Black Like Coffee von Minami (NaruSasu | SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: Lass die Fäuste sprechen ----------------------------------- „Naruto-san.“   „Nnnh…“   „Naruto-san.“   „Ngooah…“   „Naruto-san!“   „Gah!“ Mit einem gurgelnden Schrei schreckte Naruto Uzumaki auf, als ihn plötzlich etwas Hartes an der Schläfe traf. „Was zur…“ Verwirrt und orientierungslos blickte er sich um und wusste zuerst nicht, wo er sich befand. Doch als er nach vorne sah und in die wütenden blauen Augen von Suzumiya-sensei, seiner Lehrerin, blickte, wurde ihm mit einem Schlag bewusst, wo er gerade war.   Im Berufskolleg. Im Klassenraum. Und so, wie Suzumiya-sensei ihn ansah, wohl auch bald im Grab.   „Ähm…“ Mit einem verlegenen Grinsen richtete sich Naruto gerade in seinem Stuhl auf, legte eine Hand in den Nacken und rieb ihn nervös. „Hi? Hab ich Ihnen schon gesagt, wie gut Sie heute aussehen?“ Ein paar seiner Klassenkameraden fingen an zu lachen, doch er ignorierte sie. Er musste schließlich aufpassen, damit er nichts sagen würde, was seine Lehrerin nur noch wütender werden ließ.   „Ihr Kleid“, fuhr Naruto in seinem Versuch fort, Suzumiya-sensei zu besänftigen, „Es betont wirklich sehr gut Ihre… Uh…“ Er starrte auf ihre riesigen Brüste, welche in ihrem engen, weit ausgeschnittenen Kleid noch viel größer und gigantischer aussahen, als sie es eh schon waren. Durften Lehrerinnen so wirklich rumlaufen? Da war es doch kein Wunder, dass sich keiner auf den Unterricht konzentrieren konnte... „Ihre… Uh… Also…“ Unbeholfen gestikulierte er mit den Händen herum und stieß dabei ausversehen seine Wasserflasche vom Tisch.   „Augen“, beendete er seinen Satz schließlich und bückte sich, um seine Flasche wieder aufzuheben. „Ihre Augen.“ Er nickte, wie um seine Aussage damit noch einmal zu bestätigen.   „Augen?“, wiederholte Kiba Inuzuka, Narutos bester Freund, mit einem breiten Grinsen, „Meinst du die Augen oben oder die unten?“   „Klappe, Köter!“, zischte Naruto ihm wütend zu und trat ihm unterm Tisch gegens Bein, „Sie weiß ganz genau, welche Augen ich meine!“   „Ja“, stimmte Suzumiya-san zu, „Sie meinen meine Brüste.“   Naruto verschluckte sich an seiner Spucke und lief rot an, während Kiba in lautes Gelächter und Gejaule ausbrach. „Das… Das haben Sie gesagt, Sensei“, erwiderte er schließlich, die Lippen zu einem schiefen Grinsen verzogen.   Seine Lehrerin seufzte und strich sich eine blonde Locke hinters Ohr. „Nun, Naruto-san. Können Sie mir vielleicht sagen, was in den letzten Minuten vorgefallen ist?“   „Natürlich!“ Naruto nickte eifrig, die Augen groß. „Ich bin auf dieser Insel gewesen, so riesengroß und einsam, wissen Sie? Ein bisschen wie in der Fernsehserie LOST. Gott, ich liebe LOST.“ Seine Miene wurde verträumt, während er an seine Lieblingsserie dachte, doch dann winkte er schnell mit der Hand ab. „Wie auch immer. Ich dachte, ich wäre alleine auf dieser großen Insel, aber dann war da auf einmal Pamela Anderson! Pamela Anderson, Mann! Und-“   „Ich wollte nicht wissen, was in Ihrem Traum passiert ist, Naruto-san“, unterbrach Suzumiya-sensei ihn barsch, „Sondern im Unterricht.“   „Traum?“ Irritiert runzelte der Blonde die Nase und kratzte sich am Hinterkopf. „Huh, hab ich geträumt?“   „Natürlich.“ Suzumiya-senseis Stimme klang von Sekunde zu Sekunde genervter. „Oder sehen Sie hier etwa irgendwo Pamela Anderson?“   Naruto öffnete den Mund um ‚Ja‘ zu sagen, beschloss aber dann, es lieber sein zu lassen, da er seine Lehrerin wirklich nicht zur Weißglut bringen wollte. Obwohl sie Pamela Anderson wirklich ähnlich sah mit ihrem blonden Haar und den monströsen Brüsten. Er drehte sich zu Kiba und nickte mit dem Kopf in die Richtung von Suzumiya-sensei, ein Schmunzeln auf den Lippen.   Kiba, der seinen Freund auch ohne Worte verstehen konnte, biss sich mit einem Schnauben auf die Unterlippe. Seine Wangen wurden prall und sein Körper fing wegen der Anstrengung, nicht laut loszulachen, an zu zittern. Naruto ging es genauso. Er legte sich eine Hand auf den Mund, um sich das Lachen zu verkneifen, doch dann streifte sein Knie leicht Kibas und das war‘s.   Sie fingen gleichzeitig an zu lachen; lang und laut. Kiba hatte die Arme um seinen Bauch geschlungen und er war nach vorne gebeugt. Tränen glitzerten in seinen Augen. Naruto schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, der Kopf in den Nacken geworfen.   „Jungs!“ Sakura Haruno, ihre gemeinsame Freundin, trug einen grimmigen Ausdruck im Gesicht, als sie die zwei ermahnte. „Seid leise, das ist überhaupt nicht witzig!“ Sie nahm ihr Buch – Grafik und Gestaltung – in die Hand und schlug zuerst Kiba, dann Naruto damit auf dem Kopf.   „Aww!“ Mit einem Schmollen rieb sich Naruto die schmerzende Stelle. Sakura sah vielleicht zierlich aus, aber sie hat verdammt viel Kraft in ihren Armen und das Buch, mit denen sie ihn geschlagen hatte, war auch alles andere als leicht. „Du kannst so eine Spaßbremse sein, Sakura-chan!“   „Wie alt waren Sie doch gleich nochmal, Naruto-san?“, fragte seine Lehrerin ihn mit einem lauten Seufzen und massierte sich die Schläfe.   „Ich bin 22!“, erwiderte Naruto mit einem Strahlen, „Vor ein paar Tagen erst geworden.“   „Sie sind wirklich sehr reif für Ihr Alter.“ Ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Als in diesem Moment die Schulglocke ertönte, schüttelte sie den Kopf. „Heute gibt es keine Hausaufgaben“, rief sie, um über den Krach von eifrigen Schülern, die ihr Unterrichtsmaterial in ihre Rucksäcke warfen, gehört zu werden. „Naruto-san.“   Naruto, der gerade seinen alten, zerfledderten Wolfskin-Rucksack um seine linke Schulter geschlungen hatte, blickte auf. „Ja?“   „Wenn ich Sie noch einmal dabei erwische, wie Sie in meinem Unterricht schlafen, dann wird es Ärger geben, haben wir uns da verstanden?“   „Heh, ja.“ Naruto rieb sich den Nacken. „Tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen.“   „Er hat einen Kater“, mischte sich Kiba in das Gespräch ein und schlang seinen Arm um die Schultern des Blonden, „Wir waren gestern noch ein bisschen feiern und so.“   „An einem Schultag Alkohol trinken.“ Suzumiya-sensei schüttelte den Kopf und strich ihr Kleid glatt, bevor sie ihre Tasche nahm und in Richtung Tür ging. „Sie beide sollten wirklich Prioritäten setzen, sonst werden Sie meine Klasse nicht bestehen.“   „Schlampe“, murrte Kiba, als sie weg war und strich sich durchs Haar, „Als ob wir die einzigen wären, die in ihrer Klasse schlecht sind.“   „Sie hat uns voll auf dem Kieker!“, stimmte Naruto mit einem Jammern zu und verschränkte die Arme hinterm Kopf, „Wir machen gar nichts, aber dennoch behandelt sie uns wie Dreck. Ich mein, hallo? Sie hat mich mit Kreide beworfen!“ Er verzog das Gesicht und rieb über die Stelle, während sie den Klassenraum verließen und raus in den Gang gingen. „Deswegen könnte ich sie bestimmt verklagen!“   „Du willst mich verklagen?“, ertönte Sakuras Stimme von rechts und Naruto sah sich um, um sie hinter ihnen herlaufen entdecken zu können. „Wegen dem Klaps mit dem Buch?“   „Nein, dich doch nicht, Sakura-chan!“ Grinsend winkte er ab. „Dich würde ich deswegen doch niemals verklagen. Du weißt doch, wie es mich anmacht, wenn du handgreiflich wirst.“ Er wackelte mit den Augenbrauen und lachte erheitert, als Sakura leicht errötete und ihn schubste.   „Perversling“, beschimpfte sie ihn, ihren Schulordner an ihren Oberkörper gepresst.   Naruto zwinkerte sie nur an und holte dann sein Handy hervor, um einen Blick auf die Uhrzeit erhaschen zu können. „Hey, Leute. Der Bus kommt erst in zehn Minuten, können wir davor noch kurz in die Cafeteria?“ Er sah fragend vom einem zum anderen. „Ich bin immer noch total müde, vielleicht kann ein Kaffee mich ein wenig aufwecken.“   „Das hast du davon, wenn du an einem Dienstagabend trinken gehst“, erwiderte Sakura mit einem Seufzen und strich sich eine rosa Haarsträhne hinters Ohr, „Aber klar, ich könnte auch einen Kaffee vertragen.“   „Ich kann leider nicht.“ Kiba schüttelte den Kopf. „Ich fang doch heute meinen neuen Job an, schon vergessen?“   „Ah, stimmt ja!“ Naruto kratzte sich an der Wange, die Nase leicht gerunzelt. „Hatte echt ganz vergessen, dass das heute war. Viel Spaß beim Regale einräumen und so.“   „Mann, ich hoffe, ich kann auch noch was anderes machen!“, stöhnte Kiba und stopfte die Hände in die Hosentasche, „Ich bin viel zu gut für so eine Drecksarbeit!“   „Du wolltest den Job, Kiba“, erinnerte Sakura ihn, „Also beschwer dich jetzt auch nicht.“   „Ja, aber…“ Der Braunhaarige schob die Unterlippe hervor und seufzte dann. „Wie auch immer, ich muss mich langsam auf den Weg machen, damit ich meine Bahn erwische. Bis morgen, Leute!“   „Bis morgen!“, erwiderten seine Freunde und winkte ihm nach.   „Und nochmal viel Spaß, Köter! Du wirst es brauchen!“, rief Naruto ihm noch hinterher, ein Grinsen auf den Lippen, als Kiba ihm den Mittelfinger zeigte. „Hach, er freut sich wirklich, was?“   „Ich kann ihn wirklich nicht verstehen.“ Sakura runzelte die Stirn, als sie in die Cafeteria eintraten und sich auf den Weg zum Heißgetränkeautomaten machten. „Wenn er den Job nicht hätte machen wollen, dann hätte er sich nicht bewerben sollen.“   „Du kennst Kiba doch“, erwiderte Naruto schulterzuckend und holte seine Geldbörse hervor, um ein paar Yen in den Automaten zu werfen. „Er jammert über alles.“   „Nein“, verbesserte Sakura ihn, die Augen auf den Pappbecher gerichtet, der langsam mit brauner Flüssigkeit gefüllt wurde. „Er jammert über vieles. Du bist derjenige, der über alles jammert.“   „Das stimmt nicht!“, stritt Naruto sofort lauthals ab. Sakura sah ihn einfach nur mit eindringlichem Blick an. „Okay, vielleicht ein bisschen“, murrte er schließlich leise und griff nach drei Tütchen Zucker, um diese in seinen Kaffee zu schütten.   Sakura verzog darauf angewidert das Gesicht. „Wie kannst du nur so etwas trinken?“, wollte sie wissen, während sie beobachtete, wie Naruto noch etwas Milch dazu tat und dann mit einem Holzlöffelchen umrührte.   „Ich mag halt einfach süße Dinge“, erwiderte Naruto mit einem Schulterzucken und führte den Pappbecher an seine Lippen, um einen Schluck zu nehmen. Er zuckte zusammen, als die heiße Flüssigkeit seine Zunge berührte und ließ den Becher dabei fast fallen. „Fuck! Heiß!“   Das Mädchen seufzte nur und schüttelte den Kopf, bevor sie ihre Geldbörse aus der Tasche nahm und einen Schein in den Kaffeeautomaten schob. „Trottel.“   Vorsichtig legte Naruto den Becher auf einem Tisch ab und streckte dann seine Zunge heraus. Behutsam tastete er sie ab und wimmerte leise, als ihn dabei Schmerz durchzuckte.   „Sakura!“, beschwerte er sich, „Ich hab mir die Zunge verbrannt!“ Zumindest wollte er dies sagen, aber da seine geschändete Zunge ihm immer noch aus dem Mund hing, klangen seine Worte viel eher nach „Sahura! Ish hahe miha tie Chunge herbrannt“.   Sakura wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. „Ich weiß, Naruto“, sagte sie und gab ein Tütchen Zucker und etwas Milch in ihren Becher.   „Wo bleibt das Mitleid?“, wollte Naruto wissen, als er seinen Pappbecher wieder in die Hand nahm. Diesmal pustete er, bevor er einen Schluck nahm.   „Wegen so etwas bekommst du kein Mitleid von mir.“ Sakura nahm sich einen Plastikdeckel mit einer kleinen Trinköffnung und stülpte ihn über ihren Becher. „Du solltest dir auch einen nehmen“, riet sie Naruto, als sie sah, dass er keinen Deckel hatte, „Sonst passiert noch ein Unglück.“   „Ach was!“ Grinsend schlürfte Naruto seinem Kaffee und winkte dann ab. „Ich pass schon auf.“   „Naruto.“ Sakuras Stimme war warnend. „Ich kenn dich und ich rate dir, einen Deckel mitzunehmen. Bei deiner Tollpatschigkeit wirst du früher oder später etwas verschütten, dessen bin ich mir sicher.“   „Oh? Ist das eine Herausforderung?“ Mit einem Schmunzeln hob Naruto eine blonde Augenbraue. Er mochte - nein, er liebte Herausforderung und er würde jede annehmen, egal wie lächerlich sie auch sein mochte. „Ich bin mir sicher, dass ich nichts verschütten werde.“   Sakura seufzte nur und nahm dann selbst einen Schluck von ihrem Kaffee. „Wenn du meinst. Sag nachher aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Sie warf einen Blick auf ihre silberne Armbanduhr. „Komm, wir sollten uns beeilen, sonst verpassen wir noch den Bus.“   Naruto stimmte ihr mit einem Nicken zu und so verließen sie die Cafeteria mit eiligen Schritten und machten sich auf den Weg zur Bushaltestellte.   Das Konoha Berufskolleg für Grafik- und Mediendesign lag glücklicherweise sehr zentral und war demnach einfach zu erreichen. Mehrere Buslinien sowie die Straßenbahn hielten in der Nähe des Kollegs und so brauchten die beiden auch nicht lange, bis sie an der Bushaltestelle angekommen waren.   Sakura warf erneut einen Blick auf die Uhr, während sie sich durch die Schülermengen quetschten. „Gut, wir haben noch ein paar Minuten“, meinte sie, als sie an einer relativ leeren Stelle zum Stehen kamen.   „Ach was.“ Naruto vergrub eine Hand in der Gesäßtasche seiner zerlöcherten Jeans, während er die Autos, die an ihnen vorbei fuhren, beobachte. „Unser Bus kommt immer zu spät, das weißt du doch.“   „Na und?“ Sakura sah ihn finster an. „Es ist dennoch besser zu früh da zu sein, als nachher den Bus zu verpassen und eine halbe Stunde lang auf den nächsten zu warten.“   Naruto gab ein lautes, schlürfendes Geräusch von sich, als er an seinem Kaffee nippte. „Aber der Bus wird nicht zu früh kommen. Wie lange sind wir jetzt schon hier auf der Schule? Ein Jahr und ein paar Zerquetschte?“ Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Joa, sollte hinkommen. Auf jeden Fall, in dieser Zeit, Sakura-chan, ist der Bus da jemals pünktlich gewesen?“   Sie presste die Lippen zusammen, antwortete aber nicht.   „Na?“ Grinsend zog der Blonde eine Augenbraue hoch und beugte sich näher zu ihr. „Na? Na?“   „Nein“, brachte Sakura schließlich durch zusammengebissene Zähne hervor, „Bis jetzt war er noch nie pünktlich.“   „Na, siehst du.“ Naruto sah befriedigt aus, dass sie ihm in dem Punkt zustimmte. „Hab ich doch gesagt.“   „Aber es gibt immer ein erstes Mal.“ Sakura strich sich ein paar Haarsträhnen aus den Augen und nahm dann einen kleinen Schluck. „Wer weiß, vielleicht kommt er ja heute pünktlich?“   Naruto holte sein Handy hervor und warf einen Blick auf das Display. „Dann sollte er jetzt kommen.“ Er schob sein Handy wieder in die Hosentasche und schirmte seine Augen mit der Hand ab, um sich dann von links nach rechts umzusehen. „Ich kann ihn nicht erkennen.“ Grinsend drehte er sich zu Sakura. „Du?“   Sie rollte mit den Augen. „Jaja, ist ja gut. Ich bin dennoch lieber etwas zu früh hier. Es beruhigt mich.“   Naruto zuckte nur mit den Schultern und ging einen Schritt vom Straßenrand weg, als ein Bus einfuhr. Es war eine andere Buslinie, nicht ihre, und Naruto war mehr als nur froh darüber. Denn der Großteil der Schüler, die um sie herum standen, nahmen diesen Bus, deshalb waren schlussendlich nur noch knapp zehn Leute da, mit denen sie sich ihren Wagen teilen mussten, und das war durchaus angenehmer.   Das Fahrzeug verschwand wieder. Naruto stöhnte laut und streckte sich, als die Bushaltestelle leerer wurde. „Atmen!“, rief er begeistert und zog sein oranges Shirt, das beim Strecken etwas hochgerutscht war, wieder nach unten. „Ich kann wieder atmen, Sakura-chan!“   Sie schnaubte nur und stellte sich dann neben ihn. Sakura sah auf die Uhr und seufzte, da ihr Bus nun schon zwei Minuten Verspätung hatte.   Naruto lächelte sie an und hielt ihr seinen Kaffeebecher unter die Nase. „Bis jetzt habe ich noch nichts verschüttet!“, meinte er stolz, „Keinen einzigen Tropfen.“   „Noch“, betonte Sakura, „Aber freu dich nicht zu früh. Wir müssen noch mit dem Bus fahren und es wäre wirklich ein Wunder, wenn du dabei nichts verschütten würdest.“   „Wunder gibt es immer wieder!“, sang Naruto lauthals, hakte seinen Arm mit Sakuras ein, und schaukelte langsam von links nach rechts. „Heute oder morgen können sie geschehen!“   Sie rollte mit ihren grünen Augen, aber dennoch schlich sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, als sie ihm mit einem „Trottel“ auf dem Hinterkopf schlug.   Naruto schloss die Augen, während er sich über den Hinterkopf rieb. „Du bist so ein Mannweib“, murrte er leise vor sich hin, „Nicht nur, dass du andauernd gewalttätig bist, du bist auch noch so flach wie ein Bügelbrett.“   Sakuras linke Augenbraue zuckte gefährlich und sie ballte eine Hand zur Faust. „Was hast du gerade gesagt, Naruto?!“, fragte sie knurrend nach. Ihre Stimme versprach Mord und Totschlag und sie jagte Naruto einen unangenehmen Schauer über den Rücken.   „Dafür hast du einen geilen Arsch!“ Defensiv hob er beide Hände in die Luft und ging vorsichtshalber einen Schritt zurück. „Einen echt tollen Arsch. Ich steh eh mehr auf Ärsche als auf Brüste, weißt du?“   Sakura sah ihn lange an, schnaubte dann schließlich und strich sich ein paar Haarsträhnen hinters Ohr   Naruto atmete erleichtert aus, weil er dem Zorn der Sakura Haruno gerade noch einmal entkommen konnte und nippte an seinem Kaffee, der Blick auf die Straße gerichtet. „Ah, da kommt unser Bus!“, rief er, als er ihn auf sie zukommen sah. „Und diesmal nur…“ Er blickte auf die Uhr. „Nur sechs Minuten zu spät! Wow, heute kommt er aber echt früh, huh?“   Sakura stimmte mit einem Summen zu und wartete, bis der Bus vor ihnen anhielt, dann stieg sie hinein. Naruto folgte ihr nach.   „Aww Mann, heute ist es voll!“, beschwerte er sich, nachdem er sich umgesehen hatte und stellte sich dann mit Sakura in den Mittelteil des Busses, wo bereits mehrere Leute standen „Ich will sitzen! Ich kann nicht so lange stehen!“   „Beschwer dich nicht.“ Sakura war neben ihn, in einer Hand der Kaffee, die andere um die Metallstange vor dem Fenster geschlungen. „Ich muss viel länger fahren als du und demnach auch viel länger stehen.“   „Mmh.“ Nachdenklich legte der Blonde den Kopf schief und hielt sich ebenfalls fest, als der Bus losfuhr. „Vielleicht hast du deswegen so einen tollen Arsch? Weil du so oft stehst?“   Sakura errötete leicht, als sie bemerkte, wie einer der Passagiere ihr wegen Narutos Kommentar auf den Arsch starrte. „Klappe!“, fuhr sie Naruto an und drehte sich dann um, „Und du hör auf zu glotzen, bevor ich dir die Nase breche!“   Naruto lachte, als er den geschockten Gesichtsausdruck des Spanners sah. „Du solltest lieber tun, was sie sagt“, riet er ihm mit einem Schmunzeln, „Sie hat einen verdammt guten rechten Haken.“   „Verdammt richtig!“ Sakura ballte die Hand zur Faust und ihre Knöchel knacksten dabei bedrohlich. Der Typ schluckte sichtbar, murmelte eine Entschuldigung vor sich hin und verschwand dann in den vorderen Bereich des Busses.   „Ich glaub, der hat sich in die Hose gepisst vor Angst!“, meinte Naruto lachend. Der Bus hielt an und er stieß dabei mit jemandem zusammen, machte sich aber nicht die Mühe, sich umzudrehen oder zu entschuldigen. „Du bist echt die Beste, Sakura-chan! Genau deswegen liebe ich dich!“   Sakuras Augen weiteten sich leicht bei seinen Worten, bevor sie verlegen den Kopf zur Seite drehte und aus dem Fenster sah. Naruto konnte sehen, dass ihre Wangen leicht gerötet waren und er musste lächeln.   Er und Sakura kannten sich schon seit dem Kindergarten, also inzwischen schon über zehn Jahre. Anfangs hatte sie ihn nicht gemocht, weil Naruto ihr zu laut und nervend gewesen war, aber über die Zeit hatte sich zwischen ihnen eine echte Freundschaft entwickelt.   Und mehr. Naruto wusste nicht mehr genau, wann seine Gefühle für sie angefangen hatten, sich zu verändern, aber bevor er sich versehen hatte, hatte er sich in das rosahaarige Mädchen verliebt. Er hatte auch keinen Hehl aus seiner Verliebtheit gemacht, er hatte sie mehrmals nach einer Verabredung gefragt, aber sie hatte immer und immer wieder abgelehnt. Jahrelang. Bis…   Bis sie schließlich Ja gesagt hatte. Naruto war überrascht gewesen, hatte sein Glück zuerst nicht glauben können. Ihre Verabredung war toll gewesen und scheinbar war er nicht der Einzige gewesen,der das so gesehen hatte, denn als er sie um ein erneutes Treffen gebeten hatte, hatte Sakura ohne mit der Wimper zu zucken zugesagt.   Sie waren vier Mal miteinander ausgegangen, bis Naruto sie vor ihrer Haustüre schließlich zum ersten Mal geküsst hatte. Und Sakura hatte den Kuss erwidert. Von dem Tag an waren sie ein Paar gewesen, aber leider hatte ihre Beziehung nicht allzu lange angehalten.   Nach knapp einem halben Jahr war beiden bewusst geworden, dass ihnen eine Freundschaft doch lieber war und dabei hatten sie es auch belassen. Bei besten Freunden. Naruto hatte aber dennoch nichts bereut und er war froh, dass Sakura das erste Mädchen gewesen war, dass er geküsst und mit welchem er schließlich auch Sex gehabt hatte.   Sie sah immer noch aus dem Fenster, also stieß Naruto seine Schulter leicht gegen ihre und blickte sie mit funkelnden Augen an. Sakura lächelte und schubste ihn sanft zurück. „Trottel“, murmelte sie dabei leise.   „Heh.“ Naruto grinste nur und nahm die Hand von der Metallstange, um sich über den Nacken zu reiben, doch das war ein Fehler gewesen. Ein riesengroßer Fehler, denn in genau diesen Moment hielt der Bus abrupt an, um nicht in einen Fahrradfahrer zu rasen.   Naruto verlor sein Gleichgewicht durch diese plötzliche Bremsung und versuchte noch verzweifelt, sich an irgendetwas oder jemanden festzuhalten, doch es war bereits zu spät. Mit einem gewürgten Schrei kippte er nach hinten und Naruto war sich sicher, dass er hinfallen würde, doch dann knallte sein Rücken gegen etwas Hartes und er stolperte ein paar Schritte rückwärts, bis er sein Gleichgewicht wieder einigermaßen zurück erlangt hatte.   „Fuck“, fluchte er leise und rieb sich mit einem Stöhnen den schmerzenden Hinterkopf. Er hörte ein Grunzen hinter sich und drehte sich dann schnell um, wollte sehen, wer oder was ihm vor seinem Fall gerettet hatte.   Es war ein Kerl. Ein Kerl mit dunklen – ob schwarz oder dunkelblau konnte Naruto nicht genau sagen – Haaren und ebenfalls dunklen Augen. Zwei kinnlange Haarsträhnen umrahmten sein blasses, oval geformtes Gesicht, und das Haar seines Hinterkopfs war etwas kürzer und stachelig. Er war schlank, aber muskulös gebaut. Er war etwas größer als Naruto und er schätzte ihn etwa auf sein Alter.   Schwarze, kalte Augen starrten ihn an und für einen Moment wusste Naruto nicht, was er sagen sollte, also blickte er zurück. Erst als er einen Muskel in der Wange des anderen Kerls zucken sehen konnte und bemerkte, wie angespannt dessen Kiefer doch war, öffnete er den Mund.   „Oh… Äh, fuck, sorry, Mann!“, entschuldigte er sich hastig, ein verlegenes Grinsen auf den Lippen. „Der Bus hat auf einmal angehalten, wie du sicher mitbekommen hast, heh, und ich konnte mich irgendwie nicht mehr festhalten und hehe… Tja.“ Er fuchtelte beim Reden mit dem Armen herum und erst jetzt fiel ihm auf, wie verdächtig leicht sich der Kaffeebecher in seiner Hand auf einmal anspürte.   Seine Augen weiteten sich leicht und er starrte in den Becher. Leer. Bis auf wenige Tropfen war er komplett leer. Naruto fluchte erneut und sah an sich herunter, suchte sich nach Kaffeeflecken ab, konnte aber keine finden. Er wollte gerade erleichtert ausatmen, da bemerkte auf einmal auf, dass der dunkelhaarige Typ, dessen Körper ihn vor einem Sturz gerettet hatte, etwas in den Händen hielt.   Es war ein Buch. Ein dickes Buch. Naruto konnte von diesem Blickwinkel aus keinen Blick auf den Buchrücken oder das Buchcover erhaschen, aber dafür konnte er etwas anderes sehen. Braun. Die ganzen Seiten waren übersät mit hellbraunen Flecken.   Naruto blinzelte. Kaffeebecher leer. Keine Flecken auf seiner Kleidung, aber dafür braune Flecken in dem Buch. In dem Buch, welches nicht ihm gehörte.   „Fuck“, sagte Naruto, als ihm alles klar wurde. „Shit! Scheiße, Mann, tut mir echt leid!“ Er biss sich auf die Unterlippe, während er dem Anderen einen entschuldigenden Blick zuwarf und streckte die Hände nach dem Buch aus, um besser sehen zu können, wie groß der Schaden wirklich war.   „Lass mich-“, fing er an, doch bevor er seinen Satz beenden konnte, schlug der Unbekannte das Buch bereits mit einem lauten Knall zu und drückte es gegen seine Brust und außer Narutos Reichweite.   Langsam hob Naruto den Blick und sah ihn an. Sein Kiefer war immer noch angespannt und die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. So fest zusammengepresst sogar, dass sie langsam weiß wurden. Seine dunklen Augen waren zu Schlitzen verengt und seine Augenbrauen zuckten gefährlich.   Naruto schluckte langsam, als ihn ein ungutes Gefühl überkam und er zwang sich, in die kalten Augen des Anderen zu sehen. „Hör zu, Mann“, begann er langsam, „Das mit deinem Buch tut mir echt leid. Das war keine Absicht. Wenn du willst, dann-“   Es passierte so schnell, dass Naruto nicht reagieren, nicht einmal realisieren konnte, was geschah. In einem Moment stand er noch vor dem Unbekannten und wollte sich bei ihm entschuldigen, im nächsten Moment war er bereits mehrere Meter rückwärts gefallen, sein Blut pochte ihm laut in den Ohren und er fühlte einen unglaublichen, beißenden Schmerz in seinem Kiefer.   Er spürte etwas Warmes auf seinem Kinn und leckte sich langsam über die Lippen, wobei er einen kupfernen, unverkennbaren Geschmack wahrnehmen konnte – Blut.   „Naruto“, konnte er Sakura geschockt flüstern hören, doch er ignorierte sie. Stattdessen drehte er den Kopf, bis er wieder zum Dunkelhaarigen sehen konnte. Dieser hatte das Buch fest in seiner linken Hand umschlossen. Seine rechte Hand dagegen war zu einer Faust geballt und war noch immer in er Luft.   „Du hast mich geschlagen“, sagte Naruto langsam und er hob die Hand, um mit den Fingerspitzen vorsichtig über die linke Seite seines Kiefers zu streichen. Er musste sich auf die Zunge beißen, um nicht aufzustöhnen, als ihn bei dieser sanften Berührung ein unglaublicher Schmerz durchzuckte.   Der Unbekannte antwortete nicht, aber sein rechter Mundwinkel zuckte gefährlich, dann wurde sein Gesicht wieder ausdruckslos. Er entspannte seine Hand und ließ sie fallen.   „Du hast mich geschlagen“, wiederholte Naruto und kam einen Schritt auf ihn zu. Er konnte es nicht glauben. Er hatte sich bei dem Typen entschuldigen wollen, hatte ihm sogar anbieten wollen, ihm ein neues Buch zu kaufen und was tat er? Was tat dieser unverschämte, verfickte Bastard? Er schlug ihm eine rein!   Er konnte es nicht fassen. Er konnte es einfach nicht fassen! Was für ein Arschloch! Naruto knirschte mit den Zähnen, als ihn plötzlich eine so große Wut überkam, dass ihm schwindelig wurde. Er fühlte sich wie benommen, als sich der Zorn immer weiter und weiter in ihm ausbreite, bis er sich kaum mehr beherrschen konnte.   Seine Schultern zitterten vor lauter Wut, die er in sich staute und die raus wollte. Er knackste mit den Knöcheln, als er kurz vor dem Dunkelhaarigen zum Stehen kam, die Zähne gefletscht. „Du hast mich geschlagen, du Bastard!“   Der Andere schien unbeeindruckt von seinem Zorn. Die einzige Reaktion, die er zeigte, war das Hochziehen einer feinen Augenbraue. Das war’s. Dieser Mangel einer angebrachten Reaktion war das, was das Fass zum Überlaufen brachte und deswegen krallte Naruto seine Hand mit einem Knurren in den Kragen des Dunkelhaarigen und zog ihn zu sich.   „Das war ein Fehler“, zischte er leise, die Augen zu Schlitzen verengt, „Ein großer Fehler, du Wichser. Das hättest du lieber nicht gemacht.“   Mit diesen Worten holte er mit der Faust aus und schlug zu. Der Andere war leider schneller als erwartet. Obwohl Naruto ihn festhielt, damit er keine Chance hatte auszuweichen, konnte er es dennoch rechtzeitig schaffen, seinen Kopf zur Seite zu drehen, sodass Narutos Knöchel seine blasse Wange bloß streiften.   Naruto fauchte und holte nochmal aus, doch noch bevor er erneut zuschlagen konnte, rammte sich ein Knie zwischen seine Beine. Mit einem Röcheln ließ er den Kragen los und taumelte ein paar Schritte rückwärts, beide Hände mit schmerzerfüllter Miene auf seinen Schritt gedrückt.   „Hn.“ Sein Angreifer schmunzelte und klopfte sein Shirt ab, so als hätte Narutos Berührung ihn verschmutzt.   „Arschloch...“, konnte Naruto zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorbringen, immer noch in seiner vornübergebeugten Position. Es tat weh. Es tat höllisch weh. Viel mehr als der Kinnhaken und er musste sich wirklich anstrengen, die Tränen, die in seinen Augen brannten, vom Fallen abzuhalten.   „Naruto…“ Er spürte Sakuras Hand auf seiner Schulter und neigte den Kopf zu ihr. Sie sah besorgt aus. „Lass es sein. Er ist es nicht wert und wir sind hier mitten im Bus, ihr könntet ausversehen irgendjemanden verletzten.“   „Keine Sorge, Sakura-chan.“ Naruto legte seine Hand auf ihre und drückte sie sanft, bevor er sie von seiner Schulter entfernte. Er schenkte ihr ein breites Grinsen. „Der Einzige, der verletzt wird, ist dieser Bastard.“   Und damit stürmte er los. Sein Gesicht war entschlossen, seine rechte Hand zur Faust geballt. Und diesmal konnte er einen Treffer landen. Der Dunkelhaarige schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Naruto so schnell wieder angreifen würde, und reagierte demnach viel zu langsam, als er Naruto auf ihn zu rennen sah.   Seine Faust rammte sich in seinen Magen und Naruto grinste zufrieden, als der Andere bei diesem Schlag ein würgendes Geräusch von sich gab. Es war ziemlich schwer, sich in einem so engen, kleinen Raum zu prügeln. Sakura hatte wirklich Recht, er musste aufpassen, dass er keine Unschuldigen verletzte. Aber so wie es aussah, achtete der Andere auch darauf, dass seine Schläge nur Naruto trafen, weswegen glücklicherweise auch kein anderer Passagier verletzt wurde.   Über die Lautsprecher konnte Naruto wahrnehmen, wie der Busfahrer ihnen mehrmals befahl, sofort aufzuhören und sogar damit drohte, sie rauszuschmeißen, doch sie ignorierten es beide, waren viel zu in ihren Kampf vertieft.   Er hörte Sakura im Hintergrund brüllen, dass sie den Schwachsinn beenden sollten, aber auch sie ignorierte er. Er wollte gerade zu einem Schlag ins Gesicht seines Gegners ansetzen, da blieb der Bus plötzlich mit quietschenden Reifen stehen.   „Woah!“ Total überrascht von der plötzlichen Bremsung flog Naruto nach vorne und knallte so gegen den Dunkelhaarigen. Er krallte sich an ihm fest, um nicht hinzufallen oder ihn bei einem Sturz wenigstens mitzureißen.   Der Andere grunzte und stolperte, fiel allerdings nicht hin. Naruto bewegte sich für einige Sekunden nicht und versuchte stattdessen erst einmal, wieder zu Atem zu kommen. Seine Hände waren in die Seiten des Dunkelhaarigen gekrallt, seine Wange ruhte auf seiner Brust. Irgendwie befriedigte es ihn, das schnell klopfende Herz des Anderen zu hören. Das zeigte ihm, dass er genauso aus der Puste war von ihrem Kampf wie er selbst.   Naruto schluckte mit einigen Schwierigkeiten und konnte dabei Blut schmecken. „Fuck“, fluchte er leise.   „Raus!“, ertönte plötzlich eine wütende Stimme und erst jetzt fiel dem Blonden auf, wie still es doch gerade im Bus war. „Sofort raus!“   Naruto richtete sich langsam auf, grunzte, als der Dunkelhaarige ihn von sich weg stieß und sah sich dann um, um herauszufinden, wer gerade gesprochen hatte und wen die Person damit gemeint hatte.   „Guck dich nicht so blöd um, Blondchen, ich mein dich!“, sprach die zornige Stimme weiter und Naruto blinzelte überrascht, bevor er nach vorne sah und feststellen konnte, dass es der Busfahrer war, dem die Stimme gehörte.   „Du und der andere Idiot, mit dem du dich geprügelt hast. Verlasst sofort meinen Bus!“   Die Türen des Busses öffneten sich mit einen Knarzen und Naruto guckte nach draußen. Sie standen an keiner Bushaltestelle, deswegen war es für ihn auf die Schnelle schwer, ihren Standort zu bestimmen. Er wusste nur, dass er hier noch nicht raus musste und genau das sagte er dem Busfahrer auch.   „Mir egal!“ Der Busfahrer stand von seinem Sitz auf, das Gesicht zu einer wütenden Fratze verzerrt. „In meinem Bus prügelt man sich nicht! Also verlasst ihr sofort mein Fahrzeug oder ich ruf die Polizei!“   „Was?!“ Naruto riss die Augen auf. „Das können Sie doch nicht ernst meinen?!“ Er sah den Fahrer an, doch dieser sah nicht so aus, als würde er Witze machen. Er blickte zu Sakura, unsicher, was er nun machen sollte, doch seine Freundin wirkte genauso verunsichert wie er.   „Hn“, ertönte schließlich eine Stimme und Naruto drehte sich um, um zu sehen, wie der Dunkelhaarige sich die Falten aus der Kleidung strich und dann ohne ein weiteres Wort zu sagen den Bus verließ.   Naruto sah noch einmal zum Fahrer und dann zu Sakura, ehe mit zusammengepressten Lippen ebenfalls den Bus verließ.   Er hatte gerade erst den zweiten Fuß nach draußen gesetzt, als der Bus auch schon wieder losfuhr.   Mit grimmigem Blick sah er dem Fahrzeug nach. „Arschloch“, murrte er und zeigte dem Bus den Mittelfinger, bevor er sich umsah, um herauszufinden, wo zur Hölle er gerade war. Sie waren in der Innenstadt, so viel wusste er, aber da es dort so viele Kreuzungen und Wege gab, war er unsicher, welchen er jetzt nehmen sollte.   Er fuhr zwar nun schon seit über einem Jahr mit dem Bus, aber da er bis jetzt nie wirklich aufgepasst hatte, welche Route dieser nahm, konnte er dem Fahrzeug auch nicht folgen, da er einfach nicht wusste, wann und wo er abbiegen musste.   Sein Blick fiel auf den Dunkelhaarigen, welcher ebenfalls nach links und rechts guckte, so als wüsste er auch nicht, wo er war. Das Wissen, dass der Bastard auch keine Ahnung hatte, wo sie gelandet waren, besänftigte ihn wenigsten ein bisschen.   „Das ist alles deine Schuld!“, murrte Naruto, als er sich neben ihn stellte, die Hände hinterm Kopf verschränkt. „Du hättest mir keine reinhauen und mich so provozieren sollen, Bastard!“   Der Andere sah ihn aus den Augenwinkeln an, dann schnaubte er und setzte sich in Bewegung, ohne ihn weiter zu beachten.   „Hey!“, rief Naruto ihm nach, „Ich rede mit dir! Bist du behindert oder was?!“ Doch er bekam keine Antwort. Knurrend sah er dem Anderen nach, bis er schließlich um eine Ecke abbog und verschwand. „So ein Pisser.“   Er seufzte und sah sich dann noch einmal um, bis ihm endlich klar wurde, wo er war und welchen Weg er nach Hause nehmen konnte. Er war glücklicherweise nicht allzu weit entfernt von seiner Wohnung, in knapp zehn bis fünfzehn Minuten Fußweg sollte er da sein. Und so machte er sich dann auf den Weg.   Er war gerade erst ein paar Schritte gegangen, als sein Handy anfing zu vibrieren. Naruto nahm es aus seiner Hosentasche und blickte auf sein Display: Sakura. Er musste lächeln, als er auf den grünen Knopf drückte und sich das Handy dann ans Ohr hielt.   „Sakura-cha-“   „Du bist so ein Idiot!“, wurde er von einem lauten Schrei unterbrochen.   Naruto zuckte zusammen und nahm das Handy für einen Moment von seinem Ohr, um es leicht zu massieren. Verdammt, das hatte wehgetan. Sakura konnte wirklich laut sein, wenn sie wollte. „Sakura-chan!“, wimmerte er in den Hörer, als sie aufgehört hatte zu schreien, „Denkst du nicht auch, ich wurde schon genug bestraft?“   Sakura schnaubte. „Wahrscheinlich“, erwiderte sie. Für ein paar Sekunden herrschte Stille, bis er sie seufzen hörte. „Du bist wirklich ein Trottel“, sagte sie, die Stimme nun sanft, „Musste das wirklich sein, Naruto?“   „Natürlich!“ Naruto furchte die Augenbrauen. „Du weißt doch, dass ich mir nichts gefallen lasse und der Kerl hat mich geschlagen! Einfach geschlagen, Sakura-chan, ohne Grund!“   „Naja, einen Grund hatte er schon“, korrigierte Sakura ihn langsam, „Du hast Kaffee über sein Buch geschüttet. Aber ich muss dir schon zustimmen, das war kein Grund, einfach zuzuschlagen.“   „Eben!“ Naruto nickte eifrig, erfreut darüber, dass sie ihm da zustimmte. „So ein Arschloch!“   „Du hättest aber dennoch nicht zurückschlagen sollen, Naruto.“ Ihre Stimme klang streng. „Du bist kein kleiner Junge mehr. Meinst du nicht auch, die Zeiten, sich wegen jeder Kleinigkeit zu prügeln, sind vorbei? Du bist erwachsen! Du bist 22!“   „Na und?“ Er zog einen Schmollmund. „Ich lass mir eben nichts gefallen, das weißt du. Und außerdem… Auch Leute in meinem Alter prügeln sich noch. Du bist auch 22 und schlägst mich immer!“   „Das ist was Anderes“, brummte sie. „Ich verhau dich nicht, ich geb dir nur liebevolle Klapse.“   „Liebevolle Klapse!“, wiederholte Naruto laut, „Oh ja, ich möchte dich an den liebevollen Klaps von vor drei Wochen erinnern. Weißt du noch? Den Klaps, den du mir auf die Schulter gegeben hattest und sie mir dabei ausgerenkt hast?“   Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen auf der anderen Seite, bis Sakura hustete. „Wie auch immer“, meinte sie schnell, um das Thema zu wechseln, „Du solltest dennoch aufhören, immer so jähzornig zu sein und Gewalt mit Gewalt bekämpfen zu wollen.“   „Sagt die Richtige“, murrte Naruto leise. Er hob die Hand, um sie auf seinen Kiefer zu legen und stöhnte leise, weil der Schmerz immer noch da war. „Fuck.“   „Was ist los?“, wollte Sakura sofort wissen, die Stimme leicht besorgt.   „Nichts, Kiefer tut nur weh wie sau.“ Naruto grinste schief und musste erneut stöhnen, weil auch das wehtat. „Aww, Sakura-chan! Ich kann niemandem mehr mein wunderschönes Lächeln schenken! Mein Kiefer tut dafür zu sehr weh!“   Sie seufzte leise. „Dann kühl ihn am besten mit Eis, wenn du zuhause bist, hörst du?“   Naruto nickte. „Werd ich machen.“ Plötzlich ertönte ein Piepen und er seufzte auf. „Mist, Akku ist fast leer. Ich muss mir echt ein neues Handy kaufen, das kann doch nicht sein, dass der Akku immer so schnell leer ist!“   „Das ist wirklich seltsam“, stimmte Sakura ihm zu. „Also. Wir sehen uns dann morgen.“   „Jepp“, bestätigte der Blonde, „Geht dein Internet immer noch nicht?“   „Leider!“ Sakura klang verzweifelt. „Gott, ich weiß schon gar nicht mehr, wie man Internet schreibt, solange ist es her, seitdem ich das letzte Mal online war.“   „Ja, du fehlst mir, Kiba und den Anderen total beim Skypen!“ Naruto zog die Mundwinkel herunter, während er sich über die Augenbraue rieb. „Wie lange hast du jetzt schon Probleme mit deinem Anbieter?“   „Schon über einen Monat! Ich werd da nachher noch einmal anrufen und den Pennern ein wenig Feuer unterm Arsch machen.“   Naruto musste lachen. „Oh ja, darin bist du gut!“ Sein Handy piepte erneut und er verzog das Gesicht. „Also, bis morgen dann, Sakura-chan, tschau!“   „Bis dann.“   Naruto wartete, bis sie aufgelegt hatte, dann machte er sein Handy aus – er wollte das nervende Piepen nicht den ganzen Weg bis nach Hause hören – und schob es wieder in seine Hosentasche. Er seufzte und blickte in den Himmel.   Es war Mitte Oktober und dafür, dass es bereits Herbst war und die meisten Bäume kahl waren oder kaum noch Blätter trugen, war es noch überraschend warm. Normalerweise hätte er zu dieser Zeit bereits eine Jacke getragen, aber dieses Jahr schien die Kälte noch etwas auf sich warten zu lassen und deshalb reichte ihm ein Hoodie.   Er vergrub die Hände in dessen Taschen, als sein Magen knurrte. Er verzog das Gesicht. „Hunger“, klagte er leise und sah sich dann um. Er war zwar fast zuhause, hatte dort aber nicht mehr allzu viele Lebensmittel und beschloss deswegen, in die Bäckerei hier in der Nähe zu gehen.   Naruto lächelte, als er den Kurs änderte und anstatt weiter geradeaus zu gehen, was ihn zu seiner Zwei-Zimmer-Wohnung führen würde, nach links abbog in Richtung Bäckerei Hyuuga.   Es war eh schon viel zu lange her, seitdem er sich das letzte Mal mit seiner Freundin Hinata getroffen hatte und er freute sich sehr, sie bei einem Besuch bei der Bäckerei ihrer Familie endlich wiederzusehen.   Die Tatsache, dass ihre Bäckerei die besten Taiyaki in ganz Konoha anbot, war dabei natürlich ein netter Bonus.   ---------------------------------------------------------------------   Und so fing es an! :D Wirklich ein sehr freundlicher Geselle, dieser schwarzhaarige Kerl, von dem wir alle natürlich keeeine Ahnung haben, wer das sein könnte 8D Übrigens! Ich selber hasse Kaffee, obwohl ich in zwei Monaten 21 werde und also kein kleines Kind mehr bin oder so :x Ich… Keine Ahnung, mir ist es einfach viel zu bitter xDD Deswegen find ichs gut, dass dieses braune Gesöff verschüttet wurde, muhahaha!!! >D *hust*   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Nach einem langen Gespräch mit seiner Freundin Hinata beschließt Naruto, sich bei dem Typen zu entschuldigen, falls er ihn wiedersehen sollte. Doch mit dessen arroganter Art fällt es Naruto nicht gerade leicht, eine Entschuldigung über seine Lippen zu bekommen…   Bis dann Kapitel 2: Stumm oder nicht stumm, das ist hier die Frage --------------------------------------------------------- „Hallo!“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht öffnete Naruto die Glastür zur Hyuuga-Bäckerei und trat ein.   Die Bäckerei war relativ klein, aber dafür fast immer voll. Direkt gegenüber vom Eingang war eine gläserne Theke, die mit allerlei Köstlichkeiten gefüllt war und in der linken Hälfte des Gebäudes standen fünf runde Metalltische, welche momentan fast alle besetzt waren. Das war es im Großen und Ganzen eigentlich auch schon.   Aber es kam ja schließlich auch nicht auf die Größe des Ladens, sondern auf die Qualität und den Geschmack der Backwaren an und diese waren definitiv exquisit.   „Naruto-kun!“, begrüßte ihn ein Mädchen mit langen, dunklen Haaren und einem runden, freundlichem Gesicht, „Wie- Oh mein G-Gott!“ Geschockt riss sie die Augen auf, eine Hand über den Mund gepresst, als er näher auf sie zukam.   „Heh, ja, Gott bin ich schon öfter genannt worden“, erwiderte Naruto mit einem Schmunzeln und zwinkerte ihr zu, als er vor der Theke zum Stehen kam. „Wie geht’s dir, Hinata?“   „G-Gut“, antwortete sie ihm und streckte zögerlich die Hand nach seinem Gesicht aus. Kurz bevor ihre Fingerspitzen seinen Kiefer berühren konnten, schien sie es sich aber anders überlegt zu haben und zog ihre Hand wieder zurück. „Wie geht es dir, Naruto-kun? Dein… Dein Kiefer und deine Lippen…“   Narutos Miene verfinsterte sich, als er daran zurück denken musste, wie er die Verletzungen bekommen hatte. „Erzähl ich dir nachher“, murrte er und legte sich eine Hand auf den Bauch, als sein Magen ein lautes Knurren von sich gab, „Ich möchte erst etwas von euren köstlichen Taiyaki!“ Er leckte sich über die Lippen und beäugte gierig das fischförmige Gebäck in der Auslage.   Hinata nickte, ein kleines Lächeln im Gesicht. „Gerne. Eins?“   „Heh, als wenn mir eins von dieser Köstlichkeit genügen würde.“ Naruto grinste sie an und Hinata errötete. „Zwei, bitte. Oh, und eine Pepsi!“   Das Mädchen nickte erneut und holte einen Teller hervor. „Du kannst dich schon einmal hinsetzen, Naruto-kun“, sagte sie, während sie nach einer Zange griff und eins der Taiyaki auf den Teller legte. „Ich werd dir das Essen gleich an den Tisch bringen.“   „Du bist wirklich ein sehr gutes Hausmädchen, Hinata.“ Naruto lachte leise und schenkte ihr danach ein dankbares Lächeln, bevor er sich an den einzigen freien Tisch setzte. Er öffnete deb Reißverschluss seiner Kapuzenjacke – es war ziemlich warm in der Bäckerei – und stellte seinen Rucksack neben seinem Stuhl ab, dann wartete er mehr oder weniger geduldig auf sein Essen.   „Hier, bitte sehr.“ Hinata stellte den Teller mit dem Gebäck und das Glas Pepsi vor ihm ab und setzte sich dann ihm gegenüber an den Tisch.   Naruto strahlte sie an, als sie sich zu ihm setzte und nahm einen großen Schluck von der kühlen Pepsi. „Oh, musst du nicht zurück an die Theke?“, fiel ihm plötzlich auf, als er eins der göttlichen Taiyaki in die Hand nahm. Er freute sich natürlich über Hinatas Gesellschaft, aber andererseits wollte er sie auch nicht vom Arbeiten abhalten.   „Nein, ich hab Pause.“ Hinata strich sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr und deutete hinter sich. „Meine Mutter übernimmt so lange.“   „Ah“, machte Naruto und nickte. Er sah zur Theke hinüber und winkte der älteren Dame, die nun dort stand, mit einem breiten Lächeln zu. „Hallo, Hyuuga-san!“   „Schön dich zu sehen, Naruto-san“, erwiderte Hinatas Mutter freundlich und nickte ihm zu, „Guten Appetit.“   „Danke!“ Naruto grinste und strich mit dem Daumen über die Augen des Taiyakis. „Tut mir leid, mein Freund, aber ich muss dich jetzt töten.“ Ein letztes, liebevolles Streicheln über das Gesicht des Fisches, bevor er den Mund weit öffnete und ihm den Kopf abbiss. Er stöhnte, als er die Vanillecreme auf seiner Zunge schmecken konnte. „So lecker, Hinata!“, meinte er begeistert.   Sie kicherte verlegen, während sie beobachtete, wie sich Naruto die Krümel von den Lippen leckte. „Freut mich sehr, dass es dir schmeckt, Naruto-kun.“   „Schmecken ist untertrieben!“ Er biss erneut hinein und warf den Kopf dann in den Nacken, die Augen geschlossen. „Das ist besser als Sex, Hinata, ungelogen.“   Hinata erwiderte nichts, sah ihn nur mit einem schüchternen, aber glücklichen Lächeln und geröteten Wangen an. „Ich weiß, wie gern du Taiyaki isst, deswegen gebe ich mir beim Backen immer b-besonders viel Mühe.“   „Du bist echt die Beste.“ Naruto strahlte sie an und leckte sich etwas Vanillecreme vom Mundwinkel, dann griff er nach seinem Glas Pepsi. „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, huh? Wie ist es dir in der letzten Zeit so ergangen? Alles in Ordnung?“   „Alles bestens“, bestätigte sie mit einem Nicken, die Hände im Schoß gefaltet. „Mit der Bäckerei läuft es sehr gut in letzter Zeit und auch sonst ist alles gut.“   „Freut mich“, erwiderte er, nachdem er einen großen Bissen heruntergeschluckt hatte, „Wie geht es deinem Cousin?“   „Sehr gut, Neji hat vor ein paar Wochen geheiratet.“ Sie musste lächeln, als sie an die Hochzeit zurückdachte. „Es war wirklich eine schöne Feier, Tenten sah bezaubernd aus in ihrem Kleid.“   „Woah, geheiratet?“ Überrascht riss Naruto die Augen auf. „Wie alt Neji denn? Ist er nicht etwa in unserem Alter?“   „Er ist 24“, antwortete Hinata ihm, „Und Tenten auch.“   „Krass“, murmelte er, während er sich mit geschlossenen Augen an der Schläfe kratzte, „Ich kann mir gar nicht vorstellen, in zwei Jahren schon zu heiraten. Naja, nicht mehr... Aber ich schätze, dein Cousin ist auch etwas reifer als ich, huh?“   Hinata lachte leise. „Tenten hat ihm ehrlich gesagt ein wenig Druck gemacht. Sie wollte ihn unbedingt heiraten, deswegen hat sie ihm auch den Heiratsantrag gemacht.“   Naruto, der sich gerade den Rest des Gebäcks in den Mund gestopft hatte, musste lachen. Ein paar Krümel fielen dabei auf seine Kapuzenjacke und er klopfte sie mit der Hand von der Kleidung. „Tenten ist cool“, meinte er mit einem Grinsen, „Ich mag das Mädel. Die ist taff, lässt sich nichts gefallen und so. Bin mir sicher, sie hat die Hosen an in der Beziehung.“   „Ich denke, da liegst du vielleicht gar nicht mal so falsch“, musste ihm Hinata zustimmen. Schüchtern blickte sie zum Glas Pepsi. „K-Könnte ich vielleicht auch einen Schluck…?“   „Klar.“ Naruto lächelte sie an und schob das Glas dann zu ihr herüber. „Trink ruhig.“   Sie bedankte sich leise und nippte an dem Erfrischungsgetränk. „Wie geht es dir, Naruto-kun? Wie läuft das Berufskolleg?“   „Ach, muss ja.“ Er verzog leicht das Gesicht und griff nach dem zweiten Taiyaki. „Im Moment hab ich einen kleinen Hänger und so. Die letzte PIM-Arbeit hab ich zum Beispiel total versaut.“ Er grinste sie verlegen an. „27 von 100 %. Heh.“   „Oh.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Das ist ärgerlich, aber mach dir nichts draus. Hattest du nicht gesagt, dass dir PIM nicht so leicht fällt?“ Nachdenklich tippte sie sich mit einem schlanken, blassen Finger ans Kinn. „War PIM nicht das Fach, in dem du etwas über Gestaltungsgesetze und die richtige Nutzung von Typographie lernst?“   „Nee, das war PTM“, korrigierte Naruto sie. Er strich sich mit dem Daumen etwas Vanillecreme vom Kinn. „PIM steht für Produktion interaktiver Medien“, erklärte er ihr und steckte sich den Finger in den Mund. „Das ist das Fach, in dem ich lerne mit HTML, JavaScript und so umzugehen. In dem wir eben beigebracht bekommen, wie man Homepages herstellt und vor allem wie man sie scriptet.“   „Achso.“ Hinata nickte. „Und das liegt dir nicht so?“   „Nicht so liegen ist untertrieben.“ Der Blonde runzelte die Nase. „Ich bin verdammt scheiße in dem Fach, Hinata.“ Er lachte leise und rieb sich über den Nacken. „Weißt du, am Anfang war es ja noch ganz okay, im ersten Jahr, mein ich. Aber seit diesem verdammten JavaScript check ich echt gar nichts mehr!“ Frustriert raufte er sich die Haare. „Das ist echt scheiße.“   „Wenn ich mich recht erinnere, dann hat Kiba mit dem Fach doch auch Schwierigkeiten, oder?“, fragte sie mit leicht geneigtem Kopf nach.   „Aww, du siehst so niedlich aus, Hinata!“ Naruto musste grinsen und beugte sich über den Tisch, um ihre gerötete Wange zu tätscheln. Sie war wirklich ein verdammt hübsches Mädchen und wenn sie den Kopf dann noch so schief legte, dann konnte er ihr nicht mehr widerstehen. „Aber jepp, Köter hat damit auch Probleme. Eigentlich haben fast alle Probleme, der Lehrer erklärt echt beschissen.“   Grimmig starrte er sein Fischgebäck an, bevor er ihm die Floße abbiss. „Außer die Mädels, die kommen damit klar! Aber ist auch kein Wunder. Der Lehrer ist echt sexistisch und notgeil, den Mädels hilft er immer und uns Jungs ignoriert er.“   „Hmm“, machte Hinata nachdenklich und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen, „Ist das denn ein Hauptfach?“   „Leider“, bestätigte Naruto mit einem Seufzen, „Aber ich krieg das schon hin. Hab am Ende immer noch eine Vier auf dem Zeugnis bekommen. Solange es keine Fünf wird bin ich eigentlich halbwegs zufrieden.“   Sie lächelte ihn an. „Na dann. Ich glaub an dich, Naruto-kun.“   „Danke.“ Er tätschelte ihre Hand, welche auf dem Tisch ruhte und widmete sich dann wieder seinem Taiyaki. „Hab ich schon gesagt, dass ich heute aus dem Bus rausgeschmissen worden bin?“   „R-Rausgeschmissen?“ Überrascht riss Hinata die Augen auf. „Nein, hast du nicht... Wieso das denn?“   „Wegen so einem Arschloch.“ Naruto knurrte, als er an den dunkelhaarigen Bastard denken musste. „Ich hab ihm ausversehen Kaffee über sein Buch geschüttet. Wirklich ausversehen und so, keine Absicht!“ Abwehrend hob er beide Hände in die Luft. „Ich wollte mich dann beim Kerl entschuldigen und was macht der? Der haut mir eine rein!“ Mit großen Augen beugte er sich näher zu seiner Freundin. „Einfach so hat er mir eine rein gehauen!“   Hinata zog die Augenbrauen zusammen. „Daher also dieser blaue Fleck am Kiefer und deine geschwollenen Lippen?“   „Jepp“, bestätigte er und sank mit einem Murren tiefer in seinen Stuhl. „Wir haben uns im Bus geprügelt und der Busfahrer hat uns deswegen rausgeworfen.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar, wobei er mit den Fingerspitzen leicht seine Kopfhaut massierte. „Ich war so sauer auf den Penner, der Typ ist echt sofort aggro geworden wegen seinem blöden Buch! Der hat die ganze Zeit kein Wort gesagt, hat mich nur so arrogant angestarrt und gegrunzt! So ein behinderter- Oh. Mein. Gott.“ Mit einem Mal richtete er sich gerade auf, die Augen groß.   „Naruto-kun?“ Besorgt sah Hinata ihn an. „A-Alles in Ordnung?“   „Scheiße, Hinata!“ Er starrte sie an, der Mund weit geöffnet. „Mir ist gerade was eingefallen. Was ist, wenn der Kerl wirklich behindert war?! Und ich hab ihn als behindert beschimpft, fuck! Was meinst du?“   Sie blinzelte. „Ähm“, fing sie unsicher an, die Finger gegen ihren Handrücken trommelnd, „Ich… Ich hab ihn nicht gesehen, Naruto-kun, deswegen kann ich das nicht wirklich beurteilen.“   „Stimmt ja“, brummte Naruto und kratzte sich am Hinterkopf. „Scheiße. Weißt du, er hat die ganze Zeit kein Wort gesagt, immer nur so bescheuert ‚Hn‘ gemacht. Das war schon seltsam irgendwie. Und ich hab gesagt, er wäre behindert… Was ist, wenn er wirklich… Ich weiß nicht, stumm oder so ist?! Was soll ich dann machen?!“   „Mhh.“ Nachdenklich spielte Hinata mit dem Ring an ihrem Zeigefinger herum. „Vielleicht solltest du dich bei ihm e-entschuldigen, wenn du ihn das nächste Mal siehst?“, schlug sie vor.   Naruto dachte über den Vorschlag nach. „Ich glaub, das mach ich“, sagte er nach ein paar Sekunden und biss in sein Gebäck. „Ich bin zwar immer noch sauer, dass er mich einfach so geschlagen hat, aber ich will auch nicht… Keine Ahnung, er soll jetzt nichts Falsches von mir denken, ich mein, ich hab nichts gegen behinderte Menschen und so.“   „Eine Entschuldigung kann nie schaden“, erwiderte Hinata lächelnd, „Und wer weiß? Vielleicht hat er nur nichts gesagt, weil er schüchtern ist.“   „So wie du früher“, sagte Naruto mit einem Grinsen.   Hinata nickte leicht, immer noch lächelnd. „So wie ich früher“, bestätigte sie mit rosa gefärbten Wangen.   „Wie geht’s Kiba so?“, wollte Naruto wissen, nachdem er sein Glas Pepsi leergetrunken und sich mit einem Stöhnen über den Mund gerieben hatte. „Hat er sich schon bei dir gemeldet wegen seinem Job?“   „Ja, das hat er.“ Hinata holte ihr Handy aus ihrer Hosentasche. „Vier SMS bis jetzt. Die letzte Nachricht kam kurz bevor du reingekommen bist.“   „Jammer-SMS?“, fragte Naruto schmunzelnd und mit hochgezogener Augenbraue nach.   „Ja, Jammer-SMS“, antwortete sie und musste kichern.   Naruto lachte laut und schlug mit der Handfläche auf den Tisch. „Gott, er ist so ein Jammerlappen“, sagte er amüsiert und schüttelte den Kopf, „Ich versteh echt nicht, wieso er den Job angenommen hat, wenn er doch so offensichtlich keinen Bock darauf hat.“   „Ä-Ähm, wegen mir…“, meinte das Mädchen kleinlaut, der Blick auf ihre Hände gerichtet. „Wir wollten bald zusammen in den Urlaub fahren, aber wir haben noch nicht genug Geld dafür und deswegen hat er beschlossen, sich etwas G-Geld zu verdienen.“   „Woah, ihr fahrt in den Urlaub?“ Naruto blinzelte überrascht. „Davon wusste ich ja noch gar nichts. Wohin wollt ihr denn?“   „Las V-Vegas“, erwiderte sie mit einem schüchternen Lächeln, „Für ein Wochenende. Wann ist noch nicht genau geplant.“   Narutos Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Las Vegas, huh?“, wiederholte er und wippte mit den Augenbrauen, „Da solltest du lieber aufpassen, Hinata. Da kann man an jeder Ecke heiraten.“   Sie kicherte leise, die Wangen gerötet. „D-Das weiß ich, Naruto-kun.“   „Mmh.“ Neugierig betrachtete er sie, das Gesicht mit einer Hand abgestützt. „Was würdest du machen, wenn du am Morgen aufwachen würdest und dann merktest, dass ihr letzte Nacht geheiratet habt, als ihr total besoffen wart?“   „Ich trinke keinen Alkohol“, sagte Hinata, „Aber wenn… D-Dann…“ Sie biss sich auf die Unterlippe, ihr Gesicht inzwischen knallrot. „Ich würde n-nichts machen“, antwortete sie schließlich mit einem Wispern.   Naruto sah sie verdutzt an, ehe ein Lächeln über seine Lippen huschte. „Du wärst also bereit, Kiba zu heiraten?“   Sie nickte langsam. „Ja, ich l-liebe ihn schließlich.“   „Hehe.“ Immer noch lächelnd rieb sich Naruto über die Nase.   Hinata und Kiba waren ein wirklich süßes Paar. Am Anfang hatte niemand daran geglaubt, dass aus den Zweien etwas werden könnte, als Kiba ihnen eines Tages in der Schule mitgeteilt hatte, dass er sich in das schüchterne und unauffällige Mädchen aus der Parallelklasse verliebt hatte.   Sie waren wie Feuer und Wasser, Sonne und Mond. Kiba war laut, frech und ordinär, während Hinata ruhig, schüchtern und sanftmütig war. Sie waren deswegen alle – auch Kiba – sehr überrascht gewesen, als Hinata Kibas Kinoeinladung mit geröteten Wangen angenommen hatte. Seit diesem Tag an waren die zwei fast unzertrennlich gewesen und man konnte in den Blicken, die sie sich zuwarfen, sehen, wie sehr sie sich liebten.   „Das ist cool“, meinte Naruto, als er sich den letzten Bissen Taiyaki in den Mund stopfte. „Ihr seid auch schon ziemlich lange zusammen, oder?“   Hinata nickte. „Seit fünf Jahren.“   „Fuck.“ Naruto fuhr sich durchs Haar, als er das hörte, und zupfte gedankenverloren an seinen wilden Haarsträhnen herum. „Das ist echt lang. Und ihr seht immer noch so verliebt aus wie am ersten Tag!“   Sie errötete und strich sich verlegen die Falten aus der weißen Bluse, die sie trug. „D-Danke, Naruto-kun.“   „Nur die Wahrheit!“, sagte er und winkte mit der Hand ab. „Fünf Jahre, das ist echt… Scheiße, ich muss sagen, ich hätte nie gedacht, dass sich Köter so lange binden würde.“ Er rieb sich über das Kinn, die Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt. „Ich mein, ich kenn ihn seit der Grundschule und er hat damals echt jede Woche eine neue Freundin gehabt.“ Er musste lachen, als er daran zurückdachte. „Aber ich schätze, das waren damals ja auch keine wirklichen Beziehungen“, fügte er mit einem kleinen Lächeln hinzu, während er mit dem Zeigefinger über den Rand des Glases fuhr.   „Ich bin auch etwas ü-überrascht“, sagte Hinata, „Kiba war und ist mein erster F-Freund. Ich hätte nie gedacht, dass meine erste Beziehung so lange halten wird. Ich hab nicht damit gerechnet, dass ich direkt den Richtigen finden würde.“ Sie lächelte und rieb mit dem Daumen über das Display. Naruto konnte ihren Handywallpaper sehen - ein Foto von ihr und Kiba.   „Ich muss zugeben, dass ich etwas neidisch bin“, gestand er ihr, immer noch ein Lächeln auf den Lippen, welches inzwischen allerdings etwas von seinem Glanz verloren hatte und nun etwas traurig wirkte.   Er ließ seinen Finger weiter über das Glas wandern und zeichnete das Coca Cola-Logo darauf nach. „Pepsi in einem Cola-Glas, Blasphemie“, murmelte er gedankenverloren und grinste leicht, bevor er den Kopf schüttelte und die Arme dann hinterm Kopf verschränkte.   „Weißt du“, fing er langsam an zu erzählen, die Augen auf die weiße Decke gerichtet, „Meine längste Beziehung war… Mh, so knapp ein Jahr?“ Nachdenklich zog er die Augenbrauen zusammen. „Ja, etwas länger als ein Jahr. Die Mädels halten es irgendwie nie lange mit mir aus. Ein Jahr ist schon verdammt lange für mich, meine anderen Beziehungen haben alle nur ein paar Monate gehalten.“   Naruto zog die Mundwinkel herunter. „Und meine letzte Beziehung mit Rika-chan ist auch schon ewig her! Ich bin schon seit… Hm, fünf? Fünf oder sechs Monaten Single!“ Er seufzte verzweifelt und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. „Ich weiß schon gar nicht mehr, was Sex ist!“   Hinata errötete bei diesen Worten und sah verlegen zur Seite, während Naruto weiter klagte. „Ich hab echt schon ewig niemanden mehr flachgelegt! Ich weiß gar nicht, ob mein Ding noch funktioniert!“ Er stoppte, die Stirn gerunzelt, während er den Kopf drehte, sodass seine Wange nun gegen die kühle Tischoberfläche gepresst war. „Okay, das ist gelogen. Wenn ich Hand anlege, dann-“ Er hörte ein schüchternes Husten und warf Hinata einen entschuldigenden Blick zu. „Sorry. Waren zu viele Informationen, oder?“   „S-Schon“, bestätigte sie mit einem Nicken, die Wangen heiß.   Naruto gluckste leise und schloss dann die Augen. „Sorry“, entschuldigte er sich noch einmal.   „Schon in O-Ordnung.“ Hinata strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und verschränkte die Hände ineinander. „W-Wusstest du, das ich früher in dich ver… V-verliebt war?“   Blitzschnell öffnete er die Augen und richtete sich auf. „Du?“, wiederholte er ungläubig, „Verliebt? In mich?“   „J-Ja.“ Sie kicherte leise, das Gesicht immer noch knallrot, und streckte ihre Hand dann aus, um ihm leicht gegen den Arm zu schlagen. „S-Sieh mich nicht an, als ob das völlig absurd wäre.“   „Es ist aber absurd“, erwiderte Naruto und schnappte sich ihre zierliche Hand. „Wann soll das denn gewesen sein?“   „In der f-fünften Klasse“, erzählte sie, „Die gesamten fünften Klassen hatten zusammen Sportfest, erinnerst du dich?“   „Nur grob“, gab er zu, während er sich am Hinterkopf kratzte.   „Ich bin von ein paar Jungs g-geärgert worden, weil ich so klein und schwach war.“ Sie blickte auf ihre Hände. „Ich konnte den Ball nicht einmal zehn Meter weit werfen und die Jungs haben sich dann über mich lustig gemacht. Bis du kamst.“ Mit einem Lächeln hob sie den Blick und sah ihm in die Augen.   „Ich?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen und deutete mit dem Zeigefinger auf sich. „Woah, daran kann ich mich irgendwie nicht wirklich erinnern.“ Grübelnd rieb er sich mit den Fingern über die Brust.   „Du hast mich vor ihnen verteidigt und an dem Tag habe ich mich in dich v-verliebt.“ Sie drehte den Kopf bei ihrer Beichte verlegen zur Seite, um aus dem Fenster sehen zu können. „Ich bin damals ziemlich leicht zu übersehen gewesen, vielleicht kannst du dich deswegen nicht an mich erinnern.“   „Seltsam“, meinte er mit einem nachdenklichen Summen, „Normalerweise kann ich mich immer an hübsche Mädchen erinnern.“ Er grinste sie spielerisch an und drückte sanft ihre Hand.   „Damals war ich wirklich nicht besonders h-hübsch.“ Mit Daumen und Zeigefinger rieb sie über eine ihrer dunklen Haarsträhnen. „Ich hatte damals kurze Haare. Noch kürzer als Sakura. Ich sah aus wie ein Junge.“ Sie lachte leise. „Ich hatte gehört, dass du Mädchen mit langen Haaren magst und deswegen hab ich sie mir so lang wachsen lasse und halte sie seitdem auch in dieser Länge.“   Naruto blinzelte. „Du mit kurzen Haaren? Kann ich mir gar nicht vorstellen“, meinte er ehrlich. „Aber das ich nur lange Haare mag stimmt nicht unbedingt. Kannst du dich an Momoko erinnern, meine Ex? Sie hatte diesen mega kurzen und verrückten Bobschnitt mit den bunten Haarsträhnen! Sie sah aus wie ein laufender Regenbogen!“   „Oh ja, kann ich.“ Hinata kicherte. „Sie sah etwas... bedrohlich aus mit ihren ganzen Piercings, aber sie war ein wirklich liebes Mädchen. Was macht sie jetzt eigentlich, weißt du das? Ich mochte sie wirklich gern...“   „Ja, sie war echt cool“, stimmte Naruto zu, „Und sie arbeitet jetzt als Piercerin in dem Laden ihres großen Bruder. Wir gehen manchmal noch feiern und so. Sie hat mir auch meine Piercings gestochen.“ Er deutete auf seine Ohren.   In seinem linken Ohr hatte er drei Piercings, während er in seinem rechten vier hatte. Besonders stolz war er dabei auf sein Helix- und sein Industrial-Piercing. „Ich überleg mir, mir vielleicht bald noch eins zu stechen“, sagte er, während er an dem Ring in seinem Ohrläppchen zog, „Ich hab im Moment zwar nicht allzu viel Kohle, aber Momoko gibt mir sicher Rabatt.“ Er grinste.   Die Leute, die sagten, es würde süchtig machen, sich zu stechen, hatten definitiv Recht. Naruto hatte sein erstes Piercing mit fünfzehn bekommen und inzwischen, sieben Jahre später, zierten seinen Körper sieben Piercings, alle in den Ohren, und zwei Tattoos; eins davon wand sich um seinen Bauchnabel, während das andere seinen Nacken schmückte.   „Mach das.“ Hinata nickte ihm lächelnd zu und drehte sich um, als ihre Mutter sie rief, um ihr mitzuteilen, dass ihre Pause vorbei war.   „Ah, scheiße. Sorry, ich wollte dich nicht so lange aufhalten.“ Naruto rieb sich verlegen über den Nacken und drückte ihre Hand ein letztes Mal, bevor er sie losließ.   „Ach was, du hast mich doch nicht aufgehalten.“ Mit einem Lächeln stand sie auf. „Ich fand es wirklich schön, mal wieder mit dir zu reden, Naruto-kun.“   „Ja. Ich auch, ich auch.“ Nickend stand er ebenfalls auf und holte seine Geldbörse aus seinem Rucksack hervor. „Ich versprech auch, mich demnächst wieder öfter blicken zu lassen. Aber du weißt ja, das Berufskolleg liebt es, meine Zeit zu fressen, das kleine Monster.“ Er rollte mit den Augen und öffnete dann sein Portmonee. „Wie viel macht das alles?“   „Nichts.“ Hinata winkte mit der Hand ab. „Das geht aufs Haus, Naruto-kun.“   „Aber!“ Er riss die Augen leicht auf. „Ist schon okay, ich bin nicht so arm, dass ich nicht für zwei Taiyakis und eine Pepsi bezahlen kann.“   „Ich weiß.“ Ihre Hand legte sich über seine und schloss seine Geldbörse wieder. „Aber es geht aufs Haus. Sieh es als kleines Dankeschön an, mir die Pause v-verschönert zu haben.“   Naruto sah sie lange an, dann grinste er. „Aww, nein, du bist süß!“ Er schlang die Arme um sie und drückte sich an sie. „Danke, Hinata.“   Sie erwiderte die Umarmung glücklich, wenn auch schüchtern. „G-Gern. Man sieht sich dann also hoffentlich bald?“   „Jawohl“, bestätigte er mit einem Nicken und räumte sein Portmonee wieder weg, bevor er seinen Rucksack um seine linke Schulter schlang. „Wegen diesem Kerl im Bus… Du meinst also wirklich, ich soll mich entschuldigen?“   „Würde ich machen.“   „Mh.“ Naruto nickte noch einmal und hob die Hand zur Verabschiedung. „Dann werd ich das wohl machen. Ich will dich jetzt aber nicht weiter von der Arbeit abhalten. Bis bald!“ Er winkte der Dame hinter der Theke zu. „Auf Wiedersehen, Hyuuga-san! Ihre Taiyakis rocken echt, ich könnte mich totfressen mit dem Zeug!“   Hinatas Mutter lachte und hob dann ebenfalls die Hand. „Das freut uns wirklich sehr. Auf Wiedersehen, Naruto-san.“   „Bye!“ Naruto tätschelte Hinata ein letztes Mal den Kopf und drehte sich dann um, um die Bäckerei zu verlassen.   Hinata hatte also gesagt, er sollte sich bei dem Bastard für den Kommentar entschuldigen, huh? Dann würde er das wohl auch machen, auch wenn er immer noch sauer auf ihn war. Aber es bestand ja nun mal die Möglichkeit, dass er wirklich stumm war und wenn dies der Fall war, dann wollte und musste sich Naruto entschuldigen.   ~ xXx~   Es war ein Mittwoch gewesen, an dem Naruto den Dunkelhaarigen das erste Mal gesehen und ihn mit Kaffee überschüttet hatte. Am Donnerstag hatte er die Augen nach ihm offen gehalten, konnte ihn allerdings nicht entdecken, aber dafür am Freitag.   „Hey, ist der Kerl das nicht?“, fragte er Sakura, als sie gemeinsam den Bus betraten, welcher heute glücklicherweise nicht ganz so voll war. Der Busfahrer warf ihm einen bösen und zugleich warnenden Blick zu. Naruto erwiderte ihn mit einem leicht verlegenen Grinsen. Er hatte schon Angst gehabt, dass der Busfahrer ihn gar nicht mehr mitfahren lassen würde, aber das war zum Glück nicht der Fall gewesen.   „Mh.“ Sakura blickte in die Richtung, in die Naruto zeigte, die Stirn leicht gerunzelt. „Ja, ich glaub, das ist er“, bestätigte sie mit einem Nicken und setzte sich dann auf einen freien Platz am Fenster. „Und du bist dir wirklich sicher, dass du dich entschuldigen willst?“ Ihre Stimme klang skeptisch.   „Jepp.“ Er zupfte an seinem Ohrläppchen herum. „Ich mein, nur für alle Fälle und so, verstehst du? Um eine Nummer sicher zu gehen.“   Sakura summte, die Miene immer noch etwas misstrauisch. „Entschuldigen, Naruto, nicht ihm eine reinhauen, wenn er beleidigend oder sonst was wird.“   „Ich weiß!“ Naruto rollte die Augen und schob seinen Daumen unter den Hosenbund seiner grauen Jeans. „Glaub mir, ich hab keine Lust, einen Streit anzufangen. Einmal aus dem Bus geschmissen werden reicht mir.“   „Gut.“ Sie nickte, scheinbar zufrieden mit dieser Antwort. „Dann entschuldige dich. Wenn du aber merkst, dass er dich provozieren will oder so, dann verschwinde einfach.“   Er verdrehte abermals die Augen. „Ja, Mama“, erwiderte er amüsiert.   Sakura warf ihm einen gespielt genervten Blick zu und schlug ihm dann leicht auf den Oberschenkel. „Dann ab, entschuldige dich, damit der allmächtige Herr dir deine Sünden vergeben kann.“   Naruto streckte ihr die Zunge heraus und machte sich dann auf den Weg zum Dunkelhaarigen. Dieser saß im mittleren Bereich des Busses an einem Fensterplatz. Rechts neben ihm saß ein älterer Herr mit lichtem Haar, sein Mund weit geöffnet. Speichel lief ihm aus dem Mundwinkel und übers Kinn.   Naruto blinzelte und beobachtete für ein paar Sekunden fasziniert, wie sich eine Blase in der Nase des alten Mannes bildete, bis er den Kopf schüttete und seinen Blick dann auf den Dunkelhaarigen richtete. Dieser schien ihn noch nicht bemerkt zu haben und hatte die Nase in einem Buch vergraben. Oder… Er ignorierte Naruto, das war auch eine Möglichkeit. Eine sehr wahrscheinliche sogar.   „Äh“, fing Naruto an, eine Hand in seiner Gesäßtasche vergraben und die andere um eine Metallstange geschlungen, um nicht hinzufallen. „Hi.“   Er konnte sehen, wie die linke Augenbraue des Dunkelhaarigen zuckte, doch ansonsten zeigte er keinerlei Reaktion und schenkte ihm weiterhin keine Beachtung. Naruto presste die Lippen zusammen. Er mochte es nicht, wenn man ihn ignorierte, ganz und gar nicht. Er musste sich wirklich beherrschen, den Anderen nicht an den Schultern zu packen, wie verrückt zu schütteln und ihm dabei ins Ohr zu brüllen, dass er genau vor ihm stand und nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. Aber er wollte keinen Streit anfangen, das hatte er gesagt und er blieb bei seinem Wort, egal, wie schwer ihm dies im Moment auch fiel.   Deswegen schloss er die Augen, atmete tief ein und aus und zählte mental bis zehn, bevor er es nochmal versuchte. „Uh… Ich bin’s. Der Kerl, der dir Kaffee über dein Buch geschüttet hat und mit dem du dich dann geprügelt hast. Heh.“ Verlegen rieb er sich über den Nacken. „Erinnerst du dich?“   Keine Antwort, aber Naruto beschloss, trotzdem weiter zu reden. „Auf jeden Fall… Es tut mir nicht leid, dass ich dich geschlagen hab, das hast du Bastard verdient. Aber… Ich hätte vielleicht nicht sagen soll, dass du be-… Naja… Du weißt schon… Zurückgeblie- nee, das ist nicht das richtige Wort.“ Er kratzte sich an der Wange, ein Auge zusammen gekniffen, während er überlegte, wie er am besten in Worte fassen konnte, was er meinte.   Sollte er behindert sagen? Er war sich ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob das der Fachbegriff dafür war oder ob es nur als Beleidigung galt. Aber was sollte er stattdessen sagen? Zurückgeblieben stimmte auch nicht wirklich, das klang eher so, als wäre es geistig, nicht-   „Ich leide an keinerlei Behinderungen, falls du dir deswegen Sorgen machst“, unterbrach eine Stimme seine Gedanken.   Naruto blinzelte erschrocken und blickte plötzlich in ein Paar kühler, schwarzer Augen, das sich ihm zugewandt hatte. „Woah“, meinte er und sagte das Erste, das ihm durch den Kopf schoss, „Du kannst reden?!“   Der Dunkelhaarige schnaubte und schloss dann mit einem lauten Knall sein Buch. Der ältere Herr neben ihn zuckte erschrocken zusammen und röchelte ein paar Mal, als er an seinem Speichel würgte. Sie ignorierte ihn beide. „Ja, ich kann reden. Welch eine Überraschung. Ein Mensch, der reden kann.“   „Du redest mit mir“, sagte Naruto, ein fettes Grinsen im Gesicht, und schenkte dem Sarkasmus des Anderen keine Beachtung. „Du grunzt nicht nur, du redest. Krass!“   Der Dunkelhaarige zog die Mundwinkel nach unten. „Ich grunze nicht“, widersprach er.   „Oh doch!“ Naruto nickte eifrig. „Du machst immer dieses Hn! Wenn das kein Grunzen ist, dann weiß ich auch nicht!“   „Das ist kein Grunzen.“   „Das ist so etwas von ein Grunzen!“   „Nein, ist es nicht.“   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Stur sind wir, huh?“   „Ich könnte von dir dasselbe behaupten“, erwiderte der Andere, die Hände im Schoß vergraben.   „Hehe.“ Der Blonde klopfte sich mit den Knöcheln leicht gegen den Kopf. „Da hast du Recht. Ich hab wirklich einen ziemlichen Dickkopf.“   „Hn.“   „Da!“ Grinsend zeigte Naruto mit dem Finger auf ihn. „Du hast es wieder gemacht! Gegrunzt!“ Als der Andere ihm nur einen bösen Blick zuwarf, lachte er leise. „Wie auch immer. Mann, ich bin ziemlich froh, dass du nicht behindert bist und so. Also nicht stumm, mein ich. Ich hab mir deswegen echt den Kopf zerbrochen.“   Der Bus hielt an und sie beobachteten beide, wie der alte Mann neben dem Dunkelhaarigen aufstand und im Schneckentempo aus dem Fahrzeug stieg. Naruto setzte sich sofort dahin, bevor jemand anderes auf die Idee kommen konnte, sich den Platz zu nehmen.   „Hey“, fing er an, während er die Beine vor sich ausstreckte und dabei ein kleines, entspanntes Stöhnen von sich gab, „Das wegen Mittwoch tut mir echt leid und so. Lass uns einen Neustart wagen.“ Mit einem Grinsen hielt er ihm seine Hand unter die Nase. „Ich bin Naruto Uzumaki, hi!“   Der Dunkelhaarige starrte lange auf die Hand, bevor er sie nahm und zweimal hart schüttelte. „Sasuke. Sasuke Uchiha.“   „Sasuke“, wiederholte Naruto, so als wollte er testen, wie der Name aus seinem Mund klingen würde, „Ich glaub, ich mag deinen Namen. Er ist cool.“   „Und deiner ist bescheuert“, erwiderte Sasuke.   „Hey!“ Naruto boxte ihm gegen den Oberarm. „Du bist ein Hurensohn, Mann, weißt du das?“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Dir macht es etwas aus, mich behindert zu nennen, aber mich als Sohn einer Prostituierten zu bezeichnen bereitet dir keine Probleme? Interessante Denkweise die du da hast, Naruto.“   Naruto bekam eine Gänsehaut, als der Andere seinen Namen mit dieser tiefen Stimme sagte. „Du musst nicht so schlau tun“, murrte er und rieb sich mit der Hand über den Oberarm.   „Ich tu nicht schlau, ich bin es“, korrigierte Sasuke ihm, ein süffisantes Schmunzeln auf den Lippen.   „Haha“, sagte Naruto und rollte mit den Augen, aber auch er hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht, „Wirklich sehr witzig. Was bist du? Komödiant?“   Sasuke antwortete ihm nicht und stellte stattdessen eine Gegenfrage: „Warum bist du noch hier? Du hast dich entschuldigt, alles ist in Ordnung.“   „Wow, du bist aber wirklich ein sehr sozialer Mensch“, erwiderte Naruto sarkastisch.   „Ich mag Menschen nicht besonders.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Fremde Menschen zumindest. Ich bin kein Misanthrop, falls du das jetzt denkst.“   „Was zur Hölle ist das?“, wollte Naruto sofort mit großen Augen wissen, „Sind das nicht die Leute, die den Tropenwald erforschen? Wieso sollte ich denken, dass du das machst?“   Sasuke schnaubte. „Du bist ein Idiot.“   „Ach ja?!“ Knurrend ballte Naruto die Hand zur Faust. „Und du bist ein Hurensohn!“   „Wow, jetzt hast du es mir aber gegeben.“ Sasuke rollte mit den Augen. „Bitte hab Erbarmen. Gegen deinen großen Wortschatz komme ich nicht an.“   „Ich glaub, da hat einer Sarkasmus mit dem Löffel gefressen“, meinte Naruto und stieß sein Knie leicht gegen das des Anderen. „Aber ich mag Sarkasmus. Das ist cool.“   „Hn“, machte Sasuke nur und schlug sein Buch wieder auf. Naruto blickte ihm über die Schulter und las ein paar Zeilen.   „Ist das das Buch, welches ich mit meinem Kaffee getauft hab?“, wollte er neugierig wissen.   „Nein“, antwortete Sasuke und spannte den Kiefer an.   Naruto konnte sehen, dass er immer noch wütend war deswegen und beschloss, sich nochmals dafür zu entschuldigen. „Nochmal sorry und so.“ Mit einem schiefen Grinsen rieb er sich über den Nacken. „Ich kann dir das Buch gerne erstatten oder so, wenn du willst.“   „Das kannst du nicht erstatten.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. „Es ist etwas... Besonderes, ein Geschenk von… Ein Geschenk, mehr musst du dazu nicht wissen.“   Ahh, okay, das machte Sinn. Deswegen hatte Sasuke so aggressiv auf sein kleines Missgeschick reagiert. Naruto hatte sich schon gewundert, warum er am Mittwoch sofort zugeschlagen hatte, während er jetzt wie eine ganz andere Person wirkte; viel ruhiger und distanzierter.   Er wollte zwar wirklich gerne wissen, von wem Sasuke das Buch bekommen hatte, aber er wollte sich auch nicht zu sehr aufdrängen und eine Antwort würde er wohl sowieso nicht bekommen, also entschied er sich dazu, das Thema erst einmal fallen zu lassen.   „Was liest du denn heute?“ Naruto beugte sich etwas herunter, um den Titel des Werkes auf dem Buchrücken lesen zu können. „Friedhof der Kuscheltiere? Woah, das kenn ich, das ist geil!“   „Oh?“ Sasuke blätterte auf die nächste Seite um, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. „Ich wusste nicht, dass du lesen kannst.“   „Hey!“ Naruto schubste ihn leicht. „Ich bin vielleicht nicht immer der Hellste und ich geb zu, dass ich eine ziemlich lange Leitung haben kann, aber dumm bin ich ganz sicher nicht.“   Sasuke brummte nur leise und Naruto blickte erneut in das Buch, um ein paar Zeilen zu lesen, bis ihm schließlich langweilig wurde. Er war keiner dieser Menschen, die ein Buch immer und immer wieder lasen. Er las es einmal und war dann auch zufrieden damit. Ein erneutes Lesen würde ihn nur langweilen.   „Liest du gerne?“, fragte er Sasuke, „Ich mein, ich hab dich bis jetzt zweimal gesehen und immer hattest du deine Nase in einem Buch vergraben.“   „Ich lese gerne“, bestätigte er, „Aber ich hab auch gerne meine Ruhe beim Lesen.“   Naruto ignorierte den deutlichen Seitenhieb und plapperte munter weiter. „Cool. Ich les auch gerne, weißt du? Wahrscheinlich sieht man es mir nicht wirklich an, weil ich so cool aussehe und alles, aber ich mag Bücher. Besonders Horror. Ich liebe Stephen King, der Mann ist ein Gott!“   Sasuke summte zustimmend. „Das ist er wirklich. Er ist mein Idol und wegen ihm hab ich erst das Schreiben angefangen.“   „Du schreibst?“ Naruto legte den Kopf schief. „Eigene Geschichten und so?“   „Ja.“ Sasuke nickte und befeuchtete seine Finger, bevor er auf die nächste Seite umblätterte. „Genau deswegen studiere ich auch Literatur. Ich möchte später gerne als Autor tätig werden.“   „Du studierst Literatur?“ Naruto sah ihn an. „Hey, dann gehst du doch bestimmt auf die Gakura Uni, oder?“   „Ganz genau“, bestätigte Sasuke.   „Wie cool, ich wollte da eigentlich auch hin! Aber… Naja…“ Er fuhr sich durchs Haar und strich sich mit den Fingerspitzen über den Ncken. „Weißt du, ich schreib gern und so, aber ich glaube nicht wirklich, dass ich das richtige Talent dafür hab. Deswegen hab ich mich dann für das Konoha Berufskolleg entschieden.“   „Das für Grafik- und Mediendesign?“, fragte Sasuke mit erhobener Augenbraue nach.   „Genau!“ Der Blonde strahlte ihn an. „Wenn du dann also irgendwann mal ein Buch veröffentlichst, dann kannst du ruhig zu mir kommen, wenn du jemanden brauchst, der dir das Cover gestaltet.“ Er tippte sich mit dem Daumen auf die Brust. „Dafür bin ich dann dein Mann!“   „Wenn ich möchte, dass sich mein Buch nicht verkauft und alle potenziellen Käufer Augenkrebs bekommen, dann gerne.“   „Ich bin ein guter Gestalter, okay!“, verteidigte Naruto sich und zwickte ihm in den Oberarm. Er grinste, als Sasuke brummte und ihm einen genervten Blick zuwarf. „Aber mal ehrlich, Augenkrebs? Wer sagt das denn noch? Das sagen Kinder! Wie alt bist du bitte?!“   „Ich bin einundzwanzig“, erwiderte Sasuke und sah auf die Seitenzahl, um sich zu merken, an welcher Stelle er war, bevor er sein Buch zuklappte.   „Wow, dann bist du ja wirklich noch ein Kind und gerade erst volljährig geworden... Und hah! Ich bin älter als du!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus.   „Und sehr viel reifer als ich, wie ich sehe“, kommentierte Sasuke mit einem Augenrollen.   „Klappe.“ Naruto legte seine Hände auf seinen Bauch und verschränkte sie dort, bevor er aus dem Fenster sah. „Hey, ich lad dich zum Essen ein, wie wär‘s?“, meinte er plötzlich, ein Glitzern in den Augen. „Nehm es als Entschuldigung für dein Buch an und so. Hast du Hunger?“   „Hunger schon“, meinte Sasuke und drückte auf den roten Stoppknopf des Busses, bevor er sich erhob, „Aber heute hab ich keine Zeit. Ich muss an einer Aufgabe für die Uni arbeiten.“   „Oh…“ Naruto hoffte, dass man ihm die Enttäuschung nicht allzu sehr in den Augen ablesen konnte. Er kannte Sasuke zwar nicht wirklich und obwohl der Bastard arrogant war und es scheinbar liebte, ihn zu beleidigen, fand er ihn dennoch interessant auf eine gewisse Art und Weise und hätte gerne mehr über ihn erfahren. Er liebte es schließlich, Kontakt zu fremden Menschen zu knüpfen und neue Freunde zu gewinnen. „Wie wäre es mit einem anderen Mal?“   Sasuke runzelte die Stirn, während er über das Angebot nachdachte. „Na gut“, antwortete er schließlich.   „Yay!“ Naruto grinste ihn an. „Wann wäre es dir denn recht? Also ich würde direkt nach dem Unterricht bevorzugen, ich hab dann immer mega Kohldampf.“   „Hört sich gut an.“ Sasuke nickte und trat ihm mit seinem Fuß dann leicht gegens Bein. „Mach Platz, damit ich raus kann.“   Naruto drehte seine Knie leicht zur Seite und beobachtete amüsiert, wie Sasuke sich mit einigem Stolpern seinen Weg in den Gang kämpfte. „Wie lange hast du denn immer Uni? Donnerstags scheinen wir ja zum Beispiel unterschiedlich lang zu haben.“   „Montags und donnerstags hab ich bis zehn vor fünf Uni. Sonst immer bis bis halb drei.“   Der Blonde zog die Augenbrauen leicht zusammen und ging mental seinen Stundenplan durch. „Ah, cool. Das heißt, dass wir uns am Dienstag, äh... Mittwoch und Freitag im Bus sehen. Wie wär’s dann also mit nächsten Dienstag?“   „Müsste gehen.“ Sasuke schlang seinen Rucksack um seine Schulter, als sich die Tür des Busses öffnete. „Bis Dienstag dann also.“   „Bis Dienstag!“ Lächelnd hob Naruto die Hand. „Tschau, Sasuke!“   Dieser nickte und weg war er. Naruto sah ihm nach, als sich der Bus wieder in Bewegung setzte, bis er ihn schließlich nicht mehr sehen konnte. „Nächsten Dienstag also, huh?“, murmelte er leise vor sich hin, während er auf den Platz rutsche, auf dem der Andere bis vor ein paar Sekunden noch gesessen hatte. Er lehnte seine Wange gegen die kühle Fensterscheibe.   „Ich freu mich schon… Sasuke Uchiha.“   ------------------------------------------------------------- Und weiter geht’s! :D Ich hoffe, es ist niemand enttäuscht, weil er sich irgendwie Rivalität oder eine Hassbeziehung nach dem ersten Kapitel vorgestellt hat (was ich verstehen kann bei der Prügelei), aber in Black Like Coffee geht es eben darum, wie sich die zwei anfreunden und wie dann langsam mehr daraus wird, höhö *3*   Wenn ihr das Gebäck, Taiyaki, nicht kennt, dann googelt das mal, sieht witzig aus! :D Ich würds gern mal essen *-* Oh, und ich geh auf ein Berufskolleg für Mediendesign, ich weiß also, worüber ich rede und JacaScript ist der Teufel! Ich check das gar nicht, ey @__@   Und vielen lieben Dank für die ganzen Kommis und die Favos Mein persönliches Ziel ist es immer, zehn Kommi pro Kapitel zu bekommen, da ich es mag, wenn man bspw. 3 Kapitel hat und dann 30 Kommis, höhö. Ist irgendwie ein Tick von mir XD Und das hätten wir fast geschafft, freut mich also sehr und vllt… Vielleicht kriegen wir es irgendwann sogar hin *~*   Übrigens! Jeder, der einen Kommi schreibt, wird auf meine Liste-of-Doom aka. ENS-Benachrichtungsliste gesetzt, wer also eine ENS bei einem neuen Kapitel möchte oder wer nicht mehr benachrichtigt werden möchte (Q_Q) muss einfach nur einen Kommi schreiben oder es mir per ENS/GB oder sonstiges mitteilen ^__^ Da ich ab nächsten Kapitel eine neue Beta habe, denke ich aber, das die Updates nun immer wöchentlich kommen werden, also freut euch!! :D   Oh und ich hab neues Summary, ich hoffe, dass dies etwas besser ist Dx   Im nächsten Kapitel vonBlack Like Coffee: Naruto erfährt ein schockierendes Geheimnis über Hinata, Kiba bekommt fast einen Herzinfarkt und dann hat Naruto natürlich noch sein (nach Kibas Worten) „Date“ mit Sasuke. Nur stellt sich dieses ‚Date‘ als gar nicht mal so einfach heraus, da Sasuke ziemlich wortkarg ist und sich Naruto wirklich anstrengen muss, um mehr als drei Worte aus ihm herauszubekommen. Oh je, das kann ja was werden…   Bis dann Kapitel 3: Das Date, welches eigentlich keins ist ------------------------------------------------- „So…“ Schnaubend wischte sich Kiba mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, bevor er sich zu Naruto umdrehte, ein fettes Grinsen im Gesicht. „Sakura hat mir gesagt, du hast am Dienstag ein Date?“   „Oh Mann!“ Stöhnend lehnte sich Naruto mit dem Rücken gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nicht auch noch du, Kiba!“, klagte er, die Lippen zu einem kleinen Schmollmund verzogen.   „Hey, es ist ein Date, Alter!“, beharrte Kiba darauf, immer noch grinsend. „Mit einem Kerl. Du Schwuchtel.“ Lachend boxte er ihm gegen die Schulter und machte sich dann wieder daran Dosen gefüllt mit Ananas, Mandarinen und weiteren Früchten ins Regal zu räumen.   Es war Samstag und Naruto hatte beschlossen, etwas Zeit mit Kiba zu verbringen. Dieser war die letzten Tage nämlich nur arbeiten gewesen und hatte dementsprechend wenig Zeit für ihn gehabt und deswegen musste Naruto gestehen, dass er seinen besten Freund schon etwas vermisst hatte. Etwas... viel vermisst.   Also hatte er ihn angerufen. Es hatte sich allerdings herausgestellt, dass Kiba selbst heute, am Wochenende, arbeiten musste und so hatte er entschieden, ihn einfach auf seiner Arbeit – ein großer Lebensmittel-Discounter – zu besuchen und hier war er nun.   „Das ist kein Date!“, stritt Naruto lauthals ab, genervt davon, diese Tatsache immer und immer wieder wiederholen zu müssen. „Ich bin nicht schwul, du Penner, und das weißt du! Ich steh auf Frauen! Brüste! Große Brüste! Monströse Brüste sogar!“   „Ach, und wann hattest du das letzte Mal eine Frau?“, wollte Kiba mit hochgezogener Augenbraue wissen, „Ich denke, du wirst langsam verzweifelt, Naruto. Du kriegst keine Frauen mehr ab und deswegen machst du dich an Kerle ran, damit du überhaupt noch was zum Vögeln hast.“ Er nickte und rieb sich mit den Knöcheln über die Nase. „Jop, ich hab dich so etwas von durchschaut, mein Lieber.“   „Wir gehen nur essen!“ Naruto knirschte mit den Zähnen, die Hände zu Fäusten geballt. Er musste sich wirklich beherrschen, um nicht eine der Dosen, die Kiba einräumen sollte, in die Hand zu nehmen und seinem Freund damit das Gesicht einzuhauen. „Wir hängen nur ein wenig zusammen rum, das ist alles. Wie oft sind wir zwei schon alleine zu McDonald’s gegangen und haben was gegessen, huh?“   „Das ist was anderes.“ Kiba winkte mit der Hand ab und warf ihm über seine Schulter hinweg ein Schmunzeln zu.   „Wieso ist das was anderes?!“, wollte Naruto mit verengten Augen wissen.   „Weil ich Hinata habe“, war Kibas Antwort.   Naruto starrte ihn an, die Augen groß. Für ein paar Sekunden herrschte Stille, während er versuchte, Sinn aus Kibas Aussage zu ziehen. „Nur, damit ich dich richtig verstehe“, fing er langsam an und blinzelte, „Wenn zwei Kerle, die vergeben sind, zusammen essen gehen, ist das vollkommen legitim. Aber wenn beide Typen Single sind, dann ist das total schwul und ein Date?“   „Du hast es erkannt, Kumpel!“ Kiba schlug ihm auf die Schulter und zeigte ihm dann das Daumen-Hoch-Symbol. „Bist ja doch nicht so dumm, wie du aussiehst, Blondie.“   „Fick dich!“ Naruto schubste ihn und durfte voller Befriedigung beobachten, wie Kiba über ein paar auf dem Boden gestapelte Dosen stolperte und sie alle umschmiss. „Das ergibt überhaupt keinen Sinn, außerdem weiß ich gar nicht, ob Sasuke Single ist oder nicht! Du bist ein Idiot!“   „Nein, du bist der Idiot!“, fuhr der Braunhaarige ihn wütend an. Fluchend lief er einer Dose Mandarinen hinterher, welche in Richtung Ausgang rollte. „Sieh nur, was du angestellt hast, du Vollpfosten! Hilf mir gefälligst beim Einsammeln!“   Naruto seufzte, half Kiba aber dann. Er wollte schließlich nicht, dass Kibas Chef von dem kleinen Zwischenfall mitbekam und ihn deswegen feuerte. Kiba hatte nämlich schon erwähnt, wie verdammt streng sein Chef doch war und Naruto wusste ja auch, warum er hier arbeitete und wofür er das Geld brauchte. Für Hinata und ihren Trip nach Las Vegas.   Apropos… Er wollte gerade das Thema Hinata ansprechen, doch Kiba kam ihm zuvor. „Ich hab das mit dem Date nur als Witz gemeint, Alter. Ich hoffe, du weißt das.“   Überrascht blickte Naruto auf. Okay, damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet. Er wusste natürlich, dass Kiba ihn nur ärgerte, aber normalerweise rieb er ihm solche Sachen tagelang unter die Nase. „Ich weiß“, erwiderte er, ein kleines Lächeln auf den Lippen, „Ich bin nur etwas genervt, weil Sakura und Kiyomi mich pausenlang deswegen aufgezogen haben, das ist alles.“   Kiba grunzte mitfühlend. „Weiber können schon schlimm sein“, meinte er, als er wieder anfing, das Regal mit Dosen zu füllen, „Besonders im Doppelpack.“   „Und ganz besonders, wenn dieses Doppelpack aus Sakura und Kiyomi besteht“, fügte Naruto grinsend hinzu.   Kiba lachte laut und ignorierte die erschrockenen Blicke, die ihm einige Einkäufer zuwarfen. Er hatte wirklich eine laute, fast schon penetrante Lache, die man sicherlich im ganzen Laden wahrnehmen konnte. „Da hast du Recht, Mann, da hast du Recht.“ Er rieb sich mit der Hand über die Nase und schniefte dabei laut. „Hey, Kumpel. Ich hab in knapp einer halben Stunde Feierabend. Ich lad dich dann zu Ramen ein, wie klingt das, Mann?“   „Oh?“ Amüsiert zog Naruto eine Augenbraue hoch. „Ist das etwa ein Date, Kiba-kun?“ Er klimperte mit den Wimpern.   „Schwuchtel!“ Kiba gluckste und schlug ihm in die Seite. „Ich bin vergeben, schon vergessen? Also gilt das nur als männliches und cooles Rumhängen.“   „Stimmt ja. Wie schade.“ Der Blonde rollte mit den Augen und beschloss dann, Kiba beim Einräumen zu helfen. Dieser grunzte dankbar. „Aber nein, hört sich gut an. Du weißt, dass ich niemals Nein sagen kann zu meinem geliebten Ramen-chan. Wohin? Ichiraku?“   „Hab eigentlich an zuhause gedacht“, erwiderte Kiba, „Da ich hier Mitarbeiter bin krieg ich die Waren ja zwanzig Prozent billiger und ich dachte, wir kaufen uns ein paar Packungen Instant-Ramen, essen die bei mir gemütlich und zocken dann was.“ Er zuckte mit den Schultern.   Blaue Augen funkelten bei diesem Vorschlag. „Hört sich fantastisch an!“, erwiderte Naruto mit einem breiten Grinsen, „Ich glaub, aus dieser Ladenkette hab ich das Ramen noch nie probiert. Bin echt gespannt, wie das schmeckt.“   „Ich auch.“ Kiba nickte. „Auch wenn es mich verwundert bei dir. Ich dachte, du kennst jede einzelne Ramensorte auf der ganzen, weiten Welt!“   „So weit bin ich noch nicht!“, sagte Naruto mit einem Lachen. Er öffnete den Reißverschluss seines Hoodies, weil ihm durch die körperliche Arbeit ein wenig warm wurde. „Aber ich arbeite daran. Glaub mir.“   „Das tu ich, Mann.“ Kiba grinste ihn an und zusammen räumten sie die Dosen für einige Minuten in einem angenehmen Schweigen ein, bis Naruto wieder einfiel, was er seinem Freund noch sagen wollte.   „Ich bin am Mittwoch bei Hinata in der Bäckerei gewesen“, teilte er Kiba mit.   „Ah?“ Dieser hob eine Augenbraue. „Ist dir wieder einer bei abgegangen, als du dieses Fischgebäckszeug gegessen hast?“   „Natürlich!“ Naruto grinste breit. „Das Zeug ist geil, ich liebe es! Es kommt definitiv nach Ramen auf meiner Liste der geilsten Essenssachen und Sexergänzungsmitteln!“   „Oh Mann.“ Kiba rollte mit den Augen. „Liebe geht bei dir definitiv durch den Magen, was?“   „Kann ich nicht abstreiten“, erwiderte Naruto. „Meine Traumfrau muss definitiv kochen können!“   „Muss sie das?“, fragte Kiba nach. Er hielt sich seinen Arm vors Gesicht, als er plötzlich niesen musste. „Warum warst du dann nochmal so lange in Sakura verliebt? Sie ist nicht gerade die beste Köchin, ist sie das?“ Er zog eine Fratze. „Ich möchte dich gerne an ihre Weihnachtskekse letztes Jahr-“   „Klappe!“ Naruto hielt eine Hand in die Luft, das Gesicht zu einer Grimasse des Grauens verzogen. „Erinner mich nicht daran, Kiba, bitte. Sonst kotz ich hier und jetzt auf den Boden.“   „Glaub mir, ich will mich auch nicht daran erinnern“, meinte Kiba, die Stimme etwas nasal, weil er sich die Nase zuhielt. „Ich kann mich noch allzu gut an den Geruch erinnern. Gegen ihre Kekse riecht Scheiße gemischt mit Kotze wie ein Gourmetmenü!“   „Ich hab echt gedacht, sie wollte mich vergiften, Kiba.“ Naruto schüttelte sich, als er sich den Geschmack der Kekse zurück ins Gedächtnis rief. „Ich dachte, ich würde sterben. Es hat so abartig geschmeckt, dass ich mir einfach sicher war, sie hatte irgendetwas Giftiges herein gemischt.“   Kiba nickte zustimmend. „Ich war dem Tod noch nie so nahe wie beim Essen dieser Kekse. Das war echt ein Nahtoderlebnis. Ich hab mein ganzes Leben vor meinem geistigen Augen ablaufen sehen.“   „Ugh!“ Naruto streckte angewidert die Zunge heraus. „Genau deswegen hab ich dann auch Schluss mit ihr gemacht. Wegen ihren Kochkünsten.“   „Du hast Schluss gemacht?“ Schmunzelnd zog sein Freund eine Augenbraue hoch und Naruto konnte seine spitzen Eckzähne sehen. „Ich dachte, sie hat Schluss gemacht. Weil sie nicht auf blasen stand und weil du immer versucht hast, sie zu Analsex zu zwingen.“   Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Ich hab sie zu nichts gezwungen!“, murrte er, die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich hab sie zweimal um Analsex gebeten, aber als sie nein gesagt hat, hab ich das dann auch akzeptiert.“   „Ist klar.“ Ungläubig rollte Kiba mit den Augen und klopfte sich die Hände an der grünen Schürze, die er trug, ab. „Wir sind fertig hier. Ich muss nochmal einen Rundgang durch den ganzen Laden machen und gucken, ob alles in Ordnung ist, dann können wir uns unser Ramen schnappen und verduften.“   Naruto nickte und folgte Kiba dann. „Du weißt, dass ich niemals jemanden zu etwas zwingen würde“, betonte er noch einmal, weil ihm wichtig war, dass sich Kiba dessen auch bewusst war. „Ich bin ein guter Kerl. Wenn jemand etwas nicht will, dann akzeptiere ich das. Auch wenn es mir vielleicht schwer fällt.“   „Weiß ich doch.“ Kiba klopfte ihm auf die Schulter. „Obwohl ich nie gedacht hätte, dass Sakura so…“ Er kniff ein Auge zusammen, während er nach dem richtigen Wort suchte. „Nicht frigide… Prüde? Ja.“ Er nickte. „Prüde ist das richtige Wort. Ich hätte so ein Mädchen wie Sakura wirklich nicht für prüde geschätzt.“   „Ich auch nicht“, gab Naruto mit einem verlegenen Grinsen zu und rieb sich über den Nacken. Er hatte sich oft vorgestellt, wie es wohl sein würde, Sex mit Sakura zu haben und er musste leider zugeben, dass seine Masturbationsfantasien öfter aufregender waren als die richtige Sache dann. „Der Sex war aber dennoch nicht schlecht. Sie stand auf Reiterstellung und so, weißt du?“ Er wippte mit den Augenbrauen. „Sie mochte es, Kontrolle zu haben und so. Damit, sich jemanden vollkommen zu unterwerfen, kam sie gar nicht klar.“   „Mhmh“, machte Kiba zustimmend und rieb sich übers Kinn, „Hinata mag Reiterstellung auch.“   „WOAH!“ Total geschockt von diesen vier Wörtern blieb Naruto abrupt stehen, der Mund weit aufgerissen. „Hinata mag… mag… Was zur Hölle!“   „Hehe.“ Kiba wirkte befriedigt, während er vor sich hin grinste. „Mag sie. Und!“ Er hielt seinen Zeigefinger in die Luft und wartete, bis er Narutos gesamte Aufmerksamkeit hatte, bevor er weitersprach und die nächste Bombe platzen ließ. „Wir hatten schon Analsex. Mehrmals.“   „Oh mein Gott!“ Jammernd schlug sich der Blonde beide Hände ins Gesicht. „Ich kann Hinata nie wieder in die Augen sehen, ey! Nicht mit dem Wissen, dass sie… Dass sie…“ Er fuchtelte verzweifelt mit den Armen herum. „So… So versaut ist!“, beendete er seinen Satz schließlich.   „Stille Wasser sind tief… Und schmutzig“, war alles, was Kiba mit einem Schulterzucken azu zu sagen hatte.   „Shit“, fluchte Naruto leise, während sein Bild vor einer unschuldigen Hinata vor seinem geistigen Auge in tausend Stücke zerbrach. Er schüttelte den Kopf, um die Vorstellung von einer Hinata, gekleidet in Dominakluft und mit Peitsche, zu vertreiben. „Was ich eigentlich sagen wollte… Ich glaube, du bist bald unter der Haube, mein Lieber.“   Nun war Kiba derjenige, der vor lauter Schock wie angewurzelt stehen blieb. „Was?!“, brüllte er, die Stimme ungewöhnlich hoch, „Was meinst du damit, Mann?!“ Er packte Naruto an den Schultern und schüttelte ihn.   „Beruhig dich, Kiba!“, befahl Naruto. Er legte seine Hände um Kibas Arm, um ihm davon abzuhalten, ihn weiter zu schütteln. „Alter... So mein ich das nicht. Als ich bei Hinata war hab ich mit ihr über euren geplanten Trip nach Las Vegas geredet und so.“   „Aha, okay.“ Kiba nickte und sah ihn weiterhin mit großen Augen an. „Und dann?“   „Dann hab ich halt einen Scherz gemacht und ihr gesagt, sie sollte aufpassen, dass du sie nicht betrunken vor einen Traualtar zerrst, wo ihr euch dann von einem dicken, stinkenden Elvis Imitator trauen lasst.“ Naruto zuckte mit den Schultern und spürte, wie sich Kibas Nägel bei dieser Bewegung in seine Haut krallten. „Und naja, sie hat halt so etwas in der Richtung angedeutet, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn ihr heiraten würdet und so.“   „Heiraten!“, wiederholte Kiba panisch. „Ich bin 22 Jahre alt, Naruto! Ich bin viel zu jung zum Heiraten!“ Fluchend fuhr er sich durchs Haar und zog an den braunen Strähnen. „Ich bin noch gar nicht reif für so einen großen Schritt! Heiraten heißt sesshaft werden. Sesshaft werden heißt Kinder und… Oh mein Gott! Kannst du dir kleine Mini-Kibas vorstellen, die schreiend durch die Welt laufen?!“   „Gott bewahre!“, erwiderte Naruto und faltete die Hände, bevor er wie für ein stilles Gebet in den Himmel blickte. Oder naja, viel mehr an die Decke, er befand sich ja immer noch im Supermarkt.   „Das ist nicht witzig!“ Kiba schubste ihn knurrend. „Was ist, wenn Hinata wirklich heiraten will?! Ich mein, ihr Cousin Neji hat ja gerade erst geheiratet und sie war ja bei der Trauung dabei… Vielleicht war sie so begeistert davon, dass sie nun darauf wartet, dass ich ihr einen Ring unter die Nase halte!“   „Ach was, glaub ich nicht.“ Naruto wuschelte ihm durchs Haar; ein Versuch, ihn zu beruhigen. „Ihr seid zwar schon relativ lange zusammen, aber ich denke dennoch, dass sie so einen wichtigen Schritt wie Heirat langsam angehen will.“ Kiba sah ihn skeptisch an. „Wenn du dir dennoch so viele Sorgen machst, dann frag sie doch einfach.“ Er zuckte mit den Schultern. „Reden hilft immer, nicht?“   „Hm…“ Kiba biss sich auf die Unterlippe, während er über die Worte nachdachte. „Ich denke, das werde ich machen. Fuck, du hast mir echt einen Schrecken eingejagt, du Arschloch!“ Er trat seinem Freund gegen die Wade. „Ich dachte schon, Hinata wollte mir einen Antrag machen oder so!“   „Nein, nein.“ Lachend schüttelte Naruto den Kopf. „Ich denke, sie ist da eher altmodisch und wartete darauf, dass der Mann einen Antrag macht.“   „Wahrscheinlich“, stimmte Kiba mit einem Brummen zu und rubbelte sich dann durchs Haar. „Wie auch immer, das waren jetzt genug Panikattacken für die nächsten drei Jahre. Lass uns nun endlich unser Ramen schnappen und abhauen.“   „Okey-dokey!“ ~ xXx ~   „Ich muss sagen, dass ich etwas neidisch bin“, gab Sakura mit zusammengepressten Lippen zu, während sie mit Naruto an der Bushaltestelle stand und wartete.   „Neidisch?“, wiederholte Naruto überrascht, die Hände in der Gesäßtasche seiner Jeans vergraben, „Wieso das?“   „Na, weil du mit Sasuke essen gehst!“ Sie schlug ihm leicht auf den Hinterkopf und ignorierte sein darauffolgendes Gewimmer. „Du hast echt so ein Glück, das hast du gar nicht verdient!“   „Was? Warum?“ Verwirrt rieb sich Naruto die schmerzende Stelle. „Du bist gemein, Sakura-chan! Hör auf mich immer zu schlagen!“   „Warum? Hast du Angst, nicht schön genug für Sasuke zu sein?“, wollte sie wissen, eine feine Augenbraue hochgezogen.   „Gott, bist du heute bitter!“, beschwerte Naruto sich und hob unbewusst eine Hand, um sich die Falten aus dem mintgrünen Shirt zu streichen. „Du musst unbedingt mal wieder flachgelegt werden, weißt du das?“   „Also ich wüsste da schon eine Person…“, meinte Sakura leise, die Wangen leicht gerötet.   Naruto starrte sie an, als hätte sie zwei Köpfe, dann strahlte er auf einmal, wobei sich kleine Fältchen an seinen Augenwinkeln bildeten. „Sakura-chan!“ Er legte eine Hand auf ihren Ellbogen. „Warum hast du denn nicht früher gesagt, dass du Sex mit mir willst?! Wenn ich das gewusst hätte, dann-“   „Perversling!“ Sakura unterbrach ihn mit einem Schrei und verpasste ihm einen mit der geballten Faust. „Ich hab nicht von dir geredet!“   „Au…“, jammerte Naruto leise vor sich hin und tastete vorsichtig seine dicke Wange ab. „Wen meinst du denn dann?“   „Sasuke natürlich“, erwiderte sie, die Stimme ungewohnt schüchtern, während sie sich eine rosane Haarsträhne hinters Ohr strich.   „Sasuke?!“ Naruto sah sie verdutzt an. „Aber du kennst ihn doch gar nicht…?“   „Leider.“ Sakura seufzte. „Deswegen bin ich ja auch etwas neidisch auf dich. Ich würde ihn wirklich gerne kennenlernen, er sieht sehr…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Sehr attraktiv aus.“   „Huh“, machte Naruto überrascht, „Okay. Naja, er scheint ein Schönling zu sein und so, auf ihn stehen bestimmt viele Mädels.“   „Ja, wahrscheinlich“, stimmte sie etwas wehleidig zu. „Aber… Naruto, könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun?“   „Klar. Was denn, Sakura-chan?“ Er lächelte sie an.   Verlegen drehte Sakura den Kopf zur Seite und trat einen Schritt zurück, als der Bus am Straßenrand anhielt und seine Türen öffnete. „Könntest du Sasuke fragen ob er… Naja… Eine Freundin hat?“   Naruto blinzelte verwirrt, bevor ein wissendes Grinsen über seine Lippen huschte. „Klar, Sakura-chan, werd ich machen.“ Er zwinkerte sie an und betrat dann den Bus.   Es dauerte nicht lange, bis er Sasuke fand. Er saß am selben Platz wie bei ihrem letzten Treffen, die Augen geschlossen und der Kopf in den Nacken gelegt. Naruto kämpfte sich durch die Menge und setzte sich schnell auf den leeren Platz neben ihn, bevor jemand anderes auf die Idee kam und ihn ihm wegschnappte.   „Hey!“, begrüßte er Sasuke, ein breites Lächeln im Gesicht.   Sasuke drehte den Kopf langsam zu ihm und öffnete ein Auge, um ihn anzusehen. „Hey zurück“, erwiderte er, die Stimme etwas rau, so als hätte er sie schon länger nicht mehr benutzt.   „Hab ich dich geweckt?“, wollte Naruto wissen, die Augenbrauen zusammengezogen. Der Andere wirkte ziemlich müde.   „Nein.“ Sasuke schüttelte minimal den Kopf und schloss dann wieder sein Auge. „Hast du nicht. Ich war nicht wirklich am Schlafen, es war eher ein… Angenehmes Dösen.“   „Ah, na dann.“ Naruto nickte. Sakuras Worte kamen ihm wieder in den Sinn und er beschloss die Gelegenheit zu nutzen, um sich Sasuke mal näher anzusehen.   Sakura hatte gesagt, dass er attraktiv aussah und Naruto musste dem zustimmen, obwohl er ein Kerl war und sonst eigentlich immer Probleme hatte, das Aussehen anderer Männer zu beurteilen. Aber Sasuke… Es wäre fast schon Blasphemie ihn anzusehen ohne wenigstens einmal an das Wort „schön“ zu denken. Oder ein ähnliches Attribut.   