aber ich beschloss ihn den ersten Schritt machen zu lassen. „“Morgen Mike mir geht’s prima und selbst.“ „Danke kann nicht klagen.“ Er trippelte bis zur Cafeteria neben mir her, dann platzte es aus ihm heraus. „Hast du schon die neusten Gerüchte wegen dir und Cullen gehört?“ Ich runzelte die Stirn „ Edward,“ verbesserte ich ihn „,Nein, erzähl doch mal.“ Jetzt wirkte er leicht verunsichert „Na ja man behauptet du und er, ich meine eigentlich ist es ein toller Witz. Es heißt ihr würdet nächsten Mittwoch heiraten.“ Ich biss mir schmerzhaft auf die Zunge um nicht laut los zu lachen. „Tatsächlich?“ versuchte ich so cool wie nur irgendwie möglich zu antworten „Wer behauptet so was denn?“ Er wurde rot bis an die Haarspitzen „Niemand konkretes, ich hab es von meiner Mutter, die Arbeitet im Krankenhaus.“ Ich dachte an Charlys Nachtschicht, zählte dann eins und eins zusammen und seufzte. Es gab in dieser Stadt wirklich keine Geheimnisse. Mike sah mich fragend von der Seite an, scheinbar wartete er immer noch auf eine Antwort. Ich versuchte ungezwungen zu Lächeln. „Das ist kein Gerücht Mike“ Er lachte kurz auf, dann erkannte er an meiner Mine, dass ich keine Witze machte und war sprachlos. „Wirklich? Du und Cullen? Ihr wollt heiraten? Das ist ja voll krass!“ stammelte er, nach dem er sich von seinem Schock erholt hatte. Ich gab ihm insgeheim recht voll krass war das. Wir ließen uns an einer der Tische nieder und warteten auf Jess, die wie immer auf sich warten ließ, doch wenn ihre Reaktion auf die Neuigkeit der von Mike entsprach, konnte sie meinet wegen heute zu Hause bleiben. Der redete jetzt ohne Punkt und Komma auf mich ein. „ So richtig mit Kirche, Kleid und Anzug und so?“ Ich verdrehte genervt die Augen. „Nein, keine Kirche, nur eine kleine Zeremonie und was glaubst du denn, was wir anhaben werden, nen Pyjama?“ Er war immer noch ganz paff, dann grinste er plötzlich. „Warum heiratet ihr eigentlich so schnell?“ Ich sah ihn an „Na weil wir uns ...lieben.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde schmutzig, dann drehte er schnell den Kopf nach rechts und links und beugte sich dann mit verschwörerischer Mine zu mir vor. „ Schon klar Bella. Ist da vielleicht was schiefgelaufen, ich meine bist du vielleicht....“ Er zog die Augenbrauen hoch und ich brauchte eine Weile, bis seine Worte in meinem Kopf einen Sinn ergaben. Ich schoss augenblicklich nach vorn, so dass ich fast mit der Stirn an seine gestoßen wäre. „Nein, du Idiot ich bin nicht schwanger!“ Ich hatte das Gefühl jeder in diesem hellhörigem Raum hatte mich gehört, doch als ich jetzt aufstand sah mich keiner in irgendeiner Weise neugierig oder belustigt an. Mikes blödes Grinsen war wie weg gewischt „Na ja ich dachte nur.“ „Kleiner Tipp von mir, man soll Dinge die man nicht kann besser sein lassen.“ Fauchte ich zwischen den Zähnen hindurch und ließ ihn einfach sitzen. Ich kam in meiner Wut nur bis zum Gebäude 1, dann wurde mir ein Gullydeckel zum Verhängnis und ich stolperte mit den Armen rudernd in eine Gruppe 7 Klässler, die meinen vermeintlichen allesamt abfingen. Mit glühenden Wangen bedankte ich mich bei meinen Rettern, die mich genauso blöde angrinsten wie Mike und setzte meinen Weg zu den Unterrichtsräumen jetzt langsamer fort. Das hätte jetzt eigentlich noch gefehlt, ein schöner Gipsfuß, passend zum schönen, weißen Kleid. Ich ließ mich auf meinem Platz im Mathekurs nieder und packte meine Unterlagen auf den Tisch. Jedes mal, wenn die Tür aufging sah ich in ein dümmlich grinsendes Gesicht. Seufzend schloss ich die Augen und spielte mit dem Gedanken nach vorne an die Tafel