NCIS One-Shots von BouhGorgonzola (... für Zwischendurch zum Lesen.) ================================================================================ Kapitel 4: Mini-Ziva -------------------- Kleiner Hinweis: Ich bin mir über die Richtigkeit der Wörter in der hebräischen Punktierungsschrift nicht ganz sicher, weil mein Programm sie nicht so schreiben wollte, wie ich. Das Fragezeichen ist auf der komplett falschen Seite, also kann es durchaus sein, dass die Wörter falsch herum geschrieben sind. Ich wollte meinen Freund bzw. Kumpel die Wörter lieber nicht lesen lassen, als ich es noch auf Papier geschrieben habe, weil er ohnehin meine hebräische Handschrift hasst und meint, es sei eine Sauklaue. Und er verzweifelt an mir, wenn er mit mir lernt ... Tut mir Leid, Asa T___T Das heißen folgene Wörter, die vorkommen: מה שלומך? = Wie geht es dir? טוב = gut "Ziva?” „Mh?” Ziva klang nicht gerade begeistert, als Tony sie wieder einmal von ihrer Arbeit ablenken wollte. „Ich werde den Gedanken nicht los, den ich bei unserem Undercover Einsatz bekommen habe.”, erzählte Tony. Ziva sah kurz von der Akte auf, warf ihm einen ungläubigen Blick zu und fragte: „Es ist hoffentlich nicht der, den ich vermute, oder?” Tony setzte zu einer Antwort, doch diese wurde von seinem Vorgesetzten unterbrochen: „Kümmere dich lieber um die Berichte, die du beenden musst.” Gibbs ging an ihm vorbei, gab ihm mit der einen Hand eine Kopfnuss, in der anderen Hand hielt er seinen Kaffeebecher und er hatte sich einige Berichte und Akten unter den Arm geklemmt, als er an den Schreibtischen seines Teams vorbei zu seinem ging, um sich dort zu setzen, seinen Kaffee aus zutrinken und den Becher gekonnt in den Mülleimer zu werfen. „Wo ist McGee?”, erkundigte er sich. „Bambino ist unten bei Abby.”, antwortete Tony, der den Blick extra nicht von seinem Bericht löste, um so einer weiteren Kopfnuss zu entgehen. „Bei Abby.”, wiederholte Gibbs und sah Ziva an, die ihn kurz ansah. „Sie kümmern sich um die Beweise unseres letzten Falls.”, erklärte sie. Gibbs wollte etwas erwidern, doch der Fahrstuhl öffnete sich mit seinem üblichen Ton und er sah zu diesem, um herauszufinden, wer gekommen war. Ein kleines Mädchen, etwa um die zehn oder elf Jahre alt, stieg aus. Gibbs' Gesichtsausdruck blieb unverändert und doch, so konnte Tony diesem entnehmen, war Gibbs verwundert. Tony war es ebenso, denn wann hatten sie das letzte Mal Besuch von einem einzelnen Kind in diesem Alter gehabt? Gab es überhaupt ein letztes Mal? Und wenn ja, war dieses Kind Ziva vom Äußerlichen so ähnlich gewesen, dass es ohne Probleme als ihr Kind durchgegangen wäre? Ziva sah nun ebenfalls zum Fahrstuhl, entdeckte das Mädchen und schien es zu kennen, denn sie seufzte, als das Mädchen plötzlich vor ihrem Schreibtisch stand und sie ansah. Es sagte etwas auf schnellem Hebräisch und Ziva sah das Mädchen an, schüttelte den Kopf, antwortete aber sonst nicht. „Könnten wir vielleicht aufgeklärt werden, wer die Kleine ist?”, fragte Tony, dessen Blick auf dem Mädchen und Ziva ruhte. Diese Ähnlichkeit zwischen den beiden verblüffte und verunsicherte ihn zugleich. Ziva wollte antworten, als Abby und McGee im Büro erschienen, Abby die Kleine entdeckte und laut rief: „Eine Mini-Ziva!” Ziva seufzte, sah Abby an, dann das Mädchen und dann wieder Abby. „Ist die süß!”, meinte Abby, ging zu Ziva und dem Mädchen und kniete sich vor dieses. „Ich bin Abby.”, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, was Tony noch verblüffter aussehen ließ, „Und wer bist du?” Sie hielt der Kleinen ihre Hand zur Begrüßung hin, doch