Sasukes Haut war makellos und blass, keine Narbe, kein Pickel, nichts. Perfekt. Genauso wie seine Augenbrauen, fein gezupft und dünn. Unbewusst rieb Naruto mit den Fingerspitzen über seine eigenen Augenbrauen, als ihm bewusst wurde, dass Sasukes Augenbrauen eigentlich schon zu dünn für einen Mann waren. Für Narutos Geschmack zumindest.   Ihm fiel auf, dass Sasukes Züge generell etwas Weibliches an sich hatten, obwohl er keinesfalls zu feminin wirkte. Sein kräftiger Kiefer und die harten Linien um seine dünnen, aber wohl geformten Lippen sprachen dafür viel zu sehr nach Mann.   „Siehst du etwas, was dir gefällt?“, unterbrach Sasukes Stimme seine Gedanken und er zuckte erschrocken zusammen, als er in amüsiert aussehende schwarze Augen blickte, „Oder bist du neidisch, weil du keinen Makel bei mir erkennen kannst?“   „Gott, schon einmal etwas von Bescheidenheit gehört?“, wollte Naruto wissen, die Wangen leicht gerötet, weil er beim Starren erwischt wurde. Er musste wieder daran denken, wie ihm seine Freunde mit dem Wort "Date" aufgezogen hatten. Nicht, dass der Andere nun etwas Falsches von ihm dachte…   „Nein“, antwortete Sasuke und streckte mit einem kleinen Stöhnen seinen Oberkörper, bevor er die Augen wieder schloss, das Gesicht zu Naruto geneigt.   „Dann würde ich dir raten, dass du dich mal informierst, was das ist, Bastard“, erwiderte Naruto und trat mit seinen orangen Chucks leicht gegen Sasukes Bein, ein Schmunzeln auf den Lippen.   Es war seltsam, er kannte Sasuke kaum, dies war erst das dritte Mal, dass sie sich trafen, aber dennoch fühlte es sich für ihn so an, als würde er den Dunkelhaarige schon ewig kennen. Es war ein schönes Gefühl und er hoffte, dass Sasuke dies auch spürte.   „Hn, du bist nur neidisch, weil ich perfekt bin und du nicht“, meinte Sasuke, ein herausforderndes Schmunzeln auf den Lippen und die Augen inzwischen wieder geöffnet.   „Ich bin perfekt!“, stritt Naruto ab und strich sich mit der Hand über die Wange, „Ladies lieben dieses Gesicht. Und mein Lächeln!“ Er schenkte dem Anderen eine Kostprobe von seinem strahlendsten Lächeln.   „Hm.“ Sasuke wirkte nachdenklich, die Stirn leicht gerunzelt, während er ihn genau betrachtete. „Also ich kann schon einige Makel erkennen.“   „Makel!“ Naruto blies die Wangen auf, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Was für Makel bitte?!“   „Deine Statur“, antwortete Sasuke, „Du siehst ziemlich schwach und schlaksig aus.“   „Schlaksig!“ Naruto brach in Gelächter aus. „Hier, warte.“ Er setzte sich gerade hin und hob sein Shirt an, um einen gebräunten, flachen und vor allem muskulösen Bauch zu entblößen. „Das nennst du schwach?“   „Hm“, machte Sasuke, sein Blick auf Narutos Bauch ruhend. Der Blonde wurde etwas nervös, als Sasuke ihn so lange anstarrte und fing an, herum zu zappeln. „Okay, das hab ich nicht erwartet. Du bist ziemlich gut da drinnen, deine Muskeln zu verstecken. Kompliment.“   „Arschloch.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und ließ sein Shirt dann wieder los. Er strich die Falten aus seiner Kleidung und klopfte sich auf den Bauch. „Apropos Bäuche. Wir wollten ja essen gehen. Das steht noch, oder?“   Sasuke bejahte dies mit einem Nicken.   „Gut.“ Naruto nickte ebenfalls. „Hast du irgendetwas Bestimmtes im Sinn?“   „Nicht wirklich.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Du hast mich eingeladen, also darfst du auch entscheiden.“   „Meh, Qual der Wahl.“ Naruto kratzte sich am Kopf, die Augen zu nachdenklichen Schlitzen verengt. „Wie wäre es mit… Uh… Pizza!“ Er schnipste mit den Fingern, als ihm eine Idee kam. „Wie wäre es mit Pizza? Hier in der Nähe gibt’s eine echt tolle Pizzeria, wo ich oft mit Freunden hingehe.“   „Hört sich gut an.“   „Gut, dann müssen wir jetzt aber raus. Und zwar schnell!“ Die nächste Haltestelle war in Sichtweite und Naruto drückte schnell auf den roten Stoppknopf, damit der Bus dort auch anhalten und nicht weiterfahren würde.   Der Bus kam mit einem Quietschen zum Stehen und sie konnten den Busfahrer – derselbe, der sie raus geschmissen hatte – fluchen hören. Mit eiligen Schritten, wobei Naruto weitaus panischer wirkte als Sasuke, verließen sie den Bus, bevor der Fahrer noch auf die Idee kam, die Türen vor ihren Nasen wieder zu schließen.   „Uh, okay.“ Naruto sah sich um, bevor er zielstrebig in eine Richtung zeigte. „Da lang.“   Sasuke summte und folgte ihm dann, beide Hände in den Hosentaschen verstaut. „Ich hoffe du weißt, wo wir hin müssen.“   „Natürlich!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich sagte doch, dass ich da schon öfters essen war.“   „Ich wollte nur sichergehen“, erwiderte Sasuke mit einem Schulterzucken. „Du wirktest etwas orientierungslos.“   Naruto winkte mit der Hand ab. „Nein, nein“, versicherte er ihm mit einem Grinsen, „Ich weiß, wo es lang geht, keine Sorge.“   „Gut.“ Sasuke nickte und zog gleich darauf die Mundwinkel nach unten, als sein Magen ein lautes Knurren von sich gab.   Naruto lachte gut gelaunt, als er das hörte. „Hunger?“, fragte er nach, „Dann bist du in guter Gesellschaft. Ich könnte ein ganzes Walross verdrücken!“   „Ich hatte keine Zeit für Frühstück“, antwortete Sasuke und strich sein dunkelblaues Button-Down-Hemd glatt. „Verschlafen. Ich wollte mir dann in den Pausen etwas kaufen, doch die Schlangen waren ellenlang und als ich dran kam, gab es nur noch Puddings.“ Er seufzte. „Ich hab heute also nichts außer einen Pudding zu mir genommen.“   „Wow, das ist viel.“ Mitfühlend kräuselte Naruto die Nase. Er wusste nur allzu gut wie schrecklich es war, den halben Tag lang nichts gegessen zu haben. „Aber du und verschlafen? Ich hätte dich für einen ziemlich… Pedantischen Menschen gehalten.“ Er stieß den Anderen leicht mit der Schulter an.   „Ich bin Pedantisch“, bestätigte Sasuke, „Aber wenn mein Wecker beschließt, einfach so den Geist aufzugeben, dann ist das nicht meine Schuld.“   „Jaja.“ Glucksend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf. „Immer alles auf die Technik schieben, huh?“   Sasuke runzelte die Stirn. „Es war technisches Versagen. Wenn meine innere Uhr nicht so gut funktionieren würde, dann wäre ich wohl noch später da gewesen.“   „Meine innere Uhr ist am Arsch.“ Naruto zog einen Schmollmund. „An Schultagen weckt sie mich nie, aber dafür weckt sie mich jedes Wochenende um sechs Uhr morgens.“ Er stöhnte verzweifelt und packte Sasuke dann am Ellbogen, als er die Pizzeria in der Ferne ausmachen konnte. „Hier lang, da vorne ist es!“   „Napoli“, las Sasuke den Namen der Pizzeria laut vor, „Welch ein außergewöhnlicher Namen für ein italienisches Restaurant.“   Naruto lachte. „Ja, nicht wahr?“, meinte er amüsiert. Ihm fiel auf, dass er Sasuke immer noch am Ellbogen hielt, also zog er seine Hand schnell wieder weg. „Ein echter Schocker, was?“   „Wirklich schockierend“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken, als sie eintraten. „Ich bin überrascht, davon noch nichts in den Nachrichten gelesen zu haben. So ein Schocker gehört doch in die Presse.“   „Gott, ich hab noch keinen Menschen getroffen, der so sarkastisch ist wie du.“ Mit einem amüsierten Schnauben schüttelte Naruto den Kopf und führte Sasuke dann zu einem länglichen Holztisch, der sich bei den Fenstern befand. „Setz dich. Oder erwartest du, dass ich dir den Mantel abnehme?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach, als er sah, wie Sasuke vor seinem Stuhl herum stand.   „Ich seh mich nur um“, war alles, was Sasuke sagte, bevor er seinen schwarzen Mantel auszog, ihn um die Stuhllehne schlang und sich Naruto gegenüber hinsetzte. „Es sieht sehr… Einfach aus.“   „Was hast du erwartet?“ Naruto rollte mit den Augen, während er nach der Speisekarte griff. „Ein fünf Sterne Restaurant? Du bist kein Mädchen, das ich beeindrucken muss, also reicht auch eine Pizzeria um die Ecke.“ Er grinste. „Besonders, weil ich so etwas den fünf Sterne Restaurants eh vorziehe.“   „Ich hab mich nicht beschwert.“ Sasuke schnappte sich ebenfalls die Speisekarte. „Ich habe nur observiert. Das ist etwas anderes.“   „Wie auch immer.“ Naruto winkte mit der Karte herum. „Ich kann dir ein paar Pizzas empfehlen, wenn du magst.“   „Pizzen“, verbesserte Sasuke ihn, „Man kann zwar Pizzas und Pizzen sagen, aber Pizzen klingt eleganter.“   „Besserwisser.“ Naruto holte mit der Speisekarte aus, doch Sasuke konnte ihr ausweichen. „Also? Was magst du gerne?“   „Tomaten“, war Sasukes Antwort.   „Oh,Tomaten auf Pizzen, das wird schwer zu finden sein“, erwiderte Naruto, die Lippen zu einem Grinsen verzogen.   „Sarkasmus ist meine Stärke“, sagte Sasuke, ebenfalls schmunzelnd, „Also mach mich nicht nach.“   „Du bist aber nicht der einzige, der sarkastisch sein darf.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und durchstöberte dann die Speisekarte. „Wie wäre es mit… Uh… Ah, hier das wäre doch perfekt! Pizza Napoletana!“ Er sah den Anderen an. „Die ist mit Mozzarella, Basilikum und vor allem Tomatenscheiben!“   „Mh.“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn und überflog grob die restlichen Pizzaangebote, bevor er nickte. „Ich denke, das nehm ich.“   „Cool.“ Naruto grinste ihn an und in genau diesem Moment kam auch die Kellnerin. Sie gaben ihre Bestellungen ab – eine Pizza Napoletana, eine Pizza Hawaii, eine Pepsi und eine Sprite – und Naruto flirtete etwas mit der Kellnerin, bevor diese wieder verschwand.   „So…“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Hände hinterm Kopf verschränkt. „Weißt du, ich musste die ganze Zeit überlegen… Du heißt doch Uchiha mit Nachnamen, oder?“   Sasuke wandte den Blick ab. „Ja“, antwortete er nach ein paar Sekunden Pause, in welcher er über sein Hemd strich.   „Könnte es dann zufälligerweise sein, dass…“, fing Naruto an und beugte sich mit neugieriger Miene näher zum ihm, „Dass Fugaku Uchiha, dieser Topanwalt, dein Vater ist?“   Sasuke verkrampfte sich sichtbar bei dieser Frage. „Fugaku ist mein Vater“, bestätigte er, der Kiefer angespannt.   „Wie cool!“ Der Blonde riss die Augen auf. Er hatte schon oft von Fugaku Uchiha gehört. Er sollte einer der besten Anwälte in ganz Japan sein und über seine Fälle wurde öfters in den Nachrichten berichtet. „Heißt das-“   „Ich will nicht über meinen Vater reden“, unterbrach Sasuke ihn kalt, „Und generell nicht über meine Familie.“   „Oh…“ Das aufgeregte Grinsen, das eben noch in Narutos Gesicht war, verschwand langsam. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass das scheinbar ein heikles Thema ist…“   Sasuke antwortete nicht. Stattdessen nickte er der Kellnerin zum Dank zu, als diese ihm sein Getränk brachte, und nahm einen großen Schluck davon.   „Ich red aber auch nicht besonders gern über Familie“, meinte Naruto und schenkte der Kellnerin ein Lächeln, bevor er etwas nervös mit den Fingern gegen das Glas klopfte. „Ich hab eigentlich auch keine Familie in dem Sinne. Alle meine Verwandten sind tot. Ich hab nur noch meinen Patenonkel und meine Patentante, aber die sind nicht blutsverwandt mit mir. Zum Glück!“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch und Naruto grinste ihn an. „Weißt du, es ist nicht so, als würde ich die beiden nicht mögen, das tu ich nämlich schon“, stellte er klar, „Aber sie sind ziemlich… Beknackt, sagen wir es mal so. Mein Onkel ist ein alter Perversling, der in seiner Freizeit Pornos schreibt und meine Tante hat riesen Titten, ein Alkoholproblem und ist spielsüchtig.“   „Tch.“ Sasuke schnaubte amüsiert. „Du scheinst definitiv nach deinem Onkel zu kommen.“   „Hey!“ Naruto warf ihm einen gespielt bösen Blick zu und warf seine Serviette nach ihm. Sasuke fing sie, bevor sie ihn im Gesicht treffen konnte. „Was soll das denn heißen?! Ich bin kein Perversling!“   „Natürlich nicht.“ Sasuke verdrehte die Augen. „Du redest auch kaum über Sex und deine rosahaarige Freundin schlägt dich auch nie, weil du ihr auf die Brüste starrst.“   „Woah!“ Naruto drückte seine Hände geschockt auf dem Tisch ab, die Augen groß, während er sich näher zum Anderen lehnte. „Woher weißt du das? Haben wir uns schon einmal getroffen oder so?“   „Nicht direkt.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf und strich sich eine lange Haarsträhne aus den Augen. „Aber es ist schwer, dich im Bus nicht zu bemerken.“   „Ach?“ Naruto hob eine Augenbraue, ein arrogantes Grinsen auf den Lippen. „Es ist, weil ich so sexy bin, oder?“, fragte er nach und fuhr sich durchs Haar.   „Nein.“ Schmunzelnd neigte Sasuke den Kopf leicht zur Seite. „Mit deiner ohrenbetäubenden Lautstärke und deinem fehlenden Sinn für Mode ziehst du die Aufmerksamkeit leicht auf dich.“   „Hallo?!“ Mit einem Knurren verengte Naruto die Augen zu Schlitzen. „Mein Sinn für Mode ist der Hammer!“   Der Dunkelhaarige warf ihm einen langen Blick zu. „Du trägst Orange“, sagte er, „Okay, heute vielleicht nicht und ich muss sagen, das verwundert mich etwas, aber sonst immer.“   „Orange ist eben meine Lieblingsfarbe!“, verteidigte Naruto sie mit einem Schmollen, „Was ist falsch mit Orange?“   Sasuke führte das Glas gefüllt mit der Limonade zu seinen Lippen. „Was ist nicht falsch mit Orange?“   „Ach, fick dich doch.“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Du bist genau wie Sakura, die ätzt auch immer gegen Orange.“ Er seufzte leise. Wieso konnte nur keiner verstehen, dass Orange die beste Farbe auf der Welt war?!   „Sakura?“, wiederholte Sasuke mit erhobener Augenbraue.   „Meine Freundin“, erklärte Naruto, „Die mit den rosanen Haaren.“   „Ah“, machte Sasuke und nahm die Serviette, die vor ihm lag, um sie auf seinem Schoß auszubreiten. „Feste Freundin?“   „Nee, nee.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Wir waren mal zusammen“, fing er an zu erzählen, das Gesicht in der Hand abgestützt, „Aber nicht mehr. Aber oh, apropos Sakura!“ Er grinste plötzlich. „Ich soll dich von ihr fragen, ob du vergeben bist.“   „Was?“ Irritiert zog Sasuke die Augenbrauen zusammen und sah ihn an. „Warum will sie das wissen?“   „Warum wohl?“ Naruto verdrehte die Augen. „Sie findet dich heiß und will wissen, ob sie Chancen bei dir hat.“ Er strich sich mit seinem kleinen Finger über die Nase und wartete dann neugierig auf eine Antwort.   „Aha.“ Sasuke drehte den Blick zur Seite und sah aus dem Fenster. „Dann sag ihr, dass ich kein Interesse an ihr habe.“   „Aww“, machte Naruto und zog einen Schmollmund, „Das heißt, du bist vergeben?“   „Ich bin momentan Single aber ich hab kein Interesse an ihr“, erwiderte Sasuke.   „Aber-“, fing der Blonde an, wurde allerdings mit einem kalten „Nein“ unterbrochen. „Gut. Gott, dann halt nicht. Kein Grund, so pissig zu werden“, murrte er leise vor sich hin und klopfte mit den Fingern gegen den Tisch. „So… Wo wohnst du denn, Sasuke?“   „Konoha“, antwortete dieser.   „Nein, wirklich?“ Naruto schnaubte. „Das war mir schon klar. Ich wollte wissen, in welchem Ortsteil, du Bastard.“   „Warum willst du das wissen?“ Sasuke sah ihn misstrauisch an.   „Warum nicht?“ Naruto zuckte mit den Schultern, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Ich versuche ein Gespräch aufzubauen, weißt du? Damit wir uns besser kennenlernen. Also?“   „Also was?“   Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht an den Schultern zu packen und zu schütteln. „Wo wohnst du?“   „Konoha“, erwiderte Sasuke ruhig. Er legte die Hände vor sich auf den Tisch und verschränkte die Finger miteinander. „Ich bin in den letzten zehn Sekunden nicht umgezogen.“   „Gott, bist du frustrierend!“ Mit einem Schrei zog sich Naruto an den Haaren. „Gut, dann eben eine andere Frage. Wie lange wohnst du schon hier in Konoha?“   Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen. „Was soll das werden?“, wollte er wissen, „Das Frage-und-Antwort-Spiel?“   „Ich will dich nur besser kennenlernen.“ Naruto runzelte die Stirn, weil Sasuke die ganze Sache viel komplizierter machte, als sie eigentlich war. „Das ist alles. Und am besten lernt mich sich eben kennen, wenn man Fragen stellt, wenn man sich unterhält und so. Du weißt schon.“ Er tippte sich mit Zeige- und Mittelfinger auf die Lippen. „Mund benutzen, Sasuke.“   Sasuke betrachtete ihn, die Augen immer noch zu Schlitzen verengt, bis er schließlich leise seufzte und sich dann über die Schläfe rieb. „Du gibst nicht eher auf, bis ich dir antworte, oder?“   „Gut erkannt!“ Grinsend tätschelte Naruto ihm die Hand. „Sei nicht so schüchtern, ich bin ein guter Kerl! Eine gute Freundin von mir, Hinata, ist früher auch total schüchtern gewesen, aber ich und mein Kumpel Kiba haben ihr dabei geholfen, heh.“   „Ich bin nicht schüchtern“, stritt Sasuke ab.   „Okay, gut.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Dann eben unsozial.“   „Hn.“ Sasuke nahm einen Schluck von seiner Sprite und seufzte dann noch einmal. „Ich wohn schon mein ganzes Leben lang in Konoha. Ich bin hier geboren.“   ~ xXx ~   Es hatte etwas gedauert, aber mehrere Minuten und einigen Anstrengungen von Naruto später, war der Eisklotz namens Sasuke aufgetaut und hatte angefangen, zu reden. Naruto war abermals überrascht gewesen, wie leicht ihm das Reden mit Sasuke nach den anfänglichen Schwierigkeiten doch fiel.   Sie konnten über Gott und die Welt reden und obwohl ihre Ansichten nicht immer gleich waren, konnten sie wie die Erwachsenen, die sie ja nun einmal waren, darüber reden und ihre Meinungsdifferenzen ausdiskutieren. … Oder sich wie Kleinkinder darüber streiten, sie hatten beides getan und Naruto musste zugeben, dass ihm beides gleich viel Spaß machte.   Sasuke war sehr intelligent und drückte sich meist gewählt aus, aber auch er war mit seinen einundzwanzig Jahren noch Kind geblieben und Naruto konnte an den amüsierten Glitzern in seinen dunklen Augen erkennen, dass er ihr Geplänkel genauso genoss, wie der Blonde.   „Mhh, das war echt lecker!“ Mit einem Stöhnen warf Naruto die Arme in die Luft und streckte sich erst einmal ausgiebig, bevor er sein Shirt wieder herunter zog und sich auf den gesättigten Bauch klopfte. „Ich könnte sterben für Pizza Hawaii!“   „Es war wirklich gut“, musste Sasuke zugeben. Er zog an dem Ärmel seines Mantels, um einen Blick auf seine Armbanduhr erhaschen zu können.   Naruto bemerkte dies. „Wie spät ist es?“, wollte er wissen und schob die Hände in seine Hosentasche, „Hast du noch einen Termin?“   Sasuke schüttelte den Kopf. „Es ist kurz vor achtzehn Uhr und nein, ich hab keinen Termin“, antwortete er, während er sich den Mantel zuknöpfte.   „Woah, das heißt, wir haben fast drei Stunden in der Pizzeria verbracht.“ Naruto grinste ihn an. „Tja, so schnell kann die Zeit vergehen, wenn man Spaß hat, huh?“   „Ja, Verhöre sind wirklich spaßig“, erwiderte Sasuke mit einem Augenrollen.   „Hey, lüg mich nicht an!“ Immer noch grinsend schubste Naruto ihn leicht. „Ich hab gesehen, dass du Spaß hattest. Außerdem war das kein Verhör, Penner. Es ist normal, dass man bei Gesprächen auch einmal Fragen stellt.“   „Na dann.“ Sasuke verstaute seine Hände in den Taschen seines Mantels. „Ich könnte jetzt einen Kaffee vertragen. Einen richtigen Kaffee, der in der Pizzeria hat nach Wasser geschmeckt.“   „Der war wirklich eklig“, musste Naruto mit einer Grimasse zustimmen.   „Die arme Pflanze“, sagte Sasuke, als er sich daran zurück erinnerte, wie Naruto seinen Kaffee in den Pflanzenkübel einer kleinen Palme geschüttet hatte.   „Tja, ich bin im Gegensatz zu dir eben höflich!“ Naruto kräuselte die Nase. „Der Kaffee war wirklich so ekelhaft, dass ich ihn nicht trinken konnte, aber ich konnte ihn auch nicht einfach so ungerührt da stehen lassen…“   „Und deswegen hast du beschlossen, die Palme damit zu gießen“, folgerte Sasuke sarkastisch, „Ja, das ist wirklich sehr höflich, die einzige Pflanze im ganzen Lokal zu töten.“   „Ich hab sie nicht getötet!“, stritt Naruto sofort lauthals ab, „Wie du gesagt hast, hab ich sie nur gegossen!“   „… Mit Kaffee.“   „Nein.“ Naruto hielt Sasuke seinen Zeigefinger vor die Nase. „Mit Kaffee, der nach Wasser schmeckt, demnach also auch Wasser sein muss.“   Schnaubend schüttelte der Dunkelhaarige den Kopf und schlug Narutos Hand aus seinem Gesicht. „Wie auch immer. Kaffee. Sofort.“   Naruto nickte zustimmend. „Starbucks?“, schlug er vor, während er sich auf die Fersen stellte und herum wippte. „Hier ist einer ganz in der Nähe.“   „Starbucks ist immer gut.“   ~ xXx ~   „Gott, das ist doch mal ein ganz anderes Niveau!“ Mit einem glücklichen Grinsen strich sich Naruto den Milchschaum von der Oberlippe, als sie knapp zwanzig Minuten später an einem runden Tisch in Starbucks saßen.   Sasuke, der gerade an seinem Frappuccino nippte, stimmte mit einem Brummen zu. „Das ist wirklich kein Vergleich zu dem Kaffee eben.“   Naruto summte leise und steckte seinen Finger dann kurz in seinen Caramel Macchiato, um sich die Karamellsoße von der Fingerspitze zu lecken. „Ich war schon ewig nicht mehr bei Starbucks! Mir ist bis eben gar nicht bewusst gewesen, wie sehr ich das Zeug vermisst habe.“   „Ich hab einen Starbucks direkt um die Ecke, ich nehm mir also öfter ein Getränk mit, wenn ich von der Uni nach Hause komme“, sagte Sasuke.   „Du glücklicher Bastard.“ Naruto trat ihm leicht gegens Bein und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück, Arme um die Lehne geschlungen und ein zufriedener Ausdruck im Gesicht.   „Hn.“ Sasuke nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er den Becher abstellte und dann in seinem Rucksack herum kramte. „Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich meinen Laptop anmache“, sagte er und stellte einen kleinen, schwarzen Laptop auf den Tisch. „Aber ich muss meine Mails checken. Ich erwarte Post von meinem Professor bezüglich eines Arbeitsauftrags.“   „Klar, kein Ding.“ Naruto winkte mit der Hand ab und beobachte dann, wie Sasuke auf den Powerschalter klickte und der Bildschirm anfing zu leuchten. „Gute Sache, dass Starbucks freies Internet anbietet, huh?“   „Hn.“ Sasuke schmunzelte ihn an und wartete dann darauf, dass sein Laptop sich hochfuhr. Er nahm noch einen Schluck von seinem Frappuccino und trommelte mit den Fingern ungeduldig gegen die Tischoberfläche.   „Was für ein Arbeitsauftrag ist das denn?“, wollte Naruto wissen, als der Desktophintergrund auf dem Bildschirm erschien. Bevor er allerdings näher ausmachen konnte, was auf diesem abgebildet war, hatte Sasuke bereits sein Mailprogramm geöffnet.   „Für kreatives Schreiben“, erklärte der Dunkelhaarige, „Unser Professor wollte uns den Arbeitsauftrag und nähere Infos per Mail schicken.“   „Kreatives Schreiben?“, wiederholte Naruto, die Augenbrauen zusammengezogen. „Hört sich cool an. Was bekommt man denn da für Arbeitsaufträge?“   Sasuke antwortete für ein paar Sekunden nicht und klickte stattdessen ein paar Mal auf dem Touchpad herum, bevor er seinen Laptop zu Naruto drehte, damit dieser einen besseren Blick auf den Bildschirm erhaschen konnte. „So einen zum Beispiel.“   Naruto beugte sich näher, die Hände auf seinen Oberschenkeln abgedrückt und fing dann an, laut vorzulesen. „‘Liebe Studenten, tut mir leid, dass ich heute nicht zum Unterricht erscheinen konnte, aber auf dem Weg zur Universität war mir eine Entenfamilie entgegen gekommen, welche ich wieder sicher nach Hause geleiten musste.‘ … Was?!“ Er brach in Gelächter aus. „Enten? Was zur Hölle, Mann!“   „Er hat ganz sicher keinen Enten geholfen“, meinte Sasuke, der Blick grimmig. „Kakashi-sensei ist einfach nur ein alter, fauler Sack, der viel lieber schläft oder sich Pornoheftchen anguckt, anstatt uns zu unterrichten.“   „Krass, ey!“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht schlug Naruto mit der flachen Hand auf den Tisch. „So einen Lehrer hätte ich auch gerne! Das muss ja das pure Paradies sein!“   „Nicht wirklich.“   „Sasuke.“ Naruto schlug ihm auf den Rücken. „Ich rede ja auch von normalen Menschen und nicht von so Strebern wie dir.“ Er grinste, als Sasuke ihn böse ansah, und las dann weiter. „Hm.. Enten, bla bla bla… Ah, hier. ‚Arbeitsauftrag: Schreibt eine Kurzgeschichte über eine der folgenden Emotionen: Freude, Liebe, Hass, Eifersucht. Die Mindestanzahl an Wörter beträgt 2500 Wörter, die Höchstanzahl liegt bei 8000 Wörtern. Der Auftrag ist bis nächsten Montag, 12 Uhr, zu erledigen. Wer mir seine Kurzgeschichte bis dahin nicht einreicht, bekommt ein Ungenügend.‘“   Er las den Rest der Mail still weiter und drehte sich dann mit einem Schmunzeln zu Sasuke. „Das ist cool, hört sich spaßig an. Weißt du schon, welche Emotion du nimmst?“   „Mh.“ Sasuke hatte die Stirn gerunzelt, der Blick auf den Bildschirm gerichtet. „Nein, noch nicht. Das entscheid ich spontan“, antwortete er schließlich und klappte den Laptop zu, bevor er ihn wieder in seiner Tasche verstaute.   „Und wie lange brauchst du für so einen Auftrag?“ Naruto nahm seinen Becher in die Hand und nippte daran. „Schaffst du das bis Montag?“   Sasuke schnaubte. „Locker. Es kommt immer auf meine Motivation an, aber meist schaff ich so eine Kurzgeschichte in einer Sitzung.“   „Aww, ich beneide dich.“ Naruto verschränkte die Arme auf dem Tisch und legte seine Wange dann dort herauf, das Gesicht zu Sasuke gedreht. „Ich muss oft Pausen machen und so. Kann nie für längere Zeit still sitzen.“ Er runzelte die Stirn, als ihm eine Strähne in die Augen fiel und pustete sie dann weg. „Aber hey…! Ich würd echt gerne mal etwas von dir lesen! Schickst du mir etwas von dir?“   „Nein“, war Sasukes klare Antwort.   „Hey, warum nicht?!“ Mit zusammengepressten Lippen trat Naruto ihm unterm Tisch. „Schämst du dich etwa? Denkst du, dein Schreibtalent ist nicht gut genug für so einen professionellen Leser wie mich?“ Er grinste.   „Träum weiter.“ Sasuke schnaubte und nahm seinen Becher in die Hand. „Ich bin mir nur sicher, dass dir der Kontext nicht gefallen würde.“ Er schüttelte den Becher leicht und beobachtete die Wellen, die darauf in seinem Kaffee entstanden.   „Ach was, das werden wir ja dann sehen.“ Naruto lächelte ihn an. „Ich würde echt gerne etwas von dir lesen, Sasuke“, meinte er ernst und stupste diesen sanft mit seinem Knie an.   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten, die Miene nachdenklich, bis er schließlich seufzte. „Gut, wenn du darauf bestehst. Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, Idiot.“   „Ach was!“ Naruto grinste glücklich und richtete sich auf. „Schickst du mir etwas von dir per Mail oder…?“   „Weißt du, was Fanfiction sind?“, wollte Sasuke von ihm wissen. Als Naruto nickte, fuhr er fort. „Einige Fanfiction von mir sind im Internet zu finden. Du kannst… Warte.“ Er nahm sich eine Serviette und holte dann einen Kugelschreiber aus seinem Rucksack. „Da.“ Er kritzelte eine Internetadresse auf die Serviette und schob sie zu Naruto herüber. „Dort kannst du einige Werke von mir lesen.“   „Cool, danke!“ Naruto strahlte und drückte die Serviette an sich, bevor er sie in seine Hosentasche schob. „Ich werd definitiv etwas lesen und dir dann meine Meinung dazu sagen.“   „Tu das.“ Sasuke trank von seinem Kaffee und verschränkte die Hände dann miteinander. „Ich sollte langsam gehen“, teilte er ihm mit.   „Aww, schon?“ Naruto schmollte. „Wieso denn? Wirst du von jemanden erwartet?“   „Ja, das werde ich.“ Sasuke nickte.   „Huh?“ Naruto blinzelte überrascht. Mit dieser Antwort hatte er eigentlich nicht gerechnet. „Von wem denn?“, fragte er neugierig nach.   „Von meinem Kater“, antwortete der Dunkelhaarige. Er trommelte mit dem Fingern gegen den Tisch.   „Uh, so eine Katze passt zu einem düsteren und kalten Gesellen wir dir.“ Naruto grinste ihn an.    „Hn. Düster passt allerdings nicht ganz. Er ist Orange.“   „Orange?!“, wiederholte Naruto mit großen Augen, bevor er in Gelächter ausbrach. „Nicht dein Ernst, du hast eine orange Katze?!“   Sasuke verengte die Augen. „Hab ich“, erwiderte er und schlug dem Anderen dann auf den Hinterkopf. „Hör auf, Kirby auszulachen. Er ist ein guter Kater.“   „Kirby?“, wiederholte Naruto überrascht, nachdem er wieder einigermaßen atmen konnte, „Wie in Kirby, das kleine, kugelrunde, pinke Kaugummivieh?“   „Nein. Er ist nach meiner Mutter benannt.“ Sasuke verdrehte die Augen, als er Narutos überraschte Miene sah. „Natürlich mein ich die Videospielfigur, du Idiot.“   „Du magst Videospiele?“, fragte Naruto nach.   „Natürlich nicht. Ich nenne meinen Kater selbstverständlich nach etwas, was ich hasse.“ Er seufzte und rieb sich über die Schläfe. „Du bist wirklich ein Meister darin, überflüssige Fragen zu stellen, Naruto.“   „Scheiße! Ich find das irgendwie geil, dass du auch Videospiele magst!“, meinte Naruto aufgeregt, Sasukes Beleidigung ignorierend. „Was ist dein Lieblingsspiel?“   „Hm…“ Sasuke runzelte leicht die Stirn und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Auf eins kann ich mich nicht festlegen, aber ich bin ein großer Fan der Zelda Reihe. Final Fantasy gehört aber auch zu meinen Favoriten, genauso wie Call of Duty.“   „Oh mein Gott!“ Naruto packte ihn an den Schultern. „Zelda? Final Fantasy? Und vor allem Callof Duty?! Scheiße, Mann, ich glaube, ich hab mich gerade in dich verknallt, Sasuke!“ Er grinste breit. „Welche Konsolen hast du zuhause?   „Wii, Nintendo 64, Super Nintendo, Dreamcast, Playstation 2 und 3 und eine Xbox 360”, zählte Sasuke an den Fingern auf, „Oh, und den Nintendo DS.“   „Oh mein Gott, du hast einen Nintendo 64!“ Naruto musste sich den Sabber vom Mundwinkel wischen. „Das ist meine Lieblingskonsole! Ich hab leider selbst keine.“ Jammernd verzog er das Gesicht.   „Was hast du denn für Spielkonsolen?“, fragte Sasuke ihn, als er nach seinem Becher griff und den restlichen Kaffee mit einem Schluck leerte.   „Wii, Gamecube, DS und Playstation 3“, antwortete Naruto. „Scheiße, ich komm nicht darüber hinweg, dass du einen Nintendo 64 hast! Ich glaub, ich zieh bei dir ein.“ Er grinste breit, als Sasuke die Nase rümpfte. „Oder ich komm dich besuchen, ich glaube, das reicht mir für den Anfang auch. Ich will Kirby kennenlernen!“   „Hn.“ Sasuke streckte sich leicht und stand dann auf. „Einziehen nur über meine Leiche, aber ich schätze, über einen Besuch könnte ich einmal nachdenken.“ Er schmunzelte arrogant, als er sich den Mantel überzog. „Ich würde gern einmal in Call of Duty gegen dich antreten.“   „Oh, fuck ja!“ Lachend stand Naruto ebenfalls auf und ballte eine Hand zur Faust. „Ich bin der Hammer in Call of Duty, ich werd dir so etwas von in den Arsch treten, Uchiha!“ Er funkelte ihn herausfordernd an.   „Ist das so?“ Amüsiert zog Sasuke eine Augenbraue hoch und legte dann den Kopf schief. „Ich bin gespannt, ob du wirklich Können hast oder ob bei dir nur heiße Luft rauskommt.“   „Oh ja, gespannt kannst du sein!“ Naruto grinste, während sie zusammen Starbucks verließen. Er hatte Vertrauen in seine Fähigkeiten, er wusste, dass er Sasuke schlagen konnte. Bis jetzt konnte ihn noch keiner in Videospielen schlagen.   „Hn.“ Sasuke blieb stehen und sah sich um. „Ich muss hier lang.“ Er deutete in eine Richtung.   „Ah“, machte Naruto und nickte. „Ich muss in die andere Richtung. Also… Äh…“ Er schob seine Hände in die Tasche seiner Kapuzenjacke. „Wir sehen uns dann morgen im Bus, oder?”   „Tun wir“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken, Hände ebenfalls in tief in die Taschen seiner Jeans geschoben. „Bis morgen dann.“   Naruto strahlte ihn an. „Bis morgen, Sasuke!“   Der Dunkelhaarige drehte sich grunzend um und setzte sich dann in Bewegung. Naruto sah ihm für mehrere Sekunden nach, das Lächeln immer noch auf den Lippen. Wer hätte gedacht, dass der Bastard, den er Kaffee übers Buch geschüttet hatte, ein anständiger, cooler Kerl war?   „Also ich sicher nicht“, murmelte Naruto leise zu sich. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und machte sich dann auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle, ein glückliches Funkeln in seinen blauen Augen.   ----------------------------------------------------------------------------   Omg, ein Update nach nicht mal einer Woche, yay! Ich hoffe, ihr freut euch auch darüber >D Öh ja, ich weiß, dass Sasuke etwas OOC ist, aber SO stell ich ihn mir eben vor, wenn er ein normaler, junger Mann ist, der ohne tragische Kindheit aufgewachsen ist :3   Und Sasuke schreibt Fanfics, ja! XDD Ich mein, mit seiner Frisur sieht er doch total wie ein Otaku aus! :D Und außerdem… Welcher junge Kerl zockt nicht? D: Und ich mag einfach die Vorstellung von Gamer-Sasuke und Gamer-Naruto und hoffe, ihr mögt das auch :D Sasuke hat eine orange Katze… muhahha >D   Ich muss sagen, dass ich persönlich das Kapitel mag und würde mich dementsprechend besonders freuen, wenn ihr eure Meinung dazu äußert, besonders zu meinem Gamer/Otaku!Sasuke, lolol. Außerdem! Vielen, vielen Dank an die zahlreichen Kommentare!!! Ich hab mich wirklich sehr gefreut, dass ich tätsächlich pro Kapitel 10 bekommen habe und ich mein Ziel damit erreichen konnte, ihr seid echt die Besten und ich liebe euch ;__; *jedem von euch eins dieser Fischgebäcke aus Kapitel 2 schenk*   Oh, und wegen Hinatas Geheimnis… Glaubt mir, ich bin 5-mal schüchterner als Hinata, mindestens, und meine Leidenschaft sind Schwulen-Pornos, also sagt mir nicht, Hinata würde niemals Analsex oder Reiterstellung ausprobieren! XD   Ich hab außerdem, genau wie in SD, auch hier eine neue Beta, ebenfalls die tolle , also schenkt ihr einen Applaus *-* *es vor mach und klatsch*   (Btw: Ich weiß, es passt nicht hierhin, aber ich, als John, suche verzweifelt nach einem Dave Strider für ein John x Dave Homestuck RPG! ;__; Bei Interesse also bitte bei mir melden!)   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee:  Naruto, Kiba und Sakura lernen gemeinsam für eine Klausur, wobei Naruto etwas sehr Interessantes von Sakura erfährt. Diese scheint nämlich frisch verliebt zu sein. Außerdem wirft Naruto einen Blick auf die Fanfics, die Sasuke geschrieben hat. Oder sollte ich da vielleicht eher Fanficks sagen…?   Bis dann Kapitel 4: Realität oder Fi(c)ktion? ------------------------------------ „Okay, okay. Keine Panik.“ Kiba atmete tief ein und aus, die Augen geschlossen. Als er sich wieder einigermaßen ruhig fühlte, schnappte er sich seinen Rucksack und schüttete dessen gesamten Inhalt auf dem Boden aus.   Bücher. Zerknitterte, lose Blätter. Stifte. Hefte. Leere Verpackungen von Schokoriegeln und Zigaretten. All dies und noch viel mehr übersäte nun den Boden seines Wohnzimmers.   „Oh mein Gott“, sagte Kiba, als er plötzlich etwas entdeckte und aus dem Haufen heraus fischte. Es war ein halb angefressener, verschimmelter Donut. „Scheiße.“   „Was?“ Naruto, der ihm bei seiner Suche half, drehte sich zu seinem Freund um, als er seine Stimme hörte. „Was- Hah! Du Penner!“ Er schubste Kiba hart nach hinten und ein befriedigtes Grinsen schlich sich auf seine Züge als er sah, wie der Andere mit dem Kopf gegen den Holzboden knallte. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich deinen scheiß Donut nicht gegessen habe!“   „Verdammt, wie kommt das Drecksding denn da rein?!“, fragte sich Kiba fassungslos, während er den Donut von allen Seiten betrachtete, so als wenn er das achte Weltwunder wäre. „Fuck. Sorry, Mann.“   „Schon gut. Vielleicht glaubst du mir dafür ja beim nächsten Mal, wenn ich dir etwas sage“, murrte Naruto mit aufgeblasenen Wangen und trat Kiba leicht gegen den Oberschenkel. „Und jetzt schmeiß das Ding weg, bevor es Beine bekommt und wegläuft.“   „Es sieht… Krass aus“, meinte Kiba langsam, als er sich im Schneidersitz hinsetzte, den verschimmelten Donut immer noch in der Hand haltend, „Wie lang liegt der jetzt schon in meinem Rucksack? Einen Monat?“   „Mindestens“, antwortete Naruto. Er betrachtete den Donut für ein paar Sekunden, bevor seine Neugierde zu groß wurde und er sich näher beugte, um daran zu riechen. Ein großer Fehler. „Fuck!“, fluchte er lauthals, als ihm ein gammeliger Geruch in die Nase stieg und er daraufhin unsanft nach hinten fiel. „Schmeiß das weg, Mann, das ist ekelhaft!“   „Schon“, musste auch Kiba zustimmen. Er erhob sich langsam, um zur Küche zu schlurfen und den Donut in den dortigen Mülleimer zu werfen, bevor er sich mit einem Seufzen wieder auf den Boden im Wohnzimmer fallen ließ. „Okay, wonach hatten wir noch einmal gesucht?“   „Nach dem einen Blatt da.“   „Oh ja, wirklich sehr hilfreich, Naruto.“ Kiba rollte mit den Augen und griff nach seiner Bierdose, die sich auf dem runden Glastisch neben ihm befand, um einen großen Schluck zu nehmen. „Warte, ich hab irgendwo aufgeschrieben, was wir alles für die Klausur können müssen. Lass mich nachsehen!“   Er kramte durch das Gerümpel, bis er mit einem „Tadaa!“ ein Notizheft herausholte. „Okay, lass mich nachgucken.“ Summend blätterte er durch das Heftchen, bis er die richtige Seite gefunden hatte. „Ah, hier. Also! PTM Arbeit: 6. November. Also morgen. Themen: Alles, was wir bis jetzt hatten.“ Mit einem Stöhnen warf er das Heft an die Wand. „Na super, das bringt uns echt weiter!“   „Du bist echt ein Idiot!“ Naruto schlug ihm auf den Hinterkopf und griff dann nach seiner eigenen Bierdose. „Du bist auch zu nichts zu gebrauchen, Köter.“   „Hallo?!“ Knurrend sah Kiba ihn an. „Ich hab wenigstens das aufgeschrieben! Du wusstest nicht mal, dass wir morgen überhaupt schreiben!“   „Deinem dummen Gesichtsausdruck nach zu urteilen warst du aber genauso überrascht wie ich, als Suzumiya-sensei heute gesagt hat, dass wir morgen die Klausur schreiben!“   „Ich…“ Kiba öffnete den Mund ein paar Mal, doch kein Ton verließ seine Lippen. Er wusste nicht, was er sagen sollte, Naruto hatte ja eigentlich Recht... „Fick dich doch, Uzumaki!“, fuhr er ihn stattdessen an und boxte ihm gegen den Arm.   „Hey!“, beschwerte sich Naruto lauthals, als er bei diesem Schlag ein paar kostbare Tropfen Bier verschüttete. „Pass doch auf, Arschloch!“   Gleichzeitig legten sie ihre Dosen Bier zur Seite, ein herausforderndes Glitzern in ihren Augen. Sie wussten beide, was jetzt passieren würde. Jeder wartete darauf, dass der Andere den ersten Schritt machen würde und da Naruto bekannt war für seine Ungeduld, war er es schließlich auch, der sich zuerst auf Kiba schmiss.   Brüllend und fluchend rollten sie auf dem Boden herum, während sie sich an Haaren zogen, nacheinander traten und wild um sich schlugen. Natürlich nicht mit ganzer Kraft, das war vielmehr ein Spiel und eine Plänkelei, anstelle eines richtigen Kampfes. Sie waren beide frustriert und genervt und dies war ihre Methode, mit diesem Frust umzugehen.   „Fuck“, fluchte Naruto mehrere Minuten später. Er lag auf dem Rücken, Kiba neben sich, während sie beide lauthals nach Luft schnappten. „Ich denke, das war ein unentschieden.“   „Pah!“ Kiba lachte atemlos, die Hände auf der sich schnell hebenden und senkenden Brust gefaltet. „Ich hab dir so etwas von den Arsch gekickt!“   Naruto runzelte die Stirn und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Er zuckte leicht zusammen, als er einen kleinen, aber brennenden, Kratzer an seinem Kinn spürte. „Du hast mich gekratzt, du Penner. Kratzen tun nur Mädchen!“   „Fick dich“, erwiderte Kiba müde und schloss die Augen. „Ich will gar nicht wissen, wie spät es ist. Wir hätten nicht wieder auf dem letzten Drücker mit dem Lernen anfangen sollen, Naruto!“   „Ach was!“ Naruto winkte mit der Hand ab und legte diese dann auf seinen Bauch. „Wir schreiben bei Suzumiya-sensei. Wir könnten so etwas wie… Uh, wie die Formel gegen den Welthunger aufschreiben und die Tusse würde uns dennoch null Prozent geben.“   „Stimmt auch wieder.“ Kiba tastete den Boden nach seiner Bierdose ab und stöhnte, als er sie nicht finden konnte. „Aber trotzdem, Mann. Ich hab Hinata versprochen, dass ich mich mehr anstrengen werde und so, verstehst du?“ Er legte einen Arm über seine Stirn. „Ich fühl mich schlecht, wenn ich mir dann nicht wenigstens Mühe gebe und jetzt schreiben wir morgen und ich hab nichts gemacht, außer mich mit dir gekabbelt und Mario Kart gespielt.“   Naruto hob eine Augenbraue und drehte den Kopf zur Seite, um das Profil seines Freundes betrachten zu können. „Du hast mich gefragt, ob wir etwas zocken wollen“, erinnerte er ihn daran.   „Weiß ich doch“, brummte Kiba, „Aber du warst derjenige, der mich angerufen und gefragt hat, ob wir zusammen lernen wollen.“   „Ich weiß echt nicht, wieso ich dich deswegen angerufen hab.“ Mit einem Seufzen richtete sich Naruto auf, die Beine ineinander verschränkt. „Du bist genauso blöd wie ich in dem Fach.“   „Oi.“ Kiba schlug halbherzig nach ihm. „Ich bin schlecht in PTM, aber so schlecht wie du noch lange nicht.“   „Klappe, Köter.“ Naruto zupfte am Saun seiner beigen Cargohose herum, die Stirn gerunzelt. „Aber jetzt mal genug mit der Scheiße, lass uns lernen, Kiba. Also… Schritt eins. Worüber schreiben wir überhaupt?“   „Ähm... Über all das, was wir in den letzten Unterrichtsstunden gemacht haben?“ Es klang eher nach einer Frage, als nach einer Aussage.   Naruto schnaubte leise. Er zupfte einen Faden von seinem Hosenbein und warf ihm Kiba ins Gesicht. „Und was haben wir gemacht?“   „Naja…“ Kiba machte undefinierbare Bewegungen mit den Händen. „Du weißt schon… Mit dem… Äh… Optische Täuschungen und so und das… Das andere Zeug.“   „Ugh!“ Mit einem Knurren zog Naruto an seinem blonden Haar. „Ich weiß gar nicht, ob es so überhaupt Sinn macht zu lernen!“ Er presste die Lippen zusammen. „Aber andererseits… Ich will der Alten auch nicht die Genugtuung geben und irgendeine Scheiße hinschreiben, weißt du was ich meine? Ich will mich wenigstens anstrengen, auch wenn ich weiß, dass ich wohl wieder nicht mehr als dreißig Prozent bekommen werde. Aber dennoch!“ Er schlug sich mit der Faust leicht auf den Oberschenkel.   Kiba nickte langsam und richtete sich dann ebenfalls auf. „Ja, ich weiß was du meinst, Mann“, stimmte er zu und streckte sich. Er kratzte sich an der Wange und runzelte die Stirn. „Also ich weiß sicher, dass wir optische Täuschungen gemacht haben. Wir haben uns bei diesem einen Bild doch so kaputt gelacht, wo du aufs Verrecken hin nicht die andere Täuschung erkennen konntest.“   „Oh, scheiße, stimmt ja!“ Naruto musste lachen, als er sich daran zurück erinnerte. „Ich kann immer noch nur die alte Hexe sehn. Von einem jungen, hübschen Mädchen war keine Spur.“ Er schmollte leicht und rubbelte sich dann durchs Haar. „Okay, gut. Optische Täuschungen. Dann war da… Dieses Ding mit dem…“ Grübelnd verengte er die Augen zu Schlitzen. „Ah, fuck! Diese Gesetze haben wir doch auch gemacht, oder?“   „Oh Gott, ja, stimmt!“ Kiba nickte heftig und schnappte sich wahllos einen Zettel und einen Stift. „Warte, ich schreib das auf, damit wir das nicht vergessen.“   „Mann, ich bin so hohl!“ Mit der flachen Hand schlug sich Naruto gegen die Stirn. „Ich hab doch vor ein paar Tagen noch mit Hinata darüber geredet! Okay, was noch…“ Fragend sah er zu Kiba. Kiba sah zurück und wenn sie beide die Protagonisten eines Comics gewesen wären, dann, und da war sich Naruto sicher, wären nun drei große Fragezeichen über ihren Köpfen erschienen.   „Scheiße“, sagte Naruto, als ihm klar wurde, dass sie beide keine Ahnung hatten, was noch in der Klausur Thema sein könnte. „Und jetzt?“   „Keine Ahnung.“ Kiba zuckte mit den Schultern. „Vielleicht lernen wir einfach das? Du weißt schon, dann können wir zwar nicht alles, aber die zwei Themen, die wir können, dafür voll gut.“   „Mhmh“, machte der Blonde zustimmend, „Das macht- Oh verdammt!“ Er riss die Augen auf, als ihm plötzlich eine Idee kam. „Sakura-chan?“   „Sakura?“ Kiba runzelte die Stirn, während er beobachtete, wie Naruto aufsprang und zu seinem Rucksack sprintete. „Was ist mit ihr?“   „Ich ruf sie an, du Dumpfbacke!“ Mit einem triumphalen Grinsen holte er sein Handy aus dem Rucksack. „Sie wird ja bestimmt wissen, worüber wir schreiben.“   „Gute Idee!“ Kiba stand nun ebenfalls auf. Er schlurfte zu den zwei Dosen Bier, die in ihrer Rangelei glücklicherweise nicht umgestoßen wurden, und nahm einen Schluck. „Frag sie direkt, ob sie nicht vorbei kommen will und uns hilft.“   „Werd ich machen.“ Naruto tippte Sakuras Nummer ein und warf sich dann wartend auf die Couch. Es dauerte nicht lange, bis an der anderen Leitung abgenommen wurde.   „Hallo?“, ertönte Sakuras Stimme.   „Hi, Sakura-chan!“, begrüßte Naruto sie zwitschernd. „Du musst uns helfen, wir haben ein riesengroßes Problem!“   Sakura seufzte. „Natürlich, wann rufst du mich denn auch mal an, wenn du kein Problem hast?“   „Aww, sei nicht so…“ Naruto schob die Unterlippe hervor, während er mit seiner Hand über sein Knie strich. „Wir brauchen echt deine Hilfe, es ist dringend…!“   „Wer ist wir?“, wollte sie wissen, die Stimme misstrauisch. „Und was für ein Problem?“   „Ich und Kiba!“, antwortete Naruto und sah zu seinem Freund, als sich dieser neben ihn setzte. „Wegen der PTM Klausur morgen… Wir wissen gar nicht, was alles vorkommt und ach, keine Ahnung!“ Er wimmerte erbärmlich und hoffte so Sakuras Herz erweichen zu können.   „Ihr seid solche Hohlköpfe!“ Sakura stöhnte. „Suzumiya-sensei hat doch vor ein paar Tagen an die Tafel geschrieben, über welche Themen wir schreiben.“   „Echt?“ Mit großen Augen sah Naruto zu Kiba. Dieser wisperte ihm zu, dass er auf Lautsprecher stellen sollte, also machte er es auch. „Oh…“   „Und wie soll ich euch jetzt helfen?“, fragte Sakura ihn, „Wisst ihr, eigentlich hab ich gar keine Lust, euch zu helfen. Ihr habt es gar nicht verdient.“   Die zwei Jungs fingen gleichzeitig an zu jammern. „Sei doch nicht so!“, klagte Kiba, während Naruto an ihre Menschlichkeit appellierte.   „Ihr seid solche Jammerlappen.“ Naruto war sich sicher, dass sich Sakura nun über die Schläfe rieb, so wie sie es immer tat, wenn sie von etwas genervt war. „Also, wie habt ihr euch das vorgestellt?“   „Naja…“, fing der Blonde langsam an und zupfte an seiner Hose herum, „Du kommst vorbei, sagst uns, über welche Themen wir schreiben und dann lernen wir zusammen?“   „Ich? Mit euch lernen?“ Sie schnaubte. „Als ob. Ihr macht doch immer irgendeinen Kinderkram, anstatt zu lernen. Warum sollte ich also meine kostbare Zeit mit euch verschwenden?“   „Weil du uns liebst?“, versuchte Naruto es.   „Tu ich das?“, mutmaßte Sakura. „Also ich bin mir da nicht so sicher.“   „Komm schon, Sakura!“ Kiba beugte sich näher ans Handy, damit sie ihn besser hören konnte. „Wir haben schon herum gealbert, wir sind jetzt bereit zum Lernen! Wirklich! Außerdem hab ich Hinata versprochen, dass ich mir mehr Mühe bei den Klausuren geben werde und dafür brauch ich dich einfach!“   „Dafür brauchen wir dich!“, verbesserte Naruto ihn und setzte seinen besten Hundeblick auf, obwohl Sakura diesen natürlich nicht sehen konnte. „Also bitte, Sakura-chan?“   „Bitte, bitte?“, flehte nun auch Kiba sie an.   Sakura seufzte. „Jungs-“   „Bitte, bitte, BITTE?“   Das Mädchen atmete tief aus. „Na schön“, sagte sie schließlich, „Aber versprecht mir, dass ihr auch wirklich lernt und nichts anderes macht.“   „Versprochen!“ Kiba nickte eifrig.   „Jepp! Großes Indianerehrenwort!“, stimmte Naruto zu. „Also? Kommst du vorbei, Sakura-chan?“   „Ich komme“, bestätigte sie mit einem Seufzen.   „Ohh, Sakura-chan, du unanständiges Mädchen!“ Naruto leckte sich über die Lippen und wackelte mit den Augenbrauen. „Warum hast du mir nie gesagt, dass du auf Telefonsex stehst? Ich mein, wenn du nur davon kommst, meine Stimme zu hören, dann-“   „Noch ein Wort“, warnte Sakura ihn, die Stimme todernst, „Wenn du nur ein Wort mehr sagst, Naruto, dann leg ich sofort auf und werde euch nicht helfen.“   „Du Trottel!“ Knurrend legte Kiba seinem Freund eine Hand auf den Mund, sodass er nicht weiter sprechen konnte. „Sorry, Sakura, aber du kennst ihn. Er hat nur Sex im Kopf.“   „Genau wie du“, murrte sie, „Deswegen versteht ihr euch wahrscheinlich auch so gut.“   „Aber ich hab Anstand!“, verteidigte Kiba sich, „Ich rede nie mit Mädchen über Sex! Außer natürlich ich bin in einer Beziehung mit ihr.“   „Wie auch immer. Ich bin in einer halben Stunde oder so da, Jungs. Wenn ihr es bis dahin noch nötig habt, dann tobt euch solange noch etwas aus. Aber wenn ich da bin, dann gibt es kein anderes Thema außer PTM, verstanden?“   „Verstanden“, bestätigte Kiba.   „Gut. Bis gleich dann also.“   „Bis gleich!“ Kiba legte auf und warf Naruto das Handy dann in den Schoß. „Sie ist in einer halben Stunde da.“   „Weiß ich doch!“ Grummelnd rieb sich Naruto mit dem Handrücken über den Mund. „Ich bin nicht taub, ich hab gehört, was ihr gesagt habt.“   Kiba zuckte mit den Schultern und griff dann nach seinem Bier. Naruto tat es ihm gleich. „So…“, meinte er in die Stille hinein und sah auf die Uhr, „Was machen wir solange, bis Sakura da ist?“   „Hm.“ Naruto runzelte die Stirn und ließ seinen Blick im Zimmer herumstreichen, bis er auf die Wii-Konsole fiel. Die zwei Jungs grinsten sich an. „Diesmal schlag ich dich!“, rief Naruto aus, während er aufsprang und eins der Wii Wheels in die Hand nahm. „Yoshi wird dir den Arsch versohlen!“   „Als ob!“ Kiba schnaubte, als er die Wii und den Fernseher anschaltete und sich dann neben ihn auf den Boden setzte. „Bowser Jr. ist so viel besser! Du wirst meinen Staub fressen!“   „Träum weiter, Inuzuka!“   ~ xXx ~   Vorsichtig sah sich Naruto um. Kiba kratzte sich am Kopf, die Augen geschlossen, während er versuchte, sich die acht Gestaltungsgesetze zu merken. Sakura hatte die Nase in einem Buch vergraben. Er betrachtete sie für ein paar Sekunden, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich las und nicht nur so tat, doch als er bemerkte, wie sich ihre grünen Augen mit den Zeilen bewegten, musste er grinsen.   Gut. Niemand beachtete ihn im Moment, das hieß auch, niemandem würde es auffallen, wenn er sich einen Donut nehmen würde und-   „Denk gar nicht erst daran.“ Sakura schlug auf die gebräunte Hand, die langsam aber sicher immer näher zu den Donuts gewandert war und warf ihm einen warnenden Blick zu.   „Sakura-chan!“ Schmollend rieb er sich den schmerzenden Handrücken – Sakura hatte nicht gerade sanft zugeschlagen – und verschränkte die Arme dann mit einem Seufzen hinter dem Kopf. „Du bist so ein Sklaventreiber!“   „Das ist sie!“, stimmte Kiba zu, die Augen nun geöffnet und die Stirn gerunzelt. „Du behandelst uns wie Hunde.“   „Bei euch funktionieren normale Lernmethoden nun einmal nicht“, meinte Sakura mit einem Seufzen und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Deswegen eben das Belohnungssystem. Bei jeder richtigen Antwort kriegt ihr einen Donut.“   „Meh“, machte Naruto nur und lehnte sich zurück, bis er mit dem Rücken flach auf dem Boden ruhte.   „Hey, nicht ausruhen!“ Sakura schlug ihm mit ihrem Buch auf den Bauch. Naruto verzog das Gesicht, als das Buch seinem Schritt dabei gefährlich nahe kam. „Nimm dir ein Beispiel an Kiba! Er hat die ganzen Gesetze auch noch nicht drauf, aber er ruht sich nicht aus!“   „Eben, Mann!“ Kiba grinste breit und zog dann geräuschvoll die Nase hoch. „Lass mich nicht hängen und lern mit mir, Naruto! Ich will mich nicht alleine streberhaft fühlen!“   „Streberhaft“, wiederholte Sakura mit einem Schnauben. „Jungs, ihr seid echt… Wollt ihr irgendwann einmal anfangen, euch eurem Alter entsprechend zu benehmen?“   „Hm.“ Kiba zuckte mit den Schultern. „Nein, eigentlich nicht. Du?“ Fragend blickte er zu Naruto, der mit dem Kopf schüttelte.   „Ich fühl mich wohl, so wie ich bin!“, sagte er grinsend.   „Oh Gott“, stöhnte Sakura und fing an, sich die Schläfe zu massieren. „Warum bin ich noch einmal mit euch befreundet?“   „Weil ich gut im Bett bin!“, antwortete Naruto sofort, ein freches Grinsen im Gesicht.   „Du… Perversling!“ Sakura klappte ihr Buch zu und fing dann an, damit auf Naruto einzuschlagen. „Kannst… du… nicht… einmal… nicht… über… Sex… reden?!“, fragte sie ihn schweratmend, die Wangen leicht gerötet wegen der Kraft, die sie in ihre Schläge steckte.   „Sakura-chaan!“ Naruto rollte auf dem Boden herum und versuchte so, den Schlägen auszuweichen. Als Sakura ihm mit dem Buch folgte sprang er schnell zu Kiba und versteckte sich hinter seinem Freund vor ihr. „Hab Erbarmen!“   „Nur, wenn du mir die acht Gestaltungsgesetze aufzählst“, erwiderte sie, die Arme vor der Brust verschränkt und der Blick streng.   „Äh, okay.“ Naruto setzte sich neben Kiba hin und stützte seine Hände links und rechts von seiner Hüfte auf dem Boden ab, die Augen zu nachdenklichen Schlitzen verengt.   „Kiba kann dir helfen, wenn ihm etwas einfällt, was du noch nicht genannt hast“, sagte Sakura und Kiba nickte leicht.   „Okay“, wiederholte Naruto. „Gesetz der… Erfahrung!“   Sakura nickte, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Richtig. Und was sagt dieses Gesetz aus?“   „Äh, also…“ Naruto fuchtelte mit den Händen herum, während er nach den richtigen Worten suchte. „Naja… Erfahrung halt und so… Manche Dinge müssen nicht erklärt werden, weil man es eben weiß… Aus Erfahrung… Und so.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und es sah so aus, als hätte er selbst nicht ganz verstanden, was er versucht hatte zu erklären.   „So ungefähr.“ Sakura seufzte. „Das Gesetz der Erfahrung sagt aus, dass fehlende Elemente vom Gehirn selbst ersetzt werden. Zum Beispiel hier.“ Sie holte einen weißen Zettel hervor, nahm sich einen Kugelschreiber und fing dann an zu zeichnen.   „Ein Hund?“, fing Kiba an zu raten.   „Tsk, nein!“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Das ist so etwas von ein Vogel, du Dummkopf.“   „Das ist ein Strichmännchen.“ Sakura sah sie beide wütend an, weil sie ihr Zeichentalent in Frage stellten.   „Stimmt“, meinte Naruto langsam, „Jetzt seh ich’s auch. Du hast aber ziemlich schlampig gemalt, Sakura-chan.“ Er tippte mit dem Zeigefinger auf den linken Arm des Männchens. „Der Arm ist gar nicht am Körper. Wenn ich genau hinsehe, dann sind keine der Striche verbunden.“   „Richtig.“ Sakura nickte und strich sich die Haare aus den Augen. „Genau das wollte ich auch zeigen. Die Striche sind alle nicht miteinander verbunden, aber dennoch habt ihr erkannt, dass es ein Strichmännchen ist. Und warum?“   „Öh…“ Kiba kratzte sich an der Wange. „Weil du es uns gesagt hast? Ich dachte ja, es wär ein Hund.“   „Für dich sieht auch alles wie ein Hund aus!“ Sakura warf ihm einen bösen Blick zu. „Nein. Gott, ihr macht einem so eine einfache Sache echt schwer.“ Sie seufzte. „Ihr habt das Strichmännchen auch so erkannt, weil euer Gehirn – obwohl ich mich öfter fragen muss, ob ihr wirklich eins habt – diese imaginären Linien selbst gesetzt hat. Und warum? Weil ihr wisst, was es darstellen soll aus eurer Erfahrung. Jetzt kapiert?“   Kiba brummte bejahend, während Naruto mit einem „Aye, aye, Captain!“ nickte.   „Gut. Wow, das war wirklich eine schwere Geburt.“ Sakura rieb sich übers Handgelenk und faltete die Hände dann im Schoß. „Okay. Nächstes Gesetz und diesmal bitte mit einem, maximal zwei, deutlichen Sätzen erklären. Kein Rumgestammel. Kiba?“   „Uhh…“ Kiba kratzte sich am Kopf. „Gesetz der Nähe. Das ist… Also, wenn Elemente nah beieinander sind, dann werden sie als eins wahr genommen.“   „Super!“ Lächelnd tätschelte Sakura ihm den Kopf. „Kurz erklärt mit wenig Gestotter, genau so wünsch ich mir das.“   „Hah!“ Kiba grinste stolz und schlug sich auf die Brust. „Ich bin halt schlauer als das Spatzenhirn Uzumaki!“   „Halt die Klappe, bevor ich sie dir stopfe, Köter!“, fuhr Naruto ihn an und sah dann mit großen Augen zu dem Mädchen in ihrer Gruppe. „Wenn ich das nächste richtig sage, werd ich dann auch getätschelt?“   Sie rollte mit den Augen, hatte aber immer noch ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Okay, aber dann mach das nächste Gesetz erst einmal richtig.“   „Werd ich schon!“ Naruto grinste vorfreudig. Er trommelte mit den Fingern auf seinem Knie, während er überlegte, was das nächste Gesetz war. „Gesetz der... Uhh… Fortsetzung. Das… Nee, warte, das kann ich nicht gut erklären!“ Er winkte ab. „Neustart. Nehmen wir das Gesetz… Gesetz der Symmetrie! Das heißt, dass man symmetrische Element, als eine, uh… Eine Einheit auffasst!“   „Auch richtig. Komm her, du Hündchen.“ Sakura lachte, als Naruto hechelnd und auf allen vieren auf sie zukam. „Siehst du, wenn du willst, dann kannst du es doch auch.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Kopf und strich mit den Fingerspitzen sanft durch sein blondes Haar. „Du könntest so viel besser sein, wenn du dich wirklich anstrengen würdest.“   Mit einem wohligen Seufzen schloss Naruto die Augen. „Ich weiß“, gab er leise zu, „Ich nehm mir ja auch immer vor, früher zu lernen, Sakura-chan. Wirklich! Aber irgendwie will es dennoch nicht so ganz…“   „Genug gekuschelt?“, fragte Kiba nach, „Lasst uns weiter machen. Ich hab echt Hunger auf diesen verdammten Donut!“   „Jepp.“ Sakura gab Naruto einen leichten Klaps auf den Kopf und sah dann fragend zu Kiba. „Okay. Nächstes Gesetz?“   ~ xXx ~   „Okay, das hat etwas länger gedauert, als gedacht, aber gut.“ Seufzend steckte Sakura ihr Haar hinters Ohr. „Aber ich denke, es war definitiv gut, dass wir die Gesetze mit einem Satz nochmal aufgeschrieben haben. So solltet ihr es euch besser merken können.“   „Denke ich auch“, stimmte Naruto zu und überflog noch einmal schnell, was er aufgeschrieben hatte, bevor er gierig zu der Tüte mit den Donuts blickte. „Belohnung?“   Sakura lachte. „Ja, die habt ihr euch auf jeden Fall verdient“, sagte sie lächelnd und griff nach der Tüte, „Schokodonut?“   „Oh Gott, ja!“ Naruto fing fast an zu sabbern, als Sakura ihm den Donut zu warf. Mit einem Stöhnen biss er hinein.   „Übrigens, Naruto…“, fing sie langsam an, nachdem sie Kiba seinen Vanilledonut zugeworfen hatte. „Wie geht es… Sasuke?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und warf dem Blonden einen schüchternen Blick zu.   „Öh…“ Überrascht von dieser Frage blinzelte Naruto erst einige Male und wischte sich die Schokolade vom Kinn, bevor er antwortete. „Ganz gut. Er hatte in letzter Zeit ein bisschen Stress wegen Uni und so, aber sonst.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wieso fragst du?“   „Was? Darf ich denn etwa nicht fragen?“ Sakura runzelte die Stirn, die Wangen rosig. „Ich… Ihr Zwei, ihr…“ Sie zupfte an ihrem knielangen Rock herum. „Mir ist nur aufgefallen, dass ihr viel Zeit miteinander verbringt und so.“   „Wir sind ja auch Freunde.“ Naruto grinste sie breit an. „Weißt du, am Anfang hab ich echt gedacht, dass er ein Arschloch ist und alles. Und naja, er kann ein Arschloch sein, so ist es nicht, aber ich mag ihn.“ Er saugte sich die Schokolade vom Zeigefinger. „Ich hab in der letzten Wochen erkannt, dass er wirklich cool ist und dass wir viele gleiche Interessen haben.“   „Ich will ihn auch mal besuchen!“, klagte Kiba mit vollem Mund. „Ich mein, Super Nintendo, hallo?!“   „Nintendo 64 ist viel besser, Mann! Aber ich war ja leider noch nicht bei ihm, um mit diesen Schätzchen zu spielen. Er war zu beschäftigt gewesen.“ Naruto schmollte und nahm noch einen Bissen vom Donut. „Aber ich will ihn morgen nochmal fragen. Ich werd nicht aufgeben, bis er Ja sagt und mir seinen N64 zeigt!“   „Mmh“, machte Sakura nachdenklich und griff nach dem Glas Orangensaft, das ihr Kiba am Anfang ihres Lernens eingeschüttet hatte. „Weißt du, ich bin ein wenig sauer auf ihn.“   „Huh?“ Naruto sah sie verwirrt an. „Wieso das? Du hast doch noch nie mit ihm geredet?“   „Genau deswegen ja!“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen trommelte Sakura mit ihren Nägeln gegen das Glas. „Er kennt mich nicht, aber dennoch hat er mich sofort abgewiesen. Er gibt mir nicht mal eine Chance, ihn kennenzulernen! Das ist ziemlich unfair.“   „Ähh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick zu seinen Knien. „Du hast mir anfangs auch nie eine Chance gegeben“, erinnerte er sie und presste die Lippen zusammen. Er konnte sich noch allzu gut daran erinnern, wie sehr ihn Sakuras Verhalten damals doch verletzt hatte.   Sakura drehte den Kopf zur Seite. „Das ist etwas anderes“, stritt sie ab, der Blick aufs Fenster gerichtet.   „Inwiefern?“, fragte Naruto nach. Er krallte seine Nägel leicht in seine Hose und sah sie dann an, der Blick ernst. „Du hast mich auch nicht wirklich gekannt. Du hast mir nie die Chance gegeben, mehr als ein paar Wörter mit dir zu wechseln.“   „Ich kannte dich“, erwiderte Sakura und in Narutos Ohren klang diese Antwort ein wenig wie eine Rechtfertigung. „Wir waren in derselben Klasse.“   „Aber du hast nie mit mir geredet.“ Naruto betonte diese Aussage noch einmal. „Du hast mich immer sofort abgewimmelt, obwohl du mich nicht kanntest.“   „Ich kannte dich aber indirekt.“ Nun sah sie ihn an. Ihr Griff um das Glas war so hart, dass ihre Knöchel weiß wurden. „Ich hab mitbekommen, dass du ein lauter, perverser Tunichtgut warst. Bist.“   Naruto öffnete den Mund, um dies abzustreiten, doch in diesem Moment rülpste Kiba laut und lenkte die Aufmerksamkeit so auf sich. Naruto sah ihn an, beobachtete, wie Kiba leicht das Gesicht verzog und sich über den Hals rieb und brach dann auf einmal in Gelächter aus. Er wusste nicht wieso er lachte, es war schließlich keine Seltenheit für ihn, Kiba rülpsen zu hören und es hatte sich auch nicht besonders witzig angehört, aber er musste dennoch lachen. Und er war froh deswegen.   Froh, weil sich durch das Rülpsen und durch sein Lachen die schwere, undefinierbare Atmosphäre, die sich beim Gespräch mit Sakura im Raum gebildet hatte, mit einem Mal gelöst hatte und verschwand, so als wäre sie nie da gewesen.   „Fuck!“ Immer noch glucksend strich sich Naruto die Tränen aus den Augen und klopfte Kiba auf die Schulter. „Du bist echt der Beste, Mann. Weißt du was?“   „Was?“ Kiba sah ihn verwirrt an, die Stirn gerunzelt. „Keine Ahnung, was du meinst, Alter. Aber du hast Recht. Ich bin der Beste!“   Mit einem glücklichen Grinsen schüttelte Naruto den Kopf und sah dann zu Sakura, die nun auch wieder etwas entspannter, wenn auch angewidert wirkte. „Okay, Frau Lehrerin. Was lernen wir als nächstes?“   ~ xXx ~   „Uff!“ Mit einem Stöhnen warf sich Naruto auf sein Bett, das Gesicht ins Kissen gepresst. Er war gerade erst vom Lernnachmittag nach Hause gekommen und er brauchte nun unbedingt eine Pause, bevor er sich die gelernten Dinge noch einmal in den Kopf rief.   Der Nachmittag war überraschend… Spaßig verlaufen. Naruto hasste lernen, weil es einfach so unglaublich langweilig und öde war. Deswegen konnte er seine Motivation auch meist nie länger als eine halbe Stunde aufrecht erhalten, aber heute hatte es wirklich Spaß gemacht.   Es war kein stures, striktes Lernen gewesen, sie hatten viel zwischendurch herum gealbert und dann waren da noch diese göttlichen Donuts als Belohnung gewesen… Apropos Donuts, er hatte seit Mittag, die zwei Mini-Donuts zählten nicht, nichts Richtiges mehr gegessen und das machte sich nun in Bauchkrämpfen bemerkbar.   „Fuck.“ Fluchend rollte sich Naruto auf die Seite und erhob sich dann langsam, die Arme um seinen Körper geschlungen. Er hatte Hunger auf etwas Fettiges, etwas, was ihn satt machen und nicht lange zum Kochen brauchen würde.   „Pizza“, stöhnte er leise, während er in seine Küche schlurfte. Pizza hörte sich fantastisch an, aber er war sich ehrlich gesagt nicht sicher, ob er davon überhaupt noch eine im Tiefkühlfach hatte… Naja, wie hieß der Spruch doch gleich? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und sterben, das tat sie, als Naruto das Tiefkühlfach öffnete und nichts außer gähnender Leere vorfinden konnte.   „Verdammt.“ Schmollend rubbelte er sich durchs Haar. „Ich muss unbedingt bald wieder einen Großeinkauf machen. Und dabei nicht die Pizzas vergessen! Nein…“ Er lächelte, als er plötzlich an seinen neuen, dunkelhaarigen Freund denken musste. „Pizzen“, verbesserte er sich, immer noch mit dem Lächeln im Gesicht, und öffnete dann die Schranktür, um eine Packung Instant-Ramen herauszuholen.   Es war wirklich seltsam. Sasuke und er kannten sich nun schon knapp zwei Wochen, aber Naruto kam es viel eher nach einem Jahr vor. Er hatte sich direkt wohl gefühlt in der Gegenwart des Anderen und obwohl ihre verschiedenen Persönlichkeiten schon öfter aneinander geraten waren, hatten sie noch keinen wirklich ernsthaften Streit gehabt. Ihre Schlägerei am Anfang mal außen vor gelassen.   Sasuke hatte ihm gesagt, dass er fremde Menschen nicht besonders mochte. Dass er die anfängliche Kennlernphase nicht mochte, da er nicht gerne über sich selbst erzählte, etwas, was Naruto verwunderte. Sasuke war verflucht arrogant und er prahlte oft von seinem Können und seinem Intellekt, aber obwohl er so ichbezogen war, war er dennoch seltsam still, wenn es um seine Person ging.   Aber das war schon okay. Es war nicht so, als würde er Naruto gar nichts von sich erzählen. Dies tat er nämlich, nur eben sehr sporadisch und bröckchenweise und genau wegen dieser… Dieser mysteriösen Aura, die Sasuke umgab, fühlte sich Naruto auch von ihm angezogen.   Er wollte mehr wissen, mehr über Sasuke erfahren. Er wollte den wahren, echten Sasuke Uchiha kennenlernen und er würde nicht eher aufgeben, bis sich der Dunkelhaarige ihm öffnen würde. Das war sein Ziel und jeder, der Naruto kannte, wusste, dass wenn er sich etwas erst einmal in den Kopf gesetzt hatte, er dies auch irgendwann erreichen würde, egal, wie lange es dauern mochte.   Gut gelaunt vor sich her pfeifend stellte Naruto den Wasserkocher an und lehnte sich mit der Hüfte an die Küchentheke. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und drückte auf einen Knopf, damit das Display aufleuchtete. Kurz nach halb neun. Er würde noch genügend Zeit haben, sich das Lernmaterial noch einmal anzusehen, er musste sich nun also nicht mit dem Essen beeilen.   Der Wasserkocher stellte sich knapp eine Minute später von selbst aus und Naruto schüttete das kochend heiße Wasser in die Plastikschüssel, in der sich das Ramen befand. Er machte den Deckel wieder drauf und trug die Schüssel danach in sein Schlafzimmer.   Das Plastik wurde schnell heiß und Naruto fluchte, als seine Fingerspitzen anfingen zu brennen, doch er schaffte es, die Schüssel auf seinen Schreibtisch abzustellen, ohne sie vorher fallen zu lassen. „Sehr gut“, lobte er sich mit einem Grinsen und ließ sich in seinen Drehstuhl fallen.   Fünf Minuten. Das Ramen musste nun fünf ewig lange Minuten lang ziehen und Naruto beschloss, seinen Computer anzumachen und derweil ein wenig im Internet herum zu surfen. Er war froh, dass er vor knapp einem halben Jahr beschlossen hatte, Geld für einen neuen Computer zu sparen.   Seine alte Kiste war schrecklich lahm und seine Grafikkarte so uralt gewesen, dass er den Großteil der aktuellen Computerspiele gar nicht zocken konnte. Etwas, was für einen Videospiel-Fanatiker wie Naruto die pure Hölle war.   Narutos neuer PC war vielleicht auch nicht der Schnellste, aber er war definitiv eine Steigerung zu seinem alten Computer und das Wichtigste war, dass er nun so gut wie jedes Spiel zocken konnte.   Sein Bildschirm wurde für einen kurzen Moment schwarz, bevor ihn sein „The Legend of Zelda: Twilight Princess“ Wallpaper begrüßte. Naruto grinste und strich mit dem Daumen über Links Gesicht, bevor er auf das Firefox Symbol klickte und darauf wartete, dass sich der Internetbrowser öffnete.   Er beschloss zuerst seine E-Mails zu checken; nichts, außer Spam und Newslettern von diversen Seiten und Foren, bei denen er angemeldet war. Danach loggte er sich bei Steam ein, um zu sehen, welche Spiele momentan im Angebot waren.   Die Zeit verging wie im Fluge und so waren die fünf Minuten schnell vorbei und Naruto machte sich daran, gierig sein Instant-Ramen herunter zu schlingen. „Gott, ich liebe das Zeug so sehr“, stöhnte er voller Genuss, als er die Essstäbchen in die nun leere Schüssel fallen ließ und sich die Brühe vom Kinn leckte.   „Hm.“ Mit gerunzelter Stirn starrte er auf den Bildschirm, während er mit den Fingern über das weiß lackierter Holz seines Schreibtischs trommelte. „Ich hab irgendwie noch nicht wirklich Lust, den Stoff nochmal durchzugehen. Ich glaub, ich zock erst einmal was.“   Er grinste vorfreudig und rückte mit seinem Stuhl näher an den Bildschirm heran. Seine Knie knallten in seiner Ungeduld dabei gegen den Tisch und er verzog das Gesicht, als ihn ein beißender Schmerz durchzuckte.   „Scheiße“, fluchte er, eine Hand auf sein linkes Knie gelegt, um den Schmerz weg zu massieren, da fiel auf einmal eine rote Serviette von seinem Monitor und landete auf der Tastatur. „Huh?“   Er nahm die Serviette in die Hand und las. Eine Internetadresse in ordentlichen, leicht geschwungenen Buchstaben stand darauf und Naruto kratzte sich verwirrt am Kopf, da er niemanden kannte, der solch eine... elegante Schrift hatte. Wo zur Hölle hatte er die Serviette her und wer hatte ihm die Adresse drauf geschrieben?! War das von irgendeinem Mädel, dass er aufgerissen hatte oder- Ah. Ahh!   „Fuck, das ist doch die Seite, wo Sasuke seine Geschichten veröffentlicht hat!“ Naruto musste grinsen, stolz auf sich selbst, weil er sich doch wieder daran erinnern konnte. Er war bis jetzt noch nicht wirklich dazu gekommen, sich eine der Geschichten durchzulesen. Er war noch nicht einmal auf der Homepage gewesen! Aber jetzt hatte er Zeit und vor allem Lust, also beschloss er, nun eine von Sasukes Fanfiktions zu lesen.   „Mal sehen…“ Summend tippte er die Adresse ein und fand sich auf einem Profil von einem gewissen User namens „Dr. Snakes“ wieder. „Oh Gott!“ Naruto lachte, als er den Nicknamen sah. „Dr. Snakes! Was ist das denn bitte für ein Name?!“   Er schüttelte den Kopf und las sich dann die Informationen durch, die Sasuke angegeben hatte. Unbedingt viele waren das nicht, aber das hätte der Blonde auch nicht erwartet. Sasukes Alter stand da – Einundzwanzig –, seine Heimat – Japan – und das war’s eigentlich auch schon.   „Langweilig!“ Naruto schmollte. Er hatte eigentlich gehofft, so vielleicht etwas mehr über den Anderen erfahren zu können, aber scheinbar hatte er kein Glück. „Naja, dann werd ich ihm eben die Infos persönlich aus der Nase ziehen.“   Er scrollte weiter nach unten und konnte nun eine Liste von Sasukes gesamten veröffentlichten Werken vorfinden. Neugierig betrachtete er die Statistik von ihnen und ihm fielen dabei fast die Augen heraus, als er sah, wie viele Kommentare Sasukes Geschichten hatten!   „Krass… Es gibt keine einzige Story, die weniger als 25 Kommentare hat!“, rief er ehrfürchtig aus. „Wow… Das heißt, er muss wirklich schreiben können, huh?“ Schmunzelnd legte er eine Hand in sein Haar und massierte mit den Fingerspitzen leicht seine Kopfhaut, während er überlegte, welche von den Geschichten er nun lesen sollte.   Er entschied sich schließlich für eine Kurzgeschichte mit dem Namen „By your Side“, ohne wirklich zu wissen, worum es dabei ging. Er hatte spontan entschieden ohne vorher die Kurzbeschreibung gelesen zu haben und ließ sich nun einfach überraschen von der Handlung.   Es ging um einen Waisenjungen namens Shinji, welcher auf der Suche nach seinem besten Freund war, den er vor einigen Jahren aus den Augen verloren hatte. Naruto war sofort mitgerissen von der Geschichte.   Sasukes Schreibstil war wirklich verdammt gut. Perfekte Grammatik, keine Rechtschreib- oder Kommafehler, aber das war von dem Dunkelhaarigen ja auch zu erwarten gewesen. Seine Beschreibungen waren blumig, aber nicht zu kitschig, eine perfekte Balance, die es für Naruto leicht machte, sich die Menschen und die Orte vor seinem inneren Auge vorzustellen.   Die Dialoge hatten ein weites Spektrum von Humor, zu Trauer, zu Wut, zur Hoffnungslosigkeit und mehr. All diese Emotionen wurden perfekt dargestellt, nicht nur in den Dialogen, sondern auch in Taten. Naruto litt wirklich mit dem sehr sympathischen Hauptcharakter Shinji mit. Er lachte, als ihm Missgeschicke passierten. Er wurde sauer, wenn ihn jemand ungerecht behandelte. Er trauerte, als Shinji drohte, von seiner Hoffnungslosigkeit erstickt zu werden.   Naruto konnte sogar ein Brennen in den Augen verspüren, als sich Shinji und sein nun endlich gefundener Freund Jun nach drei Jahren verzweifelter Suche endlich wieder in den Armen lagen.   „Verdammt.“ Er zog geräuschvoll die Nase hoch. Er war schon immer ein viel zu rührseliger Typ gewesen. Mit einem Lächeln las er weiter, wie sich die nun vereinten Freunde umarmten, doch von da an…   Von da an wurde es ein wenig… seltsam.   ‚Shinji hielt Juns Gesicht in leicht zitternden Händen fest. Er war nervös, deutlich nervös. So sehr, dass er es nur schwer verbergen konnte. Trotzdem wendete er sich nicht ab. Seine Fingerspitzen fuhren sanft, mit einer nahezu hauchdünnen Vorsicht, über die nassen Stellen auf seiner Wange und er strich Jun liebevoll die Tränen aus den Augen. Jun lachte verlegen. Er war ein Junge und er war es nicht gewohnt, seine Emotionen so offen zu zeigen, besonders solche Emotionen, aber es war Shinji und deswegen war es schon in Ordnung. Juns Hände legten sich über Shinjis und er drückte sie zärtlich, ganz sanft fester auf seine Haut. Lange sahen sie sich an. Hielten diesen intensiven Blickkontakt, ohne ein Wort zu sagen, ohne sich zu rühren, doch dann wanderten Shinjis Finger von Juns Wangenknochen immer tiefer und tiefer nach unten, bis sein Daumen sanft gegen eine rosige Unterlippe stupste. Shinji hatte Mühe, sich nicht zu voreilig zu bewegen, wollte keinesfalls stürmisch wirken, doch sein nervöses Bauchkribbeln ließ ihn keine andere Wahl. Mit leichtem Druck streichelte er die zarte Lippe und neckte sie spielerisch, spürte die leichte Trockenheit und empfand seine Lippen gleichzeitig als wundervoll weich. Zögerlich, dennoch durch stromartige Glückswellen ermutigt, weil Jun nicht gleich zurückzuckte, presste er seinen Finger forscher auf dessen Mund. Juns Herz beschleunigte sich bei dieser intimen Geste. Wild und heftig, beinahe beflügelt, entwickelte sein Herz einen neuen Rhythmus, der ebenso übereilt wieder aus dem Takt fiel. Automatisch öffnete er seine Lippen einen Spalt, hauchte seinen heißen Atem gegen Shinjis Finger, genoss das aufkommende Prickeln auf seiner Haut und schloss die Augen. Eine Einladung, welche Shinji nur allzu gerne annahm. Mit angehaltenem Atem wanderte sein Finger in Juns wartenden Mund und erkundete ihn auf anregende Weise. Für beide so ungeahnt neu und schön. Er rieb über eine feuchte, aber leicht raue Zunge und entlockte Jun ein erstes, zaghaftes Stöhnen. Er legte die Lippen fest um Shinjis Daumen und fing an zu saugen. Sofort verschwanden jegliche Zweifel, jegliches Unbehagen, selbst das Nachdenken über richtig und falsch hatte keinen Platz mehr in seinem schlagartig vernebelten Gehirn. Er nahm den Finger Shinjis so leidenschaftlich an, dass man seine Unbeholfenheit kaum richtig bemerkte. Für Shinji war es ohnehin längst nebensächlich geworden, es zählte nur die Tatsache, dass es überhaupt passierte.‘   Naruto blinzelte verdattert, als er dies las. Okay… Damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet. Das waren doch beides Jungs, oder nicht? Warum machten sie dann… So etwas? Er leckte sich über die Vorderzähne und las dann weiter, war gespannt, was jetzt passieren würde.   ‚„Shinji…“ Ihre Gesichter waren nahe, so unglaublich nahe und Shinji konnte Juns unregelmäßigen, heißen Atem an seinem Kinn spüren.Sie waren sich nah, wirklich nah. Unglaublich nah, näher als jemals zuvor, aber noch nicht nah genug, noch lange nicht, und so fing Shinji an, die Distanz zwischen ihnen zu verringern und vor allem... Vor allem die Distanz zwischen ihren Mündern zu verringern. Seine Lippen schlossen sich sanft um Juns Unterlippe. Er nahm wohlwollend ihren leicht salzigen Geschmack wahr, den die zuvor vergossenen Tränen hinterlassen hatten, als er begann leicht und neugierig an ihr zu saugen, ehe er die obere Lippe küsste, um anschließend neckend seine Lippen auf Juns Mund zu bewegen. Jun stöhnte. Es klang rau und heiser, jagte Shinji eine kribbelnde Gänsehaut über den Rücken und brachte ihn dazu, seine Hände im Nacken des anderen zu verkrallen. Jun hielt es nicht mehr länger aus. Dieses Hinhalten, Abwarten und vorsichtige Necken, welches einem schüchternen Herantasten gleich kam, wurde ihm langsam zu viel. Er wollte mehr, ganz gleich ob es richtig war, er hatte solange darauf gewartet, und deswegen presste er seine Lippen gegen Shinjis und erwiderte den Druck sanft, aber bestimmend.‘   „Oh mein Gott…“ Naruto spürte, wie seine Wangen unglaublich heiß wurden und er legte eine Hand über seinen Mund. Er konnte nicht glauben, was er da gerade las.   Zwei Typen. Zwei Typen, die sich küssten. Sasuke hatte eine Geschichte über zwei homosexuelle Jungs geschrieben! Dieser Gedanke schockte Naruto irgendwie. Sasuke kam ihm immer so… So kalt, so distanziert vor und jetzt eine Liebesgeschichte von ihm zu lesen war wirklich komisch. Doppelt komisch, weil sie eben von zwei Jungs handelte. Zwei schwulen Jungs.   „Oh Gott“, wiederholte der Blonde leise und biss sich hart auf die Unterlippe, als er die nächsten Zeilen überflog. Der Kuss wurde immer inniger und leidenschaftlicher, die zwei Jungs immer verzweifelter und- Oh fuck.   ‚Shinjis Hände wanderten immer tiefer und tiefer. Wurden plötzlich mutig, angestachelt durch diesen Kuss. Brennend durch Leidenschaft und Verlangen, dem sie keinen Widerstand leisten konnten... leisten wollten. Er konnte Jun unter seinen Fingern erzittern spüren, als er über einen muskulösen Oberschenkel strich. Die feinen Haare unter seinen Fingerspitzen kitzelten ihn ein wenig, hielten ihn aber nicht davon ab, seine Haut fester zu streicheln, sie sogar für ein paar Sekunden zu massieren, bevor seine Hand weiter in die Mitte glitt und Jun auf einmal stöhnte. Verlangend, erregt, aber vor allem dunkel klang es in seinen Ohren. Schluckend richtete er sich auf, suchte nach dem Blick seines Freundes und traf auf verhangene, fiebrig glänzende Augen. Für einen Bruchteil einer Sekunde spürte Shinji dieses auflodernde Feuer auch in seinem Körper so intensiv, dass er ebenfalls ein fasziniertes, heiseres Keuchen hervorbrachte, ehe er sich hinab beugte und ihn erneut, mit leidenschaftlichem Eifer zu küssen begann. Shinji ließ seine Hände nochmals auf zielgerichteter Wanderschaft, ertastete sich einen anregenden Weg immer weiter hinab, fuhr über erhitzte Haut, glaubte das rauschende Blut an seinen Fingern zu fühlen und rieb über die Erregung, die er zwischen Juns Beinen vorfinden konnte. Neugierig aber sanft erkundete er diese, zeichnete die Andeutungen von Juns hartem Glied nach, bis er es schließlich in die Hand nahm und drückte, bis er in zunehmendes massieren fiel, was keinen von beiden wirklich kalt ließ.‘   „Porno!“ Naruto schlug sich beide Hände über die Augen, das Gesicht inzwischen knallrot. „Ich kann nicht glauben, dass Sasuke einen verfickten Schwulenporno geschrieben hat!“   Er war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er nichts lieber, als die Seite sofort schließen und nie, nie wieder eine von Sasukes Geschichten anrühren. Aber anderseits… Anderseits war Naruto neugierig und er musste mit Erschrecken feststellen, dass ihn die momentane Handlung nicht gerade kalt ließ. Er konnte ein bekanntes Pochen in seinen Leisten verspüren und er wusste nur allzu gut, was es bedeutete:   Er war kurz davor hart zu werden. Sasukes Schwulenporno erregte ihn.   Es war nicht so, als wenn Naruto homophob wäre. Er hatte nichts gegen Schwule, im Gegenteil! Er hatte schon Pornos gesehen mit einer Frau und zwei Kerlen, wobei die Typen miteinander herum gemacht hatten und dieser hatte ihn genauso geil gemacht, wie heterosexuelle Pornos. So war es nicht. Aber es war einfach… Seltsam.   Es fühlte sich so intim an, über Sex zu lesen, den sein Freund Sasuke geschrieben hatte. Es kam Naruto fast ein wenig vor, als würde er eine imaginäre Linie überschreiten, wenn er jetzt weiter lesen würde. Aber Sasuke hatte ihm die Adresse zu seinen Geschichten ja gegeben. Verdammt, er hatte seine Geschichten öffentlich gestellt, also warum hatte er dann ein schlechtes Gewissen?!   Naruto seufzte verzweifelt und ließ die Hände in den Schoß fallen. Ein erschrockenes Stöhnen verließ seine Lippen, als ihn dabei eine Welle der Erregung erfasste und er sah nach unten, nur um feststellen zu können, dass sich inzwischen wirklich eine Beule in seiner Hose gebildet hatte.   „Wie bei Jun…“, murmelte er leise und musste dann auf einmal lachen. „Oh Gott, wenn der Bastard nur wissen würde, dass ich beim Lesen seiner Geschichte scharf geworden bin.“ Prustend schüttelte er den Kopf. Wenn Sasuke wirklich nicht gewollt hätte, dass Naruto dies las, dann hätte er ihm nicht die Internetadresse gegeben, also entschied sich der Blonde dafür, weiter zu lesen.   Seine Hand legte sich über seine Erektion und Naruto atmete zitternd aus, dann fing er an, mit der Handfläche leicht über die Beule zu reiben. Er hatte keine Intentionen, sich einen runterzuholen, das wäre ihm dann doch etwas zu krass gewesen, aber er war zufrieden damit, seine Erregung durch seine Hose ein wenig zu massieren, während er weiter las.   Je mehr er las, desto klarer wurde Naruto, dass dies kein Porno war, sondern viel mehr Erotika und das war ein großer Unterschied. Beim Porno kam es nur auf den Sex an, es wurde explizit beschrieben, was wo rein kam und genau dies tat Sasuke nicht. Er deutete die Sachen viel mehr an und umschrieb sie, er verzichtete also auf diese Explizität und das war in Narutos Augen viel, viel erotischer.   Naruto musste sich nach einigen Minuten sogar zwingen, die Hand von seinem Schritt zu nehmen, da er merkte, wie er mit jeder gelesenen Zeile und mit jeder Berührung seinen Orgasmus näher und näher kam.   „Scheiße…“ Narutos Atmung war schwer, als er den letzten Satz der Geschichte gelesen hatte und er fuhr sich durchs Haar. Sein Schwanz pochte ungeduldig zwischen seinen Beinen, doch er schenkte ihm keine Beachtung. „Ich brauch unbedingt eine Freundin.“ Er lachte und schaltete seinen Computer aus, bevor er sich mit einem Stöhnen streckte.   Er warf einen Blick auf die Uhr; kurz nach zehn. „Ich schätze, ich lerne jetzt noch etwas.“ Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und schlurfte zu seinem Rucksack. Allein der Gedanke an die morgige Klausur half seinem Körper dabei, sich wieder etwas zu beruhigen. Er musste nur darauf achten, nicht an seine Lehrerin und ihre großen Brüste zu denken, aber das würde er schon hinbekommen.   Naruto schnappte sich sein Lernmaterial und warf sich damit aufs Bett. Er entschied sich dafür, sich zuerst noch einmal die Blätter über die optische Täuschung anzusehen, weil er damit noch die meisten Probleme hatte.   „Also, los geht’s.“ Seufzend rubbelte er sich durchs Haar und konzentrierte sich dann auf die Erklärung, wie optische Täuschungen zustande kommen konnten. Oder viel eher… Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, er versuchte es wirklich, aber er konnte es nicht.   Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Sasuke. Sasuke… Wieso schrieb sein Freund nur Geschichten über Homosexualität? Er hatte sich die anderen Geschichten von ihm zwar nicht angesehen, aber irgendwie beschlich Naruto das Gefühl, dass auch diese über gleichgeschlechtliche Liebe handeln würden…   Hieß das etwa, dass Sasuke selbst auch schwul war? Das konnte sich Naruto gar nicht vorstellen, aber genau genommen konnte er sich ihn auch nicht mit einer Frau vorstellen. Wenn er so darüber nachdachte, dann war es ihm doch etwas seltsam vorgekommen, dass er Sakura so schnell abgewiesen hatte. Sie war schließlich ein wunderschönes Mädchen! Und Sakura war nicht das einzige weibliche Wesen, das er abgewiesen hatte.   Es war schon öfter vorgekommen, dass Sasuke angebaggert wurde, während sie zusammen unterwegs waren und der Dunkelhaarige hatte den Damen immer die kalte Schulter gezeigt, egal, wie verdammt heiß sie auch aussahen.   Sasuke hatte aber auch kein Interesse an Männern gezeigt. Er zeigte überhaupt kein romantisches Interesse, vielleicht war das der Grund, warum er immer alle abwies. Vielleicht wollte Sasuke im Moment einfach keine Beziehung haben? Das war eine gute Möglichkeit. Oder er war asexuell.   Außerdem kannte sich Naruto ein wenig in der Szene aus. Eine seiner Exfreundinnen war ein Otaku gewesen und sie hatte auch Fanfiktions über sexuelle Beziehungen zwischen Männern geschrieben, sogar Sex zwischen Frauen!, und sie war eindeutig heterosexuell. Nur, weil man über Homosexualität schrieb, musste man es auch nicht unbedingt sein, das wusste Naruto.   Es wunderte ihn dennoch und er wusste, dass seine scheiß Neugierde nicht eher Ruhe geben würde, bis er wusste, warum Sasuke nun solche Art von Geschichten schrieb und auf welches Geschlecht er stand.   „Morgen“, schwor er sich murmelnd, der Blick an die Decke gerichtet, „Morgen werde ich ihn irgendwie auf das Thema ansprechen und dann werd ich meine Antwort bekommen, also hör auf, irgendwelche Theorien aufzustellen, du bescheuertes Hirn!“   Knurrend schlug er sich selbst auf die Wange und schüttelte dann den Kopf. „Okay, Uzumaki. Jetzt konzentrier dich auf deine Arbeit. Wo war ich stehen geblieben?“ Er nahm das Blatt, das er vor einiger Zeit auf seinem Bauch abgelegt hatte, in die Hand. „Ah, genau. Also, eine optische Täuschung ist…“   --------------------------------------------------------------------------------- Hach, ich mag Naruto und Kiba zusammen, die beiden sind echt dumm und dümmer, haha :D Oh, und so, wie die beiden lerne, tu ich’s übrigens auch und die optischen Täuschungen hatte ich auch nie wirklich kapiert XD Aber die Gesetze fand ich dafür ziemlich einfach :P   Dr. Snakes… Dr. Snakes! Na? Na? Versteht einer von euch den Witz? >D Also die Leute, die dem momentanen Manga folgen, müssten eigentlich wissen, was ich meine :D Und ja, Sasuke schreibt… Yaoi °-° An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an meine Beta, weil sie mir bei Sasukes Fanfic geholfen hat, indem sie es größtenteils umgeschrieben hat, weil mein eigener Schreibstil zu unsasukehaft war :P   Außerdem… Wow, so viele Kommis, Leute, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ;___; Das sind die meisten Kommentare, die ich jemals für ein Kapitel bekommen hab und ich kann echt gar nicht ausdrücken, wie glücklich es mich macht, dass diese Fanfic, in die ich so viel Herzblut gesteckt habe, anscheinend auch gut ankommt ;///; Danke, danke, danke! 3 *jedem von euch eine Brofist geb*   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Endlich ist es soweit; Naruto wird Sasuke für das erste Mal zuhause besuchen! Dort lernt er Kirby, die Katze kennen und dann wird schließlich Tacheles geredet. Was hat es mit diesen Yaoi-Fanfics auf sich? Die Antwort, die Naruto darauf bekommt, schockt ihn dabei mehr als nur ein bisschen…   Bis dann Kapitel 5: Enthüllungen ----------------------- „Oh Mann.“ Mit einem gequälten Seufzen rieb sich Naruto bers Gesicht, während er mit Sakura zur Bushaltestelle marschierte. „Ich kann echt nicht sagen, ob die Klausur gut gelaufen ist oder nicht. Ich hab irgendwie gar kein Gefühl.“   „Kenn ich“, erwiderte Sakura mit einem Nicken, „Aber ich muss sagen, dass ich diesmal ein ausgesprochen gutes Gefühl habe. Es kam nur das in der Klausur vor, was wir auch ausführlich besprochen haben, und die Aufgaben waren in der Zeitangabe gut zu schaffen.“   „Also diesmal bin ich auch fertig geworden.“ Grinsend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf. Er hatte sonst immer ein wenig Probleme die Aufgaben im angegebenen Zeitrahmen zu bewältigen, da er sich öfter einmal beim Trödeln erwischte. Etwas, was meistens darin resultierte, dass er entweder gar nicht oder erst in letzter Minute fertig wurde. „Aber die Aufgabe mit den optischen Täuschungen hab ich verkackt.“   „Oh Mann, Naruto.“ Sie rieb sich über die Stirn und seufzte laut. „Wir sind das doch gestern so oft durchgegangen!“   „Ich weiß…“ Er presste die Lippen zusammen. „Aber wenn ich es nicht kapiere, dann kapiere ich es halt nicht. Ich hab ja schon versucht, mir die Erklärung zu merken. Damit ich es einfach aus dem Gedächtnis heraus aufschreiben kann, ohne es wirklich verstanden zu haben, weißt du?“ Er kratzte sich am Kopf und schob eine Hand danach in seine Jeans. „Aber als ich dann heute morgen aufgewacht bin, da war alles weg. Alles, Sakura-chan!“   „Dann solltest du vielleicht Prioritäten setzen.“ Sakura warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich bin mir sicher, dass du noch weißt, was im etzten Porno passiert ist, den du gesehen hast.“   „Ich weiß sogar noch einige Dialogzeilen!“, bestätigte Naruto mit einem breiten Grinsen und einem stolzen Funkeln in den Augen, „Wie-“   „Ich will es gar nicht wissen, Naruto.“ Sakuras Hand legte sich über seinen Mund, bevor er seinen Satz beenden konnte. „Aber genau das mein ich. Du musst Prioritäten setzen. Was ist wichtiger? Was bringt dich im Leben weiter? Zu wissen, was in irgendeinem Porno, den du mal gesehen hast, gesagt worden ist oder wie eine optische Täuschung zustande kommt?“   Naruto umfasste ihr zierliches Handgelenk und zog ihre Hand von seinem Mund weg. „Es ist ja nicht so, als würde ich das mit Absicht machen“, murrte er leise. Inzwischen waren sie draußen angekommen. Er zog den Reißverschluss seines dunkelgrünen Hoodies hoch, als ihm auf einmal etwas kalt wurde. „Ich such mir ja nicht aus, was ich mir merken kann und was nicht. Was kann ich dafür, dass mein Gehirn scheinbar eine Schwäche für Pornos hat, aber Dinge, die mit der Schule zu tun haben, nicht abkann und verdrängt?“   „Es ist dein Gehirn!“ Sakura gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Also lern gefälligst auch, es besser zu kontrollieren.“ Sie zitterte leicht, als sie ein Windhauch erfasste und knöpfte ihren Mantel zu. „Wie auch immer. Ich kann heute leider nicht mit dir fahren.“ Sie spitzte die Lippen leicht. „Dabei würde ich so gerne Sasuke sehen…“   „Ich kann ihn von dir grüßen, wenn du magst“, schlug Naruto vor, beide Hände in seiner Kapuzenjacke vergraben. Verdammt, es wurde langsam wirklich kalt draußen. Die Zeit für Shirts mit Hoodies schien vorbei zu sein. „Aber warum kannst du nicht mitkommen?! Ich friere, du musst mich wärmen!“ Er schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie an sich.   „Ugh! Lass los!“ Sie schlug seine unanständigen Hände weg, als diese zu ihrem Hintern gewandert waren. „Perversling. Ich fahr zu Kiyomi. Mädelsabend.“   „Uff.“ Naruto rollte mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen die Augen. „Das heißt sich gegenseitig die Nägel machen, kitschige Romanzen gucken und sich darüber beschweren, wie fett eure Ärsche doch geworden sind.“   „So in etwa.“ Sakura schubste ihn leicht und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Also, wir sehen uns dann morgen, Naruto.“   „Bis morgen, Sakura-chan, viel Spaß!“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und beobachtete dann, wie sie auf die andere Straßenseite ging, um zur Straßenbahn zugelangen.   Naruto warf einen Blick auf die Uhr. Bis jetzt war sein Bus zwei Minuten zu spät, das hieß, es würde bestimmt noch mindestens fünf Minuten dauern, bis er dann auch wirklich an der Haltestelle ankommen würde. Leider.   Normalerweise machte es ihm nichts aus, etwas länger auf den Bus zu warten. Er war gerne draußen und genoss die frische Luft, doch heute war es wirklich arschkalt und er wünschte sich demnach nichts sehnlicher, als sich endlich im Bus aufwärmen zu können. Außerdem freute er sich auf Sasuke.   Er freute sich immer darauf, seinen neuen Freund zu treffen und mit ihm zu reden, doch diesmal besonders. Ihm brannte schließlich immer noch die Frage nach Sasukes Sexualität auf der Zunge und wenn er seine Neugierde nicht bald stillen würde, dann würde er noch bekloppt werden!   Weitere Minuten verstrichen und dann erschien der Bus schließlich endlich. Naruto stöhnte, als er bereits von außen erkennen konnte, wie voll das Fahrzeug doch war. Er hoffte inständig, dass Sasuke einen Platz bekommen hatte. Er wusste ja, dass er einige Stationen vor ihm einstieg. Und vor allem hoffte er, dass Sasuke ihm auch einen Platz frei gehalten hatte! Naruto war kurz davor, sich den Arsch abzufrieren und was war da besser, als sein Hinterteil auf einen warmen, beheizten Sitz zu platzieren?   Naruto stieg ein und sah sich um. Auf seinem, oder inzwischen ihrem, Stammplatz saß Sasuke schon einmal nicht, das hieß nichts Gutes. Er suchte weiter nach dem Dunkelhaarigen und konnte ihn nach einigen Sekunden dann auch im Mittelgang entdecken. Stehend, nicht sitzend. Naruto seufzte enttäuscht. Sein armer Hintern.   Sasuke blickte aus dem Fenster und schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, als Naruto neben ihm zum Stehen kam. „Hi!“, begrüßte er ihn mit einem Grinsen, die Wangen leicht gerötet von der Kälte.   Sasuke reagierte nicht und Naruto blinzelte überrascht, bevor er die Augen zu Schlitzen verengte. Was sollte das denn werden? Waren sie etwa wieder ein paar Schritte zurück gegangen und befanden sich nun erneut in der Ignoranzphase? Er öffnete den Mund, um dem anderen gehörig die Meinung zu geigen, da fielen ihm die kleinen, weißen Stöpsel in Sasukes Ohren auf.   Ahh. Das erklärte natürlich einiges. Sasuke ignorierte ihn nicht, er hörte nur Musik. Und das anscheinend ziemlich laut, da Naruto nicht wirklich dafür bekannt war, ein zart besaitetes Stimmchen zu haben. Viele sagten ihm, dass er oft schrie, aber das stritt er vehement ab. Er schrie nicht, das war seine normale, energische Stimme. Das hatte nichts mit schreien zu tun.   Naruto betrachtete für einige Sekunden sein Profil, bis er entschied, sich bemerkbar zu machen. „HEY!“, wiederholte er mit erhöhter Lautstärke und tippte Sasuke auf die Schulter.   Sasuke drehte sich langsam zu ihm um, ein zorniges Glitzern in den Augen, doch als er sah, wer ihn da angesprochen hatte, wich die Anspannung wieder aus seinem Gesicht und sein Ausdruck wurde erneut gleichgültig. „Hi“, erwiderte er und nahm den Stöpsel aus seinem linken Ohr, um den Anderen besser verstehen zu können.   „Heute ist es echt kalt, was?“ Naruto bibberte, als er an den kühlen Wind zurückdachte und neigte den Kopf, bis die Hälfte seines Gesichts von dem Kragen seiner Kapuzenjacke verdeckt wurde. „Meine Nase fühlt sich an wie ein Eiszapfen!“   „Hn.“ Sasuke lehnte seine Hüfte gegen das Fenster des Busses und umklammerte mit einer Hand die Metallstange, als sich das Fahrzeug wieder in Bewegung setzte. „Jammer nicht rum. Es ist deine eigene Schuld, wenn du im November noch mit solchen Klamotten rumläufst.“   „Ja, schon, aber normalerweise ist es im November sonst nie so kalt!“, verteidigte sich Naruto und legte seine Hand ebenfalls um die Stange. „Oh fuck!“ Fluchend zuckte er zusammen und zog die Hand blitzschnell wieder weg. „Das ist eiskalt, das kann ich nicht anfassen!“   „Dann halt dich gar nicht fest und flieg bei der nächsten Vollbremsung auf die Fresse“, erwiderte Sasuke.   „Mensch!“ Naruto zog eine Augenbraue hoch. „Wie fürsorglich du wieder bist, vielen Dank!“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich sag nur die Wahrheit.“   „Naja, du hättest es netter ausdrucken können.“ Naruto zog die Nase hoch und wischte sich mit dem Ärmel darüber. „Oder noch besser, mir einen Tipp oder so geben können.“ Als Sasuke nichts erwiderte seufzte er nur. Er biss die Zähne zusammen und zwang sich, die Metallstange trotz ihrer Kälte zu umklammern. „So…“, fing er nach ein paar Sekunden an, um die Stille, die sich gebildet hatte, zu brechen, „Wie geht’s dir, Sasuke? Immer noch so viel zu tun?“   „Im Moment geht’s.“ Sasuke seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Ich hab alle Projekte und Aufgaben, die ich bis nächste Woche beendet haben muss, fertig gestellt. Das heißt, ich kann mich endlich mal etwas entspannen.“   „Cool, Mann.“ Naruto grinste und boxte ihm leicht gegen den Oberarm. „Wie sieht es aus mit dieser Aufgabe, wo du die Kurzgeschichte schreiben musstest? Du weißt schon, über eine Emotion nach Wahl und so. Hast du deswegen schon etwas zurück bekommen?“   „Noch nicht, Kakashi-sensei ist eine lahme Ente.“ Sasuke schüttelte den Kopf. Er öffnete den Mund und verharrte plötzlich für einen Moment. Nach ein paar Sekunden schloss ihn wieder mit einem hörbaren Klacken und biss sich stattdessen in die Unterlippe.   Naruto beobachtete ihn neugierig. Es sah fast so aus, als wollte der Dunkelhaarige etwas sagen, hatte aber Probleme damit, es wirklich über seine Lippen zu bringen.   Sasuke seufzte und drehte den Kopf zur Seite, sein Blick aus dem Fenster gerichtet. „Hast du Lust, gleich mit zu mir zu kommen? Ich hab ja nun endlich etwas Freizeit und unser Call of Duty Duell steht ja noch an.“   Der Blonde strahlte ihn an. „Klar, liebend gern! Dann lern ich endlich Kirby kennen, yeah!“   Sasuke schnaubte amüsiert. „Du scheinst dich deswegen ja wirklich zu freuen, mh? Magst du Katzen denn so gerne?“   „Früher hab ich sie ehrlich gesagt gehasst.“ Naruto grinste schief und rieb sich über den Nacken. „Aber inzwischen liebe ich sie. Ich hätte auch gerne eine, aber mein Mieter macht da nicht mit.“ Er schmollte.   „Wahrscheinlich besser so.“ Sasuke schnappte nach dem Reißverschluss von Narutos Kapuzenjacke und zog diesen herunter und dann wieder herauf. „Ein Kerl, der mit zweiundzwanzig Jahren nicht einmal auf sich selbst aufpassen kann und weiß, dass man bei solchen Temperaturen etwas Warmes anziehen sollte, kann wohl kaum für eine Katze sorgen.“   „Gar nicht wahr!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und schnappte nach Sasukes Fingern, als diese seinen Mund gefährlich nahe kamen.   Sasuke stoppte in seinen Bewegungen und sah ihn an. „Hast du gerade nach mir gebissen?“   „Ja“, bestätigte Naruto und zog die Augenbrauen zusammen. „Weil du Scheiße laberst, Bastard. Ich pass vielleicht nicht so gut auf mich selbst auf, das stimmt, aber dafür achte ich umso mehr auf das Wohl anderer und meiner Freunde!“   „Hn“, machte Sasuke nur und nahm seine Hand dann wieder weg, um sie in die Tasche seines schwarzen Mantels zu schieben.   Naruto zog den Reißverschluss wieder ganz nach oben. „Hey, du hast gesagt, du wohnst in der Nähe von Starbucks, oder? Können wir da vielleicht kurz rein schneien, bevor wir zu dir gehen? Ich könnte nämlich echt einen Kaffee gebrauchen.“ Er seufzte und strich sich über die Schläfe.   „Können wir machen.“ Sasuke nickte und betrachtete ihn ausgiebig. „Du siehst müde aus. Zu wenig geschlafen?“   „Das nicht unbedingt.“ Naruto lächelte leicht und lehnte sich mit der Seite an die Metallstange. „Aber ich hab heute eine Klausur geschrieben und die war doch ziemlich anstrengend. Besonders, da ich mir wirklich Mühe gegeben hab und alles.“   „Oh?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und drehte sich leicht zur Seite, damit sie sich gegenüber standen. „Worüber denn?“   „PTM“, antwortete Naruto, „Oder in lang auch Produktion textorientierter Medien.“   Sasuke nickte mit einem nachdenklichen Summen. „Und was lernt man in so einem Fach? Typographie?“   „Unter anderem“, bejahte Naruto und musste lächeln. Es freute ihn irgendwie, dass Sasuke so ein Interesse daran zeigte. „Wir lernen was über Schrift, über Farben und was verschiedene Farben ausdrücken. Es gibt außerdem mehrere Gestaltungsgesetze, die wir beigebracht bekommen und so. Heute haben wir zum Beispiel über optische Täuschungen geschrieben, ugh.“ Er verzog das Gesicht. „Das check ich irgendwie gar nicht, ich hab in der Klausur irgendeinen Mist geschrieben.“   „Du und Mist schreiben“, sagte Sasuke langsam, „Wie überaus überraschend.“   „Hey, Klappe!“ Naruto trat ihm gegens Bein. „Ich bin kein schlechter Schüler, okay? Ich bin nicht in allen Fächern super, das geb ich ruhig zu, aber schlecht bin ich echt nicht. Ich bin gutes Mittelfeld.“   „Hn“, brummte Sasuke nur und hob eine Hand, um den Stöpsel in seinem Ohr wieder richtig zu positionieren.   „Oi!“ Naruto schnappte nach dem linken Ohrstöpsel, den Sasuke vor einiger Zeit heraus genommen hatte. „Was hörst du, Bastard?“ Ohne eine Antwort abzuwarten steckte er sich den Stöpsel ein und lauschte. Er runzelte die Stirn, weil ihm das Lied und die Band bekannt vorkamen, doch er brauchte ein paar Sekunden, bis er sie einordnen konnte.   „Bullet for my Valentine?“ Fragend blickte Naruto ihn an.   „Ja“, bestätigte Sasuke mit einem kleinen Schmunzeln, „Ich bin überrascht, dass du die Band kennst.“   „Wieso das?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Die Band ist gut, natürlich kenn und mag ich sie da.“   „Hn.“ Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ich hätte eher gedacht, dass du auf eine andere Art von Musik stehst.“   „Wirklich?“, fragte Naruto interessiert nach, „Wie hättest du mich denn eingeschätzt?“   Sasuke betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, ehe er ihm eine Antwort gab. „Electronica.“   „Heh, mag ich auch.“ Grinsend rieb sich Naruto die Nase. „Ich mag eigentlich alle Musikrichtungen, ich bin da relativ offen, aber ich bevorzuge dennoch schon Sachen, die laut sind und richtig fetzen. Genauso wie ich!“   „Laut und fetzend“, wiederholte Sasuke mit einem Schnauben, „Das hört sich wirklich nach dir an. Was ist denn deine Lieblingsband?“   „Tokio Hotel“, antwortete der Blonde, die Miene ernst.   Sasuke sah ihn lange an und drehte den Kopf dann zur Seite. „Okay“, meinte er langsam, „Ich zieh die Einladung zu mir nachhause wieder zurück.“   „Hey!“ Naruto warf den Kopf in den Nacken und brach in Gelächter aus. Seine Hand rutschte dabei an der Metallstange etwas herunter, bis seine Fingerspitzen Sasukes berührten. Sasukes Haut war angenehm weich, also ließ er seine Hand auch dort. „War doch nur ein Witz, Mann, ich kann die nicht ab. Aber hey, hat dir schon einmal jemand gesagt, dass deine Frisur-“   „Ja“, unterbrach Sasuke ihn, die Stimme eisig und der Kiefer angespannt, „Und die Person lag danach für mehrere Wochen im Krankenhaus. Ich würde dir also raten, nicht laut auszusprechen, was du gerade denkst, wenn du nicht wie er enden willst. Außerdem besteht da eh keine Ähnlichkeit.“   Naruto riss die Augen leicht auf und betrachtete den Anderen. Als ihm bewusst wurde, dass Sasuke jedes Wort ernst meinte, schluckte er. Sasuke schmunzelte zufrieden, als er dies sah und drückte dann auf den Stoppknopf des Busses.   „Wie auch immer!“ Naruto winkte mit der Hand ab und drückte den Stöpsel von Sasukes MP3-Player wieder richtig in sein Ohr. Nun lief ein Lied von Funeral for a Friend. „Wenn ich mich für eine Band entscheiden müsste, dann würde ich… hm, My Chemical Romance sagen. Und du?