zu gehen und mit der Kreide groß und deutlich den Satz: Ja, ich heirate Edward Cullen am Mittwoch und nein, ich bin nicht schwanger! hinzuschreiben aber das hätte das Getuschel um mich herum bestimmt auch nicht verstummen lassen. Als Jess mit Mike und Mr. Varner im Schlepptau reinkam war endlich Schluss damit, bis zum Gong, der mich dann Jess Fragenfeuer auslieferte. „ Unglaublich! Einfach Unglaublich! Rief sie immer wieder und zerrte an meinem Arm. „ Edward und du? Oh Himmel was hast du für ein Glück. Was hat denn dein Vater gesagt?“ Ich zuckte nur mit den Schultern. Charlys Gefühlsausbruch wollte ich ihr nicht schildern. „Er findet es ist meine Sache.“ Sie nickte und ihre Augen glühten. „Hast du denn schon ein Kleid?“ Wir kämpften uns zum Spanischraum durch. „Ehrlichgesagt nein, aber meine Mutter und ich wollen noch nach Seattle.“ „Deine Mutter ist auch schon hier? Seit wann ist das denn schon geplant?“ Seite Gestern dachte ich „Oh schon seit einem Monat.“ Ich wurde richtig gut, was Lügen anging, aber ich fand das, das in diesem Fall mehr als legitim war. „Dann müssen wir uns mit dem Junggesellininabschied aber beeilen.“ Ich blieb abrupt stehen „Oh nein Jess, auf gar keinen Fall. Nicht mit mir!“ Sie sah mich verblüfft an, Ich musste richtig wütend aussehen „ So einen Quatsch will ich nicht o.k.?“ Sie nickte zögernd. „Aber zur Trauung dürfen wir doch kommen oder?“ Jetzt zögerte ich. Wenn die Hochzeit wirklich bei Edward statt finden sollte, sollten sich sowenig Menschen wie möglich dabei aufhalten, schließlich wollte ich auch das Jasper daran teilnahm ohne Zwischenfälle. Ich hob beschwichtigend die Hände. „Es wird nur eine ganz kleine Feier, im Rahmen der Familie.“ Bevor sich die Enttäuschung bei ihr breit machen konnte, sprang ich über meinen eigenen Schatten. „Aber wir können ja einen kleinen, wenig peinlichen Abend vorher miteinander verbringen“ Sie strahlte wieder. „Super, ich gebe Angela und den anderen noch Bescheid“ Als ich später mit dem Wagen nach Hause fuhr, bereute ich meine Zusage schon wieder. Hoffentlich übertrieb Jess es nicht. Ich sah mich schon mit einer lächerlichen Krone auf dem Kopf zu blöden Liedern schunkeln. Meine Augen betrachteten den Himmel. Dicke Wolken zogen über mich hinweg, die am frühen Vormittag bereits die Sonne verdrängt hatten. Für mich ein Grund wieder fröhlicher zu werden und auf einen netten Besuch zu hoffen. Ich war schon bei der vorletzten Kreuzung, als ich am Straßenrand zwei helle Gestalten war nahm, die bei meinem näher kommen auffordernd den Daumen rausstreckten. Ich trat wie aus Reflex auf die Bremse und der Transporter heulte empört auf. Noch ehe ich das Fenster runter drehen konnte, saßen Edward und Alice schon neben mir im Auto. Beide schimmerten regelrecht rosa. „Hey, das ist sehr gefährlich einfach so Anhalter mit zu nehmen.“ Belehrte Edward mich mit glühenden Topasaugen, deren Intensität mich schier blendete. Als ich nicht reagierte, zog er spöttisch einer seiner himmlischen Mundwinkel nach oben. „Ich glaube du hältst den Verkehr auf.“ Mühsam löste ich mich aus seinem Bann und gab wieder Gas. Alice hielt sich jaulend die Ohren zu. „Diese Karre ist nichts für empfindliche Trommelfelle.“ Ich streichelte demonstrativ über das verblichene Armaturenbrett „Ich liebe ihn“ sagte ich verteidigend. Edward sah skeptisch auf meine streichelnde Hand „ Muss ich jetzt eifersüchtig auf ihn sein oder meinst du, es besteht eine Chance, auf ein friedliches Zusammenleben?“ Alice und ich kicherten. „Ihr wart Jagen?“ fragte ich ungezwungen, beide nickten „ Wie war es in der Schule?