diese machte keine Anstalten, die Hand zu nehmen oder zu antworten. Ziva nahm das Gespräch in die Hand: „מה שלומך?” Das Mädchen sah sie an und und antwortete: „טוב.” Ziva lächelte ein wenig und wiederholte das Wort. „Ziva, wer ist die Kleine?”, wiederholte Tony seine Frage und Ziva antwortete: „Chaja David.” „David?” McGee schaltete sich nun in das Gespräch ein. „Schwester? Oder Nichte? Oder sogar Tochter?” „Halbschwester.”, antwortete Ziva, „Meine Geschwister hatten nie Kinder und ich auch nicht.” Das Mädchen warf Ziva einen Blick zu, der fragend war. „Versteht sie Englisch?”, fragte Tony. „Frag sie doch direkt.”, gab Ziva zurück. Tony sah Chaja fragend an, sie langsam und stockend sagte: „Nicht ... gut. Englisch sein ... nicht meine .... Stärke.” „Klingt doch ganz gut.”, meinte Tony aufmunternd, „Davon abgesehen, dass es „ist” und nicht „sein” heiß-” Ziva bewarf Tony mit einer Kugel aus Papier, die sie geformt hatte. Er bekam sie ab, sah Ziva an und fragte: „Was denn?!” Ziva antwortete nicht, sondern sprach leise mit Chaja auf Hebräisch. Ungefähr eine Stunde später fragte Ziva: „Könnte ich für heute Schluss machen?” Sie sah Gibbs fragend an, der sie fast schon überrascht ansah. „Nun ... ” Gibbs überlegte etwas. „Okay.” Er wusste, dass Ziva nur fragen würde, wenn etwas Wichtiges anstand. Während Ziva mit der Kleinen langsam zum Fahrstuhl ging, sah Tony seinen Boss flehend an. Er wollte nicht das selbe wie Ziva fragen, hatte aber die gleiche Frage im Sinn. Gibbs jedoch ignorierte ihn einfach und sorgte damit dafür, dass Tony sich wieder seinen Berichten zuwendete und an ihnen arbeitete. „Du magst diesen Tony, oder?”, fragte Chaja auf Hebräisch leise, als Ziva und sie im geschlossenen Fahrstuhl standen, „Man sieht es.” „Nie im Leben wird da mehr sein als das jetzt.”, antwortete Ziva ebenfalls auf Hebräisch, „Es gibt eben Regeln, an die man sich zu halten ha-” „Regeln haben dich doch niemals interessiert.”, unterbrach das junge Mädchen sie, „Also?” Ziva sah sie an. Chaja, zwar gerade erst elf Jahre alt, war von Zivas Vater hart gedrillt worden, außerdem hatte sie schon im frühen Kindesalter, wie Ziva auch, die Ausbildung beim Mossad begonnen. Ziva war sich sicher, dass Chaja gut genug war und sie gut genug kannte, um ihre Lügen zu erkennen. „Nun, sagen wir so ... ”, begann Ziva langsam, „ ... wir sind Freunde.” Chajas Blick sprach Bände, aber sie sagte nichts dazu, da sie wusste, dass Ziva anscheinend nicht darüber reden wollte. „Die Kleine war eine echte Mini-Ziva!”, meinte Abby, als sie wieder oben im Büro war und sich auf McGees Schreibtisch gesetzt hatte, der sie kopfschüttelnd ansah, „Ich hätte nie gedacht, dass es Ziva auch in klein gibt!” „Ich auch nicht ... ”, meinte Tony und sah sich um, ob Gibbs in der Nähe war, da dieser sich nur für kurze Zeit aus dem Staub gemacht hatte. „Glaubt ihr wirklich, dass es Zivas Halbschwester war?”, fragte McGee leise und fast schon überraschend. Abby und Tony sahen ihn fragend an. „Ihr habt sie gesehen. Ihr habt ihre Stimme gehört und ihre Bewegungen gesehen.”, meinte McGee, „Es war haargenau wie bei Ziva!” „Nun ... ”, begann Abby, „ ... sie haben ein Elternteil gleich.” „Nein, Abby.”, widersprach McGee, „Du weißt doch von uns am besten, dass diese Ähnlichkeit bei Zwillingen oder Mutter und Kind oder Vater und Kind auftritt. Ersteres und letzteres scheiden aus, weil Ziva kein Mann ist und Chaja zu jung für einen Zwilling von Ziva.” „Und der Fall Geschwister mit den selben Eltern?”, fragte Tony. „Warum sollte sie dann sagen, Chaja sei ihre Halbschwester?”, erinnerte