“   Sasuke nickte, scheinbar zufrieden mit dieser Antwort. „Die sind gut. Respekt, du hast tatsächlich Geschmack. Meine Lieblingsband ist… mh, From First to Last.“   „Uhh.“ Naruto grinste ihn an, als der Bus zum Stehen kam und sie gemeinsam ausstiegen. „Du bist so Emo, Sasuke. Ich mein, nicht nur dein Musikgeschmack, sieh dir mal deine Haare an! Und deine Klamotten, du trägst fast immer nur schwarz und dann ist da noch dein Nietengürtel und alles!“   Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen und riss Naruto den Stöpsel aus dem Ohr, um seinen MP3-Player in seinen Rucksack zu packen. „Ich bin kein Emo.“   „Jaja.“ Naruto blieb stehen und sah sich um. „Also, wo geht’s zu Starbucks?“   „Hier lang.“   ~ xXx ~   „Schuhe ausziehen“, ermahnte Sasuke ihn, als er die Tür zu seiner Wohnung öffnete und eintrat.   Naruto folgte ihm und sah sich erst einmal um. Er befand sich in einem großen, überraschend hellen Raum. Die Wände waren sanft Gelb, fast Weiß, und der Parkettboden unter seinen Füßen angenehm warm und staubfrei.   „Es ist viel heller, als erwartet“, stellte er fest, während er seine orangen Chucks auszog und sich einige Schritte hinein wagte. „Ich dachte, deine Wände sind alle total schwarz oder dunkelrot oder so.“   „Falsch gedacht“, war alles, was Sasuke dazu sagte. Er nahm einen Schluck von seinem frisch bei Starbucks gekauften Kaffee und legte den Becher danach auf der weißen Küchentheke ab.   Naruto verschränkte die Arme, während er sich umsah. Der erste Eindruck war wirklich positiv, es gefiel ihm hier sehr. „Wo ist Kirby?“, wollte er neugierig wissen und nippte an seinem Kakao-Cappuccino.   „Pennt wahrscheinlich.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und lehnte sich gegen die Küchentheke. „Kirby!“, rief er nach seiner Katze, „Komm her, Kirby.“   Für einen Moment herrschte Stille, dann ertönte auf einmal ein glückliches Miauen. Das schnelle Tapsen von Pfoten war zu hören und dann kam auch schon ein oranges Etwas aus einem Zimmer, welches Naruto als das Schlafzimmer vermutete, zu ihnen geschossen.   Der Kater, Kirby, bemerkte Naruto und hielt plötzlich inne. Sein Schwanz wackelte und er schnüffelte, bevor er sich mit vorsichtigen Schritten auf ihn zubewegte.   „Oh mein Gott!“, quietschte Naruto entzückt. Er stellte seinen Kaffeebecher ab und ging auf die Knie. Im Hintergrund hörte er Sasuke schnauben, doch das war ihm egal. Er liebte Tiere nun einmal und dies zeigte er auch deutlich. „Hallo, mein Süßer.“ Er streckte langsam seine Hand aus und betrachtete mit einem Lächeln, wie Kirby daran roch, bevor er sein Köpfchen daran rieb.   Behutsam hob er die Hand und kratzte ihm hinterm rechten Ohr. Kirby ließ ihn mit einem Schnurren gewähren. „Fuck, der ist ja total goldig, Sasuke!“, schwärmte Naruto, während er mit der zweiten Hand über Kirbys Fell am Rücken strich. „Er ist total wuschelig und weich, was ist das denn für eine Rasse?“   „Norwegische Waldkatze“, antwortete Sasuke ihm, die Arme vor der Brust verschränkt und ein kleines Lächeln im Gesicht.   „Oh ja, du bist eine feine Katze.“ Naruto strahlte, als Kirby seine zwei Vorderpfoten auf seinem Knie abdrückte und sich näher an Narutos Hand presste. „Feiner Kirby.“   Sasuke schnaubte. „Ich seh schon. Du bist auch einer dieser Leute, die mit Tieren so reden, als wenn sie Babies wären.“   „Er ist halt so süß!“ Naruto blies die Wangen auf und sah Sasuke böse an. „Da spricht man automatisch so mit ihm.“   „Ich spreche nicht so mit ihm“, stritt Sasuke ab und verschränkte die Beine an den Fußknöcheln. „Ich würde mir so ziemlich bescheuert vorkommen.“   „Lass mich doch.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und kraulte Kirby mit dem Zeigefinger unterm Kinn. Die Katze schnurrte laut und hob den Kopf an, die Augen zu entspannten Schlitzen verengt. „Kirbylein!“   „Hör auf, so herum zu piepsen.“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf und führte seinen Kaffee an seine Lippen. „Sonst denkt er noch, du wärst eine Maus und frisst dich auf.“   „Oh?“ Amüsiert drehte sich Naruto zu ihm. „Ist er einer dieser Katzen, die seinem Herrchen immer Geschenke mitbringen?“   „Oh ja.“ Mit einem Seufzen legte der Dunkelhaarige den Kaffeebecher wieder ab und rieb sich über die Schläfe. „Erst vorgestern hat er mich wieder mit einem Vogel beglückt. Nicht wahr, Kirby?“   Die Katze drehte sofort den Kopf, als sie ihren Namen hörte und tapste dann eilig auf ihr Herrchen zu. Mit einem zärtlichen Miauen rieb sie sich an Sasukes Bein.   „Ich hab dir schon so oft deutlich gemacht, dass ich diese Art von Geschenken nicht mag, aber nein. Du sturer Dummkopf bringst sie mir weiter.“ Sasuke hob seinen Fuß und streichelte Kirby mit der Sohle sanft über den Rücken.   Naruto beobachtete die zwei lächelnd. Man konnte die Zuneigung, die sie füreinander empfanden, deutlich sehen. „Wie lang hast du Kirby schon?“, wollte er wissen, als er sich nach hinten lehnte, bis er auf seinen Füßen saß.   „Seitdem ich von zuhause ausgezogen bin“, erwiderte Sasuke und drückte sich von der Küchentheke ab, um zum Kühlschrank zu schlendern. „Seit nun vier Jahren also.“   „Bist du auch direkt nach der Schule ausgezogen?“, fragte Naruto ihn, „Ich auch. Naja, ich bin eigentlich schon während des letzten Schuljahrs ausgezogen. Ich hab‘s mit meiner Tante und meinem Onkel nicht mehr ausgehalten.“   „Bin ich“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken und öffnete den Kühlschrank. Er holte eine Schüssel gefüllt mit kleinen, runden Reisbällchen heraus.   Kirby schnupperte in der Luft herum und miaute dann laut, die Augen auf die Schüssel gerichtet, während er seine Wange an Sasukes Bein rieb.   „Nein.“ Sanft aber bestimmt schob Sasuke Kirby mit seinem Fuß von sich. „Du kriegst nichts. Du bist auf Diät, du Dickerchen.“ Er steckte sich eins der Reisbällchen in den Mund und Kirby miaute verzweifelt.   Naruto musste lachen, während er zusah, wie sich Kirby mit gierigem Blick immer wieder an Sasuke schmiegte, nur um erneut von ihm weggeschoben zu werden. „Er ist schon ein bisschen dick“, meinte er grinsend, als er auf Kirbys Bauch sah, „Du solltest ihn nicht so verwöhnen, Sasuke.“   „Tu ich nicht“, stritt Sasuke ab, „Ich geb ihm kaum Leckerlies. Ich hab wirklich keine Ahnung, wie er so fett werden konnte.“ Er schob sich noch ein Reisbällchen in den Mund. „Ich vermute aber, dass die alte Nachbarsfrau ihn heimlich füttert.“ Er nahm ein weiteres Bällchen aus der Schüssel und hielt es in Narutos Richtung. „Auch eins?“   „Oh ja!“ Naruto nickte eifrig und streckte seine Hand aus. „Gib her.“   Sasuke runzelte die Stirn und legte die Schüssel auf der Theke ab, bevor er zu Naruto ging. „Nein. Weißt du, wie unhygienisch das ist? Du hast mit den Händen gerade Kirby gestreichelt.“   „Na und?“ Naruto schmollte, als der Andere vor ihm zum Stehen kam. „Katzen sind voll saubere Tiere! Die lecken sich sogar das eigene Arschloch sauber!“   Sasuke rümpfte die Nase. „Mund auf“, befahl er.   „Oh, du willst mich füttern?“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Wie romantisch du doch bist, Sasuke-chan!“   Sasuke knurrte genervt und krallte seine Hand in blondes Haar, um fest daran zu ziehen. Ein Stöhnen verließ Narutos Lippen, als sein Kopf dabei in den Nacken gezwungen wurde.   „Aha?“ Schmunzelnd zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Ein Masochist?“   „Klappe“, murrte Naruto, die Wangen leicht gerötet. Normalerweise machte es ihm nichts aus, über Sex zu reden, er initiierte das Thema sogar sehr oft von sich aus! Aber diese Art und Weise, mit der Sasuke ihn ansah, machte ihn irgendwie ein wenig verlegen und er hatte keine Ahnung warum. Vielleicht, weil er erneut an die Geschichte denken musste, die er gestern Abend gelesen hatte und immer noch nicht wusste, ob Sasuke nun auf Jungs stand oder nicht.   Die Betonung lag dabei auf noch nicht, Naruto würde nämlich definitiv noch danach fragen, er wusste nur noch nicht wie. Er war zwar bekannt dafür, sein Herz auf der Zunge zu tragen, aber die Freundschaft, die sich zwischen ihn und Sasuke gebildet hatte, war ein noch so kleines und vor allem zartes Pflänzchen, was hieß, dass er sehr aufpassen musste, um es mit einem falschen Wort nicht zu zertrampeln.   „Hn.“ Sasuke schob ihm das Reisbällchen in den leicht geöffneten Mund und ließ seine Haare dann wieder los.   Naruto würgte leicht überrascht und warf ihm einen wütenden Blick zu, bevor er anfing zu kauen. „Wow!“, rief er begeistert aus, nachdem er das Bällchen in Rekordzeit verputzt hatte, „Das ist echt verdammt lecker. Hast du das selbst gemacht?“   „Nein“, erwiderte Sasuke, während er nach einem neuen Bällchen griff, „Die hat mir der Weihnachtsmann früher gebracht, weil ich das ganze Jahr über so brav war.“   „Haha.“ Naruto rollte mit den Augen und öffnete dann eifrig den Mund, als Sasuke ihn mit noch einem Reisbällchen fütterte. „Das ist eine legitime Frage, okay?“, brummte er mit vollem Mund, „Es kann ja auch sein, dass du die gekauft hast oder so.“   „Ich hab sie selbst gemacht“, bestätigte Sasuke und räumte die Schüssel wieder in den Kühlschrank zurück. Kirby miaute beleidigt, als Sasuke ihn abermals weg schob und stolzierte an ihnen vorbei zur kleinen Katzenklappe in der Haustür, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. „Diva“, kommentierte er amüsiert.   Naruto lachte. „Von wem er das wohl hat?“ Grinsend stand er auf und klopfte sich vereinzelte, orange Katzenhaare von der Kleidung. „So… Zeigst du mir deine Wohnung?“ Er griff nach seinem Kaffee und trank etwas davon.   Sasuke brummte und schob die Hände in seine Jeanstasche. „Okay, gut. Meine Wohnung ist allerdings relativ klein, also wird die Führung nicht lange dauern.“   „Egal.“ Mit einem vorfreudigen Grinsen winkte Naruto mit der Hand ab. „Größer als meine ist sie allemal. Also, wo fangen wir an, Herr Führer?“   „Hier.“ Sasuke machte eine ausführende Bewegung mit der Hand. „Dieser Raum kombiniert drei Zimmer in einem: Küche.“ Er deutete mit dem Daumen hinter sich. „Esszimmer.“ Er deutete auf einen viereckigen, weißen Tisch in der Mitte des Raums. „Und Wohnzimmer.“ Hier nickte er mit dem Kopf zu einem mintgrünen Polstersofa und einem mittelgroßen Flachbildschirm.   „Wohnzimmer!“ Naruto rannte sofort zum Fernseher und betrachtete ihn. „Geil! An diesem zockst du?“ Aufgeregt sah er zum Schrank, der sich links vom Fernseher befand und konnte dort eine Wii, Playstation 3 und Xbox 360 vorfinden. „Hammer, die ganzen Next-Gen Konsolen!“ Fast ehrfürchtig strich er über die Xbox, als Sasuke neben ihm zum Stehen kam. „Ich wollte immer eine 360 haben, aber ich hatte nie Kohle dafür.“ Er schmollte.   „Es war auch wirklich nicht billig, sich all diese Konsolen zu kaufen“, stimmte Sasuke ihm zu, „Ich musste lange sparen, aber das war es mir wert.“   „Hehe.“ Grinsend pikste Naruto ihm in die Seite. „Wenn man dich so ansieht hätte man nie gedacht, was für ein Videospiel-Nerd du doch bist.“   „Tja.“ Sasuke schlug seine Hand weg. „Vielleicht sollte ich dann damit aufhören, mich zu pflegen, damit ich Hautausschlag und Pickel bekomme, und mir eine Zahnspange besorgen, damit man mich auch sofort in eine Schublade einordnen kann.“   „Das würdest du für mich wirklich machen, Mann?“ Naruto sah ihn mit großen, flehenden Augen an.   „Du bist ein Idiot.“ Sasuke gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf und Naruto lachte.   „Nein, nein, du bist gut so, wie du bist. Außerdem bist du auch schon so nerdig genug. Ich mein, du nennst deine Katze Kirby! Und nicht zu vergessen den hammergeilen Gürtel mit dem NES Controller drauf! Fuck!“ Fluchend schnipste er mit den Fingern. „Das Ding ist echt scharf.“   „Und ich werd ihn dir trotzdem nicht geben.“ Sasuke massierte sich seufzend die Schläfe, während er daran zurückdachte, wie Naruto ihm vor ein paar Tagen fast das Ohr abgekaut hatte, weil er unbedingt diesen Gürtel haben wollte. „Außerdem siehst du selbst aus wie ein Nerd.“   „Heh, ich schätze, das kann ich nicht bestreiten.“ Schmunzelnd öffnete Naruto seinen Hoodie, um ein dunkelblaues Shirt mit Prinzessin Peach, Prinzessin Daisy, einem 1-Up Pilz und dem Text ‚Two Girls, One-Up‘ zu entblößen. Er musste lachen, während er mit dem Daumen über den Pilz rieb. „Scheiße, das wird nie alt, ich muss immer wieder lachen!“   Auch Sasuke konnte ein amüsiertes Schnauben nicht verbergen und Naruto strahlte ihn an, weil es ihn immer wieder glücklich machte zu wissen, dass er den Anderen zum Lachen bringen konnte. Oder okay, viel eher zum Schnauben oder Prusten bringen konnte, aber das waren nebensächliche Kleinigkeiten.   „Nicht nur deine Kleidung.“ Sasuke deutete auf seine Nase. „Auch was die Körperpflege betrifft könntest du als einer gelten.“   „Hey! Bastard!“ Naruto knurrte ihn mit heißen Wangen an, während er mit einer Hand den kleinen, roten Pickel auf seiner Nasenspitze verdeckte. „Jeder hat mal Pickel, du Penner! Jetzt hab ich halt mal einen und dich werd ich auch noch mit einem erwischen!“   „Hn“, machte Sasuke nur und tippte ihm aufs Kinn. „Unrasiert bist du auch.“   „Na und?“ Murrend rieb Naruto über die Bartstoppeln an seinem Kiefer und Kinn. „Ich war spät dran, da hatte ich keine Zeit zum Rasieren. Außerdem hab ich Glück, dass man bei meiner dunklen Haut die Stoppeln eh kaum sieht.“ Schmollend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Bist du jetzt fertig damit, mein Aussehen zu bemängeln? Ja? Gut, dann kannst du mir ja endlich den Rest deiner Wohnung zeigen. Ich vermisse den Nintendo 64!“   „Der ist in meinem Zimmer“, erklärte Sasuke, als er sich wieder in Bewegung setzte. „Aber zuerst kommt das Bad.“ Er öffnete eine Tür links von ihm und Naruto warf einen Blick hinein.   „Woah, du hast eine Dusche und eine Badewanne?!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen trat Naruto ein. Das Badezimmer war bestimmt doppelt so groß wie seins und es blendete fast, so sauber war es. „Krass. Ich hab nur Platz für eine Dusche. Ich vermisse Baden total.“ Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. Sasuke schloss die Tür hinter ihm und führte ihn dann in den letzten Raum.   „Mein Zimmer“, teilte er mit und ließ sich mit einem Seufzen auf seinen Schreibtischstuhl plumpsen.   Der Blonde sah sich mit großen Augen um. Rechts von ihm befand sich ein großer Schrank aus Buchenholz. Links stand ein Bett, groß genug für zwei Personen, und mit dunkelblauem Bettbezug. Über dem Bett an der Wand waren drei Regale befestigt; eins gefüllt mit DVDs, eins mit Büchern und das letzte schließlich mit Mangas. Gegenüber von ihm und in der Mitte des Raumes stand eine mittelgroße Kommode, auf ihr ein Röhrenfernseher und rechts daneben der Schreibtisch, an dem Sasuke gerade saß.   „Nintendo!“, rief Naruto sofort aus, als er seine Lieblingskonsole unter dem Fernseher entdecken konnte und raste auf diese zu.   „Du bist so ein Nintendo Fanboy“, schnaubte Sasuke, während er beobachtete, wie Naruto auf die Knie fiel, um der Konsole zu huldigen.   „Jaja, sagt der Kerl, der… uh, vier waren es glaub ich… Vier Nintendokonsolen und einen verdammten Nintendogürtel besitzt!“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und nahm dann ehrfürchtig einen Controller in die Hand. „Scheiße, Sasuke, das ist ewig her, dass ich so ein Ding in der Hand hatte! Bestimmt… boah, fünf oder sechs Jahre! Mindestens!“   „Warum kaufst du dir dann keinen Nintendo 64, wenn du die Konsole so sehr vermisst und anscheinend auch liebst?“, wollte Sasuke mit erhobener Augenbraue wissen, während er seinen Computer anmachte.   „Bin ja dran“, erwiderte Naruto, „Ich spar schon seit einem halben Jahr. Ich hab ja gerade erst Geburtstag gehabt vor knapp einem Monat und da ist dann ein bisschen was an Geld zusammen gekommen und so. Ich denke, nach Weihnachten werd ich mir endlich einen leisten können!“ Er lächelte und strich mit dem Daumen über den Analogstick. „Fuck, ich kann mich noch allzu gut daran erinnern, wie ich mir an dem Stick die Hand immer wund gerubbelt hab bei einigen Mario Party Minispielen!“   Sasuke brummte mitfühlend. „Ich denke, das wird jeder Zocker kennen.“   Naruto summte zustimmend und legte den Controller vorsichtig wieder ab. „So, mal sehen, was du so für Spiele hast!“ Er durchwühlte die Kommode, bis er die Nintendo 64 Spiele fand. „So… Super Mario 64, Lylat Wars, Banjo-Kazooie… Oh Gott, ich hab das Spiel so geliebt!“ Mit glitzernden Augen hielt er die Banjo-Kazooie Spielkassette in den Händen. „Ich hab das als Kind bestimmt drei- oder viermal durch gezockt! Hast du auch den Nachfolger? Den konnte ich leider nie spielen…“   „Ja.“ Sasuke nickte. „Es ist irgendwo weiter drin. Banjo-Tooie ist wirklich gut, aber ich bevorzuge dennoch den ersten Teil.“   Naruto suchte weiter und fand das Spiel dann tatsächlich auch. Unter anderen. „Ocarina of Time…“ Er grinste, als er über die Kassette strich. „Ein echter Klassiker. Ich hab die Special Edition von Wind Waker, da ist Ocarina of Time und Master Quest dabei.”   „Hn, Wind Waker ist nicht so meins“, musste Sasuke zugeben, während er etwas an seiner Tastatur tippte, „Das Spiel an sich und die Story waren natürlich wie immer klasse, aber ich kann mit dem Cel Shading nicht so viel anfangen.“   „Zu meinen Favoriten gehört es auch nicht.“ Naruto zuckte mit den Schultern und sah sich dann die anderen Spiele an. „Aber schlecht war es natürlich nicht. Ich denke, ich mag Twilight Princess am liebsten. Ich mag den Stil und die Story ist mal was anderes, außerdem liebe ich Midna.“ Er grinste und sah dann fragend zu Sasuke. „Du?“   „Mh.“ Nachdenklich zog der Dunkelhaarige die Augen zusammen. „Ich denke… A Link to the Past.“   Naruto nickte zustimmend. „Das ist auch geil. Oh, Mario Kart!“ Er sprang auf und wedelte mit der Spielkassette herum. „Können wir das gleich zocken, Sasuke? Darauf hätte ich jetzt Bock.“   „Okay“, antwortete Sasuke, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden. „Gleich. Ich muss erst noch ein paar Dinge erledigen.“   „Super!“ Naruto schenkte ihm sein breitestes Grinsen und legte den Kopf dann leicht schief, als er versuchte zu erkennen, was auf Sasukes Bildschirm abgebildet war. „Was machst du gerade?“   „Fanfictions checken.“   „Oh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe, als er mit einem Mal an die Geschichte zurückdenken musste, die er gestern gelesen hatte. Er hatte es lange genug heraus gezögert, seine Neugierde brachte ihn fast um! Außerdem, wenn das Thema nun schon einmal bei den Fanfictions lag, da konnte er dies auch nutzen. „Ich… Ich hab gestern eine Geschichte von dir gelesen.“   „Ja?“ Sasuke klang interessiert und er drehte sich mit seinem Stuhl, bis er Naruto ansehen konnte. „Welche denn?“   „… By your Side“, erwiderte Naruto, die Wangen auf einmal rot.   „Ah“, machte Sasuke. Er lehnte sich nach vorne, die Ellbogen auf seinen Knien abgestützt und sein Kinn auf seinen verflochtenen Händen ruhend. „Und?“   „Öh…“ Naruto wurde etwas nervös, weil Sasuke ihn so musterte, und fing an, herum zu zappeln. „Sie war gut. Wirklich gut. Dein Schreibstil ist echt toll, ich konnte alles, äh… miterleben, was die Charaktere auch gemacht hatten und so. Es war echt so, als wäre ich ein Teil von der Geschichte.“   „Hmm…“ Sasuke starrte ihn weiterhin so an, als würde er auf etwas Bestimmtes warten. Naruto konnte sich sehr gut vorstellen, was es war. „Danke.“   „Heh… Obwohl ich sagen muss, dass ich etwas geschockt war…“ Verlegen kratzte sich Naruto an der Wange und sah überall hin; zum Boden, zum Computer, zur Spielkassette in seinen Händen. Überall hin, außer in Sasukes Augen. „Oder… naja, überrascht trifft es besser. Ich hab nicht wirklich damit gerechnet, dass Shinji und Jun… Naja, du weißt schon…“ Er fuchtelte unbeholfen mit den Händen herum. „Und so.“   „Du hast dennoch weiter gelesen?“, wollte Sasuke mit erhobener Augenbraue wissen, „Obwohl es dir nicht gefallen hat?“   „Das hab ich nicht gesagt…“ Naruto seufzte und knabberte an seiner Unterlippe herum. „Es hat mir gefallen, es… Oh scheiß drauf, ich bin ehrlich!“ Er lachte peinlich berührt und legte den Kopf in den Nacken, die Augen geschlossen. „Es hat mich geil gemacht, okay… Der letzte Teil der Geschichte, mein ich.“   Für einige Zeit herrschte Schweigen. Naruto zappelte nervös herum, zupfte an seinem geliebten Shirt und kaute an seiner Unterlippe, während er wartete. Worauf wusste er nicht genau. Auf irgendetwas. Egal was. Auf irgendeine Reaktion von Sasuke, denn diese Stille… Sie machte ihn verrückt! Warum sagte Sasuke denn nichts? Hatte er was Falsches gesagt? Hätte er nicht ehrlich sein sollen?   „Hn“, ertönte plötzlich ein amüsiertes Summen. Langsam und vorsichtig öffnete Naruto die Augen, um in das Gesicht eines schmunzelnden Sasukes zu blicken. „Ich schätze, das ist das größte Kompliment, das man einem Autor solcher Szenen geben kann.“   Naruto lachte leise, die Wangen immer noch heiß. „Ja, ich denke, da hast du Recht, huh?“ Er grinste Sasuke verlegen an und leckte sich über die plötzlich trockenen Lippen. „Ich muss zugeben, dass dies das erste Mal war, dass ich etwas… uh, Homoerotisches gelesen hab. Ich muss auch sagen, dass ich am Anfang etwas… Naja…“ Er kratzte sich am Hinterkopf. „Abgeneigt ist das falsche Wort, aber ich war eben etwas… skeptisch.“ Er zuckte mit den Schultern.   Sasuke sah ihn eindringlich an und nickte langsam, deutete dem Blonden so an, er solle weiter sprechen.   „Aber naja… Ich hab es dann doch gelesen, weil… Keine Ahnung, ich probier gern neue Sachen aus, also warum nicht mal etwas über zwei schwule Kerle lesen? Ich hab es auch auf keinen Fall bereut, es war… uh, nett?“   Sasukes Mundwinkel verzogen sich zu einem Schmunzeln. „War es das? Interessant. Der Großteil meiner Leser besteht aus Mädchen und Homosexuellen, es ist also wirklich interessant, mal die Meinung von einem heterosexuellen Kerl einzufangen.“   „Hehe.“ Naruto rieb sich über die Nase, während die andere Hand damit beschäftigt war, mit dem Saum seines Shirts zu spielen. „Ich fand es auch interessant mal zu sehen, wie Sex zwischen zwei Kerlen abläuft und das alles.“   „Mh“, machte Sasuke und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „Mir ist es auch wichtig, den Sex oder generell die Beziehung zwischen zwei Männern so authentisch wie möglich rüber zu bringen, deswegen lasse ich auch viele meiner persönlichen Erfahrungen mit einfließen.“   „Ja.“ Naruto nickte grinsend. „Das ist auch- Warte, WAS?!“ Er starrte Sasuke an, als ihm bewusst wurde, was der Andere da gerade gesagt hatte. „Was?“   Irritiert runzelte Sasuke die Stirn. „Was was?“, fragte er nach, die Mundwinkel nach unten gezogen.   „P-Persönliche Erfahrungen?!“, wiederholte Naruto, die Stimme schrill. Er hielt beide Hände unter seine Augen, weil er Angst hatte, dass sie vor lauter Schock aus ihren Höhlen kullern würden.   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Glaubst du, ich bin noch unbefleckt?“ Er schnaubte und das Geräusch klang ein wenig beleidigt. Naruto sah ihn weiterhin fassungslos an, der Mund weit geöffnet und da machte es auf einmal Klick beim Dunkelhaarigen. „Du wusstest nicht, dass ich schwul bin?“ Er hob nun auch die zweite Augenbraue in die Höhe.   „Hallo, nein!“ Naruto fuchtelte mit den Armen herum. „Woher soll ich das bitteschön gewusst haben?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Mir kam es so vor, als hättest du es von alleine herausgefunden.“   „Hab ich nicht!“ Naruto starrte ihn weiterhin an. „Woah, Sasuke… Heißt das, du bist richtig schwul oder nur so halb schwul?“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Was zur Hölle soll halb schwul sein?“   „Naja…“ Naruto kratzte sich am Knie. „Das ist, wenn du Mädchen auch attraktiv findest, aber Jungs bevorzugst.“   „Ah.“ Sasuke sah ihn so an, als wäre er bescheuert und das war Naruto in seinen Augen wohl auch. „Dann wäre ich nach deiner Definition wohl richtig schwul. Ich fand Frauen noch nie sexuell anziehend.“   „Verstehe“, sagte Naruto, obwohl er selbst wohl nie verstehen würde, wie man Titten nicht geil finden konnte.   „Hn“, machte Sasuke und lehnte sich zurück, beide Hände auf die Oberschenkel gepresst. „Ist das ein Problem für dich?“   „Nein, nein!“, stritt Naruto schnell mit einem Kopfschütteln ab. „Echt nicht. Ein Kumpel von mir ist bisexuell und der ist schon seit ein paar Jahren mit einem Kerl zusammen. Ich bin da tolerant.“ Grinsend hob er beide Hände in die Luft. „Ob hetero, schwul, bi oder Transe, ist mir alles egal. Ich war nur ein wenig… überrascht.“ Er kniff ein Auge zusammen, als er sich über den Nacken rieb. „Deswegen meine Reaktion. Okay, warte.“   Er schloss die Augen und schlug sich auf die Wangen. „So, Überraschung ist überwunden, jetzt ist wieder alles normal bei mir, hehe.“ Er lächelte Sasuke an. Ein echtes Lächeln, da es ihm wirklich egal war, ob Sasuke nun Männer oder Frauen im Bett bevorzugte. Dies hatte ja schließlich nichts mit seinem Charakter zu tun und er war wirklich ein sehr toleranter Mensch.   „Hn.“ Sasuke nickte, aber er wirkte immer noch etwas skeptisch. Naruto entging dies nicht.   „Ehrlich, Mann.“ Er krabbelte zu Sasuke und krallte eine Hand in sein Hosenbein. „Mir ist es egal, ob du gerne einen Schwanz im Arsch hast oder nicht.“ Er legte sein Kinn auf Sasukes Knie, die Lippen zu einem Lächeln verzogen. „Du bist trotzdem mein Seelenverwandter, Bastard.“   „Seelenverwandter?“, wiederholte Sasuke mit erhobener Augenbraue, die schwarzen Augen funkelnd.   „Jepp!“ Naruto grinste ihn an. „Du kannst nicht leugnen, dass die Chemie bei uns stimmt. Wir haben die gleichen Interessen, ab und an mal dieselbe Meinung, wir verstehen uns gut… Es passt einfach irgendwie alles.“ Er schnipste mit den Fingern.   „Bitte nicht.“ Sasuke grunzte und legte seine Hand in Narutos Gesicht, um ihn wegzuschubsen. „Wenn ich mit so einem Idioten wie dir seelenverwandt bin, dann kann ich mich gleich vor den nächsten Zug werfen.“   „Kannst du gerne probieren, aber es würd dir nicht gelingen.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen. „Du wirst mich jetzt nämlich nicht mehr los, Bastard.“   Als er Narutos ehrlichen, wenn auch etwas treudoofen Blick sah, musste Sasuke lächeln, etwas, was nur sehr, sehr selten vorkam. „Du bist wirklich ein Idiot.“   Narutos Augen weiteten sich leicht, als er das Lächeln auf Sasukes Lippen sah. Es war ansteckend und so beugte er sich glucksend näher, der Zeigefinger in Sasukes Wange gebohrt. „Ich glaub‘s nicht“, meinte er fassungslos, „Der Eisprinz Uchiha bekommt Grübchen beim Lächeln!“   Sasuke fletschte sofort die Zähne und presste seinen Fuß auf Narutos Brust, um ihn hart von sich zu stoßen. Naruto stöhnte, als er mit dem Kopf gegen das Bett knallte und rieb sich die schmerzende Stelle.   „Fuck, du-“   „Ich. hab. keine. Grübchen!“, giftete Sasuke ihn an, die Augen wütend zu Schlitzen verengt und die Wangen leicht gerötet. Ob aus Scham oder Zorn, das konnte Naruto nicht sagen, aber er vermutete, dass es eine Mischung aus beidem war.   Naruto öffnete den Mund, wahrscheinlich, um ihm zu widersprechen, da er die Grübchen ja mit eigenen Augen gesehen hatte, aber entschied sich dann schließlich dagegen. Wenn er Sasukes Blick richtig deutete, dann würde er kastriert werden, wenn er ihm Widerworte geben würde und da ihm seine Eier doch lieb waren, beschloss Naruto, lieber gar nichts zu sagen.   „Bastard“, murmelte er stattdessen leise und zeigte ihm den Mittelfinger, bevor er sich aufs Bett warf und beschloss, sich Sasukes Mangasammlung anzusehen.   Die meisten Mangas kannte er und hatte er auch selbst auch im Regal, andere Titel kamen ihm dagegen nicht bekannt vor und vereinzelt konnte er auch Mangas finden, die er gar nicht abkonnte. Der Großteil entsprach allerdings seinem Geschmack.   „One Piece! Nanananana!“, fing Naruto grinsend an zu singen, während er zufällig eins der One Piece Bücher herausnahm. „Oh Nami!“ Er strich mit dem Daumen über das Gesicht der Navigatorin, das das Mangacover zierte. „Die Tusse ist echt heiß, oder?“   „Findest du?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Mir sagt sie nicht zu.“   „Du bist ja auch schwul.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und blätterte durch den Manga. „Ah, das ist die Arlong Sage! An die kann ich mich erinnern, die war wirklich cool!“   „Nur weil ich schwul bin, heißt es nicht, dass ich Frauen nicht attraktiv finde.“ Sasuke grunzte, als Kirby plötzlich ins Zimmer gestürmt kam und sich auf seinen Schoß schmiss. „Es gibt schon Frauen, die attraktiv und hübsch finde. Ich finde sie lediglich nicht sexuell anziehend.“   „Ahh, okay.“ Naruto nickte und räumte den One Piece Manga wieder zurück ins Regal, bevor er seinen Blick über die restliche Sammlung schweifen ließ. „Haha, du liest Detektiv Conan?“ Grinsend tippte er auf den Buchrücken von Band 37. „Und du hast 37 davon?! Krass, war bestimmt sau teuer.“   Sasuke zog die Augenbrauen zusammen, während er Kirby hinterm Ohr kraulte. „Was gibt’s bei Conan zu lachen?“, wollte er wissen, „Und ja, teuer war es. Ich hab mir dennoch vorgenommen, alle Bände zu kaufen, egal, wie viele es später geben wird. Im Moment gibt es ja schon weitaus mehr als sechzig Stück.“   „Keine Ahnung, ich find das irgendwie witzig.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir nur so gut vorstellen, wie du mit rätselst, wer der Mörder sein könnte und es dann wahrscheinlich auch noch vor Conan selbst herausfindest, huh?“   „Ganz genau.“ Sasuke schmunzelte arrogant, verzog im nächsten Moment aber das Gesicht, als Kirbys Schwanz ihm gegen die Nase schlug.   „Heh, ich rate auch immer mit, aber ich lieg nur selten richtig.“ Schmollend las sich Naruto die restlichen Mangatitel durch. „Oh cool, du hast Inuyasha? Kann ich das lesen? Ich wollte mir das schon immer mal kaufen!“   „Okay“, stimmte Sasuke zu und drehte sich dann wieder zu seinem Computer um, um auf eine Mail zu antworten. „Aber pass ja auf, dass du keine Eselsohren oder ähnliches machst.“   „Keine Sorge, beim Eigentum anderer Leute passe ich immer auf.“ Naruto nahm den ersten Band von Inuyasha heraus und legte sich mit einem zufriedenen Seufzen auf den Rücken. „Danke, Sasuke.“ Er lächelte seinen Freund an.   „Hn.“   Die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Naruto hatte es sich im Bett bequem gemacht, in einer Hand hielt er den Manga, die andere hatte er hinterm Kopf verschränkt, während Sasuke im Internet herum surfte.   Es herrschte fast die ganze Zeit über Ruhe, aber es war ein angenehmes Schweigen. Ab und an stellte Naruto ihm eine Frage und manchmal machte Sasuke sich über einen schwachsinnigen Kommentar in einem Videospielforum lustig, oder las Naruto ein paar News-Schlagzeilen vor, aber die meiste Zeit verbrachten sie schweigend.   Kirby war irgendwann während dieser Zeit von Sasuke verscheucht worden und hatte es sich dann auf Narutos Füßen bequem gemacht, wo er, ganz zur Freude des Blonden, auch für einige Zeit lag, bis er das Zimmer verließ und sonst wo hin verschwand. Naruto war gerade beim letzten Drittel im zweiten Band von Inuyasha angekommen, als sich plötzlich ein Schatten über ihm auftürmte. Er klappte den Manga zu und drehte den Kopf leicht zur Seite.   „Hi“, begrüßte er Sasuke, der vor dem Bett stand, mit einem Lächeln.   „Hey“, erwiderte Sasuke und nickte mit dem Kopf in seine Richtung. „Du hast es dir aber ganz schön gemütlich gemacht, mh?“   „Heh, tja.“ Immer noch lächelnd legte Naruto den Manga zur Seite, dann streckte er sich mit einem lauten Stöhnen. Sein Rücken gab dabei ein Knacken von sich. „Mhh, bist du fertig mit dem, was du auch immer gemacht hast?“   „Bin ich.“ Sasuke nickte, die Hände in den Gesäßtaschen seiner schwarzen Röhrenjeans vergraben.   „Gut.“ Naruto fuhr sich durchs Haar und zupfte danach an dem Bund seiner Boxershorts herum, der sichtbar geworden war, als sein Shirt beim Strecken ein paar Zentimeter nach oben gerutscht war. „Jetzt zocken?“, fragte er nach und zog sein Shirt wieder nach unten, als er bemerkte, wie Sasukes schwarze Augen den Bewegungen seiner Finger gefolgt waren.   „Mario Kart?“ Sasuke drehte sich um und machte den Fernseher an. „Oder willst du nun etwas anderes zocken?“   „Nope, immer noch Mario Kart!“ Grinsend sprang Naruto auf und fasste sich an den Kopf, als ihn ein Schwindel überkam wegen seiner plötzlichen Bewegung. Er setzte sich neben Sasuke auf den Boden und griff nach dem blauen Nintendo 64 Controller. „Ich werd dir so etwas von in den Arsch treten, Uchiha!“ Mit einem arroganten Lachen stieß er seine Schulter gegen Sasukes.   „Träum weiter.“ Sasuke schnaubte unbeeindruckt und nahm seinen Controller in die Hand, als das Spiel startete.   „Ich will Yoshi!“, stellte Naruto sofort klar, „Oh, und ich will das Opening sehen, also nicht abbrechen!“   Sasuke summte. „Yoshi? Nicht Peach?“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue in die Höhe.   „Fick dich! Du bist hier die Prinzessin! Außerdem nehm ich schon seitdem ich klein bin Yoshi! Man könnte sagen, dass er und ich über die Jahre Freunde geworden sind, hehe.“   „Na, dann bin ich ja wirklich gespannt, ob du nicht zu viel versprichst.“   „Niemals! Du wirst meinen Staub fressen, Bastard!“   „Tch. Werden wir ja sehen.“   Am Ende gewann Sasuke. Bei allen sieben Rennen.   ------------------------------------------------------------   Bevor sich jemand über einen Naruto mit Bartstoppeln beschwert: Ich hab Fanart-Beweis dafür, dass er verdammt heiß mit Stoppeln aussieht *~* 1)      http://25.media.tumblr.com/tumblr_lvs8p5XEDk1qg8aupo1_1280.jpg (http://25.media.tumblr.com/tumblr_lvs8p5XEDk1qg8aupo1_1280.jpg) 2)      http://fc04.deviantart.net/fs70/i/2010/300/b/e/boom_headshot_by_skull_kid135j-d31lu8b.jpg (http://fc04.deviantart.net/fs70/i/2010/300/b/e/boom_headshot_by_skull_kid135j-d31lu8b.jpg)   So, nachdem das geklärt wäre… >D Sasuke ist schwul! :o Was eine Überraschung… >‘D Ich hoffe mal, dass niemand von euch mit Drama gerechnet hat, aber Naruto ist nun einmal ziemlich tolerant und da ist es ihm echt egal, was Sasuke bevorzugt :D   Außerdem… Kirby ist so süß, adhkdlsjakk, ich will auch eine Katze ;___; So hab ich ihn mir übrigens vorgestellt: http://www.haselgraben.de/Rassebeschreibung_Norwegische_/Fell2.JPG Isser nicht putzig? *__*   Und, wow… Ich kann gar nicht glauben, dass es schon wieder 12 Kommis sind und die Anzahl so konstant ist und… *schnüff* ;///; Danke, danke, danke, ihr seid wirklich toll und jeder eurer Kommis bringt mich zum Lächeln *euch allen einen Kirby schenk* Hehe :B   Ab jetzt geht’s übrigens langsam in Richtung Romantik :‘D   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Kiba lernt Sasuke kennen! Außerdem fällt Naruto auf, dass er Sasuke langsam aber sicher in einem anderen Licht zu sehen scheint… In einem beängstigendem Licht, welches ihn schier überfordert, also beschließt er sich mit Hinata zu treffen und ihr von seinem Problem zu erzählen… Dem Problem namens Sasuke.   Bis dann Kapitel 6: Experimente ---------------------- „Oh Mann… Und du glaubst echt, dass ihr das gefallen wird?“ Skeptisch blickte Kiba auf die kleine Schmuckbox in seinen Händen. „Ich weiß ja nicht…“   „Hey, es ist deine Freundin, Kiba!“ Amüsiert gab Naruto seinem Freund einen Klaps auf die Schulter. „Du wirst ja wohl wissen, was für Ohrringe Hinata mag.“   „Eben nicht!“ Knurrend öffnete Kiba die Schachtel und starrte die Ohrringe, die sich dort drin befanden, wütend an, so als hätten sie die Schuld an allem. „Ich kenn mich mit Schmuck und so gar nicht aus und ich hab ehrlich gesagt nie wirklich darauf geachtet, was sie trägt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mir fällt es nur auf, wenn sie diese großen, runden Ringe trägt. Die sind sexy.“   „Naja, ich bin auch nur ein Kerl, Alter, ich hab da auch nicht wirklich Ahnung von.“ Grübelnd kratzte sich Naruto am Kopf, sein Blick auf die Ohrringe gerichtet. „Sie ist doch religiös, oder? Ich denke, da kannst du mit solchen Dingern keinen Fehler machen.“ Er strich mit dem Zeigefinger über die kreuzförmigen Schmuckstücke.   „Hmpf, ich hoffe es.“ Kiba verzog das Gesicht und steckte die Schachtel in seine Hosentasche. „Am besten, ich frag Sakura am Samstag noch einmal um ihre Meinung. Sie war ja eh diejenige, die mir gesagt hat, dass ich Hinata Ohrringe schenken soll.“   Naruto summte zustimmend und verschränkte mit einem Grinsen die Arme hinterm Kopf. „Heh, du bist wirklich ein beschissener Freund, weißt du das?“ Lachend wich er der Faust, die auf seine Nase zielte, aus. „Ich mein, wie lange seid ihr jetzt zusammen? Fünf Jahre und du weißt immer noch nicht, was du ihr zum Geburtstag schenken sollst?“   „Fick dich!“ Kiba sah ihn wütend an. „Du weißt doch, wie sie ist. Sie sagt nie mal zwischendurch, wenn sie etwas haben will und wenn ich sie frage, was sie sich wünscht, dann sagt sie immer nichts.“ Er verdrehte die Augen. „Damit kann ich nichts anfangen. In der Hinsicht ist mir meine Ex, Ino, da lieber. Die hat immer deutlich gesagt, was sie haben will.“   „Ich weiß nicht, was du hast. Ich find das niedlich.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Wenn sie immer sagt, dass sie nichts möchte, heißt das doch, dass sie wunschlos glücklich mit dir ist.“ Er grinste seinen Freund an. „Darauf solltest du stolz sein.“   „Tja, wenn man es so sieht…“ Kiba schmunzelte stolz, die Wangen leicht gerötet. „Ich bin auch echt glücklich mit ihr, weißt du. Sie ist zwar so ganz anders wie die anderen Weiber, mit denen ich was am Laufen hatte, aber genau deswegen ist sie auch etwas Besonderes.“   „Sie ist wirklich ein tolles Mädchen“, stimmte Naruto lächelnd zu, „Du kannst echt froh sein, dass du sie hast, also verkack das mit ihr lieber nicht, Köter!“   „Keine Sorge.“ Kiba leckte sich über die spitzen Eckzähne. „Ich will es auch nicht verkacken, deswegen gebe ich mir schon Mühe bei ihr.“   „Braver Hund.“ Naruto tätschelte ihm den Kopf und schob seine Hände dann in die Tasche seiner Lederjacke. Es war Anfang Dezember und jetzt war es selbst für ihn viel zu kalt, mit seinen geliebten Kapuzenpullis herumzulaufen. „Aber apropos Ino. Wie geht’s ihr eigentlich, hast du noch einmal etwas von ihr gehört?“   „Nee.“ Kiba schüttelte den Kopf und holte sein Handy aus seiner Hosentasche. „Das letzte Mal hatte sie mir vor ein paar Monaten geschrieben. Ich weiß nicht mehr genau wann, irgendwann im Sommer.“   „Ah.“ Naruto nickte und holte dann ebenfalls sein Handy hervor, um einen Blick auf das Display werfen zu können. Kurz nach sechzehn Uhr. Ihr Bus sollte in knapp zehn Minuten kommen. „Was hat sie geschrieben?“   „Öh, warte.“ Mit gerunzelter Stirn durchforstete Kiba seinen SMS Eingang, bis er die gesuchte SMS gefunden hatte. „Ah, hier. Moment, ich zitiere: ‚Hi, Baby! Alles klar bei dir? Bin gerade in Miami angekommen. Hab morgen am Strand ein Fotoshooting. Wünsch mir Glück! XOXO.‘“   Naruto schnaubte. „Baby? Nennt sie dich immer noch so?“   „Sie nennt jeden Baby“, erwiderte Kiba augenrollend, „Sogar Mädels.“   „Mich hat sie nie so genannt!“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Aber hey, wenn man so darüber nachdenkt... Ich find es echt krass, dass du ein Model zur Freundin hattest!“   „Naja, damals war sie ja noch kein Model.“ Kiba steckte sein Handy wieder ein. „Gott, wie alt waren wir, als wir zusammen waren? Dreizehn? Keine Ahnung, aber sie hat auf jeden Fall schon damals Geschmack bewiesen!“   Kiba konnte es nicht verbergen, dass er stolz darauf war, mit einem von Japans bekanntesten Models, Ino Yamanaka, zusammen gewesen und sogar ihr erster Freund gewesen zu sein. Naruto konnte ihn da aber verstehen und es ihm dementsprechend nicht übel nehmen, sein Ego hätte sich deswegen auch gewaltig geschmeichelt gefühlt.   Ein Regentropfen fiel auf seine Nase und Naruto blinzelte überrascht, bevor er den Kopf in den Nacken legte und in einen wolkenbezogenen Himmel blickte. „Fuck“, fluchte er, als ihn ein weiterer Tropfen im Auge traf und er dieses zusammen kneifen musste, „Ich glaube, es fängt an zu pissen.“   Die zwei Jungs liefen schnell zur gläsernen Wartehalle, wo bereits einige andere Leute standen, um dort Schutz vor dem Regen zu finden. „Verdammt.“ Schmollend rubbelte sich Naruto durch die Haare. „Ich hab keinen Regenschirm mit und eine Kapuze hab ich auch nicht. Bis ich zuhause angekommen bin, bin ich wohl klatschnass.“ Er seufzte und drehte den Kopf zur Seite.   Zuerst regnete es noch sporadisch, doch dann wurden die Tropfen immer fetter und es wurden immer mehr und mehr, bis es schließlich wie in Strömen regnete. Neugierig beobachtete Naruto die Leute, die sich zu ihnen unter die Wartehalle gesellten, da fiel ihm plötzlich ein nur allzu bekanntes Gesicht auf.   Ein blasses Gesicht, das meist einen gleichgültigen oder arroganten Ausdruck trug, im Moment aufgrund des Regens aber ziemlich angepisst wirkte. Ein Gesicht, das von dunklen, langen Haarsträhnen umrahmt wurde. Ein Gesicht, auf dessen Nase eine schwarze, rechteckige Brille saß.   … Was?   Naruto musste zweimal hinsehen. „Sasuke?“, fragte er verwirrt nach, als die Person sich mit einem Knurren unter die schützende Wartehalle gestellt hatte. Sie drehte sich zu ihm und tatsächlich, es war Sasuke! „Was zur Hölle?“ Naruto lachte überrascht auf und ging einen Schritt auf seinen Freund zu. „Was zum Teufel ist das?“   „Eine Brille“, antwortete Sasuke ihm. Er schlug die neugierigen, gebräunten Finger weg, bevor sie das Gestell auf seiner Nase berühren konnten. „Nicht antatschen, du machst die Gläser nur schmutzig.“   Naruto schmollte kurz, doch dann grinste er und neigte den Kopf zur Seite. „Seit wann trägst du bitte eine Brille, Bastard? Ich hab dich gestern doch erst das letzte Mal gesehen und da hattest du das schicke Ding noch nicht auf dem Näschen.“   „Seit heute.“ Sasuke zog die Mundwinkel genervt herunter, als die Brille ein wenig nach unten rutschte und er sie mit seinem Zeigefinger wieder auf seinen Nasenrücken schieben musste.   „Oho.“ Naruto trug immer noch das Grinsen auf den Lippen, als er Sasuke von oben bis unten betrachtete. „Du hast also auf meinen Rat gehört und willst dein Aussehen mehr deinem wahren, inneren Nerd anpassen? Die Brille ist auf jeden Fall ein guter Anfang.“ Er klopfte ihm auf die Schulter.   „Es ist eine Lesebrille“, erklärte Sasuke ihm mit einem Brummen, „Ich werd sie nicht permanent tragen, nur, wenn ich sie brauche.“   Amüsiert hob Naruto eine blonde Augenbraue hoch. „Ach, wirklich?“, fragte er nach, „Und warum trägst du sie dann jetzt?“   „Weil ich mich an sie gewöhnen will. Ansonsten werd ich sie nur tragen, wenn es absolut notwendig ist.“   „Och.“ Naruto spitzte die Lippen. „Schade, irgendwie. Sie steht dir.“ Und es stimmte, sie stand ihm wirklich ausgesprochen gut und auch, wenn Sasuke es vielleicht nicht wahrhaben wollte, gab sie ihm einen gewissen Hauch von Nerd.   Es sah… Beinahe niedlich aus.   „Hn“, machte Sasuke, „Sie nervt, weil sie immer herunter rutscht.“   „Oi.“ Kiba, der nur den letzten Fetzen des Gesprächs mitbekommen hatte, stellte sich neben Naruto. „Was ist das denn für ein Streber?“ Er nickte mit dem Kopf zu einem Zähne fletschenden Sasuke.   Naruto lachte. „Das ist Sasuke!“, stellte er seinem Freund mit einem breiten Grinsen vor. Er schlang seinen Arm um Sasukes Hals. „Und Sasuke, das ist mein Kumpel, Kiba. Ich hab dir schon von ihm erzählt, vielleicht erinnerst du dich ja?“   „Grob“, erwiderte Sasuke und löste sich von Narutos würgenden Griff, sodass seine Hand nur noch auf seiner Schulter ruhte.   Kibas Augen wurden groß. „Der Sasuke?“, fragte er nach, „Der Sasuke, von dem Naruto immer labert?“   „Hey!“ Naruto gab ihm eine schmerzvolle Kopfnuss. „Übertreib mal nicht! Ich hab ihn vielleicht ein- oder zweimal erwähnt.“   „Ja“, stimmte Kiba langsam zu und rieb sich murrend den Kopf, „Du erwähnst ihn ein- oder zweimal in der Minute, das stimmt.“   „Scheiß Köter!“ Knurrend legte Naruto ihm eine Hand vor den Mund und wandte sich dann mit heißen Wangen an Sasuke. „Grins nicht so, Bastard!“, fuhr er ihn an.   Doch Sasukes Schmunzeln wurde nur noch breiter, fieser sogar. „Hn“, war das einzige, was er von sich gab, doch das Glitzern in seinen Augen sagte eh weitaus mehr aus als es tausend Worte konnten.   „Penner!“ Naruto schlug Kiba ein letztes Mal und ließ ihn dann los. „Er übertreibt, so oft rede ich doch nicht von dir.“   „Natürlich nicht“, erwiderte Sasuke, immer noch das verdammte Schmunzeln auf den Lippen.   „So trifft man sich also, huh?“ Grinsend hielt Kiba ihm seine Hand unter die Nase. „Wie der blonde Affe schon erwähnt hat; ich bin Kiba. Freut mich, dich endlich mal kennenzulernen, Mann.“   Sasuke schüttelte seine Hand. „Sasuke. Ebenfalls.“   „Ich seh schon, ein Fan großer Worte.“ Kiba lachte schallend und betrachtete ihn dann von Kopf bis Fuß, die Arme vor der Brust verschränkt. „So sieht also der Penner aus, der mir meinen Rang als Narutos besten Freund abgenommen hat.“ Seine Mundwinkel zuckten, ein Zeichen dafür, dass er seine Worte nicht allzu ernst meinte.   „Pah! So einfach wirst du diesen Rang nicht los! Du bist immer noch mein bester Freund!“ Mit einem Grinsen nahm Naruto Kiba in den Schwitzkasten. Kiba beschwerte sich lauthals, versuchte allerdings nur halbherzig, sich aus diesem Griff zu befreien. „Du bist und bleibst mein bester Freund, Alter. Sasuke ist mein Seelenverwandter.“   „Tch.“ Sasuke verdrehte die Augen bei dieser Bezeichnung. „Bist du immer noch darauf versessen?“   „Naja, es ist doch so!“ Naruto schob seine Unterlippe vor. „Für mich zumindest und ich bin mir sicher, dass du diese Verbindung auch spüren kannst, Sasuke!“   „Ugh, verschont mich mit eurem Schwuchtelzeug!“ Stöhnend schubste Kiba Naruto von sich und strich sich danach über den schmerzenden Nacken. „Wenn ihr euch anschwulen wollt, dann bitte nicht vor meinen Augen.“ Er rümpfte die Nase.   „Kiba!“ Naruto riss die Augen auf und blickte schnell zu Sasuke herüber. Kiba wusste natürlich nicht, dass Sasuke schwul war und er hoffte, dass er Kiba die Aussage nicht übelnehmen würde. „Das-“   „Er ist die Schwuchtel.“ Mit einem kleinen Schmunzeln nickte Sasuke in Narutos Richtung. „Er hat mit dem Zeug angefangen, nicht ich.“   „Haha!“ Lachend klatschte sich Kiba auf den Oberschenkel. „Jetzt versteh ich auch, warum deine Beziehungen mit Weibern nie so lange gehalten haben!“   „Halt doch die Fresse.“ Naruto schubste Kiba. „Und du auch.“ Er drehte sich zu Sasuke und schubste diesen ebenfalls, allerdings mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sasuke schien nicht wirklich angepisst von Kiba zu sein und das freute ihn. „Hey, was hast du heute noch vor?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Nichts, eigentlich. Das einzige, was auf meiner heutigen Agenda stand, war der Besuch beim Optiker und den hab ich ja jetzt erledigt.“   „Wollen wir ein bisschen abhängen?“, schlug Naruto vor, „Du weißt schon, was trinken und dann zu mir, etwas zocken?“   Sasuke dachte über sein Angebot nach und nickte dann schließlich. „Okay.“   „Cool!“ Naruto strahlte ihn an und sah sich um. „Puh, der Regen hat sich zum Glück wieder gelegt, glaub ich.“ Er hielt eine Hand nach draußen. „Jepp, nieselt nur noch ein bisschen.“   „Schön, wie ihr mich einfach ignoriert habt“, meinte Kiba plötzlich, „Vielleicht wollte ich ja auch mitzocken?“   „Willst du denn?“ Naruto sah ihn an, die Augen groß und die Miene schuldig. „Sorry, Mann, ich dachte, du wolltest zu Hinata…“   „War auch nur ein Witz, ich fahr ja jetzt auch zu meiner Süßen. Du bist echt zu naiv, Naruto!“ Kiba lachte und schlug seinem Freund auf den Rücken. „Lasst euch nicht länger aufhalten von mir, mein Bus müsste eh jede Minute kommen.“   „Grüß Hinata von mir, Köter!“ Naruto tätschelte ihm die Schulter und drehte sich zu Sasuke um. „Wollen wir?“ Sasuke nickte.   „Ich hoffe, man sieht sich bald wieder, Sasuke“, verabschiedete sich Kiba von ihm und hielt ihm erneut die Hand hin.   „Bestimmt. Bis dann.“ Sasuke nahm sie an und schüttelte sie einmal kurz, dann schob er die Hände in seine Manteltaschen und sah zu Naruto herüber.   „Also, tschau!“ Naruto winkte seinem Freund noch einmal zu und machte sich dann mit Sasuke im Schlepptau wieder auf den Weg in Richtung Stadt. „Wo willst du gerne hin?“, fragte er ihn.   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Dunkin Donuts?“, schlug er vor.   „Fuck ja!“ Naruto schenkte ihm ein breites Grinsen. „Du gewinnst immer mehr Sympathiepunkte bei mir, Herr Uchiha.“   „Juhu“, erwiderte Sasuke mit emotionsloser Stimme.   Der Blonde lachte. „Schieb dir deinen Sarkasmus in den Arsch, Bastard. Oh, apropos…“ Er zog die Augenbrauen zusammen, als er an Kibas Worte zurückdenken musste. „Ich hoffe, das hat dir nichts ausgemacht, was Kiba eben gesagt hat. Von wegen Schwuchteln und so.“   Sasuke sah ihn überrascht an. „Hat es nicht. Wieso, sollte es etwa?“   „Naja, du bist ja…“ Naruto machte undefinierbare Bewegungen mit der Hand. „… Und so.“   „Ich bin schwul“, stellte Sasuke klar, „Und nicht das da.“ Er machte Narutos bescheuerte Handbewegungen nach. „Was auch immer das sein sollte.“   „Arschloch.“ Naruto warf ihm einen genervten Blick zu. „Du weißt doch, was ich meine.“   „Ich weiß. Aber du musst dir deswegen nicht deinen idiotischen Kopf zerbrechen. Mir ist egal, was andere Menschen über mich und meine Sexualität denken.“   „Okay.“ Naruto nickte, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Das war eine gute Einstellung, sie gefiel ihm. „Wollte nur sichergehen und so. Manche reagieren da ja ziemlich empfindlich.“   „Ich bin nicht wie manche“, sagte Sasuke, ein arrogantes Lächeln auf den Lippen, „Ich bin der Sasuke Uchiha.“   „Und ein arrogantes Schwein.“ Naruto verdrehte die Augen und boxte ihm leicht in die Seite. „Also… Wo war Dunkin Donuts nochmal?“   ~ xXx ~   Naruto konnte nicht genau sagen, wann es angefangen hatte. Vielleicht als er in Dunkin Donuts beobachten konnte, wie sich Sasuke die Schokolade von den Fingern geleckt hatte. Oder vielleicht als Naruto im vollen Bus gegen Sasuke gepresst worden war und seine Hand dabei über dessen Hüfte gestrichen hatte. Vielleicht hatte es aber auch schon viel früher angefangen, nämlich da, wo Sasuke ihm mehr oder weniger gebeichtet hatte, dass er schwul war.   Den genauen Zeitpunkt, an dem er begonnen hatte, Sasuke in einem anderen Licht zu sehen, konnte er also nicht genau festlegen. Der Prozess war schleichend verlaufen und bevor Naruto sich versah, spukten ihm bereits diese… Gedanken im Kopf herum.   Erschreckende Gedanken.   Naruto ertappte sich öfter dabei, wie er Sasuke beim Sprechen auf den Mund starrte. Wie er eine rote, flinke Zunge beobachtete, die eine wohl geformte Unterlippe befeuchtete und er fragte sich, ob sich diese rosigen Lippen schon einmal um einen Schwanz geschlossen haben, ob die Zunge schon einmal Lusttropfen von einer Eichel geleckt hatte und ob dieser Mund, der sonst nur so arrogante und sarkastische Sachen von sich gab, schon einmal von einem Schwanz gestopft und gefickt worden war.   Der Blonde hatte wirklich keine Ahnung, wieso er an solche Sachen denken musste, wenn er mit seinem Freund zusammen war. Er konnte diese Gedanken einfach nicht stoppen, gegen seinen Willen schwirrten sie ihm immer und immer wieder im Kopf herum. Und das waren bei weitem nicht die einzigen Gedanken, er wurde von viel mehr heimgesucht.   Beispielsweise diese Finger! Diese schlanken, eleganten, geschickten Finger. Mit einer Faszination, die ihn selbst erschreckte, beobachtete Naruto, wie sich diese Finger um die Metallstange im Bus legten und wie sie bei Bremsungen wenige Zentimeter nach unten oder nach oben rutschten. Bei dieser kleinen Bewegung schossen Naruto tausend Fragen in den Kopf:   Hatte Sasuke diese Hand schon einmal um das Glied eines anderen Kerls gelegt? Hatte dieser Daumen schon einmal über eine Schwanzspitze gerieben? Waren diese Finger, glitschig von Gleitgel, schon einmal in der intimsten Stelle einer anderen Person gewesen?   Naruto fielen auch Dinge auf, die er früher nie bemerkt hatte. Zum Beispiel wie eng die Hosen, die Sasuke immer trug, doch im Schrittbereich zu sein schienen und wie unbeschreiblich rund und knackig sein Arsch in ihnen aussah und bei diesen Gedanken stellte sich ihm natürlich die nächste Frage: War in diesem Arsch schon einmal ein Schwanz vergraben gewesen?   Er wusste, dass ihm das eigentlich nichts anging, aber er war so verflucht neugierig! Naruto mochte Sex, er mochte Gespräche über Sex und natürlich interessierte es ihn da auch, ob Sasuke schon einmal mit einem Kerl geschlafen hatte.   Aber Sasuke redete nicht gerne über sein Liebesleben und frühere Beziehungen. Naruto wusste zwar, dass er mit einem Kerl namens Sai für knapp zwei Jahre zusammen gewesen war und dass dieser nun als Mangaka arbeitete, aber das waren die einzigen Informationen, die er aus seinem Freund hatte heraus kitzeln können.   Zwei Jahre waren ziemlich lang und da Sasuke und sein Exfreund damals noch hormonelle Teenager gewesen waren, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Sex hatten, sehr, sehr hoch. Das sollte Narutos Neugierde eigentlich stillen, aber das tat sie nicht. Sie war immer noch da und deswegen wurde Naruto auch klar, dass er mit jemanden darüber reden musste, und zwar sofort, sonst würde er noch bekloppt werden.   Also tat er genau das. Reden.   ~ xXx ~   Das Glöckchen an der Eingangstür klingelte leise, als Naruto die Hyuuga Bäckerei betrat. Sofort schoss ihm der Duft von köstlichen Backwaren in die Nase und er leckte sich hungrig über die Lippen, bevor er mit einem Lächeln zur Theke ging.   „Naruto-kun!“, begrüßte Hinata ihn glücklich, als sie ihn erblickte, „Schön dich zu sehen.“   „Hi, Hinata!“, erwiderte Naruto winkend und beugte sich über die Theke, um seine Arme für eine kurze, aber herzliche Umarmung um ihren zierlichen Körper zu schlingen. „Wie geht’s?“   „Gut.“ Lächelnd steckte sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Die Geschäfte laufen auch gut, obwohl es die letzte Zeit ein wenig s-stressig war, aber das ist ja immer zu dieser Zeit.“   „Mhmh“, summte Naruto zustimmend, „Es ist ja schließlich auch bald Weihnachten und die Hyuuga Kekse sind eben legendär, jeder in Konoha will sie testen!“ Er grinste, als Hinata errötete und sich schüchtern für das Kompliment bedankte. „Apropos…“ Suchend ließ er seinen Blick über die ausgestellten Backwaren gleiten. „Hast du noch ein paar der Kekse…?“   „Leider n-nicht.“ Hinata schüttelte den Kopf. „Die letzten sind gerade eben erst verkauft worden.“   „Aww, Mann!“ Schmollend verschränkte er die Arme hinterm Kopf. „Wie gemein! Ich liebe die Dinger und ich hab irgendwie schon den ganzen Tag total hunger darauf!“   „Wir sind schon fleißig daran, die nächsten Kekse zu backen“, teilte sie ihm mit, die Hände ineinander gefaltet, „Wenn du also ein paar M-Minuten Zeit hättest, dann… ä-ähm…“ Sie biss sich auf die Unterlippe.   „Klar!“ Naruto strahlte sie an. „Ich hatte eh vor, etwas zu bleiben. Weißt du, ich… Mmpf.“ Verlegen rieb er sich über den Nacken. „Ich wollte ehrlich gesagt mit dir über etwas reden und so…“   „Oh?“ Hinata blinzelte überrascht und lächelte ihn dann an, die Wangen rosa verfärbt. „G-Gern, Naruto-kun! Ich… Ähm, Moment, ich frag eben, ob jemand für mich übernehmen kann und-“   „Schon in Ordnung, Hinata!“ Naruto fuchtelte mit seiner Hand herum und brachte das Mädchen so erfolgreich zum Schweigen. „Wenn es gerade nicht geht, dann ist das okay. Es ist nicht dringend oder so, das Gespräch kann ruhig warten. Ich will dir keine Umstände bereiten und so.“   „Tust du nicht.“ Sie schüttelte schnell den Kopf und strich sich dann ein paar Haarsträhnen, die bei dieser Bewegung wild hin- und hergeflogen waren, aus den Augen. „Ich frag eben nach, ich bin mir sicher, d-dass ich für ein paar Minuten Pause machen kann. S-Setz dich doch schon einmal hin, Naruto-kun.“   „Äh, okay.“ Naruto kratzte sich am Kopf, das linke Auge zusammen gekniffen. „Stress dich nicht, wenn es nicht geht, dann ist das wirklich okay. Ich kann auch später oder morgen noch einmal wiederkommen.“   „Nein, nein. Das ist schon in O-Ordnung!“, erwiderte sie hastig und bevor Naruto etwas daraufhin sagen konnte, war sie bereits in der Küche verschwunden.   Naruto lächelte und setzte sich an den Tisch. Hinata war wirklich eine fantastische Freundin und er war sehr froh, dass er sie hatte. Er hatte anfangs zwar etwas Zweifel gehabt, ob sie die richtige Gesprächspartnerin für dieses Thema war, hatte sich dann aber dennoch für sie entschieden. Er hoffte nur, dass das arme Mädchen nicht in Ohnmacht fallen würde, wenn er ihr von seinen homosexuellen Gedanken erzählen würde…   Naruto seufzte und streckte die Beine vor sich aus. Es war Dank der Küche und der dortigen Öfen relativ warm hier drinnen, weswegen er beschloss, seine Jacke auszuziehen und um seinen Stuhl zu hängen. Er stützte sein Gesicht mit einer Hand ab und wartete darauf, dass Hinata wieder erscheinen würde, was sie auch ein paar Sekunden später tat.   „O-Okay.“ Lächelnd setzte sie sich ihm gegenüber an den Tisch. „Ich kann für zehn Minuten Pause machen. Hanabi vertritt mich solange.“   „Kay, cool.“ Naruto grinste sie dankbar an und winkte Hinatas kleiner Schwester zu. „Heh. Sorry, dass ich dich immer so überfalle und so plötzlich und ohne Ankündigung komme.“ Er rieb sich den Nacken. „Ich hoffe, deine Familie ist deswegen nicht angepisst, weil du wegen mir immer kleinere Pausen nimmst.“   „Ach was.“ Hinata legte die Hände in den Schoß. „Du gehörst ja schon fast zur F-Familie. Wir freuen uns alle immer sehr, wenn wir dich hier begrüßen können.“   „Tja, ihr seid ja auch die beste verfickte Bäckerei und Konditorei in ganz Japan!“, rief er enthusiastisch aus und rieb sich den Bauch. „Du weißt, wie sehr ich Essen liebe und eure Backwaren sind echt wie… Wie ein Orgasmus einfach!“   „Ähm…“ Hinata wurde knallrot und tippte ihre Fingerspitzen unsicher gegeneinander. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht wirklich wusste, wie sie mit solch einem Kompliment umgehen sollte. „Danke?“   Naruto lachte erheitert auf. „Bitte“, erwiderte er, ein freches Grinsen im Gesicht und beugte sich vor, um Hinata liebevoll den Kopf zu tätscheln. „Das war definitiv ein riesengroßes Kompliment von mir, also nicht so schüchtern sein!“   „D-Du weißt doch… Ich kann mit s-solchen… Solchen Aussagen nicht besonders viel anfangen…“ Hinata biss sich auf die Unterlippe und warf ihm einen schüchternen Blick zu.   Narutos Grinsen schwankte gefährlich bei dieser Antwort. „Ich weiß“, bestätigte er und presste die Lippen zusammen, „Ähm… Scheiße, also weswegen ich mit dir sprechen wollte…“   „Ja?“ Neugierig legte sie den Kopf etwas zur Seite, die Hände nun auf dem Tisch ruhend.   „Ich… Oh fuck, ich hoffe, du killst mich deswegen nicht, Hinata.“ Naruto lachte unsicher und warf den Kopf in den Nacken, um an die Decke zu starren. „Ich weiß, dass du mit dem Thema nicht wirklich… Hm, sagen wir so; ich weiß, dass es dir ziemlich unangenehm ist und ich hoffe echt, du hasst mich nicht, weil ich dennoch damit zu dir komme… Also.“ Er sah aus den Augenwinkeln zu ihr. „Es geht um… Sex… Nicht direkt, aber uh… Ja.“   Für einen Moment wich die ganze Farbe aus Hinatas Gesicht, dann fing ihr Kopf plötzlich an zu glühen. „Um… S… S… Ähm… Um…?“   „… Ja.“ Naruto gluckste verlegen und sah sich um, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt. „Ich… Ich hab dir ja von Sasuke erzählt, nicht wahr? Der Typ, mit dem ich mich im Bus gestritten hatte und der jetzt mein Freund ist?“   Hinata nickte nur dümmlich; die Augen groß und das Gesicht knallrot.   „Naja und Sasuke…“ Naruto trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, unsicher, wie er die ganze Situation ansprechen sollte. „Er ist schwul… Ich hab damit aber kein Problem oder so, du kennst mich!“ Abwehrend hielt er beide Hände in die Luft. „Toleranz ist mein zweiter Vorname. Das Ding ist… Seitdem ich das weiß, da… Keine Ahnung!“   Er stöhnte verzweifelt und zerrte an seinem Haar, um so etwas von der Wut loszuwerden, die sich in ihm aufstaute. Verdammt, wieso hatte er nur so Probleme, seine Gedanken in Worte zu fassen? Er redete doch sonst auch immer, wie ihm der Schnabel gewachsen war, aber jetzt fehlten ihm irgendwie die Worte um das auszudrücken, was er fühlte und was ihn so beschäftigte.   „Seitdem… Ich seh ihn irgendwie in einem anderen Licht, weißt du? Wenn ich ihm ins Gesicht sehe, dann frag ich mich so bescheuerte Sachen, wie ob er schon einmal jemanden einen geblasen hat oder ob sein Schwanz schon einmal von einem Kerl gelutscht wurde…“ Er lachte etwas gequält und drehte den Kopf zur Seite, die Wangen rot. „Das ist… Krank. Ich kann diese Gedanken irgendwie nicht stoppen…“   „Ähm“, machte Hinata kleinlaut, das Gesicht immer noch heiß, während sich ihre Finger in das Material ihrer weißen Jeans krallten, „V-Verstehe…“   „Weißt du, das belastet mich wirklich.“ Seufzend rieb sich Naruto über die linke Augenbraue und verschränkte danach die Arme auf dem Tisch, um sein Kinn dort abzustützen. „Ich weiß nicht, was mir diese Gedanken sagen sollen…“   „I-Ich bin mir auch nicht wirklich sicher“, gab Hinata leise zu, sichtlich überfordert mit dem Thema.   „Hey…“ Naruto grinste müde, während er sie betrachtete. „Ist schon okay, Hinata. Wenn du mit mir nicht darüber reden willst ist das völlig okay. Ich wollte dich damit wirklich nicht belasten. Ich wusste nur nicht, mit wem ich sonst darüber reden könnte.“ Er leckte sich über die Vorderzähne. „Kiba… Naja, du kennst Kiba doch. Der würde völlig am Rad drehen, wenn ich mit so etwas bei ihm ankommen würde.“   Er lachte leise, während er sich Kibas Reaktion bildlich vorstellte. „Und Sakura…“ Seine Miene wurde wieder ernst. „Ich glaub, sie ist in Sasuke verknallt und so… Wenn ich ihr das dann sagen würde, dann würde sie das nur in den falschen Hals bekommen und denken, dass ich was von ihm will oder so einen Scheiß.“ Er pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die seine Nase gekitzelt hatte.   „Etwas von ihm wollen?“, wiederholte Hinata. Sie kaute an ihrer Unterlippe herum. „Vielleicht ist das Grund, warum du… Ähm…“   „WAS?!“ Narutos Stimme überschlug sich, die Wangen auf einmal feuerrot, als er in eine senkrechte Position schoss. „Ich will nichts von ihm, Hinata…! Du weißt doch, dass ich auf Mädchen stehe!“   Hinata keuchte erschrocken und kauerte zusammen. „T-Tut mir leid, N-Naruto-kun“, wisperte sie, „War nur ein V-Vorschlag…“   „Fuck…“ Fluchend fuhr er sich durchs Haar, als er sah, wie sehr er das arme Mädchen mit seiner Reaktion erschreckt hatte. „Sorry, Hinata, ich wollte nicht so laut werden…“ Er legte seine Hand über eine ihrer blassen, zitternden und drückte sie sanft. „Tut mir leid.“   „S-Schon okay.“ Sie lächelte ihn unsicher an, die Lippen fest zusammen gepresst. „Ähm…“ Sie runzelte die Stirn, während sie über eine andere Möglichkeit nachdachte. „Vielleicht b-bist du einfach nur… Neugierig? Du kennst ja sonst niemanden mit homosexuellen Neigungen, oder?“   Naruto musste an seinen Kumpel denken, der zwar bisexuell war, aber das war nicht dasselbe. Bei ihm war Naruto nie wirklich neugierig geworden. „Stimmt. Daran hab ich auch schon gedacht, ehrlich gesagt…“ Er zog die Augenbrauen zusammen und kratzte sich am Kinn. „Aber ich weiß nicht… Ich kann ihn ja auch nicht einfach so fragen, was er im Bett mit Kerlen alles schon so gemacht hat. Besonders, weil der Bastard wirklich… Naja, er redet halt nicht sehr gerne über sich und so…“   „Mh… D-Dann würde ich ihn aber auch nicht darauf ansprechen“, erwiderte Hinata. Ihre Wangen waren immer noch etwas gerötet, aber nicht mehr so glühend wie noch vor einigen Minuten.   „Hätte ich eh nicht gemacht…“ Naruto drückte ihre Hand ein letztes Mal und verschränkte die Arme dann hinterm Kopf. „Ich bin mir sehr sicher, dass er nicht darüber reden will und ich will ihn ja auch nicht dazu zwingen oder so. Ich denke, auch wenn er bei solch einem Thema offen wäre, würde ich ihn nicht danach fragen…“ Er kaute nachdenklich an seiner Unterlippe. „Weißt du, einerseits bin ich neugierig, aber andererseits will ich das gar nicht wissen irgendwie…“   „O-Oh“, meinte Hinata überrascht, „Das ist ein wenig… Widersprüchlich, m-meinst du nicht auch…?“   „Das ist es wohl.“ Naruto lachte leise. Das war es wirklich und er konnte sich ehrlich gesagt auch selbst nicht verstehen. Einerseits war eben diese unglaubliche Neugierde da, aber anderseits wollte der Blonde auch gar nicht wissen, wie weit Sasuke mit irgendwelchen Typen gegangen war und was sie alles im Bett erlebt hatten. Aus Sasukes eigenem Mund zu hören, dass er schon einmal gefickt wurde, das würde alles so… Endgültig machen. So real. Und irgendwie… Irgendwie hatte Naruto genau damit Probleme.   Es war fast so, als würde ihn das Wissen eifersüchtig machen… Aber nur fast, da er ganz sicher nicht eifersüchtig war. Oder werden würde. Nein. Nope. Er und eifersüchtig? Warum sollte er?! Er hatte ja keinen Grund dazu! Also nein… Eifersüchtig, das war er definitiv nicht. Niemals.   „Scheiße.“ Mit einem Stöhnen ließ er seinen Kopf auf die Tischplatte knallen. Es tat weh, aber der Schmerz war eine wohlwollende Ablenkung. „Verdammt, wieso muss das alles nur so schwer sein?!“, beschwerte er sich mit einem Jammern und richtete sich wieder auf. „Das einzige, was ich will, ist, dass ich dem Bastard wieder ins Gesicht sehen kann, ohne dabei sofort an Sex zu denken! Ist das denn zu viel verlangt?!“   „Naja…“ Schüchtern lächelnd rutschte Hinata auf ihrem Sitz herum. „Vielleicht gehen diese Gedanken nach einer Zeit ja auch wieder von alleine weg?“   „Ich hoffe es!“ Naruto seufzte laut und rieb sich über die rote Stirn. „Auch wenn ich es irgendwie bezweifle… Aber naja, immer positiv denken, was?“ Er schenkte seiner Freundin ein Grinsen.   „Genau“, stimmte Hinata nickend zu, „Vielleicht hat es ja auch etwas geholfen, dass du nun mit jemandem über das Thema g-geredet und es quasi verbal verarbeitest hast. Du hast laut gesagt, was du für Gedanken hast und dass du diese aber gar nicht haben möchtest, da du sie verständlicherweise als lästig empfindest.“ Sie stand auf, als ihre Schwester nach ihr rief.   „Ich hoffe es…“ Das klang ehrlich gesagt gar nicht mal so dumm. Vielleicht ließen ihn diese bescheuerten Gedanken ja nun wirklich in Ruhe, jetzt, wo er ihnen freien Lauf gegeben und sie nicht verdrängt hatte…?   „Naruto!“, rief Hanabi ihm zu und winkte ihn zu sich. „Die Kekse sind fertig! Möchtest du welche probieren?“   „Ha, fuck ja!“ Naruto sprang so schnell auf, dass er den Stuhl dabei umkippte. „Das musst du mir nicht zweimal sagen!“   ~ xXx ~   Hinata hatte wirklich Recht gehabt. Nach ihrem Gespräch waren die Gedanken wirklich immer seltener und seltener vorgekommen, bis sie schließlich kaum noch da waren. Nur, wenn sich Sasuke mal auf den Fingernagel biss oder ähnliche sexuell angehauchte Dinge tat, musste er noch einmal kurz daran denken, aber das war wohl normal. Deswegen machte er sich keine Sorgen, Naruto wusste ja, dass er – um es plump zu sagen – ziemlich untervögelt war und deswegen auch nur die kleinsten sexuellen ‚Hinweise‘ herauspicken konnte.   Die sexuellen Gedanken waren also weitestgehend verschwunden, aber dafür… Dafür gab es nun etwas anderes, was ihm keine Ruhe mehr ließ: Körperkontakt.   Naruto war schon immer ein sehr körperbezogener Mensch gewesen und ihm war es demnach sehr wichtig, seine Freunde auch mit Umarmungen, Knuddelattacken oder sonstigen körperlichen Berührungen zu überhäufen. Er mochte es einfach, seine Freunde anzufassen, ihnen hier einen Klaps auf den Rücken zu geben oder ihnen da eine Hand auf die Schulter zu legen.   Es war ihm sehr wichtig und seine Freunde wussten das. Manchmal fasste er seine Freunde sogar an, ohne es zu bemerken. Sakura hatte ihn mal als Grabscher bezeichnet, weil seine Hand immer auf irgendeinem ihrer Körperteile lag. Aber sie hatte es mit einem Lächeln gesagt, was hieß, dass es sie nicht wirklich störte.   Naruto war Körperkontakt und die Nähe zu seinen Freunden also sehr wichtig. Etwas, was im kompletten Gegensatz zu Sasuke stand. Sasuke fasste Menschen nur sehr, sehr selten von sich aus an, das war dem Blonden schnell aufgefallen. Aber worauf er nie geachtet hatte war, wie Sasuke auf seine Berührungen reagierte.   Er fasste die Leute meist unbewusst an und hatte bis jetzt nie auf Sasukes Reaktionen geachtet, aber jetzt… Jetzt überkam ihm auf einmal diese Neugierde. Berührte er Sasuke genauso oft wie Kiba oder Sakura beispielsweise? Oder hatte sein Unterbewusstsein aufgeschnappt, dass Sasuke nicht gerne Körperkontakt hatte und er hielt sich deswegen bei ihm etwas zurück?   Naruto wusste es nicht. Er wusste es wirklich nicht, aber er wollte es. Er wollte es unbedingt herausfinden, besonders, da er ja nun wusste, dass Sasuke auf Männer stand. Vielleicht reagierte er da auf Berührungen von Naruto anders, weil er eben auch ein Kerl war? Würde sich Sasuke angebaggert fühlen, wenn Naruto ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter legen würde?   Er wollte es wirklich wissen und deswegen beschloss er, Sasuke von nun an bewusster anzufassen und dann genau auf seine Reaktion zu achten. Also tat er auch genau das.   ~ xXx ~   „Zappel nicht so herum.“ Mit einem Seufzen steckte sich Sasuke den Stöpsel seines MP3-Players wieder ins Ohr. „Es nervt.“   „Ich zappel nicht!“ Naruto blies die Wangen auf. „Ich bewege mich nur zum Takt der Musik.“   „Nein. Es sieht aus, als wenn du einen epileptischen Anfall hättest“, erwiderte Sasuke, die Hände in seiner Manteltasche gesteckt. „Bring das nächste Mal deinen eigenen MP3-Player mit, wenn du unbedingt Musik hören willst.“   „Geht ja nicht!“, jammerte Naruto, „Ich hab den irgendwo verloren… Ich glaub im Bus, keine Ahnung! Auf jeden Fall hab ich im Moment kein Geld, um mir einen neuen zu kaufen. Ich spare ja schließlich für den Nintendo 64. Sei also ein guter Freund und teile deine Musik mit mir!“   Als er ihn mit großen, flehenden Augen ansah brummte Sasuke nur ein „Hn“ und drehte den Kopf zur Seite.   Naruto seufze und fuhr sich durchs blonde Haar. Seine Antwort war nur halb gelogen, er hatte wirklich versucht, sich zum Takt der Musik zu bewegen, aber das auch nur, weil er so verdammt nervös war.   Er wollte sein kleines… Experiment von wegen Körperkontakt und Sasuke und dessen Reaktion nun umsetzen, aber irgendwie war er verflucht nervös… Eine völlig unangebrachte Nervosität! Das letzte Mal, dass er so aufgeregt war, war, als er das erste Mal seine allererste Freundin angefasst hatte! Aber das hier… Das war etwas völlig anderes, da sie erstens beide Kerle waren, zweitens war Sasuke nur ein guter Freund und drittens hatte er ihn schon mehrmals berührt. Er hatte also keinen Grund, so nervös zu sein. Besonders, da er ja nicht plante, ihn in den Schritt oder so zu fassen.   Naruto seufzte erneut und biss sich auf die Unterlippe. Jetzt oder nie… Jetzt, wo sie beide im Bus saßen, war die perfekte Gelegenheit, also sollte er sie auch nutzen! Er atmete tief ein und spreizte die Beine. Mehr, mehr, noch ein Stückchen mehr… Da.   Sein Knie ruhte gegen Sasukes, er konnte die Wärme spüren, die von seinem Körper durch das Material seiner Jeans abgegeben wurde und Naruto musste schlucken. War doch gar nicht so schwer gewesen, oder?   Er lächelte leicht, zufrieden mit sich selbst und weil diese Nähe durchaus angenehm war und sah dann zu Sasuke. Dieser hatte den Blick stur geradeaus gerichtet, der Rücken perfekt gerade, die Hände im Mantel und der Ausdruck neutral.   Naruto zog einen Schmollmund. Okay, mit gar keiner Reaktion hatte er eigentlich nicht gerechnet… Vielleicht war Sasuke aber auch nur so in seiner Musik vertieft, dass er die Berührung gar nicht mitbekam? Das war eine Möglichkeit, wenn eigentlich auch ziemlich unwahrscheinlich, aber dennoch. Also beschloss Naruto, noch einen Schritt weiter zu gehen.   Er drehte den Kopf leicht zur Seite, so, dass er Sasuke aus den Augenwinkeln noch beobachten konnte, und ließ sein Bein dann so unauffällig wie möglich nach rechts gleiten, bis sein Schuh gegen Sasukes stieß und nun ihre gesamten Unterbeine leicht aneinander gepresst waren.   Eine schwarze Augenbraue zuckte leicht, sonst war keine Reaktion zu sehen, ob nun positiv oder negativ. Aber eben genau wegen dieser fehlenden Reaktion und weil sich Sasuke nicht anders bewegte oder ihn anmotzte, war dies für Naruto eigentlich positiv und er musste lächeln.   Eine Zeit lang saßen sie schweigend da, doch dann erschien plötzlich ein älteres Ehepaar vor ihnen. „Was für unverschämte Bengel!“, fuhr die Frau sie an, die faltigen Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst, „Sitzen da einfach so herum, während ihr seht, dass arme alte Leute wie wir stehen müssen!“   Naruto zuckte erschrocken zusammen, als er die schrille Stimme hörte und sah sie überrascht an. „Öh…“, war das einzige, was ihm dazu einfiel.   „Habt ihr denn keinen Respekt, ihr Rotzlöffel?!“ Sie schlug Naruto mit ihrem Regenschirm auf den Kopf. „Die Jugend heutzutage… Ihr solltet euch alle etwas schämen!“   „Ich glaube“, fing Sasuke langsam an, die Augen zu Schlitzen verengt, „Dass Sie keinen Respekt haben. Wer läuft und schreit denn hier herum und schlägt dazu ihm noch fremde Menschen ohne Grund?“   Die alte Frau riss die Augen auf. Anscheinend hatte sie nicht mit Widerstand gerechnet. „Du… Du…“   „Liebes…“ Nun meldete sich auch der Mann zum ersten Mal zu Wort. Er legte seine Hand auf die zitternde Schulter seiner Frau. „Lass sie doch, sie-“   „Nein!“, kreischte sie und schlug seine Hand weg, „So etwas lasse ich mir nicht bieten, ich-“   „Chill mal, Oma!“, unterbrach Naruto sie mit hochgehobenen Händen, „Ist ja gut. Ich hab nun wirklich kein Bock auf dein Gelaber, du alte Hexe.“ Er rollte mit den Augen und erhob sich. „Lass uns gehen, Sasuke.“   Sasuke warf der immer noch tobenden Frau einen vernichtenden Blick zu und stand dann auf, um sich im Mittelteil des Busses einen Stehplatz zu suchen. Naruto folgte ihm.   „Alter, was war das denn für eine Gewitterhexe?“ Murrend rieb er sich über den Kopf. „Das hat ziemlich wehgetan!“ Er schmollte.   „Lass sie doch.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Sie ist wahrscheinlich nur bitter, weil sie untervögelt ist.“   „W… Was?“ Naruto riss die Augen auf und starrte ihn an, so als wenn er nicht sicher wäre, ob die Person neben ihm wirklich Sasuke war oder nicht. „… Oh mein Gott!“ Er brach in Gelächter aus. Im Hintergrund konnte er hören, wie sich die alte Frau beschwerte, doch er ignorierte es. „Du hast so etwas von Recht, Mann! Genau das hab ich auch gedacht!“   Sasuke schmunzelte leicht und nahm seinen Ohrstöpsel heraus, um das Kabel um seinen MP3-Player zu schlingen. Er schob ihn in seine Manteltasche und hielt sich mit der Hand danach an der Metallstange fest.   Narutos Blick ruhte für einige Sekunden auf dieser blassen Hand und den langen Fingern. Seine eigene Hand lag ein paar Zentimeter über Sasukes an der Stange und wenn er sie nur ein klitzekleines bisschen bewegen würde, dann…   Er biss sich auf die Unterlippe, als seine Finger plötzlich zuckten. Er wusste nicht, woher dieses plötzliche Bedürfnis auf einmal kam… Er hatte doch eben schon getestet, wie Sasuke auf Körperkontakt mit ihm reagiert hatte und er war sehr zufrieden mit dem Ergebnis gewesen. Wieso zur Hölle wollte er seine Hand dann nach unten schieben, bis sich ihre Finger berührten?!   Es machte keinen Sinn. Naruto konnte sich keinen Reim daraus machen, aber da er schon immer ein sehr impulsiver Mensch gewesen war und sein Bauchgefühl der Stimme in seinem Kopf vorzog, beschloss er auf die Frage nach dem Warum einfach zu scheißen.   Er atmete zitternd aus und ließ seine Hand ganz, ganz langsam an der Stange hinuntergleiten. Sasuke hatte den Kopf zum Fenster gedreht und bekam nichts von dem mit, was Naruto veranstaltete, weswegen der Blonde ehrlich gesagt auch ziemlich froh war. Er konnte sein Herz in seinem Hals schlagen spüren und wusste, dass er seine Emotionen nie gut verstecken konnte und dass ihm diese unglaubliche Nervosität gepaart mit Aufregung wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben stand.   Ihre Hände berührten sich leicht und Naruto musste keuchen. Es war so… So schrecklich angenehm, Sasuke zu berühren und er wollte mehr, viel mehr, also schob er seine Hand so weit herunter, bis sie halb über Sasukes ruhte.   Er hielt den Atem an, als er spürte, wie Sasukes Finger unter seiner Hand zuckten. Langsam drehte der Dunkelhaarige den Kopf zu ihm und schwarze Augen bohrten sich in seine. Naruto spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Am liebsten wollte er sein Gesicht zur Seite drehen und lachen, aber das tat er nicht. Stattdessen blickte er zurück in die Augen seines Freundes, Zähne in seine Unterlippe gebohrt und der Blick etwas nervös aber entschlossen.   Sasuke sah ihn lange an und Naruto wünschte, er könnte die Emotionen deuten, die er in Sasukes Augen erkennen konnte, aber es waren so viele und Sasuke war wirklich ein Meister darin, seine wahren Gefühle mit Arroganz zu verbergen, so viel hatte Naruto in den letzten Wochen mit ihm bereits gelernt.   „Hn“, machte Sasuke schließlich, so leise, dass Naruto es fast nicht gehört hätte und drehte den Kopf dann wieder zur Seite. Sein Griff verhärtete sich um die Stange, aber er ließ seine Hand genau dort, wo sie war.   Nämlich unter Narutos.   -----------------------------------------------------------------------   Naruto, du versauter, versauter Junge >D Auf was für Gedanken er kommt, er muss wirklich untervögelt sein :o *die arme Hinata tätschel* Aber wie ich sagte, man sieht, dass es langsam in Richtung Romanze geht :D Die Betonung liegt dabei auf laaaangsam, ich quäl meine Leser doch so gerne, nyahahaha >D Und Sasuke mit Brille ist wiiiirklich heiß, oder? Oderrrr? *____* *sich den Sabber wegwisch*   An dieser Stelle noch einmal riesengroßen Dank an die Kommis, ich freu mich wirklich, dass Black Like Coffee so gut anzukommen scheint und besonders, dass ich öfter Komplimente wegen dem Realismus höre und genau so etwas freut mich wirklich, wirklich seeehr 3   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Es ist Wochenende und was ist da besser als ein Männerabend mit billigem Bier, Videospielen und Pizza? Richtig, nichts, also wird auch genau dies bei Sasuke zuhause stattfinden! Nicht nur das, Naruto übernachtet auch noch bei Sasuke und je später es wird, desto ernster werden die Gespräche zwischen den beiden auch…   Bis dann Kapitel 7: Männerabend ---------------------- „Uah! Wärme!“ Naruto schüttelte sich, als er endlich in den warmen Bus einsteigen konnte und strich sich mit einer Hand die Schneeflocken aus dem Haar. Er sah sich kurz um, bis er sein Ziel entdeckte und bewegte sich dann geradewegs auf dieses zu.   „H-Hi, Bastard!“ Naruto klapperte mit den Zähnen, als er vor Sasuke, welcher glücklicherweise einen Platz ergattern konnte, zum Stehen kam, in einer Hand einen heißen Kaffeebecher, die andere um die eisige Metallstange geschlungen. „Fuck, es ist echt arschkalt draußen, oder?“   Sasuke klappte das Buch, welches er eben noch gelesen hatte, zu und blinzelte dann. „Ist schon Karneval?“, fragte er nach, während er seine Brille mit dem Finger wieder etwas höher auf seine Nase schob.   „Öh…“ Nun war Naruto derjenige, der verwirrt blinzelte. „Nein?“, antwortete er und legte den Kopf schief. „Wieso fragst du?“   „Weil du angezogen bist wie ein Clown, deswegen“, erwiderte Sasuke.   „WAS?!“ Knurrend sah Naruto an sich herunter; er trug eine normale, dunkelblaue Baggy Pants, eine dunkelorange, gepolsterte Blousonjacke, einen knallroten Schal und schwarz-rot gestreifte Handschuhe. „Was meinst du mit Clown, du Penner?!“   „Sieh doch einfach in den Spiegel.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Du siehst aus, als wärst du in den Farbtopf gefallen.“   „Gar nicht wahr!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Das sind alles meine Lieblingsfarben, okay?!“   „Orange ist immer noch eine abscheuliche Farbe.“   „Fick dich doch!“ Naruto zeigte ihm den Mittelfinger. „Weißt du, Bastard, eigentlich wollte ich nett sein und dir hiervon etwas anbieten.“ Er fuchtelte mit seinem Kaffeebecher – diesmal mit Plastikdeckel, er hatte seine Lektion ja schließlich gelernt – vor Sasukes Gesicht herum. „Aber wenn du dich so wie ein Arschloch benimmst... Tja, Pech gehabt, was?“   Sasuke starrte auf den weißen Pappbecher. „Was ist das?“, fragte er nach.   „Kaffee“, erwiderte Naruto, ein Grinsen im Gesicht. „Schöner, heißer, leckerer Kaffee, der einem quasi auf der Zunge zergeht.“ Er führte den Becher zu seinen Lippen und nahm einen langen Schluck. „Gott, so lecker!“ Stöhnend schmatzte er mit den Lippen.   „Ah“, grunzte Sasuke und nickte leicht, bevor er den Kopf zur Seite drehte und aus dem Fenster sah.   Naruto schmollte wegen der deutlichen Nichtbeachtung. „Hey, ich weiß, dass du Kaffee liebst und bestimmt gerne einen Schluck hättest.“ Er pikste dem anderen in den Arm. „Wenn du dich also brav bei meiner Lieblingsfarbe entschuldigst, dann darfst du einen Schluck trinken.“   Sasuke schnaubte, ohne ihn anzusehen. „Niemals. Ich werde Orange niemals als Farbe akzeptieren, für mich wird es immer nur eine Abscheulichkeit bleiben.“   „Du bist so ein Bastard.“ Naruto rollte mit den Augen, grinste im nächsten Moment aber, als sich die Person neben Sasuke erhob und so einen freien Platz hinterließ. Aber natürlich nicht für lange, da sich Naruto mit einem Stöhnen sofort auf diesem nieder ließ. „Ahh, ich spüre meinen Arsch langsam wieder“, meinte er begeistert, als er die Sitzheizung unter sich spürte. „Meine Eier tauen wieder auf!“   „Hn.“   Naruto betrachtete seinen Freund, der immer noch aus dem Fenster sah, ausgiebig, die Zunge zwischen den Lippen hervor lugend. „Weißt du was?“, meinte er schließlich mit einem Grinsen, „Ich bin gut gelaunt, deswegen bekommst du dennoch einen Schluck Kaffee von mir! Bin ich nicht ein toller Freund?“   Sasuke sah ihn an und dann zum Kaffeebecher, bevor er langsam nach diesem griff. „Warum hast du gute Laune?“, fragte er nach, als er den Becher zu seinen Lippen führte. Er pustete, um die braune Flüssigkeit etwas zu kühlen. „Weil Wochenende ist?“   „Deswegen auch“, stimmte Naruto mit einem aufgeregten Nicken zu, „Zum Großteil aber, weil wir heute ja unseren krassen Männerabend haben werden! Nur wir zwei… Okay, wir drei, ich will Kirby ja nicht vergessen, und Call of Duty. Fuck, das wird hammer!“ Ungeduldig rutschte er auf seinem Platz herum.   Der Dunkelhaarige ließ wegen Narutos sichtbarer Vorfreude ein amüsiertes Prusten von sich und nahm dann einen Schluck vom Kaffee. Oder zumindest dachte er, dass es Kaffee wäre. „Was zur Hölle?!“ Er hustete, das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse verzogen. „Was zur verfickten Hölle ist das?!“, wollte er verärgert wissen.   „Öh“, machte Naruto dümmlich, zu fixiert darauf, wie ein Tropfen Kaffee langsam über Sasukes Kinn glitt, „Was?“   „Das!“ Sasuke erschlug ihm mit dem Becher fast, während er sich mit dem Handrücken über Mund und Kinn rieb.   Naruto runzelte die Stirn und nahm den Becher wieder in seine Hand. „Kaffee“, erwiderte er irritiert und nahm einen Schluck davon, „Hab ich doch gesagt, du Bastard.“   „Das“, mit gekräuselter Nase deutete Sasuke auf den weißen Becher, „ist kein Kaffee, sondern Zuckerwasser.“   „Zuckerwasser?!“ Naruto knurrte. „Gar nicht wahr, so viel Zucker tu ich da nun auch wieder nicht rein!“   „Definiere bitte ‚so viel Zucker tu ich auch nicht rein‘“, befahl Sasuke, die Mundwinkel nach unten gezogen.   „Keine Ahnung, so genau achte ich da nicht drauf.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich würd mal so… fünf Löffel schätzen?“   „Fünf Löffel.“ Mit einem schweren Seufzen fuhr sich Sasuke durchs Haar. „Kein Wunder, dass ich nichts außer Zucker schmecken konnte.“   „Ich mag halt süße Sachen!“, rechtfertigte sich der Ältere und streckte Sasuke die Zunge heraus, „Ich mag Kaffee süß, Tee süß, süße Mädels, Süßigkeiten an sich… Wie trinkst du deinen Kaffee denn bitte?!“   „Schwarz“, war Sasukes Antwort, „Ohne Milch und Zucker.“   „Ey, du bist so Emo, Mann.“ Naruto rollte mit den Augen, während er weiterhin an seinem Kaffee nippte, welcher ganz und gar nicht nach Zuckerwasser schmeckte, sondern verdammt lecker! „Bei dir ist auch alles schwarz. Deine Haare, deine Augen, dein Humor und nun dein Kaffee… Deine Brille ist auch schwarz.“ Er tippte mit dem Zeigefinger leicht auf den Bügel und grinste, als Sasuke ihm einen warnenden Blick zuwarf.   „Und…“ Sein Grinsen wurde breiter, während er Sasukes rechtes Handgelenk umfasste und es in die Luft hielt. „Schwarze Fingernägel hast du auch noch!“ Er strich mit einem Finger über Sasukes schwarz lackierten Daumennagel.   Seufzend beobachtete Sasuke, wie Naruto seine Hand näher zu seinem Gesicht brachte und jeden einzelnen seiner Fingernägel inspizierte. „Bist du immer noch nicht darüber hinweg?“   „Nicht wirklich“, murmelte Naruto gedankenverloren, während er die blasse Hand betrachtete. „Hey, deine Handschuhe sind ziemlich cool“, meinte er plötzlich und strich mit den Fingerspitzen über die dunklen, fingerlosen Handschuhe. Sein Zeigefinger zeichnete den weißen Totenkopf, der sich auf dem Handrücken befand, interessiert nach. „Sind das Misfits Handschuhe?“   „Sind es“, bestätigte Sasuke.   „Cool.“ Naruto drückte seine Hand leicht und ließ sie dann los. „Aber hey, die Handschuhe sind wieder schwarz. Gott, Sasuke, bei dir ist echt alles schwarz! Dein Mantel auch! Hab ich noch irgendetwas vergessen…?“ Er betrachtete seinen Freund von oben bis unten.   „Ja, meine Seele.“   Naruto lachte. „Alter Satanist.“ Amüsiert schnaubte er in seinen Kaffee und trank dann davon. „Also, das mit unserem Männerabend steht noch, oder?“   Sasuke nickte. „Von meiner Seite aus schon.“   „Von meiner auch.“ Der Blonde grinste ihn an und legte dann beide Hände um den Becher, um seine kalten Fingern an der heißen Flüssigkeit zu wärmen. „Weißt du, eigentlich wollte Kiba mit mir feiern gehen, aber ich hab abgelehnt. Ich hab irgendwie mehr Bock, Noobs mit dir abzuknallen!“   „Tch.“ Sasuke schmunzelte. „Ohne mich wärst du doch auch einer dieser Noobs, Naruto. Darf ich dich daran erinnern, wie du die beste Möglichkeit für einen Kopfschuss hattest und diesen dann versaut hast?“   „Hey, das war nicht meine Schuld!“ Naruto warf ihm einen schmollenden Blick zu. „Kirby hat mich abgelenkt!“   „Tja, vielleicht solltest du dich dann öfter einmal waschen, damit mein Kater nicht nochmal auf die Idee kommt, dir die Füße abzulecken, weil er denkt, dass es Käse wäre“, schlug Sasuke mit einer erhobenen Augenbraue vor.   „Hallo, ich bin sauber!“ Mit gefletschten Zähnen hob Naruto seinen Arm an, um an seinen Achseln zu schnüffeln. „Ich rieche fantastisch und meine Füße auch! Ich hab ja heute Morgen erst geduscht!“ Er blies die Wangen auf. „Ich lass dich nachher mal riechen, Bastard!“   Sasuke rümpfte die Nase. „Gott bewahre.“   „Nein.“ Grinsend stieß Naruto ihm seinen Ellbogen in die Seite. „Satan bewahre. Du hast doch eine schwarze Seele und bist Teufelsanbeter, schon vergessen?“   „Seit wann bist du so ein Besserwisser?“, wollte Sasuke von ihm wissen.   „Seitdem ich mit dir rumhänge, dem Korinthenkacker Nummer 1!“   „Ich glaub, ich hab ein Monster erschaffen.“   Naruto warf den Kopf in den Nacken und lachte.   ~ xXx ~   „Sweet Home Alabama!“, fing Naruto an zu singen, als Sasuke die Haustür hinter ihnen schloss. „Where the skies- Woah, hier ist es echt schön warm drinnen!“ Begeistert genoss er die Wärme, die er unter seinen Füßen spüren konnte, nachdem er sich die Schuhe ausgezogen hatte. „Krass, der Boden fühlt sich voll warm an!“   „Herzlichen Glückwünsch.“ Sasuke hing seinen Mantel auf und entledigte sich dann seines blauen Schals. „Du hast gerade das Wunder einer Bodenheizung entdeckt.“   „Du hast Bodenheizung?!“ Naruto starrte ihn an. „Hammer! Ich glaub, ich zieh bei dir ein! Bei dir ist sogar der Fußboden wärmer als meine gesamte Wohnung! Ich sitz immer mit einer fetten Decke da und frier dann immer noch.“ Er bibberte, als er an seine kalte Wohnung zurückdenken musste und hing seine Klamotten dann an dem Haken neben Sasukes auf.   „Heizung anmachen?“, schlug Sasuke vor und strich sich die Falten aus seinem grauen V-Ausschnitt Pullover, bevor er sich auf den Weg zur Küche machte. Naruto folgte ihm wie ein treues Hündchen.   „Mach ich ja, aber ich hab nicht so viel Geld, dass ich die Heizung auf volle Pulle aufdrehen könnte.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar, bevor er sich mit einem Lächeln umsah. „Kiiirby! Dein Lieblingsmensch ist wieder da!“   Ein Poltern war zu hören und dann raste Kirby plötzlich ins Zimmer. Er kam zielgerade auf Naruto zu und rieb sich zur Begrüßung mit einem Schnurren an ihm.   „Hallo, mein Schatz!“ Naruto sank auf die Knie, um die Katze besser streicheln zu hören. „Aww, ich hab mein Kirbylein vermisst! Du mich auch?“   Kirbys Antwort war lauter zu schnurren und er leckte mit seiner rauen Zunge an Narutos Finger, als dieser ihm auf die Nase tippte.   „Oh, Kirby!“, gurrte Naruto glücklich vor sich hin.   Sasuke schnaubte und stoppte für einen Moment damit, den Kaffee vorzubereiten, um zu den beiden herüberzusehen. „Wann heiratet ihr, ihr Turteltäubchen?“   „Aww, bist du eifersüchtig?“ Mit einem Grinsen drehte Naruto den Kopf zum Anderen, während sein Finger damit beschäftigt war, Kirby unterm Kinn zu kratzen. „Willst du auch Streicheleinheiten?“   Sasuke grunzte. „Eher trink ich noch einen Schluck von deinem Höllengesöff, welches du Kaffee schimpfst.“   „Hah, ich wusste doch, dass es dir eigentlich geschmeckt hat!“, erwiderte Naruto amüsiert, die Augen funkelnd, „Aber tja, jetzt ist es leider schon zu spät, ich hab alles leer getrunken. Hättest du mal früher Bescheid gesagt, Bastard, ich hätte dir liebend gern etwas davon abgegeben.“   „Idiot.“ Sasuke öffnete einen der Küchenschränke, um das Kaffeepulver herauszuholen.   Naruto beobachtete ihn für ein paar Sekunden und klopfte dann mit den Knöcheln gegen den Fußboden. Erst, als sich Sasuke mit irritiertem Gesichtsausdruck zu ihm umdrehte, öffnete er den Mund. „Ich hab ein großes Herz, Bastard, das heißt, ich hab viel Liebe zu verteilen, also komm her, damit du deine Streicheleinheiten bekommen kannst!“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Nein.“   „Aww, komm schon!“ Naruto breitete die Arme aus, ein flehender Ausdruck in den Augen. „Sasuke? Sasuke?“   Der Dunkelhaarige rollte mit den Augen, kam aber einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu. „Du bist wirklich ein Idiot.“   „Jaja, komm her!“ Naruto streckte die Hand nach ihm aus, die Finger wild hin und her wackelnd. Als Sasuke nah genug war krallte er seine Hand in Sasukes Hosenbein und zog mit aller Kraft daran, sodass der andere mit einem Grunzen in die Knie gezwungen wurde.   „Da!“ Naruto strahlte ihn an. „War doch gar nicht so schwer, oder?“   Sasuke schnaubte nur, den Blick auf Kirby gerichtet.   „Okay! Jetzt streicheln wir Herrn Uchiha, damit er nicht mehr herum schmollt!“ Lächelnd legte Naruto seine Hand auf Sasukes Kopf und fing an, mit den Fingerspitzen sanft durch die dunklen Haarsträhnen zu streichen.   Sasuke verkrampfte sich für einen Moment, die Finger in seine Jeans gekrallt, ehe er sich wieder einigermaßen entspannte, obwohl seine Schultern immer noch etwas angespannt wirkten.   Naruto lächelte ihn an, während er seine Kopfhaut massierte. „Da, kein Grund also, um eifersüchtig zu sein, okay?“   „Hn“, machte Sasuke nur und erhob sich dann wieder, um weiter den Kaffee vorzubereiten. „Hast du hunger?“, fragte er seinen Freund.   „Ich hab immer hunger“, gab Naruto zurück und legte sich eine Hand auf den Bauch, „Hast du vielleicht irgendeine Kleinigkeit zu essen? Ich will jetzt noch nichts Großes essen.“   „Nein?“ Sasuke hob eine Augenbraue und betrachtete aus den Augenwinkeln, wie Naruto nun ebenfalls aufstand.   „Nee.“ Er schüttelte den Kopf und klopfte seine Hände dann an seiner Hose ab, um sich von Kirbys Haaren zu befreien. Katzenhaare waren wirklich extrem lästig. „Ich hab gedacht, wir bestellen heute Abend vielleicht eine Pizza?“ Er lehnte sich an die Küchentheke gegenüber von Sasuke und beobachtete ihn.   „Hört sich gut an.“ Sasuke nickte, während er den Filter mit Kaffeepulver füllte.   „Weißt du, ich hab mir alles schon genau ausgemalt.“ Lächelnd legte Naruto den Kopf in den Nacken und starrte an die weiße Decke. „Wir beide sitzen in deinem Zimmer, warmen Boden unterm Arsch, Kirby vor uns. Neben uns eine Schachtel mit heißer, fettiger Pizza und leckerem gekühlten Bier, während wir zusammen Deathmatch bei Call of Duty spielen und Noobs töten, während es draußen bereits dunkel ist und schneit!“   Sasuke gab ein amüsiertes Geräusch von sich. „Wie romantisch.“   Naruto lachte. „Ja, nicht wahr?“ Er grinste den anderen an. „Scheiß auf Candle-Light-Dinner, wenn wir so etwas haben können!“   „Bei dem Bier muss ich dich allerdings enttäuschen.“ Sasuke öffnete den Kühlschrank, um einen Blick hineinzuwerfen. „Ich hab keins da.“   „Hehe, hab ich mir schon gedacht!“ Mit einem selbstzufriedenen Schmunzeln rieb sich Naruto über die Nase und eilte dann zu seinem Rucksack, welchen er im Flur neben seinen Schuhen abgestellt hatte. „Und genau deswegen… hab ich das mitgebracht!“   Er kam wieder zurück in die Küche, ein fettes, wölfisches Grinsen im Gesicht und in der Hand ein Sechserpack Dosenbier. „Tadaa!“   „Pabst Blue Ribbon“, las Sasuke von einer der Dosen ab, „Ist das nicht diese extrem billige Marke?“   „Ist es auch.“ Naruto nickte. „Aber hey, es ist zwar billig, aber es ist Bier und das ist das einzige, was zählt.“ Er grinste. Er war wirklich zufrieden mit sich selbst, da er auf die Idee gekommen war, Bier zu kaufen für den Fall, dass Sasuke keins bei sich hatte. „Du trinkst doch Bier, oder?“, fragte er nach, den Kopf schief gelegt, „Oder bist du so ein Antialkoholiker, der keinen Tropfen anrührt?“   „Nein, ich trinke Alkohol und auch Bier“, bestätigte Sasuke, „Allerdings eher selten.“   „Oh, heißt das dann, dass du schnell betrunken bist?“, fragte Naruto neugierig nach, während er zum Kühlschrank ging. „Kann ich das Bier da reinstellen solange, damit es nachher schön kühl ist?“   Sasuke grunzte zustimmend auf die zweite Frage hin, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wenn PBR wirklich so billig ist und auch schmecken soll, wie ich immer höre, dann bezweifle ich, dass es stark genug ist, mich betrunken zu machen.“   „Heh, denk ich auch“, stimmte Naruto zu, während er das Sechserpack im Kühlschrank verstaute und sich mit dem Rücken dann dagegen lehnte. „Ich kenn bis jetzt nur eine Person, die davon je betrunken geworden ist und das ist Lee, ein Kumpel von mir. Der geht aber auch schon nach einem kleinen Tequila Gläschen ab wie Schmidts Katze.“   Er musste lachen, als er an seinen Freund mit den buschigen Augenbrauen dachte. Es war wirklich immer extrem witzig, wenn Lee betrunken war. Es war wahrscheinlich ziemlich gemein von Naruto und seinen Kumpels, aber sie achteten immer darauf, Lee etwas Alkohol in seine Cola zu schütten, wenn er unachtsam war, damit sie Augenzeugen des berühmten Drunken Fist Kampfstiles werden konnten.   Dieser Kampfstil war wirklich legendär und Lee war sogar berühmt deswegen, obwohl der arme Junge sich selbst nie daran erinnern kann. Verdammt lustig war es aber dennoch.   Narutos Magen knurrte und riss ihn so erfolgreich aus seinen Gedanken. „Äh…“ Mit einem verlegenen Grinsen rieb er sich über den Nacken. „Hast du nun vielleicht irgendeine Kleinigkeit zum Essen? Du weißt schon, für den kleinen Hunger zwischendurch?“   „Ich hab noch etwas von dem Bento übrig, welches ich mit zur Universität genommen habe, das kannst du gerne haben.“ Sasuke ging zu seinem Rucksack, um eben dieses Bento herauszuholen.   „Und was ist mit dir?“ Naruto betrachtete ihn. „Willst du nichts essen?“   Sasuke brummte, als er die Schachtel endlich gefunden hatte und übergab sie dann einem lächelnden Naruto. „Nein. Ich ess später vielleicht ein paar Cornflakes, aber im Moment bin ich nicht hungrig.“ Er sah zu seinen Füßen, als sich ein miauender Kirby plötzlich an ihm rieb. „Was willst du?“   Kirby miaute nochmal und setzte sich dann mit zuckendem Schwanz vor ihm hin, die Augen groß und bettelnd. Naruto lachte. „Er sieht aus wie ich!“   „Und er ist auch genauso verfressen wie du“, fügte Sasuke mit einem Schmunzeln hinzu, während er eine Schranktüre öffnete und eine kleine Dose Katzenfutter herausholte. „Nicht zu vergessen, dass er ebenfalls orange ist.“   „Kirby ist cool.“ Der Blonde grinste, als er beobachtete, wie Sasuke mit einem Löffel etwas von dem Futter in Kirbys silbernen Napf tat. „Wenn ich eine Katze wäre, dann würde ich mich echt genauso benehmen.“   „Du benimmst dich auch schon als Mensch so wie er.“ Sasuke grunzte, als Kirby ihn mit dem Kopf unsanft wegschubste, damit er sich vor den Napf stellen und essen konnte. „Vielfraß.“ Seufzend räumte er die Dose wieder weg.   „Süß“, kommentierte Naruto und stopfte sich mit den Essstäbchen eine große Menge Reis in den Mund.   „Was ist süß?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und blickte dann sehnsüchtig zum Kaffee, welcher noch am Kochen war.   „Ihr beide.“ Naruto zeigte mit dem Essstäbchen auf ihn und seine Katze und fluchte leise, als dabei ein paar Reiskörner auf den Boden fielen. Er bückte sich schnell, um sie wieder aufzuheben. „Wie ihr miteinander umgeht und so, meine ich. Ich denke, Kirby ist gut für dich.“   „Wieso das?“, fragte Sasuke interessiert nach, den Kopf leicht schief gelegt.   „Weiß nicht.“ Naruto zuckte mit den Schultern, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Du kommst mir manchmal ziemlich… ich weiß nicht, alleine… einsam und so vor. Und deswegen find ich es einfach schön, dass du eine Katze zuhause hast, die auf dich wartet, um die du dich kümmern kannst und die dich sichtbar über alles liebt.“   „…Hn“, machte Sasuke nur nach einigen Sekunden Stille und sah dann zu Naruto, als dieser laut rülpste und die Essstäbchen in die Bentobox legte. „Fertig?“   „Jepp, danke.“ Naruto übergab ihm die Schachtel und verschränkte die Arme dann mit einem zufriedenen Seufzen hinterm Kopf. „Was machen wir jetzt?“   „Ich muss jetzt ein paar Aufgaben für die Uni erledigen“, erwiderte Sasuke. Er streichelte Kirby mit dem Fuß über den Rücken, was ihm ein überraschtes aber glückliches Miauen einbrachte, bevor er sich zu seinem Zimmer begab. „Was du solange machst ist mir egal, solange es leise ist und mich nicht beim Arbeiten ablenkt.“   „Aufgaben machen, wie uncool!“ Naruto schmollte, während er Sasuke in sein Zimmer folgte und sich mit einem Seufzen aufs Bett fallen ließ.   „Vielleicht solltest du auch Hausaufgaben oder ähnliches machen.“ Sasuke hob eine Augenbraue hoch und setzte sich dann an seinen Schreibtisch, um seinen Computer anzumachen.   „Nö, ich mach Hausaufgaben nie an einem Freitag.“ Naruto winkte mit der Hand ab und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Bett ab. „Besonders nicht an diesem Freitag, unserem Männerabend, das würde mir nur meine gute Laune verderben.“   Sasuke schnaubte. „Du bist wirklich ein fantastischer Schüler. Ich kann gar nicht verstehen, wieso du bei der einen Arbeit, bei der es um optische Täuschungen ging, nur 57 von 100 Prozent erreicht hast.“   „Hey, das war nicht meine Schuld!“ Naruto knurrte, als er an die PTM Klausur zurückdachte. „Das lag an meiner beschissenen Lehrerin! Die hat mich auf dem Kieker und beurteilt mich mit Absicht schlechter, diese Schlampe!“   „Natürlich.“   „Das ist echt so!“ Naruto schmollte. „Ich wette, es ist auch egal, wie sehr ich mich beim aktuellen Projekt anstellen werde, ich werd wieder nur scheiße bewertet.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar.   „Aktuelles Projekt?“ Sasuke hob seine Brille an, um sich übers Nasenbein zu reiben und sah dann zu ihm. „Was für ein Projekt?“   „Jahreszeitenthematik“, antwortete der andere ihm, „Weißt du, eigentlich ist das ziemlich cool, aber weil ich eben die scheiß Hure als Lehrerin hab, hab ich auch irgendwie gar nicht so die Motivation, mich anzustrengen, weil es wieder nur eine schlechte Note wird.“ Er seufzte und legte sich einen Arm über die Augen.   „Was müsst ihr genau machen? Jahreszeitenthematik ist nicht besonders aussagekräftig.“   „Wir müssen für einen imaginären Kalenderhersteller vier fertige Zeichnungen zu den verschiedenen Jahreszeiten herstellen. Wichtig ist dabei eben, dass unsere Zeichnungen abstrakt sind, dass wir nur Copic-Marker und Finerliner benutzen und wir dürfen für die Zeichnungen nur bestimmte Formen benutzen: Kreise, Dreiecke und Quadrate“, fing Naruto an zu erklären, „Wie gesagt, ich find den Auftrag an sich ziemlich cool und ich hab auch schon einige Ideen, aber ich weiß echt nicht, wieso ich mir überhaupt die Mühe machen soll… Da könnte ich genauso gut vier leere Blätter abgeben, das würde aufs selbe Resultat hinauslaufen.“   „Genau das ist die falsche Art zu denken, du Idiot.“ Naruto nahm den Arm von seinen Augen und blickte zu seinem Freund, als er dessen ernste Tonlage hörte. „Wenn du sagst, dass dir die Lehrerin nicht viel zutraut, dann solltest du dir erst Recht in den Arsch beißen und dich anstrengen, damit du sie vom Gegenteil überzeugen kannst.“   Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust, die Lippen zusammengepresst. „Du bist ein ziemlicher Faulpelz und ich bin mir sicher, dass wenn du die Aufgaben ernster nehmen würdest und dir wirklich Mühe gibst und das alles nicht nur so nebenbei dahin rotzt, deine Ergebnisse dementsprechend auch viel besser wären.“   „Ich geb mir ja Mühe, Sasuke, wirklich! So ist es ja nicht!“ Naruto seufzte und drehte den Kopf zur Seite. „Ich steck da zum Teil echt mein Herzblut rein, aber die Noten sind dennoch immer viel schlechter! Ich komme mir da gar nicht richtig gewürdigt vor…“   „Dann musst du dich weiter anstrengen, Naruto.“ Schwarze Augen bohrten sich in blaue. „Denkst du die erste Geschichte, die ich geschrieben habe, hat Jubelschreie bei den Lesern ausgelöst? Natürlich nicht. Ich hab mich auch immer angestrengt und irgendwann sind meine Mühen dann belohnt worden. Also solltest du deinen faulen Arsch mal in die Gänge kriegen, sonst mach ich dir persönlich Feuer unterm Hintern.