“ war Edwards Gegenfrage. Wir bogen in unsere Straße ein. Ich bemühte mich, keine Mine zu verziehen. „Gut. Ach übrigens, wundere dich nicht über die Gedanken, die dich Morgen erwarten werden.“ Er zog die Stirn kraus. „Das habe ich mir schon gedacht.“ Meine Wangenmuskeln zuckten verräterisch „ Wirklich? Auch das du vermutlich Vater wirst?“ Alice wieherte vor Lachen und ich konnte mich bei Edwards entsetztem Gesicht auch nicht länger beherrschen. Unter heftigen Zwerchfellgeschüttel kam der Transporter auf der Auffahrt zum stehen. „Verdammte Kleinstädter“ meinte ich in seinem verdrießlichen Gebrumme zu verstehen. Alice und ich lachten immer noch, als wir zum Haus liefen. Erst als sie vor mir ins Haus schlüpfte erkannte ich das sie ein kleines Päckchen in den Armen hielt. Es war mir vorhin gar nicht aufgefallen. „So jetzt wird es spannend.“ Sie schwebte ins Wohnzimmer und drehte sich wie eine Ballerina. Ich fühlte mich bei ihrer Eleganz, wie ein Bauerntrampel. Edward ließ sich nicht weniger elegant auf dem Sofa nieder. „Ich warte hier„ murmelte er und griff nach der Fernbedienung. Fragend drehte ich mich zu Alice, aber die hatte mich schon am Ellenbogen gegriffen und zog mich in Richtung Treppe. „Was soll das denn werden?“ maulte ich, da ich eigentlich nicht auf Edwards Nähe verzichten wollte, schon gar nicht auf seinen Anblick, doch die zarte Vampirin schubste mich gnadenlos die Stufen zu meinem Zimmer hinauf. „Warte es ab.“ Flötete sie vergnügt und schloss dann rasch hinter uns die Tür. Ihr makelloses Gesicht schien regelrecht zu funkeln auch ohne Sonnenlicht. Ihre flinken Hände öffneten vor meinen viel zu langsamen Augen das Paket und mir verschlug es schier die Sprache, als ich sah, was sie daraus hervorzauberte. Es war ein cremefarbenes, bodenlanges Kleid, dessen atemberaubendes Oberteil aus einer feingearbeiteten Korsage mit hauchfeinen Trägern bestand. Das schönste und eleganteste, was ich je gesehen hatte. Ich faste ungläubig nach dem schimmernden Stoff. Es war pure Seide, die kühl durch meine Finger glitt. Alice genoss meine Faszination in vollen Zügen. „ Ich wusste es würde dir gefallen.“ Sie hielt es mir vor die Brust. „Rosalie hat sogar einen ganzen Tag dafür gebraucht.“ Ich traute mich gar nicht es weiter anzufassen, aus Angst es entweder schmutzig oder kaputt zu machen. „Rosalie hat es für mich gemacht?“ Auch das haute mich um. Alice nestelte schon an meiner Bluse. „Los komm probierst an, vielleicht muss noch was geändert werden.“ Ich beeilte mich ihren Händen zu vor zu kommen und schlüpfte da nach so schnell es ging aus der Hose. „Wie kommt man denn am besten da rein?“ Ich fürchtete immer noch, es in meiner Trampelikeit zu zerstören, doch mit Alice feinfühliger Unterstützung glitt der Stoff ohne Zwischenfälle wie eine zweite Haut über meine Hüften und nur wenige Sekunden später betrachtete ich mich vollkommen überwältigt im Spiegel meines Kleiderschranks. Ich erkannte mich in diesem Kunstwerk kaum wieder. Selbst Alice war für einen Moment andächtig still, bis sie vergnügt die Augen zusammen kniff. „Oh verdammt, jetzt wird es noch anstrengender es vor ihm geheim zu halten.“ Sie lächelte verschmitzt, als sie meinen fragenden Blick registrierte. „Edward kann doch auch Bilder in unseren Gedanken erkennen und darum haben nur Rose und ich das Kleid bis jetzt gesehen, damit sich niemand unbeabsichtigt verrät. Das war schon schwer genug, aber mit dir darin.“ Sie seufzte theatralisch. Ich strich über meinen in diesem Kleid vollkommen flachen Bauch. „Es ist wunderschön.