Abby ihn, „Im Grunde hat Tim ja Recht ... ” Die drei diskutierten solange darüber, bis sie alle drei sich sicher waren, dass McGees Meinung stimmen musste. Sie nahmen sich vor, Tony zu schicken, der Ziva an diesem Abend besuchen und sie ausfragen sollte. Tony war zwar dagegen gewesen, aber im Grunde wollte er es mehr als die beiden anderen wissen, weshalb er zustimmte – unter der Bedingung, dass die beiden ihn ins Kino einluden. Es war schon nach acht Uhr am selben Abend, als Tony das Hauptquartier des NCIS verließ, um zu Ziva und Chaja zu fahren. Er wollte Ziva ausfragen, auch wenn er wusste, dass dieser Plan schief gehen würde, weil Ziva zu gekonnt im Ausweichen von Fragen war. Dennoch wollte Tony den Plan ausführen, also klingelte er an ihrer Haustür. „Tony!” Ziva, die die Tür geöffnet hatte, sah ihn verwundert an. „Hey ... ”, begann er, „Störe ich?” Ziva sah ihn kurz schweigend an, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, Chaja und ich haben gerade gegessen, mehr nicht.”, erklärte sie, „Komm rein.” Und damit ließ sie Tony ins Haus. „Was macht die Kleine hier eigentlich so alleine?”, fragte Tony leise, als er Ziva in die Küche folgte, in der Chaja am Tisch saß und aß. „Sie ist vor meinem Vater und dem Mossad geflohen.”, antwortete Ziva knapp, gab keine weitere Erklärung dazu ab, „Willst du auch etwas essen?” Tony sah das Essen an und schüttelte den Kopf: „Lieber nicht.” Er traute dem Essen, dass auf dem Tisch stand, nicht wirklich. Es sah aus, als würde es gleich weglaufen. „Ziva, ich muss mit dir unter vier Augen sprechen.”, sagte Tony ruhig. Ziva sah ihn fragend an, dann nickte sie. „Komm mit.”, sagte sie, verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer, während Tony ihr folgte. Und dort angekommen fragte sie ihn: „Was ist los?” „Chaja.” „Was?” „Sie ist nicht deine Halbschwester.” „Doch.” „Sie kann es nicht sein.”, sagte Tony bestimmt. Er rief sich alles in Erinnerung, was McGee aufgezählt hatte. „Das Aussehen, die Art und Weise, wie sie sich bewegt, die Stimme ... eure Ähnlichkeit ist größer als bei Halbgeschwistern. Ihr seid eher wie Mutter und Tochter!” Zivas Reaktion verwirrte ihn: Sie senkte den Blick, seufzte und sagte leise: „Verrat keinem etwas.” „Was denn?” „Du weißt, was ich meine.”, antwortete sie leise, sah ihn an und seufzte. Tony nickte langsam. Er hatte alles erwartet, aber das hatte er sich bin zum Ende nicht vorstellen wollen! Also war Ziva doch Chajas Mutter? Das hatte sie ja schneller als erwartet zugegeben! „Ich verrate es keinem.”, antwortete Tony und sah sie an. „Chaja weiß es auch nicht.”, sagte Ziva fast lautlos, „Zu ihrem Schutz.” „Und ihr leiblicher Vater?” „Er ist tot.”, erklärte Ziva, „Aber ich will nicht darüber reden.” Tony nickte langsam. Ziva, die mit einem Mal traurig aussah, umarmte Tony plötzlich, der noch überraschter war, als er ohnehin gewesen war. Sie hatte Tränen in den Augen und konnte Tony nicht in die Augen sehen, der ihr beruhigend über den Rücken strich und leise auf sie einredete, doch Ziva schien sich nicht beruhigen zu wollen oder zu können, deshalb tat er das einzige, was ihm in diesem Moment in den Sinn kam: Er packte ihr Kinn sanft, ob es ein wenig an und verwickelte Ziva in einen innigen Kuss, den diese erwiderte. „Bist du wirklich meine Mutter?”, fragte Chaja plötzlich und zerstörte damit den Moment, den beide genossen hatten. Sie stand im Türrahmen und sah die beiden an, die sie verdutzt ansahen. Ziva sah Tony kurz an, seufzte und sagte dann langsam: „Ja ... es stimmt ... ” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)