“   Naruto sah ihn lange an. „Heh…“, meinte er schließlich verlegen und kratzte sich an der Wange, „Du hast ja Recht und so… Aber Mann, wer hätte jemals damit gerechnet, dass du mein Motivationscoach wirst?“ Er lachte leise. „Du bist unerwartet gut darin, das muss ich dir lassen.“   „Ich bin gut in allem“, erwiderte Sasuke mit einem Schmunzeln, „Und jetzt lies einen Manga oder mach sonst etwas. Ich würde dir ja raten, an dem Projekt zu arbeiten, aber ich denke nicht, dass du auf mich hören würdest.“   „Nee, heute nicht.“ Naruto grinste ihn an und stellte sich dann aufs Bett, um sich den Band von Inuyasha rauszuholen, bei dem er letztes Mal stehen geblieben war.   ~ xXx ~   „Du läufst in die falsche Richtung, Sasuke!“   „Nein, tu ich nicht.“   „Doch! Der Schuss kam von links, wo zur Hölle läufst du hin?!“   „Naruto?“   „Ja?“   „Halt die Fresse.“   Naruto knurrte und verschränkte die Arme vor der Brust, während er beobachtete, wie sich Sasuke hinter einen Busch kniete und wartete. „Du bist so ein Loser, Alter. Ich sag dir, der Heckenschütze ist in der anderen Richtung!“   „Verdammt, halt die Klappe!“, fuhr Sasuke ihn zähneknirschend an, „Ich hab den Wichser gesehen, ich weiß wo-“   Ein lauter Knall ertönte und sie blickten beide gleichzeitig zum Bildschirm, nur um beobachten zu können, wie Sasukes Charakter leblos zu Boden fiel.   „Scheiße!“ Fluchend warf Sasuke den Controller auf den Boden, als Call of Duty ihm mitteilte, dass der User -4W3SOM3- das Deathmatch gewonnen hatte. „Das ist alles deine Schuld!“ Er warf Naruto einen zornigen Blick zu.   Naruto, welcher gerade in die Salamipizza gebissen hatte, riss die Augen auf. „Gar nicht wahr, du Bastard!“, stritt er mit vollem Mund ab und rieb sich mit der Hand den Tropfen Fett vom Kinn weg. „Ich hab dir die ganze Zeit gesagt, dass du in die falsche Richtung gerannt bist, Mann! Du hättest auf mich hören sollen!“   „Ich wusste, wo der Penner war! Ich war hochkonzentriert aber dann hast du angefangen zu labern und damit erfolgreich meine Konzentration gebrochen und schwupps! Mein Fehler wird sofort bestraft und ich gekillt.“ Sasuke griff nach seiner zweiten Dose Bier, leerte den Rest mit einem einzigen Schluck und ließ sich dann mit einem Brummen auf sein Bett fallen.   Naruto stopfte sich den Rest der Pizza in den Mund und sah dann verwundert zu ihm herüber. „Willst du nicht weiterzocken?“   „Im Moment nicht, nein.“   „Aww, okay.“ Naruto leckte sich das Fett und die Tomatensoße von den Fingern und schmiss sich dann neben Sasuke aufs Bett.   Für mehrere Minuten lagen sie schweigend da. Naruto wusste, dass Sasuke nicht wirklich sauer war, sondern viel eher schmollte und deswegen war er nicht allzu besorgt wegen des grimmigen Blickes, den er der Decke zuwarf. Er brauchte einfach nur ein bisschen Zeit um sich wieder abzuregen und seine Niederlage zu verdauen. Wenn es nämlich eine Sache gab, die Sasuke über alles hasste, dann war es verlieren.   Der Blonde drehte den Kopf zur Seite und blickte aus dem Fenster. „Es schneit“, sagte er, „Ziemlich heftig sogar.“   „Hn.“ Sasuke sah nun ebenfalls aus dem Fenster. „Laut Wetterbericht soll es die ganze Nacht schneien.“   „Was, echt?! Aw, fuck, Mann.“ Naruto warf einen Blick auf die Wanduhr in Sasukes Zimmer. Es war kurz nach neun Uhr. „Ich hab ehrlich gesagt nicht wirklich Bock im Schnee noch nach Hause zu laufen.“   „Mh“, machte Sasuke nur.   „Kann ich bei dir pennen?“ Naruto sah seinen Freund an. „Ich schlaf auch auf dem Sofa, das ist kein Problem für mich.“   „Ich hab keine Ersatzdecke.“ Sasuke drehte den Kopf zur Seite, sodass er dem anderen nun ebenfalls ins Gesicht sehen konnte. „Ich hab nur die eine hier.“ Er zupfte leicht an der Decke, auf der sie lagen und schob seine Brille mit einem Brummen zurück auf seinen Nasenrücken. „Wenn es dir nichts ausmacht, mit mir im selben Bett zu schlafen, dann kannst du die Nacht hier pennen.“   „Wieso sollte es mir etwas ausmachen?“, fragte Naruto mit gerunzelter Stirn nach.   Sasuke hob eine Augenbraue hoch. „Weil ich schwul bin? Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst.“   „Ach was!“ Mit einem Lachen winkte Naruto mit der Hand ab. „Ich hab doch gesagt, dass mir das nichts ausmacht, Sasuke. Außerdem liebe ich dein Bett!“ Ein lautes, zufriedenes Stöhnen verließ seine Lippen, als er sich streckte. „Also würde ich es niemals ablehnen, wenn du es mir anbietest!“ Er grinste.   „Okay.“ Sasuke nickte. „Das Bett ist eh groß genug für zwei.“ Er drehte sich wieder auf den Rücken und sah an die Decke.   „Mhmh“, machte Naruto zustimmend und schloss die Augen.   Im Moment ging es ihm wirklich gut. Verdammt gut. Er liebte es einfach, Zeit mit Sasuke zu verbringen. In den letzten Monaten war er definitiv zu einem seiner besten Freunde geworden, etwas, was er nie gedacht hätte, als er den dunkelhaarigen Studenten das erste Mal gesehen hatte.   Aber es freute ihn, dass es so gekommen war. Naruto war immer glücklich, wenn er Menschen kennenlernen und neue Freundschaften schließen konnte. Das hatte ihn also definitiv aufgemuntert, aber dennoch… Dennoch war da noch diese Leere in ihm, etwas, was ihm einfach fehlte, damit sein Leben komplett war.   „Hey“, fing Naruto langsam an, die Augenbrauen zusammengezogen, „Kennst du das Gefühl, wenn du… Wenn du von vielen Menschen umgeben bist, dich aber dennoch irgendwie… einsam fühlst?“ Er drehte den Kopf, um Sasuke ansehen zu können.   „Hm“, machte Sasuke. Er klang nachdenklich, seine Hände waren auf seinem Bauch gefaltet und die Augen immer noch auf die Decke gerichtet.   „Ich hab das in letzter Zeit irgendwie extrem, dieses Gefühl mein ich jetzt“, gab Naruto zu und rollte sich dann auf die Seite, den Blick auf Sasuke ruhend. „Weißt du, ich liebe meine Freunde und bin glücklich mit ihnen und alles, keine Frage, aber dennoch… Ich weiß nicht… Mir fehlt einfach eine Person zum Kuscheln…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Eine Person, der ich nah sein kann, die mich auch ohne Worte versteht und so…“   Er seufzte leise. „Ich vermisse es, mit jemandem zu kuscheln, jemandem nah zu sein und das alles. Mir ist es auch scheißegal, dass Kuscheln unmännlich sein soll und dass es angeblich nur Frauen mögen sollen. Ich mag es und ich vermisse es. Sehr.“ Er rieb sich über die Stirn. „Vermisst du das nie?“   „Nein“, war Sasukes Antwort.   Naruto sah ihn überrascht an. „Echt nicht? Du hast nie das Bedürfnis mal mit jemandem zu kuscheln?“   „Nein“, wiederholte Sasuke, „Ich hab Kirby.“   Der Ältere schnaubte. „Ja, schon. Kirby ist auch schön und gut, aber er ist kein Mensch.“ Er betrachtete Sasukes Profil und war gespannt auf jede Art von Reaktion, die er ihm bei solch einem Thema entlocken konnte. „Er kann dir nicht das geben, was dir Körperkontakt mit einem anderen Menschen geben kann.“   „Mir egal“, erwiderte Sasuke stur, „Mir reicht Kirby.“   „Mhh“, machte Naruto skeptisch. Er glaubte Sasuke nicht wirklich und er war sich ziemlich sicher, dass der andere seiner eigenen Antwort auch nicht wirklich Glauben schenkte.   Er starrte Sasuke ziemlich lange an und betrachtete das regelmäßige Heben und Senken seiner Brust. Wie lange genau konnte er nicht sagen, aber er wusste, dass der andere seinen Blick spüren konnte und so neigte Sasuke den Kopf nach einiger Zeit schließlich auch zur Seite und sah ihn an.   „Was?“   Naruto streckte die Unterlippe hervor, die Augen groß und rund. „Willst du mit mir kuscheln?“   Sasuke schnaubte. „Nein, danke.“   „Komm schon!“, versuchte es Naruto jammernd weiter. Er rutsche näher zu Sasuke. „Du willst es doch auch, ich kann es dir von den Augen ablesen!“   „Nein“, wiederholte Sasuke, „Ganz bestimmt nicht.“   „Sasukeee!“   Naruto rutschte noch näher heran. Er war inzwischen so nah, dass sich ihre Körper fast berührten. Mit einem Grunzen drückte Sasuke seine Hand in das Gesicht des anderen, um ihn von sich wegzuschubsen. „Hau ab.“   „Hah!“ Naruto lachte triumphierend auf und legte seine Finger um Sasukes Handgelenk, um daran zu ziehen und seinen Kopf dann schnell auf den blassen Arm zu legen und diesen so unter sich gefangen zu halten. „Bisschen knochig“, beschwerte er sich, als er hin und her rutschte, um eine bequeme Position für seinen Kopf zu finden, „Aber kann ich mit leben.“   Sasuke schnaubte, als Naruto ihn anstrahlte, versuchte allerdings nicht, seinen Arm wieder an sich zu reißen. „Idiot.“   „Heh.“ Naruto grinste nur zufrieden und schloss dann die Augen.   Mehrere Minuten lang sagten sie nichts und obwohl es noch relativ früh am Abend war und obwohl er nicht wirklich müde war, merkte Naruto, wie er kurz davor war einzudösen. Vielleicht lag das an den Fingern, die ihn so sanft massierten und-   Finger…? Moment mal!   Naruto hielt die Luft an, sein eigener Herzschlag laut in seinen Ohren. Tatsächlich, er konnte Sasukes Fingerspitzen hauchzart über seinen Nacken und die kleinen Härchen dort streichen spüren. Es war überraschend… angenehm. Angenehm war sogar noch eine Untertreibung!   Eigentlich hätte er ja gedacht, dass es sich ein wenig seltsam anfühlen würde, einem anderen Kerl so nah zu sein, aber das war es gar nicht. Es fühlte sich genauso an, wie bei seinen Exfreundinnen. Verdammt, wenn er das gewusst hätte, dann wäre er mal zu Kiba gegangen, als er sich wieder einmal einsam gefühlt hatte! Naja, jetzt hatte er ja Sasuke dafür.   „Hmm…“ Ein befriedigtes Stöhnen verließ Narutos Lippen und er lehnte sich in die sanfte Berührung. „Fühlt sich gut an, Sasuke…“   Die Finger stoppten abrupt und Naruto konnte spüren, wie sich Sasuke verkrampfte. Mit einem Murren öffnete er ein Auge und sah den Dunkelhaarigen an. „Wieso hast du aufgehört?“, beschwerte er sich, die Stimme etwas rau, „Das war schön.“   Sasukes Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammen gepresst. „Du bist schwer“, brummte er, „Mein Arm schläft ein, also beweg dich.“   „Hey…!“ Naruto runzelte die Stirn und drückte seinen Hinterkopf mit mehr Kraft gegen die nun stille Hand. „Dann kraul mich ein wenig mehr, da wacht er wieder auf!“   Sasuke drehte den Kopf schnell weg von ihm, aber nicht schnell genug, da Naruto dennoch die feine, kaum merkliche Röte auf seinen Wangen aufgefallen war. „Ich hab dich nicht gekrault, Idiot. Und jetzt nimm deinen schweren Dickkopf von meinem Arm!“   „Aber ich will kuscheln!“, quengelte Naruto, „Es schneit draußen, es ist dunkel, das Bett ist bequem, du bist schön warm, das ist alles perfekt zum Kuscheln!“   Sasuke grunzte und zog dann mit aller Kraft an seinem Arm, doch Naruto hielt an ihm fest. Für einige Zeit rangelten sie darum, doch dann konnte es Sasuke schließlich schaffen, seinen Arm unter Narutos Kopf wegzuziehen.   „Penner.“ Er warf Naruto einen bösen Blick zu und rieb über die schmerzhaften roten Stellen an seinem Handgelenk, die Narutos Nägel hinterlassen hatten. „Wolltest du mir den Arm rausreißen?!“   „Pah, als wenn du das nicht genossen hättest.“ Naruto rollte mit den Augen. „Da spricht nur dein völlig deplatzierter, männlicher Stolz.“ Mit aufgeblasenen Wangen richtete er sich auf und rubbelte sich durchs Haar. „Ich such mir jetzt Kirby zum Knuddeln.“   Sasuke schnaubte. „Tu das.“   „Tu ich auch, du wolltest ja nicht.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und machte sich dann auf die Suche nach dem Kater. Er fand ihn relativ schnell auf dem Sofa im Wohnzimmer liegend.   „Kirbylein.“ Er lächelte, als Kirby ihn müde anblinzelte und streckte dann die Arme nach der Katze aus, um sie hochzuheben. „Uff“, beschwerte er sich, als er ihn wieder zurück in Sasukes Zimmer trug. „Scheiße bist du schwer. Jetzt versteh ich auch, wieso du eine Diät brauchst, du Dickerchen.“ Liebevoll tippte Naruto ihm auf die Nase und lachte, als Kirby beim Versuch auf seine Nase zu blicken leicht die Augen verdrehte. „So süß, Mann.“   Er setzte sich neben Sasuke aufs Bett, Kirby immer noch in seinem Armen haltend. „Ich sagte ja, ich kuschel mit Kirby“, brummelte er, als er Sasukes Blick auf sich spürte.   „Hn.“   Naruto fing an, Kirby hinterm Ohr zu kraulen, was ihm sofort ein lautes Schnurren einbrachte. „Wenigstens einer freut sich über mich.“ Er lächelte und vergrub sein Gesicht in Kirbys weichem Fell, sein Blick auf Sasuke gerichtet. „Dein Herrschen mit der Eisstange im Arsch sollte sich mal ein Scheibchen von dir abschneiden.“   Sasuke grunzte amüsiert. „Hör auf zu schmollen. Du bist ja nachtragender als ein kleines Kind.“   „Ich schmolle nicht und nachtragend bin ich auch nicht!“, stritt Naruto sofort ab, obwohl beides stimmte.   „Nein, natürlich nicht.“   „Bastard.“ Naruto trat leicht nach ihm und widmete sich dann wieder seiner Aufgabe, Kirby mit Streicheleinheiten zu überschütten. „Du magst mich bestimmt viel lieber als den ollen Stinkstiefel da, oder?“, fragte er die Katze und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.   „Meinst du?“ Mit einem Schnauben hob Sasuke eine Augenbraue. „Meinst du wirklich er hat dich lieber als mich?“   „Natürlich!“ Naruto nickte. „Ich streichel ihn schließlich immer! Dich sehe ich ihn kaum kraulen oder so, also natürlich hat er Onkel Naruto da lieber, nicht wahr?“ Er grinste Kirby an.   Sasuke schmunzelte. „Kirby.“   Es war ein Wort. Ein Wort, nicht einmal liebevoll oder zärtlich gesagt, aber Kirby reagierte sofort. Er miaute leise und sprang dann aus Narutos Armen, um es sich stattdessen auf Sasukes Bauch bequem zu machen, der Schwanz glücklich vor sich hin zuckend.   Naruto klappte der Kiefer herunter. „Was zur Hölle?! Kirby!“ Entrüstet sah er ihn an. „Ich kann nicht glauben, dass du mich für diesen Bastard hast stehen lassen!“   „Tja.“ Sasuke wirkte sehr zufrieden mit sich selbst, während er Kirby unterm Kinn kraulte.   „Gemein! Jetzt bin ich ganz alleine!“ Der Blonde pustete sich die Haare aus den Augen und legte seinen Kopf dann neben Sasukes Hüfte, eine Hand über Kirbys Rücken streichelnd.   Kirby genoss die Aufmerksamkeit der zwei Jungs sehr, doch nach einigen Minuten schien er schließlich – warum auch immer – genug zu haben und erhob sich mit einem Gähnen. Naruto beobachtete fasziniert, wie Kirby sich streckte und dabei einen Buckel machte, wobei er die Krallen in Sasukes Jeans vergrub, und dann vom Bett sprang.   … Zumindest wollte er vom Bett springen, aber da sich eine seiner Krallen in dem Material von Sasukes Jeans verhedderte hatte, knallte er mit dem Gesicht miauend gegen die Bettdecke.   Sasuke prustete amüsiert, während Naruto in Gelächter ausbrach. „Du bist so eine dumme Katze.“ Sasuke beobachtete für ein paar Sekunden, wie Kirby verzweifelt versuchte, sich zu befreien, bis er schließlich Erbarmen hatte und seine Krallen vorsichtig aus seiner Jeans löste.   Kirby sah ihn böse an, so als wäre es Sasukes schuld gewesen, dass er hängen geblieben war und zog dann beleidigt von dannen. „Er ist wirklich wie du, Naruto“, kommentierte er, während er zusah, wie Kirby aus dem Zimmer verschwand und sonst wohin trottete.   „Tja, dann kann ich ja jetzt auch seinen Platz einnehmen!“ Mit einem breiten Grinsen legte Naruto seinen Kopf auf Sasukes Bauch, wo es sich eben noch Kirby drauf bequem gemacht hatte. „Mmh, schön warm.“ Glücklich summend schloss er die Augen.   Sasuke seufzte, ließ ihn zu Narutos Überraschung und Freude aber gewähren. „Hehe.“ Er grinste und rieb seine Wange gegen Sasukes Bauch. „Krieg ich auch Streicheleinheiten?“   „Nein.“   „Aw. Naja, einen Versuch war es wert.“   Es war still im Zimmer, nur das Ticken der Uhr war zu hören und Naruto öffnete die Augen, da er Angst hatte, sonst einzuschlafen. Es war nicht so, als wenn er Probleme damit hätte, mit seinem Kopf auf Sasukes Bauch einzuschlafen. Es war einfach, dass er noch nicht schlafen wollte! Er wollte noch etwas wach bleiben, er wollte mit Sasuke reden, sich mit ihm unterhalten und ihn noch besser kennenlernen.   „Hey“, meinte er nach einigen Minuten plötzlich, die blauen Augen auf die Wand gerichtet, „Wenn du ein Videospielcharakter deiner Wahl sein könntest, wer wärst du dann?“   „Wo kommt die Frage auf einmal her?“, wollte Sasuke wissen.   „Aus meinem Mund“, erwiderte Naruto mit einem Grinsen und änderte seine Position ein wenig, sodass nun seine linke Wange auf Sasukes Bauch ruhte und er seinem Freund ins Gesicht sehen konnte. „Ich wäre gern Link. Link ist cool. Er ist mutig und gibt nie auf. Außerdem ficken er und Zelda so etwas von hinter Ganondorfs Rücken herum.“ Er lachte.   „Link?“, wiederholte Sasuke mit Augenbraue. „Link ist stumm. Er sagt kein einziges Wort.“   „Na und?“ Der Blonde kräuselte die Nase. „Willst du sagen, Link passt nicht zu mir?“   „Würde ich“, bestätigte Sasuke mit einem Schmunzeln, „Aber mir fällt dafür jemand anderes aus der Zelda Reihe ein, der dir wie auf den Leib geschnitten wäre.“   „Oh?“ Neugierig blickte Naruto ihn an. „Wer denn?“   Sasuke grinste fies. „Navi. Nervend und kann nie die Klappe halten.“   „Navi?!“, wiederholte Naruto aufgebracht. „Ich geb dir gleich Navi, du Bastard!“ Knurrend bohrte er seine Zähne in Sasukes Pullover und zerrte leicht daran.   „Naruto. Aus.“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf.   Der Ältere warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich bin so etwas von nicht wie Navi“, stellte er klar, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen. „Wer würdest du denn nun gerne sein wollen, mh?“   „Hm.“ Nachdenklich strich sich Sasuke eine lange Haarsträhne aus den Augen. „Fox McCloud ist ziemlich cool. Ich wollte als kleiner Junge immer mit einem Arwing durchs Weltall düsen und irgendwelche Dinge abschießen.“   „Oh ja!“ Mit einem Lachen stimmte Naruto zu. „Wollte ich früher auch immer. Fox ist schon eine coole Sau… äh, Fuchs.“ Er grinste. „Peppy ist aber auch krass.“ Er sah zu Sasuke.   „Do a barrel roll!“, riefen sie beide gleichzeitig aus und lachten dann. Okay, Sasuke brüllte zwar nicht und wirklich lachen tat er auch nicht, sondern eher schnauben, aber gut. Das waren Nebensächlichkeiten, die Naruto einfach ignorierte.   „Hach.“ Naruto seufzte zufrieden. „Du bist cool, Mann.“   „Ich weiß.“   Naruto streckte ihm die Zunge raus und zappelte dann etwas herum, um eine bequemere Position auf Sasukes Bauch zu finden. „Verdammt, du bist so hart!“, beschwerte er sich.   „Schieb deinen Kopf noch ein paar Zentimeter nach unten und dann wirst du etwas wirklich Hartes spüren“, erwiderte Sasuke.   Naruto riss die Augen auf. „Oh mein Gott. Hast du gerade einen Witz gemacht?“, fragte er den anderen fassungslos. „Und dazu noch einen sexuellen?“   Der Dunkelhaarige schmunzelte nur. „Vielleicht.“   „Woah.“ Mit einem Grinsen richtete sich Naruto auf und lehnte sein Gesicht näher zu Sasukes, die Hände links und rechts von seinem Kopf auf der Matratze abgedrückt. „Wer bist du und was hast du mit meinen Freund gemacht?“, fragte er nach, die Augen verspielt zu Schlitzen verengt.   Sasuke schnaubte und für eine lange Zeit sahen sie sich einfach nur an. Das Grinsen wich langsam von Narutos Gesicht und seine Miene wurde auf einmal ernst, als sein Blick allmählich von dunklen Augen herunter wanderte, bis er auf rosige, einen Spalt geöffnete Lippen ruhte.   Naruto schluckte, die Kehle auf einmal staubtrocken, während sich seine Finger unbewusst in die Bettdecke krallten. Sasuke hatte wirklich… wirklich schöne Lippen. Die Oberlippe war dünn aber dafür wohl geformt, während die untere mehr Fülle hatte und von Speichel befeuchtet leicht glitzerte.   Einladend. Sasukes Lippen wirkten verdammt einladend und ohne, dass er es mitbekam, leckte sich Naruto über die eigenen Lippen.   Der Blonde ließ seinen Blick wieder höher gleiten bis er in schwarze, halb geschlossene Augen sah. Sasuke blickte ihn an, ließ ihn für keine Sekunde aus den Augen und Narutos Atmung beschleunigte sich mit einem Mal, genauso wie sein Herzschlag.   Er blickte wieder auf Sasukes Mund, konnte weiße, perfekte Zähne zwischen geöffneten Lippen erkennen und als auf einmal eine flinke Zunge erschien, um über seine Vorderzähne zu lecken, hätte Naruto beinahe gestöhnt.   Naruto wusste nicht, was er machen sollte. Er war überfordert. Überfordert, weil sein Kopf ihm zu schrie, er solle sich sofort zurück beugen, während sein Bauch ihm etwas ganz anderes sagte. Etwas, was er nicht wiederholen konnte und vor allem nicht wollte, weil es ihn so verängstigte. Er fing an leicht zu zittern und ohne darüber nachzudenken streckte er eine Hand aus.   Er legte sie auf den Bügel von Sasukes Brille und zog sie ihm dann langsam ab, während Sasuke jede seiner Bewegungen genauestens beobachtete. Auch seine Finger zitterten, als Naruto die Brille auf seine eigene Nase setzte. Warum er zitterte konnte er nicht sagen. Fuck, er wusste nicht einmal, wieso er sich die Brille aufgesetzt hatte! Er wusste nur, dass er etwas machen musste, irgendetwas, weil er sonst…   Weil er sich sonst nach unten beugen würde… Genau so wie er es bereits tat. Seine Lider wurden schwer, sein Blick ruhte auf Sasukes Lippen und er beugte sich immer noch näher und dann…   Sasuke stöhnte, als Naruto die Brille von der Nase rutschte und ihm der Bügel am Auge traf. „Fuck!“ Fluchend rieb er sich über das schmerzende Auge. „Idiot!“   Naruto wusste nicht, ob er heulen oder lachen sollte, entschied sich aber dann für ein verlegenes Lachen. Wieso sollte er auch heulen? Er hatte… Er hatte doch eh nichts vorgehabt, er hatte sich nicht runter gebeugt, weil er Sasuke… Nein. Nope. Hatte er nicht. Es machte gar keinen Sinn, diesen Gedanken weiterzuführen, also verwarf er ihn einfach.   „Ich wollte deine Brille halt auch mal tragen“, brummte Naruto und setzte sie sich wieder auf. Seine Wangen waren heiß, warum wusste er nicht und wollte er auch gar nicht wissen. „Vielleicht seh ich ja dann etwas schlauer aus.“   Sasuke grunzte und betrachtete ihn dann. „Du siehst bescheuert mit meiner Brille aus“, kommentierte er und riss sie Naruto mit mehr Gewalt, als notwendig war, aus dem Gesicht und legte sie dann auf die Bettkommode. Irgendwie wirkte Sasuke ziemlich angepisst. Aber gut, das war verständlich. Naruto hätte ihm schließlich fast das Auge aufgespießt.   „Arschloch. Du denkst auch, du bist der einzige, dem eine Brille steht, oder?“ Beleidigt legte sich Naruto auf den Rücken und streckte sich mit einem Stöhnen. „Nimm endlich mal den Kopf aus deinem eigenen Arsch“, brummte er leise vor sich hin.   „Hn.“ Sasuke brodelte einige Minuten wütend vor sich hin, bis er sich schließlich wieder einigermaßen beruhigte. Seufzend fuhr er sich durchs Haar und blickte dann an die Decke, die Miene nachdenklich.   Naruto betrachtete sein Profil. „Du hast eine hübsche Nase“, meinte er plötzlich.   „Mh?“ Sasuke hob eine Augenbraue hoch und neigte den Kopf zur Seite, um ihn ansehen zu können. „Was?“   „Deine Nase“, wiederholte Naruto, „Sie ist hübsch. Ich mag sie.“   „… Danke?“ Sasuke wirkte amüsiert von dieser Aussage und rollte sich auf die Seite, das Gesicht zu Naruto. „Auch wenn ich nicht weiß, was an einer Nase hübsch sein soll.“   „Nicht?“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Ich mag Nasen. Ich mag es, wenn Nasen gerade sind und wenn die Nasenspitze so ein bisschen nach oben geht. Genauso wie deine eben.“   „Ist das ein Fetisch von dir?“, wollte Sasuke mit einem erheiterten Schnauben wissen, „Ein Nasenfetisch?“   „Kann man so sagen.“ Naruto grinste leicht. „Ich achte irgendwie auf Nasen. Keine Ahnung warum. Ich find eine hübsche Nase auch wirklich anziehend irgendwie. Meine eigene hasse ich aber.“ Mit zusammengepressten Lippen rieb er über den kleinen Höcker auf seinem Nasenrücken. „Ich hasse den scheiß Höcker. Ich hab das Drecksding, seitdem ich mir als kleiner Junge beim Fußballspielen mal die Nase gebrochen hatte. Ist wohl irgendwie nicht richtig verheilt.“   „Ich find der Höcker passt zu dir“, meinte Sasuke.   Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. „Wirklich?“   „Ja“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken, „Ich kann es nicht genau erklären, aber irgendwie… Eine gerade Nase ist… langweilig und du bist genau das Gegenteil davon und das drückt deine Nase und besonders der kleine Höcker dann aus.“   Naruto blinzelte. „Wow“, sagte er grinsend, „Bist du Nasenpsychologe oder so?“   Sasuke lachte leise. „Du bist ein Idiot.“   „Du hast gelacht!“ Naruto strahlte ihn an. „Du hast ein schönes Lachen… Und eine schöne Nase.“ Er grinste, als Sasuke mit den Augen rollte.   „Hn.“ Sasuke sah ihn an und dann wanderte sein Blick langsam tiefer. Naruto konnte ihn auf seinem Körper fühlen, auf seinem Schlüsselbein, seiner Brust, seinen Rippen, bis er schließlich auf seinem – wegen eines hochgerutschten Pullovers – entblößten Bauch ruhte.   „Mh“, machte der Dunkelhaarige schmunzelnd und streckte seine Hand aus, „Weißt du, ich hab mich immer gefragt, ob du von Natur aus blond bist, weil deine Haare wirklich sehr hell sind. Aber ich schätze…“ Sein Zeigefinger strich leicht über den Hauch von blondem, leicht gekräuseltem Haar, welches über Narutos Hosenbund sichtbar war und Naruto überkam bei dieser seichten Berührung eine Gänsehaut. „Aber ich schätze, ich hab hier meine Bestätigung, dass dein helles Blond natürlicher Herkunft ist.“   Der Finger strich weiterhin hauchzart über den Anfang seines Schamhaares und Naruto legte seine Hand mit einem Prusten über Sasukes. „Nicht“, sagte er ihm, die Mundwinkel zuckend, „Das kitzelt irgendwie.“   Sasuke schnaubte und ließ seine Hand dann unter Narutos ruhen, der Gesichtsausdruck zufrieden. „Hn.“   „Aber hey, sind dir meine Sommersprossen nicht aufgefallen?“ Mit seiner freien Hand deutete Naruto auf seine Nase und seine Wangen, welche übersät mit Sommersprossen waren. „Die sind eigentlich ein ziemlich gutes Indiz dafür, dass ich naturblond bin, hehe.“   „Es gibt auch viele Leute mit dunklen Haaren, die Sommersprossen haben“, meinte Sasuke.   „Hm, stimmt auch wieder. Aber weißt du“, fing Naruto langsam an, während seine Finger gegen Sasukes Handrücken trommelten, „Eigentlich ist es seltsam, dass ich blond bin.“   „Wieso seltsam?“, fragte Sasuke nach, „Die Intelligenz, die man Blonden nachsagt, besitzt du jedenfalls.“   „Hey!“ Naruto schlug ihn leicht. „Arschloch. Aber das meinte ich nicht, Mann. Meine Mum hatte rote Haare und sind rote Haare nicht eigentlich rezessiv oder so eine Scheiße und werden deswegen öfter vererbt?“ Er runzelte die Stirn.   „Es ist rezessiv“, bestätigte Sasuke, „Es gibt rezessiv und dominant und wie der Name eben sagt gewinnen die dominanten Gene. Es-“   „Ugh, egal!“ Naruto brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. „Ich hab das in Biologie eh nie verstanden, also bringt es nichts, wenn du es mir jetzt erklärst. Das macht mir nur Knoten ins Hirn.“   „Hn.“   „Aber weißt du was?“ Mit einem Lächeln streckte Naruto die Hand aus und fing an, unsichtbare Muster an die Decke zu zeichnen. „Ich hätte gern die Haare meiner Mum gehabt. Sie hatte echt wunderschöne Haare. Früher ist sie deswegen immer geärgert wurden, aber sie hat sich nichts gefallen lassen und hat jedem eine rein gehauen, der sie beleidigt hat.“ Er lachte.   „Mh, ein eindeutiges Zeichen, dass du nach deiner Mutter kommst“, erwiderte Sasuke.   „Heh, ja.“ Grinsend legte sich Naruto auf die Seite und sah Sasuke an. „Aber nur vom Charakter. Vom Äußerlichen her komme ich total nach meinem Dad. Meine Eltern kannten sich seit der Grundschule und sie hat gesagt, als ich noch etwas kleiner war, so vier oder fünf Jahre alt, dass ich dann echt wie ein Ebenbild von Dad aussah.“ Er richtete sich auf einmal in eine sitzende Position auf und tastete mit einer Hand seine Jeans ab. „Hey, ich hab Bilder von ihnen auf meinem Handy, willst du mal sehen?“   Mit einem Schulterzucken setzte sich Sasuke ebenfalls hin. „Klar.“   „Okay, Moment.“ Naruto holte sein Handy heraus und scrollte dann durch seine Fotogallerie. „Die Qualität ist jetzt nicht die Beste, ich hab die Bilder von ihnen abfotografiert. Ich weiß ja, wie schusselig ich sein kann und deswegen ist es besser so, als wenn ich die Fotos immer mitnehme und dann irgendwo verliere oder so. Ah, hier.“ Er hielt Sasuke das Handy unter die Nase.   Auf dem Bild waren zwei Personen zu sehen. Links war eine sehr hübsche, junge Frau mit dunkelroten, hüftlangen Haaren und einem sehr attraktiv und sanft wirkendem Gesicht. Das Funkeln in ihren Augen gab ihr einen Hauch von Verschmitztheit. Sie trug ein knielanges Kleid und ihre Hände waren auf ihrem dicken Bauch gefaltet.   Neben ihr stand ein Mann, ebenfalls lächelnd und etwa einen Kopf größer als die Frau. Er hatte helles, etwa schulterlanges blondes Haar und strahlende blaue Augen. Eine seiner Hände lag auf der Schulter der Frau, die andere ruhte ebenfalls auf ihrem Bauch.   „Du siehst ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten aus“, stellte Sasuke fest, als er das Foto betrachtete.   „Hehe, ja. Hör ich oft.“ Narutos Lächeln wurde traurig, während er mit dem Daumen über das Handydisplay strich. „Ich wünschte, ich hätte meinen Dad kennenlernen können. Er ist kurz vor meiner Geburt gestorben. Das ist das letzte Bild von ihm, welches jemals gemacht wurde.“   „Oh“, sagte Sasuke, „Tut mir leid zu hören.“   „Ach, ist schon okay.“ Der Blonde winkte ab. „Ich vermisse ihn nicht. Ich mein, wie kann ich jemanden vermissen, den ich nie gekannt habe?“ Er presste die Lippen zusammen. „Aber ich hätte ihn echt gerne getroffen, weißt du… Meine Mum hat gesagt er war ein Held. Er war Polizist. Er hat zehn Menschenleben bei einer Geiselnahme retten können, nur sein eigenes nicht…“   Mit einem Seufzen rieb sich Naruto übers Gesicht. Es war wahrscheinlich ziemlich egoistisch von ihm, aber es gab Momente, in denen hasste er seinen Vater. Er hasste ihn, weil er das Leben anderer vor sein eigenes gestellt hatte. Er hasste ihn, weil er ihn und seine Mum alleine gelassen hatte. Naruto wusste natürlich, dass diese Wut eigentlich sehr kindisch war, aber dennoch kam sie von Zeit zu Zeit in ihm auf.   „Das ist das einzige Bild, was ich von Dad habe“, erklärte er, „Aber ich hab noch ein paar von Mum und mir.“   Er zeigte Sasuke die anderen Bilder; er als Baby im Arm seiner Mutter. Er im Schoß seiner Mutter. Er im Fuchskostüm, daneben seine breit lächelnde Mutter.   „Sie ist wirklich hübsch“, meinte Sasuke, als er die Bilder sah.   „Ja, nicht wahr?“ Naruto strahlte und küsste sein Handydisplay. „Mum war wunderschön. Ich hab ihre Haare geliebt, ich hab immer mit ihnen gespielt aber selbst, als sie durch ihre Chemotherapie all ihre Haare verloren hat, war sie für mich immer noch die schönste Frau auf der Welt.“   Er blätterte zum nächsten Foto um: Seine Mutter lag im Bett, die Haut blass, das Gesicht eingefallen, aber ein glückliches Lächeln auf den Lippen. Sie trug ein rotes Tuch als Kopfbedeckung. Neben ihr saß Naruto, das Gesicht rund und die Wangen dick von Babyspeck. In seinen Händen hielt er ein Buch.   Naruto konnte sich daran erinnern, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig lesen konnte und gerade erst eingeschult war, aber er hatte ihr dennoch immer aus seinem Lieblingsbuch vorgelesen. Wenn es Stellen gab, die zu schwer für ihn zum Lesen waren, dann hatte er einfach etwas erfunden.   „Fuck…“ Er fluchte leise, während er gegen das Brennen in seinen Augen ankämpfte und bohrte seine Zähne in seine Unterlippe, um das Zittern in dieser zu verbergen. „Sie hatte Brustkrebs“, wisperte er leise, „Sie ist gestorben, als ich acht war.“   Sasuke presste die Lippen zusammen. Sagen tat er nichts und deswegen war Naruto ihm auch sehr dankbar. Wenn er ihm irgendwelche Fragen gestellt oder sein Beileid ausgerichtet hätte, dann wäre er wohl zusammen gebrochen. Es waren nun zwar schon vierzehn Jahre her, seitdem seine Mutter gestorben war, aber er wusste, dass er nie wirklich über ihren Tod hinweg kommen würde und dass dieser ein großes Loch in sein Herz gerissen hatte.   Naruto klappte sein Handy wieder zu und verstaute es in seiner Hosentasche. Er grinste Sasuke schwach an und legte sich dann wieder auf die Seite. Sasuke tat es ihm gleich. Es waren nur wenige Zentimeter, die ihre Gesichter voneinander trennten.   „Mir ist etwas aufgefallen…“, meinte Sasuke leise.   „Ja?“ Naruto sah ihn neugierig an. „Was denn?“   „Wegen deinen Narben.“ Sasuke streckte die Hand aus und legte sie auf Narutos Wange. Seine Fingerspitzen strichen über die drei, leicht pinken Narben, die seine Haut zierten und der Blonde musste keuchen. Die Haut an dieser Stelle hatte schon immer sehr sensibel auf Berührungen reagiert. „Wo hast du sie her? Auf einigen Bildern hattest du sie, auf anderen wiederrum nicht.“   „Oh Gott.“ Naruto errötete und rollte sich auf den Rücken, beide Hände ins Gesicht geschlagen. „Das ist eine peinliche Geschichte, Sasuke!“   „Oh?“ Sein Freund zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch und stützte sein Gesicht mit seiner Handfläche ab. „Erzähl sie mir.“   „Nee!“ Naruto fuhr sich durchs Haar und schlang seine Hände dann um die Metallstangen am Kopfende vom Bett. „Ist mir zu peinlich.“   „Naruto.“ Sasuke pikste ihm in die Schulter. „Erzähl sie mir. Jetzt bin ich neugierig geworden.“   „Sasukeee!“, erwiderte Naruto mit einem Jammern, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen, während er seine Hände um die Stangen langsam auf und ab bewegte.   „Hör auf, dem Bett einen runterzuholen und erzähl mir lieber, woher du die Narben hast“, erwiderte Sasuke schmunzelnd.   „B-Bastard!“ Der Blonde errötete, als ihm bewusst wurde, was er mit den Händen gemacht hatte und legte sie dann auf seinen Bauch. „Ich sag sie dir nur, wenn du mir dann auch etwas Peinliches von dir erzählst!“   Sasuke schnaubte. „Ich bin ein Uchiha“, erinnerte er ihn daran, „Mir passiert nichts Peinliches.“   „Pah! Als ob!“ Naruto blies die Wangen auf und drehte sich dann wieder zu ihm auf die Seite. „Ich erzähl dir etwas Peinliches von mir und dann erzählst du mir etwas. Abgemacht?“ Er hob eine Augenbraue.   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Na schön“, stimmte er schließlich mit einem Stöhnen zu, „Aber du erzählst zuerst.“   „Okay… Also…“ Naruto räusperte sich. Die Röte war wieder zurück in seinen Wangen. „Ich bin ja mit meiner Mum alleine aufgewachsen und deswegen hab ich ziemlich an ihr gehangen. Ich war so ein richtiges Mamakind.“ Er lachte verlegen. „Und naja… Eines Tages hat Mum eine Katze mit nach Hause gebracht. Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich da war… Ich schätze mal vier?“   Er legte die Stirn in Falten. „Naja, keine Ahnung, ist aber auch egal. Mum hatte also diese Katze mit nach Hause gebracht. Die Katze war noch ganz jung und sehr schwach. Sie war eine Streunerkatze, ohne zuhause und das alles und war ziemlich ausgemergelt gewesen. Meine Mutter hat sie dann also aufgepeppt und sie wieder fit fürs Leben gemacht und so und naja…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Sie hatte in den Tagen nicht so viel Zeit für mich und da bin ich ziemlich eifersüchtig geworden…“   „Nein.“ Sasuke prustete, als ihm klar wurde, in welche Richtung diese Geschichte gehen würde. „Du hast doch nicht wirklich…?“   „Ugh, doch!“ Mit einem Grunzen schlug sich Naruto gegen die Stirn. „Keine Ahnung, was mir damals durch den Kopf gegangen ist, aber ich wusste nur, dass sich Mum momentan nur um diese Katze kümmert und da dachte ich… Naja, wenn ich auch eine Katze wäre, dann würde sich Mum wieder mehr um mich kümmern. Also hab ich mir ein Messer genommen und naja…“ Er leckte sich über die Zähne. „Dann hab ich mir halt diese… Schnurrhaare in die Wangen geritzt.“   Sasuke schnaubte, die dunklen Augen funkelnd vor Amüsement. „Und wie hat sie dann reagiert?“ Er streckte erneut eine Hand aus, um mit dem Zeigefinger die Narben nachzuzeichnen.   Naruto seufzte entspannt und schloss die Augen. „Sie ist ausgerastet. Sie hat so lange geschrien, bis sie ihre Stimme verloren hat und hat mir so einen harten Klaps auf den Arsch gegeben, dass ich tagelang nicht mehr richtig sitzen konnte.“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Dann hat sie geheult und mich umarmt…“   „Mh“, machte Sasuke nachdenklich, „Das war wirklich ziemlich bescheuert.“   „Tja, ich war halt noch ein Kind gewesen!“, verteidigte Naruto sich knurrend und zeigte mit dem Finger dann auf den anderen, „Jetzt erzähl mir eine von deinen peinlichen Geschichten.“   „Ich hab keine“, erwiderte der Dunkelhaarige tonlos, während er immer noch über Narutos Gesicht strich.   „Hey!“ Naruto funkelte ihn an und schnappte nach seinem Zeigefinger, als dieser seinen Lippen gefährlich nahe kam, „So haben wir aber nicht gewettet, du Arschloch! Los, du musst mir jetzt auch eine sagen!“   Seufzend zog Sasuke seine Hand weg und rollte sich auf den Rücken. „Ich wollte früher meinen großen Bruder heiraten“, sagte er nach ein paar Sekunden des Schweigens.   Naruto lachte leise. „Was, echt?“   Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu. „Ja, echt“, bestätigte er, „Ich hab meinen Bruder früher über alles geliebt und hätte damals alles für ihn gemacht. Da war ich aber noch jung und naiv und wusste nicht, was für ein Arschloch mein Bruder eigentlich ist.“   „Oh…“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Erzählst du deswegen nicht gerne von deiner Familie?“, fragte er vorsichtig nach.   „Ja.“ Sasuke nickte. „Und weil ich sie nicht mehr als meine Familie ansehe. Sie sind für mich gestorben.“   „Autsch.“ Naruto verzog das Gesicht. „Ziemlich hart, meinst du nicht?“   „Du hast doch keine Ahnung“, zischte Sasuke, die Augen zu Schlitzen verengt. „Sie haben sich nie wirklich für mich interessiert. Mein Bruder hat mich mein ganzes Leben lang nur verarscht und meinem Vater war nur wichtig, dass ich wie er auch Anwalt werde, aber das wollte ich nie. Und das hab ich ihm auch gesagt. Was hat er daraufhin gemacht?“ Er knirschte mit den Zähnen. „Er hat mich verprügelt und dann raus geschmissen. Ich war damals siebzehn. Seitdem hab ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie.“ Beim letzten Wort rümpfte er angewidert die Nase.   „Gar keinen?“ Überrascht riss Naruto die Augen auf. „Aber es ist doch deine Familie… Dein Fleisch und Blut… Krass.“   „Darauf scheiß ich.“ Sasuke fletschte die Zähne. „Sie haben mich wie Dreck behandelt. Die einzige, die mich ab und an anruft ist meine Mutter, aber das nur zum Geburtstag. Anfangs hat sie mich angefleht zurück zu kommen, aber ihr ist schnell klar gewesen, dass meine Entscheidung, alle Bindungen zu ihnen zu trennen, endgültig ist.“   „Mhmh“, machte Naruto, die Augenbrauen zusammengezogen. Ihn nervten sein Onkel und seine Tante zwar auch öfters und er war wirklich froh, nicht mehr bei ihnen wohnen zu müssen, aber er hielt dennoch regelmäßigen Kontakt und achtete darauf, sie mindestens einmal im Monat besuchen zu gehen.   Er hatte noch einige Fragen an Sasuke, zum Beispiel, was er damit gemeint hatte, als er sagte, dass sein Bruder ihn verarscht hatte oder ob seine Familie wusste, dass er schwul war, aber er entschloss sich, sie lieber nicht zu stellen. Sasuke wirkte ziemlich aufgewühlt und es war deutlich, dass er nicht gerne über das Thema sprach.   Naruto gähnte und stahl dann einen Blick auf die Uhr. Kurz nach Mitternacht. Er drehte den Kopf zu Sasuke und sah, dass dieser ihn beobachtete. „Willst du schon schlafen?“, fragte er ihn und streckte sich, „Oder noch was zocken?“   Sasuke zuckte mit den Schultern und streckte die Beine aus. „Ich bin nicht wirklich müde“, gab er zu und massierte sich mit einem Grunzen den Nacken.   „Ich auch nicht.“ Naruto zog seinen Pullover nach unten und stand dann auf. „Lass uns den Rest der Pizza essen und noch ein paar Noobs abknallen.“   „Oh ja.“ Mit einem Schmunzeln erhob sich Sasuke. „Denn es gibt nichts Besseres, als kalte Pizza und warmes Bier.“   Naruto lachte. „Ganz genau, Mann!“ Er schenkte dem anderen sein breitestes Grinsen und machte sich dann auf die Suche nach Kirby, damit dieser ihnen beim Leute abknallen zusehen konnte.   Hach, das Leben konnte doch wirklich schön sein, wenn es wollte.   -----------------------------------------------------------------------------   Ein etwas längeres Kapitel, welches ebenfalls zu meinen Lieblingskapiteln gehört :D Ich hoffe also, dass es euch auch gefällt, hehe :3 Als ich mir Gedanken über die Fanfic gemacht hab, dann war das eine der Szenen , bei denen ich mich am meisten aufs Schreiben gefreut habe: Naruto und Sasuke liegen im Bett und reden einfach :]   Oh, und bevor jemand sagt, dass es keinen Nasenfetisch gibt: Ich hab auch einen >O< Nasen sind halt einfach… schön *-* Wenn sie grade sind >D   Was mich übrigens verwundert hat ist das einige von euch gesagt haben, Naruto hätte im letzten Kapitel gebaggert? :o Ich weiß nicht, vielleicht ist das falsch rüber gekommen, aber Naruto hatte nie die Absicht, Sasuke anzubaggern oder ähnliches. Er hat das mit den Berührungen nur gemacht, weil er Sasukes Reaktionen austesten wollte und nicht, weil er etwas von ihm will oder so :D Wollte das nur mal klarstellen, hehe :B   Und omg, Sasuke hat einen perversen Witz gemacht :o :o Das würd übrigens bald häufiger vorkommen, da sich Sasuke immer wohler fühlt in Narutos Gegenwart, wie man wohl merkt, und das ist eben eins dieser Anzeichen, dass Sasuke… ja, offener wird und so :D Ich mein, wenn man Yaoi Fanfics schreibt, dann muss man wenigstens auch ein bisschen pervers sein, oder? :D   Geht einer von euch auch auf den Japantag am Samstag? :o Wenn ihr dort jemanden trefft, der so (http://images.wikia.com/mspaintadventures/images/6/6d/02733.gif (http://images.wikia.com/mspaintadventures/images/6/6d/02733.gif) ) aussieht, dann bin ich das höchstwahrscheinlich >D   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Sasuke findet heraus, dass Naruto morgens eine sehr… anhängliche Person ist. Dann wird auch noch über Morgenlatten, Körperbehaarungen bei Männern und Dessous geredet! Und… Sasuke hat eine Überraschung für Naruto! Was dies wohl sein mag…?   Bis dann Kapitel 8: Let's talk about Sex, Baby ------------------------------------- „Mnoah…“ Mit einem grunzenden Geräusch rieb sich Naruto übers Gesicht, während er langsam aber sicher aus dem Land der Träume zurück in die Realität geholt wurde. Er war zwar nun so gut wie wach, aber seine Augen fühlten sich dennoch so unglaublich schwer an und das Bett, in welchem er lag, war so schön warm und angenehm weich, weswegen er beschloss, für ein paar Minuten einfach noch etwas dazuliegen und zu dösen.   Nach einiger Zeit wunderte er sich allerdings, warum die Matratze unter ihm eigentlich so ungewohnt weich war und er brauchte geschlagene drei Minuten, bis ihm schließlich wieder einfiel, dass er ja bei Sasuke gepennt hatte und demnach nun in dessen Bett lag. Er lächelte, als er an seinen Freund dachte und rutschte unbewusst näher zum anderen Körper, dessen Wärme er neben sich spüren konnte.   Er stöhnte leise und rieb sich mit dem Handrücken erneut übers Gesicht, bevor er sein linkes Auge mit einem Blinzeln öffnete. Zuerst sah er nichts außer unscharfen Konturen, doch dann wurde seine Sicht langsam besser und er konnte Sasuke entdecken.   Sasuke lag auf der Seite, Ellbogen auf die Matratze gedrückt und das Gesicht gegen seine Handfläche gelehnt. Seine Haare waren wirr und standen in seltsamen Winkeln ab. Die Decke, die sie sich in der Nacht geteilt hatten, war bis zu seiner Hüfte herunter gerutscht und entblößte so einen blassen, muskulösen und haarlosen Oberkörper.   Naruto lächelte. „Hi“, murmelte er, die Stimme noch etwas rau vom Schlaf.   „Hey“, erwiderte Sasuke, den Blick auf ihn gerichtet. „Gut geschlafen?“   Naruto summte zustimmend und streckte seine Hand dann aus, um eine dunkle Haarsträhne hinter Sasukes Ohr zu streichen. „Bist du schon lange wach?“, wollte er wissen.   Sasuke zuckte mit den Schultern, die Augen auf Narutos Finger gerichtet. „Nicht allzu lange“, antwortete er und neigte den Kopf leicht, als gebräunte und leicht raue Fingerspitzen über seinen Kieferknochen strichen. „Was machst du?“   „Keine Ahnung“, antwortete Naruto ehrlich, die Lippen zu einem kleinen Lächeln verzogen. „Dich anfassen?“ Er ließ seine Finger über fein gezupfte Augenbrauen gleiten.   Sasuke schnaubte. „Keine Ahnung?“, wiederholte er amüsiert, ließ Narutos Finger aber sein Gesicht und seinen Hals erkunden. Er schloss sogar mit einem leisen Grummeln die Augen, als Narutos Daumen leicht gegen seinen Adamsapfel drückte.   „Ja“, bestätigte Naruto mit einem Grinsen, „Keine Ahnung. Ich bin kurz nach dem Aufwachen irgendwie immer…“ Er suchte nach dem richtigen Wort. „Ich weiß nicht… anhänglich?“   „Das kann ich bestätigen“, erwiderte Sasuke.   „Penner.“ Naruto drückte mit den Fingern Sasukes Wangen ein, sodass sein Mund aussah wie der von einem Fisch. Er lachte, als ihm ein böser Blick zugeworfen wurde und drehte sich dann auf den Rücken, die Hände über seinen Kopf ausgestreckt. „Ich hoffe, ich hab nicht allzu laut geschnarcht.“   „Ein wenig.“ Sasuke kämmte sich mit den Fingern durchs Haar. „Aber nach einem gezielten Tritt von mir warst du wieder still.“   „Ah.“ Der Blonde lachte. „Deswegen tut mein Arsch so weh.“ Er rieb sich leicht übers Steißbein, welches tatsächlich ein wenig wehtat, so als hätte es den ein oder anderen Tritt abbekommen, und hob die Decke dann an, um zwischen seine Beine sehen zu können.   „Was sollte das?“, fragte Sasuke nach, als Naruto die Hände auf seinen Bauch legte.   „Nichts. Hab nur nachgesehen, ob ich eine Morgenlatte habe.“ Grinsend drehte Naruto den Kopf zu ihm.   Sasuke schnaubte. „Ah ja. Hast du?“   „Nope.“ Naruto schüttelte mit dem Kopf. „Du?“, fügte er mit erhobener Augenbraue hinzu.   Mit einem Schmunzeln strich sich Sasuke die Haare aus dem Gesicht. „Hatte, aber ich hab mich vorhin darum gekümmert, als du noch geschlafen hast.“   „Hm.“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Ich weiß nie, wann du etwas ernst meinst und wann du nur wieder deinen geliebten Sarkasmus verwendest.“   „Das ist nicht mein Problem.“   „Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und rieb sich über die Augen. „Mmpf. Ich bin irgendwie noch ein bisschen müde, aber anderseits fühle ich mich wirklich fantastisch! Ich hab echt lange nicht mehr so gut gepennt, Mann.“   „Das sagt jeder, der nach einer Nacht mit mir in meinem Bett aufwacht.“ Sasuke schmunzelte.   „Ach wirklich?“ Naruto leckte sich über die trockenen Lippen und rollte sich auf die Seite. „Hast du schon einmal einen One-Night-Stand gehabt?“   Sasuke presste die Lippen zusammen und sah so aus, als wollte er auf diese Frage nicht antworten, tat dies aber dann doch. „Ja.“   „Wie viele?“, wollte Naruto genauer wissen.   „Drei oder vier. Ich weiß es nicht mehr genau, ich hab nie nachgezählt.“   „Hmm.“ Naruto nickte. „Ich hatte auch ungefähr so viele. Ist eigentlich nicht mein Ding, ich find Sex viel besser, wenn eine emotionale Verbindung besteht und so, aber manchmal ist man halt einfach scharf und sieht eine geile Tussi und dann ergibt sich das so.“ Er gluckste und legte seine Hand dann zwischen ihre Köpfe auf die Matratze. „Wann war dein letzter One-Night-Stand?“   Sasuke runzelte die Stirn leicht. „Vor einigen Wochen. Sieben oder acht, würde ich schätzen.“   „Das war dann also auch das letzte Mal, dass du Sex hattest? Oder hattest du danach noch eine Beziehung, oder so?“   Der Dunkelhaarige zog die Mundwinkel herunter. „Das geht dich nichts an.“   Naruto lachte leise. „Ich deute das als Ja.“ Als Sasuke ihm einen grimmigen Blick zuwarf lachte er nur noch lauter. „Ist schon cool, Mann, mein letzter Sex ist noch länger her.“   „Hn.“   Naruto stöhnte leise und richtete sich dann in eine sitzende Position auf. „Wie spät ist es?“, wollte er von Sasuke wissen, während er seine Hand unter seine Shorts schob, um sich am Hintern zu kratzen.   „Genau vor deiner Nase hängt eine Wanduhr“, war Sasukes freundliche Antwort.   Naruto brummte nur und verengte die Augen zu Schlitzen, um die Zeiger auf der Uhr besser erkennen zu können. „Kurz nach zwölf. Wow, das ist früh für mich, ich penn sonst immer bis vierzehn Uhr, oder so.“   Sasuke hob beide Augenbrauen hoch und richtete sich dann ebenfalls langsam auf. „Wie äußerst produktiv.“   „Bin eh ein Nachtmensch.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich geh mal eben pissen, okay?“   Sasuke nickte. „Okay, ich werd solange das Frühstück machen. Was möchtest du haben?“   „Cornflakes wären cool“, erwiderte Naruto, während er zum Badezimmer tapste, „Seitdem du die Dinger gestern vor meiner Nase gegessen hast bin ich schon die ganze Zeit geil auf das Zeug. Ich liebe Zimt einfach!“   Sasuke schnaubte. „Okay. Du kannst dann auch zuerst ins Bad, ich geh nach dem Frühstück.“   „Alles klar.“   Im Badezimmer angekommen schloss Naruto die Tür hinter sich und erleichterte seine Blase erst einmal. Als er dies erledigt hatte, wusch er sich die Hände und dann das Gesicht. Er putzte seine Zähne grob mit den Fingern, da er ja keine Zahnbürste mitgebracht hatte, benutzte Sasukes Deoroller, welcher überraschend fruchtig roch, und kämmte sich mit den Händen dann grob durchs Haar. Eine Katzenwäsche, aber er war viel zu hungrig, um sich nun intensiverer Körperpflege zu widmen.   Als er dies alles also erledigt hatte ging er zu Sasuke in die Küche, immer noch nur seine Boxershorts tragend, und setzte sich dann an den Küchentisch. „Wo ist Kirby?“, fragte er, da er die Katze bis jetzt noch nicht gesehen hatte.   „Keine Ahnung. Wahrscheinlich im Schnee spielen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und stellte Naruto eine Schüssel gefüllt mit Zimtcornflakes vor die Nase.   „Danke!“ Naruto strahlte ihn an und nahm den Löffel, um die Cornflakes gut umzurühren. Er mochte sie am liebsten, wenn sie leicht matschig waren und achtete dementsprechend auch darauf, dass sie alle in der Milch waren und nicht am Rand der Schüssel klebten. „Aber Schnee? Ist ihm das nicht zu kalt?“   „Anscheinend nicht.“ Sasuke, der sich ihm gegenüber an den Tisch gesetzt hatte, sah ihn an. „Du kannst gerne meinen Rasierer benutzen.“   „Nee, zu faul.“ Naruto rieb sich übers Kinn und konnte leicht kratzige Bartstoppeln unter seinen Fingern spüren. „Außerdem rasier ich mich eh nie jeden Tag. Mir macht es nichts aus, ein paar Stoppeln an Kiefer und Kinn zu haben.“   „Hn“, machte Sasuke nur.   Naruto blickte ihn an. „Wow“, meinte er überrascht und streckte seine Hand aus, um mit seinem Daumen über Sasukes Kiefer zu reiben, „Du hast Bartstoppeln. Ist mir eben gar nicht wirklich aufgefallen.“   „Was eine seltsame Sache für einen Mann Bartstoppeln zu haben“, erwiderte der andere augenrollend.   „Ich war nur etwas überrascht, ich hab dich bis jetzt immer nur glatt rasiert gesehen.“ Naruto grinste und rührte mit seinem Löffel noch einige Male in der Milch herum, bevor er sich etwas von den Zimtflakes in den Mund schob. „Hast du überhaupt schon einmal einen Bart gehabt?“   „Nein und ich plane es auch nicht in nächster Zukunft“, war Sasukes eindeutige Antwort.   „Mh.“ Naruto leckte über die Unterseite von seinem Löffel. „Hast du schon einmal jemanden geküsst, der einen Bart hatte? Oder Stoppeln?“   „Ja.“ Sasuke sah zur Küchentheke herüber, als die Kaffeemaschine anfing zu piepen und erhob sich dann, um sie auszustellen.   „Echt?“ Der Ältere kräuselte die Nase. „Wie ist das so? Jemanden mit einem Bart zu küssen, mein ich? Ist das unangenehm? Ich hab früher mal einen Kinnbart gehabt und eine Ex von mir hat sich darüber pausenlos beschwert.“ Er rieb sich noch einmal übers Gesicht. Die Stoppel waren schon etwas kratzig, aber er konnte sich eigentlich dennoch nicht vorstellen, dass sie beim Küssen wirklich stören würden.   „Es kratzt“, antwortete Sasuke, während er zwei Tassen aus dem Schrank holte und sie mit Kaffee füllte. „Aber ich fand es nicht unbedingt unangenehm. Wirklich gestört hat es mich also nicht. Ich find es viel unangenehmer, wenn man an anderen Stellen behaart ist.“   „Die da wären?“ Neugierig hob Naruto eine Augenbraue und nahm den Kaffee, der ihm gereicht wurde, dankbar an. „Hast du irgendwo Milch oder Zucker?“   Sasuke holte eine kleine Zuckerdose heraus und stellte sie auf den Küchentisch. „Milch ist im Kühlschrank“, erwiderte er und nickte mit dem Kopf zu diesem, „Allerdings nur normale H-Milch.“   „Das ist schon okay.“ Naruto winkte mit der Hand ab und holte die Milch hervor, um eine großzügige Menge von ihr in den Kaffee zu schütten. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“   „Ah“, machte Sasuke und stellte seine Tasse ab, nachdem er an ihr genippt hatte. „Brustbehaarung mag ich nicht. Und Achselbehaarung.“   „Hab ich beides nicht.“ Naruto grinste ihn an. „Wie sieht’s aus mit Intimbehaarung? Rasiert sein oder darf da ruhig was da sein?“   „Sollte da sein“, meinte Sasuke, die Miene nachdenklich. „Aber es sollte gepflegt sein und nicht aussehen wie ein Urwald. Komplett rasierte Schwänze sehen meiner Meinung nach ziemlich lächerlich und unmännlich aus. Da würde ich mir vorkommen, als wenn ich Sex mit einem Kind hätte, dass noch nicht in die Pubertät gekommen ist.“   Naruto verschluckte sich an seinen Cornflakes bei dieser Antwort und fing an zu lachen. „Seh ich auch so“, stimmte er ihm zu, als er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, „Ich find auch immer, dass es in Pornos bescheuert aussieht, wenn die Kerle da nichts haben. Bei einer Frau bevorzuge ich allerdings rasiert.“ Er trommelte mit den Fingern gegen die Kaffeetasse. „Das ist beim Lecken sonst ziemlich unangenehm.“   Sasuke verzog angewidert das Gesicht. „Zu viele Informationen, Naruto.“   Dieser lachte. „Sorry.“ Er löffelte sich etwas mehr von den Zimtflakes in den Mund. „Ich vermisse Kirby.“   Sasuke schnaubte. „Der wird schon bald kommen. Es ist Mittagszeit und zu dieser Zeit kommt er immer, weil er weiß, dass ich dann koche und erhofft sich, etwas von mir erbetteln zu können.“   „Aww, was du bestimmt nicht tust, oder?“ Naruto lehnte seine Wange gegen seine Hand. „Du scheinst ein ziemlich hartes Herrschen zu sein.“   „Ab und an gebe ich ihm etwas, aber wirklich nur selten. Seitdem er so fett ist allerdings nicht mehr.“   „So fett ist Kirby jetzt auch wieder nicht.“ Naruto runzelte nachdenklich die Stirn, während er sich die Statur des Katers zurück ins Gedächtnis rief. „Er ist schon etwas dicker und fuck, verdammt schwer ist er auch! Aber man sieht ihm sein Gewicht nicht wirklich an. Es dauert noch etwas, bis er wie Garfield aussieht und ich denke erst dann solltest du dir um sein Gewicht wirklich Sorgen machen.“   Sasuke schnaubte nur und Naruto fuhr fort: „Falls es dann dennoch so weit gekommen und Kirby so extrem fett geworden ist, dann ruf einfach mich an!“ Grinsend tippte er sich mit dem Daumen auf die Brust. „Ich werd dann sein Personal Coach! Ich nehm ihn mit, wenn ich das nächste Mal ins Fitnessstudio gehe und lasse ihn dann ein wenig auf dem Laufband schwitzen!“   „Oh, das würde Kirby sicher freuen.“   Naruto nahm einen schlürfenden Schluck von seinem Kaffee. „Das glaub ich, heh!“   ~ xXx ~   Naruto seufzte, als er endlich an der Reihe war von der Kassiererin bedient zu werden und legte die Spielhülle von „The Elder Scrolls 5: Skyrim“ auf die Theke. „Ziemlich viel zu tun, huh?“, fragte er die Dame, während sie seinen Artikel einscannte.   Sie stöhnte leise. „Im Moment ist es sogar noch einigermaßen ruhig. Einen Tag vor Weihnachten und an Heiligabend selbst ist es immer am schlimmsten.“   „Kann ich mir vorstellen…“ Er grinste sie mitfühlend an und holte dann seine Geldbörse heraus, um den von ihr genannten Betrag zu bezahlen. „Hey, gibt es hier irgendwo auch den Service, dass man sich Dinge als Geschenk einpacken lassen kann?“, fragte er nach, „Das ist nämlich ein Geschenk für einen Kumpel und ich bin ziemlich scheiße im Verpacken.“ Er rieb sich über den Nacken.   Die Kassiererin nickte und gab ihm sein Wechselgeld zurück. „Ja, da hinten.“ Sie deutete mit dem Kopf nach rechts. „Ist allerdings kostenpflichtig.“   „Aw, ist schon okay.“ Naruto verstaute sein Portmonee wieder in seiner Gesäßtasche und griff nach der Tüte. „Ich bin echt ein Loser darin, deswegen ist es mir schon lieber, wenn das jemand für mich verpackt.“ Grinsend hob er die Hand in die Luft. „Danke. Oh, und schöne Feiertage! Ist vielleicht etwas früh, da es noch ein paar Tage dauert, bis der fette alte Sack namens Weihnachtsmann beim Versuch durch den Kamin zu klettern hängen bleibt, aber gut. Besser zu früh als zu spät!“   Sie lächelte ihn an. „Danke, gleichfalls“, erwiderte sie und kümmerte sich dann direkt um den nächsten Kunden.   Mit einem fröhlichen Summen machte sich Naruto auf den Weg in die Richtung, in die die Kassiererin gezeigt hatte, und tatsächlich. Dort stand eine kleine Theke mit einer älteren Frau dahinter, die für 200 Yen anbot, gekaufte Artikel als Geschenk zu verpacken. Naruto begrüßte sie mit einem Lächeln, übergab ihr das Computerspiel und die Quittung, damit sie auch wusste, dass er den Artikel wirklich gekauft hatte, und beobachtete dann, wie sie sich an die Arbeit machte.   Es war eine Woche vor Weihnachten und Naruto hatte beschlossen, heute die Geschenke für seine Familie und Freunde kaufen zu gehen. Normalerweise machte er dies immer auf den letzten Drücker, aber er hatte heute sein Gehalt von seinem neuen Minijob – eine Stelle im Getränkemarkt – bekommen und entschieden, noch am selben Tag einkaufen zu gehen, bevor er das Geld für irgendeinen Schrott ausgab und dann nichts mehr für Geschenke übrig hatte. Etwas, was schon öfter vorgekommen war.   Das Computerspiel, welches er gerade gekauft hatte, war für Kiba. Er wusste, dass sein Freund das Spiel schon lange haben wollte und außerdem wollte Naruto selbst es auch zocken und wenn er es Kiba schenken würde, dann könnte er es sich bestimmt öfter mal ausleihen und spielen – perfekt. Also hatte er im Endeffekt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.   Sakuras Geschenk hatte er auch bereits gekauft. Er wusste, dass sie total auf Hello Kitty abfuhr und hatte ihr deswegen pinke Kopfhörer mit dieser dämlichen Katze drauf gekauft. Naruto konnte zwar ganz und gar nicht nachvollziehen, was man an dem Vieh toll finden konnte, aber gut. Sakura stand auf alles, was mit Hello Kitty zu tun hatte, und so wusste man bei Geburtstagen oder Weihnachten immer, was man ihr schenken konnte. Irgendetwas mit Hello Kitty drauf und sie war das glücklichste Mädchen der Welt.   Ein Geschenk für Hinata zu finden war da etwas schwerer gewesen. Sie sagte nie, was sie haben wollte, wenn man sie fragte. Kiba nach Rat zu fragen brachte da überhaupt nichts; er war genauso ratlos wie Naruto. Er wusste allerdings, dass Hinata total auf Paramore stand und da die Band bald nach Konoha kommen würde, hatte Naruto ihr einfach ein Ticket für das Konzert geschenkt. Und da ein Stück Papier als Geschenk in seinen Augen ziemlich blöd rüber kam, hatte er ihr noch eine singende Plastikblume gekauft. Er wusste schließlich, dass sie auf so kitschiges Zeug stand.   Etwas für seinen Onkel und seine Tante zu finden war Naruto dagegen nicht besonders schwer gefallen. Tsunade hatte er eine Flasche Sake und einen Glücksbringer gekauft und Jiraiya den Playboykalender fürs nächste Jahr.   Bei jeder Person hatte Naruto also wenigstens eine grobe Ahnung gehabt, was er ihr zu Weihnachten schenken sollte, doch bei einem ganz bestimmten Bastard hatte er überhaupt keinen Plan. Nämlich bei Sasuke.   Er bedankte sich bei der älteren Dame und bezahlte sie für das Einpacken, bevor er mit zusammen gepressten Lippen den Laden verließ. Draußen angekommen schlug ihm sofort der eisigkalte Wind ins Gesicht und mit einem Bibbern schlang Naruto seinen Schal enger um seinen Hals, um diesen besser vor der Kälte schützen zu können.   „K-Kalt“, meinte er zähneklappernd, während er planlos durch Konohas Innenstadt herum lief. Er hatte wirklich keine Ahnung, was er Sasuke zu Weihnachten schenken sollte. Er wusste zwar, dass Sasuke Videospiele und Anime/Manga mochte, aber er war sich nicht sicher, was er ihm da kaufen sollte.   Sie kannten sich nun zwar schon knapp zwei Monate und Naruto wusste auch, welche Art von Games Sasuke bevorzugte, aber dennoch hatte er irgendwie Schiss, ihm das Falsche zu kaufen. Er wollte schließlich, dass sein Geschenk für Sasuke perfekt war!   Seine Augen streiften über die Geschäfte und er musste lachen, als sein Blick auf einem Sexshop ruhen blieb. „Vielleicht kauf ich ihm einen Dildo“, scherzte er, „Er hatte ja schließlich lange keinen Sex mehr gehabt und vielleicht vermisst er es ja, etwas im Arsch zu haben?“   Naruto grinste und obwohl sein Vorschlag, Sasuke ein Sexspielzeug zu Weihnachten zu schenken, nicht ernst gemeint war, bewegten sich seine Füße dennoch auf den Sexshop zu und er betrat den Laden. Er mochte Sex schließlich und vielleicht fand er ja einen guten Porno für seine Sammlung zuhause? Er bevorzugte es zwar eigentlich, sich Pornos im Internet anzusehen, da dies kostenlos war, aber das hielt ihn dennoch nicht davon ab, sich die ein oder andere interessante DVD, die er fand, auch mal zu kaufen.   „Hi, Karui!“, begrüßte er die rothaarige Verkäuferin mit einem Grinsen.   „Heyho, Kleiner.“ Sie nickte ihm zu und widmete sich dann sofort wieder dem Motormagazin, welches sie gerade am Durchblättern war.   Naruto kannte Karui und sie wusste, dass er bereits volljährig war, deswegen musste er ihr auch nicht seinen Personalausweis zeigen. Etwas, was er ansonsten ziemlich oft tun musste, da ihn Verkäufer irgendwie immer für minderjährig hielten und ihm nie glaubten, wenn er ihnen sagte, dass er bereits 22 Jahre alt war.   Pfeifend machte sich der Blonde auf den Weg zur DVD-Abteilung, doch dann fiel ihm plötzlich etwas ins Auge und er bog scharf nach rechts ab, um zu den Dildos zu gelangen. Er grinste, als er einen blauen Dildo in der Form eines Delphins sah und nahm ihn in die Hand.   „Das wäre doch perfekt für Sasuke!“, rief er aus und rieb mit dem Daumen über die Schnauze des Delphins. Als er sich vorstellte, wie Sasuke wohl reagieren würde, wenn er ihm das schenken würde, brach er in Gelächter aus.   „F-F-ahaha-ck!“ Er krümmte sich vor Lachen, die Arme um seinen Bauch geschlungen. „Sein Gesicht wäre göttlich!“ Immer noch glucksend strich er sich die Tränen aus den Augen und legte den Dildo dann wieder weg.   Sasuke würde ihn wohl den Schwanz abhacken, wenn er ihm so etwas schenken würde und Naruto war noch nicht wirklich bereit dafür, sein bestes Stück zu verlieren. Eigentlich war er nie bereit dafür, es zu verlieren! Es hieß ja nicht ohne Grund bestes Stück.   Naruto machte sich wieder auf den Weg zu den Pornos, da vibrierte auf einmal sein Handy. Er holte es aus seiner Hosentasche und prustete amüsiert, als er sah, wer ihn da gerade anrief.   „Wenn man vom Teufel spricht…“ Grinsend schüttelte er den Kopf, während der Name ‚Sasuke‘ auf dem Display aufblitzte. Er klickte auf den grünen Knopf und hielt sich das Handy dann ans Ohr. „Hallo?“   „Hi“, ertönte eine tiefe Stimme von der anderen Leitung. „Ich bin‘s.“ Eine kurze Pause. „Sasuke.“   „Hey, Sasuke“, begrüßte Naruto ihn, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Er freute sich immer, die Stimme seines Freundes zu hören. „Alles klar bei dir?“   „Kirby nervt etwas, aber sonst ja.“   Naruto lachte. „Wieso das?“, wollte er wissen, „Bettelt er wieder nach Essen?“   „Diesmal nicht“, verneinte Sasuke, „Aber er miaut die ganze Zeit wie verrückt herum und ich hab keine Ahnung warum.“   „Aww“, machte Naruto und rieb sich übers Gesicht, „Er vermisst mich bestimmt und ruft nach mir.“   „Vielleicht.“ Auf der anderen Seite war ein Rascheln zu hören. „Wo bist du gerade? Zuhause?“   „Nope.“ Grinsend schüttelte Naruto den Kopf. „Im Sexshop.“   Für ein paar Sekunden herrschte Stille. „Will ich wissen wieso?“, fragte Sasuke schließlich.   Naruto lachte. „Keine Ahnung. Willst du?“   „Ich denke, auf dieses Wissen kann ich verzichten. Bist du beschäftigt?“   „Nö, nicht wirklich.“ Naruto legte die Einkaufstüten zwischen seine gespreizten Beine und lehnte sich dann gegen ein Regal. „Ich bin gerade Weihnachtsgeschenke einkaufen, aber bin so gut wie fertig.“   „Hm“, machte Sasuke, „Hast du Lust, dich mit mir zu treffen? Zu einem Kaffee vielleicht?“   „Klar, immer doch!“ Naruto strahlte. „Ich hab Hunger. Wie wär‘s mit Dunkin Donuts?“   Sasuke summte zustimmend. „Okay“, sagte er, „Ich bin noch zuhause, es dauert also so eine halbe Stunde, bis ich da bin.“   Naruto schob seine freie Hand in seine Gesäßtasche. „Kein Ding, Mann. Ich kann warten.“   Sasuke grunzte. „Du kannst die Zeit ja solange in deinem Sexshop nutzen.“   „Werd ich machen!“ Naruto gluckste leise. „Ich werd solange diese ultra heißen Dessous anprobieren und diese geilen Strapsen.“   „Sexy“, erwiderte Sasuke tonlos.   Naruto musste lachen. „Ich weiß! Soll ich sie dir nachher vorführen?“   „Nur wenn Kirby sie auch sehen darf.“   Amüsiert schüttelte der Ältere den Kopf. „Wer hätte gedacht, dass sich hinter deiner kalten Schale solch ein Perversling verbirgt?“   „Es heißt raue Schale“, korrigierte Sasuke ihn, „Nicht kalte.“   „Ich weiß.“ Naruto schmollte. „Aber du bist nicht wirklich rau, sondern eher… kalt… Unantastbar irgendwie.“   „Dafür, dass ich unantastbar bin, hast du deine Pfoten aber ziemlich oft an irgendeinem meiner Körperteile.“   Naruto lachte und errötete. Es stimmte ja, er fasste den anderen schon ziemlich oft an, besonders, nachdem er dieses Experiment vor einigen Wochen gestartet und herausgefunden hatte, dass Sasuke nicht wirklich negativ auf Berührungen reagierte. Zwar auch nicht wirklich positiv, da er sie meistens ignorierte, aber genau deswegen wunderte es ihn umso mehr, dass es Sasuke auffiel, wie oft er ihm eine Hand auf die Schulter legte oder ähnliches. „Und du liebst jede Sekunde davon“, triezte er ihn spitzbübisch.   „Mhh.“ Ein lautes Knallen war zu hören. Wahrscheinlich hatte Sasuke die Haustür zugemacht. „Ich bin jetzt auf dem Weg. In einer halben Stunde bin ich da.“   „Okay.“   „Vergiss die Dessous nicht. Ich mag lila.“   Naruto prustete erheitert. „Bastard. Bis gleich.“   „Bis gleich.“   Naruto hielt das Handy solange an sein Ohr gepresst, bis Sasuke aufgelegt hatte und steckte es dann mit einem Lächeln wieder in seine Hose. Es freute ihn wirklich, dass sich Sasuke ihm noch mehr geöffnet hatte.   Seit diesem Tag vor knapp zwei Wochen, an dem er bei Sasuke übernachtet hatte, waren sie einen großen Schritt weiter gekommen in ihrer Freundschaft. Der Dunkelhaarige fraß nicht mehr alles in sich hinein und er war generell viel offener geworden.   Sex und Beziehungen waren kein Tabuthema mehr für ihn und ab und an erzählte er Naruto sogar etwas von seiner Familie. Er erzählte zwar nie von sich aus, sondern nur, wenn er gefragt wurde und auch dann nur in extrem oberflächlichen und vor allem kurzen Sätzen, aber er erzählte und blockte nicht ab und die Tatsache freute den Blonden wirklich sehr.   Außerdem hatte Sasuke anscheinend eine wirklich versaute Seite, etwas, was er von seinem zum Teil verklemmt wirkenden Freund niemals erwartet hätte! Aber es war unterhaltsam! Naruto konnte ziemlich pervers sein, wenn er wollte, das wusste er und es freute ihn immer, wenn man auf seine Kommentare einging, so, wie es Sasuke nun manchmal tat, und ihm nicht wie Sakura beispielsweise dafür einen in die Fresse schlug.   Naruto schmunzelte, nahm die Einkaufstüten wieder in die Hand und machte sich dann mit einem strahlenden Lächeln auf den Weg zu den DVDs.   ~ xXx ~   Als Naruto sich knapp eine halbe Stunde auf den Weg zu Dunkin Donuts machte, konnte er Sasuke bereits von Weiten vor dem Laden stehen sehen; einen schwarz-weiß gestreiften Schal um den Hals geschlungen und beide Hände in der Manteltasche vergraben.   „Hey!“, rief Naruto ihm zu, eine Hand zur Begrüßung in die Luft gehoben, während er auf ihn zu joggte.   „Hi.“ Sasuke kam ihm ein paar Schritte entgegen.   Schnaufend rieb sich Naruto übers Gesicht, die Wangen wegen der Kälte gerötet. „Sorry, hab nicht auf die Zeit geachtet. Wartest du schon lange?“   Sasuke schüttelte den Kopf. „Ein paar Minuten“, war seine Antwort. „Lass uns reingehen, es ist kalt.“   „Wem sagst du das?!“ Naruto klapperte extra laut mit den Zähnen und folgte seinem Freund in Dunkin Donuts. Sie stellten sich gemeinsam bei der Schlange an der Kasse an, welche glücklicherweise nicht allzu lang war.   „Was ist das?“, fragte Sasuke ihn und nickte mit dem Kopf zu den Tüten in seiner Hand, „Alles Dessous?“   „Klar doch.“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Alle in lila, wie gewünscht.“   Sasuke nickte. „Sehr schön“, meinte er, „Dann muss ich mir ja kein Dessert kaufen, weil ich dich habe.“   „Yeah, Baby, ich bin das beste Dessert, das man haben kann.“ Naruto grinste breit und stieß seinen Ellbogen in Sasukes Seite. „Stehst du auf so etwas?“   „Auf was?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch.   „Crossdressing“, erwiderte Naruto, „Du weißt schon, Männer in Frauenklamotten.“   „Ich weiß schon, was Crossdressing ist.“ Sasuke schnaubte. „Und ja, gelegentlich. Es muss allerdings zur Person passen.“   „Mmh.“ Naruto runzelte die Stirn leicht, während er ihn von Kopf bis Fuß betrachtete. „Du wärst bestimmt heiß in einem Rock“, teilte er dem anderen schließlich mit, „Fuck, wenn du ein Mädel wärst, dann hätte ich dich schon längst über den nächsten Tisch gebeugt und dir das Gehirn raus gevögelt!“ Er lachte laut auf.   „Das heißt nur, weil ich einen Schwanz habe, tust du es nicht?“, fragte Sasuke nach, die Mundwinkel zuckend vor Amüsement.   „Ja, so ungefähr.“ Naruto grinste ihn an und sah dann zur Kasse. Noch eine Person vor ihnen und sie konnten endlich bestellen.   „Das ist sehr intolerant von dir“, tadelte der Dunkelhaarige ihn, „Mein Penis fühlt sich von dir nicht fair behandelt. Er erwartet Gleichberechtigung.“   Naruto musste lachen. „Aww, das tut mir leid, Sasukes Penis“, entschuldigte er sich grinsend beim Geschlechtsteil des anderen, das Gesicht zu seinem Schritt herunter gebeugt, „Wie kann ich das nur wieder gutmachen?“   „Ich denke, mit einer Massage als Entschädigung würde er sich zufrieden geben.“   „Sasuke!“ Lachend schubste Naruto seinen Freund von sich weg. „Hör auf mich anzubaggern, du Schwuchtel!“   „Ich kann nicht.“ Unbeeindruckt zuckte Sasuke mit den Schultern, Hände in der Hosentasche. „Ich bin eine Schwuchtel, wie du so passend fest gestellt hast.“   „Oh Mann.“ Naruto lachte immer noch, als sie schließlich an der Kasse waren und ignorierte den angewiderten Blick, den der Dunkin Donuts Mitarbeiter ihnen zuwarf. „Entweder bist du extrem untervögelt oder du hast nur extrem gute Laune.“   „Eigentlich das Zweite“, erwiderte Sasuke, als sie ihre Speisen und Getränke – einen Apfelzimt Donut und einen Milchkaffee für Naruto, einen Schokolade-Walnuss Donut und eine Latte Macchiato für Sasuke – bestellt und auf ein Tablett geliefert bekommen hatten. „Aber wenn du etwas gegen ersteres unternehmen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an.“   Naruto warf ihm ein wölfisches Grinsen zu, als sie sich an einen Tisch im hinteren Teil der Filiale setzten. „Ich wusste immer, dass du mich willst, Sasuke.“ Er leckte sich über die Vorderzähne. „Jeder will diesen sexy Arsch, aber sorry. Der ist für Frauen reserviert.“   Obwohl… Sasuke hatte ein attraktives Gesicht und wenn- Nein. Naruto schob diesen plötzlich aufkeimenden Gedanken ganz, ganz weit weg von sich. Das hatte er nicht gedacht, niemals.   „Hn.“ Sasuke biss von seinem Donut ab und griff dann nach einer Serviette, um sich die Schokolade vom Mundwinkel zu tupfen.   „Also. Erzähl mir, Sasuke.“ Mit einem neugierigen Grinsen verschränkte Naruto die Arme auf der Tischoberfläche und beugte sich näher zu seinem Freund, welcher ihm gegenüber saß. „Warum bist du so gut gelaunt?“   „Ich würde dich eigentlich gern noch ein wenig weiter leiden sehen, während du dir den Kopf darüber zerbrichst“, antwortete Sasuke schmunzelnd.   „Hey!“ Naruto trat ihm gegens Bein, ein Schmollen im Gesicht. „Du bist so ein Bastard, weißt du das?“   „Ja, ich denke, das habe ich irgendwo schon einmal gehört.“ Seelenruhig nippte Sasuke an seinem Kaffee, während Naruto ihm den jämmerlichsten und mitleidserregendsten Hundeblick, den er aufbringen konnte, zuwarf. „Du siehst lächerlich aus“, kommentierte er mit einem Schnauben.   „Was? Mein Hundeblick wirkt bei dir nicht?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Er funktioniert sonst bei allen! Allen, sogar Kiba! Niemand kann mir widerstehen, wenn ich so niedlich drein blicke!“   „Doch. Ich.“ Amüsiert legte Sasuke die Hände auf den Tisch und trommelte mit den Fingern leicht gegen das Metall.   „Krass. Dann muss ich mir was anderes einfallen lassen… Huh.“ Nachdenklich rieb Naruto sich über den Nacken. Als ihm plötzlich eine Idee kam, schnipste er laut mit den Fingern. „Ich werd deinen Schwanz doch massieren!“   Schnaubend flickte ihm Sasuke einen Krümel von seinem Donut ins Gesicht. „Idiot.“   Naruto öffnete den Mund, damit der Krümel in diesem landen konnte, doch stattdessen traf er ihn an der Augenbraue. „Aww.“ Er rieb sich reflexartig über die Stelle, obwohl das kleine Krümelchen natürlich nicht wehgetan hatte. „Du zielst schlecht. Ich wette, wenn du jemanden in den Mund spritzen willst, dann landet deine Wichse auch überall in seinem Gesicht außer in seinem Mund.“ Er grinste.   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Welch liebliche Ausdrucksweise du wieder an den Tag legst. Außerdem… Vielleicht war das ja auch meine Intention?“   „Oh?“ Mit einem anzüglichen Grinsen beugte sich Naruto näher. „Wie versaut. Ich mag das auch. Das ist ziemlich sexy, huh?“   Sasuke grunzte nur. „Hn.“   „Okay, okay, verstanden.“ Mit einem Lachen hob Naruto beide Hände in die Luft und biss dann in seinen Donut. „Du hast dein heutiges Pensum an Sexgesprächen erreicht. Aber hey, wir arbeiten schon daran, damit wir bald ein richtiges Gespräch über all unsere Fetische führen können.“ Er schnalzte mit der Zunge.   „Okay“, fing Sasuke langsam an, „Ich dachte immer, dass Sai pervers wäre. Aber wie ich sehe, gibt es doch noch Menschen, die ihn in dieser Sache übertreffen können.“   Naruto verschluckte sich beim Lachen, wobei einige Donutkrümel auf den Tisch zwischen ihnen landeten. „So pervers bin ich auch nicht“, erwiderte er, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Er nahm einen Schluck von seinem Milchkaffee, bevor er fort fuhr. „Ich hatte nur ziemlich lange keinen Sex mehr und da staut sich das Ganze bei mir auf. Du weißt schon, blaue Eier und so, die bald drohen abzufallen.“   „Irgendwie bezweifle ich es“, erwiderte Sasuke skeptisch.   „Pah, denk doch, was du willst.“ Der Blonde winkte mit der Hand ab und lehnte seine Wange dann gegen diese. „Weißt du, es ist irgendwie schön, dich mit so guter Laune zu sehen.“ Er lächelte so breit, dass sich kleine Lachfältchen an seinen Augen bildeten. „Das steht dir viel besser als dieser grimmige Gesichtsausdruck, den du sonst immer trägst.“   „Mh“, machte Sasuke nachdenklich, die Augenbrauen zusammengezogen. „Ich denke, ich hab dich nun lange genug auf die Folter gespannt, oder?“   Narutos Augen wurden groß und er starrte den Dunkelhaarigen an. „Oh ja, hast du! Also, warum hast du heute so gute Laune?“   Sasuke strich mit dem Zeigefinger über den Rand seines Getränkebechers, während er aus dem Fenster sah. „Du kannst dich an die Tokyo Game Show erinnern, oder? Über die wir vor ein paar Tagen geredet haben und die Mitte Februar stattfinden wird?“   „Natürlich!“ Naruto schnaubte. „Was ist damit? Ich bin immer noch angepisst, weil die Tickets alle so schnell verkauft waren!“ Schmollend verschränkte er die Arme vor der Brust. Er wäre wirklich gerne zur Messe gegangen.   „Mhh. Ich kenne jemanden, der bei der Messe als Aufbauer hilft“, fuhr Sasuke fort, „Ein alter Freund von mir, der mir noch einen Gefallen schuldet.“   „Nein…“ Naruto spürte, wie sich sein Herzschlag mit einem Mal beschleunigte und seine Hände schwitzig wurden. Er rutschte an den Rand seines Stuhles und fing an, hin und her zu zappeln. „Sasuke…“   „Es ist ziemlich schwer gewesen.“ Sasuke griff mit einer Hand in seine Hosentasche. „Aber…“   „Sasuke… Oh fuck, Sasuke, ich schwör dir, wenn du mich verarschst, dann-“   Tickets. Sasuke hielt ihm zwei gottverdammte Tickets für die verfickte Tokyo Game Show vors Gesicht! Naruto rollten fast die Augen aus dem Kopf und er konnte schwören, dass sein Herz für einen Moment aussetzte.   „Zwei…“, sprach Naruto langsam, den Blick gerichtet auf die zwei schönsten Stücke Papier, die er jemals in seinem ganzen Leben gesehen hatte, „Du hast… zwei Tickets. Für… Für wen…?“   „Kirby natürlich.“ Sasuke rollte mit den Augen und strich sich mit einem Schnauben die Haare aus dem Gesicht. „Das andere Ticket ist für dich, du- Uff!“   Mit einem Schrei, der jeden Berggorilla vor Neid erblassen werden ließ, hatte sich Naruto über den Tisch gebeugt, beide Arme fest um Sasukes Hals geschlungen. „Fuck!“, fluchte er seinem Freund auf einmal atemlos ins Ohr, „Fuck, fuck, fuck!“   Sasuke erstarrte für einen Moment, doch dann legte er eine Hand auf Narutos Schulterblatt und erwiderte die Umarmung zaghaft. Die Berührung war so sanft, dass sie kaum wahrnehmbar war, aber sie war da.   „Tickets für die Game Show… Du hast uns Tickets für die verdammte Tokyo Game Show besorgt!“, wiederholte Naruto, immer noch ungläubig. „Scheiße!“ Er quetschte den anderen so fest, bis er Sasuke grunzen hören konnte, doch er ignorierte es und presste sich stattdessen nur noch näher an ihn.   „Du Bastard.“ Lippen, die zu einem so breiten Grinsen verzogen waren, dass Naruto die Wangen schmerzten, strichen über Sasukes Ohr, während sich seine Finger in dunkles Haar krallten. „Du verfickt geiler Bastard! Ich könnte dich küssen, weißt du das?!“   „Warum tust du es dann nicht?“   Narutos Herzschlag war so laut in seinen Ohren, dass er sich nicht sicher war, ob er das gerade richtig gehört hatte. Hatte Sasuke wirklich…? „Was?“, fragte er nach, die Stimme plötzlich rau und beugte sich langsam zurück, um den anderen ins Gesicht sehen zu können.   „Nichts.“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und schlug ihm dann leicht auf den Rücken. „Du kannst mich gerne wieder loslassen. Ich denke, ich hab nun verstanden, dass du dich freust.“   „Freuen ist sogar noch übertrieben!“ Immer noch grinsend ließ Naruto seine Hände Sasukes Nacken hoch wandern, bis er damit das Gesicht seines Freundes umfasste. „Scheiße, Sasuke!“ Er beugte sich näher, seine Stirn an Sasukes gelehnt und er konnte dessen Atem auf seinen Lippen spüren. „Freuen ist kein Ausdruck, du Bastard! Ich bin… Fuck.“   Sasukes Augen bohrten sich in seine. „Naruto…“, war das einzige Wort, welches seine Lippen verließ.   „Ich kann echt nicht glauben, dass…“ Für einen Moment streifte Narutos Blick zur Seite, bis er wieder in die dunklen Augen des anderen blickte. „Danke, Mann. Echt, einfach… Du bist der Beste.“   Sasuke antwortete nicht, starrte ihn immer noch mit diesem eindringlichen Blick an.   Narutos Atmung beschleunigte sich. Seine Finger krallten sich zitternd in die weiche Haut von Sasukes Gesicht, während sein Blick auf den rosigen Lippen des Dunkelhaarigen landete.   Warum tust du es dann nicht?   Hatte er sich diese Worte nur eingebildet oder hatte Sasuke sie wirklich gesagt? Er hatte keine Ahnung, aber falls er sich die Worte wirklich nur eingebildet hatte dann war die große Frage Warum. Was wollte ihm sein Unterbewusstsein damit sagen? Naruto verstand das alles nicht. Er verstand sich nicht mehr und seine verfluchten Gefühle, die verrückt zu spielen schienen! Er dachte, der Blödsinn hätte sich nach dem Gespräch mit Hinata gelegt!   Also warum… Warum sagte die Stimme in seinem Kopf Dinge, die einfach keinen Sinn ergaben und bescheuert waren! Bescheuert waren sie, Naruto wollte sie nicht hören, er wollte diese Scheiße nicht hören! Er wollte doch nicht… Und Sasuke… Sasuke und er, das war… Nein… Da war nichts und würde niemals etwas sein, da Naruto heterosexuell war und nicht auf Sasuke stand und… Und diese… Diese Lippen, sie…   „Sasuke…“ Seine Augen ruhten immer noch auf diesen verfickt verlockenden Lippen und als er mit einem Daumen auch noch über Sasukes rechten Mundwinkel rieb, schlug sein Herz mit solch einer Gewalt gegen seinen Brustkorb, dass es bereits wehtat. Ein zitternder Atemzug schlug Naruto ins Gesicht und er schloss die Augen.   „Sa- Heilige Scheiße!“ Ein lautes Bellen ertönte, als ein Hund vor der Dunkin Donuts Filiale anfing, eine Taube zu jagen und Naruto zuckte so heftig zusammen, dass er das halbe Tablett vom Tisch riss. Fluchend lehnte er sich wieder zurück, da stieß sein Ellbogen auch noch gegen seinen Milchkaffeebecher und der gesamte, heiße Inhalt ergoss sich über seine Jeans.   „FUCK!“ Mit einem Schrei, der so laut war, dass sicherlich die Eisbären in der Arktis ihn hören konnten, sprang Naruto einen Meter in die Luft und presste beide Hände auf seinen Schritt. „Meine Eier!“, stöhnte er schmerzerfüllt, „Meine verfluchten Eier sind verbrannt! SCHEIßE!“   Er hüpfte auf und ab, um den Schmerz in seinem Lendenbereich etwas zu lindern und warf jedem, der es wagte, über ihn zu kichern, einen tödlichen Blick zu. Als sich seine Hoden nicht mehr so anfühlten, als hätte man mehrmals mit einem Messer auf sie eingestochen, seufzte Naruto leise und fuhr sich durchs Haar.   Er hörte ein dumpfes Geräusch und drehte den Kopf zu seinem Tisch, um beobachten zu können, wie Sasuke seinen Kopf mehrmals gegen die Tischoberfläche knallen ließ.   „Sasuke?“, fragte er verwundert nach, die Stirn gerunzelt. „Alles in Ordnung?“   „Blendend“, erwiderte Sasuke, die Stimme dumpf, weil sein Gesicht immer noch gegen den Tisch gedrückt war, „Alles ist bestens.“   Naruto sah ihn misstrauisch an, zuckte aber dann mit den Schultern. „Okay“, sagte er und griff nach seiner Serviette, um den Kaffee vom Boden aufzuwischen. ‚Komischer Vogel.‘   -----------------------------------------------------------------------------   *mir kein guter Kapiteltitel eingefallen ist Q_Q*   Oh Mann, Naruto =3=“ Die Tokyo Game Show gibt es übrigens wirklich! :D Allerdings findet sie im Sommer statt und nicht in Tokio (kA warum sie dann so heißt °_°“), deswegen  hab ich hier ein bisschen künstlerische Freiheiten spielen lassen und so, hehe :P   Und omg, diesmal war Sasuke aber ziemlich versaut, huh? :O Aber das ist nur ein Zeichen, dass er sich bei Naruto wohl fühlt und so, hrhr und Naruto scheint es auch nicht zu stören, deswegen hoffe ich, dass es euch auch nicht stört >D Ich find die Vorstellung witzig, dass Sasuke mit gelangweiltem Gesicht und extrem ausdrucksloser Stimme so versaute Dinger vom Stapel haut, hehhehe :D   Und… Wow, ich weiß echt nicht, was ich sagen soll… 7 Kapitel und fast 100 Kommentare?! WOW, Leute, danke, ihr seid echt die besten T////T Das ist echt die Fanfic, die am besten anzukommen scheint und da ich ja schon mehrmals erwähnt hab, wie wichtig mir BLC ist, freut mich das natürlich besonders! Deswegen hab ich mir etwas überlegt… *hust* .//.   Ich hab mir überlegt, dass… vielleicht die Person, die den 123 Kommi bei BLC macht, sich einen Oneshot von mir wünschen darf? o//o Ich möchte euch gerne etwas zurückgeben, außerdem hab ich schon länger nichts mehr geschrieben (ja, ich hab BLC bereits Mitte Februar zu Ende geschrieben :P) und deswegen dachte ich… Joa :o Und da ich finde, dass 100 eine blöde Zahl ist hab ich mir 123 ausgedacht, hehhe :D   Also! Die Person, die den 123igsten Kommentar macht, wann immer das auch sein wird, darf sich einen Oneshot von mir wünschen! Ihr dürft euch aussuchen, worum es geht (aber gibt mir bitte ein paar Auswahlmöglichkeiten ^^“) und auch das Pairing, ob ihr NaruSasu bevorzugt oder SasuNaru oder vielleicht sogar etwas zu einem anderen Pairing lesen wollt… Ich bin auch gewillt Yuri oder heterosexuelle Shippings zu schreiben, wenn mir das Pairing zusagt. Der Oneshot kann ein PWP sein (Lemooon :D) oder was mit Story, mir egal! :3   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Tokio. Die Hauptstadt Japans, die bekannt für ihre vollen S-Bahnen ist und auch Naruto und Sasuke finden sich in einer dieser Bahnen wieder. In einer extrem… vollen Bahn, mit vielen Menschen, die sie zusammen pressen und- Oh… Oh, ist das da Sasukes Knie zwischen Narutos Beinen? Außerdem: Tomatenstrauß. Naruto erfindet den überaus tollen Tomatenstrauß. Ihr wisst nicht, was das ist? Dann findet es heraus!   Bis dann Kapitel 9: Mit der U-Bahn nach Tokio - Volltreffer, oder? --------------------------------------------------------- „Nein!“ Mit einem Schrei warf Naruto den Spielcontroller auf den Boden. „Scheiß Bowser, dieser Hurensohn! Ich spiel das Spiel schon seit über fünfzehn Jahre, fünfzehn! Fünfzehn Jahre, in denen ich Bowser jedes Mal den verdammten Arsch versohlt habe und jetzt?!“   Fassungslos starrte er auf den Bildschirm. Er konnte es wirklich nicht fassen. Er spielte Super Mario 64 und war gerade im letzten Level und beim großen Bosskampf gegen Bowser. Er hatte ihn auch schon zwei Mal mit einem schallenden „So long, gay Boswer!“ gegen eine dieser stacheligen Bomben am Rand der Plattform geworfen. Zweimal und wie jeder Gamer wusste, waren alle guten Dinge drei und so hätte Naruto ihn noch einmal am Schwanz packen und herum schleudern müssen, um ihn zu besiegen und Prinzessin Peach gerettet zu haben.   Und was war passiert? Bowser hatte Feuer gespuckt, eine dieser dummen Flammen hatte Mario getroffen und ihm den Arsch verbrannt und was machte dieser fette Klempner? Er war in den Abgrund gesprungen und verreckt!   „Scheiße…“ Mit einem Brummen rieb sich Naruto übers Gesicht. Er konnte es einfach nicht glauben. Er fühlte sich wie so ein verdammter Loser, da ihm so etwas passieret war. Er war immer in dem Spiel gut gewesen, immer, und jetzt… Erbärmlich, das kratzte wirklich an seinem Gamer Stolz.   „Werd doch glücklich mit der Peach -Schlampe“, murrte er leise und krabbelte zu seinem Nintendo 64, um die Konsole auszuschalten. Er warf einen Blick auf die Uhr und ihm fielen fast die Augen heraus, als er sah, wie spät es schon war! Oder früh… wie man’s nimmt.   „Halb sieben…“ Stöhnend legte sich Naruto auf den Rücken, einen Arm über seine Augen gelegt. „Ich hab bis halb sieben gezockt. Scheiße, das ist wirklich lang. Aber…“ Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Ich bereue keine Sekunde davon!“ Lächelnd richtete er sich wieder auf und krabbelte erneut zum Nintendo 64, um seiner Konsole einen Kuss zu geben.   Ja, seiner Konsole. Seinem Nintendo 64. Er hatte zu Weihnachten wirklich ausreichend Geld bekommen, um sich endlich seinen Traum erfüllen und sich seinen eigenen Nintendo 64 zulegen zu können. Es war nicht so, als wenn die Konsole an sich besonders teuer wäre, bei eBay gab es beispielsweise einige Schnäppchen, aber er wollte nicht nur das Gerät haben, sondern auch bestimmtes Zubehör!   Zu diesem Zubehör gehörten zum Beispiel vier Controller, ein Rumblepack und natürlich auch einige Spiele! Wenn man das alles zusammenrechnete, dann würde man schon so um die 15.000 Yen bezahlen müssen und so viel Geld war für Naruto nicht besonders einfach aufzutreiben. Aber nun hatte er seine geliebte Konsole ja und war glücklich.   Verdammt glücklich sogar. Das Jahr hatte gerade erst angefangen, heute war der fünfte Januar, und Naruto wusste bereits, wie verdammt geil dieses neue Jahr doch werden würde. Zum Einen, weil er nun seinen Nintendo 64 hatte. Dann würde im Sommer sein drittes und letztes Jahr im Berufskolleg anfangen und nach diesem Jahr würde er endlich seine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen haben. Und dann war da natürlich noch die Sache mit der Tokyo Game Show, die Messe, zu der er schon seit Jahren wollte und welche in etwas mehr als einem Monat stattfinden würde und für welche er ein Ticket hatte!   Naruto musste grinsen, als er an sein Ticket dachte, welches er in einen Glasbilderrahmen gesteckt und dann gegenüber von seinem Bett an der Wand auf gehangen hatte. Er würde Sasuke wohl ewig dankbar dafür sein, dass er ihm nicht nur das Ticket für die Messe aufgetrieben, sondern auch noch geschenkt hatte! Geschenkt! Naruto hatte keinen Cent dafür bezahlen müssen und Sasuke hatte es ihm nicht einmal zu Weihnachten geschenkt, sondern einfach so.   „Verrückter, alter Bastard.“ Mit einem Lächeln ließ sich Naruto mit dem Gesicht zuerst ins Bett fallen.   Sasuke… Er war wirklich verdammt schnell zu einem der engsten Freunde geworden, die Naruto jemals hatte. Er kannte den Dunkelhaarigen nun schon fast drei Monate, aber es kam ihm viel länger vor. Es kam ihm so vor, als würde er Sasuke schon sein ganzes Leben lang kennen!   Es war schon fast lächerlich, wie wohl sich Naruto in der Präsenz des anderen fühlte und wie selbstverständlich Sasuke für ihn in den letzten Wochen geworden war. Er konnte sich gar nicht mehr wirklich daran erinnern, wie sein Leben vor Sasuke verlaufen war und das wollte er eigentlich auch nicht. Sasuke war nun ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und jeder, der einmal diesen Status in Narutos Augen erreichte hatte, hatte Naruto nun an seiner Backe kleben und bekam ihn nicht wieder los.   Naruto hatte sich in letzter Zeit einsam gefühlt, da er sich nach körperlicher Nähe und einer Beziehung gesehnt hatte, aber seitdem er Sasuke kannte, war dieses Gefühl der Einsamkeit kaum noch vorhanden. Es war fast so, als hätte er mit Sasuke nun diese Beziehung, nach der er sich so gesehnt hatte.   … Was natürlich völliger Quatsch war. Sie waren kein Paar und außerdem stand Naruto auf Frauen, auf Titten und rot geschminkte Lippen und weiche Kurven. Nicht auf schwarze, spöttische Augen oder rosige, dünne Lippen, die so oft zu einem arroganten Grinsen verzogen waren und-   „Fuck.“ Mit einem Grunzen drückte Naruto sein Gesicht tiefer ins Kissen, ein Versuch, seine heißen Wangen zu verdecken.   Er konnte immer noch nicht glauben, dass vor ein paar Tagen beim Wichsen Sasukes Gesicht plötzlich in seinen Gedanken aufgetaucht war und dass sein Körper in genau diesem Moment beschlossen hatte, zu kommen. Es war wirklich… verstörend gewesen. Naruto hatte keine Ahnung, was es zu bedeuten gehabt hatte, und er wollte es auch gar nicht wissen. Er beschloss über diesen Vorfall nicht mehr nachzudenken, aber das war viel leichter gesagt, als getan.   Immer, wenn er scharf wurde, bekam er plötzlich Angst, er würde Sasuke wieder vor seinem inneren Auge sehen, was darin resultierte, dass er seine Hand ganz schnell wieder aus seinen Boxenshorts zog. Es war wirklich nervtötend, aber Naruto hatte einfach Schiss.   Er hatte Angst vor den Konsequenzen und vor allem hatte er Angst vor der Bedeutung von dem Ganzen. Er war heterosexuell, er mochte Frauen, verdammt! Warum konnte sein Gehirn das nicht verstehen?! Es hatte doch sonst nie Probleme damit gehabt! Warum musste er immer, wenn er eine attraktive Frau sah, sie mit Sasuke vergleichen und warum zur Hölle zog die Frau bei diesen Vergleichen immer, egal, wie riesig ihre Titten auch waren, den Kürzeren?!   Naruto stöhnte und kniff die Augen zusammen. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht jetzt, nicht morgen und auch nicht in hundert Jahren. Deswegen verdrängte er diese Gedanken einfach. Das war zwar einfacher gesagt, als getan, aber bis jetzt war es ihm immer gelungen.   Er sollte lieber an die Tokyo Game Show denken, die bald stattfinden würde! Mit einem dümmlichen Grinsen rollte sich Naruto auf die Seite. Oh ja, nicht mal mehr vierzig Tage und er würde bei der größten Messe in ganz Japan sein!   Naruto freute sich schon wirklich tierisch darauf. Er hatte zwar immer noch ein schlechtes Gewissen, weil Sasuke ihm das Ticket geschenkt hatte, aber er wusste schon, wie er sich bei ihm revanchieren würde. Oh ja, er würde jetzt erst ein wenig Schlaf nachholen, den er wegen seinem Nintendo 64 und Mario so vernachlässigt hatte, und dann würde er Sasuke sein Geschenk übergeben.   Er war jetzt schon auf das Gesicht gespannt, dass der Dunkelhaarige machen würde. Naruto war bekannt dafür, ausgefallene Ideen zu haben und auch Geschenkideen gehörten in diese Kategorie und jetzt würde Sasuke genau eins dieser Geschenke bekommen.   ~ xXx ~   Naruto war so vorfreudig wegen seinem Geschenk, dass er nicht richtig schlafen konnte und nachdem er zum gefühlt hundertsten Mal in einen Halbschlaf gefallen und wenige Minuten später wieder aufgeschreckt war, beschloss er, das mit dem Schlafen einfach zu lassen und stattdessen seine Überraschung vorzubereiten.   Es war nur eine Kleinigkeit, er hatte schließlich fast sein gesamtes Geld für den Nintendo 64 verprasst, aber er hoffte, dass sie Sasuke dennoch irgendwie freuen würde. Es war ja schließlich der Gedanke, der zählte, nicht wahr?   Und so zog sich Naruto ein graues Sweatshirt mit einem One-Up-Pilz über und eine dunkelblaue Röhrenjeans an. Es war zwar noch kalt draußen, aber nicht mehr so kalt wie vor einigen Wochen, weswegen er beschloss, seine orangen Chucks anzuziehen anstatt seiner Winterschuhe. Der Schnee war inzwischen eh geschmolzen und deswegen musste er keine Angst haben, irgendetwas in den Schuh zu bekommen. Er schnappte sich seine geliebte orange Blousonjacke, tastete seine Hose ab, um sicherzugehen, dass er auch wirklich Schlüssel und Geldbörse dabei hatte, und schon war er draußen und auf den Weg zum Supermarkt um die Ecke.   Er fragte sich, ob Kiba dort wohl noch arbeitete. Sein Freund hatte ja gesagt, dass er den Job nur für ein paar Monate machen würde und er arbeitete ja nun schon seit Oktober da. Aber da Naruto noch keinen Jubelschrei per SMS bekommen hatte, war die Wahrscheinlichkeit, dass Kiba dort noch arbeitete, sehr hoch. Heh, das war gut, dann konnte er ihm nämlich noch ein wenig mehr unter die Nase reiben, dass er ein Ticket für die Spielemesse in Tokio hatte aber Kiba nicht.   Grinsend betrat er den Supermarkt und konnte Kiba auch direkt etwas weiter entfernt von ihm beim Dosen einräumen beobachten. Schnurstraks marschierte Naruto auf ihn zu. „Jo! Kiba, Alter!“   Kiba drehte sich um, ein fettes Grinsen im Gesicht, als er den Blonden sah. „Hey, Mann!“   Naruto joggte auf ihn zu und schlug ihn zur Begrüßung leicht auf die Schulter. „Alles klar bei dir?“, fragte er nach und schob beide Hände in seine Jacke, „Ich hab mich schon gefragt, ob du hier noch arbeitest oder ob du schon gekündigt hast.“   „Das ist mein letzter Monat“, erwiderte Kiba breit grinsend, „Danach kann ich hier endlich kündigen! Endlich, Mann!“ Jubelnd warf er eine geballte Faust in die Luft.   Naruto lachte. „Gut, dann hast du endlich wieder mehr Zeit für uns, Köter! Ohne dich feiern zu gehen ist einfach nicht dasselbe, du verrückter Hund, da fehlt einfach etwas.“ Er zog einen Schmollmund.   „Fick dich, Mann!“ Kiba schubste ihn leicht. „Ich hatte vor ein paar Wochen an einem Freitagabend frei und konnte mit euch feiern, aber du wolltest ja lieber mit deinem Sasuke Schatz etwas machen!“   „Hey, hör auf, immer so eine schwule Scheiße zu sagen!“ Naruto schubste ihn zurück, die Lippen zusammengepresst. „Er ist nicht mein Schatz oder so, er ist mein Kumpel! Darf ich nicht Zeit mit einem Kumpel verbringen?“   „Nicht dann, wenn es der einzige Tag ist, wo ich frei habe!“ Mit einem Knurren verschränkte Kiba die Arme vor der Brust. „Und dann fährst du mit ihm zur Tokyo Game Show! Mit ihm! Wir wollten da immer mal zusammen hin, aber nein, du fährst mit ihm hin!“   „Ich hätte ihn gefragt, ob er uns noch ein drittes Ticket – ein Ticket für dich! – besorgen könnte, wenn das nicht so verdammt unverschämt gewesen wäre!“, zischte Naruto zurück, die Hände zu Fäusten geballt. „Ich wusste ja, wie schwer es für ihn war, die Tickets zu besorgen und da kann ich kein Arschloch sein und ihn nach noch einem fragen!“   Kiba schnaubte. „Als ob, Mann! Das glaub ich dir nicht!“ Zähneknirschend zupfte er an seiner grünen Weste herum und warf dem anderen dann einen vernichtenden Blick zu. „Du wollest doch mit Sasuke alleine sein! Du bist total vernarrt in den Kerl! Ich wette, du hast ihm aus Dankbarkeit seinen verfickten Schwanz gelutscht, weil er dir das Ganze ermöglicht hat, du Schwuchtel!“   Naruto riss die Augen auf. Das… Das war ein Schritt zu viel. „Du verdammtes… Arschloch!“ Brüllend holte er mit der Faust aus und ließ sie mit aller Kraft gegen seinen Kiefer krachen. Kiba war so überrascht von der plötzlichen Attacke gewesen, dass er keine Zeit mehr hatte, um auszuweichen und taumelte stattdessen mit einem Grunzen ein paar Schritte zurück.   Naruto holte erneut aus, doch diesmal war Kiba schneller und blockte die Faust, bevor sie sein Gesicht erreichen konnte, und rammte sein Knie stattdessen in Narutos Magen. Mehrere Minuten lang prügelten sie sich. Einige Leute blieben stehen, um ihren Kampf mit besorgten Blicken zu beobachten, doch keiner traute sich zwischen sie zu gehen.   Schließlich gelang es dem Blonden Kiba mit einem Schlag gegens Brustbein für einige Sekunden außer Gefecht zu setzen und er nutzte die Chance sofort, um seine Arme um den Nacken des Größeren zu schlingen. Kiba verkrampfte sich, doch als ihm bewusst wurde, dass sich Naruto nicht weiter prügeln wollte, entspannte er seine Haltung wieder und er ließ die Schultern hängen.   „Hör auf, so verflucht eifersüchtig zu sein, du Arschloch!“, zischte Naruto ihm schwer atmend ins Ohr. Er verhärtete seinen Griff um Kiba, um ihn näher an sich ziehen zu können. „Du bist immer noch mein bester Freund, Kiba, und du wirst es bleiben! Niemand wird dir diesen Rang je streitig machen können!“   „Aber-“ Kiba biss sich auf die Zunge. Es schien so, als wollte er im ersten Moment abstreiten, dass er eifersüchtig war, entschloss sich dann aber dagegen. „Du verbringst aber fast nur noch Zeit mit dem Penner“, murrte er schließlich leise, die Wangen warm.   Naruto seufzte. „Ich weiß, dass ich in letzter Zeit viel mit Sasuke unternommen hab, aber ich hab dich oder die anderen dabei nie vergessen.“ Er presste die Lippen zusammen.   „Ich hab dich in den letzten Tagen gar nicht mehr gesehen, du Arschloch.“ Kiba boxte ihm leicht in die Seite.   „Ich weiß.“ Naruto lachte etwas verlegen und löste dann langsam die Umarmung. „In den letzten Tagen hat mich keiner gesehen, ich hab kaum noch das Haus verlassen!“ Er rieb sich über den Nacken. „Du weißt schon, wegen meinem neuen Schätzchen. Ich hab fast nur noch gezockt.“   „Und nicht die letzten Tage nur mit Sasuke verbracht?“, fragte Kiba nach. Er schien überrascht und hatte die Stirn gerunzelt.   „Nein, Alter! Ich hab Sasuke das letzte Mal kurz vor Silvester gesehen, das ist schon fast eine Woche her jetzt.“ Naruto flickte ihm leicht gegen die Stirn. „Aber hey…“ Er schob die Hände in seine Gesäßtasche und grinste den anderen an. „Wenn du Sasuke besser kennen würdest, dann hättest du das bestimmt nicht gesagt… Und deswegen ist mir gerade eine Idee gekommen.“   „Eine Idee?“, wiederholte Kiba, während er sich die Falten aus der Kleidung strich, „Was für eine Idee?“   „Wann ist dein nächstes, freies Wochenende?“, fragte Naruto ihn.   „Öh.“ Kiba kratzte sich am Kopf. „Übernächste Woche. Warum fragst du?“   „Wie wär‘s, wenn wir uns dann alle zum Feiern treffen?“ Naruto strahlte ihn an. „Und mit alle mein ich auch Sasuke! Dann könnt ihr ihn mal richtig kennenlernen und so.“   „Mh.“ Nachdenklich rieb sich Kiba übers Kinn und nickte dann grinsend. „Hört sich nach einem guten Plan an!“   „Sehr schön.“ Naruto wirkte äußerst zufrieden mit sich. „Ich werd Sasuke und Sakura nachher fragen, ob sie Zeit haben. Fragst du Hinata?“   „Jo“, stimmte Kiba zu, „Soll ich Shino und so auch fragen?“   „Klar, warum nicht? Je mehr, desto besser.“ Naruto gluckste leise. „Aw, das wird der Hammer, Mann. Ich freu mich schon echt drauf. Endlich wieder richtig Party machen!“   „Dann suchen wir dir endlich mal eine Freundin!“ Schmunzelnd schlang Kiba seinen Arm um die Schulter seines Freundes. „Ist ja nicht mehr auszuhalten mit dir! Ich glaub, ich hab dich noch nie so lange solo erlebt!“   „Ugh, du suchst mir doch nur wieder die falschen Weiber heraus!“ Naruto verzog das Gesicht. „Ich sag nur Maya. Weißt du, äußerlich war sie eine richtige Bombe und alles, aber ihr Charakter!“   Kiba schüttelte sich, als er an sie zurückdenken musste. „Okay, das war scheiße, das geb ich zu. Aber hey, wegen mir kennst du Rika und mit der hatte es doch ziemlich gut geklappt, oder nicht?“   „Ja, das stimmt.“ Lächelnd verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf. „Rika-chan war wirklich cool.“   „Jepp und die kennst du auch nur wegen mir.“ Kiba rammte ihm seinen Ellbogen in die Seite und stöhnte dann leise. „Scheiße, mein Boss kommt! Wenn der sieht, dass ich nicht arbeite, sondern mit dir quatsche krieg ich Stress!“ Er rümpfte die Nase. „Lass uns heute Abend skypen, ja?“   „Alles klar!“ Naruto nickte ihm zu und hob dann die Hand. „Bis dann!“   Nachdem er sich von Kiba verabschiedet hatte, machte er sich auf den Weg zur Gemüseabteilung. Er brauchte Tomaten. Dicke, rote, saftige Tomaten, denn diese waren das Wichtigste für sein Geschenk an Sasuke. Er wusste ja schließlich, wie sehr der andere auf das Zeug abfuhr.   In der Gemüseabteilung endlich angekommen sah Naruto sich die verschiedenen Tomaten an, bis er sich schließlich eine Packung mit sechs prallen Tomaten herausgesucht hatte. Grinsend ging er zur Kasse, bezahlte und machte sich dann schnell wieder auf den Weg nach Hause, um sein Geschenk vorzubereiten.   ~ xXx ~   Naruto drückte auf die Klingel und sprang dann aufgeregt von einem Bein aufs andere, in seiner rechten Hand das Geschenk für Sasuke haltend:   Ein Tomatenstrauß.   Jepp, richtig gehört. Naruto hatte ihm einen Tomatenstrauß gebastelt. Die Idee war ziemlich bescheuert gewesen, das wusste er, aber er war nun einmal bekannt für seine kreativen und nicht immer ganz so sinnvollen Ideen.   Nachdem er die Tomaten gekauft und gewaschen hatte, hatte er sich ein paar Äste mit spitzen Enden gesucht und die Tomaten dann auf diese Spitzen aufgespießt. Als jede Tomate an einem Ast hing, hatte er die Äste zusammengebunden und eine blaue – Sasuke hatte ihm mal gesagt, dass das seine Lieblingsfarbe war – Schleife drum herum gebunden. Naja, zumindest sollte es eine Schleife darstellen, aber da Naruto sie selbst gemacht hatte, war er sich nicht sicher, ob man sie als solche auch wirklich erkennen konnte.   