“ Flüsterte ich benommen. Sie stellte sich neben mich und legte ihren wuscheligen Kopf an meine Schulter. „Du bist wunderschön Isabella Swan und ich freue mich so sehr, dass du zu uns gehörst.“ Sie küsste mich wieder auf die Wange, als es plötzlich klopfte. „Wie lange soll das noch dauern.“ Hörte ich Edwards ungeduldige Stimme und Alice ließ einen protestierenden Aufschrei vernehmen. „Verschwinde du Unglücksbräutigam!“ Sein Lachen klang wie flüssiger Honig. „Das ist meine Braut, die du da gerade in ihrem Zimmer einsperrst und wenn du sie mir noch weiter vorenthältst, zwingst du mich die Tür einzutreten.“ Sagte er drohend. Alice verdrehte die Augen zur Decke und half mir, mich aus dem Kleid zu schälen, dann verstaute sie es sorgsam in meinem Kleiderschrank. „Ich lasse euch jetzt besser allein, bevor mein Bruder mich noch aus dem Fenster wirft.“ Sagte sie kokett und bevor ich etwas sagen konnte war sie durch das offene Fenster verschwunden. Dafür betrat ein strahlender Edward das Zimmer. Ich war mir sicher, dass ich mich nie an seine überirdisch schöne Gestalt gewöhnen würde, egal wie lange ich ihn ansah. Er schürzte die Lippen und sah lauernd zum Kleiderschrank hinüber. Ich hob warnend den Finger „Untersteh dich.“ Jetzt belauerte er mich, ging leicht in die Hocke und riss mich, in seinem darauffolgenden Sprung, mit in den Schaukelstuhl, der unter der Attacke heftig zu ächzen anfing. Keuchend setzte ich mich unter dem heftigen Geschaukel auf seinem Schoss auf.„Du Ungeheuer“ Sein Mund verzog sich zu meinem Lieblingslächeln. „ Oh ja ein böses, böses Ungeheuer.“ Genießerisch drückte er seine kalten Lippen an meinen Hals und ich erstarrte augenblicklich. Ich hörte ihn leise in sich hinein lachen. „ Es ist herrlich, wie sich dein Pulschlag dabei immer beschleunigt.“ Seine ungewohnte Coolnis war schon fast erschreckend. Misstrauisch sah ich ihn in die Karamellaugen. „ Wie kommt es, dass du auf einmal so abgebrüht bist? Lässt die Wirkung von mir langsam nach?“ Seine Mine war unergründlich „ Keines Wegs, ich habe mich nur gut vorbereitet.“ Und seine weißen Zähne funkelten mich an. Sanft strich ich ihm über seine verführerische Unterlippe. In mir wuchs die Begierde nach seinem Geschmack. Allmählich konnte ich seine Versuchung mir gegenüber nachvollziehen. Mein Minenspiel schien ihn neugierig zu machen „Woran denkst du?“ Ich lächelte verschmitzt. „An gestern Abend“ gab ich wiederstrebend zu und hörte nicht auf seinen perfekten Mund nach zu malen. Das schiefe Lächeln wurde jetzt frech „Woran genau?“ „An deinen Geschmack“ Plötzlich wurde er ernst „Meinen Geschmack?“ Ich nickte eingeschüchtert über seine Reaktion. „Du schmeckst auch viel besser als du riechst.“ Er schien einen kurzen Moment lang zu überlegen, und seine Augen suchten mein Gesicht ab, dann grinste er plötzlich wieder. „ Scheinbar sind wir uns, was unsere Neigung zueinander angeht ähnlicher als wir dachten.“ Er war jetzt richtig ausgelassen und drückte mich überschwänglich an seine kalte Marmorbrust, so dass ich mit der Luft zu kämpfen hatte. „Ich war ganz schön benebelt.“ Beschwerte ich mich halbherzig bei seinen Hemdknöpfen und er küsste mich vorsichtig auf die Stirn. „Das liegt an dem Gift“ sagte er trocken und ich riss erschrocken die Augen auf. „Was?“ Er lachte wieder. “Keine Sorge Bella, ich hatte mich und das Monster voll im Griff.” Sanft ließ er denn Schaukelstuhl hin und her wippen. „Sonst hätte ich das doch gar nicht gemacht. Es entfaltet seine verheerende Wirkung nur wenn wir..“ er verspannte sich ein wenig. „wenn ihr zu beißt“ versuchte ich ihm zu helfen und seine Muskeln wurden wieder weicher. Ich sah zu ihm hoch. Er schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. „Ja“ murmelte er und ich lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen. „Alice hat mir erzählt das es das Opfer lähmt.