Da der Tomatenstrauß so noch ziemlich leer war, hatte er noch ein paar Dinger, die in seiner Wohnung herum gegammelt hatten an die Äste gehangen, wie zum Beispiel Überraschungseierfiguren, und voilà!   Fertig war sein Tomatenstrauß!   Als er Schritte hörte, die in seine Richtung kamen, setzte er sein breitestes Grinsen auf und als sich die Haustür vor ihm dann schließlich öffnete, drückte er dem anderen seinen Strauß ins Gesicht. „Für dich, Bastard!“   Sasuke, der mit einem dünnen V-Ausschnitt Sweatshirt und einer Jogginghose bekleidet war, blinzelte verwirrt. „Was zur Hölle ist das?“   „Ein Tomatenstrauß!“ Immer noch grinsend hielt Naruto ihm sein Geschenk vor die Nase. „Du weißt schon, wie ein Blumenstrauß! Aber da ich weiß, dass du keine Blumen magst und Blumen eh nur für Frauen sind, hab ich beschlossen, dir einen Tomatenstrauß zu basteln.“   Sasuke starrte lange auf den Strauß, bevor er amüsiert schnaubte und ihn schließlich annahm. „Womit hab ich solch ein göttliches Geschenk verdient?“, fragte er nach, während er einen Schritt zur Seite machte. Eine stumme Einladung, die Naruto natürlich sofort annahm.   „Wegen dem Ticket“, antwortete Naruto ihm und zog Schuhe und Jacke aus, nachdem er eingetreten war. Er stellte sich vor Sasuke. „Gefällt es dir?“, fragte er mit einem Strahlen nach, die Arme hinterm Kopf verschränkt.   „Es ist sehr…“ Sasuke suchte nach dem richtigen Wort. „Außergewöhnlich. So etwas könnte nur von dir kommen.“   „Haha!“ Lachend rieb sich Naruto über die Nase, während er beobachtete, wie Sasuke den Tomatenstrauß anstarrte, unsicher, was er jetzt damit machen sollte. „Die Tomaten kannst du übrigens essen, du musst den Strauß nicht in eine Blumenvase oder so stellen.“   „Hatte ich auch nicht vor.“ Sasuke schnaubte, während er ein kleines, silbernes Tütchen an einen der Äste hängen sah. „Ein Kondom?“   „Naja, du weißt ja.“ Grinsend zeigte ihm Naruto das Daumen-hoch-Symbol. „Safety first!“   Schmunzelnd schüttelte Sasuke den Kopf und legte den Strauß vorsichtig auf die Küchentheke. „…Danke“, meinte er, „Das war sicherlich das bizarrste Geschenk, was ich je bekommen hab.“   „Heh.“ Naruto grinste ihn an. „Bizarr ist aber positiv gemeint, oder?“   „Mh“, machte Sasuke nur und strich mit einem Finger dann über die Tomaten, „Wo hast du die Stöcke her?“   „Vom Boden aufgesammelt.“   Sasuke verzog das Gesicht. „Weißt du eigentlich, wie unhygienisch das ist?“, fragte er ihn, „Auf diese Stöcke können Hunde gepisst haben.“   „Naja, du kannst die Tomaten ja waschen?“, schlug Naruto schulterzuckend vor.   „Hn.“ Sasuke lehnte sich mit dem Rücken gegen die Küchentheke, die Hände in der Gesäßtasche seiner Jogginghose vergraben. „So…“   „So“, wiederholte Naruto, ein glückliches Grinsen auf den Lippen.   „Du hast lange nichts mehr von dir hören lassen“, meinte Sasuke langsam.   Naruto blinzelte verwirrt und verzog dann mit schuldiger Miene das Gesicht. „Ich weiß. Tut mir wirklich leid, aber seitdem ich meinen Nintendo 64 hab, hab ich kaum noch das Haus verlassen. Du bist nicht der einzige, der sich beschwert hat.“ Er rieb sich über den Nacken.   Sasuke grunzte und drehte den Blick dann zur Seite. Er biss sich auf die Unterlippe, die Augenbrauen leicht zusammengezogen und sah ihn dann schließlich wieder an. „Kirby… hat dich vermisst.“   „Aww.“ Mit einem Schmollen sah sich Naruto um. „Ich hab den kleinen Kerl auch vermisst. Wo ist er überhaupt?“   Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern. „Wer weiß das bei ihm schon?“   „Stimmt auch wieder.“ Naruto nickte mit einem Grinsen und kratzte sich dann an der Wange. „Öh… Ich hoffe, ich hab dich nicht gestört, weil ich hier so unangemeldet herein geplatzt bin und so?“   „Kein Problem.“ Sasuke winkte seine Sorge mit der Hand ab. „Ich hab nichts Wichtiges gemacht, nur gelesen.“   Naruto nickte abermals. „Ah. Das heißt, wir könnten jetzt ein bisschen abhängen?“, fragte er ihn hoffnungsvoll.   „Ja“, bestätigte Sasuke und strich sich die Haare aus den Augen, „Wenn du das möchtest.“   „Cool.“ Grinsend boxte Naruto ihm gegen den Oberarm. „Wir haben uns echt lange nicht mehr gesehen, Bastard. Wie war dein Neujahr?“   „Unspektakulär.“ Sasuke kreuzte die Beine an den Knöcheln. „Deins?“   „Chaotisch.“ Naruto verdrehte die Augen. „Ich war bei Onkel und Tante. Tsunade ist total besoffen gewesen und wollte die ganze Zeit irgendwelche Pokerspiele spielen und Jiraiya hat bei der Poolparty nebenan gespannt.“   Sasuke schnaubte amüsiert. „Ah.“   „Hast du momentan auch Ferien?“, wollte Naruto wissen, „Ich hab noch zwei Wochen und Mann, die werd ich echt nutzen! Ich geh keinen Tag vor fünf Uhr morgens ins Bett!“ Er lachte.   „Wenn man zur Uni geht, gibt es keine richtigen Ferien mehr“, erwiderte Sasuke, „Aber wegen Weihnachten und Neujahr hab ich noch bis Mittwoch frei, dann muss ich wieder hin.“   „Aww, das ist scheiße.“ Mitfühlend klopfte Naruto ihm auf den Rücken. Sasuke zuckte nur mit den Schultern.   „Mir reichen die paar Tage frei, ich nehm mir in der Zeit eh nie wirklich was vor. Obwohl ich beschlossen habe, bis Mittwoch einmal nach Tokio gefahren zu sein.“   „Tokio?“, fragte Naruto neugierig nach, „Wieso das? Willst du vor dem Messegelände für die Tokyo Game Show campen?“ Er lachte leise bei der Vorstellung von einem campierenden Sasuke.   „Das nicht“, verneinte Sasuke schmunzelnd, „Aber es gibt da einen großen Mangaladen und ich wollte einfach mal nachsehen, was so für neue Mangas in letzter Zeit erschienen sind.“   „Ah, von dem Laden hab ich schon einmal gehört!“, meinte Naruto aufgeregt, „Aber ich bin noch nie da gewesen! Da gibt’s auch Animes und Games und so Merchandise, oder?“   „Genau.“ Sasuke drückte sich von der Theke. „Möchtest du hin?“, fragte er ihn, „Jetzt?“   „Natürlich!“, rief Naruto mit einem Strahlen aus und lief in den Flur, um sich seine Schuhe anzuziehen. „Komm schon, Bastard! Keine Zeit verlieren!“   Mit einem deutlich gemächlicheren Tempo ging Sasuke in sein Zimmer, um sich eine andere Hose anzuziehen. „Du bist wirklich die Geduld in Person“, teilte er ihm mit.   Naruto lachte. „Immer doch! Und jetzt mach hinne!“   ~ xXx ~   „Ah, frische Luft!“ Mit einem Stöhnen und weit ausgebreiteten Armen trat Naruto aus der U-Bahn aus, als sie in Tokio angekommen waren. „Ich dachte schon, ich würde ersticken! Ich glaub, wenn ich auch nur eine Sekunde länger da drinnen geblieben wäre, dann wäre ich auch wirklich erstickt!“   „Du tust so, als wärst du das erste Mal mit der U-Bahn nach Tokio gefahren“, meinte Sasuke, während sie Seite an Seite die Treppen des U-Bahnhofs hochstiegen, um in die Innenstadt zu gelangen. „Etwas, was ich doch sehr bezweifle.“   „Klar war ich schon in Tokio!“ Naruto prustete, die Arme hinterm Kopf verschränkt. „Ich hab nur jedes Mal die Hoffnung, dass die scheiß Bahn nicht so voll wird, wenn ich mit ihr fahre.“   „Es ist Tokio.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Es ist die Hauptstadt unseres Landes, natürlich sind da die meisten öffentlichen Verkehrsmittel, die dort hinführen, voll.“   „Trotzdem.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und sah sich dann um. „Fuck, ich bin echt ewig nicht mehr in Tokio gewesen“, meinte er, während er seine Augen über die großen Gebäude und die üppigen Menschenmessen gleiten ließ, „Ich hab die Stadt echt vermisst.“   „Hm“, machte Sasuke und schob die Hände in seine Manteltasche, „Ich bin kein großer Fan von Shopping, was heißt, dass ich nur vorhabe in den Mangaladen zu gehen. Falls du auch noch in andere Geschäfte möchtest…“   „Nö, Mangaladen ist cool.“ Naruto grinste ihn an. „Vielleicht können wir nachher noch zu McDoof oder so, ich bin im Moment blank und für mehr reicht mein Geld eh nicht aus.“ Er zuckte mit den Schultern.   Sasuke grunzte. „Gut“, erwiderte und setzte sich dann in Bewegung. Naruto folgte ihm.   „Aber hey, bevor wir zur Game Show fahren könnten wir ja vielleicht nochmal hierhin?“, schlug der Blonde vor, „Ich mein, ich will dafür ja schließlich cool eingekleidet sein und ich hab schon ewig keine neuen Klamotten mehr gekauft und hier gibt es einfach die geilsten Sachen.“   Sasuke nickte. „Okay.“   „Cool, Mann.“ Grinsend boxte Naruto ihm gegen die Schulter. „Und keine Angst, ich bin nicht wie die Weiber und brauch Stunden, bis ich passende Klamotten gefunden hab.“ Er rollte mit den Augen. Er hatte da schlechte Erfahrungen gesammelt, besonders Sakura war ein richtiger Shopaholic. „Wenn ich ein Shirt oder so finde, dass mir gefällt, dann suche ich nur eben nach der richtigen Größe und Zack! Es kommt in meine Einkaufstasche.“   „Sehr gut“, erwiderte Sasuke, „Ich hasse Shopping. Ich hab es schon immer gehasst und werde ganz sicher auch nicht anfangen, es irgendwann zu mögen.“   „Heh und hier dachte ich immer, dass es schwule Kerle lieben, einkaufen zu gehen.“ Naruto sah ihn neugierig an. „Ich schätze, dass ist auch nur ein Vorurteil, huh?“   „Naja, es gibt viele Schwule, die wirklich gerne shoppen.“ Sasuke pustete sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Aber bei weitem nicht alle. Von meinen Exfreunden war niemand süchtig danach.“   „Mh.“ Nachdenklich schnalzte Naruto mit der Zunge. „Wie viele Exfreunde hast du denn?“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Das ist nicht wichtig.“   „Oh.“ Naruto hoffte, er klang nicht allzu enttäuscht, dass seine Neugierde nicht befriedigt wurde. „Ich schätze nicht.“   „Wie viele Beziehungen hast du denn hinter dir?“, fragte Sasuke plötzlich und überraschte den anderen mit dieser Frage.   „Äh…“ Er kratzte sich am Kopf. „Das ist nicht wichtig“, wiederholte er die Worte von Sasuke schließlich mit einem frechen Grinsen.   Sasuke verdrehte nur die Augen. „Wir sind da“, teilte er mit, als sie vor einem großen Laden zum Stehen kamen.   „Ach nee, wirklich, Sherlock?“, erwiderte Naruto, während seine Augen über die ausgestellten Gegenstände in dem Schaufenster fuhren. „Yoshi!“ Er drückte sein Gesicht gegen das Glas, als er ein Yoshiplüschtier entdecken konnte. „Wie cool ist das denn?!“   Mit einem Schnauben gab ihm Sasuke einen Klaps auf den Hinterkopf. „Pass auf, sonst klebt dein Gesicht nachher noch am Fenster fest.“   „Ugh, das ruft unschöne Erinnerungen wieder auf.“ Naruto schüttelte sich, ging aber dann einen Schritt von dem Glas zurück. „Kennst du das? Dieses an Laternen lecken, wenn es draußen kalt ist?“   Sasuke blinzelte. „Du bist wirklich ein Idiot.“ Er flickte ihm leicht gegen die Stirn und drückte dann gegen die Glastür, um einzutreten. „Aber wieso verwundert es mich nur nicht, dass du so etwas wirklich ausprobiert hast?“   „Hey, ich probier alles aus!“ Grinsend schob Naruto einen Daumen unter seinen Hosenbund, während er sich umsah. „Ich bin neugierig und mir ist es wichtig, diese Neugierde auch zu stillen. Man lebt schließlich nur einmal, huh?“   „Hn“, machte Sasuke, „Neugierde und Dummheit sind allerdings nicht dieselbe Sachen. Normaler Menschenverstand sollte dir eigentlich mitteilen, dass man nicht an gefrorenen Laternen leckt.“   „Ich wollte eben austesten, ob die Gerücht wirklich stimmen.“ Mit einem Schmollen pikste er Sasuke in die Seite. „Ich experimentiere eben gerne.“   Sasuke grunzte, während er zu dem Mangaregal, in welchem sich die Neuerscheinungen befanden, ging. „Und? Wie war das Ergebnis deines… Experiments?“   „Meine Zunge hat wirklich festgeklebt.“ Mit einem verlegenen Grinsen rieb sich Naruto über den Nacken. „Ich hab echt Panik bekommen, aber zum Glück war Kiba da. Der hat dann die Feuerwehr gerufen und die haben mich mit so einer komischen… weiß nicht mehr, Kochsalzlösung oder so gerettet.“ Er kräuselte die Nase. „Ich bin echt froh, dass ich meine Zunge noch habe.“   „Ich denke, es wäre ganz angenehm, wenn du keine Zunge mehr hättest“, sagte Sasuke, während er nach einem Manga namens „Deadman Wonderland“ griff und es durchblätterte. „Dann würdest du nicht mehr so viel reden.“   „Bastard! Dann könntest du meine sexy Stimme nicht mehr hören und das wäre doch ziemlich schade, nicht?“ Mit einem Grinsen schubste Naruto ihn leicht. „Außerdem könnte ich dann nicht mehr küssen!“ Geschockt von diesem Gedanken riss er die Augen auf. „Gott, ich liebe küssen, Mann, ich könnte das stundenlang machen. Oder Oralsex! Scheiße, ich steh echt total auf Lecken! Das Gefühl ist total geil!“   Er konnte Sasukes Blick auf sich spüren und mit einem Glucksen streckte er seine Zunge aus. „Ich bin echt geschickt mit meiner Zunge“, meinte er arrogant und demonstrierte dies mit wackelnden Augenbrauen auch.   „Mit so etwas solltest du vor einem Schwulen lieber nicht prahlen, Naruto“, riet Sasuke ihm mit einem Schmunzeln, „Sonst kommt er noch auf falsche Gedanken.“   Naruto lachte. „Heh, ich glaub, jeder Kerl steht auf Blasen, oder?“ Amüsiert rieb er sich mit dem Zeigefinger über die Nase. „Das-“   „Sasuke?“, unterbrach eine Stimme ihn plötzlich und die zwei drehten sich um, um einen Kerl mit langen, blonden Haaren auf sie zukommen zu sehen. „Hey, du bist es wirklich, Mann.“   „Deidara“, begrüßte Sasuke den anderen mit einem Nicken, „Lange nicht mehr gesehen.“   „Jepp! Du warst wirklich lange nicht mehr hier! Hab mir schon Sorgen gemacht.“ Grinsend schlug ihm Deidara auf die Schulter und drehte sich dann zu Naruto. „Oh.“ Er pfiff anerkennend. „Deine neuste Eroberung, Sasuke?“   Dieser warf ihm einen warnenden Blick zu, doch Deidara lachte nur und hielt Naruto dann seine Hand vor die Nase. „‘Tschuldigung, ich meinte natürlich Freund. Also, hi, Sasukes Freund! Ich bin Deidara.“   „Öh…“ Naruto starrte dümmlich auf die Hand und nahm sie dann schließlich, um sie zu schütteln. „Naruto“, stellte er sich vor, die Wangen etwas gerötet, „Ein Freund von Sasuke und nicht der Freund. Freut mich, dich kennenzulernen, Mann.“   „Oh, nur ein Freund?“ Deidara spitzte die Lippen und legte den Kopf leicht schief. „Wie schade. Ihr seht süß zusammen aus.“   Sasuke knirschte mit den Zähnen. „Deidara, halt die Klappe.“   Der Blonde lachte und strich sich das lange Pony aus den Augen, bevor er mit dem Daumen an dem Piercing an seiner Unterlippe spielte. „Warum, Sasuke-chan? Mach ich dich etwa verlegen?“   „Musst du nicht arbeiten?“, fuhr Sasuke ihn an, die Augen zu Schlitzen verengt, „Ich glaube, da stehen ein paar Kunden an der Kasse, die gerne zahlen würden.“   „Ich seh schon, es hat immer noch keiner geschafft, den Stock aus deinem Arsch zu holen.“ Deidara rollte mit den Augen, schlenderte aber dann zur Kasse, um seinen Job als Verkäufer wahrzunehmen.   „Woah“, meinte Naruto, als sein Blick unweigerlich auf Deidaras Arsch gezogen wurde in diesen extrem engen Hosen, „Was war das denn für ein Kerl? Ein Ex von dir?“   Sasuke sah ihn böse an. „Denkst du wirklich, dass ich nur, weil ich schwul bin, mit jedem Typen, den ich kenne, etwas gehabt haben muss?“   „Hey, immer langsam, Alter, das hab ich nicht gesagt!“ Defensiv hielt Naruto beide Hände in die Luft. „Das hab ich damit wirklich nicht ausdrücken wollen, Sasuke. Ich war nur überrascht, weil er scheinbar wusste, dass du schwul bist.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das ist alles.“   „Hn.“ Sasuke widmete sich wieder den Mangas. „Ich mach aus meiner Sexualität kein Geheimnis, deswegen wissen er und viele andere, dass ich auf Männer stehe.“   „Find ich cool.“ Naruto lehnte sich gegen ein Regal, die Hände in den Gesäßtaschen seiner Jeans vergraben, „Dass du damit so offen bist, mein ich. Es ist ja nicht so, als wenn Schwulsein etwas Peinliches wäre, was man verstecken müsste oder so.“   Sasuke neigte den Kopf zu ihm und warf ihm einen langen, für Naruto undefinierbaren Blick zu.   „Was?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Warum siehst du mich jetzt so an? Hab ich etwas im Gesicht?“ Er rieb sich über den Mundwinkel. Er hatte vorhin einen Schokoriegel gegessen, vielleicht klebte ihm ja noch etwas Schokolade im Gesicht.   „…Nichts.“ Der Dunkelhaarige schüttelte langsam den Kopf. „Ich bin nur immer wieder überrascht, weil so ein deutlich heterosexueller Mann wie du so positiv auf meine Sexualität reagiert.“   „Tja.“ Naruto schenkte ihm sein breitestes Grinsen und tippte sich mit dem Daumen auf die Brust. „Toleranz ist mein zweiter Vorname, also natürlich geht es mir am Arsch vorbei, ob du auf Männer, Frauen oder sonst etwas stehst. Ich mag dich ja schließlich wegen deinem Charakter und nicht wegen deinen sexuellen Vorlieben.“   Er legte seinen Zeigefinger auf Sasukes rechten Mundwinkel und zog ihn nach oben. „Und jetzt lächle, du Bastard, weil du so einen guten Freund wie mich hast und weil du froh bist, mich an deiner Seite zu haben.“   Sasuke schnaubte und drehte den Kopf zur Seite. „Du bist ein Idiot.“   „Aber dein Idiot. Oder?“ Naruto pikste seinen Freund. „Oder?“ Als er keine Antwort bekam, pikste er ihn weiter. „Oder oder oder?“   Sasuke schnappte sich seinen Finger und drückte ihn leicht. „Du bist wirklich ein Idiot, wenn du da noch nachfragen musst“, meinte er leise, die Lippen zusammengepresst und den Blick aus dem Schaufenster gerichtet.   „Huh?“ Naruto sah ihm verwirrt nach, als sich Sasuke plötzlich umdrehte und zur anderen Seite des Ladens marschierte. Irgendwie kam es ihm so vor, als hätte er gerade was verpasst… „Warte doch, Bastard!“   ~ xXx ~   „Boah, also der Big Mac ist doch echt eine Erfindung der Götter!“ Laut rülpsend zerknüllte Naruto seine nun leere McDonalds Tüte und warf sie in den Mülleimer. „Fast so gut wie Ramen.“   Sasuke, der seinen McChicken schon vor einiger Zeit aufgegessen hatte, grunzte nur. „Du magst doch jede Art von Essen.“   „Stimmt auch wieder.“ Grinsend rieb sich Naruto über den nun gesättigten Bauch. „Ich mag alles, was man mir in den Rachen schieben kann.“   Sasuke schnaubte und Naruto drehte sich zu ihm, nur um ein amüsiertes Schmunzeln auf seinen Lippen sehen zu können. „Schwänze meinte ich nicht, Bastard!“ Mit einem Lachen schubste er ihn und warf dann einen Blick auf die Leuchtanzeige im U-Bahnhof. Noch drei Minuten und dann würde ihre Bahn kommen.   „Ich dachte, du probierst gern neue Dinge aus?“, fragte Sasuke mit erhobener Augenbraue nach. Das Amüsement in seinen dunklen Augen war nicht zu übersehen. „Oder hast du deine Neugierde, was das Thema angeht, schon gestillt?“   Naruto blinzelte überrascht. „Seh ich etwa so aus, als würde ich Schwänze lutschen?!“, fragte er brummend nach. Er konnte spüren, wie seine Wangen warm wurden.   „Seh ich so aus, als würde ich Schwänze lutschen?“, stellte Sasuke die Gegenfrage.   Der Blonde sah ihn lange an. „Nein“, antwortete er schließlich. Manchen Kerlen konnte man ja ansehen, dass sie schwul waren, aber Sasuke definitiv nicht. Trotz seiner zum Teil weiblichen Gesichtszüge umgab ihn eine definitiv männliche Aura.   „Siehst du, ich tu es aber dennoch. Also?“   „Gah!“ Naruto schlug sich beide Hände ins Gesicht, während er spürte, wie die Rötung bis zu seinem Nacken herunter wanderte. „Sasuke, Alter! Das wollte ich nicht wissen! Zu viele Informationen, Mann!“   Okay, das war eine Lüge. Eine dicke, fette Lüge aber das wusste Sasuke ja schließlich nicht, also war es okay, an dieser Stelle ein wenig zu flunkern.   Sasuke schmunzelte und es sah so aus, als hätte er noch mehr zu diesem Thema zu sagen, doch dann ertönte aus den Lautsprechern plötzlich eine Stimme, die bekannt gab, dass die U-Bahn nach Konoha jeden Moment eintreffen würde.   „Oh Mann, wir haben echt Pech“, jammerte Naruto, während er sich umsah. „Wir müssen mitten in der Rushhour zurück. Das heißt, wir kriegen bestimmt keinen Sitzplatz!“ Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Wenn wir Pech haben müssen wir also über eine Stunde lang stehen!“   Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Du wirst es überleben. Es gibt schlimmeres.“   „Also ich kann mir im Moment nicht wirklich etwas Schlimmeres vorstellen, als mich stundenlang in eine volle U-Bahn zu quetschen und mich wie eine Sardine in der Dose zu fühlen“, murrte er, doch da in diesem Moment die Bahn einfuhr, gingen seine Worte unter.   „Scheiße, da sitzen ja schon Leute drinnen!“, beschwerte er sich, als Fenster mit bereits halbvollen Waggons an ihnen vorbeizogen. „Ich dachte, Tokio Innenstadt sei die erste Station?!“   „Scheinbar nicht“, erwiderte Sasuke, die Mundwinkel nach unten gezogen. Er war auch nicht besonders scharf darauf, die Ärsche irgendwelcher Menschen an den Körper gepresst zu bekommen.   Die U-Bahn kam zum Stehen und als die Türen sich langsam öffneten, stürmte Naruto sofort hinein, die Augen groß, während er sich nach einem freien Platz umsah. Doch er hatte Pech, denn der Waggon, in welchen er gestiegen war, war bereits rappelvoll.   „Scheiße!“ Fluchend blieb Naruto stehen, Menschen strömten links und rechts an ihm vorbei und für einen Moment überlegte er, ob er nicht schnell wieder aussteigen sollte, um in den nächsten Waggon zu gehen, entschied sich aber dann dagegen. Es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass die anderen Waggons noch voller waren.   Und so kämpfte er sich mit einem Grunzen seinen Weg durch die Massen, bis er schließlich bei der Ecke für die Stehplätze angekommen war. Mit einem Seufzen drückte er seinen Rücken gegen die großen Fenster und stellte sich dann auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf Sasuke erhaschen zu können, welchen er irgendwann beim Betreten der Bahn verloren hatte.   Es dauerte einige Sekunden, doch dann sprang ihm schließlich ein bekannt grimmig aussehendes Gesicht in die Augen. „Sasuke!“, brüllte er und warf beide Arme in die Luft, damit sein Freund ihn auch entdecken konnte, „Hier bin ich, du Bastard!“   Sasuke blickte sich suchend um, entdeckte ihn dann aber schließlich und rempelte sich durch die Menschenmasse, bis er vor Naruto zum Stehen kam.   „Hi“, begrüßte dieser ihn mit einem Grinsen.   Sasuke seufzte und strich sich die Haare aus den Augen. „Es ist viel zu voll.“   „Sagte ich doch!“ Naruto verdrehte die Augen und legte seine Hände dann links und rechts von seinen Hüften um die horizontale Metallstange. „Hätten wir lieber mal eine Bahn später genommen oder so. Wir hätten ja solange noch in den GameStop gehen können.“ Er zog einen Schmollmund.   „Ich denke nicht, dass das besonders viel genützt hätte“, erwiderte Sasuke und grunzte, als ihn jemand von hinten anrempelte. Er warf der Person über seiner Schulter einen wütenden Blick zu. „Fuck. Ich hasse das.“   „Ich auch.“ Naruto verzog das Gesicht. „Weißt du, wenn hier süße Mädchen wären und wenn die wegen der Fülle an Menschen an mich heran gepresst werden würden wär das kein Problem. Aber so.“ Er rümpfte die Nase und sah sich um. In ihrem Waggon waren zum größten Teil Business-Männer.   Er seufzte. „Keine Schönheiten hier“, beklagte er sich, während sich die Bahn in Bewegung setzte, „Das heißt kein Frotting für mich.“   „Bist du einer dieser Typen?“, wollte Sasuke mit erhobener Augenbraue wissen, „Die sich in vollen Bahnen und Bussen an Leuten reiben und das dann als unabsichtlich darstellen?“   „Nee, ich bin anständig.“ Naruto grinste ihn an. „Obwohl ich meinen Schritt in einer vollen Bahn schon einmal an den Arsch meiner Exfreundin gerieben hab.“ Er schmatzte mit den Lippen. „Das war ziemlich heiß. Zum Glück war es so voll gewesen, dass niemand die Beule in meinen Jeans erkennen konnte.“ Er lachte.   „Ah“, machte Sasuke.   Die restlichen Minuten Fahrt verliefen schweigend. Die U-Bahn war zwar verdammt voll, aber Naruto konnte sich immer noch bewegen, also hatte er keinen Grund, sich zu beschweren. Noch nicht. Denn es kam natürlich, wie es kommen musste.   Sie hielten an der nächsten Haltestelle an und anstatt, dass einige Leute ausstiegen, quetschten sich nur noch mehr Menschen in die schon überfüllte Bahn und es passierte.   Sasuke grunzte, als ihn eine Masse Menschen grob nach vorne presste und er drückte seine Hände schnell an den Scheiben ab, um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren und nach vorne und somit auf Naruto zu fallen. Doch es half nichts. Immer mehr Leute strömten in die Bahn und Sasuke wurde immer weiter nach vorne gepresst, bis er mit einem Ruck nach vorne fiel.   Sein Oberschenkel quetschte sich zwischen Narutos Beine, ihre Becken knallten zusammen und Sasuke musste all die Kraft in seinen Armen mobilisieren und sich vom Fenster wegdrücken, damit ihre Oberkörper nicht auch noch gegeneinander krachen würden.   Ein Wimmern verließ Narutos Lippen und er schloss die Augen, als sich die Bahn ruckartig wieder in Bewegung setzte und Sasukes Oberschenkel dabei leicht gegen seinen Schritt rieb. Er konnte schweren, tiefen Atem in seinem Gesicht hören.   „Sorry“, stöhnte Sasuke schwerfällig.   Naruto lächelte unsicher, die Augen immer noch geschlossen. „Schon okay“, log er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er musste seine ganze Willenskraft zusammen nehmen, um nicht laut zu stöhnen wegen des Drucks, den Sasukes Bein ungewollt gegen seinen Schritt ausübte.   Er konnte die Wärme spüren, die von Sasukes Körper ausging und er musste schlucken, die Kehle mit einem Mal schmerzvoll trocken. Das war… Fuck. Er war Sasuke schon öfter näher gewesen und sie hatten auch schon öfter Körperkontakt gehabt, aber nie auf solch eine… intime Art und Weise.   Und intim war es wirklich, Sasukes Bein rieb schließlich alle paar Sekunden gegen seinen verdammten Schwanz und er konnte den nach Kaffee riechenden Atem des anderen auf seinen rissigen Lippen spüren.   Sasuke brummte leise, wahrscheinlich, weil er erneut angerempelt wurde und Naruto entschloss dies als Zeichen dafür zu nehmen, die Augen wieder zu öffnen. Also tat er genau dies und erstarrte im nächsten Moment, da er so erst sehen konnte, wie nah sich ihre verfluchten Gesichter doch gerade waren!   Sasuke starrte ihn an, die schwarzen Augen bohrend und die Miene undurchdringlich. Er war Naruto so nahe, dass dieser jede einzelne seiner langen, schwarzen Wimpern zählen konnte, wenn er wollte. Narutos Blick wanderte tiefer zu rosigen, leicht geöffneten Lippen und er spürte, wie sein Gesicht mit einem Mal heiß wurde, als ihm bewusst wurde, wie nah sich ihre Münder doch gerade waren.   Er müsste seinen Kopf nur ein wenig zur Seite neigen und sich dann langsam, langsam vorbeugen, dann würden seine Lippen…   „Fuck“, fluchte Naruto auf einmal, die Stimme krächzend, während sein Herzschlag so laut in seinen Ohren pochte, dass er alle anderen Geräusche verdrängte.   Sasuke sagte nichts, starrte ihn einfach nur an mit diesen schwarzen, unleserlichen Augen und Naruto versuchte, in diese Augen zurück zu blicken, er versuchte es wirklich, doch sein Blick wanderte immer und immer wieder zu diesen verdammten Lippen zurück.   Seine Hände waren so glitschig, dass sie immer wieder von der Metallstange rutschten und diesmal konnte Naruto ein Stöhnen nicht unterdrücken, als Sasukes Bein auf einmal besonders hart gegen seinen Schritt rieb.   „Sorry“, wiederholte Sasuke atemlos.   Naruto wollte erwidern, dass es kein Problem war – obwohl es verdammt nochmal ein riesengroßes Problem war und nur noch größer werden würde, wenn sein Schwanz weiter so stimuliert werden würde –, doch er konnte es nicht. Reden fiel ihm auf einmal so unglaublich schwer. Denken fiel ihm auf einmal schwer.   Die einzigen Gedanken, die sein Gehirn im Moment noch fabrizieren konnten waren „Sasuke“ und „Er hat wirklich schöne Lippen“.   Ganz langsam rutschten Sasukes Hände an der Glasscheibe herunter, bis sie mit einigem Abstand links und rechts von Narutos Gesicht zum Liegen kamen. Narutos Herzschlag beschleunigte sich, als ihm dies auffiel und er konnte es in seinem Hals schlagen spüren.   „Naruto…“   Blaue Augen wanderten zu schwarzen Augen hoch, als er seinen Namen hörte. Sasuke sah ihn an und dann neigte er ganz, ganz langsam den Kopf zur Seite. Seine Lider wurden schwer und Narutos Herz fühlte sich mit einem Mal so an, als würde es jeden Moment explodieren!   Ein zittriger Atemzug streichelte seinen Mund und sein Kinn und Narutos Augen fielen gegen seinen Willen zu, bis sie halbgeschlossenen waren. Sein Blick ruhte auf Sasukes Lippen und er konnte sehen, wie eine Zunge diese rosigen Lippen befeuchtete und wie sie seinen eigenen dann immer näher kamen.   Naruto atmete ruckartig ein und aus, seine Brust hob und senkte sich so schnell, dass er das Gefühl hatte, viel zu wenig Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen und dann…   Dann kam die U-Bahn mit einem Ruck zum Stehen und Sasukes Gesicht knallte mit voller Kraft gegen die Glasscheibe rechts von Narutos Schulter.   Die Lippen des Blonden verzogen sich zu einem stummen ‚Oh‘, während er ein schmerzerfülltes Grunzen neben sich hörte. Er drehte den Kopf, um zu sehen, wie sich Sasuke mit zorniger Miene über eine rote Stirn rieb und Naruto…   Naruto brach in Gelächter aus. Er lachte so laut, dass die anderen Fahrgäste auf ihn aufmerksam wurden und ihn ansahen und bis sein Zwerchfell anfing zu schmerzen, aber er konnte einfach nicht mehr aufhören. Er konnte nicht aufhören zu lachen. Er wusste selbst nicht einmal, wieso er lachte. So lustig war die ganze Sache nun auch wieder nicht, aber er konnte und konnte einfach nicht aufhören.   Sasuke fletschte die Zähne und boxte ihm hart gegen die Schulter. „Halt die Fresse, du Idiot, das ist nicht witzig!“, zischte er ihm zu, doch bei diesen Worten wurde Narutos schallendes Gelächter nur noch lauter.   Sasuke wurde von Sekunde zu Sekunde wütender und Naruto konnte spüren, wie ihm die ersten Tränen über die Wangen glitten. Seine Arme waren um seinen Bauch geschlungen und seine Haltung war gekrümmt. Jeder Atemzug tat ihm weh.   Erst, als der Dunkelhaarige ihm mit einem Knurren das Knie in den Schritt rammte, brach Narutos Gelächter mit einem Mal ab. Die Tränen blieben allerdings, nur fielen sie diesmal nicht aus Amüsement, sondern aus Schmerz.   Die restliche Bahnfahrt über gab Naruto keinen einzigen Mucks mehr von sich.   ---------------------------------------------------------------------------- Danke an Anyi wegen den Vorschlag zum Kapitelnamen! :D Ich weiß zwar leider nicht mehr genau, was sie vorgeschlagen hatte (*heul*), aber es war irgendwie so T3T   Tja, im Kapitel ist viel passiert, was? :D Hab sogar extra für eine meiner besten Freunde (ja, ich mein dich, Nussi >:]) Deidara einen Gastauftritt haben lassen, obwohl ich Deidara nicht mal besonders mag *deswegen von den 1000 Deidara Fangirls gekillt werd* x_x Oh, und ich hoffe, es ist deutlich geworden, dass Naruto NICHT lacht, weil er es lustig findet, dass sich Sasuke den Kopf gestoßen hat :x Naruto lacht aus einem anderen Grund :3 Dieses Kapitel gehört auch zu meinen Lieblingen, ich hoffe also, dass ihr es auch mögt x3   Das Kapitel ist diesmal etwas später da, ich weiß. Tut mir leid, aber weil ich ja gestern Geburtstag hatte, hab ich das mit dem Vorbereiten zum Hochladen nimmer ganz geschafft Dx  Ich konnte leider auch noch nicht auf alle Kommis antworten, aber das mach ich noch im Laufe des Tages! An dieser Stelle auch nochmal ein dickes Dankeschön an alle, die mir bei What Hurts The Most gratuliert haben   Ja… Richtig gehört, die Fanic ist endlich draußen! Dx Falls ihr sie noch nicht gelesen habt, dann seid ihr sehr böse Menschen >P Hier ist das Summary der Fanfic:   „Liebe ist nicht einfach. Das muss auch Naruto Uzumaki herausfinden. Er stolpert von einer Zwickmühle in die andere, während seine wunderbare Freundin Hinata sehnsüchtig auf seine Rückkehr aus dem Urlaub wartet und sein Herz doch plötzlich nur noch für Sasuke Uchiha zu schlagen scheint, dessen Heimat nicht nur tausende Kilometer von seiner liegt, sondern auch einen überaus komplizierten Charakter sein eigenen nennen darf und dabei auch noch mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat.“   Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/487884/288797/ (http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/487884/288797/)   Ich möchte übrigens nochmal auf den 123igsten Kommi und den Oneshot als Geschenk hinweisen~ >3 Und nochmal vielen Dank für die zahlreichen Kommis! Es werden immer mehr, ich kann das gar nicht glauben T///T   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Wie von Naruto vorgeschlagen werden sich er, seine Freunde und Sasuke treffen, damit alle den mürrischen Bastard besser kennenlernen können! Die Stimmung ist feucht-fröhlich, Alkohol fließt und nach einem Schock auf der Tanzfläche macht Naruto Sasuke ein Geständnis! Oder so etwas ähnliches zumindest…   Bis dann Kapitel 10: Feuchtfröhliche... Peinlichkeiten --------------------------------------------- „Hmm.“ Mit gerunzelter Stirn warf Naruto einen Blick in den Spiegel und drehte sich, um seine Frisur von allen Seiten betrachten zu können. „Toll, das blöde Haargel bringt gar nichts.“ Seufzend zupfte er mit den Fingern an seinen Haarspitzen herum, um sie ein wenig zu bändigen, doch es half nichts.   „Ach, scheiß drauf.“ Er warf die Tube in die nächstbeste Ecke und griff stattdessen nach seinem Rasierschaum. Summend verteilte er den Schaum auf Kinn und Kiefer und stahl dann einen kurzen Blick auf die Uhr.   Zehn vor Acht. Er hatte noch genügend Zeit, bis Sasuke kam und bis sie los mussten. Ihre Bahn kam um zwanzig Minuten nach Acht, also bestand kein Grund zur Eile. Was auch besser so war, Naruto war nicht gerade der geschickteste Mensch im Umgang mit einer Rasierklinge und wenn er unter Druck stand, dann war mindestens ein Ritzer sicher.   Er hätte sich aus diesem Grund zwar auch einen elektrischen Rasierer kaufen können, aber das wollte er nicht. Eine Rasierklinge war viel cooler und männlicher. Immer noch summend befeuchtete Naruto eben diese Klinge unter Wasser und fing an, sie vorsichtig über seine Haut gleiten zu lassen.   Heute Abend würde er endlich mal wieder richtig Party machen können! Es war der Freitag, an dem Kiba frei hatte und heute war ebenfalls der Tag, an dem Naruto Sasuke seinen Freunden vorstellen würde und umgekehrt.   Es hatte lange gedauert, bis Sasuke schließlich zugesagt hatte. Er war kein großer Partymensch und hatte auch nicht allzu großes Interesse daran, Narutos Freunde kennenzulernen. Aber der Blonde hatte so lange gebettelt, gefleht und geflucht, bis Sasuke schließlich zugesagt hatte, ganz zu Narutos Freude.   Er hatte Sasuke schon öfter mal gefragt, ob sie nicht zusammen feiern wollten, aber Sasuke hatte wirklich jedes Mal abgelehnt. Aber nicht heute. Nein, heute würde er sehen, wie viel Spaß es machte mit Narutos Freunden und besonders mit Naruto selbst zu feiern und danach würde Sasuke derjenige sein, der ihn anbettelte mit ihm rauszugehen. Dessen war sich Naruto sicher.   Naruto wusch sich gerade den letzten Schaum vom Gesicht, da klingelte es plötzlich an der Tür. Er schnappte sich ein Handtuch, rubbelte sich grob trocken und marschierte dann nur mit Jogginghose bekleidet zur Haustür und öffnete diese.   Sasuke hob eine Augenbraue, als er seine fehlende Oberbekleidung sah, gab dies entsprechend aber sonst keinen Kommentar von sich. „Hey.“   „Hey“, begrüßte Naruto ihn mit einem Lächeln und verzog im nächsten Moment das Gesicht, die Arme um seine Brust geschlungen. „Ugh, fuck! Komm schnell rein, mir frieren die Brustwarzen ab!“   Sasuke schnaubte, trat dann aber ein und schloss die Tür hinter sich. „Vielleicht solltest du dir dann etwas anziehen?“, schlug er vor.   „Wow, danke. Darauf wäre ich von alleine nie gekommen.“ Naruto rollte mit einem kleinen Grinsen die Augen, die Hände unter die Achseln geschoben. „Aber hey, du hast gutes Timing.“   „Ach ja?“, fragte Sasuke nach, während er seinen Mantel am Kleiderhaken aufhängte, „Wieso das?“   „Weil ich vor ein paar Minuten noch am Rasieren war und wenn du dann geklingelt hättest, hätte ich mir vor Überraschung wahrscheinlich die Halsschlagader aufgeritzt“, erklärte Naruto mit einem Lachen.   „Wenn das so ist, dann hab ich wohl eher schlechtes Timing.“ Sasuke schmunzelte und wich dem Fuß, der auf sein Schienbein zielte, geschickt aus. „Du benutzt also Rasierklingen?“   „Jepp“, bestätigte Naruto mit einem Nicken, „Du auch, oder? Hab ich das letzte Mal in deinem Badezimmer gesehen, als ich bei dir gepennt habe.“   „Ja.“ Sasuke kam einen Schritt auf ihn zu, um etwas von dem Rasierschaum, den er übersehen hatte, von seinem Kiefer zu wischen. „Vielleicht sollte ich dir mal beibringen, wie man sich richtig rasiert.“   „Ich glaub das wäre nicht schlecht.“ Lachend rieb sich Naruto über den Nacken. „Ich bin darin echt ungeschickt. Es ist ein Wunder, dass ich mich heute mal nicht geschnitten habe!“   „Ah, ich hab mich schon gewundert, woher die Kratzer sind, die du ab und an im Gesicht hast“, erwiderte Sasuke, Hände in seine Gesäßtasche gesteckt. Als sich Naruto am Brustbein kratzte, verfolgte er diese Bewegung mit den Augen. „Deine Nippel sind hart.“   Naruto sah an sich herunter. „Tja, ist ja auch kein Wunder, wenn du als Gastgeschenk kalte Luft mit in meine Bude bringst.“ Er rieb sich mit den Händen über die Oberarme, um zu versuchen, sich wenigstens so etwas aufzuwärmen.   „Hn. Ich dachte schon, du freust dich, mich zu sehen“, meinte Sasuke. Das Schmunzeln war wieder zurück in seinem Gesicht.   „Das ist natürlich auch ein Grund, warum die Dinger stehen wie eine Eins.“ Der Blonde lachte und flickte sich dann leicht gegen den rechten Nippel. Den eindringlichen Blick, den Sasuke ihm dabei zuwarf, ignorierte er einfach.   Die letzten Tage nach dem Vorfall in der U-Bahn waren etwas… seltsam gewesen. Es schien so, als wäre Sasuke wieder einen Schritt zurück gegangen in seiner Entwicklung, da er deutlich weniger sprach und Naruto fast immer derjenige war, der mit einem Gesprächsthema anfangen musste.   Über den Vorfall hatten sie nie geredet, aber da gab es auch nichts zu bereden. Naruto war sich sicher, dass er da viel zu viel hinein interpretiert hatte. Er war an diesem Tag verdammt müde gewesen, da er nur ein paar Stunden geschlafen hatte, außerdem war es so heiß, stickig und voll in der Bahn gewesen, dass sein Gehirn kaum noch Sauerstoff bekommen hatte und deswegen hatte er wahrscheinlich angefangen, ein paar Dinge zu fantasieren. Sasuke wollte ihn nicht k-… Nope. Er hatte den Kopf nur schief gelegt, weil er Nackenschmerzen hatte. So grade und steif, wie seine Haltung immer war, wunderte dies Naruto da nicht.   Aber das lag jetzt alles in der Vergangenheit, der Vorfall war schon zwei Wochen her und inzwischen war alles wieder beim Alten. Sasuke hatte wieder angefangen, mehr zu reden und auch seine sexuelle Ader war wieder zurück gekehrt, etwas, was Naruto doch sehr vermisste hatte.   Als ihm die Stille, die zwischen ihnen herrschte, bewusst wurde, rieb sich Naruto über das Schlüsselbein, da er einfach irgendetwas mit seinen Händen tun musste, und betrachtete seinen Freund dann. Sasuke trug ein schwarzes, eng anliegendes Hemd mit drei geöffneten Knöpfen, welches etwas von seiner blassen, makellosen Haut entblößte. Außerdem trug er ebenfalls dunkle Röhrenjeans und Springerstiefel.   „Du siehst gut aus“, komplimentierte Naruto ihm mit einem kleinen Lächeln.   „Hm“, machte Sasuke, „Du siehst halbnackt aus.“   „Also auch gut, danke.“ Naruto lachte frech und drehte sich dann um, um in sein Schlafzimmer zu sparzieren. Sasuke folgte ihm. „Ich muss mich nur eben anziehen, dann können wir los.“   Sasuke nickte. Er setzte sich aufs Bett und beobachtete, wie Naruto seinen Kleiderschrank durchwühlte. „Was ich dich schon länger mal fragen wollte…“   „Ja?“ Naruto, der gerade auf dem Boden kniete, warf ihm über seine Schulter hinweg einen Blick zu. Als ihm bewusst wurde, dass man seine Arschritze sehen konnte, zog er die Hose etwas höher. Er wollte Sasuke ja keine falschen Signale oder ähnliches geben.   „Wegen deinem Tattoo.“   „Welchem?“ Grinsend setzte sich Naruto richtig hin und drehte sich zu ihm. „Ich hab zwei.“   „Zwei?“ Sasuke blinzelte verwirrt. „Ich meinte eigentlich das auf deinem Bauch.“   „Ah, das war mein Erstes.“ Mit stolzer Miene strich Naruto einen der Wirbel um seinen Bauchnabel nach. „Was ist damit? Es ist ziemlich cool, huh?“   „Das ist es“, bestätigte Sasuke. Er beugte sich vor, die Ellbogen auf seinen Oberschenkeln abgestützt. „Wo hast du es her? Es sieht ziemlich sauber gestochen aus.“   Naruto strahlte ihn an. Er war immer stolz, wenn jemand seine Tattoos gut fand. „Habs mir im ‚Ink‘ machen lassen, kennst du den Laden? Der ist zwar im eher schäbigen Viertel, aber die Qualität ist verflucht gut!“   „Ja, hab ich schon einmal gehört.“ Sasuke nickte langsam. „Ist es da nicht eigentlich relativ teuer?“   „Schon“, musste Naruto zustimmen, „Aber der Laden gehört dem Bruder meiner Ex und sie selbst arbeitet jetzt auch da, also hab ich quasi Familienrabatt bekommen.“ Er grinste breit.   „Ah“, machte Sasuke, „Das ist ziemlich praktisch.“   „Ist es auch, Momoko hat mir auch einige meiner Piercings gestochen.“ Er rieb sich übers Ohrläppchen. „Wie findest du das Motiv? Ich hab es selbst entworfen.“   „Du hast das entworfen?“ Überrascht hob Sasuke beide Augenbrauen, während er die schwarzen Wirbel betrachtete, die um Narutos Bauchnabel in die Haut tätowiert waren. „Sieht überraschend gut aus.“   „Heh, danke.“ Mit einem glücklichen Grinsen schloss Naruto die Augen, die Arme hinterm Kopf verschränkt.   „Wo ist das andere Tattoo?“, wollte Sasuke wissen.   „Im Nacken.“ Naruto rieb sich über diesen. „Willst du auch sehen?“   Sasuke nickte und Naruto krabbelte auf ihn zu, bis er vor dem Bett kniete, Rücken zu Sasuke. „Da. Man muss die Haare ein wenig wegstreichen, sonst sieht man es nicht so gut.“   Er hob die Hand, doch Sasuke schlug sie weg und strich stattdessen selbst die blonden Haare im Nacken zur Seite, damit er das Tattoo besser betrachten konnte. „Sieht auch gut aus.“ Er strich mit den Fingerspitzen über das spiralförmige Symbol, welches an der linken Seite ein kleines Dreieck hatte. „Auch von dir entworfen?“   „Jepp“, bestätigte Naruto und konnte ein wohliges Schnurren nicht unterdrücken, als die Finger leicht seinen Nacken massierten. „Ich wollte früher immer ein Superheld sein und das sollte quasi mein Logo werden.“ Er lachte leise. „Keine Ahnung, wann ich das gezeichnet hab. Mit elf Jahren oder so. Mir hat es aber immer gefallen, deswegen ist es jetzt so etwas wie mein Emblem geworden, obwohl ich doch kein Superheld geworden bin.“   Sasuke schnaubte und massierte ihn weiter. „Ich wollte mir vielleicht auch ein Tattoo im Nacken stechen lassen“, sagte er, „Oder auf dem Schulterblatt, ich bin mir noch nicht sicher.“   „Würde ich an deiner Stelle machen“, riet ihm sein Freund, „Wenn ich Momoko frage, dann kriegst du bestimmt auch ein paar Prozente.“   „Hm.“ Sasuke summte nachdenklich. „Mal sehen. Ich bin mir wie gesagt noch nicht sicher.“   Naruto öffnete den Mund, um ihm zu erzählen, wie süchtig Tattoos machen konnten, doch alles, was seine Lippen verließ, war ein Stöhnen. „Fuck, Sasuke, du kannst das wirklich gut.“ Sein Mund hing leicht offen, die Augen waren geschlossen, während Sasukes Hand tiefer gewandert war und nun seine Schulter massierte.   Sasuke schmunzelte. „Ich bin sehr begabt mit meinen Händen, ist mir gesagt worden.“   „Fuck, das bist du.“ Naruto leckte sich über die Lippen und genoss die Massage voll und ganz, doch dann krallten sich plötzlich Finger in sein Haar und er wurde nach vorne geschubst. „Hey!“, beschwerte er sich, weil er wegen der plötzlichen Attacke fast auf die Fresse gefallen war, „Was zur Hölle, Bastard?!“   „Wir sollten uns beeilen.“ Sasuke sah auf seine Armbanduhr. „Es ist gleich zehn nach Acht.“   „Ah, Dreck!“ Fluchend sprang Naruto auf und machte sich wieder daran, seinen Kleiderschrank auf den Kopf zu stellen.   „Hast du Gel in den Haaren?“, wollte Sasuke mit angewiderter Miene wissen, während er auf seine Hand starrte, die eben noch in Narutos Haar war.   „Jo“, antwortete Naruto, als er ein kariertes Button-Down-Hemd aus dem Schrank holte und es schnell über seine Schultern streifte. „Hat aber nicht wirklich etwas gebracht. Es sieht so aus, als würde mein Haar nicht nur einer Bürste, sondern jetzt auch noch Gel trotzen.“   „Ich mag dein Haar so wie es ist“, erwiderte Sasuke.   „Ich eigentlich auch.“ Nachdem Naruto das Hemd zugeknöpft hatte, strich er sich durchs Haar. „Die Frauen mögen es auch. Die spielen da gerne mit.“   „Hn.“ Sasuke presste die Lippen zusammen. „Du machst dich heute aber besonders schick. Hast du vor jemanden abzuschleppen?“   „Mal sehen.“ Naruto zuckte mit den Schultern, während er seine Jogginghose auszog und nach einer zerlöcherten Jeans griff. „Geplant ist nichts aber man weiß ja nie, was sich so ergibt.“ Er konnte Sasukes Blick auf sich spüren. „Starr mir nicht so auf den Arsch, du sabberst ja gleich!“ Er lachte leise.   „Ich war nur ein wenig überrascht“, gab Sasuke schmunzelnd zurück, „Dass sich unter diesen tiefhängenden Hosen solch ein Hintern versteckt.“   „Fick dich, ich mag die Hosen.“ Grinsend zeigte Naruto dem anderen den Mittelfinger und streifte sich die Jeans dann über. „Außerdem ist alles an mir knackig, ich geh ja schließlich nicht ins Fitnessstudio, um nur blöd rum zu sitzen und anderen beim Sport machen zuzusehen. So, fertig.“   Sie gingen gemeinsam in den Flur zurück. Naruto zog sich seine Chucks an, während Sasuke nach seinem Mantel griff. „Apropos. Wie läuft’s mit Kirbys Diät?“   „Ich seh ihn jeden Tag, ich kann das schlecht beurteilen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Aber mir kommt es ehrlich gesagt so vor, als wenn er noch fetter wird.“   „Hmm.“ Naruto runzelte die Stirn und zog seine Lederjacke an. „Hast du immer noch diese Nachbarin in Verdacht?“   Sasuke nickte. „Ja, das und Kinder. Ich weiß, dass Kirby Kinder sehr mag, weil er weiß, dass die ihm oft etwas zu essen geben und deswegen ist er dann immer besonders lieb zu ihnen.“   „Oh Mann!“ Der Blonde lachte laut und griff nach seinem Portmonee und seinen Schlüsseln. „Er weiß echt, wie man an Essen kommt, was?“   „Das auf jeden Fall.“   Sie gingen aus der Wohnung und Naruto schloss die Haustür ab, bevor sie sich auf den Weg zur Bahnstation machten. „Vielleicht solltest du ihm dann ein Schild um den Hals hängen oder so? ‚Bitte nicht füttern‘.“   Sasuke schnaubte. „Vielleicht.“   ~ xXx ~   „Bist du nervös?“ Naruto warf ihm einen fragenden Blick zu, nachdem sie aus der Bahn ausgestiegen waren und sich nun auf den Weg zur Wonderbar machten, ihrem Ziel für die Nacht. „Du bist nämlich ziemlich schweigsam. Also noch schweigsamer, als du sonst bist.“   Sasuke brummte und neigte den Kopf etwas nach unten, sodass die untere Hälfte seines Gesichts von seinen Mantelkragen verdeckt wurde. „Nein.“   „Aww!“ Naruto grinste leicht und schlang einen Arm um die Schulter des anderen. „Du musst nicht nervös sein, wirklich nicht. Wir sind eigentlich ein ziemliche netter Haufen!“   „Eigentlich“, wiederholte Sasuke mit Skepsis in der Stimme.   „Genau, so wie du eigentlich nicht pervers bist“, erwiderte Naruto und streckte ihm die Zunge heraus, bevor er ihn näher an sich zog. „Nee, aber ehrlich, Mann. Ich weiß, dass du nicht gerne mit Fremden redest oder so, deswegen weiß ich es auch wirklich zu schätzen, dass du das heute für mich machst.“   Sasuke presste die Lippen nur zusammen, antworten tat er allerdings nicht.   „Wir müssen auch nicht allzu lange bleiben, ein paar Stunden reichen“, sprach Naruto weiter, den Arm immer noch um seinen Freund geschlungen. Von weitem konnten sie bereits ein Gebäude mit roten Backsteinen und einer Leuchtanzeige mit der Aufschrift Wonderbar erkennen. „Wenn du dich unwohl fühlst oder so, dann halt dich einfach an mich. Oder an Shino. Mit dem würdest du dich bestimmt gut verstehen. Der Typ ist ein totaler Geek, Programmierer vom Beruf und sogar noch schweigsamer als du!“   „Hn“, machte Sasuke, die Mundwinkel nach unten gezogen, „Ich brauche keinen Babysitter, Naruto. Du musst nicht die ganze Zeit bei mir sitzen und mich an der Hand halten.“   „Aw, aber du bist doch mein Baby!“ Mit einem fetten Grinsen zwickte Naruto ihm in die Wange und lachte, als Sasuke ihn boxte. „Hau mich nicht, du Sadist!“   Sasuke grunzte und sah dann zu einer kleineren Gruppe Leute, als aus deren Richtung ein lautes Grölen zu hören war. Er runzelte die Nase. „Sind sie das?“   Naruto verengte die Augen und beugte sich leicht vor, um besser sehen zu können – es war schließlich schon ziemlich dunkel draußen –, bevor er lachend nickte. „Sind sie! HALLO, LEUTE!“ Er lief aufgeregt auf sie zu und winkte mit beiden Armen in der Luft herum.   „Naruto!“, rief Kiba aus, als er seinen blonden Freund erblickte und rannte auf ihn zu, um sich mit einem ohrenbetäubenden Gejaule an ihn zu schmeißen.   Naruto lachte, als sich Kibas Beine und Arme um seine Schulter und Hüfte schlangen und er musste all seine Kraft zusammennehmen, um nicht einzuknicken und sie beide auf die Fresse fallen zu lassen. „Köter! Da scheint sich einer ja echt auf mein attraktives Gesicht zu freuen!“ Er grinste, als Kiba wieder von ihm abließ und hob die braune Felljacke seines Freundes an, um einen Blick auf seinen Schritt werfen zu können. „Wedelst du schon mit dem Schwanz, weil du dich so freust?“   „Schwuchtel!“ Mit einem breiten Schmunzeln nahm er Naruto in den Schwitzkasten und sah dann zum bisher schweigsamen Sasuke. „Hey, Alter! Cool, dich wiederzusehen!“   Sasuke nickte mit einem Brummen, die Hände tief in seiner Manteltasche verschoben, während er beobachtete, wie die zwei für einige Sekunden verspielt miteinander herum rangen. Ein Kampf, bei dem Kiba mit einem lauten Jubelschrei als Sieger hervorging.   „Naruto! Kiba!“, ertönte plötzlich eine weibliche Stimme und alle drei Köpfe drehten sich zu Sakura um, als diese die Jungs zu sich winkte. „Lasst den Unsinn und lasst uns endlich reingehen, es ist kalt!“   „Jaja!“ Kiba gab Naruto eine letzte Kopfnuss und machte sich dann auf den Weg zu ihr.   Immer noch etwas atemlos von ihrer Rangelei rieb sich Naruto mit dem Handrücken über seine nun roten Wangen, bevor er Sasuke ansah. „Lass uns gehen, Bastard. Und wie gesagt, mach dir keine Sorgen. Der Rest ist ziemlich normal und ruhig, nur Kiba ist ein wenig plemplem und Sakura ist eine kleine Zicke, wenn sie ihre Tage hat, aber sonst!“   Sasuke schnaubte, als Naruto ihn am Handgelenk packte und zu seinen Freunden zog. „Das macht mir wirklich sehr Mut.“   „Ich muss dir keinen Mut machen.“ Naruto schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Ich weiß, dass du das auch so hinbekommst.“ Und damit schubste er ihn in die Mitte ihrer kleinen Truppe. „Das ist Sasuke, Leute!“   „Sasuke-kun.“ Mit einem schüchternen Lächeln und rosigen Wangen hielt Sakura ihm ihre Hand hin. „Wir haben uns schon einmal im Bus gesehen, aber bis jetzt nie gesprochen. Ich bin Sakura“, stellte sie sich vor, als der andere ihre Hand schüttelte, „Freut mich, dich endlich kennenzulernen.“   „Gleichfalls“, erwiderte der Dunkelhaarige und versuchte den flirtenden Blick, den sie ihm zuwarf, einfach zu ignorieren.   „S-Sasuke-kun“, stotterte Hinata verlegen, als sie auf ihn zu kam. Ihr Gesicht war gerötet und sie tippte ihre Fingerspitzen nervös aneinander. „Ich b-bin Hinata. Hinata Hyuuga, freut mich wirklich sehr, dich kennenzulernen. Ich hab schon einiges von dir gehört.“   Naruto hustete verlegen und Sasuke betrachtete ihn irritiert, als er sah, wie die Ohrenspitzen des Blonden rot wurden. Er sah wieder zur zitternden Hand vor sich und schüttelte sie. „Ebenfalls. Und Hyuuga wie in der Bäckerei…?“   „Ganz genau.“ Hinata lächelte ihn schüchtern an. „D-Die Bäckerei gehört meinen Eltern.“   „Sie arbeitet auch da“, rief Naruto mit Sternchenaugen hinein, „Und fuck! Sie kann wirklich fantastisch backen, Sasuke! Ich könnte den ganzen Laden leer fressen!“   Sasuke nickte. „Ich bin schon einige Male da gewesen“, erwiderte er, „Es ist wirklich gut.“   „D-Danke“, meinte Hinata mit einem Strahlen, die Wangen immer gerötet.   „Und sie gehört mir!“ Mit einem besitzergreifenden Grinsen schlang Kiba den Arm um ihre schmale Schulter. „Meine Freundin. Meine, ganz mir allein. Also komm ja nicht auf falsche Gedanken, Alter“, warnte er ihn mit einem Zwinkern.   „Keine Sorge.“ Sasuke schnaubte. „Das werd ich nicht.“   „Es ist wirklich kalt, Leute!“, beschwerte sich Sakura mit einem Bibbern. Sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. „Lasst uns schon reingehen und hoffen, dass wir überhaupt noch einen Platz bekommen!“   Die anderen stimmten ihr zu und so betraten sie zusammen die Wonderbar. Wie der Name schon sagte, war es eine Bar, welche hauptsächlich mit modernen Elementen geschmückt und in roter und weißer Farbe gehalten wurde. Sie war besonders beliebt bei Jugendlichen, da dort immer die neuste Musik lief und die Tanzfläche besonders groß und viel Platz zum Tanzen bot.   Nachdem sie dem Türsteher ihre Ausweise gezeigt hatten – sie stellten dabei fest, dass Sasuke der Jüngste in der Gruppe war – waren sie schließlich in der Bar. Kiba, Hinata und Sakura sahen sich nach einem freien Tisch um, während Sasuke erst einmal neugierig die ganze Bar inspizierte, Naruto an seiner Seite.   „Warst du schon einmal hier drinnen?“, fragte Naruto ihn. Er musste ein wenig lauter sprechen, um bei der Technomusik gehört zu werden, aber brüllen musste er Gott sei Dank noch nicht.   „Ich geh nicht besonders oft raus, also nein.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Aber es sieht… ganz nett aus.“   „Ich liebe die Wonderbar.“ Naruto grinste ihn an. „Viele gute Erinnerungen, weißt du? Das war die erste Bar, in die Kiba und ich uns mit sechzehn rein mogeln konnten, außerdem hatte ich hier meine erste und übrigens auch letzte Alkoholvergiftung. Und!“ Er hielt dem anderen seinen Zeigefinger ins Gesicht. „Hier hatte ich meinen ersten Quickie. Mitten auf der Tanzfläche!“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Ah. Das hört sich ja wirklich nach einer tollen Bar an. Minderjährige, die hinein gelassen werden, sich ungestört voll saufen und dann noch mitten auf der Tanzfläche ficken.“   „Ahh, sei nicht so.“ Naruto schubste ihn leicht. „Die Bar ist cool, Mann. Das wirst du im Laufe des Abends schon erkennen.“ Er zwinkerte ihn an und verschränkte die Arme dann hinterm Kopf. „Ich hoffe, du bist bis jetzt noch nicht abgeschreckt von meinen Freunden oder so. Noch benehmen sie sich, aber noch sind sie ja auch nüchtern.“ Er lachte.   „Sie sind okay“, erwiderte Sasuke mit einem Schulterzucken, „Obwohl ich keinen ‚Geek‘, wie du es so freundlich ausgedrückt hast, sehen konnte.“   Naruto riss bei diesen Worten die Augen auf. „Oh mein Gott“, meinte er, „Wo zur Hölle ist Shino?! Ich dachte, der Bastard wollte kommen!“   „Ich bin hier“, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme genau hinter ihnen.   Naruto sprang schreiend einen Meter in die Höhe, während Sasuke nur leicht zusammenzuckte, dies aber als beabsichtigt versuchte darzustellen. Er war schließlich ein Uchiha, er würde aus Schreck nicht zucken! Sie drehten sich beide gleichzeitig um, um in das Gesicht eines blassen Kerls zu sehen. Obwohl… Von seinem Gesicht konnte man eigentlich nicht besonders viel erkennen. Er trug eine Sonnenbrille mit runden Gläsern, ein Palituch, das seine Mundpartie bedeckte und außerdem hatte er noch die Kapuze seines Hoodies auf.   „Was zur Hölle! Shino!“, fuhr Naruto ihn an und bohrte anklagend einen Zeigefinger in die Brust seines Freundes, „Hör auf, dich immer so an mich heranzuschleichen, Alter! Das ist gruselig!“   „Ich schleiche nicht.“ Shino zuckte mit den Schultern und Dank des Tuches klang seine Stimme leicht gedämpft. „Es ist nicht meine Schuld, wenn du mich nicht bemerkst.“   „Wie soll ich dich denn auch bemerken, wenn du keinen Mucks von dir gibst?!“ Verzweifelt warf Naruto die Arme in die Luft. „Gott, irgendwann wirst du noch der Tod von mir sein, Shino, das schwöre ich dir.“   Shino erwiderte nichts, stattdessen richtete er seinen Blick auf Sasuke. „Du bist Sasuke“, teilte er mit, „Und ich bin Shino.“   Der Angesprochene blinzelte verwirrt und sah aus den Augenwinkeln zu Naruto, welcher immer noch vor sich hin murrte. „… Hallo“, sagte Sasuke schließlich.   „Hallo“, erwiderte Shino und ein unbeholfenes Schweigen folgte. Doch glücklicherweise hielt dies nicht allzu lange an, da Kiba sie im nächsten Moment zu sich rief, da er einen Tisch für sechs Personen gefunden hatte. Sie machten sich auf den Weg, wobei Shino ihnen mit einigen Metern Abstand folgte.   „Und du denkst, mit ihm würde ich mich gut verstehen?“, wollte Sasuke mit einem Schnauben vom Blonden neben sich wissen.   „Schon.“ Naruto rieb sich über den Nacken. „Ich weiß, dass er verflucht gruselig ist, aber lass dich davon nicht abschrecken. Er ist echt cool und er liebt Videospiele genauso sehr wie wir! Man kann sich mit ihm also echt gut über Games unterhalten.“   „Hn“, machte Sasuke nur, immer noch etwas skeptisch und setzte sich dann schließlich an den Tisch. Ihm gegenüber setzte sich eine lächelnde Sakura, während sich Naruto neben ihn setzte.   „Du hast nichts dagegen, wenn ich rauche, oder, Mann?“, fragte Kiba Sasuke, während er eine Packung Zigaretten hervor holte.   „Nein.“   „Gut.“ Kiba grinste ihn an und steckte sich dann eine zwischen die Lippen. „Wollte nur sichergehen, weil manche da echt allergisch darauf reagieren.“   „Ich zum Beispiel!“, jammerte Naruto, während er die Hände auf den weißen Tisch vor sich legte. „Du weißt, dass ich es hasse, wenn du vor mir rauchst, Köter! Ich komm dann immer echt in Versuchung.“   „Sieh es als Test an.“ Kiba zuckte mit den Schultern und inhalierte den Rauch seiner Kippe tief ein, nachdem er sie angezündet hatte.   „Naruto hat früher geraucht, Sasuke-kun“, erklärte Sakura ihm, als sie seine hochgezogene Augenbraue sah.   „Sechs Jahre lang“, erzählte Naruto weiter, während er darauf achtete, überall hinzusehen, außer zu der verführerischen Zigarette zwischen Kibas Lippen. „Vor knapp einem Jahr hab ich aufgehört, aber mir brennt es immer noch in den Fingern.“ Er seufzte verzweifelt und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Als sein Knie dabei gegen Sasukes streifte, ließ Naruto es dort ruhen. „Aber es ist einfach zu teuer, deswegen hab ich es mir wieder abgewöhnt.“   „Und ungesund“, warf Sakura ein, die Nase gerümpft. „Rauchen ist ekelhaft. Du hast beim Küssen immer wie ein Aschenbecher geschmeckt.“   „Aber jetzt nicht mehr!“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und lehnte sich über den Tisch zu ihr, „Jetzt kann man den verdammt köstlichen Naruto-Geschmack auch ohne Nikotin schmecken, willst du mal probieren?“   „Nein, danke.“ Augenrollend schlug Sakura ihm auf den Kopf und drückte sein Gesicht dann von sich weg. „Was ist mit dir, Sasuke-kun? Rauchst du?“   „Nein.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab mal eine Zigarette probiert, aber es war nicht wirklich meins.“   „Das ist gut, ich mag Männer, die dem Monster Nikotin nicht verfallen sind.“ Sie lächelte ihn an und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich rauche übrigens auch nicht.“   „Ah“, grunzte Sasuke.   Sie führten einige Minuten lang oberflächlichen Smalltalk, bis schließlich eine Kellnerin vorbei kam, um sie nach ihren Bestellungen zu fragen. Kiba und Naruto bestellten sich ein Bier, während sich die Mädchen für fruchtige Drinks entschieden. Shino nahm eine Cola und Sasuke beschloss nach einigem hin und her ebenfalls ein Bier zu bestellen. Er hatte eigentlich vorgehabt, wie Shino auch eine Limonade zu nehmen, doch Naruto hatte darauf bestanden, dass er auch irgendetwas mit Alkohol trank.   „Cola ist doch uncool!“ Naruto verdrehte die Augen und stieß seine Schulter leicht gegen Sasukes, als die Kellnerin wieder verschwunden war. „Wenn du nach ewigen Zeiten mal wieder feiern gehst, dann musst du auch schon etwas mit Alk drinnen nehmen!“   „Ich kann echt nicht verstehen, wie du nicht gerne Party machen kannst, Mann“, meinte Kiba kopfschüttelnd. „Ich mein, wie kann man saufen und tanzen nicht geil finden?!“   „Lasst ihn doch!“ Sakura schlug dem Braunhaarigen mit einem Knurren auf den Hinterkopf. „Nicht jeder muss sich wie ihr die Blöße geben und sich total volllaufen lassen!“   Mit einem Brummen rieb sich Kiba über die schmerzende Stelle und sah dann wieder zu Sasuke. „So… Ist dein spießiges Herz schon vergeben oder bist du Single?“   „K-Kiba!“ Hinata warf ihrem Freund einen nervösen Blick zu. „H-Hack doch nicht so auf Sasuke-kun rum!“   „Aw, mach ich doch gar nicht, Baby.“ Kiba beugte sich zu ihr, um ihr einen züchtigen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Sasuke weiß doch, dass ich das nicht ernst meine, oder?“   „Klar, weiß er das!“ Grinsend antwortete Naruto für den anderen und tätschelte dessen Oberschenkel. „Er hängt oft genug mit mir herum, er ist es also gewöhnt, Beleidigungen als Kosenamen zu bekommen.“   „Kosenamen?“, wiederholte Sasuke amüsiert, „Bastard ist also ein Kosename für dich?“   „Natürlich!“ Naruto lachte leise. „Spürst du denn nicht die ganze Liebe, die ich immer in dieses Wort stecke, wenn ich dich so nenne?“   Sasuke schnaubte amüsiert und grunzte der Kellnerin dankbar zu, als sie ihre Getränke lieferte.   „Also?“, fragte Sakura ihn plötzlich und biss sich auf die Unterlippe, während sie ihren Drink in der Hand hielt. „Bist du vergeben…?“   Grimmig zog Sasuke die Mundwinkel herunter, da nun alle Blicke auf ihm ruhten. „…Nein“, antwortete er schließlich mit einem Brummen.   „Oh.“ Sakuras rote Lippen verzogen sich langsam in ein Lächeln. „Verstehe…“   ~ xXx ~   „Hey“, meinte Naruto knapp eine Stunde später zu Sasuke gewandt, nachdem die neugierige Fragestunde mit dem Neuankömmling beendet war. Man konnte sehen, dass Sasuke es ganz und gar nicht mochte, so viele Fragen – und besonders auch intimere Fragen – gestellt zu bekommen und demnach hatte er die meisten auch gar nicht beantwortet. Aber Sakura und Kiba schien das egal gewesen zu sein, da sie ihn dennoch weiter bombardiert hatten.   „Hm?“ Fragend hob Sasuke den Blick von seinem zweiten Bier, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.   „Ich geh jetzt auf die Tanzfläche.“ Naruto musste sich zu seinem Ohr beugen, damit der andere ihn auch verstehen konnte. Inzwischen war die Musik nämlich ziemlich laut geworden. „Kommst du mit?“   Sasuke schnaubte und führte das Bierglas zu seinen Lippen. „Nein.“   „Aww, komm schon!“ Naruto schubste den anderen leicht und erntete dafür einen zornigen Blick, weil dabei etwas Bier aus dem Glas und auf Sasukes Finger geschwappt war. „Sei doch nicht so eine Spaßbremse, Bastard! Wenn du schon einmal in einer Bar bist, dann kannst du doch auch tanzen gehen!“   „Ich hasse tanzen.“ Sasuke verzog das Gesicht. „Also nein.“   „Mann, komm schon!“ Mit Hundeblick umfasste Naruto seinen Oberarm und zog leicht daran. „Ich will nur ein bisschen Spaß mit dir haben, das ist alles!“   „Mensch, Naruto, lass ihn doch!“ Sakura beugte sich über den Tisch, um den Blonden mit ihrer kleinen Handtasche auf den Kopf zu hauen. „Er will nicht, also zwing ihn nicht dazu!“   „Och, Manno.“ Naruto seufzte laut und fuhr sich dann durchs Haar. „Wie du willst, Sasuke, aber beschwer dich nachher nicht, wenn du aus Langeweile gestorben bist.“ Er stand auf.   „Ach was!“ Mit einem Lächeln erhob sich Sakura sofort und setzte sich auf den nun frei gewordenen Stuhl neben Sasuke. „Sasuke-kun und ich werden uns ein wenig unterhalten. Ich werd ihm ein wenig Gesellschaft leisten.“   Sie warf ihm einen scheuen Blick zu, die Zähne verführerisch in ihre Unterlippe gebohrt. Sasuke murrte nur etwas vor sich hin und nahm einen auffällig großen Schluck von seinem Bier.   „Wie ihr wollt, Langweiler.“ Naruto streckte ihnen die Zunge heraus und wandte sich dann zu Kiba, welcher einer verlegen dreinblickenden Hinata gerade irgendetwas ins Ohr flüsterte. „Hey, Köter! Lust, die Tanzfläche mit mir unsicher zu machen?“   „Ja, Mann!“, rief Kiba sofort aus. Er küsste Hinatas Wange und sprang dann mit einem Jubeln auf.   Naruto grinste fröhlich, weil sich wenigstens einer freute, mit ihm auf die Tanzfläche zu können. „Was ist mit dir, Hinata? Kommst du auch mit?“   „Ähm…“ Unsicher knetete das Mädchen ihre Hände und warf über ihren Rücken einen Blick auf die Tanzfläche. „Ich weiß nicht, es ist ziemlich v-voll.“   „Pah, natürlich kommt sie mit!“ Schmunzelnd fasste Kiba sie sanft aber bestimmt am Handgelenk und zog sie in eine stehende Position. „Ich lass sie doch nicht alleine! Wer weiß, auf was die Penner hier für eine Idee kommen, wenn sie meine Süße ganz alleine am Tisch sitzen sehen.“ Er fletschte die Zähne.   „Aw, Kibalein ist eifersüchtig!“ Lachend zwickte Naruto ihm in die Wange und schnappte sich dann sein Bier, um den Rest mit einem Schluck zu leeren. „Auf mit Gebrüll, Leute!“   Kiba, der die Floskel wohl allzu wörtlich nahm, gab einen lauten Kampfschrei von sich und stürmte mit Hinata im Schlepptau auf die volle Tanzfläche und mitten in die Menschenmasse hinein. Naruto folgte ihnen lachend.   Sofort fingen Körper an, sich an ihm zu reiben, doch er wich ihnen für den Moment aus, um stattdessen für sich und seine zwei Freunde ein relativ ruhiges Eckchen zu finden. Das war schwerer gesagt, als getan, doch schließlich fanden sie einen Platz und fingen an zu tanzen.   … Zumindest Kiba und Naruto tanzten, Hinata war das viel zu unangenehm und deswegen stand sie einfach nur mit vor der Brust gefalteten Händen und geröteten Wange da. Und naja, das, was die zwei Jungs da veranstalteten, konnte man auch nicht wirklich tanzen nennen. Wenn man ehrlich war, dann sahen sie aus wie Hampelmänner auf Crack, aber genau das war die Idee.   Naruto und Kiba wollten Spaß haben und nichts machte ihnen mehr Spaß, als sich wie bescheuerte Kleinkinder zu benehmen. Und es schien so, als wären sie nicht die einzigen, die ihr Verhalten amüsierte, da sich nach einigen Minuten ein paar Typen und sogar das ein oder andere Mädchen zu ihnen gesellten und mitmachten bei ihrem Tanz, welches eher wie ein epileptischer Anfall wirkte.   Der Blonde lachte laut, die ersten Schweißtropfen liefen ihm über den Nacken und befeuchteten die Haare dort, und griff dann nach Hinatas Händen. Das Mädchen quickte überrascht, das Gesicht knallrot, während Naruto anfing, sie ihm Kreis zu drehen.   „Komm schon, Hinata!“, rief er ihr mit einem breiten Lächeln zu, „Hab ein wenig Spaß!“   „A-Aber, Naruto-kun…“, beschwerte sie sich kleinlaut. Naruto musste sich zu ihrem Mund beugen, damit er sie bei der Musik überhaupt sprechen hören konnte, sie hatte ein sehr zartes Stimmchen. „Das ist mir u-unangenehm…“   „Ach was!“ Naruto zog sie näher und stieß seine Hüfte dann im Takt der Musik gegen ihre. „Konzentrier dich nur auf mich! Ignorier die Leute um uns herum einfach!“   „Aber… I-Ich…“ Sie biss sich auf die Unterlippe und keuchte, als Naruto sie plötzlich wieder im Kreis drehte. „Ich hab A-Angst, mich zu blamieren…“   „Hey…“ Er legte sein Kinn auf ihre zitternde Schulter und drückte sie näher an sich. „Du kannst dich in meinen Augen niemals blamieren, egal, was du auch machst.“ Als sie nichts erwiderte umfasste er sanft ihr Gesicht und lehnte seine Stirn gegen ihre Schläfe.   Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Kiba sie beobachtete, doch ihr Freund machte keine Anstalten, sie auseinander zu bringen. Er wusste, dass Hinata treu war und dass Naruto niemals einem seiner Kumpels die Freundin ausspannen würde. Aber anscheinend wusste er auch nicht, dass Hinata mal für ihn geschwärmt hatte, denn sonst wäre Kiba wohl schon längst dazwischen gegangen.   Der Braunhaarige war nämlich verflucht eifersüchtig und sehr besitzergreifend. Er achtete penibel darauf, dass jeder wusste, dass Hinata zu ihm gehörte und seine Freundin war. Diese Charaktereigenschaften hatten ihm unter anderem auch seinen Spitznamen Köter eingebracht.   „Du kannst dich nicht blamieren“, wiederholte Naruto mit einem sanften Flüstern in ihrem Ohr, „Ich blamier mich schon genug für uns zwei, keine Angst!“ Mit einem Grinsend drehte er sie ein letztes Mal und schubste sie leicht, damit sie in Kibas Arme stolperte.   Er ließ ein Wolfsgeheul von sich und warf dann beide Arme in die Luft, um den Songtext von Taio Cruz’s „There she goes“ laut mitzugrölen. Naruto wusste, dass er ein verdammt schlechter Sänger war, keinen einzigen Ton drauf und außerdem auch noch einen relativ üblen japanischen Akzent beim Englischsingen beziehungsweise brüllen hatte, aber das machte ihm nichts aus. Er hatte Spaß, verdammt nochmal und als er zu Hinata blickte und sah, wie diese hinter vorgehaltener Hand lachte, ging sein Herz auf.   Er zwinkerte sie an und beschloss, das Paar lieber alleine zu lassen, als er sah, wie sich Kiba von hinten an sie presste. Dabei musste er nun wirklich nicht zusehen, besonders, da er immer noch neidisch war, dass alle um ihn herum eine Beziehung zu haben schienen, nur er nicht.   Okay, das stimmte vielleicht nicht ganz. Sakura war Single und Sasuke auch. Shino war seit Jahren schon mit seinem Computer und Videogames verheiratet, aber dennoch! Wenn er in der Cafeteria seines Berufskollegs zu Mittag aß, dann konnte er nur Pärchen sehen und bei diesem Anblick verging ihm regelmäßig der Appetit vor Neid.   Naruto wollte auch wieder eine Beziehung haben. Er wollte eine Person haben, mit der er kuscheln und lange Gespräche im Bett führen konnte. Und mit der er natürlich küssen und Sex haben konnte. Seit Monaten hatte sein bestes Stück nun schon nichts anderes mehr zu Gesicht bekommen als seine eigene Hand und obwohl Masturbation in seinen Augen besser war als kein Sex, war es dennoch so viel befriedigender, wenn jemand anderes die Hand gehören würde.   Also beschloss er, dass jetzt zu ändern und sich mitten in das Getümmel von aneinander reibenden Körpern zu werfen. Es dauerte auch nicht lange, ein paar Hüftbewegungen von ihm und ein Kopf in den Nacken werfen, da presste sich plötzlich der Hintern einer Schönheit an ihn.   Und verdammt, eine Schönheit war es wirklich! Sie hatte braune, leicht gelockte Haare, die ihr bis zum Schulterblatt gingen. Grüne, fast schon katzenartige, verführerische Augen und knallrot geschminkte, volle Lippen. Außerdem hatte sie eine Figur wie ein Model und Kurven an den genau richtigen Stellen: Schöner, wohlgeformter Busen, welchen Naruto mindestens auf ein C-Körbchen schätzen würde, einen flachen Bauch mit breiten Hüften und einem verdammt knackigen Arsch.   Sie war perfekt. Sie war ein feuchter Traum auf Beinen und mit der Art und Weise, wie sie sich an seinem besten Stück rieb und wenn er den Blick, den sie ihm über ihre Schulter zuwarf, richtig deutete, dann hätte er sie gegen die nächstbeste Wand drücken und ficken können. Sie war willige Beute.   Normalerweise hätte Narutos Libido bei dieser Erkenntnis einen Freudentanz aufführen und sein Schwanz steinhart sein müssen, aber nichts. Die Schönheit rieb sich bestimmt nun schon seit zwei Minuten an ihm und er hatte sogar seine Hände auf ihrer nackten Hüfte und konnte ihre heiße, schwitzige Haut unter seinen Fingerspitzen spüren, aber es tat sich einfach nichts in Narutos Hose und das machte ihm Angst. Sehr, sehr große Angst, da er eindeutig untervögelt war, sein bestes Stück aber gar kein Interesse an dem sehr sicheren Fick, den ihm so eindeutig angeboten wurde, zeigte.   Naruto fluchte leise und drückte seine Lippen dann auf ihren Nacken für eine stumme Entschuldigung, bevor er sich von ihr löste. Sie warf ihm einen genervten Blick zu, mischte sich aber dann wieder unter die tanzende Menge, um sich den nächsten Typen herauszusuchen.   Seufzend stand der Blonde bewegungslos da und fuhr sich durchs schweißnasse Haar, während überall um ihn herum Menschen Spaß hatten, miteinander tanzten und scheinbar Sex mit Klamotten hatten, wenn er sich so das ein oder andere Tanzpärchen ansah. Naruto biss sich auf die Unterlippe und wollte gerade wieder zurück zu ihrem Tisch sehen, da sprang ihm plötzlich etwas ins Auge. Blasses Gesicht, dunkle Augen die im Licht der Discokugel fast rot zu leuchten schienen, schwarze Haare, die vorne lang waren und hinten kürzer und stachelig wurden.   Narutos Mund wurde mit einmal Mal unglaublich trocken und seine Beine fingen an, sich von selbst zu bewegen und auf die Person zuzugehen. Die Person hatte inzwischen den Rücken zu ihm gedreht und Naruto hatte Angst, dass er sie aus den Augen verlieren würde, während er sich zwischen Menschen vorbei kämpfen musste, doch er hatte Glück. Die Person blieb stehen, wo sie war.   Als er hinter ihr angekommen war, fing sein Herz an zu pochen. Seine Finger zitterten, als er sie langsam nach der Person vor sich ausstreckte. Sein Gehirn war leer, nur ein einziger Gedanke schwirrte in ihm herum, während er seine Arme um die Person schlang und sich von hinten an sie drückte.   Ein einziger Gedanke, welchen er laut aussprach.   „Sasuke…“   Die Person verkrampfte sich, drehte sich langsam in seiner Umarmung um und Naruto erstarrte. Sie hatte keine schwarzen Augen, sondern braune. Ihre Nase war nicht gerade, sondern leicht krumm und klein. Die Haut war blass, doch auf die Wangen war rosanes Rouge aufgetragen und die Lippen waren rot. Und vor allem…   Es war eine Frau. Es war nicht Sasuke, es war eine verfluchte Frau und das Feuer, welches sich in Narutos Körper ausgebreitet hatte, wurde mit einem Schlag gelöscht. Er starrte die Frau lange an, der Mund offen und die Wangen feuerrot, weil er sich so verflucht erbärmlich vorkam, bevor er sich schließlich mit einem genuschelten „Sorry“ umdrehte.   Fuck. Er hatte keine Ahnung, was gerade passiert war. Er hatte keine Ahnung, was ihn dazu veranlasst hatte, die Person, die von weitem so sehr wie Sasuke aussah, zu umarmen! Er wusste es nicht, er hatte in dem Moment nicht gedacht und einfach nur gehandelt und das getan, was sich in dem Moment so verdammt richtig angefühlt hatte und dann… Dann…   „Scheiße!“ Mit einem Knurren zog sich Naruto an den Haaren und marschierte dann schnurstracks auf die Bar zu. „Tequila“, befahl er dem Barkeeper und pfefferte einen Geldschein auf die Theke. „Und zwar drei Gläser, sofort!“   Er musste seinen Kopf leeren. Leeren von den Gedanken, die ihm Angst machten, weil er nicht wusste, was er von ihnen halten sollte und was sie ihnen sagen sollten. Und was half da besser, als sich zu betrinken?   Nichts, also leerte Naruto die drei Gläschen mit jeweils einem Schluck und forderte dann Nachschub. Vergessen, er wollte diese Gedanken unbedingt vergessen und er hoffte wirklich inständig, dass der Tequila da seinen Job tun würde.   ~ xXx ~   Wie viel er getrunken hatte, konnte Naruto nicht sagen, aber es war auch egal. Das Einzige, was zählte, war, dass er nun hackedicht war und ihm das Denken dementsprechend relativ schwer fiel. Er hatte sein Ziel also erreicht und so beschloss er, wieder zurück zu ihrem Tisch zu gehen. Oder viel eher zu taumeln.   „Fuuck.“ Mit einem Stöhnen ließ er sich auf einen der Stühle fallen und endete dann am Platz gegenüber von Sasuke. Er fasste sich an die Schläfe, das Gesicht verzogen. „Mir geht’s beschissen, Mann. Richtig dreckig.“   Sasuke, der gerade ein Glas Sprite in der Hand hielt, zog eine Augenbraue hoch und nippte an dem Getränk, bevor er den Mund zum Antworten öffnete. „Tripper geholt?“   „Pfft, als ob!“ Naruto winkte mit der Hand ab, etwas, was ihm in seinem betrunkenen Zustand ziemlich schwer fiel. Genauso wie das Reden. Es war fast schon ein Wunder, dass Sasuke ihn trotz des Lallens verstehen konnte. „Ich hatte keinen Sex, Alter.“   „Hn.“ Sasuke stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab und lehnte seine Wange dann gegen seine Faust. „Das heißt, du hast dein Ziel für heute nicht erreicht?“   „Mein Ziel war es gar nicht zu ficken“, stritt Naruto mit zusammengezogenen Augenbrauen ab, „Du hast gesehen, wie ich mich fertig gemacht habe. Ich hab kein Kondom oder so mitgenommen.“   „Vielleicht tust du es ja auch ohne.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.   „Nein, Mann, ich bin doch nicht blöd und ficke Weiber ohne Kondom!“ Naruto wollte sich gegen die Schläfe tippen, doch da seine Koordination nicht mehr die beste war, bohrte er sich den Finger stattdessen ins Auge und jaulte daraufhin. „Ah! Verdammte Scheiße!“   Sasuke schnaubte. „Du hast eine ziemliche Fahne“, kommentierte er, „Als du auf die Tanzfläche gegangen bist warst du noch nicht so voll. Das heißt, du musst irgendwann in den neunzig Minuten, in denen du weg warst, noch etwas getrunken haben. Oder eher gesagt ziemlich viel getrunken.“   „Woah, so lange war ich weg?“ Naruto rieb sich übers Gesicht und ließ sich dann tiefer in seinen Stuhl plumpsen, die Lider schwer und die Augen halbgeschlossen. Verdammt, Alkohol machte ihn immer so schläfrig.   „Mh“, machte Sasuke nur und verschränkte die Arme dann vor der Brust.   Eine Zeit lang sahen sie sich nur an, bis Naruto laut rülpste und im nächsten Moment jammerte, weil Magensäure mit hoch gekommen war. „Ich trink nie wieder, mir geht’s beschissen“, schwor er zum bestimmt hundertsten Mal in seinem Leben. „Normalerweise geht’s mir immer voll krass gut, wenn ich besoffen bin, aber ich fühl mich, als hätte ich jetzt schon meinen Kater.“ Er kratzte sich unterm Kinn und seufzte dann laut, bevor er sich umsah.   „Wo ist Sakura-chan?“, wollte er von seinem Freund wissen, „Wenn sie da gewesen wäre, dann hätte sie sich schon längst über mich lustig gemacht. Sie kann ein ziemlich gemeines Miststück sein, wenn sie will und das will sie ziemlich oft. Außer dann natürlich, wenn es angebracht wäre.“   „Und wann wäre es angebracht?“, fragte Sasuke mit erhobener Augenbraue nach.   „Im Bett.“ Naruto schenkte ihm ein wölfisches Grinsen. „Ich steh darauf, wenn es ein bisschen dreckiger im Bett wird und so. Du weißt schon… Bondage und der ganze kranke Scheiß.“ Er schnappte sich eine Serviette und lehnte sich dann mit Schwierigkeiten über den Tisch.   „Hrr, Bondage“, schnurrte er den Dunkelhaarigen an. Seine Zunge lugte zwischen seinen Lippen hervor, während er versuchte, mit der Serviette Sasukes Augen zu verbinden. „Lass mich deine hübschen Augen verbinden, Baby. Ich bin so heiß, ich bring den Eisstock in deinem Arsch zum Schmelzen und dann vögel ich dir das Gehirn raus!“   Das war der Nachteil für Naruto, wenn er besoffen war. Es hatte ihm zwar geholfen, die unliebsamen Gedanken zu vertreiben, aber er hatte nun wirklich so viel Alkohol in seinem Blut, dass er gar nicht mehr nachdachte. Und dies resultierte darin, dass er alles, was ihm in den Kopf schoss, sofort laut aussprach.   „Eisstock?“, wiederholte Sasuke amüsiert, während er mit Leichtigkeit nach Narutos Handgelenken schnappte und sie auf den Tisch legte. „Du findest, ich hab einen Eisstock im Arsch?“   „Schon“, meinte Naruto langsam. Er runzelte leicht die Stirn, während er nach unten blickte und sah, wie Sasukes Daumen kleine Kreise auf die Innenseite seines Handgelenkes zeichnete. Es fühlte sich… gut an, wenn auch ein wenig kitzelig und so prustete er leicht. „Du bist immer so verklemmt und weiß nicht… Deine Haltung ist so gerade und… Halt so, wie wenn man einen Stock im Arsch hat. Aber außerdem bist du oft so kalt…“ Er verengte die Augen zu Schlitzen. „Deswegen Stockarsch.“   Hier musste Sasuke glucksen und Naruto spürte, wie sich sein Herzschlag mit einem Mal beschleunigte bei diesem Geräusch. „Jetzt hab ich also einen Stockarsch?“   „Stockarsch?“ Naruto runzelte die Stirn und sah ihn verwirrt an. „Was zur Hölle ist ein Stockarsch?“   „Das hast du gerade gesagt, Idiot.“   „Niemals!“ Der Blonde schnaubte und ließ seinen Kopf dann gegen den Tisch knallen. „Du bist dumm, Sasuke. Dumm, dumm, dumm. Dumm bist du, Alter.“   „Ach, und wieso bin ich das?“, fragte Sasuke neugierig nach. Sein Daumen war inzwischen höher gewandert, sodass er nun leicht Narutos Handfläche massierte.   „Wieso bist du was?“ Naruto drehte den Kopf mit einem Stöhnen und seine linke Wange ruhte nun auf der kühlen Tischoberfläche. Er sah den anderen mit schweren, halbgeschlossenen Augen an. „Mir geht’s nicht so gut, Sasuke… Ich glaub, ich bin betrunken.“   „Hm“, summte Sasuke leise, während er nun mit dem Ring an Narutos rechten Daumen spielte. „Bist du das. Gibt es einen Grund, warum du dich hast so volllaufen lassen?“   „Ja.“ Naruto runzelte die Stirn. „Nein… Keine Ahnung.“ Er schloss die Augen und genoss die Aufmerksamkeit, die der andere seinen Händen schenkte. „Weiß ich nicht… Weißt… Weißt du warum ich mich betrunken habe?“   „Nein“, antwortete Sasuke, „Wenn ich es wüsste, hätte ich ja nicht gefragt, oder?“   „Oh“, sagte Naruto und presste die Lippen zusammen. „Bist du auch betrunken, Sasuke?“   „Nein, das bin ich nicht.“   „Dann hättest du mehr trinken sollen, Mann.“ Naruto blies die Wangen auf und öffnete dann die Augen. „Genau deswegen sind- Ach du heilige Scheiße!“ Blitzschnell schoss er senkrecht in die Höhe, die Augen groß. Sein Schädel brummte, doch er ignorierte den Schmerz in seinem Kopf. „Wo ist Sakura-chan auf einmal hin? Sie war doch gerade eben noch da!“   „Was?“ Irritiert zog Sasuke die Augenbrauen zusammen. „Wovon zur Hölle laberst du, Idiot?“   „Sakura-chan!“, wiederholte Naruto und zog seine Hände aus Sasukes Griff, um damit wild in der Luft herumfuchteln zu können. „Sie war doch gerade eben noch hier und jetzt ist sie weg! Ist sie unsichtbar geworden?! Oh mein Gott, ey! Sakura-chan ist eine Hexe!“   Mit einem Seufzen verdrehte Sasuke die Augen. „Sie ist schon seit über einer halben Stunde weg, du Vollidiot“, erklärte er ihm, bevor sich seine Miene verfinsterte. „Zum Glück.“   „Wieso zum Glück?“ Naruto rümpfte die Nase. „War sie böse zu dir?“   „Sie hat genervt“, erwiderte Sasuke mit einem Knurren, „Sie hat mich pausenlos angegraben. Ich hab ihr dann schließlich deutlich gemacht, dass ich kein Interesse habe und dann ist sie verschwunden.“   „Hast du ihr gesagt, dass du schwul bist?“, fragte Naruto nach.   „Nein. Meine Sexualität geht sie einen feuchten Scheißdreck an, deswegen hab ich es ihr auch nicht gesagt.“   „Huh.“ Der Ältere kratzte sich am Kopf und grinste dann, bevor er mit einem leicht zittrigen Finger auf Sasukes Gesicht deutete. „Du stehst auf Schwänze, hehe.“   „Das tue ich“, bestätigte Sasuke.   „Ich hab auch einen Schwanz“, meinte Naruto immer noch grinsend, bevor er in Gelächter ausbrach, „Aber mein Schwanz ist nichts für dich, Mann.“   „Oh, und wieso das?“ Sasuke neigte den Kopf leicht zur Seite, der Blick eindringlich. Er zögerte merkbar, bevor er den Mund öffnete und weiter sprach. „Vielleicht will ich deinen ja haben.“   „Den könntest du nicht handhaben.“ Mit einer arroganten Miene verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Ich hab nämlich einen echt großen Schwanz und mein Teil und dein Stock im Arsch, das wäre zu viel auf einmal für dich.“   „Bist du dir da sicher?“, fragte Sasuke mit einem Schmunzeln nach, während er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.   „Ich bin…“, fing Naruto langsam an, als seine Lider auf einmal schwer wurden, „Ich bin… Oof.“ Mit einem Grunzen ließ er seinen Kopf wieder gegen den Tisch knallen. „Mir geht’s nicht gut, Sasuke“, jammerte er, „Ich glaub, ich bin betrunken.“   „Und ich glaub, ich hab ein Déjà-Vu.“ Sasukes Stimme klang amüsiert.   „Latein…“ Naruto hob seinen Zeigefinger in die Luft. „Ich bin wirklich, wirklich gut in Latein. Und ich meine nicht die Sprache, hehe…“ Er spitzte die Lippen.   „Du meinst Französisch“, korrigierte Sasuke ihn. Naruto konnte spüren, wie Sasukes Schuh leicht gegen seinen stieß.   „Mhrmpf“, machte Naruto nur und schloss dann langsam die Augen.   Für ein paar Sekunden – oder waren es Minuten? Stunden sogar? Naruto hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren – herrschte Schweigen, doch dann trat ihm Sasuke leicht gegens Bein. „Nicht einschlafen, Idiot.“   Der andere murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich, bis er schließlich ein Auge aufmachte und Sasuke anblickte. „Hey, Sasuke…?“   „Ja?“ Sasukes Fuß strich leicht über sein Schienbein, bevor er ihn wieder leicht gegen seinen presste.   „Kennst du das? Wenn…“ Er kaute auf seiner Zunge herum, während Naruto nach den richtigen Worten suchte. „Wenn man eine Person mag, also so richtig gern mag… So sehr, dass es… Weiß nicht, einfach so sehr, dass man es gar nicht in Worte fassen kann…?“   Sasuke grunzte ein „Hn“ und deutete ihm mit einer Handbewegung an, weiter zu reden, da es offensichtlich war, dass Naruto noch mehr zu sagen hatte.   „Du magst diese Person also wirklich, wiiiirklich gerne, aber du hast… Angst…“ Er presste die Lippen zusammen. „Weil du so noch nie für eine andere Person gefühlt hast und weil du eigentlich weißt… dass… Du weißt, dass du ihn nicht mögen solltest… Und du hast Schiss und du hast so viel versucht, um ihn zu vergessen, aber du kannst nicht und… Jeden Tag wird es nur schlimmer und du fühlst dich so ratlos und… So hilflos, weil du hast Angst, was es bedeuten könnte und du… Ich…“   Sasuke schluckte und Naruto konnte sehen, wie sich sein Adamsapfel dabei leicht auf und ab bewegte. „Du…?“, fragte er leise nach.   „Ich…“ Naruto befeuchtete sich die auf einmal trockenen Lippen und sah dann kurz an sich herunter, weil sein Herz so heftig gegen seinen Brustkorb schlug, dass er Angst hatte, es würde ihm jeden Moment aus der Brust springen. „Sasuke… Ich glaube, ich-“   „FUCK!“ Ein ohrenbetäubender Schrei ertönte auf einmal, gefolgt von einem wütenden Knurren. Naruto sprang vor lauter Schreck auf, eine Hand auf seine Brust gedrückt, während er sich sicher war, dass er gerade nur um Haaresbreite einem verdammten Herzinfarkt entgangen war!   „Fuck!“, ertönte das Fluchen wieder und auf einmal war ein panisch aussehender Kiba an seiner Seite, gefolgt von zwei nicht minder ängstlich aussehenden Mädchen; Hinata und Sakura. „Wir müssen abhauen, Alter! Sofort!“ Er schubste Naruto grob in Richtung Ausgang. Der Blonde stolperte und konnte sich glücklicherweise noch an einem Stuhl festhalten, weil er sonst auf die Fresse gefallen wäre.   „Was zur Hölle?!“, wollte er von Kiba wissen, doch dieser antwortete nicht, schnappte ihn stattdessen am Handgelenk und zerrte ihn zum Ausgang.   „Sasuke, du auch!“, brüllte Kiba ihm zu und Naruto konnte über seine Schulter hinweg sehen, wie Sakura ihn am Arm packte und ebenfalls zog. „Fuck, fuck, fuck!“   „Was zur Hölle!“, wiederholte Naruto irritiert und versuchte, sich aus dem Griff des anderen zu lösen, doch Kiba war zu stark und er zu betrunken. „Was ist passiert, Mann?! Bist du eigentlich bescheuert?!“   „Ich hab Scheiße gebaut“, war das einzige, was der Braunhaarige sagte, als sie draußen angekommen waren. Hektisch sah er sich nach einem Taxi um, konnte glücklicherweise dann auch eins erkennen und stürmte mit Naruto darauf zu. Sakura, Hinata und Sasuke waren ihm dicht auf den Fersen.   „Was für Scheiße?!“, wollte Naruto wissen. „Scheiße, mein Arm, Kiba! Zerr nicht so, ich kotz gleich! Mir ist schlecht, du Wichser!“   „Scheiße eben“, meinte Kiba. Er öffnete die Beifahrertür des Autos und sprach mit dem Taxifahrer, während er immer wieder einen Blick über seine Schulter hinweg zur Wonderbar warf.   Naruto stand dumm in der Gegend herum und hatte keine Ahnung, was gerade passierte, während er beobachtete, wie Sasuke ins Auto stieg.   „Danke, Mann!“, brüllte Kiba auf einmal und öffnete die Hintertür des Taxis, um Naruto hineinzuschieben. „Alle rein, Leute! Und zwar- Oh scheiße!“   Vom Eingang der Bar aus ertönte plötzlich ein wütender Schrei und obwohl Naruto immer noch nicht wusste, was zur Hölle gerade los war, bekam auch er es mit der Angst zu tun. Sie quetschten sich alle ins Auto – Kiba vorne; Sasuke, Naruto, Hinata und Sakura hinten – und als Kiba dem Fahrer zubrüllte, endlich aufs Gaspedal zu drücken, weil sie sonst alle tot wären, setzte sich das Taxi mit einem Ruck in Bewegung.   Naruto grunzte und sein Knie knallte gegen Sasukes. Es war ziemlich eng auf der Rückbank. Diese war ja schließlich nur für höchstens drei Personen gemacht, aber sie hatten sich zu viert hinein gequetscht und es war dementsprechend wirklich verflucht eng.   „Okay“, meinte er langsam und rieb sich über die Schläfe. Ihm war ziemlich schlecht und es war verdammt stickig im Auto. Er hoffte nur, dass er nicht kotzen musste. „Was zur Hölle ist passiert?!“   „Keine Ahnung, Mann!“ Seufzend fuhr sich Kiba durchs Haar. „Ich hab mit Hinata und Sakura ein bisschen Spaß gehabt, wir haben nur getanzt und uns amüsiert und so. Dann bin ich auf einmal gegen diesen Typen geknallt. So einen ziemlich großen Typen.“   „E-Er war wirklich sehr groß“, stimmte Hinata leise zu, die Hände in ihre Hose gekrallt, „K-Kiba hat wirklich nichts gemacht und hat sich sofort bei ihm entschuldigt, als er gegen ihn gestoßen war…“   „Der Typ hat mich aber gar nicht aussprechen lassen und ist total aggro geworden!“ Kiba warf die Arme in die Luft. „Der Wichser, ey! Er hat uns sofort bedroht und die ganze Scheiße und das ohne Grund!“   „Naja“, mischte sich nun auch langsam Sakura ein, „Ich denke, er hatte schon einen Grund. Hast du nicht das Tütchen mit dem Pulver gesehen, welches er in der Hand hatte? Ich denke, das waren Drogen. Das war ein Dealer oder so.“   „Meinst du echt?“ Kiba drehte sich in seinem Sitz um, um ihr einen irritierten Blick zuzuwerfen. „Wer ist denn so unglaublich dämlich und dealt mitten auf einer Tanzfläche mit Drogen?!“   „Naja, wir waren ja nicht m-mitten auf der Tanzfläche“, meinte Hinata kleinlaut.   „Stimmt.“ Sakura nickte. „Wir waren schon in einer dunklen und relativ ruhigen Ecke.“   „Aber dennoch!“ Kiba knurrte. „Das ist kein Grund, um direkt Amok zu laufen! Der Typ hat ein verdammtes Messer gezogen und da sind wir sofort abgehauen!“   Naruto, der bis jetzt still gelauscht hatte, fletschte die Zähne. „Und warum zur Hölle ziehst du mich und Sasuke dann mit in die Scheiße hinein?!“, wollte er von ihm wissen. Beim Namen seines Freundes hatte er die Hand auf dessen Oberschenkel gelegt.   „Ihr solltet mir dankbar sein!“, zischte Kiba zurück, „Wolltet ihr etwa gekillt werden oder was?!“   „Er hätte doch gar nicht gewusst, dass wir zu euch gehören!“, brüllte Naruto zurück.   Hinata zuckte bei seiner Lautstärke zusammen und Sakura warf ihm einen bösen Blick zu. „Was ist überhaupt mit dir los, Naruto?“, fragte sie ihn, „Du bist total betrunken. Du stinkst, als wenn du ein ganzes Fass Bier gesoffen hättest und du lallst wie sonst etwas!“   „Ich hab Alkohol getrunken“, murrte Naruto, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Er merkte, jetzt, wo sein Adrenalinspiegel langsam wieder sank, wie müde er doch eigentlich war und so rutschte er unbewusst nach links, bis sein Kopf gegen Sasukes Schulter ruhte.   „Hey!“ Sakura, die ganz rechts an der Tür saß, beugte sich über Hinata, um ihn einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben. „Nerv Sasuke-kun nicht!“   „S-Sakura…“ Mit einem schüchternen Lächeln legte Hinata ihre Hand auf Sakuras Oberarm. „B-Bitte brüll Naruto-kun nicht so an. Er sieht ziemlich m-müde und kaputt aus. Lass ihn doch ruhig ein wenig schlafen…“   „Aber er stört Sasuke-kun!“, rechtfertigte das rosahaarige Mädchen ihr Tun, „Er-“   „Er stört mich nicht“, ertönte das erste Mal, seitdem sie die Bar verlassen hatten, Sasukes Stimme.   „Hah!“ Mit einem Grinsen streckte Naruto ihr die Zunge aus und drückte sich dann mehr an Sasukes Seite. Der Dunkelhaarige war angenehm warm und außerdem so schön bequem. Und dieser Geruch…   Naruto neigte den Kopf leicht, die Augen geschlossen, bis seine Nase in dunklem Haar vergraben war. „Du riechst gut“, nuschelte er leise und verhärtete unbewusst den Griff, den er um Sasukes Oberschenkel hatte, „Wirklich, wirklich gut… Wie… Mango oder so.“   Sasuke brummte nur und bewegte sich dann leicht. Naruto lächelte, als er bemerkte, dass sich der andere näher an ihn gepresst hatte. Anscheinend war er nicht der einzige, der diese Nähe genoss. Er atmete noch einmal tief den Duft des anderen ein und rieb mit einem müden, aber zufriedenen Schnurren seine Nase dann gegen Sasukes Hals.   Er konnte hören, wie Kiba sie als schwul beschimpfte, aber das ignorierte er einfach gekonnt. Ihm ging es in diesem Moment viel zu gut, anstatt sich wegen so einer Kleinigkeit jetzt aufzuregen.   „Hey“, meinte Sasuke leise und Naruto konnte seinen Atem gegen sein Ohr schlagen spüren. Er erschauderte leicht und grunzte dann, um zu symbolisieren, dass er den anderen gehört hatte.   Sasuke schwieg lange, bevor er schließlich wieder sprach. „Eben in der Bar… Bevor dein idiotischer Freund gekommen ist…“ Er konnte hören, wie Sasuke schluckte. „Was wolltest du da sagen?“   „Huh?“, machte Naruto verwirrt.   „Du wolltest mir etwas sagen“, wiederholte Sasuke, diesmal mit mehr Nachdruck in der Stimme, „Was war das, Naruto?“   Dieser runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Er dachte wirklich nach, doch es kam ihm so vor, als wenn ihr Gespräch in der Wonderbar schon ewig her gewesen wäre, obwohl es realistisch gesprochen nicht länger als zehn Minuten her sein konnte.   „Ich… Ich weiß es nicht“, antwortete Naruto schließlich ehrlich. Er wusste es wirklich nicht mehr. Er wusste nur noch, dass es wichtig war und dass er irgendwie nervös gewesen war, aber was er dem Anderen erzählen wollte, da war er überfragt.   Sasuke atmete langsam aus, der Atemzug strich Naruto durchs Haar. „Okay.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. Bildete er sich das nur ein oder klang sein Freund gerade ziemlich enttäuscht…?   „Scheiße!“, holte ihn Kibas Schrei plötzlich aus seinen Gedanken, „Wir haben was vergessen, Leute!“   „Was?“, wollte Sakura mit zusammengepressten Lippen wissen, „Was haben wir vergessen?“   „Wir haben Shino vergessen!“   Oh… fuck.   -----------------------------------------------------------------------   Am nächsten Tag fanden sie Shinos Leiche und beerdigten ihn… Hah, Scherz! :D Shino geht es gut, er war im Bad, hat mit ein paar tighten bitches rumgemacht und so, wie immer also 0:) Beim Titel hat mir wieder Anyi geholfen   Hehe, jaa! :D Auch ein Kapitel, wo mir das Schreiben seeehr viel Spaß gemacht hat. Ich mag das Gespräch, dass der betrunkene Naruto mit Sasuke führt :3 Ich bin übrigens noch nie betrunken gewesen und war auch noch nie in einer Bar (und das mit 21, ich bin ein Spießer |D), aber ich hoffe, dass ich es dennoch realistisch rüber gebracht hab und so… 8D   Den Oneshot hat übrigens Bando-san gewonnen, Glückwunsch nochmal! Ich überleg, ob ich so etwas vllt. nochmal mache :o 200 wäre ja ne schöne Zahl, aber bin mir nicht sicher, ob ich jemals so viele Kommis bekommen werde xDD Meint ihr, wir könnten das schaffen, Leute und besteht bei euch überhaupt Interesse, wenn ich Oneshots verschenke oder so? :x (Würd mich freuen, wenn ihr eure Meinung  in einem Satz oder so im Kommi schreiben könntet ^w^)   Und ja, da waren es nur noch fünf… Noch fünf Kapitel und Black Like Coffee beendet TxT An dieser Stelle hab ich auch nochmal eine Frage! Das letzte Kapitel wird das bis dato längste sein. Es ist knapp 35 Word-Seiten lang und es sind mehr 13.000 Wörter, was…. Ja, fast doppelt solange ist wie die Durchschnittslänge xD Meine Frage dazu:   Soll ich das letzte Kapitel in zwei Teile aufteilen oder möchtet ihr zum Abschluss ein ultra langes Kapitel lesen?   Ich hab dazu eine Umfrage bei der Charakterübersicht gestartet, also bitte abstimmen! :D Ihr habt bis zum 14ten Kapitel Zeit, also noch knapp 4 Wochen jetzt :3   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Endlich geht es los, die Tokyo Game Show beginnt! Naruto und Sasuke machen sich für ein spaßiges Wochenende in einem Hotelzimmer und dann auch noch im selben Bett bereit! Aber ob das so eine gute Idee war, das Bett zu teilen? Und dann benimmt sich Sasuke auch noch so komisch…   Bis dann Kapitel 11: Für dich soll’s rote Rosen regnen --------------------------------------------- „Und?“ Mit einem fetten Grinsen ließ sich Naruto auf Sasukes weiches Bett fallen. „Bist du bereit für das beste Wochenende in deinem ganzen verfickten Leben?“   Sasuke, der nun bereits zum vierten Mal in der letzten halben Stunde seinen Koffer öffnete, hob den Kopf, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Ja, und du?“   „Also ich bin bereit!“ Immer noch grinsend stützte sich Naruto mit den Ellbogen auf der Matratze ab, während er den anderen beobachtete. „Aber du siehst nicht so als, als wenn du bereit wärst. Andauernd machst du den verdammten Koffer auf und zu, Mann! Das macht mich kirre!“   „Ich will nur sichergehen, dass ich nichts vergessen habe“, erwiderte Sasuke und inspizierte den Inhalt seines Koffers. „Du solltest vielleicht auch noch einmal durchgehen, ob du alles hast.“   „Hab ich!“ Naruto rollte mit den Augen und tätschelte dann die Reisetasche, die vor dem Bett lag. „Aber wenn es dich beruhigt, dann geh ich die wichtigsten Dinge noch einmal durch.“   Sasuke brummte als Antwort, also kniete sich Naruto vor seine Tasche und öffnete den Reißverschluss. „T-Shirts? Check.“ Schmunzelnd holte er sein momentanes Lieblingsshirt heraus, welches er vor ein paar Tagen mit Sasuke in Tokio gekauft hatte.   Die Farbe des Shirts war weiß und auf der Brust war Yoshi abgebildet, der seine Zunge nach einem Keks herausstreckte. Unter dem Bild stand der Text „Want a cookie.“   „Gott, ich liebe das Shirt!“ Schwärmend drückte Naruto sich das Kleidungsstück ins Gesicht und atmete tief ein. „Wirklich eine der besten Kaufentscheidungen meines Lebens.“   „Es sieht wirklich nicht schlecht aus“, kommentierte Sasuke, der immer noch mit seinem eigenen Gepäck beschäftigt war.   „Ich geb dir gleich nicht schlecht, Bastard!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und faltete das Shirt mehr schlecht als recht, bevor er es wieder in seine Tasche räumte. „Hosen. Check. Unterwäsche.“ Grinsend holte er ein paar grüner Boxershorts heraus, auf denen mehrere 1-Up Pilze aus den Mario Spielen abgebildet waren. „Check.“   Sasuke rollte mit den Augen, als er das sah. „Du bist so ein Nintendo Fanboy“, meinte er mit einem amüsierten Schnauben und machte seinen Koffer zu, dann setzte er sich im Schneidersitz hin und beobachtete, wie Naruto seine Checkliste überprüfte.   „Als wenn du es nicht wärst, Bastard.“ Naruto deutete auf den Nintendogürtel, den Sasuke wieder einmal trug und auf den er immer noch verflucht eifersüchtig war, da er ihn nirgendwo entdecken und für sich selbst auch kaufen konnte. „Im Gegensatz zu dir trag ich wenigstens Unterwäsche!“   „Mich stört sie meistens, da sie öfter im Weg ist.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Aber natürlich hab auch ich Unterwäsche miteingepackt.“   „Öfter im Weg… Wie das klingt, als wenn du ein männerfressendes Monster wärst oder so.“ Naruto lachte und fing dann an, Nelly Furtados Song ‚Maneater‘ zu singen, allerdings ein wenig abgeändert, damit der Text auch zu Sasuke passte. „He’s a maneater, make you buy cars, make you cut cards, make you fall real hard in loooove!”   „Ach wirklich?“ Amüsiert zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Hast du dich denn auch schon in mich verliebt?“   „Natürlich!“, antwortete Naruto sofort und klimperte verführerisch mit den Wimpern, „Das Wochenende ist schließlich so etwas wie unsere Flitterwochen, nicht wahr?“   Sasuke gluckste. „Wenn du es so sehen willst, dann gut. Dann sind es unsere Flitterwochen.“   „Hehe.“ Mit einem Grinsen rieb sich Naruto mit dem Zeigefinger über die Nase. „Ich bin immer wieder stolz, wenn ich dich zum Lachen bringen kann“, gab er zu.   „Mh“, machte Sasuke, während er sich vorbeugte und die Ellbogen auf seinen Knien abstützte. „Kannst du auch sein, ich lache nicht allzu oft.“   „Zumindest bist du dir dessen bewusst! Einsicht ist ja schließlich der erste Schritt zur Besserung, was?“ Naruto zwinkerte seinen Freund an und sah dann wieder in seine Tasche. „Okay, was noch… Portmonee und Geld und den ganze Kram hab ich hier.“ Er klopfte leicht gegen seine Gesäßtasche. „Check. Deo, Zahnbürste, Rasierer und weitere Hygieneartikel hab ich auch. Huh, was noch…“ Er kratzte sich am Hinterkopf, das Gesicht angestrengt.   „Kondome?“, schlug Sasuke vor.   „Nein.“ Naruto schmollte. „Du fragst mich immer, ob ich Kondome mithabe, wenn ich draußen bin! Denkst du, ich fick jede, die bei drei nicht auf den Bäumen ist?“ Beleidigt verschränkte er die Arme.   „Vielleicht“, antwortete Sasuke, „Du erwähnst sehr oft, wie lange du schon keinen Sex mehr hattest.“   „Ja, schon“, musste Naruto zugeben. Er drehte den Kopf zur Seite, um einen Blick aus Sasukes Fenster zu werfen. „Aber das heißt nicht, dass ich mit jedem ficke. Ich hab dir auch gesagt, dass ich eigentlich eine Beziehung will und nicht nur Sex. Obwohl… Über einen One-Night-Stand würde ich mich jetzt auch nicht unbedingt beschweren.“   „Ich seh schon.“ Mit einem Seufzen verdrehte Sasuke die Augen. „Du weißt selbst nicht mal, was du willst.“   Naruto biss sich auf die Unterlippe, die Wangen etwas gerötet. Es stimmte ja, er wusste wirklich nicht, was er wollte. Er war in den letzten Wochen öfter feiern gewesen und obwohl sich ihm wirklich einige eindeutige Angebote gemacht haben, hatte er immer abgelehnt.   Er stöhnte und zog sich an den Haaren, da bemerkte er den eindringlichen Blick, mit welchem ihn Sasuke musterte. Sie sahen sich lange an, bis plötzlich ein Gähnen ertönte und ein noch sehr verschlafener Kirby in das Zimmer tapste.   „Kirby!“, quietschte Naruto sofort und krabbelte auf allen vieren zu seinem tierischen Freund, um ihn an sich zu drücken. „Ich werd dich vermissen, alter Kumpel!“   Kirby schnurrte nur und rieb sein Köpfchen gegen Narutos Oberarm. Der Blonde lachte leise und gab Kirbys Haupt einen Kuss. „Können wir ihn nicht mitnehmen, Sasuke?“ Er sah ihn mit großen Augen an.   Sasuke grunzte. „Nein“, war seine Antwort, die Stimme kalt. „Wie willst du dir das bitte vorstellen? Tokio ist eine riesige Stadt mit vielen Autos und Verkehr. Ich kann ihn nicht im Hotelzimmer lassen und raus lassen kann ich ihn auch nicht. Bei seiner Intelligenz kann ich mir vorstellen, dass er mitten auf der voll befahrenen Straße ein Nickerchen machen will.“   „Och Manno.“ Naruto zog einen Schmollmund und kraulte den Kater hinterm Ohr. „Naja, du hast ja eigentlich Recht. Wer wird ihn füttern, wenn du nicht da bist?“   „Meine Nachbarin“, erwiderte Sasuke.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Ist das nicht die Alte, die ihn immer so viele Leckerlies gibt und so?“   „Ja, leider“, brummte Sasuke, „Meine Freunde wohnen relativ weit weg von mir und da wäre es unpraktisch, wenn sie extra zu mir fahren müssten, nur, um Kirby zu füttern.“   „Freunde?“ Naruto warf ihm ein verspieltes Grinsen zu. „Welche Freunde denn? Etwa welche, die du dir einbildest?“ Als Sasuke ihn böse ansah, lachte er.   „Nein, aber dafür gebildete Freunde aus der Universität, die ich dir nicht vorstellen werde, da ich mich für dich schäme.“   „Hey!“, knurrte Naruto. Wenn Kirby jetzt nicht in seinen Armen wäre, dann hätte er Sasuke geboxt. „Ich bin auch gebildet, du Bastard! Du willst mich ihnen nur nicht vorstellen, weil du Angst hast, dass ich sie lieber als dich mag und sie mich dir wegnehmen!“   Sasuke sah ihn an. „Stimmt. Du hast mich vollkommen durchschaut, Naruto, wie konnte ich nur an deiner Intelligenz zweifeln? Ich will dich nur für mich alleine haben. Ich hab mir sogar schon einen Mordkomplott gegenüber Kirby ausgedacht, weil er immer deine Aufmerksamkeit stiehlt. Genau deswegen übergeb ich ihn der Nachbarin, damit sie ihn so viel füttert, bis er platzt.“   Naruto blinzelte überrascht und brach dann in Gelächter aus. Kirby fauchte, da Naruto ihm genau ins Ohr lachte und sprang dann beleidigt aus seinen Armen, um davon zu tigern. „Ich hab das Wichtigste auf der Checkliste vergessen“, meinte er mit einem Grinsen, nachdem er sich langsam wieder beruhigt hatte.   „Und das wäre?“, wollte Sasuke mit hoch gezogener Augenbraue wissen.   „Das Wichtigste auf meiner Checkliste ist…“ Mit einem spitzbübischen Lächeln krabbelte Naruto auf ihn zu. „Sasuke.“ Er tippte ihm auf die Nase. „Check. Okay, ich hab alle wichtigen Sachen dabei!“   Sasuke blickte auf den Finger, der immer noch auf seiner Nase ruhte. Seine Augen schielten dabei leicht und Naruto musste bei diesem Anblick lachen. Der Dunkelhaarige verzog grimmig das Gesicht und schlug dann nach dem gebräunten Finger.   „Ich bin also das Wichtigste?“, fragte er schmunzelnd nach.   „Klar.“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Du hast ja schließlich die Tickets und das meiste vom Hotel bezahlt.“   „Idiot.“ Sasuke grunzte und wollte ihn weg schubsen, doch mit einem Glucksen klammerte sich Naruto an seinen Arm.   „War nur ein Witz, sei nicht gleich beleidigt, Bastardlein!“   „Hn.“   Naruto stieß seine Stirn sanft gegen Sasukes, ein breites Lächeln auf den Lippen. „Ich freu mich echt auf das Wochenende mit dir, Sasuke“, erzählte er ihm ehrlich, „Ein Wochenende nur mit dir, Games und einem geilen Hotelzimmer! Das ist wie ein wahrgewordener Traum!“   Sasuke nickte leicht. „Ich freu mich auch“ sagte er ihm und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen, „Aber ich erwarte dennoch, dass du mir das Geld für das Hotelzimmer zurückzahlst.“   „Hehe, ja…“ Verlegen rieb sich Naruto den Nacken. „Werd ich machen, Sasuke, ehrlich. Aber du musst etwas Geduld haben. Ich hab nicht so viel Geld, aber ich bezahl es dir echt so schnell wie möglich zurück, Mann!“   Sasuke gab ein brummendes Geräusch von sich. „Schon okay.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Wir sollten uns langsam beeilen. Der Zug nach Tokio fährt in knapp einer Stunde los.“   „Fuck, ich bin so aufgeregt!“ Kichernd – und dabei gekonnt ignorierend, wie weiblich das doch klang – sprang Naruto auf und streckte sich mit einem Stöhnen, bevor er zurück zu seiner Reisetasche ging. „Knapp neunzig Minuten Zugfahrt vor uns und dann sind wir endlich in Tokio und dann noch in einem verdammten Vier-Sterne-Hotel!“   „Und dann nur noch ein paar Stunden Schlafen und es ist Freitagmorgen und die Tokyo Game Show fängt an“, fügte Sasuke schmunzelnd hinzu.   „Mit uns!“, rief Naruto mit einem fröhlichen Lachen.   „Mit uns“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken.   „Ich hätte echt nie gedacht, dass du deswegen die Uni schwänzt.“ Amüsiert hob Naruto eine Augenbraue. „Ich hab eigentlich erwartet, dass wir morgen nach deiner Uni losfahren oder so.“   „Hn“, machte Sasuke und ging in den Flur, um seine Schuhe anzuziehen. Naruto folgte ihm. „Ich hab auch wirklich lange überlegen müssen, aber ich hab am Freitag keine wichtigen Vorlesungen und die Messe fängt um zehn Uhr an und ich wäre schon gerne bei der Eröffnung dabei.“   „Find ich cool!“ Naruto boxte ihm freundschaftlich gegen den Oberarm, nachdem er in seine Schuhe geschlüpft war. „Die Eröffnungszeremonie will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!“   „Zeremonie?“ Schmunzelnd hob Sasuke eine Augenbraue in die Höhe und ging wieder zurück in sein Zimmer, um seinen Koffer zu holen. „Gibt es das denn überhaupt?“   „Natürlich! Jetzt, wo wir da sind, ganz bestimmt.“ Naruto lachte und schlang sich seine Tasche um die Schulter. „Oh Mann, ich hoffe bei der Messe gibt es ein paar heiße Cosplayer. Du weißt schon, so etwas wie eine Zelda Cosplayerin oder… Fuck, Lightning von Final Fantasy ist mega sexy!“   „Du stehst auf Mädchen mit rosanen Haaren, was?“, fragte Sasuke nach, „Sicher, dass du nicht auch schwul bist?“   „Hey, Lightning ist cool wegen ihrer Persönlichkeit, nicht wegen der Haarfarbe!“ Naruto schubste den anderen leicht. „Aber ich bin echt gespannt auf die Cosplays, ich mag den Kram und du?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Kommt auf die Qualität des Cosplays an, aber generell ist es schon nett anzusehen.“ Er tastete seine Jeans ab, um sicherzugehen, dass er Schlüssel und Geldbörse mithatte. „Hast du alles?“   „Warte! Wir haben uns noch nicht bei Kirby verabschiedet!“ Naruto ließ seine Tasche fallen und packte einen grunzenden Sasuke am Handgelenk, um ihn zurück zum Wohnzimmer und zum Sofa zu ziehen, auf welchem sich Kirby befand.   „Also, mein Freund… Wir sehen uns in ein paar Tagen wieder.“ Lächelnd kniete sich der Blonde vors Sofa und kraulte Kirby unterm Kinn. „Stell ja nichts an, hörst du?“   Kirby schnurrte, als nun auch noch Sasuke anfing, ihm hinterm Ohr zu kratzen. „Wir sehen uns am Sonntagabend, Dickerchen. Bis dann, friss nicht so viel und schenk der Nachbarin ja keine Maus, die würde durchdrehen. Obwohl… Schenk ihr doch eine Maus. Bitte.“   Naruto lachte, während er sich wieder erhob und sie zusammen zurück in den Flur gingen. „Echt? Hat die Schiss vor Mäusen?“   „Jede Frau hat Angst vor Mäusen“, erwiderte Sasuke und schloss die Tür hinter sich ab, nachdem sie herausgetreten waren.   Naruto schob eine Hand in seine Jeanstasche. „Hast du der Nachbarin deinen Zweitschlüssel gegeben?“, fragte er ihn.   Sasuke nickte. „Habe ich“, bestätigte er und dann machten sie sich auch schon auf den Weg, um mit dem Bus zum Hauptbahnhof zu fahren.   „Wann krieg ich denn meinen Schlüssel für deine Wohnung?“, wollte Naruto grinsend wissen. „Ich mein jetzt, wo wir schon in die Flitterwochen fahren. Ich glaub, wir haben da etwas in der Reihenfolge falsch gemacht.“   Sasuke schnaubte. „Du bist wirklich versessen auf die Flitterwochen, was?“   „Tja, fühlt sich ja fast so an“, erwiderte Naruto mit einem Lächeln, „Ich mein, wir haben ein Zimmer mit Doppelbett in einem teuren Hotel gebucht, wir verbringen das ganze Wochenende zusammen und so weiter!“   „Jetzt haben wir aber keine Kondome“, meinte Sasuke, „Und ich hoffe, dass dir bewusst ist, wie oft man in den Flitterwochen Sex hat.“   Naruto lachte, etwas verlegen, weil er an diesen Aspekt der Flitterwochen gar nicht gedacht hatte. „Ist schon okay, wir machen das ohne Kondom.“ Grinsend schlug er dem Jüngeren auf die Schulter. „Ich bin clean.“   „Mh“, Sasuke summte zustimmend, „Ich auch. Ich hoffe, die Nachbarn beschweren sich nicht. Du kommst mir so vor, als wärst du ein Schreier.“   „Meinst du?“ Schnaubend kratzte sich Naruto an der Wange. „Ich schätze, ich kann sehr laut werden, aber schreien tu ich dann doch nicht.“   „Hn, ich werd es ja herausfinden.“ Sasuke schmunzelte ihn an.   „Perverse Sau.“ Naruto schubste ihn leicht, während sie Seite an Seite die Straße entlang gingen in Richtung Bushaltestelle. „Muss ich Angst haben, dass du mich in der Nacht vergewaltigst?“   „Man kann die Willigen nicht vergewaltigen, Naruto“, war Sasukes arrogante Antwort.   Naruto schnalzte nur mit der Zunge als Antwort. Die Willigen… Er wusste, dass Sasuke das nur als Scherz gemeint hatte, aber dennoch beschäftigte ihn diese Aussage irgendwie.   Denn ganz, ganz weit hinten und tief in seinem Kopf vergraben, da war eine kleine Stimme, die ihm zu flüsterte, dass Sasuke Recht hatte.   ‚Man kann die Willigen nicht vergewaltigen, Naruto, und du bist einer…‘   Naruto biss sich auf die Unterlippe und schob den Gedanken ganz weit von sich. Er hatte wichtigeres, über das er grübeln sollte. Zum Beispiel darüber, wie die morgen beginnende Tokyo Game Show werden würde und ob wirklich einige heiße Cosplayerinnen oder generell Mädels da sein würden.   Oh ja, der Gedanke war doch weit aus angenehmer.   ~ xXx ~   „Ihre Zimmernummer ist die 169.“ Mit einem Lächeln reichte die Rezeptionistin Sasuke die Schlüsselkarte zu ihrem Hotelzimmer.   „Vielen Dank!“ Naruto strahlte sie an, während Sasuke nur grunzte.   „Sie haben… Moment.“ Die Dame warf einen Blick auf ihren Computer. „Sie haben Halbpension gebucht, richtig?“   „Richtig“, bestätigte Sasuke.   „Was immer das auch ist.“ Grinsend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf.   Die Dame lachte. „Das kann ich Ihnen gerne sagen. Halbpension heißt, dass Sie bei uns frühstücken und zu Abend essen können. Für Mittagessen müssen Sie selbst sorgen.“   „Aw, das ist kein Ding.“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Wir werden die meiste Zeit eh draußen verbringen. Ich meine hey, die Game Show wartet auf uns!“   „Dachte ich mir schon, dass Sie deswegen ein Zimmer gebucht haben“, erwiderte die Frau lächelnd und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Zurzeit haben wir fast nur Besucher der Tokyo Game Show als Gäste, obwohl die meisten erst morgen einreisen.“   „Naja…“ Naruto holte sein Handy heraus und warf einen Blick auf das Display. Kurz nach zehn Uhr. „Es ist ja schon bald morgen, nicht wahr?“   „Das stimmt“, erwiderte sie.   „So…“ Mit einem verführerischen Grinsen lehnte sich Naruto gegen die Theke. „Haben Sie auch vor, die Messe zu besuchen?“   Sasuke trat ihn leicht und warf ihm einen genervten „Hör-endlich-auf-zu-flirten-du-Idiot-Blick“ zu, doch Naruto ignorierte ihn gekonnt. Darin war er übrigens besonders gut, böse Blicke von Sasuke zu ignorieren.   „Oh nein.“ Lachend schüttelte die Frau den Kopf. „Ich kann mit Computerspielen nichts anfangen.“   Naruto rümpfte die Nase. Computerspiele… Jemand der Computer- anstatt Videospiele sagte, war seiner nicht würdig. „Verstehe.“ Er schenkte ihr ein letztes, charmantes Grinsen um nicht unhöflich zu wirken und drückte sich dann von der Theke ab. „Schöne Schicht wünsch ich Ihnen dann noch.“   Sasuke seufzte, als Naruto endlich nach seiner Reisetasche griff und sie sich dann gemeinsam auf den Weg zum Aufzug machten. Ihre Zimmernummer war 169, das hieß, ihr Zimmer war im ersten Stock. „Musste das wirklich sein?“, fragte er Naruto genervt, „Die Frau war bestimmt zehn Jahre älter als du.“   „Na und?“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und drückte dann auf den Knopf, damit der Aufzug vom vierten Stock zurück ins Erdgeschoss kam. „Sie war heiß, okay?“   „Was ist an offensichtlich wasserstoffblond gefärbten Haaren heiß?“, wollte Sasuke wissen, die Stimme ungläubig. „Sie sah bescheuert aus mit dem blonden Haar und den dunklen Augenbrauen.“   Nun schmollte Naruto. „Sie hatte ein schönes Lächeln“, verteidigte er sie, während der Aufzug mit einem „Pling!“ bei ihnen ankam und sich die Türe öffnete. Sie traten beide hinein. „Und schöne Augen.“   „Du meinst Brüste“, verbesserte Sasuke ihn und drückte auf den Knopf mit der 1. „Du hast ihr doch kaum ins Gesicht gesehen, du warst zu beschäftigt damit, ihren Ausschnitt zu besabbern.“   „Ich steh halt auf Titten.“ Murrend verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Was ist falsch daran? Außerdem wollte sie, dass ich ihr dahin sehe, sonst hätte sie nicht so einen Ausschnitt gewählt!“   „Ich fand ihre Kleidung sehr unangebracht“, meinte Sasuke. „Besonders für eine Empfangsdame. Sie sah aus wie eine Prostituierte.“   „Also bitte, Sasuke!“ Naruto schnaubte und der Aufzug kam im ersten Stock, ihrer Etage, zum Stehen. Die Türen öffneten sich und sie traten in einen langen Gang hinaus. „Das ist da, um Leute anzulocken! Kerle anzulocken!“   „Mich schreckt es eher ab.“ Dunkle Augen streiften von links nach rechts, während Sasuke nach der richtigen Zimmernummer suchte.   „Du bist ja auch schwul, für dich gilt das als Anlockmittel nicht.“ Naruto lachte und sah sich dann ebenfalls um. „Äh, was war unsere Nummer nochmal?“, fragte er nach, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht wusste, wonach er sich eigentlich umsah.   „169.“   Naruto prustete. „69, Sasuke.“ Mit wippenden Augenbrauen stieß er dem Dunkelhaarigen den Ellbogen in die Seite. „Das ist ein Zeichen.“   Sasuke grunzte nur und blieb dann abrupt stehen. „Da“, sagte er und nahm die Schlüsselkarte heraus, um sie in den Kartenleser zu stecken. Die Lampe wurde grün und die Tür öffnete sich mit einem Klick.   „Oh Mann, ich bin echt gespannt!“, rief Naruto aus und schubste Sasuke zur Seite, um mit großen, neugierigen Augen in ihr Zuhause für ein Wochenende einzutreten. Es war ein vier-Sterne-Hotel und er war noch nie in einem Hotel mit so vielen Sternen gewesen, deswegen waren seine Erwartungen ziemlich hoch. Er hoffte nur nicht zu hoch, nicht, dass er sich zu viel vorgestellt hatte und nun enttäuscht werden würde…   Aber enttäuscht, das wurde er glücklicherweise nicht. Das Zimmer war groß, der Boden mit weißen Fliesen belegt und die Wände in einem pastellgelben Farbton gestrichen. Links befand sich eine Tür, die zum Badezimmer führte, welches aus einer Toilette und einer Dusche bestand. Nichts außergewöhnliches, aber dennoch um einiges besser als das, was Naruto in seiner eigenen Wohnung hatte.   Direkt gegenüber von der Eingangstür war eine Glastür, die zum Balkon führte. An der linken Wand befand sich ein weißer Holztisch mit einem Fernseher darauf und einer eingebauten Minibar. Außerdem stand ein ziemlich gemütlich aussehender Sessel vor dem Schrank, der sich neben dem Tisch befand.   Auf der rechten Seite stand ein großes Doppelbett, links und rechts davon jeweils eine Kommode. Auf der linken Kommode befand sich ein Telefon, während auf der rechten eine Tischlampe aus Glas stand. Über dem Bett hing ein gezeichnetes Bild, welches einen Sonnenuntergang zeigte.   „Ach du heilige Scheiße!“ Mit einem Grölen schmiss sich Naruto auf das Bett – welches übrigens wirklich sehr weich und bequem war – und spielte mit den Rosenblättern herum, die auf der Decke verstreut waren. „Ich glaub, die haben uns das Pärchenzimmer gegeben!“   „Sieht so aus.“ Sasuke stellte seinen Koffer in der Mitte des Raumes ab. Er inspizierte das ganze Zimmer und nickte schließlich zufrieden, bevor auch er sich aufs Bett setzte. „Das ist wirklich kitschig.“   „Wem sagst du das!“ Grinsend sammelte Naruto ein paar der Rosenblätter ein, bevor er sie Sasuke ins Gesicht pustete und dann anfing, einen alten Klassiker von Jon Bon Jovi zu singen: „I wanna lay you down in a bed of roooooses, Sasuke!“   Sasuke knurrte, als eine der Rosenblätter in seinen Haaren hängen blieb, doch das verdammte Ding war stur und gar nicht einmal so einfach aus den Haaren zu bekommen.   Der Blonde lachte. „Hier, lass mich dir helfen.“ Er schlug Sasukes Hand weg und schaffte es nach einigen Schwierigkeiten dann, das Rosenblatt aus seinem Haar zu retten. Er betrachtete es für einige Sekunden und roch daran, bevor er es auf den Boden warf. „Was sollen wir mit dem ganzen Scheiß machen?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Wegschmeißen“, schlug er vor.   Naruto gluckste und legte sich dann mit dem Rücken aufs Bett, Arme hinterm Kopf verschränkt. „Kay, wenn du das sagst.“   „Was sollten wir auch sonst damit machen?“ Sasuke legte sich neben ihn, ebenfalls auf den Rücken. „Essen?“   „Drin Sex haben“, schlug Naruto grinsend vor. „Aber nee, jetzt mal ernsthaft. Warum haben die uns Rosenblätter aufs Bett gestreut? Denken die echt, dass wir ein Paar sind?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich mein nur, weil sich zwei Kerle ein Doppelzimmer teilen heißt das doch nicht, dass die zusammen sind.“   „Zerbrich dir nicht deinen Kopf wegen so einer Kleinigkeit.“ Sasuke drehte den Kopf, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Die machen das bei jedem Gast. Zumindest bei Gästen mit Doppelbett.“   „Ach ja?“ Naruto runzelte die Stirn und legte eine Hand auf seinen Bauch. „Und woher willst du das wissen, Herr Besserwisser?“   „HolidayCheck“, war die einfache Antwort, „Ich hab mir vor der Hotelbuchung einige Rezessionen durchgelesen und auch Bilder angesehen.“   „Aw, fuck.“ Irritiert zupfte Naruto an seinen Shirt herum, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Wieso hab ich nicht daran gedacht?!“   „Weil du ein Idiot bist.“   „Hey!“ Naruto rollte sich auf die Seite und flickte dem anderen gegen die Stirn. „Du hättest mich trotzdem warnen können. Die Rosenblätter waren doch ein Schock. Ich dachte schon, dass wäre hier der Drehort für einen Softporno oder so.“   Sasuke schnaubte. „Ich muss mich korrigieren, du bist ein Vollidiot. Und außerdem sind die Rosenblätter noch nichts. Ich hab Bilder gesehen, wo die Decken zu Schwänen gefaltet worden sind.“   „Woah, echt?“ Naruto riss die Augen auf und setzte sich hin. „Das ist cool! Meinst du, wenn ich denen einen… keine Ahnung, ein bisschen Trinkgeld hinlege und ein Bild von Yoshi, dass die mir dann einen Yoshi falten?“   „Ich bezweifle es.“ Sasukes Mundwinkel zuckten. „Aber du wirst es wahrscheinlich dennoch versuchen, nicht wahr?“   „Natürlich, du kennst mich doch!“ Der Blonde lachte laut und schenkte dem anderen ein breites Grinsen. „Ich lass nichts unversucht!“   „Hn.“   „Das wäre so cool!“, schwärmte Naruto, während er sich im Schneidersitz hinsetzte, Hände auf seinen Füßen ruhend. „Das würd ich sofort fotografieren und… Oh fuck!“ Mit großen Augen starrte er auf seine Reisetasche. „Ich hab doch etwas vergessen, Sasuke! Meine Kamera.“   Der Angesprochene seufzte und rieb sich über die Stirn. „Das war klar. Es wäre wirklich ein Wunder, wenn du etwas nicht vergessen hättest.“   „Aw, manno, wie scheiße ist das denn!“ Jammernd schlug sich Naruto ein paar Mal gegen den Hinterkopf, um sich für seine Vergesslichkeit zu bestrafen. „Naja, jetzt ist es auch zu spät. Ich hab ja wenigstens noch das.“   Mit einem schwachen Grinsen holte er sein Handy aus seiner Hosentasche und ließ sich mit einem „Uff!“ wieder zurück ins Bett fallen. Ein kleiner Trost, aber nichtsdestotrotz ein Trost, der besser war, als gar keine Kamera mitzuhaben. Er starrte für ein paar Sekunden aufs Display. „Es hat zwar nicht die beste Qualität, aber pfft, was soll’s.“   Er zuckte mit den Schultern und sah dann aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Er musste grinsen. „Hey…! Ich hab noch gar kein Bild von dir und gar keins mit uns zusammen! Ich hab von jedem meiner Freunde ein gemeinsames Bild, nur von dir Bastard nicht! Lass uns das jetzt nachholen!“ Er rutschte näher zum anderen, bis ihre Köpfe leicht aneinander ruhten.   Als Naruto allerdings sein Handy in die Luft und vor ihnen hielt, bereit, ein Foto zu schießen, grunzte Sasuke plötzlich und hielt sich beide Hände ins Gesicht. „Nein. Ich hasse Fotos.“   „Ach komm!“ Schmollend zog Naruto an den blassen Händen, um sie von dem Gesicht seines Freundes zu bekommen. „Nur ein Foto, Sasuke! Das wird doch auch niemand außer mir sehen!“   „Nein“, beharrte Sasuke darauf, „Ich bin unfotogen.“   „Mir egal!“ Naruto zerrte weiter an den Händen, bis er eine schließlich von Sasukes Gesicht bekam und ihn nun ein dunkles, grimmiges Auge anstarrte. „Komm schon, Mann! Nur ein Foto! Wirklich nur eins! Ich werd dich so lange nerven, bis du zusagst, wenn du also deine Nerven behalten willst, dann sag lieber jetzt als gleich zu!“   Sasuke starrte ihn lange an, doch kurz nachdem Naruto angefangen hatte, mit dem Daumen über seine Augenbraue zu streichen, sagte er schließlich mit einem lauten Seufzen zu. „Na schön“, brummte er und massierte sich die Schläfe. „Aber nur eins und ich werd sicher nicht lächeln.“   „Aw, aber du hast so ein schönes Lächeln!“ Naruto schmollte ihn an. „Ich mag deine Grübchen!“   Sasuke wurde bei dieser Aussage sofort defensiv. „Ich hab keine Grübchen.“   „Ja, okay, dann hast du sie eben nicht.“ Naruto rollte mit den Augen und lehnte seinen Kopf dann wieder gegen Sasukes, sein Handy vor ihre Gesichter haltend. „Sag Cheese!“   „Fick dich.“   „Ach komm, es ist nur ein Foto!“ Naruto lachte, blickte aber dann mit einem strahlenden Lächeln in die eingebaute Kamera seines Handys. „Cheese!“   Ein Blitz erschien, als er das Foto machte und sie blinzelten beide kurz, bevor Naruto das Display zu ihnen umdrehte. „Sieht doch gut aus!“ Naruto grinste glücklich und strich mit dem Daumen über den Bildschirm. „Du ziehst zwar ein Gesicht, als wenn ich dir gerade die Faust in den Arsch geschoben hätte, aber hey! Das ist authentisch! Das ist Sasuke Uchiha pur!“   Der Dunkelhaarige schnaubte nur und rollte sich dann auf die Seite. „Jetzt zufrieden?“, wollte er wissen.   „Jepp.“ Naruto speicherte das Bild und räumte das Handy dann weg, bevor er sich lächelnd ebenfalls auf die Seite drehte. „Danke.“   „Hn.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Hey, guck nicht so.“ Er flickte dem anderen gegen die Nase, was ihm einen grimmigen Blick einbrachte. „Du siehst aus, als hättest du überhaupt keinen Bock auf die ganze Sache.“   „Ich hab Lust“, erwiderte Sasuke, während er ihm in die Augen sah. „Mach dir keine Gedanken. Ich bin nur etwas müde.“   „Heh, ich auch.“ Naruto rieb sich über die Augen. „Wir müssen ja morgen schließlich früh raus. Die Messe fängt um zehn Uhr an, oder?“   „Ja.“ Sasuke nickte. „Und das Frühstück ist von acht bis halb elf.“   „So früh!“ Jammernd schob Naruto die Unterlippe hervor. „Aber gut, was will man machen. Wie lange brauchen wir von hier bis zur Messe?“   „Knapp zehn Minuten zu Fuß“, erwiderte Sasuke. „Ich hab extra bei der Hotelwahl darauf geachtet, dass es in der Nähe von der Messe ist.“   „Sehr schön!“ Strahlend wuschelte Naruto einem grunzenden Sasuke durchs Haar. „Ich hoffe, du ziehst morgen nicht auch so ein Gesicht, Bastard. Das wird unser Wochenende und das werden wir gefälligst auch genießen! Und wenn ich wir sage, dann meine ich dich und mich!“   Sasuke sah ihn lange an und nickte dann langsam. „Okay.“   „Gut.“ Naruto grinste und sprang dann auf. „Ich geh eben duschen, danach sollten wir pennen gehen, damit wir morgen fit sind.“ Er öffnete seine Tasche, um Shampoo und Handtuch herauszuholen. „Übrigens! Mir gehört die linke Seite des Bettes!“   Sasuke schnaubte. „Damit kann ich leben.“   „Braver Bastard.“ Naruto warf ihm eine Kusshand zu und verschwand dann fröhlich summend im Badezimmer.   ~ xXx ~   „Fuck, ich bin so aufgeregt!“ Naruto sprang vom einen Bein aufs andere, während er sich in der großen Menschenmasse, in der er und Sasuke sich befanden, umsah. „Nur noch zwei Minuten und es geht los! Wie seh ich aus?!“ Er deutete auf sich herunter: Orangene Kapuzenjacke, darunter das weiße Yoshi Shirt, seine geliebte Jeans mit den tausend Löchern und orange Chucks.   „Orange“, antwortete Sasuke, welcher selbst einen dunkelblauen Hoodie und ein schwarzes From First to Last Shirt mit dem Schriftzug der Band und einem abgebildeten Brustkorb trug, außerdem ebenfalls schwarze Jeans und lilane Chucks.   „Und du siehst aus wie ein Emo!“ Naruto schubste ihn leicht, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen. „Du hast deine Brille an“, kommentierte er, während er auf das schwarze Brillengestell drückte.   Sasuke grunzte und schlug seine Hand aus Angst, er würde Fettflecken auf dem Glas hinterlassen, weg. „Ich werde sie brauchen.“   „Na, das hoff ich doch!“ Grinsend schlang Naruto den Arm um die Schulter seines Freundes. „Ich will schließlich ein paar Spiele mit dir testen! Und außerdem- Oh, oh, es geht los!“   Die Menge wurde langsam unruhig, als plötzlich eine Stimme aus den Lautsprechern ertönte, die sie herzlich Willkommen zur diesjährigen Messe hieß. „Euch wird ein tolles Wochenende voller Spaß und Games erwarten, aber nun endlich genug der langen Vorrede! Die Tokyo Game Show 2012 ist hiermit offiziell eröffnet! Viel Spaß!“   Ein Jubelschrei brach aus, wovon Naruto einer der lautesten war, und dann öffneten sich die Türen zum Gebäude. „Komm schon, Bastard! Auf ins Getümmel!“ Er schnappte nach Sasukes Handgelenk, um ihn in der Masse nicht zu verlieren und zog ihn dann zu einer der Empfangstheken.   „Ich bin echt aufgeregt“, meinte er grinsend, während er ungeduldig beobachtete, wie die Leute in der Schlange vor ihnen ihre Tickets zeigten und dann Bändchen um ihre Handgelenke angelegt bekamen. Die Bändchen gab es in verschiedenen Farben und jede von ihnen stand für eine andere Altersklasse.   „Hn“, machte Sasuke nur, doch Naruto konnte in seinen Augen ablesen, dass er genauso aufgeregt war wie er. Nur zeigte er es – wie immer – nicht so.   „Ich hoffe, wir können das neue Zelda Game testen.“ Naruto verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Skyward Sword!“   „Dafür müssen wir aber bestimmt lange anstehen“, erwiderte Sasuke. Die linke Hand hatte er in die Hosentasche gesteckt, in der rechten hielt er bereits die Tickets parat.   „Ach, ich kann warten.“ Glücklich schloss der Blonde die Augen. „Außerdem sind wir drei Tage lang da, irgendwann werden wir schon die Möglichkeit bekommen, es zu zocken und testen will ich es auf jeden Fall, Mann!“   Sasuke nickte zustimmend. „Ich auch.“   Naruto plapperte ein paar Minuten lang weiter vor sich hin, wie aufregend das Ganze doch war und was er alles machen und austesten wollte, bis sie schließlich an der Reihe waren. „Hi!“ Mit einem Strahlen begrüßte er den Typen hinter der Theke, während Sasuke nur ein tonloses „Hallo“ grunzte und die Tickets herüber schob.   Der Mann nahm sie dankend an. „Okay, jetzt bräuchte ich noch eure Personalausweise, damit ich euch eure Bändchen geben kann.“   Sasuke holte seine Geldbörse heraus und zeigte seinen Ausweis zuerst. Der Kerl bedankte sich erneut, betrachtete den Ausweis genau um auch sicher zu gehen, dass die Person auf dem Bild wirklich Sasuke war und der Ausweis nicht gefälscht war, bevor er ein rotes Bändchen herausholte und es ihm ums Handgelenk band.   „Jetzt ich!“ Grinsend reichte Naruto seinen Ausweis herüber und hielt dem Mann erwartungsvoll seinen Arm ins Gesicht.   Die Augen des Kerls huschten über den Ausweis, bis er schließlich leicht die Stirn runzelte. „23 Jahre alt?“, fragte er nach, als er Narutos Alter von seinem Geburtsjahr ausgehend berechnet hatte.   „Noch nicht.“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Noch bin ich 22. Ich werd erst im Oktober 23.“   Der Mann presste die Lippen zusammen und auf seiner Stirn bildeten sich immer mehr Falten, während er vom Ausweis zu Naruto sah und wieder zurück. Und das mehrmals. „Sie sehen nicht aus wie 22“, teilte er nach ein paar Sekunden mit, die Stimme skeptisch.   Naruto riss die Augen auf. „Ich bin aber 22!“, brüllte er entrüstet, „Ehrlich!“   „Hm.“ Der Rezeptionist trommelte mit den Fingern auf die Theke, unsicher, was er nun machen sollte und ob er dem Blonden Glauben schenken sollte oder nicht.   „Ehrlich!“, wiederholte Naruto mit einem Wimmern, „Bitte, Mann, glauben Sie mir!“   „Er ist wirklich 22“, bestätigte Sasuke, Hände in der Tasche seines Hoodies vergraben. „Auch wenn er sich nicht so benimmt.“   „Was soll das heißen, Bastard?!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu. „Du solltest mich verteidigen, Arschloch.“   „Tu ich ja.“ Sasuke zuckte leicht mit den Schultern. „Zeig ihm deinen Schülerausweis oder so.“   „Schülerausweis“, wiederholte der Kerl skeptisch, eine Augenbraue hochgezogen. „Sie gehen mit 22 Jahren noch zur Schule?“   „Berufskolleg“, korrigierte Naruto mit einem Brummen und pfefferte seinen Schülerausweis, auf welchem ebenfalls ein Bild von ihm und sein Geburtsdatum waren, auf die Theke. „Da.“   Der Mann hinter der Theke verglich die beiden Ausweise und beschloss dann schließlich, ihm zu glauben. Er legte ihm ein rotes Bändchen ums Handgelenk und Naruto bedankte sich bei ihm mit dem Mittelfinger, bevor er davon stürmte.   „Ich kann’s nicht glauben!“, beschwerte er sich lauthals, als Sasuke hinter ihm herging und sie eine der vielen Hallen betraten. „Warum hat mir der Wichser nicht geglaubt?!“   „Du siehst nun einmal nicht aus wie 22“, erwiderte Sasuke, „Mit deinen großen Augen und dem leicht rundlichem Gesicht, du hast einfach etwas Kindliches an dir.“   „Hmpf, der Kerl war ein Arschloch.“ Beleidigt, und etwas in seinem männlichen Stolz gekränkt – er sah nicht aus wie ein gottverdammtes Kind! – verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf und sah sich in der Halle dann um. Ein fettes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er die ganzen Stände mit Videospielen, Merchandise und mehr sah.   „Fuck, das ist so geil, Sasuke!“ Mit einem lauten Schrei warf er die Arme in die Luft. „Tokyo Game Show 2012 und ich bin dabei, ihr Hurensöhne!“, jubelte er. Ein paar Kerle stimmten in sein Gejubel mit ein und lachend zeigte Naruto ihnen das Piece-Zeichen.   „Wo wollen wir zuerst hin?“, fragte er Sasuke mit glitzernden Augen, „Wie wär’s mit- Oh, übrigens! Bevor ich‘s vergesse!“ Er schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. „Ich hab Kiba versprochen, dass ich ihm ein Geschenk mitbringe. Du weißt schon, weil er so angepisst war, dass er nicht mitkonnte und so.“   Sasuke nickte. „Okay. Hast du an etwas Bestimmtes gedacht?“   „Weiß nicht.“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Ich weiß, dass er total auf Devil May Cry steht, also vielleicht finden wir ja eine Dante Figur oder was weiß ich für ihn. Oder Tails! Du weißt schon, der Fuchs mit den ganzen Schwänzen aus der Sonic-Reihe, den mag er auch gerne. Ah, Shino will ich auch was schenken!“   Verlegen rieb er sich über den Nacken. „Als Entschuldigung, weil wir ihn letztens in der Wonderbar vergessen haben. Aber ich hab echt keine Ahnung, was ich ihm schenken soll.“ Er seufzte. „Ich weiß, dass er auf Käfer steht, aber was soll ich da für ihn finden?“   „Käfer“, wiederholte Sasuke langsam, die Augenbrauen zusammengezogen, „Das ist wirklich nicht leicht. Ich würd an deiner Stelle einfach mal die Augen offen halten, vielleicht findest du ja zufällig was Passendes.“   „Okay!“ Naruto schlug mit der Faust gegen seine Handfläche. „So wird’s gemacht. Hilfst du mir dabei?“   Sasuke schnaubte. „Nein. Du willst ihm was schenken, nicht ich.“   „Arschloch.“ Genervt fuchtelte Naruto mit den Armen herum. „Du könntest ruhig etwas-“   „Autsch, fuck!“, wurde er plötzlich von einem Schrei unterbrochen, „Kannst du nicht aufpassen, Trottel?!“   Naruto verzog das Gesicht und drehte sich um, um sich bei der Person zu entschuldigen. „Shit! Sorry, tut mir leid!“   Die Person, die er getroffen hatte, stellte sich als Mädchen heraus. Und als ein verdammt heißes noch dazu! Sie hatte eine lange, rote Mähne, die ihr bis zu den Schulterblättern reichte, ebenfalls rote und feurig drein blickende Augen, die von einer schwarzen Brille umrahmt wurden. Ihr Gesicht war hübsch, die Lippen voll und dieser Körper…   Sie hatte den Körper wie ein verfluchtes Model! Schlank, ewig lange Beine, einen flachen Bauch mit Piercing im Nabel. Ihr Busen war etwas flach, aber das war schon okay, Naruto stand eh eher auf Ärsche und mit den knappen Hotpants, die sie trug, konnte er sagen, dass sie einen verdammt geilen Arsch hatte.   „Das sollte dir auch besser leidtun!“ Sie schnalzte mit der Zunge und flickte sich ihr Haar hinter die Schulter, bevor ihre Augen über Narutos Körper glitten und der Blonde konnte bei dem Blick, den sie ihm zuwarf, sagen, dass ihr gefiel, was sie sah.   „Sorry nochmal.“ Naruto warf ihr sein schönstes Grinsen zu und streckte ihr dann die Hand raus. „Naruto ist übrigens mein Name.“   Sie schmunzelte und nahm seine Hand an. Ihre Hände waren zart und zierlich, aber ihr Druck war hart. „Karin.“   „Hi, Karin.“ Er lächelte sie an und nickte mit dem Kopf dann zu Sasuke. „Und das ist mein Kumpel, Sasuke.“   Dieser grunzte nur etwas Unverständliches. Karin nickte ihm nur zu und sah dann wieder zu Naruto.   „Bist du ganz alleine hier?“, fragte er sie, „Das wär doch eine Schande! Ich geh mal davon aus, dass du Gamerin bist? Und so eine heiße Gamerin wie du kann hier doch nicht alleine rumlaufen! Muss ich dir etwa Gesellschaft leisten?“   „Ich bin Gamerin“, bestätigte sie schmunzelnd, eine Hand in ihre Hüfte gestemmt, „Aber ich bin nicht alleine hier, sondern mit ein paar Freunden. Ich hab sie allerdings in der Menge verloren und such sie gerade.“   „Och.“ Schmollend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf. „Du hättest gerne mit uns rumlaufen können, wäre sicher cool gewesen. Warst du schon einmal auf der Game Show?“   „Nein.“ Karin schüttelte den Kopf. „Das ist mein erstes Mal.“   „Unseres auch!“ Naruto grinste sie an und wollte gerade den Mund öffnen, um nachzufragen, ob einer ihrer Freunde auch ihr fester Freund war, doch dann klingelte plötzlich ein Handy.   „Ah, das ist meins. Moment.“ Karin holte ihr Handy aus ihren unglaublich engen Hotpants heraus und hielt es sich ans Ohr. Naruto war befriedigt, als er sah, dass sie kein pinkes Handy hatte. Das Mädchen schien echt cool zu sein, sie zockte, sah gut aus und schien keine Zicke zu sein.   „Das waren meine Freunde“, teilte Karin ihnen mit, nachdem sie für ein paar Sekunden telefoniert hatte. „Ich treff mich jetzt mit ihnen in Halle 3. Vielleicht…“ Sie biss sich auf die Unterlippe und warf ihm einen verführerischen Blick zu. „Vielleicht könntest du mir ja deine Handynummer geben und wir könnten morgen etwas unternehmen oder so? Ich bin das ganze Wochenende da.“   „Ich auch!“, erwiderte Naruto aufgeregt. „Äh, wir…“, verbesserte er sich verlegen und rieb sich über den Nacken, als er Sasukes stechenden Blick auf sich spürte. „Hier, ich geb dir meine Nummer.“   Sie tauschten ihre Nummern aus und verabschiedeten sich dann. Naruto sah ihr nach, den Blick auf ihren Hintern gerichtet. „Fuck, die hat einen knackigen Arsch.“ Er leckte sich über die Lippen.   Sasuke schnaubte nur und setzte sich dann ohne ein Wort zu sagen in Bewegung. Naruto blinzelte verdutzt und lief ihm schnell nach, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Es war zwar relativ früh, aber dennoch war die Messe schon extrem voll und er wusste, dass je später es wurde, desto mehr Besucher auch eintreffen würden. „Hey, warte doch, du-“   „Ich hab dir doch gesagt, du hättest Kondome mitnehmen sollen“, sagte Sasuke, die Stimme kalt. Die Hand in seiner Jeanstasche war zur Faust geballt.   „Ach komm.“ Naruto rollte mit den Augen, als er neben ihm herging und krempelte die Ärmel seines Hoodies hoch. Es war zwar Mitte Februar und draußen noch etwas kühl, aber hier in der Halle war es heiß wie in einer Sauna. „Wer hat denn direkt etwas von Sex gesagt? Vielleicht hat sie ja einen Freund.“   „Das bezweifle ich.“   „Naja, ich werd später mal ein bisschen mit ihr texten und sie danach fragen. Wenn sie keinen Freund hat, cool, wenn doch, dann ist es auch nicht weiter schlimm.“ Naruto zuckte mit den Schultern.   „Wem machst du etwas vor?“, wollte Sasuke schnaubend von ihm wissen, „Man konnte dir ansehen, dass du sie ficken wolltest. Du bist nicht besonders subtil und deine Mimik verrät ziemlich gut deine Gedanken.“   „Naja, sie ist heiß“, stimmte Naruto ihm zu, während er sich am Hinterkopf kratzte, „Aber ich kenn sie ja nicht einmal wirklich.“   „Man muss jemanden nicht kennen, um mit ihm Sex haben zu können.“   „Weiß ich doch!“ Naruto runzelte die Stirn. Ihm gefiel das Gesprächsthema nicht und erst Recht nicht der beißende Ton, in dem Sasuke mit ihm redete. „Aber ich hab dir auch gesagt, dass ich eine Beziehung immer Sex vorziehe.“   „Dann willst du also eine Beziehung mit ihr haben“, stellte Sasuke mit ausdrucksloser Stimme fest.   „Mann, leg mir nichts in den Mund, Bastard!“, knurrte Naruto ihm zu und schubste ihn, „Ich hab keine Ahnung, okay?! Ich hab vielleicht fünf Minuten mit ihr geredet, im Moment will ich nichts, als sie besser kennenlernen, das ist alles!“   „Hn“, machte Sasuke nur.   „Gott, du bist schlimm.“ Naruto seufzte und rieb sich übers Gesicht. Er hatte keine Ahnung, welche Laus seinem Freund über die Leber gelaufen war, er wusste nur, dass ihm sein Verhalten ziemlich auf die Eier ging. „Können wir das Thema nun lassen?“   „Hn“, wiederholte Sasuke nur.   „Ja, du mich auch, Mann.“ Murrend verschränkte Naruto die Arme vor der Brust.   Für ein paar Minuten schwiegen die Zwei, doch Narutos Schmollen hielt nicht besonders lange an. Sie waren schließlich endlich auf der Tokyo Game Show und es warteten so viele tolle Stände und Spiele zum Testen für sie, dass er gar nicht wusste, wo sie anfangen sollten!   „Oh!“, meinte er aufgeregt, als er plötzlich den Stand für das neue The Legend of Zelda Spiel für die Nintendo Wii entdeckte. „Skyward Sword, Sasuke! Schnell, stellen wir uns an, bevor die Schlange noch länger wird!“ Er packte dem Dunkelhaarigen am Handgelenk und zog ihn zu der Schlange, um sich anzustellen.   „Hey“, fragte er die Person vor sich und tippte ihr auf die Schulter, „Wie lang steht ihr hier schon an?“   „Fünf Minuten und die Schlange hat sich kein Stückchen bewegt“, antwortete der Kerl mit einem Seufzen und sah dann auf seine Armbanduhr, „Ich hoffe, ihr habt Zeit, denn das wird bestimmt noch ein wenig dauern, bis ihr dran seid.“   „Oh Mann!“ Naruto stöhnte genervt und schlug sich die Hände ins Gesicht, auf den Lippen ein Schmollen. „Naja, wir können warten, oder?“ Fragend sah er zu Sasuke.   Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich hab’s nicht eilig und ich möchte das Spiel auch gerne testen.“   „Gut!“ Grinsend schob Naruto die Hände in seine Gesäßtasche und fing an, auf den Fersen hin und her zu wippen. „Solange werden wir ja nun auch wieder nicht warten müssen, oder?“   „Zwei Stunden“, sagte Sasuke schmunzelnd.   Naruto grinste ihn an, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. „Ist das eine Wette, mein Lieber?“ Als Sasuke nickte lachte er leise und tippte sich dann gegen das Kinn. „Okay, ich sag… Mh.“ Er sah nochmal zur Schlange vor ihnen. „Nee, zwei Stunden ist viel zu lang. Ich sag höchstens eine Stunde. Was ist der Wetteinsatz?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Schlag was vor.“   „Mhh.“ Grübelnd rieb sich Naruto über den Nacken und als er spürte, wie verspannt seine Muskeln doch eigentlich waren, kam ihm eine Idee. „Der Verlierer gibt dem Gewinner eine Rückenmassage.“   Sasukes Mundwinkel zuckten amüsiert. „Abgemacht.“   Grinsend nahm Naruto seine Hand und schüttelte sie. „Top, die Wette gilt!“   Am Ende mussten sie fast drei geschlagene Stunden lang warten und da Sasuke mit seinen geschätzten zwei Stunden näher dran lag, gewann er die Wette schließlich. Das überhebliche Schmunzeln war den ganzen Tag über nicht mehr aus Sasukes Gesicht gewichen.   Arrogantes Arschloch.   ----------------------------------------------------------------------------------   Stellt euch das schlimmste Katzengejammer ever vor… Genau so, nur NOCH schlechter, singt Naruto 8) Und ich hab die Tokyo Game Show so ein bisschen gestaltet wie die Gamescom, weil das eben die einzige Spielemesse ist, auf der ich bis jetzt war und so und ja, ich weiß, dass Skyward Sword schon längst draußen ist :P   Naruto und Sasuke in einem Bett, hrhr… Und dann auch noch voll Rosen! XD Und yay, Karin hat eine Gastrolle, hehe :D Ich mag sie und ja, sie mag in meiner Fanfic Naruto, wie man sieht, und nicht wie im Original Sasuke |D   Und wow, so viele Leute haben bei der Umfrage wegen dem letzten Kapitel abgestimmt O_O Mir war gar nicht bewusst, dass es so viele Menschen lesen, haha ^///^ *die stillen Leser alle unbekannterweise mal knuddel* Auch, wenn ihr mir gerne schreiben könnt, da ich nicht beißen und gern mit meinen lieben Lesern in Kontakt komme :D   Außerdem… Hab ich eine Ankündigung zu machen… *hust* v//v Coffee ist ja bald beendet und es gibt so viele Szenen, die einfach nicht mehr herein gepasst haben, die ich aber gerne schreiben würde… Deswegen hab ich gedacht… eine… Oneshot-Sammlung zu machen? ://O   Wärt ihr daran interessiert? Oneshots aus dem Coffee-Universum zu lesen? :o Das wären z.B. Sachen wie…  Naruto und Sasuke gehen auf eine Anime Con, Naruto erfährt etwas über Sasukes frühere Beziehungen… Es sind aber auch Lemons wie Telefonsex und ähnliches… Ich hab mir auch überlegt, dass ihr, die Leser, euch auch vllt. bestimmte Sachen wünschen könnt, wenn ihr z.B. sehen wollt wie… boah, kA, wie Sasuke und Naruto was bestimmtes machen oder so :D Wenn mir eure Idee gefällt oder mir was dazu einfällt, würde ich es dann schreiben :3   Ich muss auch gesehen, dass ich bereits 6 Oneshots geschrieben habe, also wird es definitiv kommen, ich würd aber trotzdem gerne wissen, ob ihr das überhaupt interessant findet und ob das dann auch überhaupt jemand liest? XD Also… BITTE BITTE sagt was dazu, damit ich weiß, was Sache ist, weil ich mir blöd vorkommen würde, wenn die Oneshots eigentlich keine Sau interessieren v.v     Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee:  Karin schloss die Tür und kam dann auf ihn zu. „Ich werd ehrlich mit dir sein, Naruto“, fing sie langsam an und leckte sich über die Lippen. „Ich hab dich nicht eingeladen, damit wir zocken können. Ich will Sex.“ Eine ihrer Hände wanderte hoch, bis sich ihre Finger in Narutos Nackenhaar krallen konnten und ihr weicher, geschmeidiger Körper presste sich an seinen.   Bis dann Kapitel 12: Offenbarungen ------------------------- „Boah.“ Mit einem lauten Rülpsen ließ sich Naruto auf ihr Doppelbett fallen. „Scheiße, Sasuke. Ich glaub, ich hab zu viel gefressen!“   „Nein, wirklich?“ Schnaubend schloss Sasuke die Tür hinter sich und zog seine Chucks aus. „Drei volle Teller würde ich auch zu viel nennen.“   „Aber es war so lecker!“ Naruto leckte sich über die Lippen, als er an das Essen zurückdachte. Sie waren ein wenig früher von der Messe nach Hause gekommen, um im Hotel zu Abend essen zu können – sie hatten ja schließlich auch dafür bezahlt – und da sich die Gäste so viel nehmen konnten, wie sie wollten, hatte er richtig zugeschlagen.   Da er sich nicht entscheiden konnte, was er von den Leckereien essen wollte, hatte er einfach von allen etwas auf seinen Teller getan, obwohl Reis, Pommes und Lasagne nicht unbedingt die beste Kombination war. Aber es war lecker und umsonst gewesen, wer hätte da also nicht Nachschlag geholt?   Er rülpste noch einmal und rollte sich dann mit einem Stöhnen auf die Seite. Eine Hand ruhte auf seinen leicht geblähten Bauch und er massierte diesen leicht, um die Krämpfe, die er verspürte, loszuwerden. „Sasuke, ich will Mitleid haben!“, jammerte er.   „Du hast keins verdient“, war Sasukes Antwort, als er sich neben ihn aufs Bett setzte und nach dem Buch griff, welches auf seiner Nachtkommode lag. Er holte seine Brille aus ihrem Etui und setzte sie sich auf. „Also jammer auch nicht herum wie ein kleines Kind.“   „Aber, aber, aber!“ Naruto schmollte und drehte sich dann auf die andere Seite, um Sasuke ansehen zu können. „Du bist ein Bastard.“   „Und du ein Vielfraß“, erwiderte Sasuke, ohne ihn anzusehen, „Wenn du so erpicht auf Mitleid bist, dann ruf doch deine rothaarige Freundin an. Sie würde dir da sicher helfen.“   Naruto stöhnte laut. Nicht schon wieder das Thema! Er hatte ihm so oft gesagt, dass er das Thema Karin einfach fallen lassen sollte, doch Sasuke sprach es immer und immer wieder an und es fing langsam aber sicher wirklich an, ihm auf die Eier zu gehen. „Sasuke.“   „Was?“ Der Angesprochene sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Ich bin überrascht, dass du dich noch nicht bei ihr gemeldet hast.“   „Weißt du was?“ Knurrend fischte Naruto sein Handy aus der Hosentasche. „Genau das mach ich jetzt auch. Ich schick ihr eine SMS, vielleicht bist du dann endlich zufrieden und hältst die verdammte Klappe!“   Sasukes Augenbraue zuckte warnend, doch er erwiderte nichts und so herrschte für einige Zeit Stille. Nur das Tippen von Narutos Fingern auf den Touchpad seines Handys und das gelegentliche Umblättern einer Buchseite war zu hören.   Naruto klickte auf Senden und wartete, bis ihm bestätigt wurde, dass seine SMS – er hatte Karin gefragt, was sie heute noch so gemacht hatte – verschickt worden war, bevor er sein Handy mit einem Seufzen auf die Kommode warf und sich dann wieder auf die Seite drehte.   „Massierst du mich?“, fragte er ins Schweigen hinein und verzog das Gesicht, als sein Bauch ein seltsames Geräusch von sich gab, „Vielleicht gehen die Krämpfe ja dann weg… Fuck aber auch.“   „Ich soll dich massieren?“ Sasuke sah ihn ungläubig an und zog die Mundwinkel nach unten. „Ich möchte dich dran erinnern, dass ich die Wette und somit eine Massage gewonnen habe, nicht du.“   „Ja, aber du bist ja auch nicht kurz vorm Verrecken, sondern ich!“, versuchte es Naruto weiter, die Unterlippe hervorgeschoben und die Augen groß und rund.   „Und wessen Schuld ist das?“ Sasukes Blick fiel wieder auf sein Buch. „Deine, genau. Also massier dich selbst.“   „Du bist so ein Arschloch!“ Murrend rollte sich Naruto auf den Rücken und legte eine Hand unter sein Shirt, um mit den Fingerspitzen leicht seinen schmerzenden Bauch zu massieren. „Du hast deine blöde Massage gar nicht verdient. Wann willst du die überhaupt haben?“   „Ich sag dir dann Bescheid.“   „Hmpf.“ Naruto drehte den Kopf zur Seite. Er blickte auf die Dante-Actionfigur, die er auf seiner Kommode abgelegt hatte, und musste lächeln. „Heh, ich schätze, ich ruf Kiba mal an und reib ihm unter die Nase, wie viel Spaß wir zusammen auf der Messe hatten.“   „Spaß?“, fragte Sasuke nach, „Meinst du damit dich und Karin?“   „Okay.“ Mit einem Mal richtete sich Naruto auf, die Miene ernst. „Ich hab keine Ahnung, was du für ein Problem mit Karin hast, Sasuke, aber es nervt. Gewaltig sogar. Kannst du endlich aufhören, sie immer wieder zu erwähnen?!“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ich dachte, ich würde dir so einen Gefallen tun.“   „Tust du nicht!“, stritt Naruto sofort laut ab, „Du machst das Gegenteil, Mann! Es nervt und ich hab keine Lust, mich nur mit dir über sie zu streiten! Ich hab mich wirklich auf das Wochenende mit dir gefreut, ein Wochenende nur mit dir, mir und Games, aber du versaust mir hier echt alles mit deiner Scheiße!“   Sein Atem kam in schnellen Schüben, während er seinen Freund wütend anstarrte. Er hatte wirklich nicht den Hauch einer Ahnung, warum Sasuke so verdammt angepisst und kalt zu ihm war, außer… Außer… Naruto leckte sich über die Zähne. „Ich hoffe, du bist nicht eifersüchtig, denn das wäre ziemlich lächerlich.“   Sasukes Schultern spannten sich an und mit einem Knurren drehte er den Kopf zur Seite. „Ich bin nicht eifersüchtig“, sagte er und mit dieser Antwort wusste Naruto, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.   Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Und du nennst mich einen Idioten, Mann“, murrte er und rollte mit den Augen. „Karin wird nicht zwischen mir und dir kommen, Sasuke. Oder was für eine Scheiße dir auch immer durch den Kopf geht. Dieses Wochenende ist unseres, okay? Ich will es nur mit dir verbringen.“   Sasuke antwortete nicht und Naruto beugte sich zu ihm, um ihm in die Wange piksen zu können. „Okay?“, wiederholte er mit mehr Nachdruck in der Stimme.   Sasukes Schultern waren immer noch verkrampft, aber er nickte langsam. „Wie auch immer“, grunzte er und widmete sich dann wieder seinem Buch.   Naruto lächelte ihn an und holte dann sein Handy heraus, um Kiba anzurufen. Er warf einen Blick auf die Uhrzeit: Kurz nach halb acht. Kiba müsste also zuhau4se sein, seinen Job beim Supermarkt hatte er seit Anfang des Monats ja nicht mehr.   Es klingelte viermal und dann wurde das Gespräch angenommen. „Ja?“   „Hi, Kiba!“ Naruto grinste breit und rutschte etwas nach hinten, bis sein Rücken gegen das Kopfende des Bettes ruhte. „Was geht, Mann?“   „Naruto! Hey, Alter!“, begrüßte Kiba ihn und Naruto konnte in seiner Stimme hören, dass er ebenfalls grinste, „Nicht viel. Ich sitz gerade in der Bäckerei rum und warte, bis Hinata Schluss hat, damit wir zusammen ins Kino können. Und bei dir?“   „Die Game Show ist verdammt geil!“ Naruto lachte laut, als er an ihren spaßigen Tag zurückdenken musste. „Mega voll und so, aber echt der totale Hammer! Sasuke und ich haben Präsentationen von Spielen zugesehen, ein bisschen was gekauft und ich hab sogar bei so einem behinderten Rapspiel mitgemacht!“   „Rapspiel?“, fragte Kiba nach, „Sag mir nicht, du hast gerappt, Alter?!“   „Doch, hab ich!“, erwiderte Naruto. Er hob arrogant das Kinn in die Luft. „Und ich hab so ein Shirt gewonnen! Sasuke hat sich die ganze Zeit geschämt für mich und wollte danach nicht mehr an meiner Seite gesehen werden!“   Kiba lachte und Naruto musste sich sogar das Handy vom Ohr halten, weil das Gelächter vom anderen so laut war. „Was?“, wollte er wissen, die Augenbrauen zusammengezogen und ein Schmollen auf den Lippen, „Warum lachst du so, du Arsch?!“   „Ich kann Sasuke nur so gut nachvollziehen, Mann“, erwiderte Kiba, als er sich wieder einigermaßen beruhigte hatte und nur noch ab und an Glucksen musste, „Ich kann mich noch so gut an meinen achtzehnten Geburtstag erinnern, wo du so voll auf Gangster und Ghetto gemacht hast und 50Cent nachgerappt hast.“   „Hey, ich bin ein guter Rapper!“, verteidigte sich Naruto mit einem Knurren. Er warf Sasuke einen bösen Blick zu, als er diesen schnauben hörte. „Ich hab schließlich dieses T-Shirt gewonnen.“   „Also bitte!“ Kiba prustete. „Ich bin mir sicher, die haben dir das nur geschenkt, damit du endlich die Klappe hältst und von der Bühne gehst.“   „Pah!“, machte Naruto. Er legte eine Hand unter sein Shirt und strich mit dem Daumen über die feinen blonden Härchen, die unter seinem Nabelbauch anfingen. „Fick dich doch, Köter. Dann kriegst du die Dante Figur, die ich dir gekauft hab, eben nicht.“   Am anderen Ende der Leitung war für ein paar Sekunden Stille. „Was?“, fragte Kiba schließlich nach.   „Du hast mich schon gehört.“ Naruto konnte den arroganten Ton in seiner Stimme nicht verbergen und das wollte er auch nicht. Er gluckste leise, als er sich vorstellte, wie blöd sein Freund gerade wohl aus der Wäsche blickte und schob die Fingerspitzen seines Zeige- und Mittelfingers unter seine Hose, um gedankenverloren mit dem Bund seiner Boxershorts zu spielen. „Ich hab eine Dante Figur gekauft. So in ganz krasser Pose und eigentlich war die ja für dich gedacht, aber ich denke, die macht sich viel besser auf dem Regal in meinen Wohnzimmer.“   „Alter“, sagte Kiba langsam, „Was für eine Actionfigur?“   „Ach, du weißt schon.“ Schmunzelnd winkte Naruto mit der Hand herum, auch, wenn Kiba dies nicht sehen konnte. „Die Figur, die du schon so lange haben willst.“   „Die, wo er die zwei Knarren in den Händen hält?“ Er konnte den Braunhaarigen schlucken hören.   „Mhmh“, summte Naruto zustimmend. Er schloss die Augen. „Genau die.“   „Alter“, wiederholte Kiba, bevor für ein paar Sekunden Stille herrschte und nur ihr Atmen zu hören war. „Ich liebe dich, Naruto, aber das weißt du, oder? Du mein bester, nein, bestester Freund auf der ganzen Welt und-“   „Spar dir das Gesülze, Köter!“, unterbrach ihn Naruto mit einem gut gelaunten Lachen. „War nur ein Witz. Ich hab dir ja gesagt, ich bring dir was mit, also natürlich ist die Figur für dich.“   „Fuck“, fluchte Kiba leise, so, als könnte er die ganze Sache nicht glauben, bevor er nochmal fluchte, doch diesmal mit einem Schrei. „Hinata!“, konnte Naruto ihn seiner Freundin zurufen hören, „Naruto hat die Dante Figur für mich, die ich schon so lange suche!“   Naruto lächelte, während er Kiba überglücklich vor sich hin schwafeln hörte. Es freute ihn, dass sich Kiba so über sein Geschenk freute. Die Figur war alles andere als billig gewesen, aber er wusste ja, wie lange sein Freund sie schon suchte und deswegen musste er nicht lange überlegen, bis er sein Portmonee herausgeholt und die Figur gekauft hatte.   „Danke, Mann!“, bedankte sich Kiba überschwänglich bei ihm, „Du bist echt der Beste!“   „Ich weiß, ich weiß.“ Naruto öffnete die Augen und sah, dass Sasuke ihn anblickte. Er drehte seinen Kopf zu ihm und grinste ihn an. Sasuke schmunzelte leicht, bevor er wieder weiter las.   „Wann hat Hinata Schluss?“, wollte er wissen.   „Öh“, machte Kiba und es herrschte kurz Stille, „In ein paar Minuten.“   „Ah, dann will ich euch mal nicht weiter stören.“   „Okay und nochmal echt Danke für die Figur, Alter! Ich hoffe, du hast mich nicht verarscht und kommst ohne Dante Figur nachhause, denn dann kastrier ich dich eigenhändig“, warnte Kiba ihn mit einem Knurren.   Naruto lachte. „Nein, nein, sie steht neben mir und wartet nur darauf, dein Regal ihr neues Heim nennen zu können“, erwiderte er, „Ich wünsch euch viel Spaß im Kino. Grüß Hinata von mir, okay?“   „Werd ich machen.“ Er konnte hören, wie Kiba die Grüße ausrichtete. „Grüße zurück von ihr.“   „Danke.“ Naruto lächelte. „Man sieht sich dann am Montag in der Schule.“   „Jo. Bis dann und dir und Sasuke noch viel Spaß.“   „Werden wir haben. Tschau!“ Naruto legte auf und schmiss das Handy dann achtlos irgendwo aufs Bett. „Er freut sich“, teilte er Sasuke mit einem Grinsen mit.   „Ich hab’s gehört“, meinte Sasuke, bevor er ein Lesezeichen in sein Buch steckte und dieses dann weglegte. Er seufzte leise und rieb sich über die Schläfe.   „Kopfschmerzen?“, fragte Naruto nach und griff nach der Lesebrille, um sie Sasuke auszuziehen und stattdessen auf seine eigene Nase zu setzen. Sasuke hatte die Lesebrille zwar nun schon seit zwei Monaten, aber seine Augen hatten sich noch nicht wirklich an sie gewöhnt, da er sie ja nicht ständig trug und deswegen bekam er öfter Kopfschmerzen, wenn er sie zulange trug. Und heute hatte er sie schließlich fast den ganzen Tag über getragen.   „Mh“, machte Sasuke nur und rieb mit dem Daumen dann über seinen Nasenrücken.   Naruto grinste. „Du hast wieder Abdrücke“, meinte er und deutete auf die roten Stellen an Sasukes Nasenwurzel, die durch die Nasenpads der Brille entstanden waren.   „Hab ich immer“, murrte Sasuke zurück und betrachtete ihn dann. Er musste schmunzeln. „Kannst du damit überhaupt etwas sehen?“   „Klar!“, erwiderte Naruto und schob die Brille mit dem Zeigefinger wieder höher auf seine Nase. „Verschwommen, aber sehen kann ich schon.“   „Hn.“ Sasuke hielt ihm seine Hand ins Gesicht. „Wie viele Finger siehst du?“   „Huh…“ Naruto kräuselte die Stirn nachdenklich, die Augen zu Schlitzen verengt, als wenn ihn dies helfen würde, besser zu sehen. „Sieben“, teilte er mit, bevor er leise lachte und nach den Fingern griff. „Nein, zwei.“   „Du siehst trotzdem lächerlich damit aus“, kommentierte der Dunkelhaarige, während er beobachtete, wie Naruto seine Finger leicht drückte und mit dem Daumen dann über Sasukes Nägel strich. Diesmal trug er keinen Nagellack.   „Selber.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und ließ seine Finger dann los, bevor er sich die Brille auszog und sich über Sasuke beugte, um sie vorsichtig in das Etui auf seiner Nachtkommode zu legen.   „Nein. Ich seh immer gut aus, egal, was ich trage.“ Sasuke schmunzelte überheblich.   „Arroganter Fatzke.“ Naruto trat ihn leicht und schnappte dann nach der Fernbedienung. „Wollen wir etwas Fernsehgucken?“, schlug er vor.   Sasuke zuckte mit den Schultern und legte seine Hände dann auf seinen Bauch. „Okay.“   ~ xXx ~   Der Wecker klingelte und Naruto stöhnte. Er war zu faul, um das Drecksding auszuschalten und hoffte, dass er es durch Willenskraft alleine zum Schweigen bringen konnte, aber nichts. Er musste wohl noch ein wenig an seinen telekentischen Kräften arbeiten.   Er grunzte und da er immer noch viel zu müde war, um die Augen zu öffnen, ließ er sie einfach geschlossen und streckte den Arm aus, um suchend nach dem Wecker zu tasten. Das Klingeln wurde dabei immer schriller und lauter und scheinbar war Naruto nicht der einzige, der davon genervt war, da er im nächsten Moment einen Fuß in der Seite spürte, der ihn hart trat.   „F-Fuck!“, fluchte Naruto überrascht auf. Er war so erschrocken von dem plötzlichen Tritt, dass er fast aus dem Bett gefallen wäre, aber er konnte sich im letzten Moment noch an der Kommode festkrallen und so einen schmerzhaften Sturz verhindern. „Hölle, Sasuke?!“, murrte er genervt, der Schlaf noch deutlich hörbar in seiner Stimme.   „Mach das Scheißding aus“, befahl Sasuke ihm. Obwohl seine Stimme genauso verschlafen und rau klang wie Narutos, waren die Warnung und das Versprechen auf Schmerz deutlich hörbar in ihr und so öffnete Naruto hastig ein Auge, um den Wecker auszuschalten.   „Jetzt zufrieden?“, fragte Naruto ihn brummend und rollte sich auf die Seite, sodass er Sasuke ansehen konnte. Außer… Außer dass er Sasuke gar nicht wirklich sehen konnte, da dieser die Decke so hoch gezogen hatte, dass man außer seinem wilden Haar nichts von ihm ausmachen konnte.   Naruto prustete amüsiert und streckte seine Hand aus, um an einen der dunklen Haarspitzen zu ziehen, was ihm ein genervtes Grunzen von Sasuke einbrachte. „Deine Haare sehen aus wie der Arsch einer Ente“, kommentierte er grinsend und wich mit Leichtigkeit Sasukes Hand aus, die blind nach ihm schlug.   „Halt die Klappe“, brummte Sasuke. Dank der Decke war seine Stimme gedämpft und schwer zu verstehen.   „Ich seh schon, du bist immer noch keine Morgenperson“, meinte Naruto und seine Finger fingen an, leicht durch Sasukes Haar zu streichen.   Er war ehrlich gesagt ein wenig überrascht gewesen, als er am Freitagmorgen am eigenen Leib herausgefunden hatte, dass Sasuke sogar das komplette Gegenteil von einer Morgenperson war. Ihm war noch nie ein Mensch untergekommen, der morgens so extrem schlecht gelaunt und grimmig war.   Sasuke hatte den ganzen Morgen über nichts gesagt und den Mund nur aufgemacht, um ihn anzuscheißen oder sich über dies oder das zu beschweren. Er war also ganz anders gewesen wie an dem Tag vor einigen Monaten, wo Naruto das erste – und bis jetzt auch einzige – Mal bei ihm übernachtet hatte.   „Als ich bei dir gepennt hab, da bist du nicht so angepisst gewesen“, murmelte Naruto nachdenklich weiter. „Vielleicht schläfst du nur nicht gerne in fremden Betten?“   Sasuke grunzte und die Decke rutschte so weit runter, um ein schwarzes, müdes Auge zu entblößen, welches ihn schlecht gelaunt anstarrte. „Bei mir war ich ja auch schon ein paar Stunden wach gewesen, bevor du endlich aufgewacht bist. Du hast meine Morgenlaune also quasi verschlafen.“   „Mhm“, summte Naruto und tat dann etwas ziemlich Gewagtes, was ihn sehr gut ein Körperteil kosten könnte: Er ließ seinen Daumen über Sasukes Augenbraue streichen und wanderte dann langsam tiefer und tiefer, bis er ihm den Schlaf aus den Augen reiben konnte.   Sasuke gab ein grunzendes Geräusch von sich – es sah so aus, als könnte er morgens nur wie ein Schwein kommunizieren oder er war einfach zu faul, um zu sprechen – und zog die Augenbrauen zusammen, aber ganz zu Narutos Überraschung war dies das einzige, was er tat.   Es legte sich keine blasse Hand um sein Handgelenk, um ihm dieses zu brechen und ihm wurde auch kein Finger abgebissen. Sasuke sah ihn einfach nur an, die Augen schwer und müde und das war’s. Naruto grinste stolz.   „Ich hab dich gut trainiert“, meinte er spaßend und zwinkerte ihn an, bevor er sich auf den Rücken legte, Arme hinterm Kopf verschränkt.   „Wie spät ist es?“, wollte Sasuke von ihm wissen, die Decke inzwischen bis zur Nase herunter gezogen.   Naruto drehte den Kopf leicht, um einen Blick auf den digitalen Wecker, den Sasuke extra mitgebracht hatte, werfen zu können. „Sechs Minuten nach Neun.“   Sasuke seufzte leise und kämmte sich mit den Fingern grob durchs Haar. Irgendwie sah er ziemlich niedlich aus, musste Naruto feststellen, mit seinem wirren Haar und die Decke so hoch gezogen, dass sie nur die Hälfte seines müde drein blickenden Gesichtes zeigte.   „Wann wollen wir heute zur Messe gehen?“, fragte er Naruto.   „Öhm…“, machte dieser, die Stirn gerunzelt. „Weiß nicht. Wir haben ja noch zwei ganze Tage, also beeilen müssten wir uns nicht wirklich, oder?“   „Hn.“   „Wow, nicht so viele Wörter auf einmal, Sasuke.“ Naruto rollte mit den Augen. „Ich würde sagen, wir chillen noch ein bisschen im Bett und stehen dann gemächlich auf, machen uns fertig fürs Frühstück und gehen danach zur Messe.“   „Mh.“ Sasuke dachte über den Vorschlag nach und nickte dann. „Hört sich gut an.“   „Natürlich hört sich das gut an, die Idee ist ja auch von mir.“ Naruto grinste. „Frühstück ging bis halb elf, oder?“   „Ich glaub schon“, meinte Sasuke, „Auf deiner Kommode liegt der Zettel mit den Uhrzeiten. Sieh da mal nach.“   „Okay.“ Naruto schnappte sich den einlaminierten Zettel und überflog ihn grob. „Jepp, halb elf. Also genügend Zeit, noch etwas im Bett zu chillen.“ Schmunzelnd legte er den Zettel wieder weg.   „Chillen?“, wiederholte Sasuke amüsiert.   „Ja, du weißt schon.“ Er rollte sich auf die Seite. „Chillen! Bisschen entspannen und herum dösen und so.“   „Und was ist, wenn wir beide wieder einschlafen?“ Mit Skepsis zog Sasuke eine Augenbraue hoch.   „Dann hat das Schicksal so entschieden.“ Grinsend zuckte Naruto mit den Schultern. „Nein, ich denke nicht, dass ich wieder einpennen kann. Dein Tritt hat mich doch ziemlich wachgemacht.“ Er verzog das Gesicht und rieb sich über die schmerzende Stelle.   Sasuke schmunzelte. „Gut.“   „Nein, nicht gut!“, erwiderte Naruto schmollend. „Du bist so ein Sadist! Ich nenn dich von nun an SS.“   „SS?“, wiederholte Sasuke.   „Jepp.“ Der Blonde nickte. „Sadistischer Sasuke.“   „Tch.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Dann bist du IN.“   „In?“, wiederholte Naruto mit wippenden Augenbrauen. Er senkte die Stimme zu einem Wispern, als er sich näher zu seinem Freund beugte. „Du willst mich also in dir haben, Sasuke…?“   Dieser rümpfte angewidert die Nase, als ihm Narutos Atem ins Gesicht schlug. „Du stinkst.“   „Hey, das ist normaler Morgenatem!“, verteidigte Naruto sich mit aufgeblasenen Wangen, „Als wenn du morgens wie Ramen riechen würdest!“   „Ramen?“ Sasuke hob beide Augenbrauen hoch. „Warum sollte ich nach Ramen riechen?“   „Das war eine Metapher.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Ramen ist für mich einer der besten Gerüche, die es gibt und ich wollte damit eben nur ausdrücken, dass dein Atem auch nicht gerade Frauen zum Schmelzen bringt!“   „Zum Glück“, meinte Sasuke, „Ich hab schon so genug Frauen, die auf mich stehen. Du weißt gar nicht, wie oft ich in der Universität angegraben werde.“   „Ich kann’s mir vorstellen. Das ist, weil du nicht… Keine Ahnung, dich umgibt keine schwule Aura oder so. Den meisten Kerlen sieht man es ja irgendwie an, wenn sie schwul sind, aber bei dir nicht“, erwiderte Naruto, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt, während er überlegte, wie er seine Gedanken am besten in Worte fassen sollte. „Wenn man dich ansieht, dann sieht man keine pinken Engel in Strapsen um dich herum tänzeln.“   Sasuke schnaubte. „Ich nehm das mal als Kompliment.“   „Kannst du auch.“ Naruto lachte leise und rubbelte sich dann durchs Haar. Er hatte zwar gesagt, dass er sehr wahrscheinlich nicht mehr einschlafen würde, aber dennoch konnte er noch eine gewisse Müdigkeit verspüren.   Sasuke bewegte sich leicht, um eine bequemere Position auf dem Bett zu finden und die Decke rutschte dabei etwas herunter, bis ein blasses Schlüsselbein zu sehen war. „Du hast heute noch gar nicht nachgesehen, ob du eine Morgenlatte hast.“   „Brauch ich nicht, ich hab keine.“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Und wenn ich eine hätte, dann wär sie sofort verschwunden, nachdem du mich gekickt hast wie ein Känguru.“   Der Dunkelhaarige musste prusten bei dieser Umschreibung. „Mh, und hier hab ich gedacht, dass du eine masochistische Seite an dir hast.“   „Hab ich schon“, meinte Naruto mit einem verspielten Grinsen, „Ich mag es nur nicht, wenn man mich plötzlich und ohne Grund tritt, verstehst du? Wenn ich gewusst hätte, dass nach dem Tritt Sex folgen würde, dann wäre es ja okay gewesen, aber so.“ Er seufzte theatralisch und schüttelte dann mit dem Kopf. „So hat es seine Wirkung verfehlt.“   „Vielleicht folgt daraufhin ja noch Sex?“ Schmunzelnd zupfte Sasuke an dem Kissen herum, auf welchem Narutos Kopf ruhte. „Vielleicht war das ja auch nur eine Einleitung für gewalttätiges Vorspiel?“   „Oh Mann!“ Naruto lachte. „Vielleicht bist du ja derjenige, der eine Morgenlatte hat?“ Amüsiert hob er eine Augenbraue hoch. „So scharf, wie du dich benimmst.“   „Meinst du ich bin scharf?“ Sasuke befeuchtete sich die vom Schlaf trockenen Lippen. „Auf Sex?“   „Wer weiß.“ Grinsend zuckte Naruto mit den Schultern und griff dann nach seinem Handy, da er eine SMS bekommen hatte. „Manchmal redest du gar nicht über Sex und manchmal gibst du ungewöhnlich viel über das Thema preis. Ich weiß dann nie, warum du das machst und ob du vielleicht etwas im Hinterkopf hast oder so.“   „Nicht alles, was ich sage oder mache tue ich, weil ich einen Hintergedanken hab“, erwiderte Sasuke langsam. Seine schwarzen Augen bohrten sich in blaue. „Aber vieles schon, ja.“   Naruto musste schlucken und wandte dann den Blick ab, um die gerade empfangene SMS zu lesen. „Oh hey, die SMS ist von Karin.“ Seine Augen flogen über die Wörter. „Ich dachte, die wär von Kiba oder so. Einer seiner vielen Jammer-SMS.“   Sasuke seufzte und richtete sich dann in eine sitzende Position auf. „Was will sie?“, fragte er nach, während er sich über die Augen rieb und seine müden Glieder streckte. „Sag ihr, du hast keine Zeit für sie.“   „Ach, sie hat nur gefragt, ob ich schon wach bin und wie ich geschlafen hab und so“, antwortete Naruto, die Finger über die Handytastatur fliegend. Er war ein ziemlich schneller Tipper und so dauerte es nicht lange, bis er seine SMS versandt hatte. „Nichts mit Treffen oder so.“   Sasuke grunzte, scheinbar zufrieden mit dieser Antwort und erhob sich dann. „Ich geh jetzt duschen. Mach du dich auch schon einmal langsam bereit fürs Frühstück.“   „Kay.“ Naruto nickte und beobachtete dann, wie Sasuke zum Hotelschrank ging, um sich frische Klamotten für den Tag herauszuholen. „Ich soll dich übrigens von Karin grüßen.“   „Ah“, machte Sasuke. Er holte ein schwarzes Shirt und graue Röhrenjeans hervor und schlang sie um seine Schulter. Keine Unterwäsche, wie Naruto auffiel.   „Was? Nur ah?“ Naruto runzelte die Stirn. „Keinen Gruß zurück?“   Sasuke sah ihn eindringlich an. „Nein“, sagte er, damit marschierte er ins Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu.   Naruto rollte mit den Augen, während er hörte, wie der andere die Tür abschloss. „Du bist wirklich eine extrem liebenswerte Person. Ich kann gar nicht nachvollziehen, wieso du nicht eine Horde von Freunden hast.“   „Brauch ich nicht.“ Sasukes Stimme klang leise und gedämpft durch die geschlossene Tür. „Ich hab dich und das ist anstrengender als eine Horde Freunde.“   Das Geräusch von Wasser ertönte und Naruto streckte der Tür die Zunge raus, bevor er sich die nächste SMS, die gerade angekommen war, durchlas.   ~ xXx ~   „Fuck!“ Naruto blieb mit einem Mal abrupt stehen, die Augen groß. „Guck mal, Sasuke, da!“   Sasuke folgte Narutos ausgestrecktem Zeigefinger, konnte aber nichts Außergewöhnliches finden. „Was ist da?“, fragte er nach und knurrte, als ihn jemand von der Seite anrempelte, da sie mitten im Gang stehen geblieben waren und die Leute nun einen Weg um sie herum suchen mussten.   „Lucia!“, erwiderte Naruto aufgeregt, ein fettes Grinsen auf den Lippen. „Oh Gott, die sieht so süß aus!“   Sasuke blinzelte. „Wer?“   „Lucia!“   „… Wer?“   „Mann, Lucia!“ Knurrend packte Naruto Sasuke am Handgelenk und zog ihm zu einem Mädchen mit langen, blauen Haaren, einer weißen Mütze und einem viel zu kurzen rosanen Kleidchen. „Hi!“, begrüßte er das Mädchen lächelnd.   „Hey“, erwiderte sie, etwas nervös, weil Sasuke ihr einen alles andere als freundlichen Blick zuwarf.   Naruto bemerkte dies. „Ach, ignorier den!“ Er boxte Sasuke leicht in die Seite. „Dein Cosplay sieht klasse aus! Du siehst echt total aus wie Lucia!“   Das Mädchen errötete bei diesem Kompliment und strahlte ihn an. „Danke! Ich hab mir auch wirklich Mühe gegeben, ich liebe Lucia.“ Sie drückte das Plüschtier von Plinfa, welches sie in ihren Armen trug, näher an sich.   „Ich auch, heh. Äh, hey, könnte ich vielleicht ein Foto mit dir machen?“, fragte Naruto nach, während er sich über den Nacken rieb. „Du siehst echt süß aus und ich bezweifle, dass ich nochmal eine so gute Lucia finde.“   „Ach, jetzt übertreibst du aber!“ Sie lachte verlegen und gab ihrer Freundin, welche neben ihr stand, eine Tüte in die Hand, die sie eben noch getragen hatte. „Aber gern.“   „Cool, danke!“ Naruto grinste sie an und stellte sich dann neben sie, einen Arm um ihre Hüfte geschlungen. „Machst du ein Bild von uns, Sasuke?“   Dieser presste die Lippen zusammen und im ersten Moment dachte Naruto schon, dass er ablehnen würde, doch dann holte er mit einem Schnauben seine Kamera heraus. „Du bist so ein Fanboy.“   „Jaja. Mach einfach das Foto, du bist doch nur neidisch, weil ich eine so tolle Lucia in den Armen hab“, erwiderte Naruto. Als Sasuke die Kamera auf sie hielt, schenkte er ihr sein bestes Grinsen. Ein momentaner Blitz blendete ihn und er blinzelte ein paar Mal, um wieder richtig sehen zu können, bevor er sich ein letztes Mal bei der Cosplayerin bedankte und dann grinsend zu Sasuke ging.   „Zeig mir mal das Foto“, befahl er. Sasuke zeigte ihm auf dem kleinen Display seiner Kamera das Bild, welches er gerade geschossen hatte, und Naruto nickte mit einem zufriedenen Summen. „Sehr schön!“   Sasuke grunzte und packte die Kamera dann wieder weg. „Okay“, meinte er langsam und sah Naruto wieder an, „Wer war das jetzt?“   „Immer noch Lucia!“ Naruto blies die Wangen auf. „Hör mir doch zu, wenn ich mit dir rede, Bastard.“   „Ich hör dir zu.“ Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich richtig höre oder ob du dir in den letzten Minuten einen Sprachfehler angeeignet hast, von dem ich noch nichts wusste.“   Naruto hob beide Augenbrauen. „Was für einen Sprachfehler?! Sie heißt Lucia!“   „…“ Sasuke blinzelte. „Lutsch… hier?“   „Nein! L-u-c-i-a! Das C wird wie ein Tsch ausgesprochen!“, korrigierte Naruto ihn.   Ungläubig zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Bist du dir da sicher?“, fragte er nach, „Ich hab noch nie jemanden gehört, der den Namen so ausspricht.“   „Klar bin ich sicher!“ Naruto zog den Reißverschluss seines Hoodies herunter und vergrub die Hände dann in seiner Gesäßtasche. „Ich guck den Pokémon Anime und da sprechen die das so aus.“   Der Dunkelhaarige sah ihn lange an. „Du guckst Pokémon.“   „Ja, na und?!“ Naruto knurrte. „Du spielst doch auch Pokémon, also tu jetzt nicht so, als wenn das Kinderscheiße wäre oder so.“   „Ich zocke die Spiele“, bestätigte Sasuke, „Aber ich seh mir nicht diesen bescheuerten Anime für Kleinkinder an.“   „Ach, leck mich doch!“ Naruto trat ihn leicht gegens Bein und setzte sich dann in Bewegung. „Du weißt doch gar nicht, was du verpasst.“   „Doch, ich denke schon.“ Sasuke ging neben ihm her. „Ich verpasse, wie Team Rocket versuchen Pikachu zu bekommen und am Ende wieder versagen und in die Luft geschossen werden.“   „Woah.“ Misstrauisch runzelte Naruto die Stirn. „Dafür dass du sagst, du guckst kein Pokémon, weißt du aber ziemlich viel davon.“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Früher, als Misty noch da war und ich jünger war, hab ich den Anime gesehen und ich denke nicht, dass er sich in den Jahren stark verändert hat.“   „Heh, stimmt auch wieder.“ Naruto rieb sich über die Nase. „Aber hey, ich werd dich mal zwingen, eine Folge Pokémon mit mir zu gucken!“   Ein lauter Schrei ertönte und Sasuke guckte zur Seite, um zu sehen, wie jemand Kopfhörer bei einem Glücksrad gewonnen hatte. „Eher sterbe ich.“   „Ach komm.“ Naruto rollte mit den Augen, dann erblickte er bei der Sony Spieletestecke eine freie Playstation 3 und er wusste, dass diese nicht mehr lange unbesetzt sein würde, also raste er schnell auf diese zu, um sie für sich zu sichern.   „Sasuke!“, brüllte er seinem Freund zu, welcher ihm im gemächlichen Tempo folgte, „Komm schon, lass uns zocken, Lahmarsch!“   „Hn.“ Sasuke blieb neben ihm stehen und blickte dann auf den Bildschirm. „Was ist das für ein Spiel?“   „Öh… Keine Ahnung.“ Naruto drückte auf den Startknopf und dann erschien plötzlich der Titelbildschirm von ‚Dragon Ball Z: Ultimate Tenkaichi‘. Er jubelte. „Wie geil! Lass uns das zocken, Sasuke, ich liebe DBZ!“   Sasuke schmunzelte und nahm den zweiten Controller in die Hand. „Ich auch. Mach dich also auf eine Tracht Prügel gefasst, Uzumaki.“   „Pah, niemals!“ Naruto grinste ihn herausfordernd an und ging dann in den Versusmodus. Bei der Charakterwahl stöhnte er leise. „Gott, wen nehm ich denn? Son-Goku ist cool, aber keine Ahnung…“   „Es ist egal, wen du nimmst“, erwiderte Sasuke arrogant, „Du wirst eh verlieren.“ Er entschied sich für den Cyborg C18 und Naruto schnaubte.   „C18? Ein Mädchen? Pah!“ Grinsend entschied er sich für Kuririn. „Dann lass uns einen Kampf zwischen Ehepartnern führen!“   „Einverstanden.“   Das Spiel begann und bevor sich Naruto überhaupt mit der Steuerung bekannt machen konnte, hatte ihn C18 schon ins Gesicht gekickt. „Fuck! Du Bastard!“   Sasuke schmunzelte. „Nicht mein Problem, wenn du nur rumstehst.“ Er zuckte mit der rechten Schulter und holte zur nächsten Attacke aus.   „Das ist unfair!“, beschwerte sich Naruto, „Ich hab gar keine Ahnung, wie ich wo was mache und der ganze Dreck und du kennst das Spiel scheinbar!“   „Nicht das Spiel, aber Dragonball Spiele generell und da ist die Steuerung nicht viel anders“, war Sasukes Antwort.   Der Blonde fluchte. „Dreck! Ich hätte Son-Goku nehmen sollen, dann hätte ich dir ein Kamehameha in die Fresse geschleudert!“   „Du hättest es versucht“, korrigierte Sasuke ihn, „Aber ich wär der Attacke nur ausgewichen.“   „Ach, halt doch die Schnauze!“ Naruto rammte ihm seinen Ellbogen unsanft in die Seite und fing dann an, wahllos auf die Knöpfe zu drücken. Er war zwar am Verlieren und dank seines Ehrgeizes hasste er Niederlagen, aber er musste wirklich zugeben, dass ihm das Game Spaß machte.   „Die sollten mal so ein krasses Ninjaspiel rausbringen“, meinte Naruto, während sein Kuririn einem Angriff von C18 auswich. Er jubelte, bevor er fortfuhr: „Das wäre doch cool, oder? Ich wär der perfekte Ninja, die sollten das dann nach mir benennen und ich werde der Held.“   Sasuke rollte mit den Augen. „Du wärst ein schrecklicher Ninja.“   „Pah, bestimmt tausend Mal besser als du!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Du wärst dann mein… mh… Ah! Freund und Rivale in Einem, genau!“   „Natürlich.“   „Ach, lass mich doch.“ Naruto schmollte. „Träumen darf ja wohl noch erlaubt sein.“   „Hn.“   ~ xXx ~   „Wow, ist das nicht ein krasser Zufall?“ Naruto starrte auf die SMS, die er eben bekommen hatte, während er immer noch versuchte den Inhalt dieser Nachricht zu verarbeiten. „Das ist einfach nur… krass.“   Sasuke grunzte nur und klappte das Buch zu, in welchem er bis eben noch gelesen hatte, und holte nun stattdessen seinen Nintendo DS heraus.   „Ich mein, es gibt so viele Hotels in Tokio“, redete Naruto weiter, während er auf die SMS antwortete, „Und Karin und ihre Kumpels sind in unserem Hotel!“   „Ich komm gleich um vor Spannung“, erwiderte Sasuke tonlos. Er griff nach seiner Brille und setzte sie auf, Touchpen in der rechten Hand, während er mit diesem auf den Bildschirm tippte.   „Hey, Sasuke, stört es dich, wenn ich dich kurz alleine lasse?“, fragte Naruto ihn.   Sasukes Schultern verkrampften sich, aber er blickte ihn nicht an. „Warum?“   „Ich will Karin mal eben einen Besuch abstatten.“ Naruto grinste. „Ihre Kumpels sind gerade nicht da und sie hat mich gefragt, ob ich ihr etwas Gesellschaft leiste und so. Sie hat ein cooles Spiel für den DS, das sie mir zeigen möchte.“   „Ein Spiel“, wiederholte Sasuke langsam, „Natürlich hat sie das.“   „Also?“ Naruto warf einen letzten Blick auf sein Handy, um sich Karins Zimmernummer zu merken – 212 – und stopfte es dann wieder in seine Hosentasche. „Ich bleib auch nicht allzu lange.“ Er blickte auf die Uhr; kurz nach acht. „Wir wollten ja nachher noch diesen einen Bericht über die Messe sehen.“   „Mach was du willst“, war Sasukes Antwort, „Ich bin nicht dein Babysitter. Du bist alt genug, du kannst machen, was du willst und musst mich nicht vorher um Erlaubnis fragen.“   „Ich wollte ja nur sichergehen, Mann.“ Naruto verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Kann ja sein, dass du nicht alleine sein willst und mich dann vermisst.“   „Geh einfach.“   „Jaja.“ Naruto seufzte und winkte ihm dann halbherzig zu. „Bis dann, Bastard. Du bist ja da, also nehm ich die Schlüsselkarte nicht mit.“ Er wartete ein paar Sekunden eine Antwort ab, doch als keine kam, ging er den Flur hinaus und schloss die Tür hinter sich mit einem Knall.   „Gott, er ist immer so angepisst“, murrte Naruto leise vor sich hin, während er zum Aufzug marschierte. „Im einen Moment hat er für seine Verhältnisse noch gute Laune und dann ist er ganz plötzlich und ohne Anzeichen pissig und keiner weiß warum.“   Er rollte mit den Augen und stieg dann in den Aufzug. Irgendwie war er ein wenig nervös. Warum konnte er nicht sagen, aber er hatte so ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Er konnte nicht einmal sagen, ob es ein positives oder negatives Gefühl war, er wusste nur, dass gleich irgendetwas passieren würde.   Der Aufzug hielt im zweiten Stock an und Naruto wich den Leuten, die einstiegen ohne zu warten, bis er draußen war, aus und machte sich dann auf der Suche nach dem richtigen Zimmer. Lange musste er nicht suchen, bis er schließlich davor stand und klopfte.   Auf einmal nervös fuhr sich Naruto durchs Haar und glättete sein orangenes Shirt, auf welchem sich ein nach einer Fliege schnappender Frosch befand – sein Lieblingstier neben Füchsen – und sprang dann ungeduldig von einem Bein aufs andere. Er konnte Schritte in dem Zimmer hören und dann öffnete sich auch schon die Tür und Karin erschien in seinem Blickfeld.   Und wie sie erschein! Sie trug ein schwarzes, knappes Kleidchen, die Haare wild gestylt und dieses Make-Up. Wow, einfach nur wow. „Hi.“ Karin schmunzelte und verschränkte die Arme etwas, was ihren Busen noch praller erschienen ließ. „Freut mich, dass du kommen konntest, Naruto.“   „Äh… Gern!“ Naruto schluckte, die Kehle auf einmal trocken und trat dann hinein. Er sah sich um. Das Hotelzimmer sah genauso aus wie seins, außer, dass dieses aus drei Einzelbetten bestand.   Karin schloss die Tür und kam dann auf ihn zu. „Ich werd ehrlich mit dir sein, Naruto“, fing sie langsam an und leckte sich über die Lippen. „Ich hab dich nicht eingeladen, damit wir zocken können.“   „Nein?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen, als sie vor ihm stehen blieb. „Warum- Oh.“ Er biss sich auf die Zunge, als sich ihre Hände auf seine Brust legten und sinnlich über seinen Oberkörper strichen. „Oh.“   „Ich will Sex.“ Eine ihrer Hände wanderte hoch, bis sich ihre Finger in sein Nackenhaar krallen konnten und ihr weicher, geschmeidiger Körper presste sich an seinen.   „Keine Beziehung…“ Ihr Bein wanderte zwischen seine und sie fing an, mit ihrem Knie seinen Schritt zu massieren.   „Keine Verpflichtungen…“ Ihr Atem schlug ihm gegen den Hals und Naruto stöhnte, als ihn eine plötzliche Hitze übermannte. Er legte seine Hände auf ihre Hüfte und zog sie so näher an sich.   „Einfach nur… Sex.“ Das letzte Wort war nur noch ein Wispern und Naruto schloss die Augen, als sich ihre vollen Lippen auf seine pressten. Ihre Lippen schmeckten nach Kirsche und nach Ewigkeiten mal wieder das Gefühl von Lippen auf seinen zu spüren löste einfach eine Kurzschlussreaktion in ihm aus.   Naruto war in den letzten Wochen und Monaten schon öfter angeflirtet wurden, doch es war dort niemals zu einem Kuss gekommen und jetzt… Jetzt wurde ihm erst so richtig bewusst, wie sehr er Knutschen und Körperkontakt generell doch eigentlich vermisst hatte. Also erwiderte er den Kuss hungrig und schubste Karin nach vorne, um sie gegen den Schrank zu drücken.   Karin keuchte leise, als eine seiner Hände langsam über ihren Körper glitt und schließlich bei ihren Brüsten stoppte. Sie hatte nicht viel Oberweite, aber es war genug, um seine Hand zu füllen und so drückte er ihre linke Brust sanft, während sein Daumen über ihren Nippel strich.   Sie warf den Kopf in den Nacken und löste so den Kuss. Naruto leckte sich über die Lippen, auf welchen er ihren Lipgloss schmecken konnte, und presste sie dann auf ihren Hals, um dort zu saugen und zu knabbern. Karin stöhnte leise, ein zufriedenes Schmunzeln im Gesicht, während ihre Hände an seinem Gürtel herum fummelten und versuchten, diesen auf zu bekommen.   „Ich schätze, das ist ein Ja?“ Sie lachte atemlos und ließ eine Hand in seine Shorts gleiten, nachdem sie seine Hose aufbekommen hatte und fing an, sein Glied zu massieren.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen, die Augen geschlossen und der Atem schwer. Er wurde langsam hart, etwas, was ihm das Denken ziemlich erschwerte, aber noch war er nicht vollkommen eingenommen von seiner Lust. Im Moment konnte er noch einigermaßen klar denken und obwohl sein Körper ihm zuschrie, dass er die Gelegenheit nutzen sollte, da Karin sexy und willig war, gab es dennoch diese Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, dass er gerade dabei war, einen Fehler zu begehen.   Er musste an blasse Haut denken, dunkle Augen und ebenfalls dunkle Haare und er wusste, dass es falsch war, aber für einen kurzen Moment stellte er sich vor, dass die Hand an seinem Glied Sasuke gehörte und dieser kurze Gedanke machte ihn so hart, dass es schon fast wehtat.   Naruto spürte Karin gegen seine Schulter lachen und dann waren ihre Lippen auch schon wieder auf seinen, ihre Zunge in seinem Mund und als sich ihre Hand über seine legte und sie langsam zwischen ihre Beine führte, da wusste der Blonde, dass er den Kampf bereits verloren hatte und dass seine Entscheidung gefallen war.   Er war zweiundzwanzig Jahre alt, Karin war genau sein Typ und er mochte Sex, wie jeder, in seinem Alter und er hatte schon so lange niemanden mehr flach gelegt, dass es fast schon lächerlich war. Es war nun schon bald ein Jahr her und er war sexuell so frustriert, sodass er solch eine Gelegenheit einfach nicht ablehnen konnte. Auch wenn das schlechte Gewissen an ihm nagte und er keine Ahnung hatte, warum.   Karin stöhnte, als Naruto sie durch ihr Höschen streichelte und er biss ihr in die Unterlippe. Er wollte sie nicht hören, ihre weibliche Stimme, die Geräusche, die sie von sich gab, denn es machte seine Fantasie kaputt.   Naruto sah sie an, den lustvollen Ausdruck in ihrem Gesicht und schloss die Augen und stellte sich vor, dass die Haare, in die er seine Hand gekrallt hatte schwarz waren und dass die Person, die er zum Bett schubste, nicht Karin war, sondern…   Sondern… er.   ~ xXx ~   Narutos Gesicht war immer noch gerötet, als er knapp eine halbe Stunde später zurück in sein Hotelzimmer stolperte. Seine Knie fühlten sich noch wackelig an und demnach fiel ihm das Gehen auch ungewohnt schwer.   „Hi“, begrüßte er Sasuke mit einem fetten Grinsen, als er die Tür hinter sich zumachte und sich danach aufs Bett fallen ließ.   Sasuke sah ihn lange an und Naruto konnte sehen, wie sich die Muskeln in seinem Kiefer anspannten. „Ich hoffe, ihr habt ein Kondom benutzt“, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er seinen Nintendo DS achtlos auf die Kommode warf und seine Brille mit viel mehr Gewalt als notwendig ins Brillenetui schleuderte.   „Heh, ist es so offensichtlich?“ Naruto rieb sich über den Nacken und rollte sich dann auf den Bauch, das Gesicht zur Hälfte im Kissen vergraben.   „Du riechst nach Sex und billigem Parfüm“, war Sasukes kalte Antwort, als er sich unter die Decke legte und Naruto den Rücken zudrehte.   „Mh.“ Naruto runzelte die Stirn und zupfte an seinem Shirt, bevor er daran roch. „Ich schätze, du hast Recht. Und ja, natürlich haben wir ein Kondom benutzt. Sie hatte zum Glück eins parat.“   Sasuke antwortete nicht und Naruto blickte für einige Sekunden auf seinen Rücken. „Hey.“ Er pikste ihm in die Seite. „Schläfst du schon?“   „Fass mich nicht an.“ Zischend schlug Sasuke seine Hand weg.   Naruto blinzelte verwirrt. „Sasuke? Was ist denn los, Mann?“, fragte er besorgt nach und legte ihm eine Hand auf die steife Schulter. Seitdem er zurück war, benahm sich der andere schon so komisch. Vielleicht war ja etwas vorgefallen, während er bei Karin war…?   „Fass mich nicht an!“, wiederholte Sasuke giftig. Er schlug erneut seine Hand weg.   „Okay.“ Mit zusammengepressten Lippen richtete sich Naruto in eine sitzende Position auf. „Jetzt werd ich langsam sauer, Bastard.“ Er legte seine Hände auf Sasukes Schultern und drehte ihn, bis er auf dem Rücken lag. „Was zur Hölle ist-“   Die Attacke kam so plötzlich und vor allem überraschend, dass Naruto keine Zeit hatte, um ihr auszuweichen. Er konnte nicht einmal blinzeln, bevor Sasuke ausgeholt und ihn mit der Faust mitten ins Gesicht getroffen hatte.   Der Blonde stöhnte schmerzerfüllt und drückte eine Hand auf seine Nase. Er konnte warmes Blut über seine Fingerspitzen und seinen Handrücken laufen spüren und als ihm bewusst wurde, was gerade geschehen war fletschte er knurrend die Zähne.   Sasuke hatte ihn geschlagen. Sasuke hatte ihm eine reingeschlagen und das ohne Grund! Dieses verfluchte Arschloch!   Naruto hätte ihn fragen können, warum er das gemacht hat. Er hätte ihn beleidigen können, aber das wollte er nicht. Er war so wütend, so unglaublich zornig, dass seine Hand sogar zitterte, als er sie zur Faust ballte und zurück schlug.   Sasuke grunzte, wahrscheinlich hatte er nicht mit einer Gegenattacke gerechnet und drehte seinen Kopf schnell zur Seite, sodass Narutos Faust seinen Kiefer nur noch streifen konnte. Doch Naruto nutzte seine momentane Ablenkung und holte mit der linken Hand aus, um sie Sasuke gegen die Wange zu rammen.   Der Dunkelhaarige zischte leise, die Augen zu Schlitzen verengt und fing an, sich zu wehren. Ihre Schläge und Tritte waren hart. Das war keine verspielte Rangelei, sondern ein richtiger Kampf und deswegen setzten sie beide ihre gesamte Kraft in ihre Angriffe.   Es dauerte nicht lange, bis sie keifend und zischend auf dem Hotelboden herum rollten, beide mit blutigen Gesichtern und aufgeschürften Knöcheln. Sie waren gleich stark und der Kampf hätte wohl ewig so weitergehen können, hätte Sasuke nicht einen kleinen, minimalen Fehler gemacht.   Ein Fehler, den Naruto sofort nutzte. Er rollte Sasuke auf den Rücken und setzte sich dann auf seinen Bauch. Seine Hände schnappten nach blassen Handgelenken, welche er über Sasukes Kopf pinnte, während er seinen Freund mit seinem ganzen Gewicht gegen den Boden drückte.   „Verdammt!“ Narutos Knie bohrten sich hart in Sasukes Seiten, während er mit aller Kraft versuchte, ihn stillzuhalten. „Was zur verfickten Hölle sollte das, du verdammtes Arschloch?!“   „Tch.“ Sasuke schnaubte und warf ihm einen zornigen Blick zu, bevor er den Kopf zur Seite drehte und die Tür anstarrte. „Spiel nicht den Dummen, Naruto. Du weißt sehr wohl, worum es geht.“   „Nein, das weiß ich eben nicht!“, knurrte Naruto zurück. Seine Nägel bohrten sich tiefer in die empfindliche Haut von Sasukes Handgelenk. „Was ist dein beschissenes Problem?!“   „Mein Problem?“, wiederholte Sasuke langsam und lachte. Es war kein angenehmes Lachen; es war dunkel, rau und jagte Naruto einen Schauer über den Rücken. „Du bist mein Problem!“   „Ich?!“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Was soll ich dir bitte getan haben?!“   „Du bist ein Feigling.“ Sasuke sah ihn vernichtend an. „Ein verdammter Angsthase, der vor Sachen davon läuft, anstatt sich ihnen zu stellen!“   Naruto knirschte mit den Zähnen. Er hatte keine Ahnung, wovon der andere redete und das pisste ihn an. „Was meinst du?! Rede endlich Klartext, verdammt!“   „Du weißt, wovon ich rede!“, brüllte Sasuke ihn plötzlich an, „Ich rede von uns!“   „… Uns?“, wiederholte Naruto langsam und leckte sich über die Lippen, als die Wut, die er eben noch verspürt hatte von etwas anderem ersetzt wurde. Einem Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte, da es eine Mischung aus so vielem war; Furcht, Nervosität, Angst, aber zugleich auch eine gewisse… Hoffnung, die ein Kribbeln in seinem Bauch auslöste. „Was meinst du mit… uns?“   „Na uns!“ Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen. „Du kannst mir nicht sagen, dass du das zwischen uns nicht gefühlt hast, Naruto. Du weißt, dass da etwas zwischen uns ist, etwas, was sich in den letzten Wochen, sogar Monaten, entwickelt hat, doch anstatt dich der Sache zu stellen läufst du vor ihr weg!“ Er knurrte und leckte sich das Blut, welches langsam aus seiner Nase lief, von der Oberlippe.   Naruto zuckte zusammen und sein ganzer Körper verspannte sich. Er fühlte sich… ertappt irgendwie, obwohl er nicht wusste warum. „Ich… bin nicht weggelaufen“, widersprach er schwach, doch die Worte hörten sich selbst in seinen eigenen Ohren wie eine billige Ausrede an.   „Schwachsinn.“ Sasuke spuckte einen Klumpen blutigen Schleim auf den Boden. „Du hattest Schiss. Schiss, was es bedeuten könnte und hast es von dir weggedrückt und versucht, es zu verdrängen. Etwas, was nur Feiglinge machen.“   Narutos Griff um Sasukes Handgelenke, welche sich irgendwann in den letzten Sekunden etwas gelockert hatte, wurde wieder hart. „Was hätte ich denn auch tun sollen?!“, schrie Naruto ihn an. Er schüttelte den Dunkelhaarigen leicht. „Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutet hat, ich weiß es immer noch nicht, verdammte Scheiße! Ich hab noch nie so etwas für einen anderen Menschen empfunden, Sasuke, noch nie!“   Knurrend drehte er den Kopf zur Seite, die Muskeln angespannt. „Ich war einfach überfordert, ich wusste nicht, was ich tun sollte! Du bist ein Kerl, Sasuke, ein verdammter Kerl und ich steh nicht auf Männer! Ich bin nicht schwul, ich bin nicht einmal bisexuell! Ich bin hetero! Hetero, verdammt, aber dennoch hab ich diese Gefühle für… für dich und…“   Naruto biss sich auf die Unterlippe und überlegte, wie er das, was er die ganzen letzten Wochen empfunden hatte wohl am besten in Worte ausdrücken konnte. Aber es war schier unmöglich etwas zu erklären, was man selbst nicht einmal verstand. „Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, Mann…“   „Also bist du weggelaufen“, schlussfolgerte Sasuke, „Wie ein Feigling.“   „Ich bin kein Feigling, verdammt!“   „Dann beweis es mir.“   Narutos Herz schlug schneller bei diesen Worten und er drehte den Kopf, um Sasuke wieder in die Augen sehen zu können. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kein Ton kam heraus, nur sein schneller, unregelmäßiger Atem.   „Beweis es“, sagte Sasuke erneut, die Stimme leise, „Beweis mir, dass du kein Feigling bist.“   Naruto schluckte. Seine Nägel bohrten sich nun so fest in Sasukes Fleisch, das es wehtun musste, doch er lockerte seinen Griff nicht. Er brauchte diesen Halt, er brauchte etwas, an das er sich festkrallen konnte, denn das, was er im Inbegriff war zu tun, brachte seinen gesamten Körper zum Zittern und seine Hände zum Schwitzen.   Er öffnete den Mund einen Spalt breit und konnte spüren, wie trocken seine Lippen waren, doch auch dies ignorierte er, als er sich stetig tiefer und tiefer nach unten beugte. Seine Lider wurden immer schwerer, doch er kämpfte mit sich selbst, um sie offen zu lassen. Er wollte den Blickkontakt nicht lösen, er wollte die Emotionen in Sasukes Augen sehen, wenn er den Hauch, diesen Hauch Entfernung zwischen ihnen überbrücken würde.   Wenn er ihn küssen würde.   Naruto konnte Sasukes Atem auf seinem Mund und seinem Kinn spüren; er war heiß, schnell, aufgeregt und irgendwie beruhigte ihn das Wissen, dass Sasuke genauso nervös war wie er. Seine Daumen malten kleine Kreise auf Sasukes Handfläche, während seine Augen auf den Lippen ruhten, die ihn schon so lange mit Versuchung gequält hatten.   Sasuke neigte den Kopf leicht, ihre Nasen streiften sich sanft und dann beugte sich Naruto schließlich nach vorne und küsste ihn.   Sasukes Lippen waren trocken, aber so waren seine auch und obwohl sie lange nicht so voll waren wie die von Karin, oder nach Kirschen schmeckten, war dieser Kuss so viel befriedigender als alle, die er mit ihr geteilt hatte.   Denn dies war nicht nur ein simples Aufeinanderdrücken von Lippen, hier waren Gefühle im Spiel. Echte Gefühle, die sich über die letzten Monate aufgebaut und entwickelt hatten und Gefühle, von denen Naruto spüren konnte, dass sie von Sasuke erwidert wurden.   Sie sahen sich an, während sie sich küssten, langsam und austestend, mit vorsichtigem Aneinanderschmiegen ihrer Lippen. Sekunden zogen dahin, in einem endlosen Treiben von zaghaften Berührungen, bis Naruto mutig geworden Sasukes Unterlippe in den Mund nahm und leicht an ihr saugte. Er ließ seine Zunge über sie gleiten und schmeckte ihn, schmeckte das Blut von ihrem Kampf, bevor er mit den Zähnen leicht an ihr zog und ihre Münder sich dann langsam wieder trennten.   Naruto atmete schwer, während Sasuke stöhnte und den Kopf in den Nacken warf und an die Decke starrte. Blaue Augen wanderten über den nun entblößten Hals vor sich und Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um seine Lippen nicht auf diese unglaublich blasse Haut zu drücken und ein dunkles Mal zu hinterlassen.   „Du weißt gar nicht, wie lange ich darauf gewartet habe“, meinte Sasuke, die Stimme rau. „Ich hab so lange darauf gewartet und ich hab dich wirklich so eindeutig angegraben, weil ich wusste, dass du es nicht kapieren würdest, wenn ich es subtil versuchen würde, aber du.“ Er ließ seinen Hinterkopf gegen den Boden knallen. „Ich konnte mit deinen Antworten nichts anfangen. Du hast mir gemischte Signale gesendet! Manchmal bist du darauf eingegangen, manchmal nicht und ich war so verdammt verwirrt!“   „Glaub mir…“ Naruto lachte leise und nahm eine Hand von Sasukes Handgelenk, um sie stattdessen auf seine Wange zu legen und seinen Kopf so zu neigen, dass sie sich wieder in die Augen sehen konnten. „Ich war genauso verwirrt wie du.“   Der Jüngere sah ihn an und schnaubte dann, die Augen geschlossen. Sein Mund war einen Spalt breit geöffnet und Naruto konnte sehen, wie er schluckte, als sein Daumen über seine Wange strich.   „Ich weiß nicht, was ich empfinde“, gab Naruto leise zu, „Ich weiß, dass ich eindeutig heterosexuell bin, aber ich kann nicht leugnen, dass ich Gefühle für dich habe. Sehr starke Gefühle. Es war wirklich so schwer, sie zu unterdrücken aber ich wusste einfach nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte…“   Sasuke sagte nichts und Naruto gab sich nun endlich seinem Verlangen hin und presste seine Lippen leicht auf eine blasse Kehle. „Sasuke, ich will sie nicht länger unterdrücken… Meine Gefühle… Aber ich weiß auch nicht… Du und ich… Wir sind beide Kerle und…“   Er konnte spüren, wie sich Sasukes Adamsapfel unter seinen Lippen bewegte und er presste sie mit etwas mehr Kraft gegen seinen Hals. „Dann unterdrück sie nicht“, war Sasukes Antwort.   Naruto biss sich auf die Zunge. „Ich… Ich würde es wirklich gerne versuchen“, murmelte er, „ Das mit… Mit uns, mein ich… Aber ich weiß nicht, ob ich damit klar komme, dass du keine Brüste hast und… Es ist nicht so, als wenn mich der Gedanke, es mit einem Typen zu treiben, anekeln würde, es ist viel eher, dass ich es mir nicht mal vorstellen kann, aber…“   Langsam hob er den Kopf. „Wenn ich dich ansehe, dann verschwinden alle Gedanken aus meinem Kopf und… Ich will dich küssen und dich anfassen und… Fuck.“ Er lachte verlegen und richtete sich dann auf, sodass er nicht mehr über dem Dunkelhaarigen gebeugt war. „Ich hab keine Ahnung, was ich gerade laber, Alter. Sorry.“   Sasuke beobachtete für einen Moment, wie Narutos Hände mit seinem Shirt spielten und daran zupfte, bis er ihn sanft aber bestimmt von sich schubste, damit er sich wieder hinsetzen konnte. „Willst du es probieren?“, fragte er ihn.   Naruto nickte langsam. „Ja… Und du?“   Sasuke presste die Lippen zusammen, während er sich die Falten aus dem Oberteil strich. „Es ist wahrscheinlich ein Fehler. Es kann nie gutgehen, wenn einer der Partner heterosexuell ist oder sich seiner Sexualität nicht sicher ist, aber ich will mir auch nicht ein Leben lang die Frage stellen ‚Was wäre, wenn…?‘.“   Der Blonde schluckte und biss sich auf die Unterlippe, um das fast schon lächerlich breite und vor allem glückliche Lächeln, welches sich auf sein Gesicht schleichen wollte, zu unterdrücken, doch es half nichts. „Das heißt, du willst auch…?“   Sasuke schmunzelte, als er den Eifer in seiner Stimme hörte. „Ja“, antwortete er und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar, „ich bin schließlich Sasuke Uchiha und ich bekomme immer, was ich haben will. Und ich will dich.“   Naruto brach in Gelächter aus, laut und so verdammt glücklich, und krallte seine Finger dann in Sasukes Kragen, um ihn näher an sich zu ziehen. „Du bist so arrogant“, wisperte er leise, ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt.   „Ich weiß“, war Sasukes Antwort, „Aber ich hab auch allen Grund dazu es zu sein.“   „Bastard.“ Naruto gluckste und biss ihm leicht in die Unterlippe. „So verflucht selbstsicher und von dir selbst eingenommen… Das muss ich dir noch austreiben.“   „Das wirst du nicht schaffen.“ Sasukes Mundwinkel zuckten. „Aber du kannst es gerne versuchen.“   Naruto knurrte und presste seine Lippen dann hart auf Sasukes. Er hatte keine Ahnung, ob das mit ihnen klappen würde oder nicht, aber er wollte es. Er wollte es und er konnte sagen, dass Sasuke dies auch tat.   Und wenn zwei Menschen etwas so sehr wollten, dann konnte es doch kein Fehler und würde die eventuellen Strapazen wert sein, oder?   -----------------------------------------------------------------------   Oh. Mein. Gott. Endlich. Endlich endlich endlichendlichendlich! Hat aber auch lange genug gedauert, oder?! Da musste Naruto erst Sex mit Karin haben und sich mit Sasuke prügeln um zu kapieren, dass er den Bastard mag, tsk! Aber besser spät als nie, oder? :D An dieser Stelle nochmal danke an meine Beta, die mir bei dem Kuss und dem Titel geholfen hat   Das war übrigens auch meine allererste Lime zwischen einem Kerl und einer Frau und es war… überraschend schwer zu schreiben, obwohl ich natürlich mehr Erfahrungen mit dem weiblichen Körper hab, da ich ja selbst ein Mädchen bin und auch mit einem zusammen war, aber dennoch find ich schwul viel einfach… Tja x’D   Freut mich, dass die Oneshot-Sammlung so gut bei euch ankommt, das hat mich wirklich bestätigt, sie zu veröffentlichen! Da ich allerdings nicht weiß, welchen der Oneshots ich als erstes veröffentlichen soll, hab ich wieder eine Umfrage gestartet, die ihr bei der Charakterübersicht finden könnt. Ich hab die zu jedem Oneshot eine kurze Inhaltsangabe geschrieben und ihr habt zwei Stimmen. Abstimmung ist anonym, da ich mir vorstellen kann, dass es einigen unangenehm ist, öffentlich für eine Lemon abzustimmen oder so :D Umfrage ist offen, bis… uh, wenn das letzte Kapitel draußen ist, dann schließ ich es, also in knapp einem Monat :3   Außerdem… Geht vielleicht jemand von euch auf die Animagic? :o Ich bin nämlich da und ich würd mich echt freuen, wenn ich vielleicht den ein oder anderen von euch sehen könnte und mich dann mit einer Umarmung oder so bei euch bedanken könnte für die ganzen Kommis und generell das ganze positive Feedback, womit ich nieee gerechnet hätte ;x; Zur Gamescom und zur FBM geh ich übrigens auch :D Also, falls jemand von euch da ist… *mit den Augenbrauen wackel* Ich würd euch am liebsten alle kennenlernen, auch, wenn das vllt. gruselig klingt oder so… |D   Außerdem such ich noch ein paar Mitspieler für ein Naruto-Schul-RPG einer Freundin und mir, falls Interesse besteht, hier ist der Link: http://animexx.onlinewelten.com/rpg/?modus=beschreibung&rpg=455447   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Naruto und Sasuke sind endlich zusammen und Naruto muss herausfinden, dass es gar nicht so einfach ist, eine Beziehung mit einem anderen Mann zu führen, und das es vor allem ziemlich ungewohnt ist…   Bis dann Kapitel 13: Erste Schritte -unzensiert- --------------------------------------- „Uff, endlich wieder zuhause!“ Mit einem Seufzen ließ Naruto seine Tasche zu Boden fallen und zog sich flink die Schuhe aus, um sich aufs Sofa zu schmeißen. „Wir waren ewig unterwegs!“   „Es ist mein zuhause, nicht deins“, erinnerte Sasuke ihn, während er seinen Mantel aufhängte und sich dann ebenfalls die Schuhe auszog. „Außerdem waren wir nicht ewig unterwegs. Knapp zwei Stunden.“   „Das ist lange genug!“ Naruto schmollte und winkte den anderen dann mit der Hand zu sich herüber. „Komm her.“   Skeptisch zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Warum?“   „Weil du herkommen sollst!“ Naruto verdrehte die Augen und rutschte ungeduldig auf dem Sofa hin und her. „Mann, hinterfrag doch nicht immer alles.“   „Hn.“ Sasuke war immer noch etwas misstrauisch, ging aber dann in sein Wohnzimmer und stellte sich mit verschränkten Armen vors Sofa. „Ich bin da.