“ Ich war über meine Emotionslosigkeit selbst erstaunt, mit der ich den Tötungsprozess beschrieb. Er anscheinend auch. Sein Atem wurde kurzzeitig schneller, doch ich redete weiter „Die Schmerzen sind es, die das Opfer daran hindern sich zu wehren.“ Ich hob die Hand, um mir die kühle Narbe anzusehen und spürte die Erinnerung des Feuers, als wenn es gestern erst passiert wäre. Ich musste bei der Vorstellung es im ganzen Körper zu spüren schlucken. Drei lange Tage lang. Edwards Hände liefen mein Rückrad hinunter. „Es ist die Hölle!“ brach es schneidend aus ihm heraus. „Und du verlangst von mir, das ich dir das antue. Dir, die ich mehr liebe als mein eigenes Leben“ Seine Stimme war ein einziger Schmerz und ich richtet mich auf. „ Du musst es doch nicht tun. Carlisle könnte..“ Sein weißer Zeigefinger legte sich bestimmend auf meine Lippen. „Diese Schuld will ich ihm nicht auferlegen. Ich alleine habe deinen Hass dafür verdient, denn ich zwinge dich dazu.“ Presste er mühsam beherrscht hervor. Ich spürte ihn unter mir zittern. Langsam schüttelte ich den Kopf, doch er lächelte gequält. „Oh doch Bella, das tue ich, weil ich dich so sehr liebe, dass ich ohne deine Liebe nicht leben kann. Wenn ich könnte würde ich dir die Welt zu Füßen legen. Ich würde dir alles erdenklich Schöne geben um dich glücklich zu machen, aber ich kann dir nur eines geben und das ist ein Leben im Schatten, ein Leben am Rande des Abgrunds mit einem bestialischen Tier an deiner Seite, dass dich zu beherrschen versucht und zwar bis in alle Ewigkeit.“ Seine Traurigkeit riss mein Herz in Stücke und ich presste mein Gesicht an seine harte Wange. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich versuchte sie zu vertreiben. Ich wollte nicht das er wegen seiner Liebe zu mir solch eine Schuld empfand. „Edward“ meine Stimme brach fast, doch ich kämpfte tapfer die Worte heraus, die ich sagen musste „ So lange du an meiner Seite bist, ist mir mein Schicksal gleich und das Leben an deiner Seite kann keine Hölle sein.“ Er wollte wieder etwas sagen, doch jetzt verschloss mein Zeigefinger seinen Mund „Ich weiß, dass ich unwissend bezüglich dieses neuen Lebens bin, dennoch bin ich bereit mich ihm zu stellen, weil du es bist der mich führt und ich an das glaube, was uns verbindet. Nichts, kein Monster auf dieser Welt ist stärker als das, sonst würde ich schon lange nicht mehr hier sitzen.“ Er sah mich blinzelnd an und dann erreichte sein Lächeln endlich wieder seine Augen. „Du bist einzigartig“ flüsterte ehrfürchtig und ich lachte ihn schüchtern an. „Genauso wie du“ Er küsste mich sanft und liebevoll, bis mir schwindlig wurde, dann setzte er mich langsam auf meine Füße. „Deine Mutter und Phil stehen gleich vor der Tür, besser du siehst dann nicht so herzzerreißend fertig aus.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und verschwand kurz im Bad um mir das Gesicht zu waschen. Anscheinend wollte meine Mutter so schnell wie möglich die Kleiderfrage geregelt haben. Edward erschien am Türrahmen des Badezimmers. „Kommst du mit?“ fragte ich hoffnungsvoll und er verzog gelangweilt die Lippen. „Bitte“ bettelte ich „Phil ist doch auch dabei.“ „Na gut, aber nur, weil der Tag ohne dich eh langweilig wäre und jemand auf euch aufpassen muss“ Ich stutzte und sah ihn wachsam an. „Aufpassen?“ Er zwinkerte vergnügt „Ich weiß ja nicht, ob du deine nicht vorhandene Motorik von ihr geerbt hast.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)