“   Naruto umfasste sein Gesicht und murmelte erneut ein leises „Komm her“, bevor er Sasuke zu sich herunter zog und seine Lippen auf die seines Freundes presste. „Kann ich heute bei dir pennen?“, fragte er nach.   Sasuke, der während des Kusses ein Knie auf dem Sofa abgedrückt hatte, um nicht hinzufallen, erhob sich wieder. „Du hast morgen Schule“, sagte er ihm und ging dann in die Küche, um einen Kaffee für sie vorzubereiten. „Und du hast deine Schulsachen nicht da.“   „Ich hab keinen Bock auf Schule“, erwiderte Naruto mit einem Brummen. Er rollte sich auf den Rücken, die Arme hinterm Kopf verschränkt. „Ich denke, ich schwänze morgen.“   „Du bist zweiundzwanzig.“ Sasuke sah ihn eindringlich an. „Viele Leute arbeiten in deinem Alter schon und da kannst du nicht sagen, dass du zuhause bleibst, nur, weil du zu faul bist um deinen Arsch zu bewegen.“   „Das ist ja auch etwas anderes.“ Naruto runzelte die Stirn. „Ich kenn den Unterschied zwischen Schule und Beruf sehr gut, Sasuke. Ich weiß, dass ich morgen keinen wichtigen Unterricht habe und da macht es nichts aus, wenn ich halt mal zuhause bleibe.“   Sasuke brummte. „Ich denke, Kiba wird dich umbringen, wenn du morgen nicht in der Schule erscheinst und ihm seine geliebte Dante Figur überreichst.“   „Oh, fuck, stimmt!“ Leicht panisch verzog Naruto das Gesicht. „Der Köter hat damit gedroht mich zu kastrieren, wenn ich ihm seine Figur nicht gebe und so, wie ich ihn kenne, hat er für alle Fälle ein Skalpell mitgenommen, um seine Warnung gegebenenfalls wahr werden zu lassen.“ Er packte sich in den Schritt. „Meine armen Eier!“   „Du gehst morgen hin“, teilte Sasuke ihm mit, während er Kirbys schmutzigen Futternapf aufhob und anfing, ihn sauber zu machen. „Ich brauch deine Genitalien noch.“   Naruto lachte und setzte sich hin, um Sasuke ansehen zu können. „Du versauter Bastard“, schnurrte er mit wippenden Augenbrauen und schlang einen Arm um die Rückenlehne des Sofas. „Du kannst nicht genug von mir kriegen, was?“   „Es muss ja etwas geben, von dem ich mich angezogen fühlte“, meinte Sasuke. Er schmunzelte und strich sich die störenden Haarsträhnen aus den Augen. „Deine fehlende Intelligenz kann es ja sicherlich nicht sein.“   „Hey!“ Schmollend stützte Naruto sein Kinn auf der Sofalehne ab. „Du bist immer noch ein Bastard zu mir.“   „Dachtest du etwa, das würde sich ändern?“ Sasuke hob eine Augenbraue.   „Keine Ahnung…“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Ich bin eh irgendwie überfordert, wenn ich ehrlich bin… Ich hab die ganze Zugfahrt über mit mir geringt und so…“   „Weswegen?“, fragte Sasuke nach. Er drehte sich um, Hüfte gegen die Theke gelehnt, um den Blonden ansehen zu können.   „Naja…“ Naruto kratzte sich am Kopf, die Nase gekräuselt. „Ich wusste nicht, ob es… naja, du weißt schon, angebracht ist, deine Hand in der Öffentlichkeit zu halten. Mir hat es die ganze Zugfahrt über in den Fingern gejuckt, aber ich hab es dann sein lassen.“   „Zum Glück.“ Sasuke schob die Hände in seine Hosentasche. „Ich mag Händchenhalten nicht und ich mag es sogar noch weniger, wenn es in der Öffentlichkeit stattfindet.“   „Oh“, machte Naruto langsam, etwas überrascht von dieser Aussage. „Das heißt, du magst es auch nicht, wenn ich dich im Bus oder so küssen würde?“   „Das hab ich nicht gesagt.“ Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Solange es nicht ausartet hab ich nichts gegen Küsse oder ähnliches in der Öffentlichkeit. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich nichts in der Art initiieren werde.“   „Öhm, okay.“ Naruto nickte etwas dümmlich und rieb sich dann mit einem verlegenen Grinsen über den Nacken. „Vielleicht ist das auch ganz gut, ich fühl mich irgendwie noch nicht wirklich bereit dazu, dich vor anderen Leuten zu küssen. Ich mein, versteh mich nicht falsch oder so!“ Er fuchtelte wild mit den Händen herum. „Ich schäm mich nicht dafür, dass ich mit dir, einem Kerl, zusammen bin, aber dennoch… Es ist einfach… ein großer Schritt für mich, verstehst du?“   Sasuke grunzte zustimmend. „Ja. Ich weiß, dass du heterosexuell bist und dich das da Überwindung kostet.“   „Du hast da also kein Problem mit?“, fragte Naruto unsicher nach.   Sasuke schnaubte. „Warum sollte ich?“   Naruto strahlte ihn an. „Du bist der beste Freund auf der Welt!“   Der Dunkelhaarige rollte nur mit den Augen und holte dann eine Dose Katzenfutter heraus, um den Inhalt in den Napf zu schütten, bevor er sich mit einem Seufzen auf den Sessel im Wohnzimmer fallen ließ. Für einige Minuten herrschte Stille. Sasuke hatte den Kopf in den Nacken gelegt und massierte seine Schläfe. Er konnte Narutos Blick die ganze Zeit über auf sich spüren und sah ihn schließlich an. „Was?“   „Äh, naja…“ Naruto saß im Schneidersitz da, beide Hände auf seine Knie abgedrückt. An seinem linken Knie war ein größeres Loch in der Jeans und er spielte etwas nervös mit den Fäden herum. „Das mit dem bei dir pennen geht doch trotzdem, oder?“   „Wenn du nicht die Schule schwänzt und nachher noch zu dir nachhause fährst, um deine Schulsachen zu holen, dann ja“, antwortete Sasuke.   Naruto nickte langsam. „Okay. Aber… Das ist nicht zu früh, oder?“   „Was ist zu früh?“   „Na, das ich bei dir penne.“ Naruto runzelte die Stirn. Er hatte es endlich geschafft, einen der Fäden abzuziehen und warf ihn auf den Boden. Als er allerdings Sasukes warnendes Knurren hörte, hob er den Faden schnell wieder auf. „Ich mein, wir sind seit gestern zusammen und keine Ahnung.“   „Naruto.“ Sasuke seufzte und schloss die Augen. „Du hattest doch schon Beziehungen, also tu nicht so, als wär dies deine Erste. Du hast keinen Grund, um verunsichert zu sein.“   „Naja, irgendwie ist es ja schon meine Erste“, erwiderte Naruto brummend, „Meine erste Beziehung mit einem Mann und… Naja, keine Ahnung, ich weiß halt nicht, wie das abläuft und ob es bestimmte Grenzen gibt, die ich nicht überschreiten sollte oder so.“   „Es gibt keinen Unterschied“, sagte Sasuke ihm, „Eine Beziehung ist eine Beziehung. Ob sie nun mit einem Mann oder einer Frau ist ändert da absolut nichts.“   „Also… Soll ich dich behandeln, als wenn du ein Mädchen wärst?“ Naruto grinste ihn an.   Grimmig zog Sasuke die Mundwinkel herunter. „Wag es dich nicht. Ich will einfach nur, dass du dich nicht verstellst und das machst, was du in jeder anderen Beziehung auch getan hättest. Du musst keine Rücksicht nehmen oder sonstiges.“   Naruto summte nachdenklich. Er hatte wirklich Angst, einen Fehler zu machen und dass ihn Sasuke daraufhin verließ. Sie waren gerade erst zusammen gekommen, aber seine Gefühle für den Dunkelhaarigen waren schließlich nicht erst seit gestern da, sondern schon seit einiger Zeit und dementsprechend sehr stark und so war die Angst, Scheiße zu bauen und alles zu versauen, natürlich nochmal einen Ticken präsenter in seinem Hinterkopf, als sie es sonst schon war.   Aber das Wissen, dass eine Beziehung eine Beziehung war, egal, welches Geschlecht der Partner hatte, beruhigte ihn da schon etwas. Er lächelte. „Danke, Sasuke!“   „Hn.“   „Wo ist eigentlich Kirby?“ Mit großen Augen sah sich Naruto nach der orangen Katze um. „Ich hab ihn heute noch gar nicht gesehen!“   „Wahrscheinlich ist er nicht da.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Er ist schnell eingeschnappt und schmollt nun wahrscheinlich, weil wir ihn für ein Wochenende allein gelassen haben.“   „Aww, armes Baby.“ Naruto rieb sich über die Oberschenkel. „Aber ich glaub, ich wär an seiner Stelle auch angepisst.“   „Wahrscheinlich. Wir haben ja bereits herausgefunden, wie ähnlich ihr euch seid“, meinte Sasuke.   „Heh.“ Naruto grinste. „Eigentlich ist er so etwas wie mein Sohn, oder? Wie mein Kind!“   Sasuke runzelte die Stirn leicht. „Ein sehr haariges Kind“, sagte er langsam, „Aber ja, ihr weist schon bestimmte Parallelen auf.“   „Ha, dann bist du die Mutter!“ Lachend deutete Naruto mit dem Zeigefinger auf ihn. „Wir müssen kein Kind adoptieren, um eine kleine, glückliche Familie zu haben. Kirby ist unser Kind!“   „Hn.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch, ein arrogantes Schmunzeln auf den Lippen. „Du musst ja wirklich sehr in mich verliebt sein, wenn du jetzt schon an eine Familie denkst.“   „H-Hey!“ Naruto wurde leicht rot und warf ihm einen bösen Blick zu. „So hab ich das doch gar nicht gemeint, Bastard, und das weißt du!“ Als Sasuke nur weiter amüsiert vor sich hin schmunzelte, seufzte er und fuhr sich dann durchs Haar. „Aber wie ist dein Standpunkt in Sachen Familie denn?“   Bei dieser Frage wich alle Form von Amüsement aus Sasukes Gesicht und Naruto konnte sehen, wie sich sein gesamter Körper anspannte. „Meinst du nicht auch, dass diese Frage etwas früh ist?“   „Wahrscheinlich.“ Naruto presste die Lippen zusammen und kratzte sich an der Wange. „Aber es war ja nur eine Frage. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich über Kinder oder Adoption oder so nachdenke.“   Sasuke grunzte nur und drehte den Kopf zur Seite, um aus dem Fenster gucken zu können. Die Sonne ging langsam unter. „Du solltest bald deine Sachen holen.“   „Jaja.“ Mit einem Seufzen erhob sich Naruto vom Sofa und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Ich merk schon, du willst nicht darüber reden.“ Er schlürfte in den Flur, um seine Schuhe anzuziehen. „Also, ich fahr dann eben. Ich bin in einer Stunde oder so wieder da.“   Sasuke brummte. „Okay.“   „Okay“, wiederholte Naruto, als er sich seine Jacke überzog. „Bis dann, Bastard.“ Als keine Antwort kam schlug er mit einem Seufzen die Tür hinter sich zu und machte sich dann auf den Weg, zur nächsten Bushaltestelle.   ~ xXx ~   „Ich liebe dich“, sagte Kiba zum gefühlt tausendsten Mal an diesen Montag, während er die Dante Figur an sich drückte und sie küsste. „Ehrlich, Mann.“   „Ich glaub, er hat es verstanden, Kiba“, erwiderte Sakura mit einem Augenrollen. Sie biss in ihr Käsesandwich und strich sich mit den Fingern die Krümel vom Mund. „Ich bezweifle, dass du Hinata jemals so oft gesagt hast, dass du sie liebst.“   „Mir egal.“ Mit glitzernden Augen strich Kiba fast ehrfürchtig über den Kopf der Figur. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich hab so lange nach der Figur gesucht, die meine Sammlung komplett machen würde und jetzt… Fuck.“ Mit einem überglücklichen Grinsen schlug er Naruto auf den Rücken.   Naruto, der gerade kaute, verschluckte sich und schlug sich gegen die Brust. Seine Augen fingen an zu tränen und er griff nach seiner Pepsi, um einen großen Schluck von ihr zu trinken und die Krümel, die ihm in den falschen Hals gelangt waren, herunter zu spülen.   „Alter“, meinte er langsam, die Stimme kratzig, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, „Ich bin kurz vorm Verrecken gewesen. Ich hab bereits meine Eltern gesehen und das Paradies, in welchem nackte Schönheiten mit großen Brüsten für mich getanzt haben.“   Und Sasuke war da, ebenfalls nackt, aber das musste er ihnen ja nicht unbedingt unter die Nase reiben. Naruto war ehrlich gesagt noch nicht bereit dazu, seinen Freunden die Beziehung mit Sasuke zu beichten, aber dies hatte ja auch keine Eile. Er wollte lieber sicher sein, dass ihre Beziehung auch eine ernsthafte war, bevor er allen davon erzählte und sich dann zwei Tage später von Sasuke trennte, weil er merkte, dass es mit ihnen doch nicht funktionierte.   „Ich werd nie verstehen, wieso du mit Sakura zusammen warst“, meinte Kiba plötzlich und Naruto sah ihn überrascht an. Er konnte hören, wie Sakura neben ihm mit den Knöcheln knackste – eine eindeutige Warnung – aber Kiba war entweder zu blöd, um sie zu verstehen oder es war ihm egal.   „Warum?“, fragte Naruto nach. Er biss sich auf die Zunge, gespannt, was der andere nun sagen würde und ob er sich mit seinen Worten sein eigenes Grab schaufeln würde.   „Naja, du scheinst ja so besessen von großen Titten zu sein“, fing Kiba an zu erklären, während er mit den Händen eindeutige Bewegungen machte. „Und naja, Sakura… Sie ist flach wie ein Brett. Sogar Chouji hat mehr Titten.“   Okay. Kiba war entweder der dümmste Mensch auf Erden oder der mutigste, weil er dies laut ausgesprochen hatte. Naruto war sich nicht sicher, aber dafür wusste er, was jetzt passieren würde. Das drohende Knacken von Knöcheln ertönte erneut und bevor Naruto seinem Freund zurufen konnte, dass er in Deckung gehen sollte, hatte sich Sakura bereits über den Tisch in der Cafeteria gebeugt und Kiba einen mit der Faust verpasst.   Normalerweise schlugen Mädchen einen, wenn man etwas Falsches gesagt oder getan hatte. Ohrfeigen waren beliebt und Naruto hatte auch schon wirklich einige von ihnen abbekommen. Aber Sakura… Sie war da ein bisschen anders. Sie schlug nicht, sondern sie haute einem eine rein. Mit der Faust und mit aller Kraft.   Mitfühlend verzog Naruto das Gesicht, als Kiba stöhnte und dann nach hinten aus seinem Stuhl fiel. Sakura hatte ein zufriedenes Schmunzeln im Gesicht, während sie sich wieder hinsetzte und mit den Fingern ihrer linken Hand über die Knöchel ihrer rechten rieb.   „Arschloch.“   „Fuuuck, Mann.“ Immer noch stöhnend vor Schmerz stand Kiba langsam wieder auf, eine Hand auf seine dicke Wange gepresst. „Musste das sein, Sakura?!“   „Ja“, antwortete diese mit einem süßlichen Lächeln, während sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.   „Aber es stimmt doch!“ Murrend hob Kiba seinen Stuhl auf und setzte sich wieder auf diesen. Er warf seiner Dante Figur einen sehnsüchtigen Blick zu und beschloss dann, sie lieber in seinem Rucksack zu verstauen, bevor ihr noch etwas passieren konnte. „Naruto hat sich doch auch andauernd über deine kaum vorhandenen Brüste beschwert!“   Er konnte Sakuras Blick auf sich spüren und Naruto quiekte vor Angst wie ein Meerschweinchen, auf welches man eine hungrige Katze losgelassen hatte. „Ja, aber Sakura-chan weiß, dass ich auf Arsch stehe und ihr Arsch ist perfekt!“, brüllte er schnell. So schnell sogar, dass er seine eigenen Worte selbst kaum verstand, aber er musste sich verteidigen und dies schnell, bevor ihn die Rosahaarige auch noch schlug.   Naruto konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Sakura die Hand hob. Wimmernd hielt er sich die Arme schützend vors Gesicht. „Bitte hau mich nicht, Sakura-chan, dein Arsch ist wirklich perfekt!“   „Ihr seid Idioten.“ Sakura schnaubte und strich sich die Haare aus den Augen, bevor sie in ihr Sandwich biss. „Ich kann wirklich nicht verstehen, wie Hinata es so lange mit dir aushalten kann, Kiba.“ Sie schüttelte den Kopf. „Zumindest scheinen die Mädchen inzwischen begriffen zu haben, dass Naruto ein Tunichtgut ist und halten sich von ihm fern.“   „Hey, ich bin-“ – frisch verliebt und in einer Beziehung, wollte Naruto heraus posaunen, konnte sich in der letzten Sekunde aber noch davon abhalten. Verdammt, es schien, als würde es für ein Großmaul wie ihn gar nicht mal so einfach werden wie gedacht, seine Beziehung mit Sasuke geheim zu halten.   „Pervers, unverschämt und laut. Ja, das wissen wir, Naruto“, beendete Sakura mit einem triezenden Unterton den Satz für ihn.   „Pah!“ Mit einem Schmollen verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Und du bist gemein, Sakura-chan!“   Sie zuckte mit den Schultern. „Du wirst es überleben“, meinte sie und schob sich eine kleine Cocktailtomate in den Mund.   „Hey, hat Naruto dir nicht von dieser rothaarigen Schnitte erzählt?“, fragte Kiba aus heiterem Himmel nach, nachdem er in sein Thunfischsandwich gebissen hatte.   „Rothaarige Schnitte?“ Sakura legte die Stirn in Falten und sah Naruto dann überrascht an. „Wovon redet er?“   „Heh, tja…“ Mit einem verlegenen Grinsen kratzte sich Naruto an der Wange. „Ich hab bei der Game Show so ein total cooles Mädel kennengelernt. Karin, hieß sie, war verdammt heiß und ebenfalls Gamerin. Naja, wir hatten Nummern ausgetauscht, uns ein wenig geschrieben und dann hab ich herausgefunden, dass sie im selben Hotel war wie Sasuke und ich.“   Sakuras grüne Augen wurden groß und sie schlug ihn leicht. „Du hast ein Mädchen kennengelernt und erzählst mir nichts davon?!“, fragte sie ihn entrüstet und gab ihm aus gutem Grund noch einen Schlag. „Naruto!“   „Autsch, Sakura-chan!“, beschwerte er sich. Eher aus Reflex, da ihre Hiebe ausnahmsweise mal nicht wirklich wehgetan hatten, aber er rieb sich dennoch über die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte. „Du bist so eine Klatschtante, du musst auch wirklich alles wissen!“   „Natürlich“, erwiderte sie direkt schamlos, „Ich bin ein Mädchen, natürlich mag ich da Tratsch und Klatsch. Hach, wie waren die alten Zeiten doch lustig, als Ino noch mit uns auf der Schule war… Ich vermisse es.“ Ihr Blick wirkte verträumt.   „Das war gruselig, Mann!“ Kiba erschauderte, als er daran zurückdachte. „Ihr hattet einen verdammten Blog im Internet, bei dem ihr über jeden einzelnen unserer Mitschüler und Lehrer gelästert habt!“   „Na und?“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu und steckte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Unser Blog war erfolgreich, wir hatten total viele Leute, die uns verfolgt haben. Aber wie auch immer.“ Sie winkte mit der Hand ab und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder an Naruto. „Was ist jetzt mit dieser Karin?“   „Naja, nicht viel…“ Naruto zuckte mit den Schultern und stopfte sich den letzten Rest seines Essens in den Mund. „Wir hatten einen One-Night-Stand, mehr nicht.“   „Hmpf.“ Sakura spitzte die Lippen. „Du weißt, was ich von solchen Dingen halte. Ich dachte, du wolltest damit aufhören?“   „Wollte ich ja eigentlich auch.“ Naruto rieb sich über den Nacken. „Aber ich war untervögelt und sie war heiß und willig… Da kann man als Mann nicht nein sagen!“   „Ist so“, stimmte Kiba mit einem Nicken zu, „Wenn ein Kerl erst einmal dicke Eier hat, dann kann er sich nicht mehr zurückhalten.“   „Ugh, Männer.“ Sakura verdrehte die Augen. „Genau das ist der Grund, warum ich schon so lange keinen anständigen Kerl mehr gefunden habe. Ich glaube, ich sollte lesbisch werden.“ Sie seufzte.   „Pah, als wenn ihr anders wärt!“ Naruto prustete und trank von seiner Limonade. „Wenn du deine Tage hast, dann kannst du dich doch auch nicht entscheiden, ob du jeden, den du siehst, die Augen auskratzen oder ficken willst.“   „Halt die Klappe!“, fuhr Sakura ihn an, die Wangen rot. „So ist das gar nicht! Außerdem weißt du gar nicht, was es für eine Qual ist, Eierstöcke zu haben!“   „Und du weißt nicht, wie qualvoll es ist, dicke Eier zu haben“, erwiderte Naruto schulterzuckend. Er zwinkerte sie an und lachte, als sie ihn schlug.   „Ihr Jungs seid schlimm“, murrte sie, die Arme vor der Brust verschränkt. „Könnt ihr euch nicht ein Scheibchen von Sasuke abschneiden?“   Naruto musste grinsen. Wenn sie wüsste, wie pervers Sasuke sein konnte, dann hätte sie das bestimmt nicht gesagt. „Was grinst du so?“, wollte Sakura von ihm wissen und schubste ihn leicht, „Wie geht es Sasuke überhaupt?“   „Ach, nichts, nichts.“ Immer noch amüsiert winkte Naruto mit der Hand ab. „Und ihm geht’s gut. Er zeigt seine Gefühle nicht so offen, aber man konnte ihm dennoch ansehen, wie viel Spaß er auf der Game Show hatte und das freut mich.“ Lächelnd verschränkte er die Arme hinterm Kopf.   Sakura summte. „Ich kann gar nicht verstehen, wieso diese Karin sich für dich und nicht für Sasuke entschieden hat“, meinte sie mit einem fiesen Schmunzeln, „Wenn man euch so miteinander vergleicht, dann würde sich doch fast jede für ihn entscheiden.“   „Hey, was soll das denn heißen?!“ Grimmig verzog er das Gesicht. „Wenn ich so etwas höre… Du bist immer gemein zu mir, Sakura-chan! Wir waren mal ein Paar, falls du es vergessen haben solltest und so behandelt man seinen Exfreund nicht!“   „Ach wirklich?“ Sie schnaubte. „Du kannst Glück haben, dass wir uns immer noch so gut verstehen, Trottel. Das ist nicht selbstverständlich. Nach einer Trennung haben die Partner meistens nichts mehr miteinander zu tun.“   „Das stimmt schon“, erwiderte Naruto. Er senkte den Blick und zupfte an seinem Shirt herum. „Aber die Trennung war ja einvernehmlich und das macht auch wieder einen Unterschied aus, oder nicht?“   Sakura stimmte ihm zu. „Hat Karin Sasuke denn auch angegraben? Haben andere Mädchen ihn angegraben?“   Naruto runzelte die Stirn. Die Richtung, in die dieses Gespräch zu verlaufen schien, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Nein, hat sie nicht. Und ja, er ist ein paarmal angebaggert worden, aber du kennst ihn ja.“ Er zuckte mit den Schultern.   „Ich denke, wenn Sasuke mir mehr Zeit gibt, dann könnte etwas aus uns werden“, meinte Sakura mit einem Lächeln, die Wangen etwas gerötet. „Wir haben so eine… Verbindung zwischen uns. Ich kann es spüren, wenn wir uns ansehen und ich bin mir sicher, dass er es auch kann.“   ‚Okay‘, redete Naruto auf sich selbst ein, die Finger in sein Shirt gekrallt, ‚Beruhig dich, werd jetzt nicht ausfallend. Sakura-chan ist deine Freundin und du weißt, dass sie ihn attraktiv findet. Es ist also normal, dass sie von ihm schwärmt, besonders, da sie ja nicht weiß, dass er nun dir gehört.‘   Und ihm gehören, das tat Sasuke. Naruto war ein sehr besitzergreifender Mensch. Wenn er erst einmal in einer Beziehung war, dann wollte er auch, dass alle wissen, dass sein Partner ihm gehörte, nur ihm und dass sie gucken konnten, aber nicht anfassen, da er ihnen sonst die Finger brechen würde. Bei Sasuke war es da natürlich nicht anders und zu hören, wie Sakura von seinem Freund schwärmte, das machte ihn doch ziemlich… wütend.   „Vielleicht sollte ich ihn einfach mal nach einem Date fragen?“, mutmaßte Sakura vor sich hin. Sie tippte mit dem Finger gegen ihr Kinn, während sie laut überlegte. „Er mag Bücher, vielleicht sollte ich ihm da auch mal eins kaufen, er-“   „Verdammt!“, brüllte Naruto, als er es nicht mehr aushielt. Er musste etwas sagen, sonst würde er noch platzen! „Sasuke hat-“ … Er hat bereits eine Beziehung, nämlich mit mir! Das war es, was der Blonde sagen wollte, aber natürlich nicht konnte. Das mit dem nichts ausplappern würde anscheinend wirklich noch ein Problem werden für ihn. „Er hat… kein Interesse an einer Beziehung im Moment.“   Sakura warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Ja, okay, aber das ist kein Grund, mich so anzubrüllen!“   „Sorry“, entschuldigte Naruto sich, die Miene verlegen. „Es ist nur komisch, von meiner Exfreundin zu hören, wie sie von einem Kumpel von mir schwärmt…“, log er schließlich und biss sich auf die Unterlippe.   „Ach, Naruto.“ Sakura seufzte und strich ihm durchs Haar. „Sasuke wird dich nicht ersetzen können. Du wirst immer einen wichtigen Platz bei mir haben, nämlich hier.“ Sie legte ihre Hand über ihr Herz.   „In deinen Titten?“, fragte Kiba mit einem Grinsen nach, „Woah, versaut, Sakura!“   „Idiot!“, brüllte Sakura ihn an und ballte die Hand zur Faust. Mehr musste sie nicht tun, damit Kiba mit einem Wimmern wie ein ängstliches Hündchen den Schwanz einzog.   „Hey“, meinte Naruto und holte sein Handy heraus, als ihm endlich etwas eingefallen war, um das Thema von Sasuke zu lenken, „Wollt ihr Karin mal sehen? Ich hab sie bei Facebook geaddet.“   „Oh, natürlich!“ Sakuras Augen fingen sofort an zu leuchten, während sie ihren Blick auf das Handydisplay haftete.   „Oi, ich will auch!“ Kiba, der die ganze Zeit gegenüber von ihnen gesessen hatte, nahm seinen Stuhl, um sich links von Naruto hinzusetzen. „Warum hast du nicht früher gesagt, dass du Fotos von ihr hast, Mann?!“   „Besser spät, als nie.“ Naruto grinste und loggte sich mit seinem Handy bei Facebook ein. Das Gerät war nicht das Neuste, deswegen dauerte es etwas, aber die Zeit war schnell überbrückt, indem Kiba und Sakura rätselten, wie sie wohl aussehen würde.   „Dicke Titten.“ Kiba nickte bestimmt. „Er steht auf viel Holz vor der Hütte, also hat sie das bestimmt auch.“   „Nein.“ Sakura schüttelte entschlossen den Kopf. „Er steht auf Ärsche, also hat sie einen Knackarsch. Und wahrscheinlich eine Stupsnase.“   „Naruto und sein Nasenfetisch!“ Kiba lachte. „Darüber werd ich nie hinweg kommen, Mann. Ich mein, ich hab schon viele Fetische gehört, aber Nasen?!“   „Klappe, Köter.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Du weißt nur nicht, was der Reiz an Nasen ist, weil deine eigene so hässlich ist.“   „Hey, beleidige meine Nase nicht!“, verteidigte Kiba sie mit einem Schmollen. Er rieb sich über den Nasenrücken. „Bis jetzt hat noch nie jemand etwas Negatives über meine Nase gesagt.“   „Wie auch immer.“ Naruto winkte mit der Hand ab und tippte dann auf seine Freundesliste, um zu Karins Profil kommen zu können. „Das ist sie.“   „Oho!“ Kiba pfiff anerkennend, beide Augenbrauen hochgezogen. „Die sieht heiß aus, Alter, trotz der Brille.“   „Nichts gegen Brillen!“ Naruto rammte seinen Ellbogen in die Seite seines Freundes. Ihm waren Brillen eigentlich immer relativ egal gewesen, aber seitdem er Sasuke das erste Mal mit seiner gesehen hatte…   Man könnte schon sagen, dass er auch dafür eine Art Fetisch bekommen hatte. Sasuke sah aber auch verflucht heiß damit aus! So… intelligent, was er ja unbestreitbar auch war und dann auch noch dieses schwarze, viereckige Gestell, das so gut zu seiner blassen Haut und seinem Gesicht passte…   Einfach nur verdammt heiß. Anders konnte man es nicht beschreiben.   „Sie sieht aus wie eine Schlampe“, kommentierte Sakura, während sie auf das bauchfreie Oberteil und die kurzen Hotpants mit den kniehohen Stiefeln zeigte. „Wie direkt vom Bordstein.“   „Woah, die ist ja richtig flach!“, fiel Kiba auf einmal auf, als er sich näher zum Display beugte, um Karin besser sehen zu können. „Verdammt, dafür muss sie aber echt einen knackigen Arsch haben. Aber die Beine… Die gehen ja bis zum Himmel!“   „Sie sieht billig aus.“ Knurrend verschränkte Sakura die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht, was ihr Jungs immer an so billigen Weibern findet. Hinata sieht mit ihrer natürlichen Art da viel besser aus.“   „Das stimmt allerdings.“ Kiba nickte. „Und das nicht nur, weil ihr Busen doppelt so groß ist wie deiner und Karins zusammen genommen.“   „Mistkerl!“ Sakura gab ihm eine Kopfnuss. „Hör auf, mitten in der Öffentlichkeit über die Brüste deiner Freundin zu reden! So etwas macht man nicht!“   „Ich geb nur an.“ Murrend rieb sich Kiba über den Kopf. „Als wenn ihr Mädels da anders wärt. Ich wette, wenn ihr allein seid, dann redet ihr über die Schwanzgrößen eurer Macker.“   „Als ob!“   Die zwei Freunde stritten sich weiter und Naruto nutzte den Moment, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Noch fünf Minuten, dann würde die Pause vorbei sein. Ob das wohl noch genug Zeit war…? Seitdem das Thema Sasuke aufgekommen war, musste er die ganze Zeit an ihn denken. Heute war Montag, was hieß, dass sie sich leider nicht im Bus sehen könnten, aber er könnte ihn ja anrufen, oder nicht…?   „Hey, Leute“, unterbrach er die zwei Streithähne und richtete sich auf. „Ich muss mal eben telefonieren.“   Sakura und Kiba nickten ihm nur kurz zu, bevor sie sich sofort wieder ans Streiten machten. Glucksend schüttelte Naruto den Kopf und stellte sich dann in eine relativ ruhige Ecke, um Sasuke anrufen zu können. Er war sich nicht mehr ganz sicher, wann der andere Pause hatte, aber es war kurz nach Mittag, also hoffte er mal, dass Sasuke um diese Zeit auch frei hatte.   Er wählte die Nummer und drückte sich das Handy dann ans Ohr. Irgendwie war er ein bisschen aufgeregt, weswegen er vom einen zum anderen Bein sprang und mit den Fingern leicht gegen sein Handy trommelte.   „Ja?“, ertönte nach dem vierten Klingeln eine gewohnt genervte Stimme und Naruto musste lächeln.   „Hi, Sasuke.“   Der andere grunzte. „Hey.“   „Äh, hast du gerade auch Mittagspause?“, fragte Naruto ihn, „Oder hast du gerade Unterricht oder so?“   „Ich hab keinen Unterricht, ich hab Lesungen“, korrigierte Sasuke ihn, „Und wenn ich momentan in einer Lesung wäre, dann wäre ich nicht ans Handy gegangen.“   „Okay, macht Sinn.“ Naruto rieb sich über den Nacken. „Aber das ist kein Grund, so ein Arschloch zu sein, Mann!“   „Hn“, machte Sasuke nur.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du schlechte Laune?“, wollte er wissen.   „Nein“, war die sofortige Antwort. „Hab ich nicht.“   „Sicher?“, fragte Naruto nach, den Blick auf seine orange Chucks gerichtet. „Du hörst dich nämlich ziemlich pissig an.“ Er runzelte die Stirn und sah nach rechts, als er plötzlich das laute Gegröle und Geklatsche einiger Typen hörte. „Also?“, hakte er nach und steckte sich einen Finger ins Ohr, um Sasuke bei dem Krach überhaupt verstehen zu können.   „Ich hab keine schlechte Laune, Naruto“, erwiderte Sasuke. Seine Stimme klang grimmig und ehrlich gesagt kaufte ihm Naruto diese Antwort überhaupt nicht ab, aber er akzeptierte sie dennoch. Er wollte sich schließlich nicht streiten.   „Okay“, meinte er also und zuckte mit den Schultern.   Es herrschte kurz Pause. „Ich hoffe, du bist in der Schule und schwänzt nicht“, sagte Sasuke, nachdem er sich geräuspert hatte.   „Nein, nein, ich bin da. Hab ich dir doch gesagt.“ Naruto schnaubte. „Hab ein bisschen Vertrauen in mich.“   „Leichter gesagt als getan bei einem Idioten wie dir. Hat sich Kiba über die Figur gefreut?“   „Und wie!“ Naruto lachte laut und warf einen Blick zu seinem braunhaarigen Freund, welcher sich immer noch mit Sakura stritt. „Er hat mir bestimmt tausend Mal gesagt, dass er mich liebt und er hat die Figur die ganze Zeit befummelt und geküsst! Aber heh… Ich freu mich, dass er sich so freut, weißt du?“   „Hn. Ich glaub, ich muss deinen Freund mal daran erinnern, wem dein Arsch gehört. Das wäre nämlich ich“, erwiderte Sasuke. Seine Stimme klang tonlos, aber dennoch konnte man hören, dass er die Worte ernst meinte.   „Aww.“ Naruto gluckste und drückte das Handy fester an sein Ohr. „Ich wusste nicht, dass du so besitzergreifend bist, Sasuke. Warum legst du mir nicht direkt ein Halsband an?“   „Ich hab zuhause eins“, sagte Sasuke und Naruto wusste, dass er gerade schmunzelte. So gut kannte er ihn inzwischen. „Wir können es bei deinem nächsten Besuch also gern zum Einsatz kommen lassen.“   „Versaut“, erwiderte Naruto mit wippenden Augenbrauen. „Aber apropos. Sorry, dass ich meine Tasche von der Game Show noch bei dir hab liegen lassen, aber ich konnte sie ja schlecht mit zur Schule nehmen. Kann ich sie nachher bei dir abholen?“   „Heute ist schlecht“, meinte Sasuke, „Ich hab ziemlich lange Uni und ich muss danach an einer Aufgabe arbeiten.“   „Oh…“ Naruto schmollte. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Schade.“   „Mh.“   „Ich hätte dich heute gerne gesehen“, gab Naruto zu, die Lippen zusammen gepresst.   „Du hast mich heute gesehen, Naruto. Heute Morgen.“   „Das zählt nicht!“, widersprach der Ältere, „Du musstest vor mir aufstehen und da du so zickig warst, hast du mich gar nicht wirklich beachtet!“   Sasuke seufzte. „Ich kann heute wirklich nicht. Ich muss die Aufgabe bis Mittwoch fertig haben und wegen der Game Show konnte ich am Wochenende nicht daran arbeiten. Mir fehlt also wertvolle Zeit.“   „Huh?“ Naruto blinzelte überrascht. „Hattest du deinen Laptop nicht mitgenommen, um eben daran zu arbeiten?“   „Ja, aber du hast mir kaum Zeit zum Arbeiten gelassen und abends war ich meist schon so müde, dass ich nicht mehr als ein paar Sätze geschrieben hab.“   „Oh, okay.“ Naruto kratzte sich an der Augenbraue. „Aber morgen sehen wir uns ja, oder?“   „Ja“, bestätigte Sasuke.   „Cool.“ Ein breites Grinsen schlich sich auf Narutos Züge. „Bis morgen dann also, Bastard.“   „Bis morgen.“   Naruto wartete, bis der andere auflegte, doch das Freizeichen ertönte nicht. Stattdessen konnte er leisen, regelmäßigen Atem auf der anderen Leitung hören. „Hey!“ Er lachte. „Leg auf, Bastard!“   „Leg du doch auf“, war die Antwort.   Naruto brach in Gelächter aus. „Du kannst nicht auflegen, weil du dich nicht von meiner sexy Stimme trennen kannst, was?“   Sasuke schnaubte. „Als ob. Du bist ein Idiot.“   Wieder herrschte Stille, in der keiner auflegte und wieder musste Naruto lachen.   „Okay“, meinte Sasuke, die Stimme genervt, „Langsam aber sicher wird das Ganze lächerlich.“   „Worauf wartest du denn?“, fragte Naruto ihn grinsend. Im Hintergrund läutete es und deutete somit das Ende der Pause ein. „Du kannst doch-“   Ein Piepen ertönte und überrascht sah Naruto auf sein Handy. Die Verbindung war getrennt. Sasuke hatte aufgelegt. „Heh.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf und machte sich dann auf den Weg zu Sakura und Kiba, um seinen Rucksack zu holen und in den nächsten Unterricht zu gehen.   ~ xXx ~   „Mmh…“   Zähne knabberten an einer rosigen Unterlippe, bevor sich eine freche Zunge in seinen Mund schob. Die Zunge ertastete ihn, schmeckte ihn, bevor sie seine eigene fand und sich an ihr rieb. Sasuke grunzte und löste den Kuss, indem er seinen Kopf wegdrehte.   Naruto wimmerte und wollte ihn noch einmal küssen, doch Sasuke blieb stur und drehte seinen Kopf immer wieder weg, wenn ihm sein Mund zu nahe kam. Wenn seine Hände frei wären, hätte er Narutos Gesicht mit ihnen wahrscheinlich weg geschoben, aber sie waren nicht frei. Naruto hatte sie über seinen Kopf auf dem Bett gepinnt und sein Griff war zu stark, um sich aus ihnen lösen zu können.   „Sasuke…“, murmelte der Blonde leise und drückte seine Lippen auf seine Wange.   „Nein.“ Sasuke sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Gib mir eine Pause, okay? Meine Lippen brennen wie Feuer.“   Naruto seufzte und veränderte seine Position leicht, sodass er bequem zwischen Sasukes Beinen auf seinem Bett saß. „Okay.“   Sasuke beäugte ihn misstrauisch, doch als ihm bewusst wurde, dass der andere nicht noch einmal versuchen würde, ihn zu küssen, drehte er den Kopf wieder so, dass sie sich in die Augen sehen konnten. „Hn.“   Naruto betrachte ihn. Seine halbgeschlossenen, glasigen Augen. Die sonst so blasse Haut, die nun mit einem sanften Rotschimmer bedeckt war. Die geschwollenen, noch leicht feuchten Lippen. „Fuck“, fluchte er, die Stimme rau, „Du weißt gar nicht, wie sexy du gerade aussiehst, Sasuke…“   Er ließ eins von Sasukes Handgelenken los, um seine Hand auf sein Gesicht zu legen. Sein Daumen rieb über die rote Unterlippe und er musste stöhnen. „Deine Lippen sehen so verflucht erotisch aus, wenn sie so rot und geschwollen sind… Dagegen ist Botox nichts.“   Sasuke schnaubte. „Du weißt wirklich, wie man einem Komplimente macht“, meinte er mit hochgezogener Augenbraue, „Wer hört nicht gerne, dass seine Lippen wie aufgespritzt aussehen?“   „Hey, so meinte ich das nicht!“, rechtfertigte Naruto sich mit einem Schmollen, „Tut mir ja leid, dass mir dein Anblick den Verstand raubt und ich nicht mehr klar denken kann. Außerdem ist dein Ego eh schon groß genug, da muss ich dir nicht noch Komplimente machen.“   „Mh“, machte Sasuke, ein Schmunzeln im Gesicht, „Aber du könntest andere Dinge von mir groß machen…“   Naruto lachte. „So versaut“, knurrte er verspielt und presste seine Lippen dann auf Sasukes Wange. Der Dunkelhaarige legte den Kopf in den Nacken, um Naruto mehr Spielraum zu geben, welcher diesen auch sofort nutzte, indem er mit den Zähnen über seinen Kieferknochen kratzte und ihm dann einen Kuss auf die Unterseite des Kinns drückte.   Sasuke hob seine nun freie Hand und krallte seine Finger leicht in blondes Haar. Er strich durch die Strähnen und massierte leicht die Kopfhaut, was ihm ein zufriedenes Schnurren einbrachte, bevor er plötzlich hart daran zog.   Naruto stöhnte überrascht, als sein Kopf auf einmal von Sasuke weggezerrt wurde und sah in dunkle Augen. „Was?“, wollte er wissen, das Schmollen in seiner Stimme deutlich hörbar.   „Wir küssen uns nun bestimmt schon seit einer halben Stunde“, teilte Sasuke ihm mit und zog noch einmal an seinem Haar, „Du bist bis jetzt nie tiefer gegangen als bis zu meinem Schlüsselbein.“   „Na und?“ Verwirrt, weil sich Sasuke deswegen scheinbar beschwerte, runzelte Naruto die Stirn. „Ich liebe küssen halt und du bist verdammt gut darin, Bastard. Hast du etwa ein Problem damit? Eben schien es dir noch gut zu gefallen, wenn ich mich an die Geräusche, die du von dir gegeben hast, zurückerinnere.“   Sasuke verengte leicht die Augen. „Hast du Angst, Naruto?“, fragte er ihn.   Dieser blinzelte verwirrt. „Warum sollte ich?“ Er löste Sasukes Hand aus seinem Haar und rieb sich dann über die schmerzende Kopfhaut. Der Bastard hatte bestimmt das ein oder andere Haar heraus gerissen.   „Hast du Angst, den nächsten Schritt zu machen?“ Sasuke antwortete ihm nicht und stellte stattdessen eine Gegenfrage, während er eine Hand auf Narutos Brust legte und mit dem Daumen kleine Kreise auf ihr malte.   Naruto presste die Lippen zusammen, die Wangen etwas gerötet. „Angst ist das falsche Wort“, gab er nach einigen Sekunden schließlich zu, „Ich will nur nicht… Ich will nichts Falsches machen, weißt du? Ich hab keine Erfahrung damit, andere Kerle anzufassen.“   „Aber du hast Erfahrung damit, dich selbst anzufassen“, meinte Sasuke. Seine Hand war langsam höher gewandert, bis sein Zeigefinger unter den runden Ausschnitt von Narutos Shirt schlüpfen und über die heiße Haut darunter streicheln konnte. „Du weißt, was sich gut anfühlt und was nicht.“   „Naja, schon…“, musste Naruto ihm zustimmen. Er schluckte. Es fühlte sich wirklich gut an, Sasukes Hand auf seiner Haut zu spüren. Sie waren zwar nun schon mehrere Tage zusammen, aber mehr als Knutschen und ein bisschen aneinander reiben hatten sie noch nicht gemacht.   Naruto wusste, dass Sasuke mehr wollte und verdammt, er wollte auch mehr! Es war ziemlich unbefriedigend, solange mit seinem Freund herum zu knutschen und herum zu tollen, bis man hart wurde, aber dann nichts gegen seine Erregung zu unternehmen und stattdessen zu warten, bis sie von alleine wieder wegging. Er wollte es also auch, aber dennoch kostete es ihn Überwindung, einen anderen Kerl anzufassen.   Er hatte noch nie das Bedürfnis gehabt, einen Mann anzufassen, nie. Sasuke war da eine Ausnahme. Er war der einzige seines Geschlechts, dem Naruto auf eine intime Art und Weise nah kommen wollte, und er war sich sicher, dass er auch der einzige bleiben würde. Es fiel ihm aber dennoch schwer einen Schritt weiter zu gehen.   Ihm war aber auch klar, dass es Sasuke gegenüber nicht fair war. Sasuke hatte ihm widerwillig gebeichtet, dass er schon viel länger Gefühle für ihn hatte, als Naruto für ihn. Aber er hatte sich immer zusammen gerissen, war seinen Bedürfnissen nie nachgekommen und hatte immer die Finger von ihm gelassen. Und jetzt, seitdem sie zusammen waren, war es umgekehrt. Jetzt war Naruto derjenige, der nie die Finger von ihm lassen konnte, aber er hielt seine Berührungen immer jugendfrei, ging nie unter die Gürtellinie und damit trieb er seinen Freund schier in den Wahnsinn.   Sasuke riss sich also wirklich am Riemen, um ihn mit seiner Forschheit nicht zu vertreiben und Naruto war ihm deswegen auch echt dankbar. Das war schließlich keine Selbstverständlichkeit. War es nun also nicht langsam an der Zeit für ihn, sich bei Sasuke dafür zu revanchieren…?   „Aber?“, fragte Sasuke nach, der sein Zögern richtigerweise als ein nicht laut ausgesprochenes ‚aber‘ gedeutet hatte.   „Ich weiß, was mir gefällt.“ Naruto leckte sich über die Lippen. „Aber ich weiß nicht, was dir gefällt.“   „Dann kannst du fragen.“ Sasuke sah ihn an, die Miene ernst. „Oder…“ Langsam wanderte seine Hand herunter, über seine Brust, seinen Bauch, bis seine Finger schließlich an seinem Hosenbund ruhten. „Oder ich kann es dir zeigen.“ Er hielt Augenkontakt mit dem Blonden, während seine Hand noch tiefer glitt, bis sie sanft auf der leichten Beule zwischen seinen Beinen ruhte. Er rieb mit dem Handballen über die Beule und Naruto musste stöhnen.   Seine Muskeln zuckten und obwohl es nur eine leichte Berührung war, drückte sich seine Hüfte der Hand entgegen, um mehr Reibung in seiner Lendengegend verspüren zu können. Naruto biss sich auf die Unterlippe, fast schon peinlich berührt, was so eine kleine Berührung bei ihm auslösen konnte. Er kam sich vor wie ein pubertierender Schuljunge, der gerade das erste Mal angefasst wurde und nicht wie ein zweiundzwanzig Jahre alter Kerl, welcher schon seit über sieben Jahren Sex hatte!   Er sah Sasuke an und dieser schmunzelte, die Augen halbgeschlossen, während er seine Hand nun mit etwas mehr Kraft gegen die Beule reiben ließ. Naruto war bis jetzt nur ein wenig hart gewesen, aber er konnte spüren, wie seine Erregung von Sekunde zu Sekunde größer wurde.   Naruto stöhnte erneut, als Sasukes Daumen die Konturen seines Glieds nachstrich und beugte sich nach vorne, sodass ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt waren. „Fuck“, wisperte er leise, während sich sein Becken der blassen Hand entgegen drückte.   Sasuke blickte ihn an, ein hungriger Ausdruck in den Augen, und küsste ihn. Naruto keuchte und presste ihre Lippen mit mehr Kraft aufeinander. Er saugte an Sasukes Unterlippe und schob seine Zunge dann in seinen Mund. Sasuke grunzte und neigte den Kopf leicht. Die Reibungen mit seiner Hand wurden dabei immer intensiver, immer schneller, bis die Berührungen mit einem Mal ganz stoppten.   Naruto atmete schwer und lehnte sich etwas zurück. Nicht viel, nur so weit, dass sich ihre Lippen beim Sprechen noch leicht streiften. „Warum hast du aufgehört?“, wollte er atemlos wissen. Er stieß sein Becken gegen die Hand, doch diese blieb still und rührte sich nicht. „Sasuke?“   Dieser hatte die Augen geschlossen. Sein schneller Atem kitzelte Naruto so verführerisch, so verlockend, dass er ihn einfach noch einmal küssen musste. Sasukes Finger zuckten leicht und dann strichen sie langsam nach oben, bis sie bei seinem Hosenbund angekommen waren. Er zögerte kurz, dann öffnete er den Knopf von Narutos Jeans.   Der Blonde verharrte für einen Moment, seine Lippen immer noch gegen Sasukes gepresst, bis er sich wieder entspannte. Sasuke hatte noch nie seinen Schwanz gesehen, das würde nun sein erstes Mal sein und irgendwie machte Naruto dieser Gedanke etwas nervös. Es war nicht so, als wenn sich Naruto für sein bestes Stück schämen würde, er wusste, dass er gut bestückt war. Aber Sasuke war schwul, er hatte schon einige Schwänze in seinem Leben gesehen und irgendwie ergriff ihn die lächerliche Angst, dass ihm nicht gefallen würde, was er sah, wenn er seine Hose öffnete.   Doch dann kratzten Zähne sanft über seine Zunge und Sasuke schloss seine Lippen um sie, um zu saugen und Naruto musste stöhnen, seine kindischen Unsicherheiten wie weggeblasen. Sasukes Finger waren inzwischen zu seinem Reißverschluss gewandert und zogen diesen langsam herunter. Narutos Erregung zuckte bei der Reibung, die dabei entstand und dann war seine Hose schließlich offen.   Sasukes Hand legte sich auf seinen Oberschenkel und drückte ihn leicht nach hinten. Naruto verstand den stummen Hinweis sofort. Widerwillig löste er seinen Mund von dem seines Freundes – aber nicht ohne ihn davor nochmal kurz zu küssen – und beugte sich zurück, bis er kniete. Sasuke leckte sich über die Lippen und richtete sich auf. Er legte seine Hände auf Narutos Jeans und zog sie ihm langsam – mit seinen Boxershorts – herunter. Naruto half ihm dabei, sie bis zu seinen Knien herunter zu ziehen.   Naruto konnte Sasukes Blick auf seiner nun freien Erregung spüren und er zappelte etwas nervös herum. „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er mit einem kleinen, aber frechen, Grinsen nach, während er mit der Hand über seinen Bauch rieb.   „Beeindruckend“, meinte Sasuke und hob den Blick, bis er in blaue Augen sehen konnte. Er schmunzelte.   Naruto atmete langsam aus, erleichtert, dass Sasuke wohl wirklich nichts an seiner Männlichkeit auszusetzen hatte. Und ehrlich gesagt gab es an dieser auch nichts auszusetzen! Er war perfekt genau so, wie er war und Naruto war stolz auf sich! Hätte Sasuke sein bestes Stück beleidigt, hätte er ihm wohl eine rein geschlagen.   Sasukes Hand legte sich um seine Erregung und fing langsam an, ihn zu pumpen. Naruto musste stöhnen und warf den Kopf in den Nacken. Es war nur eine Hand, aber er konnte bereits einen riesigen Unterschied ausmachen, ob die Hand, die ihn berührte, einer Frau oder einem Mann gehörte. Hände von Frauen waren kleiner und zierlicher als Sasukes. Außerdem waren sie viel weicher, während er an Sasukes Fingerspitzen Schwielen ausmachen konnte.   Sasuke pumpte ihn schneller, sein Griff wurde härter und Naruto gab ein gewürgtes Stöhnen von sich, als eine raue Fingerspitze über seine empfindliche Eichel rieb. „Fuck“, fluchte er leise und beugte sich vor, bis sein Kopf gegen Sasukes Schulter lehnen konnte. „Scheiße… Ah… Sasuke…“   Dieser schmunzelte, ein arroganter Ausdruck im Gesicht. Er war geschickt mit den Händen, verflucht geschickt und er wusste genau, was er machen musste, um seinen Partner das größte Vergnügen bereiten zu können. Seine Bewegungen waren ein wenig grob, genau so, wie Naruto es mochte, und er drehte sein Handgelenk leicht, als sich seine Hand auf seine Eichel zu bewegte.   Seine andere Hand spielte mit blondem Schamhaar, zog leicht daran, bevor seine Hand zu seinen Hoden wanderte und er diesem nun seine Aufmerksamkeit schenkte.   Narutos Atmung wurde derweil immer schneller und schneller. Seine Augen waren geschlossen, der Mund geöffnet und gegen die Seite von Sasukes Hals gedrückt. Er konnte den Puls des anderen unter seinen Lippen spüren und merkte, dass dieser genauso schnell war wie seiner. Naruto biss ihn leicht und saugte dann an der Haut.   Die ersten Lusttropfen liefen bereits aus dem Schlitz und Sasukes Daumen rieb für ein paar Sekunden über seine Eichel, bevor er ihn wieder pumpte und die Tropfen dabei auf seiner Erregung verteilte. Narutos Finger krallten sich in Sasukes Shirt und er knurrte. Er stieß sich nun fast schon hektisch in Sasukes Hand, während er seine Lippen mit einem erneuten Knurren auf Sasukes presste.   Der Kuss war unkoordiniert und nass. Naruto konnte spüren, wie ihm Speichel aus dem Mundwinkel und über sein Kinn lief, doch er ignorierte es und konzentrierte sich stattdessen auf das Gefühl, welches sich langsam in seinem Unterleib ausbreitete und immer stärker und intensiver wurde. Seine Bauchmuskeln verkrampften sich, er bekam nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen und dann wurde auf einmal alles weiß hinter seinen Augenlidern, als er mit einem lauten Stöhnen kam.   Sasuke pumpte ihn während seines Höhepunkts weiter und Naruto biss ihm in die Unterlippe, während sein Sperma Sasukes Hand und sein Shirt bedeckte. Der Blonde grunzte, geschafft aber befriedigt und öffnete schließlich mit einem Lächeln die Augen. „Wow.“   „Hn.“ Sasuke grunzte und quetschte sein Glied, welches langsam wieder schlaff wurde, leicht, bevor er sich zurück lehnte und auf das Sperma auf seinen Fingern starrte.   „Wirst du es…“ Naruto leckte sich über die trockenen Lippen. „Wirst du es ablecken?“   „Nein“, antwortete Sasuke. Er blickte auf sein Shirt und als er sah, dass auch dort Sperma war, verzog er leicht das Gesicht und rieb sich seine Hand an dem Kleidungsstück sauber, bevor er es sich über den Kopf zog und auf den Boden warf.   „Wieso?“, wollte Naruto neugierig wissen, „Magst du den Geschmack nicht?“ Er drückte seine Hände links und rechts von Sasukes Kopf ab, als sich dieser aufs Bett gelegt hatte, und beugte sich dann zu ihm herunter, um seinen Kiefer zu küssen.   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Es geht. Es gibt Schlimmeres.“   „Warum hast du es dann nicht abgeleckt?“ Naruto sah ihn schmollend an. „Das wäre heiß gewesen“, flüsterte er ihm ins Ohr und knabberte an seinem Ohrläppchen.   „Hn“, gab Sasuke von sich, „Wenn du so versessen auf Sperma schlucken bist, wieso tust es dann nicht selbst?“ Mit einem herausfordernden Schmunzeln zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Ich bin schließlich noch nicht gekommen und ich hoffe nicht, dass du so egoistisch bist und nur auf dein Vergnügen achtest.“   Naruto zuckte leicht zusammen. Fuck, daran hatte er ehrlich gesagt gar nicht gedacht. Er gab Sasukes Kiefer einen letzten Kuss und beugte sich dann zurück, den Blick auf Sasukes Jeans gerichtet und tatsächlich. Dort war eine ziemlich eindeutige Beule.   „Du willst, also…“ Naruto befeuchtete sich über die Lippen. „Dass ich dir…“   „Ich will nur, dass du dich bei mir revanchierst und mich zum Orgasmus bringst“, unterbrach Sasuke ihn, während er sich auf den Ellbogen aufstützte. „Wie ist mir dabei egal.“   Naruto nickte leicht, den Blick immer noch auf die Beule gerichtet. „Okay“, sagte er langsam und legte seine Hand auf Sasukes Bauch. Er konnte die Muskeln unter seinen Fingern zittern spüren, während er kleine Kreise um seinen Bauchnabel malte und mit der Hand dann weiter nach unter wanderte, bis er die Beule leicht quetschen konnte.   Sasuke grunze leise und Naruto konnte erneut beobachten, wie sich die Muskeln unter seinem Bauch bewegten. Er schluckte, massierte die Beule leicht und machte sich dann ein wenig ungeschickt daran, Sasukes Hose zu öffnen.   Er war nervös. So verdammt nervös wie bei seinem ersten Mal und obwohl er sich etwas schämte, in seinem Alter noch solch eine Nervosität aufzuweisen, war es ja auf der anderen Seite irgendwie auch verständlich. Das war schließlich das erste Mal, dass er das Ding eines anderen Kerls anfassen würde, also natürlich war er aufgeregt.   Aber es war keine Aufregung im negativen Sinne. Es war nicht die Aufregung, die er vorm Schreiben einer Klausur erlebte, oh nein. Es war fast… fast schon eine vorfreudige Aufregung, konnte man sagen. Seine Atmung beschleunigte sich, als er Jeans und Boxershorts – ein Wunder, Sasuke trug Unterwäsche! – herunter zog und auf ein ziemlich hartes und geschwollenes Glied blickte.   „Fuck… Fuck, du bist so… feucht und hart“, wisperte Naruto fasziniert, die Nervosität mit einem Mal verschwunden, während er mit dem Daumen über die Spitze rieb, welche bereits ganz nass war wegen der Lusttropfen, die stetig aus dem Schlitz liefen und nun auch seine Finger befeuchteten. „Fuck.“   Der Blonde hätte nie gedacht, dass ihn der Anblick einer Erektion so geil machen würde. Klar, er hatte schon oft Pornos gesehen, und da Pornos – zumindest die, die er sich ansah – nun einmal aus einem Mann und einer Frau bestanden, hatte er auch schon einige Schwänze in seinen Leben sehen können. Aber es hatte ihn nie erregt, er hatte bei dieser Sicht immer ziemlich gleichgültig reagiert, aber jetzt…   Jetzt, wo er Sasukes Erregung in seinen Händen hielt und er sie vor lauter Lust pulsieren spüren konnte.   Jetzt, wo er den herben Geruch von Sasukes Männlichkeit wahrnehmen konnte.   Jetzt, wo er sah, wie die Muskeln in Sasukes Oberschenkel ungeduldig zitterten und wo er seine schnelle, flache Atmung hören konnte… All das trug dazu bei, dass Naruto langsam wieder hart wurde und dass, obwohl er vor wenigen Minuten erst einen überwältigenden Orgasmus gehabt hatte.   Naruto fluchte erneut und fing an, seine Hand austestend auf und ab zu bewegen. Es war nicht viel anders, als wenn er sich selbst einen runterholte. Das harte, pochende Fleisch unter seinen Händen fühlte sich wie seins an. Er verspürte keinen Ekel, wie er befürchtet hatte. Es war nicht eklig, Sasukes Schwanz in seiner Hand zu haben, es war erregend.   Der Blonde wurde immer mutiger und da er bereits spüren konnte, dass es nicht mehr lange dauerte, bis Sasuke kam, beugte er sich langsam nach unten. Sein heißer Atem schlug gegen die Erregung und als er beobachtete, wie sich ein Lusttropfen seinen Weg über die gesamte Länge bahnte, lehnte sich Naruto vor und leckte ihn ab. Er ließ seine Zunge von ganz unten bis zur Spitze gleiten und Sasuke stöhnte.   Eine Hand krallte sich in sein Haar und Naruto rümpfte leicht die Nase, als er die Bitterkeit in seinem Mund spürte. Aber obwohl es wirklich sehr bitter und alles andere als angenehm schmeckte, schreckte ihn dies nicht ab und er öffnete den Mund, um die Spitze in den Mund zu nehmen und zu saugen.   Er konnte Sasuke fluchen und knurren hören. Der Griff in seinem Haar wurde härter, als Narutos Zunge die Eichel umspielte und er sich dann nach unten beugte, um mehr von Sasukes Erregung in den Mund zu nehmen. Er nahm so viel in sich auf, bis er die Spitze gegen seinen Rachen stupsen spürte und fing dann an, seinen Kopf vor und zurück zu bewegen.   Naruto saugte und hob dann den Blick, um in schwarze, glasige Augen blicken zu können, welche ihn genaustens beobachteten. Er erschauderte und musste stöhnen. Er konnte spüren, wie Sasukes Glied in seinem Mund zuckte bei den Vibrationen, die durch sein Stöhnen entstanden waren, und hörte, wie Sasuke geräuschvoll die Luft einzog.   Es dauerte nicht lange, höchstens drei oder vier Minuten, bis Sasukes Atmung immer abgehackter wurde und Naruto sehen konnte, wie sich die Muskeln in seinen Bauch anspannten. Er beugte sich zurück und ein fast schon ordinär lautes Geräusch ertönte, als Sasukes feuchtes Glied aus seinem Mund glitt. Er hatte zwar schon Sasukes Lusttopfen schmecken können, aber Naruto war ehrlich gesagt noch nicht bereit dafür, Sasuke in seinen Mund oder auf ihm kommen zu lassen und entschied sich deswegen, ihn mit seiner Hand zum Orgasmus zu bringen.   Er sah Sasuke in die Augen, doch dieser schien nicht davon enttäuscht zu sein, dass Naruto noch nicht bereit war, diesen Schritt zu gehen. Er schmunzelte, als Naruto ihn immer schneller pumpte, und warf den Kopf dann mit einem Stöhnen in den Nacken, als er plötzlich kam und Narutos Hand mit seinem Samen beschmutzte.   Auch Naruto atmete schwer, während er spürte, wie das Glied in seiner Hand pulsierte und zuckte und er das warme Sperma über seine Faust gleiten spürte. Für einen Moment beobachtete er die milchige Flüssigkeit auf seiner Hand, bevor er seine Augen wieder auf Sasuke richtete.   Dieser hatte die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet und trug einen durchaus zufriedenen und gesättigten Ausdruck im Gesicht. Seine Wangen waren gerötet, genauso wie sein Hals und seine Schulterspitzen. Naruto schluckte, als er dies sah und beugte sich vor, um seine Lippen auf die entblößte Kehle zu drücken.   „Du bist so sexy“, wisperte er gegen die Haut, als Sasukes Fingerspitzen über seinen Nacken streichelten. „Dein Gesicht sieht so verfickt erotisch aus, wenn du kommst, Sasuke… Das ist ungelogen das Heißeste, was ich je in meinem Leben gesehen hab.“   Sasuke brummte nur leise und Naruto küsste die Unterseite seines Kinns. „Und? Wie war dein erster Blowjob von einem heterosexuellen Mann, welcher übrigens auch gerade den ersten Blowjob in seinem Leben gegeben hat?“   „Es war nicht mein erster Blowjob von einem heterosexuellen Kerl, aber es war durchaus… gut. Überraschend gut sogar“, gab Sasuke mit einem Schmunzeln zu. Seine Stimme war immer noch etwas rau. „Du musst mehr auf deine Zähne achten und vielleicht ein bisschen mehr Zunge benutzen, aber ansonsten… Ich hätte nicht gedacht, dass du so mutig wärst und hab eigentlich vermutet, dass du die Sache etwas zögerlicher angehen würdest.“   „Hab ich eigentlich auch gedacht…“ Naruto lachte leise. „Aber als ich deinen Schwanz gesehen hab… Keine Ahnung, das hat mich heiß gemacht und ich konnte irgendwie nicht mehr denken.“   „Gut zu wissen, was für ein Effekt mein Schwanz auf dich hat“, erwiderte Sasuke amüsiert. Er zog leicht an seinen Haaren und drückte Naruto dann etwas von sich weg.   Naruto grinste und sah sich nach irgendetwas um, an dem er seine schmutzige Hand abputzen konnte. Er war wirklich verdammt nervös gewesen und hatte sich tagelang Gedanken darüber gemacht, wie er wohl reagieren würde, wenn sie einen Schritt weiter gingen.   Und jetzt, wo das alles hinter ihm lag, kam er sich ein wenig bescheuert vor. Er hatte sich wirklich viel zu sehr den Kopf darüber zerbrochen. Es war alles angenehm und überhaupt nicht abschreckend gewesen. Im Gegenteil! Jetzt, wo er es hinter sich hatte, konnte er kaum noch warten, bis sie es wieder tun würden!   Armer Sasuke… Naruto glaubte, dass er da gerade ein Monster mit ihm erschaffen hatte.   ---------------------------------------------------------------------------------   Ihr habt so ein Glück, Leute! Mein Internet war bis Donnerstagabend kaputt (deswegen fällt What Hurts The Most diese Woche auch aus, sorry!), aber ja, geht es ja wieder und so. Das ist auch der Grund, warum das Kapitel ein bisschen später da ist, an dieser Stelle nochmal vielen Dank an Anyi, die das Kapitel so schnell korrigiert hat   Und wow, Naruto… Man sagt seinem Partner nicht, dass seine Lippen wie Botox aussehen, wow XD *mit dem Kopf schüttel*   Übrigens, Leute, ich weiß nicht warum, aber bei dem Blowjob muss ich immer… wirklich immer an… Karneval und Clowns denken O___O Ich hab echt keine Ahnung warum und das ist wirklich extrem befremdlich, aber muss da immer dran denken XD Ich glaub, weil ich das Kapitel um Karneval rum geschrieben hab oder weil mein Vater mir irgendnen Zeitungsartikel über Karneval vorgelesen hatte… Naja… x’D   Ich hab wirklich so viele Kommis beim letzten Kapitel bekommen und das freut mich echt mega doll ;x; Ich muss ja sagen, dass ich etwas nervös war bzw. bin, weil ich weiß, dass einige Leute nur interessiert, wie die Leute zusammenkommen und den Rest dann nicht mehr lesen, aber ich hoffe, dass ihr mir die letzten zwei (mit diesem 3) Kapitel auch noch treu bleibt! *alle mal knuddel*   Auf die Kommis werde ich auch noch antworten, es sind nur so viele und ich will erst einmal das Kapitel möglichst rechtzeitig hochladen und so, sorry qq   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Naruto erfährt am eigenen Leibe, dass nicht alle Menschen so offen mit homosexueller Liebe umgehen und es noch viele, intolerante Schweine gibt. Und dann wird der arme Kirby auch noch traumatisiert, oh je…!   Bis dann Kapitel 14: Erste Schritte -zensiert- ------------------------------------- „Uff, endlich wieder zuhause!“ Mit einem Seufzen ließ Naruto seine Tasche zu Boden fallen und zog sich flink die Schuhe aus, um sich aufs Sofa zu schmeißen. „Wir waren ewig unterwegs!“   „Es ist mein zuhause, nicht deins“, erinnerte Sasuke ihn, während er seinen Mantel aufhängte und sich dann ebenfalls die Schuhe auszog. „Außerdem waren wir nicht ewig unterwegs. Knapp zwei Stunden.“   „Das ist lange genug!“ Naruto schmollte und winkte den anderen dann mit der Hand zu sich herüber. „Komm her.“   Skeptisch zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Warum?“   „Weil du herkommen sollst!“ Naruto verdrehte die Augen und rutschte ungeduldig auf dem Sofa hin und her. „Mann, hinterfrag doch nicht immer alles.“   „Hn.“ Sasuke war immer noch etwas misstrauisch, ging aber dann in sein Wohnzimmer und stellte sich mit verschränkten Armen vors Sofa. „Ich bin da.“   Naruto umfasste sein Gesicht und murmelte erneut ein leises „Komm her“, bevor er Sasuke zu sich herunter zog und seine Lippen auf die seines Freundes presste. „Kann ich heute bei dir pennen?“, fragte er nach.   Sasuke, der während des Kusses ein Knie auf dem Sofa abgedrückt hatte, um nicht hinzufallen, erhob sich wieder. „Du hast morgen Schule“, sagte er ihm und ging dann in die Küche, um einen Kaffee für sie vorzubereiten. „Und du hast deine Schulsachen nicht da.“   „Ich hab keinen Bock auf Schule“, erwiderte Naruto mit einem Brummen. Er rollte sich auf den Rücken, die Arme hinterm Kopf verschränkt. „Ich denke, ich schwänze morgen.“   „Du bist zweiundzwanzig.“ Sasuke sah ihn eindringlich an. „Viele Leute arbeiten in deinem Alter schon und da kannst du nicht sagen, dass du zuhause bleibst, nur, weil du zu faul bist um deinen Arsch zu bewegen.“   „Das ist ja auch etwas anderes.“ Naruto runzelte die Stirn. „Ich kenn den Unterschied zwischen Schule und Beruf sehr gut, Sasuke. Ich weiß, dass ich morgen keinen wichtigen Unterricht habe und da macht es nichts aus, wenn ich halt mal zuhause bleibe.“   Sasuke brummte. „Ich denke, Kiba wird dich umbringen, wenn du morgen nicht in der Schule erscheinst und ihm seine geliebte Dante Figur überreichst.“   „Oh, fuck, stimmt!“ Leicht panisch verzog Naruto das Gesicht. „Der Köter hat damit gedroht mich zu kastrieren, wenn ich ihm seine Figur nicht gebe und so, wie ich ihn kenne, hat er für alle Fälle ein Skalpell mitgenommen, um seine Warnung gegebenenfalls wahr werden zu lassen.“ Er packte sich in den Schritt. „Meine armen Eier!“   „Du gehst morgen hin“, teilte Sasuke ihm mit, während er Kirbys schmutzigen Futternapf aufhob und anfing, ihn sauber zu machen. „Ich brauch deine Genitalien noch.“   Naruto lachte und setzte sich hin, um Sasuke ansehen zu können. „Du versauter Bastard“, schnurrte er mit wippenden Augenbrauen und schlang einen Arm um die Rückenlehne des Sofas. „Du kannst nicht genug von mir kriegen, was?“   „Es muss ja etwas geben, von dem ich mich angezogen fühlte“, meinte Sasuke. Er schmunzelte und strich sich die störenden Haarsträhnen aus den Augen. „Deine fehlende Intelligenz kann es ja sicherlich nicht sein.“   „Hey!“ Schmollend stützte Naruto sein Kinn auf der Sofalehne ab. „Du bist immer noch ein Bastard zu mir.“   „Dachtest du etwa, das würde sich ändern?“ Sasuke hob eine Augenbraue.   „Keine Ahnung…“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Ich bin eh irgendwie überfordert, wenn ich ehrlich bin… Ich hab die ganze Zugfahrt über mit mir geringt und so…“   „Weswegen?“, fragte Sasuke nach. Er drehte sich um, Hüfte gegen die Theke gelehnt, um den Blonden ansehen zu können.   „Naja…“ Naruto kratzte sich am Kopf, die Nase gekräuselt. „Ich wusste nicht, ob es… naja, du weißt schon, angebracht ist, deine Hand in der Öffentlichkeit zu halten. Mir hat es die ganze Zugfahrt über in den Fingern gejuckt, aber ich hab es dann sein lassen.“   „Zum Glück.“ Sasuke schob die Hände in seine Hosentasche. „Ich mag Händchenhalten nicht und ich mag es sogar noch weniger, wenn es in der Öffentlichkeit stattfindet.“   „Oh“, machte Naruto langsam, etwas überrascht von dieser Aussage. „Das heißt, du magst es auch nicht, wenn ich dich im Bus oder so küssen würde?“   „Das hab ich nicht gesagt.“ Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Solange es nicht ausartet hab ich nichts gegen Küsse oder ähnliches in der Öffentlichkeit. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich nichts in der Art initiieren werde.“   „Öhm, okay.“ Naruto nickte etwas dümmlich und rieb sich dann mit einem verlegenen Grinsen über den Nacken. „Vielleicht ist das auch ganz gut, ich fühl mich irgendwie noch nicht wirklich bereit dazu, dich vor anderen Leuten zu küssen. Ich mein, versteh mich nicht falsch oder so!“ Er fuchtelte wild mit den Händen herum. „Ich schäm mich nicht dafür, dass ich mit dir, einem Kerl, zusammen bin, aber dennoch… Es ist einfach… ein großer Schritt für mich, verstehst du?“   Sasuke grunzte zustimmend. „Ja. Ich weiß, dass du heterosexuell bist und dich das da Überwindung kostet.“   „Du hast da also kein Problem mit?“, fragte Naruto unsicher nach.   Sasuke schnaubte. „Warum sollte ich?“   Naruto strahlte ihn an. „Du bist der beste Freund auf der Welt!“   Der Dunkelhaarige rollte nur mit den Augen und holte dann eine Dose Katzenfutter heraus, um den Inhalt in den Napf zu schütten, bevor er sich mit einem Seufzen auf den Sessel im Wohnzimmer fallen ließ. Für einige Minuten herrschte Stille. Sasuke hatte den Kopf in den Nacken gelegt und massierte seine Schläfe. Er konnte Narutos Blick die ganze Zeit über auf sich spüren und sah ihn schließlich an. „Was?“   „Äh, naja…“ Naruto saß im Schneidersitz da, beide Hände auf seine Knie abgedrückt. An seinem linken Knie war ein größeres Loch in der Jeans und er spielte etwas nervös mit den Fäden herum. „Das mit dem bei dir pennen geht doch trotzdem, oder?“   „Wenn du nicht die Schule schwänzt und nachher noch zu dir nachhause fährst, um deine Schulsachen zu holen, dann ja“, antwortete Sasuke.   Naruto nickte langsam. „Okay. Aber… Das ist nicht zu früh, oder?“   „Was ist zu früh?“   „Na, das ich bei dir penne.“ Naruto runzelte die Stirn. Er hatte es endlich geschafft, einen der Fäden abzuziehen und warf ihn auf den Boden. Als er allerdings Sasukes warnendes Knurren hörte, hob er den Faden schnell wieder auf. „Ich mein, wir sind seit gestern zusammen und keine Ahnung.“   „Naruto.“ Sasuke seufzte und schloss die Augen. „Du hattest doch schon Beziehungen, also tu nicht so, als wär dies deine Erste. Du hast keinen Grund, um verunsichert zu sein.“   „Naja, irgendwie ist es ja schon meine Erste“, erwiderte Naruto brummend, „Meine erste Beziehung mit einem Mann und… Naja, keine Ahnung, ich weiß halt nicht, wie das abläuft und ob es bestimmte Grenzen gibt, die ich nicht überschreiten sollte oder so.“   „Es gibt keinen Unterschied“, sagte Sasuke ihm, „Eine Beziehung ist eine Beziehung. Ob sie nun mit einem Mann oder einer Frau ist ändert da absolut nichts.“   „Also… Soll ich dich behandeln, als wenn du ein Mädchen wärst?“ Naruto grinste ihn an.   Grimmig zog Sasuke die Mundwinkel herunter. „Wag es dich nicht. Ich will einfach nur, dass du dich nicht verstellst und das machst, was du in jeder anderen Beziehung auch getan hättest. Du musst keine Rücksicht nehmen oder sonstiges.“   Naruto summte nachdenklich. Er hatte wirklich Angst, einen Fehler zu machen und dass ihn Sasuke daraufhin verließ. Sie waren gerade erst zusammen gekommen, aber seine Gefühle für den Dunkelhaarigen waren schließlich nicht erst seit gestern da, sondern schon seit einiger Zeit und dementsprechend sehr stark und so war die Angst, Scheiße zu bauen und alles zu versauen, natürlich nochmal einen Ticken präsenter in seinem Hinterkopf, als sie es sonst schon war.   Aber das Wissen, dass eine Beziehung eine Beziehung war, egal, welches Geschlecht der Partner hatte, beruhigte ihn da schon etwas. Er lächelte. „Danke, Sasuke!“   „Hn.“   „Wo ist eigentlich Kirby?“ Mit großen Augen sah sich Naruto nach der orangen Katze um. „Ich hab ihn heute noch gar nicht gesehen!“   „Wahrscheinlich ist er nicht da.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Er ist schnell eingeschnappt und schmollt nun wahrscheinlich, weil wir ihn für ein Wochenende allein gelassen haben.“   „Aww, armes Baby.“ Naruto rieb sich über die Oberschenkel. „Aber ich glaub, ich wär an seiner Stelle auch angepisst.“   „Wahrscheinlich. Wir haben ja bereits herausgefunden, wie ähnlich ihr euch seid“, meinte Sasuke.   „Heh.“ Naruto grinste. „Eigentlich ist er so etwas wie mein Sohn, oder? Wie mein Kind!“   Sasuke runzelte die Stirn leicht. „Ein sehr haariges Kind“, sagte er langsam, „Aber ja, ihr weist schon bestimmte Parallelen auf.“   „Ha, dann bist du die Mutter!“ Lachend deutete Naruto mit dem Zeigefinger auf ihn. „Wir müssen kein Kind adoptieren, um eine kleine, glückliche Familie zu haben. Kirby ist unser Kind!“   „Hn.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch, ein arrogantes Schmunzeln auf den Lippen. „Du musst ja wirklich sehr in mich verliebt sein, wenn du jetzt schon an eine Familie denkst.“   „H-Hey!“ Naruto wurde leicht rot und warf ihm einen bösen Blick zu. „So hab ich das doch gar nicht gemeint, Bastard, und das weißt du!“ Als Sasuke nur weiter amüsiert vor sich hin schmunzelte, seufzte er und fuhr sich dann durchs Haar. „Aber wie ist dein Standpunkt in Sachen Familie denn?“   Bei dieser Frage wich alle Form von Amüsement aus Sasukes Gesicht und Naruto konnte sehen, wie sich sein gesamter Körper anspannte. „Meinst du nicht auch, dass diese Frage etwas früh ist?“   „Wahrscheinlich.“ Naruto presste die Lippen zusammen und kratzte sich an der Wange. „Aber es war ja nur eine Frage. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich über Kinder oder Adoption oder so nachdenke.“   Sasuke grunzte nur und drehte den Kopf zur Seite, um aus dem Fenster gucken zu können. Die Sonne ging langsam unter. „Du solltest bald deine Sachen holen.“   „Jaja.“ Mit einem Seufzen erhob sich Naruto vom Sofa und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Ich merk schon, du willst nicht darüber reden.“ Er schlürfte in den Flur, um seine Schuhe anzuziehen. „Also, ich fahr dann eben. Ich bin in einer Stunde oder so wieder da.“   Sasuke brummte. „Okay.“   „Okay“, wiederholte Naruto, als er sich seine Jacke überzog. „Bis dann, Bastard.“ Als keine Antwort kam schlug er mit einem Seufzen die Tür hinter sich zu und machte sich dann auf den Weg, zur nächsten Bushaltestelle.   ~ xXx ~   „Ich liebe dich“, sagte Kiba zum gefühlt tausendsten Mal an diesen Montag, während er die Dante Figur an sich drückte und sie küsste. „Ehrlich, Mann.“   „Ich glaub, er hat es verstanden, Kiba“, erwiderte Sakura mit einem Augenrollen. Sie biss in ihr Käsesandwich und strich sich mit den Fingern die Krümel vom Mund. „Ich bezweifle, dass du Hinata jemals so oft gesagt hast, dass du sie liebst.“   „Mir egal.“ Mit glitzernden Augen strich Kiba fast ehrfürchtig über den Kopf der Figur. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich hab so lange nach der Figur gesucht, die meine Sammlung komplett machen würde und jetzt… Fuck.“ Mit einem überglücklichen Grinsen schlug er Naruto auf den Rücken.   Naruto, der gerade kaute, verschluckte sich und schlug sich gegen die Brust. Seine Augen fingen an zu tränen und er griff nach seiner Pepsi, um einen großen Schluck von ihr zu trinken und die Krümel, die ihm in den falschen Hals gelangt waren, herunter zu spülen.   „Alter“, meinte er langsam, die Stimme kratzig, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, „Ich bin kurz vorm Verrecken gewesen. Ich hab bereits meine Eltern gesehen und das Paradies, in welchem nackte Schönheiten mit großen Brüsten für mich getanzt haben.“   Und Sasuke war da, ebenfalls nackt, aber das musste er ihnen ja nicht unbedingt unter die Nase reiben. Naruto war ehrlich gesagt noch nicht bereit dazu, seinen Freunden die Beziehung mit Sasuke zu beichten, aber dies hatte ja auch keine Eile. Er wollte lieber sicher sein, dass ihre Beziehung auch eine ernsthafte war, bevor er allen davon erzählte und sich dann zwei Tage später von Sasuke trennte, weil er merkte, dass es mit ihnen doch nicht funktionierte.   „Ich werd nie verstehen, wieso du mit Sakura zusammen warst“, meinte Kiba plötzlich und Naruto sah ihn überrascht an. Er konnte hören, wie Sakura neben ihm mit den Knöcheln knackste – eine eindeutige Warnung – aber Kiba war entweder zu blöd, um sie zu verstehen oder es war ihm egal.   „Warum?“, fragte Naruto nach. Er biss sich auf die Zunge, gespannt, was der andere nun sagen würde und ob er sich mit seinen Worten sein eigenes Grab schaufeln würde.   „Naja, du scheinst ja so besessen von großen Titten zu sein“, fing Kiba an zu erklären, während er mit den Händen eindeutige Bewegungen machte. „Und naja, Sakura… Sie ist flach wie ein Brett. Sogar Chouji hat mehr Titten.“   Okay. Kiba war entweder der dümmste Mensch auf Erden oder der mutigste, weil er dies laut ausgesprochen hatte. Naruto war sich nicht sicher, aber dafür wusste er, was jetzt passieren würde. Das drohende Knacken von Knöcheln ertönte erneut und bevor Naruto seinem Freund zurufen konnte, dass er in Deckung gehen sollte, hatte sich Sakura bereits über den Tisch in der Cafeteria gebeugt und Kiba einen mit der Faust verpasst.   Normalerweise schlugen Mädchen einen, wenn man etwas Falsches gesagt oder getan hatte. Ohrfeigen waren beliebt und Naruto hatte auch schon wirklich einige von ihnen abbekommen. Aber Sakura… Sie war da ein bisschen anders. Sie schlug nicht, sondern sie haute einem eine rein. Mit der Faust und mit aller Kraft.   Mitfühlend verzog Naruto das Gesicht, als Kiba stöhnte und dann nach hinten aus seinem Stuhl fiel. Sakura hatte ein zufriedenes Schmunzeln im Gesicht, während sie sich wieder hinsetzte und mit den Fingern ihrer linken Hand über die Knöchel ihrer rechten rieb.   „Arschloch.“   „Fuuuck, Mann.“ Immer noch stöhnend vor Schmerz stand Kiba langsam wieder auf, eine Hand auf seine dicke Wange gepresst. „Musste das sein, Sakura?!“   „Ja“, antwortete diese mit einem süßlichen Lächeln, während sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.   „Aber es stimmt doch!“ Murrend hob Kiba seinen Stuhl auf und setzte sich wieder auf diesen. Er warf seiner Dante Figur einen sehnsüchtigen Blick zu und beschloss dann, sie lieber in seinem Rucksack zu verstauen, bevor ihr noch etwas passieren konnte. „Naruto hat sich doch auch andauernd über deine kaum vorhandenen Brüste beschwert!“   Er konnte Sakuras Blick auf sich spüren und Naruto quiekte vor Angst wie ein Meerschweinchen, auf welches man eine hungrige Katze losgelassen hatte. „Ja, aber Sakura-chan weiß, dass ich auf Arsch stehe und ihr Arsch ist perfekt!“, brüllte er schnell. So schnell sogar, dass er seine eigenen Worte selbst kaum verstand, aber er musste sich verteidigen und dies schnell, bevor ihn die Rosahaarige auch noch schlug.   Naruto konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Sakura die Hand hob. Wimmernd hielt er sich die Arme schützend vors Gesicht. „Bitte hau mich nicht, Sakura-chan, dein Arsch ist wirklich perfekt!“   „Ihr seid Idioten.“ Sakura schnaubte und strich sich die Haare aus den Augen, bevor sie in ihr Sandwich biss. „Ich kann wirklich nicht verstehen, wie Hinata es so lange mit dir aushalten kann, Kiba.“ Sie schüttelte den Kopf. „Zumindest scheinen die Mädchen inzwischen begriffen zu haben, dass Naruto ein Tunichtgut ist und halten sich von ihm fern.“   „Hey, ich bin-“ – frisch verliebt und in einer Beziehung, wollte Naruto heraus posaunen, konnte sich in der letzten Sekunde aber noch davon abhalten. Verdammt, es schien, als würde es für ein Großmaul wie ihn gar nicht mal so einfach werden wie gedacht, seine Beziehung mit Sasuke geheim zu halten.   „Pervers, unverschämt und laut. Ja, das wissen wir, Naruto“, beendete Sakura mit einem triezenden Unterton den Satz für ihn.   „Pah!“ Mit einem Schmollen verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Und du bist gemein, Sakura-chan!“   Sie zuckte mit den Schultern. „Du wirst es überleben“, meinte sie und schob sich eine kleine Cocktailtomate in den Mund.   „Hey, hat Naruto dir nicht von dieser rothaarigen Schnitte erzählt?“, fragte Kiba aus heiterem Himmel nach, nachdem er in sein Thunfischsandwich gebissen hatte.   „Rothaarige Schnitte?“ Sakura legte die Stirn in Falten und sah Naruto dann überrascht an. „Wovon redet er?“   „Heh, tja…“ Mit einem verlegenen Grinsen kratzte sich Naruto an der Wange. „Ich hab bei der Game Show so ein total cooles Mädel kennengelernt. Karin, hieß sie, war verdammt heiß und ebenfalls Gamerin. Naja, wir hatten Nummern ausgetauscht, uns ein wenig geschrieben und dann hab ich herausgefunden, dass sie im selben Hotel war wie Sasuke und ich.“   Sakuras grüne Augen wurden groß und sie schlug ihn leicht. „Du hast ein Mädchen kennengelernt und erzählst mir nichts davon?!“, fragte sie ihn entrüstet und gab ihm aus gutem Grund noch einen Schlag. „Naruto!“   „Autsch, Sakura-chan!“, beschwerte er sich. Eher aus Reflex, da ihre Hiebe ausnahmsweise mal nicht wirklich wehgetan hatten, aber er rieb sich dennoch über die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte. „Du bist so eine Klatschtante, du musst auch wirklich alles wissen!“   „Natürlich“, erwiderte sie direkt schamlos, „Ich bin ein Mädchen, natürlich mag ich da Tratsch und Klatsch. Hach, wie waren die alten Zeiten doch lustig, als Ino noch mit uns auf der Schule war… Ich vermisse es.“ Ihr Blick wirkte verträumt.   „Das war gruselig, Mann!“ Kiba erschauderte, als er daran zurückdachte. „Ihr hattet einen verdammten Blog im Internet, bei dem ihr über jeden einzelnen unserer Mitschüler und Lehrer gelästert habt!“   „Na und?“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu und steckte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Unser Blog war erfolgreich, wir hatten total viele Leute, die uns verfolgt haben. Aber wie auch immer.“ Sie winkte mit der Hand ab und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder an Naruto. „Was ist jetzt mit dieser Karin?“   „Naja, nicht viel…“ Naruto zuckte mit den Schultern und stopfte sich den letzten Rest seines Essens in den Mund. „Wir hatten einen One-Night-Stand, mehr nicht.“   „Hmpf.“ Sakura spitzte die Lippen. „Du weißt, was ich von solchen Dingen halte. Ich dachte, du wolltest damit aufhören?“   „Wollte ich ja eigentlich auch.“ Naruto rieb sich über den Nacken. „Aber ich war untervögelt und sie war heiß und willig… Da kann man als Mann nicht nein sagen!“   „Ist so“, stimmte Kiba mit einem Nicken zu, „Wenn ein Kerl erst einmal dicke Eier hat, dann kann er sich nicht mehr zurückhalten.“   „Ugh, Männer.“ Sakura verdrehte die Augen. „Genau das ist der Grund, warum ich schon so lange keinen anständigen Kerl mehr gefunden habe. Ich glaube, ich sollte lesbisch werden.“ Sie seufzte.   „Pah, als wenn ihr anders wärt!“ Naruto prustete und trank von seiner Limonade. „Wenn du deine Tage hast, dann kannst du dich doch auch nicht entscheiden, ob du jeden, den du siehst, die Augen auskratzen oder ficken willst.“   „Halt die Klappe!“, fuhr Sakura ihn an, die Wangen rot. „So ist das gar nicht! Außerdem weißt du gar nicht, was es für eine Qual ist, Eierstöcke zu haben!“   „Und du weißt nicht, wie qualvoll es ist, dicke Eier zu haben“, erwiderte Naruto schulterzuckend. Er zwinkerte sie an und lachte, als sie ihn schlug.   „Ihr Jungs seid schlimm“, murrte sie, die Arme vor der Brust verschränkt. „Könnt ihr euch nicht ein Scheibchen von Sasuke abschneiden?“   Naruto musste grinsen. Wenn sie wüsste, wie pervers Sasuke sein konnte, dann hätte sie das bestimmt nicht gesagt. „Was grinst du so?“, wollte Sakura von ihm wissen und schubste ihn leicht, „Wie geht es Sasuke überhaupt?“   „Ach, nichts, nichts.“ Immer noch amüsiert winkte Naruto mit der Hand ab. „Und ihm geht’s gut. Er zeigt seine Gefühle nicht so offen, aber man konnte ihm dennoch ansehen, wie viel Spaß er auf der Game Show hatte und das freut mich.“ Lächelnd verschränkte er die Arme hinterm Kopf.   Sakura summte. „Ich kann gar nicht verstehen, wieso diese Karin sich für dich und nicht für Sasuke entschieden hat“, meinte sie mit einem fiesen Schmunzeln, „Wenn man euch so miteinander vergleicht, dann würde sich doch fast jede für ihn entscheiden.“   „Hey, was soll das denn heißen?!“ Grimmig verzog er das Gesicht. „Wenn ich so etwas höre… Du bist immer gemein zu mir, Sakura-chan! Wir waren mal ein Paar, falls du es vergessen haben solltest und so behandelt man seinen Exfreund nicht!“   „Ach wirklich?“ Sie schnaubte. „Du kannst Glück haben, dass wir uns immer noch so gut verstehen, Trottel. Das ist nicht selbstverständlich. Nach einer Trennung haben die Partner meistens nichts mehr miteinander zu tun.“   „Das stimmt schon“, erwiderte Naruto. Er senkte den Blick und zupfte an seinem Shirt herum. „Aber die Trennung war ja einvernehmlich und das macht auch wieder einen Unterschied aus, oder nicht?“   Sakura stimmte ihm zu. „Hat Karin Sasuke denn auch angegraben? Haben andere Mädchen ihn angegraben?“   Naruto runzelte die Stirn. Die Richtung, in die dieses Gespräch zu verlaufen schien, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Nein, hat sie nicht. Und ja, er ist ein paarmal angebaggert worden, aber du kennst ihn ja.“ Er zuckte mit den Schultern.   „Ich denke, wenn Sasuke mir mehr Zeit gibt, dann könnte etwas aus uns werden“, meinte Sakura mit einem Lächeln, die Wangen etwas gerötet. „Wir haben so eine… Verbindung zwischen uns. Ich kann es spüren, wenn wir uns ansehen und ich bin mir sicher, dass er es auch kann.“   ‚Okay‘, redete Naruto auf sich selbst ein, die Finger in sein Shirt gekrallt, ‚Beruhig dich, werd jetzt nicht ausfallend. Sakura-chan ist deine Freundin und du weißt, dass sie ihn attraktiv findet. Es ist also normal, dass sie von ihm schwärmt, besonders, da sie ja nicht weiß, dass er nun dir gehört.‘   Und ihm gehören, das tat Sasuke. Naruto war ein sehr besitzergreifender Mensch. Wenn er erst einmal in einer Beziehung war, dann wollte er auch, dass alle wissen, dass sein Partner ihm gehörte, nur ihm und dass sie gucken konnten, aber nicht anfassen, da er ihnen sonst die Finger brechen würde. Bei Sasuke war es da natürlich nicht anders und zu hören, wie Sakura von seinem Freund schwärmte, das machte ihn doch ziemlich… wütend.   „Vielleicht sollte ich ihn einfach mal nach einem Date fragen?“, mutmaßte Sakura vor sich hin. Sie tippte mit dem Finger gegen ihr Kinn, während sie laut überlegte. „Er mag Bücher, vielleicht sollte ich ihm da auch mal eins kaufen, er-“   „Verdammt!“, brüllte Naruto, als er es nicht mehr aushielt. Er musste etwas sagen, sonst würde er noch platzen! „Sasuke hat-“ … Er hat bereits eine Beziehung, nämlich mit mir! Das war es, was der Blonde sagen wollte, aber natürlich nicht konnte. Das mit dem nichts ausplappern würde anscheinend wirklich noch ein Problem werden für ihn. „Er hat… kein Interesse an einer Beziehung im Moment.“   Sakura warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Ja, okay, aber das ist kein Grund, mich so anzubrüllen!“   „Sorry“, entschuldigte Naruto sich, die Miene verlegen. „Es ist nur komisch, von meiner Exfreundin zu hören, wie sie von einem Kumpel von mir schwärmt…“, log er schließlich und biss sich auf die Unterlippe.   „Ach, Naruto.“ Sakura seufzte und strich ihm durchs Haar. „Sasuke wird dich nicht ersetzen können. Du wirst immer einen wichtigen Platz bei mir haben, nämlich hier.“ Sie legte ihre Hand über ihr Herz.   „In deinen Titten?“, fragte Kiba mit einem Grinsen nach, „Woah, versaut, Sakura!“   „Idiot!“, brüllte Sakura ihn an und ballte die Hand zur Faust. Mehr musste sie nicht tun, damit Kiba mit einem Wimmern wie ein ängstliches Hündchen den Schwanz einzog.   „Hey“, meinte Naruto und holte sein Handy heraus, als ihm endlich etwas eingefallen war, um das Thema von Sasuke zu lenken, „Wollt ihr Karin mal sehen? Ich hab sie bei Facebook geaddet.“   „Oh, natürlich!“ Sakuras Augen fingen sofort an zu leuchten, während sie ihren Blick auf das Handydisplay haftete.   „Oi, ich will auch!“ Kiba, der die ganze Zeit gegenüber von ihnen gesessen hatte, nahm seinen Stuhl, um sich links von Naruto hinzusetzen. „Warum hast du nicht früher gesagt, dass du Fotos von ihr hast, Mann?!“   „Besser spät, als nie.“ Naruto grinste und loggte sich mit seinem Handy bei Facebook ein. Das Gerät war nicht das Neuste, deswegen dauerte es etwas, aber die Zeit war schnell überbrückt, indem Kiba und Sakura rätselten, wie sie wohl aussehen würde.   „Dicke Titten.“ Kiba nickte bestimmt. „Er steht auf viel Holz vor der Hütte, also hat sie das bestimmt auch.“   „Nein.“ Sakura schüttelte entschlossen den Kopf. „Er steht auf Ärsche, also hat sie einen Knackarsch. Und wahrscheinlich eine Stupsnase.“   „Naruto und sein Nasenfetisch!“ Kiba lachte. „Darüber werd ich nie hinweg kommen, Mann. Ich mein, ich hab schon viele Fetische gehört, aber Nasen?!“   „Klappe, Köter.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Du weißt nur nicht, was der Reiz an Nasen ist, weil deine eigene so hässlich ist.“   „Hey, beleidige meine Nase nicht!“, verteidigte Kiba sie mit einem Schmollen. Er rieb sich über den Nasenrücken. „Bis jetzt hat noch nie jemand etwas Negatives über meine Nase gesagt.“   „Wie auch immer.“ Naruto winkte mit der Hand ab und tippte dann auf seine Freundesliste, um zu Karins Profil kommen zu können. „Das ist sie.“   „Oho!“ Kiba pfiff anerkennend, beide Augenbrauen hochgezogen. „Die sieht heiß aus, Alter, trotz der Brille.“   „Nichts gegen Brillen!“ Naruto rammte seinen Ellbogen in die Seite seines Freundes. Ihm waren Brillen eigentlich immer relativ egal gewesen, aber seitdem er Sasuke das erste Mal mit seiner gesehen hatte…   Man könnte schon sagen, dass er auch dafür eine Art Fetisch bekommen hatte. Sasuke sah aber auch verflucht heiß damit aus! So… intelligent, was er ja unbestreitbar auch war und dann auch noch dieses schwarze, viereckige Gestell, das so gut zu seiner blassen Haut und seinem Gesicht passte…   Einfach nur verdammt heiß. Anders konnte man es nicht beschreiben.   „Sie sieht aus wie eine Schlampe“, kommentierte Sakura, während sie auf das bauchfreie Oberteil und die kurzen Hotpants mit den kniehohen Stiefeln zeigte. „Wie direkt vom Bordstein.“   „Woah, die ist ja richtig flach!“, fiel Kiba auf einmal auf, als er sich näher zum Display beugte, um Karin besser sehen zu können. „Verdammt, dafür muss sie aber echt einen knackigen Arsch haben. Aber die Beine… Die gehen ja bis zum Himmel!“   „Sie sieht billig aus.“ Knurrend verschränkte Sakura die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht, was ihr Jungs immer an so billigen Weibern findet. Hinata sieht mit ihrer natürlichen Art da viel besser aus.“   „Das stimmt allerdings.“ Kiba nickte. „Und das nicht nur, weil ihr Busen doppelt so groß ist wie deiner und Karins zusammen genommen.“   „Mistkerl!“ Sakura gab ihm eine Kopfnuss. „Hör auf, mitten in der Öffentlichkeit über die Brüste deiner Freundin zu reden! So etwas macht man nicht!“   „Ich geb nur an.“ Murrend rieb sich Kiba über den Kopf. „Als wenn ihr Mädels da anders wärt. Ich wette, wenn ihr allein seid, dann redet ihr über die Schwanzgrößen eurer Macker.“   „Als ob!“   Die zwei Freunde stritten sich weiter und Naruto nutzte den Moment, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Noch fünf Minuten, dann würde die Pause vorbei sein. Ob das wohl noch genug Zeit war…? Seitdem das Thema Sasuke aufgekommen war, musste er die ganze Zeit an ihn denken. Heute war Montag, was hieß, dass sie sich leider nicht im Bus sehen könnten, aber er könnte ihn ja anrufen, oder nicht…?   „Hey, Leute“, unterbrach er die zwei Streithähne und richtete sich auf. „Ich muss mal eben telefonieren.“   Sakura und Kiba nickten ihm nur kurz zu, bevor sie sich sofort wieder ans Streiten machten. Glucksend schüttelte Naruto den Kopf und stellte sich dann in eine relativ ruhige Ecke, um Sasuke anrufen zu können. Er war sich nicht mehr ganz sicher, wann der andere Pause hatte, aber es war kurz nach Mittag, also hoffte er mal, dass Sasuke um diese Zeit auch frei hatte.   Er wählte die Nummer und drückte sich das Handy dann ans Ohr. Irgendwie war er ein bisschen aufgeregt, weswegen er vom einen zum anderen Bein sprang und mit den Fingern leicht gegen sein Handy trommelte.   „Ja?“, ertönte nach dem vierten Klingeln eine gewohnt genervte Stimme und Naruto musste lächeln.   „Hi, Sasuke.“   Der andere grunzte. „Hey.“   „Äh, hast du gerade auch Mittagspause?“, fragte Naruto ihn, „Oder hast du gerade Unterricht oder so?“   „Ich hab keinen Unterricht, ich hab Lesungen“, korrigierte Sasuke ihn, „Und wenn ich momentan in einer Lesung wäre, dann wäre ich nicht ans Handy gegangen.“   „Okay, macht Sinn.“ Naruto rieb sich über den Nacken. „Aber das ist kein Grund, so ein Arschloch zu sein, Mann!“   „Hn“, machte Sasuke nur.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du schlechte Laune?“, wollte er wissen.   „Nein“, war die sofortige Antwort. „Hab ich nicht.“   „Sicher?“, fragte Naruto nach, den Blick auf seine orange Chucks gerichtet. „Du hörst dich nämlich ziemlich pissig an.“ Er runzelte die Stirn und sah nach rechts, als er plötzlich das laute Gegröle und Geklatsche einiger Typen hörte. „Also?“, hakte er nach und steckte sich einen Finger ins Ohr, um Sasuke bei dem Krach überhaupt verstehen zu können.   „Ich hab keine schlechte Laune, Naruto“, erwiderte Sasuke. Seine Stimme klang grimmig und ehrlich gesagt kaufte ihm Naruto diese Antwort überhaupt nicht ab, aber er akzeptierte sie dennoch. Er wollte sich schließlich nicht streiten.   „Okay“, meinte er also und zuckte mit den Schultern.   Es herrschte kurz Pause. „Ich hoffe, du bist in der Schule und schwänzt nicht“, sagte Sasuke, nachdem er sich geräuspert hatte.   „Nein, nein, ich bin da. Hab ich dir doch gesagt.“ Naruto schnaubte. „Hab ein bisschen Vertrauen in mich.“   „Leichter gesagt als getan bei einem Idioten wie dir. Hat sich Kiba über die Figur gefreut?“   „Und wie!“ Naruto lachte laut und warf einen Blick zu seinem braunhaarigen Freund, welcher sich immer noch mit Sakura stritt. „Er hat mir bestimmt tausend Mal gesagt, dass er mich liebt und er hat die Figur die ganze Zeit befummelt und geküsst! Aber heh… Ich freu mich, dass er sich so freut, weißt du?“   „Hn. Ich glaub, ich muss deinen Freund mal daran erinnern, wem dein Arsch gehört. Das wäre nämlich ich“, erwiderte Sasuke. Seine Stimme klang tonlos, aber dennoch konnte man hören, dass er die Worte ernst meinte.   „Aww.“ Naruto gluckste und drückte das Handy fester an sein Ohr. „Ich wusste nicht, dass du so besitzergreifend bist, Sasuke. Warum legst du mir nicht direkt ein Halsband an?“   „Ich hab zuhause eins“, sagte Sasuke und Naruto wusste, dass er gerade schmunzelte. So gut kannte er ihn inzwischen. „Wir können es bei deinem nächsten Besuch also gern zum Einsatz kommen lassen.“   „Versaut“, erwiderte Naruto mit wippenden Augenbrauen. „Aber apropos. Sorry, dass ich meine Tasche von der Game Show noch bei dir hab liegen lassen, aber ich konnte sie ja schlecht mit zur Schule nehmen. Kann ich sie nachher bei dir abholen?“   „Heute ist schlecht“, meinte Sasuke, „Ich hab ziemlich lange Uni und ich muss danach an einer Aufgabe arbeiten.“   „Oh…“ Naruto schmollte. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Schade.“   „Mh.“   „Ich hätte dich heute gerne gesehen“, gab Naruto zu, die Lippen zusammen gepresst.   „Du hast mich heute gesehen, Naruto. Heute Morgen.“   „Das zählt nicht!“, widersprach der Ältere, „Du musstest vor mir aufstehen und da du so zickig warst, hast du mich gar nicht wirklich beachtet!“   Sasuke seufzte. „Ich kann heute wirklich nicht. Ich muss die Aufgabe bis Mittwoch fertig haben und wegen der Game Show konnte ich am Wochenende nicht daran arbeiten. Mir fehlt also wertvolle Zeit.“   „Huh?“ Naruto blinzelte überrascht. „Hattest du deinen Laptop nicht mitgenommen, um eben daran zu arbeiten?“   „Ja, aber du hast mir kaum Zeit zum Arbeiten gelassen und abends war ich meist schon so müde, dass ich nicht mehr als ein paar Sätze geschrieben hab.“   „Oh, okay.“ Naruto kratzte sich an der Augenbraue. „Aber morgen sehen wir uns ja, oder?“   „Ja“, bestätigte Sasuke.   „Cool.“ Ein breites Grinsen schlich sich auf Narutos Züge. „Bis morgen dann also, Bastard.“   „Bis morgen.“   Naruto wartete, bis der andere auflegte, doch das Freizeichen ertönte nicht. Stattdessen konnte er leisen, regelmäßigen Atem auf der anderen Leitung hören. „Hey!“ Er lachte. „Leg auf, Bastard!“   „Leg du doch auf“, war die Antwort.   Naruto brach in Gelächter aus. „Du kannst nicht auflegen, weil du dich nicht von meiner sexy Stimme trennen kannst, was?“   Sasuke schnaubte. „Als ob. Du bist ein Idiot.“   Wieder herrschte Stille, in der keiner auflegte und wieder musste Naruto lachen.   „Okay“, meinte Sasuke, die Stimme genervt, „Langsam aber sicher wird das Ganze lächerlich.“   „Worauf wartest du denn?“, fragte Naruto ihn grinsend. Im Hintergrund läutete es und deutete somit das Ende der Pause ein. „Du kannst doch-“   Ein Piepen ertönte und überrascht sah Naruto auf sein Handy. Die Verbindung war getrennt. Sasuke hatte aufgelegt. „Heh.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf und machte sich dann auf den Weg zu Sakura und Kiba, um seinen Rucksack zu holen und in den nächsten Unterricht zu gehen.   ~ xXx ~   „Mmh…“   Zähne knabberten an einer rosigen Unterlippe, bevor sich eine freche Zunge in seinen Mund schob. Die Zunge ertastete ihn, schmeckte ihn, bevor sie seine eigene fand und sich an ihr rieb. Sasuke grunzte und löste den Kuss, indem er seinen Kopf wegdrehte.   Naruto wimmerte und wollte ihn noch einmal küssen, doch Sasuke blieb stur und drehte seinen Kopf immer wieder weg, wenn ihm sein Mund zu nahe kam. Wenn seine Hände frei wären, hätte er Narutos Gesicht mit ihnen wahrscheinlich weg geschoben, aber sie waren nicht frei. Naruto hatte sie über seinen Kopf auf dem Bett gepinnt und sein Griff war zu stark, um sich aus ihnen lösen zu können.   „Sasuke…“, murmelte der Blonde leise und drückte seine Lippen auf seine Wange.   „Nein.“ Sasuke sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Gib mir eine Pause, okay? Meine Lippen brennen wie Feuer.“   Naruto seufzte und veränderte seine Position leicht, sodass er bequem zwischen Sasukes Beinen auf seinem Bett saß. „Okay.“   Sasuke beäugte ihn misstrauisch, doch als ihm bewusst wurde, dass der andere nicht noch einmal versuchen würde, ihn zu küssen, drehte er den Kopf wieder so, dass sie sich in die Augen sehen konnten. „Hn.“   Naruto betrachte ihn. Seine halbgeschlossenen, glasigen Augen. Die sonst so blasse Haut, die nun mit einem sanften Rotschimmer bedeckt war. Die geschwollenen, noch leicht feuchten Lippen. „Fuck“, fluchte er, die Stimme rau, „Du weißt gar nicht, wie sexy du gerade aussiehst, Sasuke…“   Er ließ eins von Sasukes Handgelenken los, um seine Hand auf sein Gesicht zu legen. Sein Daumen rieb über die rote Unterlippe und er musste stöhnen. „Deine Lippen sehen so verflucht erotisch aus, wenn sie so rot und geschwollen sind… Dagegen ist Botox nichts.“   Sasuke schnaubte. „Du weißt wirklich, wie man einem Komplimente macht“, meinte er mit hochgezogener Augenbraue, „Wer hört nicht gerne, dass seine Lippen wie aufgespritzt aussehen?“   „Hey, so meinte ich das nicht!“, rechtfertigte Naruto sich mit einem Schmollen, „Tut mir ja leid, dass mir dein Anblick den Verstand raubt und ich nicht mehr klar denken kann. Außerdem ist dein Ego eh schon groß genug, da muss ich dir nicht noch Komplimente machen.“   „Mh“, machte Sasuke, ein Schmunzeln im Gesicht, „Aber du könntest andere Dinge von mir groß machen…“   Naruto lachte. „So versaut“, knurrte er verspielt und presste seine Lippen dann auf Sasukes Wange. Der Dunkelhaarige legte den Kopf in den Nacken, um Naruto mehr Spielraum zu geben, welcher diesen auch sofort nutzte, indem er mit den Zähnen über seinen Kieferknochen kratzte und ihm dann einen Kuss auf die Unterseite des Kinns drückte.   Sasuke hob seine nun freie Hand und krallte seine Finger leicht in blondes Haar. Er strich durch die Strähnen und massierte leicht die Kopfhaut, was ihm ein zufriedenes Schnurren einbrachte, bevor er plötzlich hart daran zog.   Naruto stöhnte überrascht, als sein Kopf auf einmal von Sasuke weggezerrt wurde und sah in dunkle Augen. „Was?“, wollte er wissen, das Schmollen in seiner Stimme deutlich hörbar.   „Wir küssen uns nun bestimmt schon seit einer halben Stunde“, teilte Sasuke ihm mit und zog noch einmal an seinem Haar, „Du bist bis jetzt nie tiefer gegangen als bis zu meinem Schlüsselbein.“   „Na und?“ Verwirrt, weil sich Sasuke deswegen scheinbar beschwerte, runzelte Naruto die Stirn. „Ich liebe küssen halt und du bist verdammt gut darin, Bastard. Hast du etwa ein Problem damit? Eben schien es dir noch gut zu gefallen, wenn ich mich an die Geräusche, die du von dir gegeben hast, zurückerinnere.“   Sasuke verengte leicht die Augen. „Hast du Angst, Naruto?“, fragte er ihn.   Dieser blinzelte verwirrt. „Warum sollte ich?“ Er löste Sasukes Hand aus seinem Haar und rieb sich dann über die schmerzende Kopfhaut. Der Bastard hatte bestimmt das ein oder andere Haar heraus gerissen.   „Hast du Angst, den nächsten Schritt zu machen?“ Sasuke antwortete ihm nicht und stellte stattdessen eine Gegenfrage, während er eine Hand auf Narutos Brust legte und mit dem Daumen kleine Kreise auf ihr malte.   Naruto presste die Lippen zusammen, die Wangen etwas gerötet. „Angst ist das falsche Wort“, gab er nach einigen Sekunden schließlich zu, „Ich will nur nicht… Ich will nichts Falsches machen, weißt du? Ich hab keine Erfahrung damit, andere Kerle anzufassen.“   „Aber du hast Erfahrung damit, dich selbst anzufassen“, meinte Sasuke. Seine Hand war langsam höher gewandert, bis sein Zeigefinger unter den runden Ausschnitt von Narutos Shirt schlüpfen und über die heiße Haut darunter streicheln konnte. „Du weißt, was sich gut anfühlt und was nicht.“   „Naja, schon…“, musste Naruto ihm zustimmen. Er schluckte. Es fühlte sich wirklich gut an, Sasukes Hand auf seiner Haut zu spüren. Sie waren zwar nun schon mehrere Tage zusammen, aber mehr als Knutschen und ein bisschen aneinander reiben hatten sie noch nicht gemacht.   Naruto wusste, dass Sasuke mehr wollte und verdammt, er wollte auch mehr! Es war ziemlich unbefriedigend, solange mit seinem Freund herum zu knutschen und herum zu tollen, bis man hart wurde, aber dann nichts gegen seine Erregung zu unternehmen und stattdessen zu warten, bis sie von alleine wieder wegging. Er wollte es also auch, aber dennoch kostete es ihn Überwindung, einen anderen Kerl anzufassen.   Er hatte noch nie das Bedürfnis gehabt, einen Mann anzufassen, nie. Sasuke war da eine Ausnahme. Er war der einzige seines Geschlechts, dem Naruto auf eine intime Art und Weise nah kommen wollte, und er war sich sicher, dass er auch der einzige bleiben würde. Es fiel ihm aber dennoch schwer einen Schritt weiter zu gehen.   Ihm war aber auch klar, dass es Sasuke gegenüber nicht fair war. Sasuke hatte ihm widerwillig gebeichtet, dass er schon viel länger Gefühle für ihn hatte, als Naruto für ihn. Aber er hatte sich immer zusammen gerissen, war seinen Bedürfnissen nie nachgekommen und hatte immer die Finger von ihm gelassen. Und jetzt, seitdem sie zusammen waren, war es umgekehrt. Jetzt war Naruto derjenige, der nie die Finger von ihm lassen konnte, aber er hielt seine Berührungen immer jugendfrei, ging nie unter die Gürtellinie und damit trieb er seinen Freund schier in den Wahnsinn.   Sasuke riss sich also wirklich am Riemen, um ihn mit seiner Forschheit nicht zu vertreiben und Naruto war ihm deswegen auch echt dankbar. Das war schließlich keine Selbstverständlichkeit. War es nun also nicht langsam an der Zeit für ihn, sich bei Sasuke dafür zu revanchieren…?   „Aber?“, fragte Sasuke nach, der sein Zögern richtigerweise als ein nicht laut ausgesprochenes ‚aber‘ gedeutet hatte.   „Ich weiß, was mir gefällt.“ Naruto leckte sich über die Lippen. „Aber ich weiß nicht, was dir gefällt.“   „Dann kannst du fragen.“ Sasuke sah ihn an, die Miene ernst. „Oder…“ Langsam wanderte seine Hand herunter, über seine Brust, seinen Bauch, bis seine Finger schließlich an seinem Hosenbund ruhten. „Oder ich kann es dir zeigen.“ Er hielt Augenkontakt mit dem Blonden, während seine Hand noch tiefer glitt, bis sie sanft auf der leichten Beule zwischen seinen Beinen ruhte. Er rieb mit dem Handballen über die Beule und Naruto musste stöhnen.   Seine Muskeln zuckten und obwohl es nur eine leichte Berührung war, drückte sich seine Hüfte der Hand entgegen, um mehr Reibung in seiner Lendengegend verspüren zu können. Naruto biss sich auf die Unterlippe, fast schon peinlich berührt, was so eine kleine Berührung bei ihm auslösen konnte. Er kam sich vor wie ein pubertierender Schuljunge, der gerade das erste Mal angefasst wurde und nicht wie ein zweiundzwanzig Jahre alter Kerl, welcher schon seit über sieben Jahren Sex hatte!   Er sah Sasuke an und dieser schmunzelte, die Augen halbgeschlossen, während er seine Hand nun mit etwas mehr Kraft gegen die Beule reiben ließ. Naruto war bis jetzt nur ein wenig hart gewesen, aber er konnte spüren, wie seine Erregung von Sekunde zu Sekunde größer wurde.   Naruto stöhnte erneut, als Sasukes Daumen die Konturen seines Glieds nachstrich und beugte sich nach vorne, sodass ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt waren. „Fuck“, wisperte er leise, während sich sein Becken der blassen Hand entgegen drückte.   Sasuke blickte ihn an, ein hungriger Ausdruck in den Augen, und küsste ihn. Naruto keuchte und presste ihre Lippen mit mehr Kraft aufeinander. Er saugte an Sasukes Unterlippe und schob seine Zunge dann in seinen Mund. Sasuke grunzte und neigte den Kopf leicht. Die Reibungen mit seiner Hand wurden dabei immer intensiver, immer schneller, bis die Berührungen mit einem Mal ganz stoppten.   Naruto atmete schwer und lehnte sich etwas zurück. Nicht viel, nur so weit, dass sich ihre Lippen beim Sprechen noch leicht streiften. „Warum hast du aufgehört?“, wollte er atemlos wissen. Er stieß sein Becken gegen die Hand, doch diese blieb still und rührte sich nicht. „Sasuke?“   Dieser hatte die Augen geschlossen. Sein schneller Atem kitzelte Naruto so verführerisch, so verlockend, dass er ihn einfach noch einmal küssen musste. Sasukes Finger zuckten leicht und dann strichen sie langsam nach oben, bis sie bei seinem Hosenbund angekommen waren. Er zögerte kurz, dann öffnete er den Knopf von Narutos Jeans.   Der Blonde verharrte für einen Moment, seine Lippen immer noch gegen Sasukes gepresst, bis er sich wieder entspannte. Sasuke hatte noch nie seinen Schwanz gesehen, das würde nun sein erstes Mal sein und irgendwie machte Naruto dieser Gedanke etwas nervös. Es war nicht so, als wenn sich Naruto für sein bestes Stück schämen würde, er wusste, dass er gut bestückt war. Aber Sasuke war schwul, er hatte schon einige Schwänze in seinem Leben gesehen und irgendwie ergriff ihn die lächerliche Angst, dass ihm nicht gefallen würde, was er sah, wenn er seine Hose öffnete.   Doch dann kratzten Zähne sanft über seine Zunge und Sasuke schloss seine Lippen um sie, um zu saugen und Naruto musste stöhnen, seine kindischen Unsicherheiten wie weggeblasen. Sasukes Finger waren inzwischen zu seinem Reißverschluss gewandert und zogen diesen langsam herunter. Narutos Erregung zuckte bei der Reibung, die dabei entstand und dann war seine Hose schließlich offen.   Sasukes Hand legte sich auf seinen Oberschenkel und drückte ihn leicht nach hinten. Naruto verstand den stummen Hinweis sofort. Widerwillig löste er seinen Mund von dem seines Freundes – aber nicht ohne ihn davor nochmal kurz zu küssen – und beugte sich zurück, bis er kniete. Sasuke leckte sich über die Lippen und richtete sich auf. Er legte seine Hände auf Narutos Jeans und zog sie ihm langsam – mit seinen Boxershorts – herunter. Naruto half ihm dabei, sie bis zu seinen Knien herunter zu ziehen.   Naruto konnte Sasukes Blick auf seiner nun freien Erregung spüren und er zappelte etwas nervös herum. „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er mit einem kleinen, aber frechen, Grinsen nach, während er mit der Hand über seinen Bauch rieb.   „Beeindruckend“, meinte Sasuke und hob den Blick, bis er in blaue Augen sehen konnte. Er schmunzelte.   Naruto atmete langsam aus, erleichtert, dass Sasuke wohl wirklich nichts an seiner Männlichkeit auszusetzen hatte. Und ehrlich gesagt gab es an dieser auch nichts auszusetzen! Er war perfekt genau so, wie er war und Naruto war stolz auf sich! Hätte Sasuke sein bestes Stück beleidigt, hätte er ihm wohl eine rein geschlagen.   Aber dies schien nicht der Fall zu sein, also war alles. Alles war okay.   ~ xXx ~   Sasuke hatte die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet und trug einen durchaus zufriedenen und gesättigten Ausdruck im Gesicht. Seine Wangen waren gerötet, genauso wie sein Hals und seine Schulterspitzen. Naruto schluckte, als er dies sah und beugte sich vor, um seine Lippen auf die entblößte Kehle zu drücken.   „Du bist so sexy“, wisperte er gegen die Haut, als Sasukes Fingerspitzen über seinen Nacken streichelten. „Dein Gesicht sieht so verfickt erotisch aus, wenn du kommst, Sasuke… Das ist ungelogen das Heißeste, was ich je in meinem Leben gesehen hab.“   Sasuke brummte nur leise und Naruto küsste die Unterseite seines Kinns. „Und? Wie war dein erster Blowjob von einem heterosexuellen Mann, welcher übrigens auch gerade den ersten Blowjob in seinem Leben gegeben hat?“   „Es war nicht mein erster Blowjob von einem heterosexuellen Kerl, aber es war durchaus… gut. Überraschend gut sogar“, gab Sasuke mit einem Schmunzeln zu. Seine Stimme war immer noch etwas rau. „Du musst mehr auf deine Zähne achten und vielleicht ein bisschen mehr Zunge benutzen, aber ansonsten… Ich hätte nicht gedacht, dass du so mutig wärst und hab eigentlich vermutet, dass du die Sache etwas zögerlicher angehen würdest.“   „Hab ich eigentlich auch gedacht…“ Naruto lachte leise. „Aber als ich deinen Schwanz gesehen hab… Keine Ahnung, das hat mich heiß gemacht und ich konnte irgendwie nicht mehr denken.“   „Gut zu wissen, was für ein Effekt mein Schwanz auf dich hat“, erwiderte Sasuke amüsiert. Er zog leicht an seinen Haaren und drückte Naruto dann etwas von sich weg.   Naruto grinste und sah sich nach irgendetwas um, an dem er seine schmutzige Hand abputzen konnte. Er war wirklich verdammt nervös gewesen und hatte sich tagelang Gedanken darüber gemacht, wie er wohl reagieren würde, wenn sie einen Schritt weiter gingen.   Und jetzt, wo das alles hinter ihm lag, kam er sich ein wenig bescheuert vor. Er hatte sich wirklich viel zu sehr den Kopf darüber zerbrochen. Es war alles angenehm und überhaupt nicht abschreckend gewesen. Im Gegenteil! Jetzt, wo er es hinter sich hatte, konnte er kaum noch warten, bis sie es wieder tun würden!   Armer Sasuke… Naruto glaubte, dass er da gerade ein Monster mit ihm erschaffen hatte.   ---------------------------------------------------------------------------------   Zensierter Inhalt: Sasuke gibt Naruto einen Handjob und Naruto bläst ihm dafür einen. Ihr habt so ein Glück, Leute! Mein Internet war bis Donnerstagabend kaputt (deswegen fällt What Hurts The Most diese Woche auch aus, sorry!), aber ja, geht es ja wieder und so. Das ist auch der Grund, warum das Kapitel ein bisschen später da ist, an dieser Stelle nochmal vielen Dank an Anyi, die das Kapitel so schnell korrigiert hat   Und wow, Naruto… Man sagt seinem Partner nicht, dass seine Lippen wie Botox aussehen, wow XD *mit dem Kopf schüttel*   Übrigens, Leute, ich weiß nicht warum, aber bei dem Blowjob muss ich immer… wirklich immer an… Karneval und Clowns denken O___O Ich hab echt keine Ahnung warum und das ist wirklich extrem befremdlich, aber muss da immer dran denken XD Ich glaub, weil ich das Kapitel um Karneval rum geschrieben hab oder weil mein Vater mir irgendnen Zeitungsartikel über Karneval vorgelesen hatte… Naja… x’D   Ich hab wirklich so viele Kommis beim letzten Kapitel bekommen und das freut mich echt mega doll ;x; Ich muss ja sagen, dass ich etwas nervös war bzw. bin, weil ich weiß, dass einige Leute nur interessiert, wie die Leute zusammenkommen und den Rest dann nicht mehr lesen, aber ich hoffe, dass ihr mir die letzten zwei (mit diesem 3) Kapitel auch noch treu bleibt! *alle mal knuddel*   Auf die Kommis werde ich auch noch antworten, es sind nur so viele und ich will erst einmal das Kapitel möglichst rechtzeitig hochladen und so, sorry qq   Im nächsten Kapitel von Black Like Coffee: Naruto erfährt am eigenen Leibe, dass nicht alle Menschen so offen mit homosexueller Liebe umgehen und es noch viele, intolerante Schweine gibt. Und dann wird der arme Kirby auch noch traumatisiert, oh je…!   Bis dann Kapitel 15: Neugierige Beobachter -unzensiert- ---------------------------------------------- „Woah, Alter!“ Grölend schlug sich Kiba aufs Knie, als sich Naruto zu ihm und Sakura gesellte und Platz an ihrem Stammtisch in der Schulcafeteria nahm. „Mit wem hast du denn rumgemacht? Einem Vampir?!“   „Was?“ Verwirrt runzelte Naruto die Stirn, während er sein Mittagessen für den heutigen Tag herausholte, welches aus einer Plastikbox gefüllt mit dem Reis-Curry-Gericht, das Sasuke gestern gemacht hatte, bestand. „Wovon redest du?“   „Dein Hals!“ Immer noch lachend tippte Kiba ihm auf eine Stelle an seinem Hals, knapp über seinem linken Schlüsselbein. „Du hast einen riesengroßen Knutschfleck!“   „Knutschfleck?!“, wiederholte Naruto laut, wobei sich seine Stimme fast überschlug vor Schock. „Was zur…“ Er holte schnell sein Handy heraus, um sich in der Spiegelung des Displays betrachten zu können und tatsächlich: Ein riesiger Knutschfleck zierte seine gebräunte Haut. Wie zur Hölle hatte er das nur übersehen können?!   „Ich weiß nicht, ob man das noch als Knutschfleck bezeichnen könnte“, meinte Sakura nachdenklich, die Lippen zusammen gepresst, „Für mich scheint das eher ein gewöhnlicher blauer Fleck zu sein, so dunkel und groß, wie das aussieht.“   „Oder er hatte einfach eine grobe Partnerin“, warf Kiba ein und wackelte mit den Augenbrauen.   Naruto fluchte leise und rieb sich mit der Hand über den Knutschfleck, fast so als würde er hoffen, dass er wie Dreck verschwinden würde, wenn er nur lange genug darüber rieb. Aber natürlich würde er nicht verschwinden, da er schließlich wusste, dass es kein Dreck, sondern Sasukes Tun war. Naruto war gestern nach der Schule mit zu ihm nachhause gefahren und dort hatten sie sich… ein bisschen miteinander amüsiert.   Im Klartext also: Sie hatten rumgemacht, wie die hormonellen Teenager, die sie einst waren. Naruto wusste, dass Sasuke beißen mochte und er wusste auch, dass er es mochte, ab und an etwas grober zu werden. Er konnte sich auch daran erinnern, wie Sasuke ihn mehrmals gebissen hatte, aber wie dieser dunkelblaue Fleck auf seinem Hals entstanden war, konnte er sich einfach nicht erklären.   „Verfluchter Bastard“, murrte er leise vor sich hin. So leise, dass seine Freunde ihn nicht hören konnten. „Das war wahrscheinlich Rache für den Knutschfleck, den ich ihm vor einigen Tagen verpasst habe.“   Naruto war bewusst, dass es eigentlich ziemlich kindisch war, sich gegenseitig Knutschflecke zu machen in ihrem Alter, aber es war ja nicht so, als wenn er es mit Absicht gemacht hätte! Es war ja nicht seine Schuld, dass Sasuke so schrecklich blass war, sodass das Mal, welches Naruto mitten auf seiner Kehle hinterlassen hatte, quasi leuchtete und die Aufmerksamkeit aller Menschen direkt auf sich zog!   „Was hast du gesagt?“ Mit neugierigem Blick beugte sich Kiba näher zu ihm. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass du eine neue Flamme hast!“   „Hab ich auch nicht“, stritt Naruto sofort murrend ab. Er nahm die Essstäbchen in seine rechte Hand und fing an, sich den Reis in den Mund zu stopfen.   „Schon wieder ein One-Night-Stand?“, fragte Sakura seufzend nach. Sie rieb sich über die Schläfe. „Ich glaub, du lernst nie, Naruto.“   „Es war kein One-Night-Stand“, bestritt Naruto mit vollem Mund. Ein paar Reiskörner landeten beim Sprechen auf dem Tisch, weswegen Sakura angewidert das Gesicht verzog. Er rieb sich mit dem Ärmel über den Mund, bevor er weiter sprach. „Ich will nicht darüber reden, okay?“   „Öh, okay…“ Kiba rieb sich über den Hinterkopf und griff dann nach seinem Red Bull, um einen Schluck davon zu nehmen. „Ich kenn dich, Mann. Normalerweise prahlst du immer über deine Eroberungen, also ist es ziemlich vielleicht wirklich kein Knutschfleck.“   Naruto grunzte nur – das hatte er sich wahrscheinlich von Sasuke angewöhnt – und schaufelte dann weiter Essen in sich hinein, als wenn er Angst hätte, jeden Moment den Hungertod zu erleiden. „Wie geht es Hinata?“   Kiba blinzelte, scheinbar überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel, bevor er grinste. „Gut, gut. Ihre Familie hat ja überlegt, ob sie nicht eine zweite Bäckerei aufmachen sollten, und sie haben sich nun doch dafür entschieden.“   „Na endlich!“ Lächelnd rollte Naruto mit den Augen. „Ich hab denen immer gesagt, die sollen aus ihrer Bäckerei eine richtige Ladenkette machen. Ich mein, es ist immer voll bei ihnen, jeder liebt die Backwaren und ich bin mir sicher, dass sich eine zweite Filiale lohnen wird.“   „Auf jeden Fall“, stimmte Sakura mit einem Nicken zu. Sie strich sich die Haare aus den Augen. „Das war definitiv die richtige Entscheidung.“   „Jepp, hab ich ihr auch gesagt.“ Kibas Finger trommelten leicht gegen die halbleere Dose seines Red Bulls. „Sie wissen aber noch nicht genau, wo sie die nächste Bäckerei aufmachen werden, da mehrere gute Plätze vorhanden sind.“   Der Blonde summte nachdenklich. „Was ist mit der Innenstadt?“, fragte er nach, „Dieser eine riesen Kiosk neben diesem Buchladen hat doch vor einiger Zeit zugemacht, oder nicht?“ Er holte eine Flasche Fanta aus seinem Rucksack und nahm einen Schluck von ihr. „Wär das nicht ein guter Ort? Das ist ziemlich zentral und soweit ich weiß sind keine anderen konkurrierenden Fressbuden in der Nähe.“   „Ich glaub, der Standort ist auch in der engeren Auswahl“, erwiderte Kiba, die Stirn nachdenklich gerunzelt.   „Cool.“ Grinsend nahm Naruto wieder seine Essstäbchen in die Hand. „Ich sollte Gebäudemanager werden oder so. Ich hab voll den Durchblick, Mann!“   Sakura prustete und schlug ihm auf den Hinterkopf. „Wohl kaum. Jeder, der einen guten Menschenverstand hat und etwas Ahnung von Geschäften hat, würde ihnen raten, die nächste Filiale da zu eröffnen.“   „Naja, du sagst es ja schon selbst, Sakura.“ Kiba kratzte sich am Kopf, ein spitzbübisches Funkeln in den Augen. „Guter Menschenverstand? Wir wissen alle, dass Naruto das nicht hat.“   „Stimmt.“ Naruto nickte langsam und leckte sich etwas Currysoße vom Mundwinkel. „Wenn ich dies hätte, dann wäre ich nicht mit euch befreundet.“ Er lachte, als sie beide gleichzeitig nach ihm schlugen und hielt sich schützend die Arme vors Gesicht.   „Du kannst froh sein, uns zu haben!“, meinte Sakura entrüstet. Sie presste die Lippen zusammen und nippte an ihrem Kaffee.   „Eben!“, stimmte ihr Kiba eifrig nickend zu. „Du bist schon so oft in deinem Leben übers Ohr gehauen worden, Mann, das ist nicht mehr feierlich. Du bist einfach viel zu naiv!“   „Na und?“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen und blickte dann grimmig in seine Essensbox. „Ist es denn so schlimm, dass ich in allen Menschen das Gute sehen will?“   „Nein, natürlich nicht.“ Seufzend kreuzte Sakura die Beine und zupfte dann an ihrem Rock herum, damit er ihre Knie bedeckte. „Aber wenn ein Mädchen mit kiloweise Schminke und geschätzten zwei Tonnen Gewicht auf dich zugedackelt kommt und dich nach Geld bittet, weil sie laut eigenen Aussagen obdachlos ist und Geld braucht, um sich etwas zu essen kaufen zu können, da sie seit Wochen nichts mehr hatte, dann gibt man ihr keine 500 Yen!“   Naruto verzog das Gesicht, als er daran zurück erinnert wurde und rieb sich dann über den Nacken. „Okay, im Nachhinein geb ich zu, dass es ziemlich dumm von mir war. Aber es hätte ja sein können, dass sie wirklich obdachlos war und ich wollte nicht am nächsten Tag in der Zeitung lesen, dass ein armes Mädchen verhungert ist mit dem Wissen, dass ich sie hätte retten können!“   „Sie sah aus wie ein Walross!“ Kiba fuchtelte wild mit den Armen herum. „Sie war nicht am Verhungern! Sie sah so aus, als hätte sie sich Winterspeck für die nächsten zehn Jahre angefressen!“   „Jaja, ist ja gut.“ Schmollend flickte Naruto seinem Freund ein Reiskorn ins Gesicht. „Jeder macht mal Fehler und verschätzt sich, okay?“   „Also diesen Fehler konntest nur du machen“, erwiderte Sakura seufzend. Sie nahm ihren Kaffeebecher in die Hand und pustete, um die Flüssigkeit zu kühlen. „Aber das war ja auch nicht das erste Mal und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal sein wird. Du bist einfach viel zu gutgläubig und das sieht man dir auch an.“   „Eben“, stimmte Kiba ihr zu, „Du hast irgendetwas an dir, was die Freaks an dich lockt.“   Mit einem fetten Grinsen sah Naruto sie beide an. „Und hier wären wir auch schon wieder bei der Tatsache, warum ich mit euch befreundet bin.“ Er lachte, als er Sakuras zornigen Blick sah, aber nicht für lange, da sich ihr Ellbogen plötzlich in seinen Magen rammte und ihm erfolgreich den Atem nahm. „Sakura…chan…“, keuchte er, „Ich… sterbe…“   „Mach keine Versprechen, die du nicht halten kannst.“ Sakura schnaubte, hatte allerdings ein kleines Lächeln auf den Lippen, als sie ihn wieder atmen ließ. „Du bist echt schon eine Nummer für dich, Naruto.“   „Ich nehm das mal als Kompliment“, erwiderte dieser und widmete sich dann wieder seinem Essen. Verdammt, Sasuke war aber auch ein göttlicher Koch! Er musste ihn unbedingt dazu bringen, öfter für ihn zu kochen! So, wie er seinen Freund kannte, würde er dies sicher nicht freiwillig machen, aber er war sich sicher, dass er ihn überreden konnte, wenn er ihm zeigte, wofür seine große Klappe noch so alles gut war.   „Übrigens, Jungs!“ Sakura klatschte in die Hände, ein aufgeregtes Glitzern in den grünen Augen. „Ich hab ja bald Geburtstag, wie ihr wisst.“   „Gott, ich kann nicht glauben, dass du dreiundzwanzig wirst!“ Grinsend zeigte Kiba mit dem Finger auf sie. „Du bist die Älteste in unserer Gruppe, Oma!“   Sakuras linkes Auge zuckte gefährlich. „Du findest also, dass ich alt bin? Hab ich das richtig verstanden?“   Naruto verstand die Warnzeichen sofort und legte Kiba hektisch eine Hand über den Mund, damit er sie nicht noch weiter reizen konnte. „Du bist doch nicht alt, Sakura-chan!“, redete er ihr mit einem zitternden Grinsen aus, „Kiba wird in ein paar Monaten ja auch dreiundzwanzig, also hör nicht auf ihn! Du bist in der Blüte deines Lebens, Sakura-chan! Du bist eine junge Knospe, die gerade erst richtig aufgeht und ihre wahre Schönheit der ganzen Welt präsentiert.“   Kiba fing an zu lachen und Naruto rümpfte die Nase, als er plötzlich Speichel auf seiner Handfläche spürte und nahm seine Hand schnell weg, um sie an Kibas Hose wieder abzuwischen. „Hör auf mich anzuspucken, Köter! Ich will dein AIDS nicht.“   „Du hörst dich genauso an wie Lee, Mann“, meinte der Braunhaarige immer noch lachend. „Ohne Scheiß, ey, genau wie er!“   Auch Sakura konnte ein amüsiertes Lächeln nicht verbergen. „Das war wirklich die beste Darstellung von Lee, die ich je gehört habe.“   „Tja, Lee und ich sind eben Brüder im Herzen.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen, welche bei weiten nicht so buschig waren wie die seines Freundes, und nippte dann an seiner Fanta. „Also, was war wegen deinem Geburtstag, Sakura-chan?“   „Mir ist eine wirklich gute Idee eingefallen, was wir an meinem Geburtstag machen könnten.“ Sie sah ihre Freunde abwechselnd an. „Ein Wochenendausflug!“   „Fuck, ja!“, brüllte Kiba sofort begeistert und warf seine Faust in die Luft, wobei er fast seine Red Bull Dose umschüttete. „Ich bin immer froh, wenn ich mal aus diesem Kaff hier raus kann!“   Auch Naruto war sehr angetan von dieser Idee. Früher, als sie noch Teenager waren, hatten sie einmal im Monat solch einen Wochenendtrip gemacht und es war immer extrem spaßig gewesen. „Das haben wir echt schon ewig nicht mehr gemacht!“, meinte Naruto aufgeregt, ein freudiges Grinsen im Gesicht, „Gute Idee, Sakura-chan!“   „Natürlich. Es war ja auch meine Idee.“ Sie flickte sich gespielt arrogant eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kicherte dann glücklich. „Ich hab überlegt, ob wir nicht das Wochenende nach meinem Geburtstag für den Ausflug nehmen sollten? Der Montag danach ist ja ein Feiertag und dann könnten wir Freitag hinfahren und Montagmorgen wieder zurückfahren.“   „Also ich bin dabei!“ Schmunzelnd schlug Kiba mit der Hand auf den Tisch. „Wen wolltest du denn alles für den Trip einladen?“   „Also ich dachte an mich, euch beide, Hinata und…“ Sakura biss sich auf die Unterlippe. Sie wirkte auf einmal ungewohnt schüchtern, so als wäre sie sich nicht ganz sicher, ob dies eine gute Idee wäre oder nicht. „Und Sasuke.“   „Sasuke?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. Ein Wochenende mit seinen Freunden und Sasuke…? Das wäre doch… „Cool! Das wäre echt toll, wenn Sasuke dabei wäre!“ Er und Sasuke für ein Wochenende in einem Hotelzimmer weg von Konoha? Damit verband er nur gute Erinnerungen… Sehr gute.   „Eben, find ich auch.“ Sakura nickte und senkte dann langsam den Blick. „Aber die Frage ist, ob er auch mit will…“   „Huh, stimmt.“ Naruto kratzte sich am Kopf, die Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt. „So, wie ich ihn kenne, hat er wahrscheinlich keine Lust.“   Sakura seufzte. „Hab ich mir schon gedacht“, murmelte sie leise, während sie mit ihrem Ohrring herum spielte.   „Aber…!“ Grinsend hielt der Blonde den Zeigefinger in die Höhe. „Wir wissen alle, dass ich sehr überzeugend sein kann, wenn ich will und ich bin mir sicher, dass ich ihn dazu überreden kann!“   „Wirklich?!“ Sakura strahlte ihn an. „Das wäre ja fantastisch, Naruto!“   „Heh.“ Naruto grinste sie an und versuchte das Gefühl der Eifersucht, welches sich bei Sakuras offensichtlicher Freude über Sasukes eventuelle Präsenz bei ihrem Ausflug in seinen Bauch geschlichen hatte, zu ignorieren. „Ich werd ihn heute leider nicht im Bus sehen, weil wir ja früher Schluss haben, aber wir wollten uns eh in einem Café treffen und dann frag ich ihn nachher mal.“   „Dankeschön!“ Sakura schlang die Arme um seinen Nacken und umarmte ihn. Naruto lächelte und strich ihr sanft über den Rücken.   „Im Café treffen?“, fragte Kiba mit erhobener Augenbraue nach. „Das hört sich so verdammt nach einem Date an!“   „Gar nicht wahr!“ Naruto sah ihn grimmig an, die Wangen leicht gerötet. „Nur weil ich mit ihm zusammen ins Café gehe, ist das doch keine Verabredung, Alter!“   „Oh doch.“ Kiba wippte mit den Augenbrauen. „Das ist der Inbegriff eines Dates!“   Naruto schnaubte und legte dann mit einem fiesen Schmunzeln den Kopf schief. „Ach wirklich? Na, dann hatte ich laut deiner Definition schon tausend Dates mit Hinata und das, während ihr zusammen wart.“   Der Braunhaarige riss die Augen auf. „Arschloch!“, knurrte er und nahm ihn in den Schwitzkasten, um seine Knöchel gegen seinen Kopf zu reiben. „Das ist was anderes und das weißt du!“   „Ahhh! Nein, Kiba, fuck!“ Naruto fing an zu zappeln und versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff seines Freundes zu lösen. „Hör auf! Meine Haare fangen gleich an zu brennen! HÖR AUF!“   ~ xXx ~   Das Glöckchen am Eingang des Cafés Chidori begrüßte mit einem Klingeln den neuen Gast. Naruto, welcher gerade damit beschäftigt war, die Speisekarte zu lesen, hob den Kopf und lächelte, als er Sasuke erblickte.   „Hier, Bastard!“, rief er ihm zu und winkte mit den Armen in der Luft, um die Aufmerksamkeit des anderen zu gewinnen.   Sasuke sah ihn und ging dann langsam auf ihn zu, Hände in der Hosentasche. Als er vor dem Tisch, an welchen Naruto bereits saß, angekommen war, blieb er stehen. Er betrachtete die kitschige Tischdekoration und die brennende, rote Kerze auf der Mitte des Tisches für einige Sekunden und presste die Lippen dann zusammen.   „Wenn du mir einen Heiratsantrag machen willst, dann tret ich dir so hart in den Arsch, dass du monatelang nicht mehr gehen kannst, Naruto“, sagte er ihm, die Muskeln im Kiefer angespannt, „Und das ist keine leere Drohung, sondern ein Versprechen.“   „W-Was? Gott, nein!“, quiekte Naruto geschockt, die Wangen heiß, während er wie wild mit den Armen herum fuchtelte. „Ich will dir keinen Antrag machen, du Bastard, ehrlich!“   „Warum dann das?“ Sasuke nickte mit dem Kopf zum Tisch. „Das Ambiente wirkt schrecklich romantisch.“   „So sind alle Tische geschmückt! Sieh dich doch nur mal um!“, rief Naruto aus. „Und die Kerze war schon angezündet, als ich mich hier hingesetzt habe!“ Er tippte gegen die bereits getrockneten Wachsstellen an der Kerze, die vor einiger Zeit herunter gelaufen waren. „Ehrlich, Sasuke!“   Der Dunkelhaarige wirkte immer noch etwas skeptisch, hängte seinen Mantel aber dann doch um die Stuhllehne und setzte sich hin. „Hn.“   „Also bitte!“ Immer noch geschockt davon, dass Sasuke ihm scheinbar so etwas zutraute, rieb er sich über die Brust, um sein wild klopfendes Herz zu beruhigen. „Wie kommst du darauf, dass ich dir einen Heiratsantrag machen will? Wunschdenken?“   Der letzte Kommentar brachte ihm einen bösen Blick ein. „Sagte ich doch bereits.“ Sasuke schnappte sich die Speisekarte, um sich anzusehen, was das Café alles anbot. „Es wirkt alles sehr romantisch.“   „Tut es das?“ Naruto kratzte sich am Kopf und sah sich dann um. Jetzt, wo er es sagte, fiel ihm auch auf, dass die meisten Leute, die hier saßen, wohl Pärchen zu sein schienen. „Huh. Nicht, dass ich viel Ahnung von Romantik habe, aber ich schätze es wirkt schon so.“   Sasuke grunzte. „Eben.“   „Aber ich bin auch das erste Mal hier.“ Naruto stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab. „Hinata hat mir das Café vor einiger Zeit empfohlen und ich dachte, wir könnten es mal besuchen.“   „Hn.“   „Ich merk schon, wir sind heute wieder sehr gesprächig, Herr Uchiha.“ Naruto rollte mit den Augen und trat Sasuke leicht unterm Tisch. „Hast du schon zu Mittag gegessen?“   „Nein.“ Sasuke legte die Speisekarte wieder auf die Seite. „Ich bin direkt nach der Uni hierhin gekommen, ich hatte also keine Möglichkeit dazu.“   „Wollen wir dann einen Happen essen?“, fragte Naruto ihn. „Ich könnte nämlich schon etwas vertragen…“ Er rieb sich über den Bauch.   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Okay.“   Naruto lehnte sein Gesicht in seine Handfläche, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Bastard“, beleidigte er ihn liebevoll. Er streckte sein Bein aus, um mit dem Fuß über Sasukes Wade zu streichen.   Sasuke schmunzelte und verschränkte die Hände ineinander, um sein Kinn darauf zu legen. „Idiot.“   „Mh.“ Naruto leckte sich über die Lippen, während sein Fuß immer höher wanderte. „Ich will dich küssen“, gab er mit einem Raunen zu, „Du siehst heute so unglaublich heiß aus. Du weißt, dass ich darauf steh, wenn du den Kragen deines Hemdes so hochstellst wie der arrogante Schnösel, der du bist.“   „Ich kleide mich nur meines Intellekts entsprechend“, erwiderte Sasuke schmunzelnd. Er spreizte die Beine, als Narutos Fuß inzwischen so hoch gewandert war, dass er über die Innenseite seines Oberschenkels strich. „Genauso wie du mit der Kleidung deine Intelligenz zeigst.“ Er deutete auf das Shirt, das Naruto trug und dieser blickte an sich hinab.   Es war ein schwarzes Shirt mit einem weißen Kreis in der Mitte, in welchem sich ein blauer Stern befand. Es war eine Parodie auf die Firma Converse. Anstatt „Converse All Star“ standen um den Stern die Wörter „Perverse Pornstar“. Als Naruto das Shirt das erste Mal gesehen hatte, hatte er sich tot gelacht und sofort gewusst, dass er es haben musste.   „Das hat nichts mit Intelligenz zu tun.“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Ich mache damit nur meine besten Eigenschaften deutlich.“   „Natürlich.“ Sasuke rollte mit den Augen und sah dann zur Kellnerin, als sich diese zu ihnen gesellte und sie nach ihrer Bestellung fragte.   Naruto entschied sich für eine heiße Schokolade mit Sahne und Akashiyaki, während Sasuke einen Kaffee und Reisbällchen bestellte. Die Kellnerin bedankte sich bei ihnen für ihre Bestellung und verschwand dann auch schon wieder.   „Die Arme wirkt etwas gestresst“, kommentierte Naruto, während er beobachtete, wie die Kellnerin von einem Tisch zum anderen hetzte.   „Es ist ihre eigene Schuld.“ Sasuke trommelte mit den Fingern gegen den braunen Holztisch. „Sie hätte einen anständigen Beruf lernen können, dann müsste sie jetzt nicht kellnern.“   „Ach komm.“ Naruto rollte mit den Augen. „Du kennst die doch gar nicht. Vielleicht macht ihr der Job ja Spaß?“   „Hn.“ Sasuke drehte den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.   Naruto seufzte leise und rieb mit seiner Schuhspitze über Sasukes Oberschenkel, bevor er seinen Fuß wieder zurückzog. „Wie war dein Tag bis jetzt so? Wie war die Uni?“   „Ganz okay“, antwortete Sasuke, den Blick immer noch aus dem Fenster und auf die Leute gerichtet, die durch die Einkaufspassage schlenderten. „Ich hab heute das Ergebnis für meine letzte Arbeit bekommen.“   „Und?“ Naruto sah ihn neugierig an. „Was hast du?“   „100 Prozent.“   „Wow, was für eine Überraschung!“ Im gespielten Schock riss Naruto die Augen auf, bevor er leise lachte. „Alter Streber.“ Er beugte sich über den Tisch, um ihm leicht gegen den Oberarm zu boxen.   „Du bist doch nur neidisch“, erwiderte Sasuke mit einem fiesen Schmunzeln. Er verschränkte die Hände auf dem Tisch und sah Naruto an.   „Pah! Ich hatte in meiner letzten Klausur 79 Prozent, ich werd immer besser!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Bald werd ich dich eingeholt haben, Bastard!“   „Ja“, sagte Sasuke, „Und die Erde ist eine Scheibe.“   „Hey!“ Naruto schmollte. „Du hast auch überhaupt kein Vertrauen in mein Können, oder?“   Die Kellnerin kam vorbei, um ihnen ihre Getränke zu bringen und Naruto bedankte sich mit einem Lächeln bei ihr, während Sasuke nur sein typisches „Hn“ von sich gab.   „Ich will nur, dass du dich noch mehr anstrengst“, erwiderte Sasuke. Er nahm die Tasse in die Hand und pustete, um den heißen Kaffee etwas zu kühlen. „79 Prozent sind 21 Prozent zu wenig.“   Naruto seufzte. „Jaja“, murrte er und winkte mit der Hand ab. Er wusste es ja wirklich zu schätzen, dass sein Freund versuchte ihn zu motivieren, aber die grobe und beleidigende Art und Weise, mit der er dies machte, ließ nun trotzdem etwas zu wünschen übrig.   Sasuke führte die Tasse zu seinen Lippen und Naruto beobachtete fasziniert, wie sich sein Adamsapfel beim Schlucken auf und ab bewegte. Sasuke legte die Tasse wieder auf die Untertasse und leckte sich über die Lippen und nun war Naruto derjenige, der schlucken musste.   Warum musste Sasuke aber auch so verflucht verlockende Lippen haben, dass er an nichts anderes denken konnte, außer ihn zu küssen?! Naruto ließ seine Zunge nachdenklich über seine Eckzähne gleiten und sah sich dann um. Er fand es immer noch ein wenig komisch, einen anderen Mann in der Öffentlichkeit und vor den Augen anderer zu küssen, aber inzwischen hatte er sich eigentlich schon daran gewöhnt.   Da er sich und seine Beziehung mit Sasuke bei seinen Freunden allerdings noch nicht geoutet hatte, war er immer etwas vorsichtig, bevor er ihn küsste und ging davor sicher, dass keiner seiner Bekannten in der Nähe waren. Genau wie jetzt.   Als er kein bekanntes Gesicht entdecken konnte grinste Naruto und beugte sich über den Tisch. „Komm her“, murmelte er leise, die Augen halbgeschlossen, während er Sasukes Gesicht zwischen seine Hände nahm.   Sasukes Lider wurden schwer und er neigte den Kopf leicht zur Seite, da trafen sich ihre Lippen auch schon. Zuerst war es nur ein keuscher Kuss, nicht mehr als das bloße Aufeinanderdrücken von Lippen, doch es wurde schnell inniger, als Sasuke den Mund einen Spalt öffnete und anfing, an Narutos Unterlippe zu saugen.   Der Blonde stöhnte leise, als Zähne an seiner Lippe knabberten und leicht an ihr zogen, bevor er seine Zunge in Sasukes Mund gleiten ließ und ihn schmeckte. Er konnte hören, wie Sasuke durch die Nase weiter atmete und genau dieser Atem nun sanft über seine Wange strich und ihm eine Gänsehaut verschaffte.   Seine rechte Hand wanderte tiefer, bis er sie locker um einen blassen Hals geschlungen hatte und dann trennten sich ihre Münder auch schon wieder. Aber nicht für lange, Naruto konnte einfach nicht genug von Sasuke bekommen und so küsste er ihn wieder und kratzte mit den Zähnen leicht über seine Zunge, bevor er an ihr saugte.   Sasukes Finger fanden ihren Weg in blondes Haar und Naruto lächelte in den Kuss. Sein Daumen strich über Sasukes Halsschlagader und er verhärtete seinen Griff, dann war plötzlich ein ziemlich eindeutiges Räuspern zu hören, ebenso wie das Wort „Schwuchteln“.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen, als er ihren Kuss widerwillig löste und sah dann in die Richtung, aus der das Geräusch zu kommen schien. Er blickte in die Augen eines Mannes mittleren Alters; er hatte lichtes Haar, einige Kilogramm Übergewicht und seine Kleidung war schmutzig.   „Ja bitte?“, fragte er ihn, die Stimme kalt. Er leckte sich über die Lippen. Er konnte Sasuke immer noch schmecken.   „Ihr widerlichen Schwuchteln seid eine Schande der gesamten Menschheit!“, fuhr der Kerl sie an, die kleinen, dicken Finger zu Fäusten geballt. „Ihr seid widerlich! Gott sollte Abschaum wie euch bestrafen!“   Sasuke schnaubte amüsiert, der rechte Mundwinkel zu einem Schmunzeln hochgezogen. Naruto lachte laut und hob dann eine Augenbraue, ein fettes Grinsen im Gesicht. „Wussten Sie, dass die Leute, die sich am meisten und am lautesten über Schwule aufregen, es fast immer selbst sind?“   Der Mann riss die Augen auf, das Gesicht sofort knallrot vor Zorn. „Du-“, fing er mit bebender Stimme an, doch Naruto unterbrach ihn, unbeeindruckt von dessen Wutattacke.   „Es ist so. Sie müssen es gar nicht erst abstreiten.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie sind neidisch, weil Sie wegen ihrer Fettheit keinen mehr hochbekommen und weil Sie wissen, dass ich heute Abend einen Arsch zum Ficken haben werde, während Sie zuhause ankommen und sie niemand begrüßen wird. Niemand, außer einer schmutzigen Wohnung und einer Kiste Bier, mit welcher Sie sich den Kummer wegsaufen werden.“   Der Kerl öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder mehrmals. Offenbar wusste er nicht, was er dazu sagen sollte. „Das muss ich mir von einer Schwuchtel wie dir nicht geben!“, brüllte er schließlich und haute mit der Faust auf den Tisch. Inzwischen ruhte die gesamte Aufmerksamkeit der Gäste auf ihn und Naruto. „Schmor doch in der Hölle!“ Er stand auf und stampfte aus dem Cafe, der Kopf so rot, dass es aussah, als würde er jeden Moment explodieren.   Sasuke schnaubte erneut und schüttelte den Kopf. „Was für ein erbärmlicher Mensch.“ Er nippte an seinem Kaffee. „Ich denke, du hast den Nagel bei ihm genau auf den Kopf getroffen.“   „Heh.“ Naruto grinste stolz und rieb sich mit dem Zeigefinger über die Nase, bevor er sich zu Sasuke beugte und ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte. Er griff nach dem Zuckerstreuer, schüttete davon etwas in seine heiße Schokolade, nahm sich dann seinen Löffel und fing an, umzurühren.   Er hatte sich den Löffel gerade in den Mund gesteckt, um die Sahne abzulecken, da kam die Kellnerin auf einmal an ihren Tisch. „Vielen Dank“, meinte sie leise und reichte ihnen ihre Teller mit dem bestellten Essen, ehe sie sich vor ihnen verbeugte.   „Öh…“ Mit gerunzelter Stirn nahm Naruto den Löffel wieder aus dem Mund und sah sie an. „Bitte“, meinte er unsicher, „Aber… wofür?“ Er kräuselte die Nase.   „Dafür, dass Sie den unangenehmen Gast verjagt haben“, antwortete sie ihm mit einem Lächeln, „Er ist schon vorher negativ aufgefallen, weil er mich und andere Gäste beleidigt hat, aber…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab mich nicht wirklich getraut, etwas gegen ihn zu unternehmen, meine Kolleginnen auch nicht. Er hat sehr… aggressiv gewirkt.“   „Ach, das war doch kein Problem!“ Naruto strahlte sie an. „Hab ich gern gemacht, der Typ ist mir schließlich auch auf den Sack gegangen!“   „Trotzdem noch einmal danke.“ Die Kellnerin verbeugte sich ein letztes Mal, das runde Tablett gegen ihre Brust gedrückt. „Ich wünsche Ihnen guten Appetit.“   „Danke!“ Grinsend drehte sich Naruto zu Sasuke. „Hast du gesehen? Ich bin ihr Held!“ Mit stolzer Miene nahm er eins der Bällchen vom Spieß und stopfte es in seinen Mund. „Meinst du, wir kriegen das Essen deswegen vielleicht umsonst?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Wohl kaum“, erwiderte er mit schroffer Stimme.   „Naja, einen Versuch ist es wert, oder?“ Glucksend zuckte Naruto mit den Schultern und trank dann von seinem Kakao.   Der Dunkelhaarige sah ihn an. „Du hast Schaum auf der Oberlippe“, teilte er ihm mit.   „Oh.“ Naruto rieb sich mit dem Ärmel seines Shirts über den Mund. Sasuke verzog das Gesicht, als er das sah. „Ich fand das früher immer cool, einen Milchbart zu haben und so“, fing er an zu erzählen, während er sich noch etwas vom Spieß in den Mund schob, „Ich wollte früher immer einen Bart haben.“   „Bitte nicht.“ Sasuke biss in eins der handgroßen Reisbällchen. „Du würdest schrecklich aussehen mit Bart.“   „Heh, ist mir nachher auch aufgefallen“, musste Naruto verlegen zugeben. Er rieb mit den Fingerspitzen über die Stoppeln an seinem Kiefer. „Aber Stoppeln sind cool.“   Sasuke grunzte. „Es ist okay, aber ich mag dich lieber rasiert.“   „Tja, dann musst du bis morgen warten.“ Naruto grinste und streckte mit einem Stöhnen dann die Beine aus. „Hey, ich muss dich was fragen.“   Sasuke hob eine Augenbraue. „Ja?“, fragte er nach, während er nach der Serviette griff, um sich damit über den Mund zu wischen.   „Also Sakura-chan hat jetzt bald Geburtstag. In ein paar Wochen.“ Der Blonde trommelte mit den Fingern gegen die Tasse, die er in seiner Hand hielt. „Am 28. März, um genau zu sein.“   Sasuke grunzte und deutete ihn mit einer Handbewegung an, fortzufahren.   „Und naja…“ Naruto presste die Lippen zusammen. Er wusste nicht genau, wie er das Thema ansprechen sollte. Er musste vorsichtig sein, damit Sasuke nicht direkt ablehnte. Vielleicht sollte er lieber damit warten, bis sein Freund gute Laune hatte und ihn dann fragen? Aber andererseits… Wann hatte Sasuke bitte mal gute Laune?   „Spuck‘s endlich aus.“ Sasuke seufzte und richtete sich den Kragen.   „Mmpf“, machte Naruto und kratzte sich am Kopf. „Sie hatte vorgeschlagen an dem darauffolgenden Wochenende einen Ausflug zu machen. Nach Kirigakure. Kennst du das? Da ist dieser große Wasserpark und so.“   „Hn“, machte Sasuke, „Komm endlich zum Punkt, Naruto.“   „Mach ich ja! Mann!“ Naruto warf die Arme in die Luft, die Augenbrauen zusammengezogen. „Sei doch nicht so ungeduldig. Also, sie wollte eben vom zweiten April bis zum Montag, den fünften April, ein Hotel in Kirigakure mieten und dazu ein paar Freunde einladen.“   Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen. „Und wer sind diese Freunde?“, fragte er langsam nach, während er nach noch einem Reisbällchen griff.   „Naja…“ Mit einem schiefen Grinsen zählte Naruto an den Fingern auf. „Sie selbst natürlich, Kiba, Hinata, ich… und du.“   „Nein“, war Sasukes sofortige Antwort, „Ich werde nicht mit deinen Freunden ein Wochenende in irgendeinem Hotel verbringen.“   „Biiitte!“ Naruto sah ihn mit seinem besten Dackelblick an. „Bitte, Sasuke! Das wäre total cool! Ich weiß, dass du Kiba und Sakura nicht besonders magst, aber die musst du ja auch nicht beachten! Ich bin ja auch da und du kannst dich einfach an mich hängen und wir können ein bisschen Spaß haben…“ Er beugte sich über den Tisch und wackelte mit den Augenbrauen. „Du weißt schon.“ Er machte eine eindeutige Bewegung mit seiner Hand und seinem Mund. „Spaß haben, Sasuke.“   Sasuke knurrte. „So, wie ich dich kenne, bettelst du solange, bis ich zusage, oder?“   „Genau!“ Naruto nickte und griff dann nach seiner Hand. „Komm schon, Bastard, das wird mega lustig! Wir gehen zum Wasserpark und alles, der ist voll cool!“   „Ich mag keine lustigen Sachen.“ Sasuke zog seine Hand aus Narutos und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das weißt du.“   „Aber hey, du magst mich und ich bin auch lustig, oder?“ Naruto grinste und deutete mit den Daumen auf sich. „Tu es für mich, Sasuke! Ich versprech dir auch, dass ich deinen Aufenthalt lohnenswert machen werde!“ Er versuchte es erneut mit dem Hundeblick. „Bitte…?“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten und drehte den Kopf zur Seite. „Am Montag ist wieder Uni, da kann ich nicht.“   „Ha, schlechte Ausrede!“ Naruto schlug auf den Tisch. „Am Montag ist ein Feiertag, Sakura-chan hat schon alles geplant. Es kostet auch nicht allzu viel, jeder von uns müsste nur so um die 5.000 Yen bezahlen. Nicht, dass Geld bei dir ein Problem wäre oder so.“   „5.000?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Kriegst du denn überhaupt so viel zusammen?“   „Ich pump meinen Onkel an“, erwiderte Naruto und rieb sich über den Nacken. „Wird schon klappen, alles. Außerdem… Weißt du, wir sind dann alle zusammen und ich hab gedacht… Naja, dass es vielleicht eine gute Gelegenheit wäre, ihnen davon zu erzählen.“ Er deutete auf sich und dann auf Sasuke. „Von uns.“   „Oh?“ Überrascht drehte der Dunkelhaarige den Kopf wieder zu ihm. „Du willst ihnen schon davon erzählen? Ich dachte, du wolltest erst sicher sein, dass es etwas Festes ist und die Beziehung eine Chance hat.“   „Naja…“ Verlegen spielte Naruto mit dem hölzernen Spieß auf seinem Teller herum. „Ich bin sicher“, gab er leise zu, die Wangen gerötet. Er biss sich auf die Unterlippe und sah dann ungewohnt schüchtern zu Sasuke.   Dieser hatte die Lippen zusammen gepresst und starrte ihn an. Nach einigen Sekunden seufzte er schließlich und zwickte sich ins Nasenbein. „Ich werd das ganz sicher bereuen“, murrte er leise, „Aber ja, von mir aus.“   „Echt?!“ Naruto sah ihn an, ein großes Lächeln auf den Lippen. „Ehrlich, Bastard? Du verarschst mich auch nicht?!“   „Nein“, erwiderte Sasuke knurrend und warf seinem Reisbällchen einem grimmigen Blick zu, so als wär es an allem Schuld. „Aber wenn du noch einmal nachfragst, dann nehm ich meine Worte wieder zurück.“   „Fuck, danke!“ Naruto strahlte ihn an und tätschelte ihm glücklich die Schulter. „Du wirst es nicht bereuen, ehrlich!“   „Das will ich hoffen“, grunzte Sasuke. „Ich werd Sakura allerdings nichts schenken, damit das klar ist.“   „Brauchst du auch nicht!“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Das schönste Geschenk wird für sie wahrscheinlich eh sein, dass du mitkommst.“ Er verzog leicht das Gesicht. „Ich werd ihr dann nur deutlich machen müssen, dass du mir gehörst!“ Mit einem Knurren lehnte er sich zu Sasuke herüber und presste seine Lippen auf die Seite seines Halses. „Meins“, murmelte er leise und saugte an der weichen Haut, knapp unter Sasukes Kiefer. „Meins alleine.“   Er konnte spüren, wie sich Sasuke leicht verkrampfte – Hals und Nacken gehörten zu seinen besonders erogenen Zonen – und grinste stolz, bevor er leicht in die Haut biss und sich dann wieder zurückbeugte. „Oh, übrigens!“ Er riss die Augen auf, als ihm plötzlich wieder etwas einfiel. „Was sollte der Mist bitte?!“ Er deutete auf den Knutschfleck auf seinem Hals.   In Sasukes Augen funkelte etwas Verschmitztes auf. „Revanche“, war seine Antwort.   „Hallo, das war ein bisschen übertrieben!“ Brummend verdeckte Naruto den Knutschfleck mit einer Hand. „Du weißt, dass ich nichts gegen habe, wenn du mich beißt und alles. Verdammt, es macht mich sogar verdammt heiß! Aber das… Kiba hat mir schon gesagt, dass es aussieht, als hätte ich mit einem Vampir rumgemacht!“ Er wimmerte. „Und seit der beschissenen Stephanie Meyer muss ich bei Vampiren immer an diesen Waschlappen Edward denken!“   Er fuchtelte wild mit den Armen herum, bevor er einen anklagenden Finger in Sasukes Gesicht hielt. „Immer, wenn ich in den Spiegel sehe, denk ich also, dass ich von Edward Cullen vergewaltigt worden bin! Vielen Dank dafür, du Bastard, echt!“   Sasuke sah ihn an, blinzelte langsam mit den Augen und… fing an zu lachen. „Du bist wirklich ein bescheuerter Idiot“, meinte er amüsiert und schüttelte den Kopf.   „Hey!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Ich mein das Ernst, Bastard, also lach mich nicht aus, wenn ich dir von meinen Problemen erzähle!“   ~ xXx ~   Rosige Lippen stülpten sich um einen harten Nippel, Zähne kratzten sanft darüber und Naruto stöhnte, als Sasuke anfing kräftig zu saugen. Er krallte seine Finger in dunkles Haar und drückte Sasukes Gesicht mehr an sich, was ihm ein leises Grunzen einbrachte.   „A-Ahh… Sasuke…“ Naruto warf den Kopf in den Nacken und strich mit seiner Ferse leicht über Sasukes Wade, bevor er den Stößen seiner Hüfte entgegen kam. Ein erneutes Stöhnen verließ seine geschwollenen Lippen, als ihre Erregungen dabei gegeneinander rieben und sein Körper bei dieser Berührung erschauderte.   Sasuke leckte ein letztes Mal über seinen Nippel, bevor er über Naruto kletterte und sich so positionierte, dass ihre Becken aufeinander ruhten. Er legte seine Hände auf Narutos Brust, drückte ihn so tiefer in die Matratze und rieb sich dann an ihm, bevor er kleine, kreisende Bewegungen mit seiner Hüfte ausführte.   „Fuck“, fluchte Naruto, die Stimme rau, während seine Hand langsam über einen geröteten Nacken strich und seine Nägel schließlich in Sasukes Schulterblatt Halt suchten. Etwas, was gar nicht einmal so einfach war, da Sasukes Körper mit einer Schicht Schweiß bedeckt war und Narutos Nägel kurz und abgeknabbert waren.   Sasuke war über ihn gebeugt und obwohl dies eine wirklich nette Sicht war, war Naruto nicht allzu zufrieden damit, da ihm deutlich zu wenig Körperkontakt herrschte. Also drückte er mit der flachen Hand gegen Sasukes Rücken, bis dieser fast gänzlich auf ihm lag.   Für einige Minuten lagen sie so da; nackt und auf dem bequemen Bett in Sasukes Zimmer. Naruto genoss diesen intimen Körperkontakt, das Gefühl von einer nackten Brust, die sich gegen seine presste und die Art und Weise mit der sich Sasuke an ihm rieb und seine Erregung zum Pochen brachte.   „Hey“, wisperte er leise, die Augen halbgeschlossen und glasig vor Lust. „Baby…“ Er presste seine Lippen auf Sasukes Kiefer.   Der Dunkelhaarige brummte. „Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich so nennst“, knurrte er. Narutos Hand streichelte seine Wirbelsäule hinab und blieb schließlich auf seinem Steißbein ruhen. Als sich die kurzen Nägel in seine Haut bohrten, stöhnte Sasuke leise.   „Ich weiß…“ Naruto gluckste atemlos, seine Nase strich über eine gerötete Wange, während er seinen Mund zu Sasukes Kinn wandern ließ, um an diesem zu knabbern. „Ich will etwas ausprobieren…“   „Ausprobieren?“, wiederholte Sasuke, die Augen geschlossen und die Augenbrauen zusammengezogen. „Was willst du ausprobieren?“   „Mhm.“ Naruto summte leise, als seine Hand zu Sasukes Hüfte wanderte und diese massierte. „Das wirst du dann sehen.“   Sasuke öffnete die Augen einen Spalt, um ihm einen misstrauischen Blick zuzuwerfen. „Was willst du ausprobieren?“, wiederholte er und schüttelte leicht den Kopf, um die Haare aus seinem Gesicht zu bekommen.   „Komm schon“, murmelte Naruto leise. Er presste die Lippen auf die Unterseite von Sasukes Kiefer und als dieser schluckte, küsste er seinen Adamsapfel, der sich dabei auf und ab bewegte. „Vertraust du mir denn nicht?“   „Wenn ich dich so ansehe und mich daran zurück erinnere, was für bescheuerte Ideen dir manchmal im Kopf herum geistern, dann muss ich diese Frage mit ‚Nein, das tu ich nicht‘ beantworten“, erwiderte Sasuke mit einem Schmunzeln und ließ seine Hüfte für einen besonders harten Stoß gegen Narutos knallen.   Naruto lachte leise und biss ihm dann mit einem Knurren ins Ohrläppchen. „Bastard“, hauchte er und legte beide seine Hände auf Sasukes Arsch, um diesen fest zu quetschen, bevor er sich unter ihm weg rollte.   Sasuke warf ihm einen grimmigen Blick zu und Naruto musste erneut lachen, da es fast so aussah, als würde sein Freund schmollen! „Sasuke… Schmollst du etwa?“, fragte er mit einem Grinsen nach, eine Augenbraue in die Höhe gezogen.   „Tch.“ Sasuke flickte sich die Haare aus den Augen. „In deinen Träumen vielleicht, Uzumaki.“   „Und wie du schmollst!“ Naruto krabbelte zu ihm, um seinen Daumen und seinen Mittelfinger auf Sasukes Wangen zu legen und zuzudrücken, bis Sasuke einen Fischmund hatte. „Heh, du hältst es auch keine Sekunde ohne meinen sexy Körper unter oder über dir aus, was?“ Er wackelte mit den Augenbrauen.   Sasuke schnaubte. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole aber…“ Er schlug Narutos Hand weg, um ordentlich sprechen zu können. „Träum weiter.“   „Tja, ich träume ziemlich oft davon, wie wir Sex haben oder knutschen“, erwiderte Naruto grinsend.   „Wirklich?“, fragte Sasuke mit erhobener Augenbraue nach.   „Hehe, ja, schon.“ Naruto kratzte sich am Nacken und zuckte dann mit den Schultern. „Träumst du nie von mir?“   „Ich träume davon, dass du mich in Ruhe lässt“, war Sasukes Antwort, „Und das nicht nur, wenn ich im Bett liege, sondern auch, wenn ich wach bin.“   „Aww!“ Naruto zog eine Schnute und krallte seine Hand dann in dunkles Haar. „Böser Junge“, knurrte er und zog Sasuke zu sich, sodass sich ihre Lippen für einen hitzigen Kuss treffen konnten. Er biss grob in Sasukes Unterlippe. Es war nicht fest genug, um ihn zum Bluten zu bringen, aber weh tat es dennoch sicherlich. Er zog leicht mit den Zähnen an seiner Lippe und ließ sie nach ein paar Sekunden wieder los. „Wir wissen beide, dass das nicht stimmt“, wisperte er leise, sein Atem heiß gegen Sasukes Mund.   „Hn“, machte Sasuke nur und ließ seine Zähne über Narutos Kinn kratzen, bevor er ihn ansah. „Was wolltest du nun ausprobieren?“   „Mh, du bist so voller Eifer… Sehr schön.“ Grinsend schmatzte Naruto mit den Lippen und packte Sasuke dann am Oberarm. „Knie dich hin, bis du auf allen vieren bist. Arsch zu mir.“   Verwundert hob Sasuke eine Augenbraue, tat aber dann, wie von ihm gewollt, Handflächen und Knie gegen die Matratze des Bettes gedrückt. Naruto, der hinter ihm saß, stöhnte leise, da er nun einen freien Blick hatte auf alles, was Sasuke zu bieten hatte. Er leckte sich über die Lippen und krabbelte dann zu ihm, um diesen perfekten, runden Arsch einen Schlag mit der flachen Hand zu geben.   „Sehr schön“, kommentierte er leise und stöhnte als er sah, wie Sasukes Erregung bei dem Klaps auf seinen Hintern anfing zu zucken. „Mmh, das gefällt dir, huh?“ Er ließ seine Hand nochmals hart gegen Sasukes Hinterteil knallen und diesmal stöhnte der Jüngere von ihnen leise.   „Oh, ich wusste gar nicht, dass du auf Spanking stehst.“ Naruto grinste vor sich hin. „Das muss ich mir merken, aber heute…“ Er beugte sich über ihn, so, dass sein Oberkörper leicht gegen Sasukes Rücken gepresst war und er seine nächsten Worte in sein Ohr flüstern konnte. „Heute hab ich etwas anderes mit dir vor, Sasuke…“   Das letzte Wort war nur noch ein Hauchen und er leckte Sasuke über die Ohrmuschel, während er eine Hand um seine blasse Hüfte legte. Mit der anderen hielt Naruto seine Erregung und pumpte sie leicht. Er keuchte und ließ seine Nase dann gegen Sasukes Wange stupsen.   „Spreiz die Beine“, befahl er ihm, die Stimme rau vor Lust.   Er konnte Sasuke unter sich erschaudern spüren und als der Dunkelhaarige die Beine gespreizt hatte, küsste er seine leicht gerötete Schulter und beugte sich dann ein wenig zurück, um sich richtig zu platzieren.   Naruto kniete sich hinter ihm hin, eine Hand auf Sasukes Hüfte, die andere hielt immer noch seine Erektion. „Und jetzt schließ die Beine wieder fest zusammen“, murmelte er und strich sanft über die Rötung von Sasukes Arsch.   Sasuke schloss langsam die Beine und Naruto stöhnte, als seine Erregung zwischen die weiche Haut von Sasukes Oberschenkeln gepresst wurde. „Scheiße“, grunzte er. Er krallte seine Hände in Sasukes Taille, beugte sich so vor, dass seine Brust abermals auf Sasukes Rücken ruhte und biss ihm dann hart in die Schulter, während er anfing, seine Hüfte vor- und zurück zu bewegen.   Er stöhnte, als seine Erregung bei jeder Hüftbewegung zwischen Sasukes Oberschenkel glitt. Die Reibung, die dabei entstand, war atemberaubend und er kniff die Augen zusammen, die Atmung flach und schnell, während er seine Zähne tiefer in Sasukes Schulter bohrte.   Der Dunkelhaarige stöhnte derweil bei jedem Stoß, der Narutos Erregung gegen seine reiben ließ und drückte sich ihm entgegen, die Hände ins Bettlaken gekrallt. Sasukes Oberschenkel waren so unglaublich sanft, aber Dank der zitternden Muskeln auch gleichzeitig hart, und die Lusttropfen, die sein Glied feucht machten, dienten als perfektes Gleitmittel, um sich ohne Probleme zwischen Sasukes Beine zu stoßen und an ihm zu reiben.   Es war natürlich bei weitem nicht so gut wie Sex, aber wenn Naruto ehrlich war, dann war er noch nicht wirklich bereit, das erste Mal mit einem Kerl zu schlafen. Aber da Blasen und Handjobs mit der Zeit langweilig wurden, musste man eben auf andere Ideen kommen und den Blonden hatten Sasukes Beine und die unglaubliche Blässe dieser schon lange fasziniert.   „Sasuke…“ Naruto stöhnte seinen Namen und presste seine Lippen auf sein Ohr, während eine seiner Hände zu Sasukes Lendenbereich wanderte und sein pulsierendes Glied in einem harten Griff hielt. „Das macht dich geil, oder?“, raunte er leise und biss ihm ins Ohrläppchen. Seine Hand bearbeitete Sasukes Erregung mit schnellen Bewegungen, während sein Daumen die Lusttropfen verteilten, die sich an der Spitze versammelt haben. „Du liebst es, meinen-“   „Miau?“   Die zwei Männer erstarrten und Narutos Herz klopfte lauthals in seiner Brust, als er langsam den Kopf zur Seite drehte und zum Türrahmen blickte, von wo aus sie ein grünes, neugieriges Augenpaar beobachtete.   „Kirby…“   Der Kater wackelte mit dem Schwanz, als er seinen Namen aus Narutos Mund hörte, und tapste dann auf das Bett und auf sie zu.   „Oh fuck.“ Naruto lehnte seine Stirn mit einem Stöhnen gegen Sasukes Schulter, als Kirby zu ihnen aufs Bett sprang und sie mit immer noch deutbarer Neugierde beobachtete. „Ich komm mir irgendwie ertappt vor.“   Sasuke grunzte und schlug mit der Hand nach dem orangen Kater. „Kirby! Ab! Ab mit dir, verzieh dich!“   Naruto lachte leise, als Kirby von den Bewegungen seines Herrchens nur noch näher angelockt wurde und dann anfing, an Sasukes Fingern zu riechen. „Weißt du, wie ich mir gerade vorkomme?“, fragte er leise, während er sanft Sasukes Hüfte quetschte. „Ich komm mir vor wie Eltern, die gerade von ihrem Kind mitten beim Sex erwischt worden sind.“   Sasuke schnaubte und schubste Kirbys Kopf weg, als dieser angefangen hatte, an seinen Fingern zu lecken. „Erstens hatten wir keinen richtigen Sex und zweitens ist Kirby nicht unser Kind, er ist eine- Verdammt! Hau endlich ab, Kirby!“   Der Blonde gluckste weiter und presste seine Lippen auf Sasukes Nacken. „Ein ziemlicher Abturner irgendwie, mh?“ Er beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Sasuke mit einem Knurren schließlich nach einem Kissen griff und Kirby damit bewarf.   Der Kater fauchte beleidigt, als ihn das Kissen mitten ins Gesicht traf. Er sah sie beide abwechselnd an, bevor er sich umdrehte, der Schwanz hoch in der Luft und zitternd. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen sprang er vom Bett und tigerte aus dem Zimmer.   Sasuke grunzte. „Endlich“, meinte er, „Kirby kann so stur und dickköpfig sein wie du.“   Naruto lachte leise und gab seinem Nacken noch einen Kuss. „Wollen wir weitermachen, wo wir eben aufgehört haben?“, fragte er ihn und fing wieder damit an, Sasukes Erregung zu pumpen. „Die Stimmung ist zwar ein bisschen weggekippt, aber ich bin mir sicher, dass ich sie wieder retten kann.“ Er leckte über die Bisswunde, die er an Sasukes Schulter hinterlasse hatte und bewegte seine Hüfte dann wieder mit schnellen Stoßen vor und zurück.   Er konnte die Muskeln in Sasukes Hüfte unter seinen Fingern zucken spüren und er knurrte, kratzte mit den Zähnen über den Knochen in Sasukes Schulter, bevor seine Bewegungen schneller wurden. Es dauerte nicht lange, bis das harte Fleisch in Narutos Hand anfing zu pulsieren und zu zucken, als Sasuke mit einem Seufzen seinen Höhepunkt erreichte und gebräunte Finger mit seinem Samen bedeckte.   Naruto stöhnte, weil Sasukes ganzer Körper bei seinem Orgasmus anfing zu zittern und zu zucken und so dauerte es nicht lange, bis auch er schließlich kam. Seine Knie fingen an zu wackeln und er ließ sich mit einem „Uff“ mit dem Gesicht zuerst aufs Bett fallen, bevor er noch auf Sasuke zusammengebrochen wäre und seinen Freund mit seinem Gewicht erdrückte hätte.   Er hörte ein Keuchen neben sich und drehte den Kopf zur Seite, die Augen zu Schlitzen geöffnet, während er beobachtete, wie Sasuke nach Atem schnappte. Naruto lächelte und streckte seine Hand aus, um Sasuke die klebrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen.   „Hn“, machte Sasuke nur, seine Augen schienen noch viel dunkler zu sein, als sie es sonst waren und sein Gesicht und Hals war gerötet.   Naruto küsste ihn und strich mit den Fingerspitzen dann über seinen Hals. Er konnte die Halsschlager unter seinen Fingern schnell pulsieren spüren und rieb mit dem Daumen über sie, bis er seine Hand schließlich auf Sasukes Schulter ruhen ließ.   „Du siehst gerade so sexy aus“, murmelte Naruto ihm zu, „Ich liebe es, wenn deine Haut nach dem Sex so gerötet ist und wie der Schweiß auf deiner Haut glitzert…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Da bekomme ich direkt Lust auf eine zweite Runde…“   Sasuke schnaubte und flickte ihm gegen die Stirn. „Bist du sicher, dass du heterosexuell bist?“, fragte er ihn mit Amüsement in der Stimme. „So oft, wie du scharf auf mich bist, lässt sich das schwer glauben.“   Naruto lachte leise und schlang seinen Arm dann um Sasukes Nacken, um ihn näher an sich zu ziehen. Sasuke grunzte und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu wehren, doch Naruto blieb stur. Er wusste, dass sein Freund nicht wirklich auf kuscheln stand, aber er mochte es nach dem Sex besonders gern und wenn es Sasuke nicht gefiel, hatte er eben Pech. So einfach war das. „Bin nicht heterosexuell“, meinte er, die Lider aus Erschöpfung langsam schwer werdend. „Ich bin Sasukesexuell.“   Sasuke prustete und sein heißer Atem kitzelte Narutos Nase. „Du bist ein Idiot.“   „Ach komm, ich weiß, dass du dich geschmeichelt fühlst.“ Naruto zwinkerte ihn an. „Aber das mit Kirby eben war schon… seltsam, oder? Hat er dich schon einmal beim Sex erwischt?“   „Nein“, antwortete Sasuke, „Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass du so laut bist und Kirby dann eben wissen wollte, woher der ganze Krach kam.“   „Hey, so laut bin ich auch nicht!“, stritt Naruto ab, die Wangen leicht gerötet. Ihm war schon öfter gesagt worden, dass er beim Sex ziemlich laut war, aber ihm war es bis jetzt selbst noch nie wirklich aufgefallen. „Außerdem würde es dir nichts schaden, wenn du mal ein bisschen mehr Geräusche von dir gibst.“ Er pikste Sasuke in die Wange. „Weißt du, es tut dem Ego ziemlich gut, wenn man durch die Lautstärke seines Partners erfährt, dass man etwas richtig tut und ihm Vergnügen bereitet.“   „Das weiß ich“, bestätigte Sasuke mit einem Schmunzeln, „Deswegen ist mein Ego nach dem Sex mit dir ja auch immer besonders groß.“   „Bastard.“ Naruto schmollte und schnappte verspielt nach seiner Nase. „Aber hey, meinst du, wir haben Kirby jetzt verschreckt?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Das scheint dir ja keine Ruhe mehr zu lassen, was?“   „Nee, nicht wirklich.“ Naruto verzog das Gesicht und kratzte sich am Kopf. „Ich sagte ja, dass er so etwas wie ein Kind für mich ist, weißt du? Und wer wäre nicht beschämt, wenn er von seinem eigenen Kind beim Ficken erwischt worden wäre?“   „Hn.“ Sasuke ließ seinen Blick durch sein Zimmer gleiten. „Ich glaube nicht, dass wir ihm damit einen psychischen Knacks verabreicht haben.“   „Ach?“ Naruto hob eine Augenbraue hoch. „Und wieso nicht?“   „Weil er bereits wieder im Türrahmen steht und uns beobachtet.“   „Huh?“ Naruto warf einen Blick hinter seine Schulter, die Stirn gerunzelt und tatsächlich! Da stand Kirby, einige Meter vom Bett entfernt und betrachtete sie. „Wirklich ein neugieriges Kerlchen, was?“   „Er kann wahrscheinlich den Geruch von Sperma und Sex wahrnehmen und ist neidisch“, meinte Sasuke.   „Warum das? Wieso sollte er neidisch sein? Er kann sich doch einfach eine süße Katzenlady suchen und du weißt schon…“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Bunga bunga und so.“   Sasuke schmunzelte. „Er ist kastriert.“   „Was?!“ Naruto riss die Augen auf, bevor er eine Grimasse zog. „Autsch… Komm her, Kirby!“ Er rief den Kater mit einer Handbewegung zu sich. „Du kannst vielleicht nicht mehr Sex haben, du armes, armes Wesen, aber das heißt nicht, dass du nicht dennoch Liebe empfangen kannst! Sasuke und ich teilen unsere Liebe mit dir!“   „Oh nein.“ Mit einem Stöhnen schloss Sasuke die Augen, als Kirby mit einem Schnurren auf sie zueilte und schnell aufs Bett sprang.   Naruto lachte und kraulte Kirby, welcher es sich zwischen ihnen bequem gemacht hatte, hinterm Ohr. „Gruppenkuscheln! Komm schon, Bastard, mach mit!“   „Nein.“   „Spielverderber.“   Sasuke stöhnte erneut, als Kirby glücklich vor sich hin schnurrte und sein zitternder Schwanz ihn im Gesicht traf. Er legte sich auf die Seite, drehte ihnen beiden den Rücken zu und schloss dann die Augen.   „Ich bin von Idioten umgeben.“   -------------------------------------------------------------------------   Hmmm. Ich überlege grad, was mir lieber wäre; wenn Naruto einen Heiratsantrag macht oder Sasuke… Ich denke, beides hätte seine Reize :D Sasuke würde wohl so einen ziemlich… langweiligen Antrag machen, diese typischen im Restaurant oder so und dann auf die Knie gehen und so. Aber bei ihm wäre es sicherlich interessant, weil er gar nicht der Typ für Anträge ist und wenn er dann doch einen macht, muss das echt, echt viel heißen und das gefällt mir iwie ;////; Narutos Antrag wäre total chaotisch xDD Er würde sich wahrscheinlich etwas ganz Verrücktes einfallen lassen und so, wäre aber bestimmt auch so nervös und tollpatschig, dass er beim Antrag erst einmal ewig lang den Ring finden muss und wenn er ihn gefunden hat, fällt er ihm noch aus der Hand und er muss ihn wieder suchen, haha x’D Hat beides seine Vor- und Nachteile und iwie weiß ich gar nicht, wieso ich über so etwas überhaupt nachdenke, aber Sasukes Begrüßungssatz im Cafe hat mich zum Grübeln gebracht XD   Die Lemon… Ja, ich hoffe mal, ihr fandet die Lemon nicht allzu komisch oder so, da Intercrucial Sex (Fachbegriff von dem Oberschenkelreiben-Dingens :D) wiiirklich nicht oft in Fanfics, etc. vorkommt, aber es ist nun mal eben eine Sexualpraktik und ich find sie heiß, also hoffe ich, es hat euch auch gefallen ;O; Intercrucial Sex hat übrigens auch nur 212 Google Treffer, was wenig für etwas Sexuelles ist, aber vllt. kann ich es ja etwas beliebter machen 8)   Ich mag Realismus, deswegen reagieren auch nicht alle Leute positiv, wenn sie ein homosexuelles Pärchen sehen. Ich muss sagen, dass ich selbst in meinen 1 ½ Jahren Beziehung mit meiner Exfreundin Glück gehabt hab, da uns nie jemand blöd angemacht hat, obwohl es deutlich war, dass wir ein Paar waren. Ich liebe nämlich Küssen, weswegen ich sie alle fünf Sekunden abgeknutscht hab, haha :D Manche Leute haben zwar komisch geguckt, aber najaaa. Am besten war die Omi, die uns lächelnd beobachtet hat, die war süß ;O; Das Arschloch im Cafe tut mir dennoch iwie Leid, da Naruto bei ihm wirklich den Nagel auf dem Kopf getroffen hat und mich nimmt’s iwie immer mit, wenn jemand alleine ist und niemanden hat… Ich kenn das ja von mir *im Selbstmitleid zerfließ* Boah, wird eine lange Anmerkung, ich merk das schon, aber hey, ich darf das, ist vorletztes Kapitel und so ;__;   Um nochmal die Animagic anzusprechen: Ich bin am Samstag und am Sonntag da. Und wenn ihr mich sehen solltet, dann… sprecht mich an oder noch besser, umarmt mich ;O; Ich liebe Umarmungen und ich liebe meine Leser, von daher… *gierige Grapschefinger nach euch ausstreck* Falls ihr allerdings im Naruto oder Sasuke Cosplay seid, kann ich nicht versprechen, dass es bei einer Umarmung bleibt und ich euch nicht vllt. heimlich kidnappe, um euch für mich alleine zu haben… >D Haha, nein! xD Also am Samstag bin ich als Jake English da (so sieht der gute Herr aus: http://www.zerochan.net/859886 (http://www.zerochan.net/859886) ). Ich denke, wenn ihr solch einen Cosplayer seht, bin das sehr wahrscheinlich ich, da wohl nicht viele Jake cosplayen werden, da Homestuck relativ unbekannt in Dland ist und so. Am Sonntag bin ich Ryou Bakura in der Abracadabra-Version (Ganz rechts: http://27.media.tumblr.com/tumblr_luvqixl0NV1r1e40go1_500.jpg (http://27.media.tumblr.com/tumblr_luvqixl0NV1r1e40go1_500.jpg) ) Also, wenn ihr mich seht… Ihr wisst, was zu tun ist. *double pistole and a wink*   Jetzt zur schlechten Nachricht… Nächste Woche wird es KEIN Coffee Kapitel geben, sorry ;__; Stattdessen werd ich wohl ein Special zu Sweet Dreams posten (Quickie auf dem Klo). Warum, fragt ihr euch jetzt? Weil ich’s kann und weil viiieelleicht die Möglichkeit besteht, dass es mir schwer fällt, Coffee zu beenden und ich das Ende heraus zögern möchte… OTL Aber dafür ist das Kapitel ja länger und so! An diese Stelle noch einmal danke an alle, die abgestimmt haben Das Ergebnis war eindeutig, also wird das letzte Kapitel nicht aufgeteilt. Sorry an alle, die für Aufteilen gestimmt haben, aber man kann ja immer eine Pause machen oder so, wenn es einem zu viel ist :D Auf eure Kommis antworte ich noch, ehrlich ;x; Hab bis jetzt nur die beantwortet, die Fragen zum Kapitel aufwiesen ><   Im letzten Kapitel von Black Like Coffee: Der Wochenendausflug beginnt und eine Talfahrt der Gefühle! Freude, Ärger, Streit, Eifersucht, Trauer, Liebe… Das ganze Programm und dann steht Naruto natürlich noch seine schwerste Prüfung bevor: Das Outing vor den Freunden! Wie diese wohl reagieren werden…?   Bis dann Kapitel 16: Neugierige Beobachter -zensiert- -------------------------------------------- „Woah, Alter!“ Grölend schlug sich Kiba aufs Knie, als sich Naruto zu ihm und Sakura gesellte und Platz an ihrem Stammtisch in der Schulcafeteria nahm. „Mit wem hast du denn rumgemacht? Einem Vampir?!“   „Was?“ Verwirrt runzelte Naruto die Stirn, während er sein Mittagessen für den heutigen Tag herausholte, welches aus einer Plastikbox gefüllt mit dem Reis-Curry-Gericht, das Sasuke gestern gemacht hatte, bestand. „Wovon redest du?“   „Dein Hals!“ Immer noch lachend tippte Kiba ihm auf eine Stelle an seinem Hals, knapp über seinem linken Schlüsselbein. „Du hast einen riesengroßen Knutschfleck!“   „Knutschfleck?!“, wiederholte Naruto laut, wobei sich seine Stimme fast überschlug vor Schock. „Was zur…“ Er holte schnell sein Handy heraus, um sich in der Spiegelung des Displays betrachten zu können und tatsächlich: Ein riesiger Knutschfleck zierte seine gebräunte Haut. Wie zur Hölle hatte er das nur übersehen können?!   „Ich weiß nicht, ob man das noch als Knutschfleck bezeichnen könnte“, meinte Sakura nachdenklich, die Lippen zusammen gepresst, „Für mich scheint das eher ein gewöhnlicher blauer Fleck zu sein, so dunkel und groß, wie das aussieht.“   „Oder er hatte einfach eine grobe Partnerin“, warf Kiba ein und wackelte mit den Augenbrauen.   Naruto fluchte leise und rieb sich mit der Hand über den Knutschfleck, fast so als würde er hoffen, dass er wie Dreck verschwinden würde, wenn er nur lange genug darüber rieb. Aber natürlich würde er nicht verschwinden, da er schließlich wusste, dass es kein Dreck, sondern Sasukes Tun war. Naruto war gestern nach der Schule mit zu ihm nachhause gefahren und dort hatten sie sich… ein bisschen miteinander amüsiert.   Im Klartext also: Sie hatten rumgemacht, wie die hormonellen Teenager, die sie einst waren. Naruto wusste, dass Sasuke beißen mochte und er wusste auch, dass er es mochte, ab und an etwas grober zu werden. Er konnte sich auch daran erinnern, wie Sasuke ihn mehrmals gebissen hatte, aber wie dieser dunkelblaue Fleck auf seinem Hals entstanden war, konnte er sich einfach nicht erklären.   „Verfluchter Bastard“, murrte er leise vor sich hin. So leise, dass seine Freunde ihn nicht hören konnten. „Das war wahrscheinlich Rache für den Knutschfleck, den ich ihm vor einigen Tagen verpasst habe.“   Naruto war bewusst, dass es eigentlich ziemlich kindisch war, sich gegenseitig Knutschflecke zu machen in ihrem Alter, aber es war ja nicht so, als wenn er es mit Absicht gemacht hätte! Es war ja nicht seine Schuld, dass Sasuke so schrecklich blass war, sodass das Mal, welches Naruto mitten auf seiner Kehle hinterlassen hatte, quasi leuchtete und die Aufmerksamkeit aller Menschen direkt auf sich zog!   „Was hast du gesagt?“ Mit neugierigem Blick beugte sich Kiba näher zu ihm. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass du eine neue Flamme hast!“   „Hab ich auch nicht“, stritt Naruto sofort murrend ab. Er nahm die Essstäbchen in seine rechte Hand und fing an, sich den Reis in den Mund zu stopfen.   „Schon wieder ein One-Night-Stand?“, fragte Sakura seufzend nach. Sie rieb sich über die Schläfe. „Ich glaub, du lernst nie, Naruto.“   „Es war kein One-Night-Stand“, bestritt Naruto mit vollem Mund. Ein paar Reiskörner landeten beim Sprechen auf dem Tisch, weswegen Sakura angewidert das Gesicht verzog. Er rieb sich mit dem Ärmel über den Mund, bevor er weiter sprach. „Ich will nicht darüber reden, okay?“   „Öh, okay…“ Kiba rieb sich über den Hinterkopf und griff dann nach seinem Red Bull, um einen Schluck davon zu nehmen. „Ich kenn dich, Mann. Normalerweise prahlst du immer über deine Eroberungen, also ist es ziemlich vielleicht wirklich kein Knutschfleck.“   Naruto grunzte nur – das hatte er sich wahrscheinlich von Sasuke angewöhnt – und schaufelte dann weiter Essen in sich hinein, als wenn er Angst hätte, jeden Moment den Hungertod zu erleiden. „Wie geht es Hinata?“   Kiba blinzelte, scheinbar überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel, bevor er grinste. „Gut, gut. Ihre Familie hat ja überlegt, ob sie nicht eine zweite Bäckerei aufmachen sollten, und sie haben sich nun doch dafür entschieden.“   „Na endlich!“ Lächelnd rollte Naruto mit den Augen. „Ich hab denen immer gesagt, die sollen aus ihrer Bäckerei eine richtige Ladenkette machen. Ich mein, es ist immer voll bei ihnen, jeder liebt die Backwaren und ich bin mir sicher, dass sich eine zweite Filiale lohnen wird.“   „Auf jeden Fall“, stimmte Sakura mit einem Nicken zu. Sie strich sich die Haare aus den Augen. „Das war definitiv die richtige Entscheidung.“   „Jepp, hab ich ihr auch gesagt.“ Kibas Finger trommelten leicht gegen die halbleere Dose seines Red Bulls. „Sie wissen aber noch nicht genau, wo sie die nächste Bäckerei aufmachen werden, da mehrere gute Plätze vorhanden sind.“   Der Blonde summte nachdenklich. „Was ist mit der Innenstadt?“, fragte er nach, „Dieser eine riesen Kiosk neben diesem Buchladen hat doch vor einiger Zeit zugemacht, oder nicht?“ Er holte eine Flasche Fanta aus seinem Rucksack und nahm einen Schluck von ihr. „Wär das nicht ein guter Ort? Das ist ziemlich zentral und soweit ich weiß sind keine anderen konkurrierenden Fressbuden in der Nähe.“   „Ich glaub, der Standort ist auch in der engeren Auswahl“, erwiderte Kiba, die Stirn nachdenklich gerunzelt.   „Cool.“ Grinsend nahm Naruto wieder seine Essstäbchen in die Hand. „Ich sollte Gebäudemanager werden oder so. Ich hab voll den Durchblick, Mann!“   Sakura prustete und schlug ihm auf den Hinterkopf. „Wohl kaum. Jeder, der einen guten Menschenverstand hat und etwas Ahnung von Geschäften hat, würde ihnen raten, die nächste Filiale da zu eröffnen.“   „Naja, du sagst es ja schon selbst, Sakura.“ Kiba kratzte sich am Kopf, ein spitzbübisches Funkeln in den Augen. „Guter Menschenverstand? Wir wissen alle, dass Naruto das nicht hat.“   „Stimmt.“ Naruto nickte langsam und leckte sich etwas Currysoße vom Mundwinkel. „Wenn ich dies hätte, dann wäre ich nicht mit euch befreundet.“ Er lachte, als sie beide gleichzeitig nach ihm schlugen und hielt sich schützend die Arme vors Gesicht.   „Du kannst froh sein, uns zu haben!“, meinte Sakura entrüstet. Sie presste die Lippen zusammen und nippte an ihrem Kaffee.   „Eben!“, stimmte ihr Kiba eifrig nickend zu. „Du bist schon so oft in deinem Leben übers Ohr gehauen worden, Mann, das ist nicht mehr feierlich. Du bist einfach viel zu naiv!“   „Na und?“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen und blickte dann grimmig in seine Essensbox. „Ist es denn so schlimm, dass ich in allen Menschen das Gute sehen will?“   „Nein, natürlich nicht.“ Seufzend kreuzte Sakura die Beine und zupfte dann an ihrem Rock herum, damit er ihre Knie bedeckte. „Aber wenn ein Mädchen mit kiloweise Schminke und geschätzten zwei Tonnen Gewicht auf dich zugedackelt kommt und dich nach Geld bittet, weil sie laut eigenen Aussagen obdachlos ist und Geld braucht, um sich etwas zu essen kaufen zu können, da sie seit Wochen nichts mehr hatte, dann gibt man ihr keine 500 Yen!“   Naruto verzog das Gesicht, als er daran zurück erinnert wurde und rieb sich dann über den Nacken. „Okay, im Nachhinein geb ich zu, dass es ziemlich dumm von mir war. Aber es hätte ja sein können, dass sie wirklich obdachlos war und ich wollte nicht am nächsten Tag in der Zeitung lesen, dass ein armes Mädchen verhungert ist mit dem Wissen, dass ich sie hätte retten können!“   „Sie sah aus wie ein Walross!“ Kiba fuchtelte wild mit den Armen herum. „Sie war nicht am Verhungern! Sie sah so aus, als hätte sie sich Winterspeck für die nächsten zehn Jahre angefressen!“   „Jaja, ist ja gut.“ Schmollend flickte Naruto seinem Freund ein Reiskorn ins Gesicht. „Jeder macht mal Fehler und verschätzt sich, okay?“   „Also diesen Fehler konntest nur du machen“, erwiderte Sakura seufzend. Sie nahm ihren Kaffeebecher in die Hand und pustete, um die Flüssigkeit zu kühlen. „Aber das war ja auch nicht das erste Mal und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal sein wird. Du bist einfach viel zu gutgläubig und das sieht man dir auch an.“   „Eben“, stimmte Kiba ihr zu, „Du hast irgendetwas an dir, was die Freaks an dich lockt.“   Mit einem fetten Grinsen sah Naruto sie beide an. „Und hier wären wir auch schon wieder bei der Tatsache, warum ich mit euch befreundet bin.“ Er lachte, als er Sakuras zornigen Blick sah, aber nicht für lange, da sich ihr Ellbogen plötzlich in seinen Magen rammte und ihm erfolgreich den Atem nahm. „Sakura…chan…“, keuchte er, „Ich… sterbe…“   „Mach keine Versprechen, die du nicht halten kannst.“ Sakura schnaubte, hatte allerdings ein kleines Lächeln auf den Lippen, als sie ihn wieder atmen ließ. „Du bist echt schon eine Nummer für dich, Naruto.“   „Ich nehm das mal als Kompliment“, erwiderte dieser und widmete sich dann wieder seinem Essen. Verdammt, Sasuke war aber auch ein göttlicher Koch! Er musste ihn unbedingt dazu bringen, öfter für ihn zu kochen! So, wie er seinen Freund kannte, würde er dies sicher nicht freiwillig machen, aber er war sich sicher, dass er ihn überreden konnte, wenn er ihm zeigte, wofür seine große Klappe noch so alles gut war.   „Übrigens, Jungs!“ Sakura klatschte in die Hände, ein aufgeregtes Glitzern in den grünen Augen. „Ich hab ja bald Geburtstag, wie ihr wisst.“   „Gott, ich kann nicht glauben, dass du dreiundzwanzig wirst!“ Grinsend zeigte Kiba mit dem Finger auf sie. „Du bist die Älteste in unserer Gruppe, Oma!“   Sakuras linkes Auge zuckte gefährlich. „Du findest also, dass ich alt bin? Hab ich das richtig verstanden?“   Naruto verstand die Warnzeichen sofort und legte Kiba hektisch eine Hand über den Mund, damit er sie nicht noch weiter reizen konnte. „Du bist doch nicht alt, Sakura-chan!“, redete er ihr mit einem zitternden Grinsen aus, „Kiba wird in ein paar Monaten ja auch dreiundzwanzig, also hör nicht auf ihn! Du bist in der Blüte deines Lebens, Sakura-chan! Du bist eine junge Knospe, die gerade erst richtig aufgeht und ihre wahre Schönheit der ganzen Welt präsentiert.“   Kiba fing an zu lachen und Naruto rümpfte die Nase, als er plötzlich Speichel auf seiner Handfläche spürte und nahm seine Hand schnell weg, um sie an Kibas Hose wieder abzuwischen. „Hör auf mich anzuspucken, Köter! Ich will dein AIDS nicht.“   „Du hörst dich genauso an wie Lee, Mann“, meinte der Braunhaarige immer noch lachend. „Ohne Scheiß, ey, genau wie er!“   Auch Sakura konnte ein amüsiertes Lächeln nicht verbergen. „Das war wirklich die beste Darstellung von Lee, die ich je gehört habe.“   „Tja, Lee und ich sind eben Brüder im Herzen.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen, welche bei weiten nicht so buschig waren wie die seines Freundes, und nippte dann an seiner Fanta. „Also, was war wegen deinem Geburtstag, Sakura-chan?“   „Mir ist eine wirklich gute Idee eingefallen, was wir an meinem Geburtstag machen könnten.“ Sie sah ihre Freunde abwechselnd an. „Ein Wochenendausflug!“   „Fuck, ja!“, brüllte Kiba sofort begeistert und warf seine Faust in die Luft, wobei er fast seine Red Bull Dose umschüttete. „Ich bin immer froh, wenn ich mal aus diesem Kaff hier raus kann!“   Auch Naruto war sehr angetan von dieser Idee. Früher, als sie noch Teenager waren, hatten sie einmal im Monat solch einen Wochenendtrip gemacht und es war immer extrem spaßig gewesen. „Das haben wir echt schon ewig nicht mehr gemacht!“, meinte Naruto aufgeregt, ein freudiges Grinsen im Gesicht, „Gute Idee, Sakura-chan!“   „Natürlich. Es war ja auch meine Idee.“ Sie flickte sich gespielt arrogant eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kicherte dann glücklich. „Ich hab überlegt, ob wir nicht das Wochenende nach meinem Geburtstag für den Ausflug nehmen sollten? Der Montag danach ist ja ein Feiertag und dann könnten wir Freitag hinfahren und Montagmorgen wieder zurückfahren.“   „Also ich bin dabei!“ Schmunzelnd schlug Kiba mit der Hand auf den Tisch. „Wen wolltest du denn alles für den Trip einladen?“   „Also ich dachte an mich, euch beide, Hinata und…“ Sakura biss sich auf die Unterlippe. Sie wirkte auf einmal ungewohnt schüchtern, so als wäre sie sich nicht ganz sicher, ob dies eine gute Idee wäre oder nicht. „Und Sasuke.“   „Sasuke?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. Ein Wochenende mit seinen Freunden und Sasuke…? Das wäre doch… „Cool! Das wäre echt toll, wenn Sasuke dabei wäre!“ Er und Sasuke für ein Wochenende in einem Hotelzimmer weg von Konoha? Damit verband er nur gute Erinnerungen… Sehr gute.   „Eben, find ich auch.“ Sakura nickte und senkte dann langsam den Blick. „Aber die Frage ist, ob er auch mit will…“   „Huh, stimmt.“ Naruto kratzte sich am Kopf, die Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt. „So, wie ich ihn kenne, hat er wahrscheinlich keine Lust.“   Sakura seufzte. „Hab ich mir schon gedacht“, murmelte sie leise, während sie mit ihrem Ohrring herum spielte.   „Aber…!“ Grinsend hielt der Blonde den Zeigefinger in die Höhe. „Wir wissen alle, dass ich sehr überzeugend sein kann, wenn ich will und ich bin mir sicher, dass ich ihn dazu überreden kann!“   „Wirklich?!“ Sakura strahlte ihn an. „Das wäre ja fantastisch, Naruto!“   „Heh.“ Naruto grinste sie an und versuchte das Gefühl der Eifersucht, welches sich bei Sakuras offensichtlicher Freude über Sasukes eventuelle Präsenz bei ihrem Ausflug in seinen Bauch geschlichen hatte, zu ignorieren. „Ich werd ihn heute leider nicht im Bus sehen, weil wir ja früher Schluss haben, aber wir wollten uns eh in einem Café treffen und dann frag ich ihn nachher mal.“   „Dankeschön!“ Sakura schlang die Arme um seinen Nacken und umarmte ihn. Naruto lächelte und strich ihr sanft über den Rücken.   „Im Café treffen?“, fragte Kiba mit erhobener Augenbraue nach. „Das hört sich so verdammt nach einem Date an!“   „Gar nicht wahr!“ Naruto sah ihn grimmig an, die Wangen leicht gerötet. „Nur weil ich mit ihm zusammen ins Café gehe, ist das doch keine Verabredung, Alter!“   „Oh doch.“ Kiba wippte mit den Augenbrauen. „Das ist der Inbegriff eines Dates!“   Naruto schnaubte und legte dann mit einem fiesen Schmunzeln den Kopf schief. „Ach wirklich? Na, dann hatte ich laut deiner Definition schon tausend Dates mit Hinata und das, während ihr zusammen wart.“   Der Braunhaarige riss die Augen auf. „Arschloch!“, knurrte er und nahm ihn in den Schwitzkasten, um seine Knöchel gegen seinen Kopf zu reiben. „Das ist was anderes und das weißt du!“   „Ahhh! Nein, Kiba, fuck!“ Naruto fing an zu zappeln und versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff seines Freundes zu lösen. „Hör auf! Meine Haare fangen gleich an zu brennen! HÖR AUF!“   ~ xXx ~   Das Glöckchen am Eingang des Cafés Chidori begrüßte mit einem Klingeln den neuen Gast. Naruto, welcher gerade damit beschäftigt war, die Speisekarte zu lesen, hob den Kopf und lächelte, als er Sasuke erblickte.   „Hier, Bastard!“, rief er ihm zu und winkte mit den Armen in der Luft, um die Aufmerksamkeit des anderen zu gewinnen.   Sasuke sah ihn und ging dann langsam auf ihn zu, Hände in der Hosentasche. Als er vor dem Tisch, an welchen Naruto bereits saß, angekommen war, blieb er stehen. Er betrachtete die kitschige Tischdekoration und die brennende, rote Kerze auf der Mitte des Tisches für einige Sekunden und presste die Lippen dann zusammen.   „Wenn du mir einen Heiratsantrag machen willst, dann tret ich dir so hart in den Arsch, dass du monatelang nicht mehr gehen kannst, Naruto“, sagte er ihm, die Muskeln im Kiefer angespannt, „Und das ist keine leere Drohung, sondern ein Versprechen.“   „W-Was? Gott, nein!“, quiekte Naruto geschockt, die Wangen heiß, während er wie wild mit den Armen herum fuchtelte. „Ich will dir keinen Antrag machen, du Bastard, ehrlich!“   „Warum dann das?“ Sasuke nickte mit dem Kopf zum Tisch. „Das Ambiente wirkt schrecklich romantisch.“   „So sind alle Tische geschmückt! Sieh dich doch nur mal um!“, rief Naruto aus. „Und die Kerze war schon angezündet, als ich mich hier hingesetzt habe!“ Er tippte gegen die bereits getrockneten Wachsstellen an der Kerze, die vor einiger Zeit herunter gelaufen waren. „Ehrlich, Sasuke!“   Der Dunkelhaarige wirkte immer noch etwas skeptisch, hängte seinen Mantel aber dann doch um die Stuhllehne und setzte sich hin. „Hn.“   „Also bitte!“ Immer noch geschockt davon, dass Sasuke ihm scheinbar so etwas zutraute, rieb er sich über die Brust, um sein wild klopfendes Herz zu beruhigen. „Wie kommst du darauf, dass ich dir einen Heiratsantrag machen will? Wunschdenken?“   Der letzte Kommentar brachte ihm einen bösen Blick ein. „Sagte ich doch bereits.“ Sasuke schnappte sich die Speisekarte, um sich anzusehen, was das Café alles anbot. „Es wirkt alles sehr romantisch.“   „Tut es das?“ Naruto kratzte sich am Kopf und sah sich dann um. Jetzt, wo er es sagte, fiel ihm auch auf, dass die meisten Leute, die hier saßen, wohl Pärchen zu sein schienen. „Huh. Nicht, dass ich viel Ahnung von Romantik habe, aber ich schätze es wirkt schon so.“   Sasuke grunzte. „Eben.“   „Aber ich bin auch das erste Mal hier.“ Naruto stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab. „Hinata hat mir das Café vor einiger Zeit empfohlen und ich dachte, wir könnten es mal besuchen.“   „Hn.“   „Ich merk schon, wir sind heute wieder sehr gesprächig, Herr Uchiha.“ Naruto rollte mit den Augen und trat Sasuke leicht unterm Tisch. „Hast du schon zu Mittag gegessen?“   „Nein.“ Sasuke legte die Speisekarte wieder auf die Seite. „Ich bin direkt nach der Uni hierhin gekommen, ich hatte also keine Möglichkeit dazu.“   „Wollen wir dann einen Happen essen?“, fragte Naruto ihn. „Ich könnte nämlich schon etwas vertragen…“ Er rieb sich über den Bauch.   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Okay.“   Naruto lehnte sein Gesicht in seine Handfläche, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Bastard“, beleidigte er ihn liebevoll. Er streckte sein Bein aus, um mit dem Fuß über Sasukes Wade zu streichen.   Sasuke schmunzelte und verschränkte die Hände ineinander, um sein Kinn darauf zu legen. „Idiot.“   „Mh.“ Naruto leckte sich über die Lippen, während sein Fuß immer höher wanderte. „Ich will dich küssen“, gab er mit einem Raunen zu, „Du siehst heute so unglaublich heiß aus. Du weißt, dass ich darauf steh, wenn du den Kragen deines Hemdes so hochstellst wie der arrogante Schnösel, der du bist.“   „Ich kleide mich nur meines Intellekts entsprechend“, erwiderte Sasuke schmunzelnd. Er spreizte die Beine, als Narutos Fuß inzwischen so hoch gewandert war, dass er über die Innenseite seines Oberschenkels strich. „Genauso wie du mit der Kleidung deine Intelligenz zeigst.“ Er deutete auf das Shirt, das Naruto trug und dieser blickte an sich hinab.   Es war ein schwarzes Shirt mit einem weißen Kreis in der Mitte, in welchem sich ein blauer Stern befand. Es war eine Parodie auf die Firma Converse. Anstatt „Converse All Star“ standen um den Stern die Wörter „Perverse Pornstar“. Als Naruto das Shirt das erste Mal gesehen hatte, hatte er sich tot gelacht und sofort gewusst, dass er es haben musste.   „Das hat nichts mit Intelligenz zu tun.“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Ich mache damit nur meine besten Eigenschaften deutlich.“   „Natürlich.“ Sasuke rollte mit den Augen und sah dann zur Kellnerin, als sich diese zu ihnen gesellte und sie nach ihrer Bestellung fragte.   Naruto entschied sich für eine heiße Schokolade mit Sahne und Akashiyaki, während Sasuke einen Kaffee und Reisbällchen bestellte. Die Kellnerin bedankte sich bei ihnen für ihre Bestellung und verschwand dann auch schon wieder.   „Die Arme wirkt etwas gestresst“, kommentierte Naruto, während er beobachtete, wie die Kellnerin von einem Tisch zum anderen hetzte.   „Es ist ihre eigene Schuld.“ Sasuke trommelte mit den Fingern gegen den braunen Holztisch. „Sie hätte einen anständigen Beruf lernen können, dann müsste sie jetzt nicht kellnern.“   „Ach komm.“ Naruto rollte mit den Augen. „Du kennst die doch gar nicht. Vielleicht macht ihr der Job ja Spaß?“   „Hn.“ Sasuke drehte den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.   Naruto seufzte leise und rieb mit seiner Schuhspitze über Sasukes Oberschenkel, bevor er seinen Fuß wieder zurückzog. „Wie war dein Tag bis jetzt so? Wie war die Uni?“   „Ganz okay“, antwortete Sasuke, den Blick immer noch aus dem Fenster und auf die Leute gerichtet, die durch die Einkaufspassage schlenderten. „Ich hab heute das Ergebnis für meine letzte Arbeit bekommen.“   „Und?“ Naruto sah ihn neugierig an. „Was hast du?“   „100 Prozent.“   „Wow, was für eine Überraschung!“ Im gespielten Schock riss Naruto die Augen auf, bevor er leise lachte. „Alter Streber.“ Er beugte sich über den Tisch, um ihm leicht gegen den Oberarm zu boxen.   „Du bist doch nur neidisch“, erwiderte Sasuke mit einem fiesen Schmunzeln. Er verschränkte die Hände auf dem Tisch und sah Naruto an.   „Pah! Ich hatte in meiner letzten Klausur 79 Prozent, ich werd immer besser!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Bald werd ich dich eingeholt haben, Bastard!“   „Ja“, sagte Sasuke, „Und die Erde ist eine Scheibe.“   „Hey!“ Naruto schmollte. „Du hast auch überhaupt kein Vertrauen in mein Können, oder?“   Die Kellnerin kam vorbei, um ihnen ihre Getränke zu bringen und Naruto bedankte sich mit einem Lächeln bei ihr, während Sasuke nur sein typisches „Hn“ von sich gab.   „Ich will nur, dass du dich noch mehr anstrengst“, erwiderte Sasuke. Er nahm die Tasse in die Hand und pustete, um den heißen Kaffee etwas zu kühlen. „79 Prozent sind 21 Prozent zu wenig.“   Naruto seufzte. „Jaja“, murrte er und winkte mit der Hand ab. Er wusste es ja wirklich zu schätzen, dass sein Freund versuchte ihn zu motivieren, aber die grobe und beleidigende Art und Weise, mit der er dies machte, ließ nun trotzdem etwas zu wünschen übrig.   Sasuke führte die Tasse zu seinen Lippen und Naruto beobachtete fasziniert, wie sich sein Adamsapfel beim Schlucken auf und ab bewegte. Sasuke legte die Tasse wieder auf die Untertasse und leckte sich über die Lippen und nun war Naruto derjenige, der schlucken musste.   Warum musste Sasuke aber auch so verflucht verlockende Lippen haben, dass er an nichts anderes denken konnte, außer ihn zu küssen?! Naruto ließ seine Zunge nachdenklich über seine Eckzähne gleiten und sah sich dann um. Er fand es immer noch ein wenig komisch, einen anderen Mann in der Öffentlichkeit und vor den Augen anderer zu küssen, aber inzwischen hatte er sich eigentlich schon daran gewöhnt.   Da er sich und seine Beziehung mit Sasuke bei seinen Freunden allerdings noch nicht geoutet hatte, war er immer etwas vorsichtig, bevor er ihn küsste und ging davor sicher, dass keiner seiner Bekannten in der Nähe waren. Genau wie jetzt.   Als er kein bekanntes Gesicht entdecken konnte grinste Naruto und beugte sich über den Tisch. „Komm her“, murmelte er leise, die Augen halbgeschlossen, während er Sasukes Gesicht zwischen seine Hände nahm.   Sasukes Lider wurden schwer und er neigte den Kopf leicht zur Seite, da trafen sich ihre Lippen auch schon. Zuerst war es nur ein keuscher Kuss, nicht mehr als das bloße Aufeinanderdrücken von Lippen, doch es wurde schnell inniger, als Sasuke den Mund einen Spalt öffnete und anfing, an Narutos Unterlippe zu saugen.   Der Blonde stöhnte leise, als Zähne an seiner Lippe knabberten und leicht an ihr zogen, bevor er seine Zunge in Sasukes Mund gleiten ließ und ihn schmeckte. Er konnte hören, wie Sasuke durch die Nase weiter atmete und genau dieser Atem nun sanft über seine Wange strich und ihm eine Gänsehaut verschaffte.   Seine rechte Hand wanderte tiefer, bis er sie locker um einen blassen Hals geschlungen hatte und dann trennten sich ihre Münder auch schon wieder. Aber nicht für lange, Naruto konnte einfach nicht genug von Sasuke bekommen und so küsste er ihn wieder und kratzte mit den Zähnen leicht über seine Zunge, bevor er an ihr saugte.   Sasukes Finger fanden ihren Weg in blondes Haar und Naruto lächelte in den Kuss. Sein Daumen strich über Sasukes Halsschlagader und er verhärtete seinen Griff, dann war plötzlich ein ziemlich eindeutiges Räuspern zu hören, ebenso wie das Wort „Schwuchteln“.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen, als er ihren Kuss widerwillig löste und sah dann in die Richtung, aus der das Geräusch zu kommen schien. Er blickte in die Augen eines Mannes mittleren Alters; er hatte lichtes Haar, einige Kilogramm Übergewicht und seine Kleidung war schmutzig.   „Ja bitte?“, fragte er ihn, die Stimme kalt. Er leckte sich über die Lippen. Er konnte Sasuke immer noch schmecken.   „Ihr widerlichen Schwuchteln seid eine Schande der gesamten Menschheit!“, fuhr der Kerl sie an, die kleinen, dicken Finger zu Fäusten geballt. „Ihr seid widerlich! Gott sollte Abschaum wie euch bestrafen!“   Sasuke schnaubte amüsiert, der rechte Mundwinkel zu einem Schmunzeln hochgezogen. Naruto lachte laut und hob dann eine Augenbraue, ein fettes Grinsen im Gesicht. „Wussten Sie, dass die Leute, die sich am meisten und am lautesten über Schwule aufregen, es fast immer selbst sind?“   Der Mann riss die Augen auf, das Gesicht sofort knallrot vor Zorn. „Du-“, fing er mit bebender Stimme an, doch Naruto unterbrach ihn, unbeeindruckt von dessen Wutattacke.   „Es ist so. Sie müssen es gar nicht erst abstreiten.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie sind neidisch, weil Sie wegen ihrer Fettheit keinen mehr hochbekommen und weil Sie wissen, dass ich heute Abend einen Arsch zum Ficken haben werde, während Sie zuhause ankommen und sie niemand begrüßen wird. Niemand, außer einer schmutzigen Wohnung und einer Kiste Bier, mit welcher Sie sich den Kummer wegsaufen werden.“   Der Kerl öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder mehrmals. Offenbar wusste er nicht, was er dazu sagen sollte. „Das muss ich mir von einer Schwuchtel wie dir nicht geben!“, brüllte er schließlich und haute mit der Faust auf den Tisch. Inzwischen ruhte die gesamte Aufmerksamkeit der Gäste auf ihn und Naruto. „Schmor doch in der Hölle!“ Er stand auf und stampfte aus dem Cafe, der Kopf so rot, dass es aussah, als würde er jeden Moment explodieren.   Sasuke schnaubte erneut und schüttelte den Kopf. „Was für ein erbärmlicher Mensch.“ Er nippte an seinem Kaffee. „Ich denke, du hast den Nagel bei ihm genau auf den Kopf getroffen.“   „Heh.“ Naruto grinste stolz und rieb sich mit dem Zeigefinger über die Nase, bevor er sich zu Sasuke beugte und ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte. Er griff nach dem Zuckerstreuer, schüttete davon etwas in seine heiße Schokolade, nahm sich dann seinen Löffel und fing an, umzurühren.   Er hatte sich den Löffel gerade in den Mund gesteckt, um die Sahne abzulecken, da kam die Kellnerin auf einmal an ihren Tisch. „Vielen Dank“, meinte sie leise und reichte ihnen ihre Teller mit dem bestellten Essen, ehe sie sich vor ihnen verbeugte.   „Öh…“ Mit gerunzelter Stirn nahm Naruto den Löffel wieder aus dem Mund und sah sie an. „Bitte“, meinte er unsicher, „Aber… wofür?“ Er kräuselte die Nase.   „Dafür, dass Sie den unangenehmen Gast verjagt haben“, antwortete sie ihm mit einem Lächeln, „Er ist schon vorher negativ aufgefallen, weil er mich und andere Gäste beleidigt hat, aber…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab mich nicht wirklich getraut, etwas gegen ihn zu unternehmen, meine Kolleginnen auch nicht. Er hat sehr… aggressiv gewirkt.“   „Ach, das war doch kein Problem!“ Naruto strahlte sie an. „Hab ich gern gemacht, der Typ ist mir schließlich auch auf den Sack gegangen!“   „Trotzdem noch einmal danke.“ Die Kellnerin verbeugte sich ein letztes Mal, das runde Tablett gegen ihre Brust gedrückt. „Ich wünsche Ihnen guten Appetit.“   „Danke!“ Grinsend drehte sich Naruto zu Sasuke. „Hast du gesehen? Ich bin ihr Held!“ Mit stolzer Miene nahm er eins der Bällchen vom Spieß und stopfte es in seinen Mund. „Meinst du, wir kriegen das Essen deswegen vielleicht umsonst?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Wohl kaum“, erwiderte er mit schroffer Stimme.   „Naja, einen Versuch ist es wert, oder?“ Glucksend zuckte Naruto mit den Schultern und trank dann von seinem Kakao.   Der Dunkelhaarige sah ihn an. „Du hast Schaum auf der Oberlippe“, teilte er ihm mit.   „Oh.“ Naruto rieb sich mit dem Ärmel seines Shirts über den Mund. Sasuke verzog das Gesicht, als er das sah. „Ich fand das früher immer cool, einen Milchbart zu haben und so“, fing er an zu erzählen, während er sich noch etwas vom Spieß in den Mund schob, „Ich wollte früher immer einen Bart haben.“   „Bitte nicht.“ Sasuke biss in eins der handgroßen Reisbällchen. „Du würdest schrecklich aussehen mit Bart.“   „Heh, ist mir nachher auch aufgefallen“, musste Naruto verlegen zugeben. Er rieb mit den Fingerspitzen über die Stoppeln an seinem Kiefer. „Aber Stoppeln sind cool.“   Sasuke grunzte. „Es ist okay, aber ich mag dich lieber rasiert.“   „Tja, dann musst du bis morgen warten.“ Naruto grinste und streckte mit einem Stöhnen dann die Beine aus. „Hey, ich muss dich was fragen.“   Sasuke hob eine Augenbraue. „Ja?“, fragte er nach, während er nach der Serviette griff, um sich damit über den Mund zu wischen.   „Also Sakura-chan hat jetzt bald Geburtstag. In ein paar Wochen.“ Der Blonde trommelte mit den Fingern gegen die Tasse, die er in seiner Hand hielt. „Am 28. März, um genau zu sein.“   Sasuke grunzte und deutete ihn mit einer Handbewegung an, fortzufahren.   „Und naja…“ Naruto presste die Lippen zusammen. Er wusste nicht genau, wie er das Thema ansprechen sollte. Er musste vorsichtig sein, damit Sasuke nicht direkt ablehnte. Vielleicht sollte er lieber damit warten, bis sein Freund gute Laune hatte und ihn dann fragen? Aber andererseits… Wann hatte Sasuke bitte mal gute Laune?   „Spuck‘s endlich aus.“ Sasuke seufzte und richtete sich den Kragen.   „Mmpf“, machte Naruto und kratzte sich am Kopf. „Sie hatte vorgeschlagen an dem darauffolgenden Wochenende einen Ausflug zu machen. Nach Kirigakure. Kennst du das? Da ist dieser große Wasserpark und so.“   „Hn“, machte Sasuke, „Komm endlich zum Punkt, Naruto.“   „Mach ich ja! Mann!“ Naruto warf die Arme in die Luft, die Augenbrauen zusammengezogen. „Sei doch nicht so ungeduldig. Also, sie wollte eben vom zweiten April bis zum Montag, den fünften April, ein Hotel in Kirigakure mieten und dazu ein paar Freunde einladen.“   Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen. „Und wer sind diese Freunde?“, fragte er langsam nach, während er nach noch einem Reisbällchen griff.   „Naja…“ Mit einem schiefen Grinsen zählte Naruto an den Fingern auf. „Sie selbst natürlich, Kiba, Hinata, ich… und du.“   „Nein“, war Sasukes sofortige Antwort, „Ich werde nicht mit deinen Freunden ein Wochenende in irgendeinem Hotel verbringen.“   „Biiitte!“ Naruto sah ihn mit seinem besten Dackelblick an. „Bitte, Sasuke! Das wäre total cool! Ich weiß, dass du Kiba und Sakura nicht besonders magst, aber die musst du ja auch nicht beachten! Ich bin ja auch da und du kannst dich einfach an mich hängen und wir können ein bisschen Spaß haben…“ Er beugte sich über den Tisch und wackelte mit den Augenbrauen. „Du weißt schon.“ Er machte eine eindeutige Bewegung mit seiner Hand und seinem Mund. „Spaß haben, Sasuke.“   Sasuke knurrte. „So, wie ich dich kenne, bettelst du solange, bis ich zusage, oder?“   „Genau!“ Naruto nickte und griff dann nach seiner Hand. „Komm schon, Bastard, das wird mega lustig! Wir gehen zum Wasserpark und alles, der ist voll cool!“   „Ich mag keine lustigen Sachen.“ Sasuke zog seine Hand aus Narutos und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das weißt du.“   „Aber hey, du magst mich und ich bin auch lustig, oder?“ Naruto grinste und deutete mit den Daumen auf sich. „Tu es für mich, Sasuke! Ich versprech dir auch, dass ich deinen Aufenthalt lohnenswert machen werde!“ Er versuchte es erneut mit dem Hundeblick. „Bitte…?“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten und drehte den Kopf zur Seite. „Am Montag ist wieder Uni, da kann ich nicht.“   „Ha, schlechte Ausrede!“ Naruto schlug auf den Tisch. „Am Montag ist ein Feiertag, Sakura-chan hat schon alles geplant. Es kostet auch nicht allzu viel, jeder von uns müsste nur so um die 5.000 Yen bezahlen. Nicht, dass Geld bei dir ein Problem wäre oder so.“   „5.000?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Kriegst du denn überhaupt so viel zusammen?“   „Ich pump meinen Onkel an“, erwiderte Naruto und rieb sich über den Nacken. „Wird schon klappen, alles. Außerdem… Weißt du, wir sind dann alle zusammen und ich hab gedacht… Naja, dass es vielleicht eine gute Gelegenheit wäre, ihnen davon zu erzählen.“ Er deutete auf sich und dann auf Sasuke. „Von uns.“   „Oh?“ Überrascht drehte der Dunkelhaarige den Kopf wieder zu ihm. „Du willst ihnen schon davon erzählen? Ich dachte, du wolltest erst sicher sein, dass es etwas Festes ist und die Beziehung eine Chance hat.“   „Naja…“ Verlegen spielte Naruto mit dem hölzernen Spieß auf seinem Teller herum. „Ich bin sicher“, gab er leise zu, die Wangen gerötet. Er biss sich auf die Unterlippe und sah dann ungewohnt schüchtern zu Sasuke.   Dieser hatte die Lippen zusammen gepresst und starrte ihn an. Nach einigen Sekunden seufzte er schließlich und zwickte sich ins Nasenbein. „Ich werd das ganz sicher bereuen“, murrte er leise, „Aber ja, von mir aus.“   „Echt?!“ Naruto sah ihn an, ein großes Lächeln auf den Lippen. „Ehrlich, Bastard? Du verarschst mich auch nicht?!“   „Nein“, erwiderte Sasuke knurrend und warf seinem Reisbällchen einem grimmigen Blick zu, so als wär es an allem Schuld. „Aber wenn du noch einmal nachfragst, dann nehm ich meine Worte wieder zurück.“   „Fuck, danke!“ Naruto strahlte ihn an und tätschelte ihm glücklich die Schulter. „Du wirst es nicht bereuen, ehrlich!“   „Das will ich hoffen“, grunzte Sasuke. „Ich werd Sakura allerdings nichts schenken, damit das klar ist.“   „Brauchst du auch nicht!“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Das schönste Geschenk wird für sie wahrscheinlich eh sein, dass du mitkommst.“ Er verzog leicht das Gesicht. „Ich werd ihr dann nur deutlich machen müssen, dass du mir gehörst!“ Mit einem Knurren lehnte er sich zu Sasuke herüber und presste seine Lippen auf die Seite seines Halses. „Meins“, murmelte er leise und saugte an der weichen Haut, knapp unter Sasukes Kiefer. „Meins alleine.“   Er konnte spüren, wie sich Sasuke leicht verkrampfte – Hals und Nacken gehörten zu seinen besonders erogenen Zonen – und grinste stolz, bevor er leicht in die Haut biss und sich dann wieder zurückbeugte. „Oh, übrigens!“ Er riss die Augen auf, als ihm plötzlich wieder etwas einfiel. „Was sollte der Mist bitte?!“ Er deutete auf den Knutschfleck auf seinem Hals.   In Sasukes Augen funkelte etwas Verschmitztes auf. „Revanche“, war seine Antwort.   „Hallo, das war ein bisschen übertrieben!“ Brummend verdeckte Naruto den Knutschfleck mit einer Hand. „Du weißt, dass ich nichts gegen habe, wenn du mich beißt und alles. Verdammt, es macht mich sogar verdammt heiß! Aber das… Kiba hat mir schon gesagt, dass es aussieht, als hätte ich mit einem Vampir rumgemacht!“ Er wimmerte. „Und seit der beschissenen Stephanie Meyer muss ich bei Vampiren immer an diesen Waschlappen Edward denken!“   Er fuchtelte wild mit den Armen herum, bevor er einen anklagenden Finger in Sasukes Gesicht hielt. „Immer, wenn ich in den Spiegel sehe, denk ich also, dass ich von Edward Cullen vergewaltigt worden bin! Vielen Dank dafür, du Bastard, echt!“   Sasuke sah ihn an, blinzelte langsam mit den Augen und… fing an zu lachen. „Du bist wirklich ein bescheuerter Idiot“, meinte er amüsiert und schüttelte den Kopf.   „Hey!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Ich mein das Ernst, Bastard, also lach mich nicht aus, wenn ich dir von meinen Problemen erzähle!“   ~ xXx ~   Rosige Lippen stülpten sich um einen harten Nippel, Zähne kratzten sanft darüber und Naruto stöhnte, als Sasuke anfing kräftig zu saugen. Er krallte seine Finger in dunkles Haar und drückte Sasukes Gesicht mehr an sich, was ihm ein leises Grunzen einbrachte.   „A-Ahh… Sasuke…“ Naruto warf den Kopf in den Nacken und strich mit seiner Ferse leicht über Sasukes Wade, bevor er den Stößen seiner Hüfte entgegen kam. Ein erneutes Stöhnen verließ dabei seine geschwollenen Lippen.   Sasuke leckte ein letztes Mal über seinen Nippel, bevor er über Naruto kletterte und sich so positionierte, dass ihre Becken aufeinander ruhten. Er legte seine Hände auf Narutos Brust, drückte ihn so tiefer in die Matratze und rieb sich dann an ihm, bevor er kleine, kreisende Bewegungen mit seiner Hüfte ausführte.   „Fuck“, fluchte Naruto, die Stimme rau, während seine Hand langsam über einen geröteten Nacken strich und seine Nägel schließlich in Sasukes Schulterblatt Halt suchten. Etwas, was gar nicht einmal so einfach war, da Sasukes Körper mit einer Schicht Schweiß bedeckt war und Narutos Nägel kurz und abgeknabbert waren.   Sasuke war über ihn gebeugt und obwohl dies eine wirklich nette Sicht war, war Naruto nicht allzu zufrieden damit, da ihm deutlich zu wenig Körperkontakt herrschte. Also drückte er mit der flachen Hand gegen Sasukes Rücken, bis dieser fast gänzlich auf ihm lag.   Für einige Minuten lagen sie so da; nackt und auf dem bequemen Bett in Sasukes Zimmer. Naruto genoss diesen intimen Körperkontakt, das Gefühl von einer nackten Brust, die sich gegen seine presste und die Art und Weise mit der sich Sasuke an ihm rieb und seine Erregung zum Pochen brachte.   „Hey“, wisperte er leise, die Augen halbgeschlossen und glasig vor Lust. „Baby…“ Er presste seine Lippen auf Sasukes Kiefer.   Der Dunkelhaarige brummte. „Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich so nennst“, knurrte er. Narutos Hand streichelte seine Wirbelsäule hinab und blieb schließlich auf seinem Steißbein ruhen. Als sich die kurzen Nägel in seine Haut bohrten, stöhnte Sasuke leise.   „Ich weiß…“ Naruto gluckste atemlos, seine Nase strich über eine gerötete Wange, während er seinen Mund zu Sasukes Kinn wandern ließ, um an diesem zu knabbern. „Ich will etwas ausprobieren…“   „Ausprobieren?“, wiederholte Sasuke, die Augen geschlossen und die Augenbrauen zusammengezogen. „Was willst du ausprobieren?“   „Mhm.“ Naruto summte leise, als seine Hand zu Sasukes Hüfte wanderte und diese massierte. „Das wirst du dann sehen.“   Sasuke öffnete die Augen einen Spalt, um ihm einen misstrauischen Blick zuzuwerfen. „Was willst du ausprobieren?“, wiederholte er und schüttelte leicht den Kopf, um die Haare aus seinem Gesicht zu bekommen.   „Komm schon“, murmelte Naruto leise. Er presste die Lippen auf die Unterseite von Sasukes Kiefer und als dieser schluckte, küsste er seinen Adamsapfel, der sich dabei auf und ab bewegte. „Vertraust du mir denn nicht?“   „Wenn ich dich so ansehe und mich daran zurück erinnere, was für bescheuerte Ideen dir manchmal im Kopf herum geistern, dann muss ich diese Frage mit ‚Nein, das tu ich nicht‘ beantworten“, erwiderte Sasuke mit einem Schmunzeln.   Naruto lachte leise und biss ihm dann mit einem Knurren ins Ohrläppchen. „Bastard“, hauchte er und legte beide seine Hände auf Sasukes Arsch, um diesen fest zu quetschen, bevor er sich unter ihm weg rollte.   Sasuke warf ihm einen grimmigen Blick zu und Naruto musste erneut lachen, da es fast so aussah, als würde sein Freund schmollen! „Sasuke… Schmollst du etwa?“, fragte er mit einem Grinsen nach, eine Augenbraue in die Höhe gezogen.   „Tch.“ Sasuke flickte sich die Haare aus den Augen. „In deinen Träumen vielleicht, Uzumaki.“   „Und wie du schmollst!“ Naruto krabbelte zu ihm, um seinen Daumen und seinen Mittelfinger auf Sasukes Wangen zu legen und zuzudrücken, bis Sasuke einen Fischmund hatte. „Heh, du hältst es auch keine Sekunde ohne meinen sexy Körper unter oder über dir aus, was?“ Er wackelte mit den Augenbrauen.   Sasuke schnaubte. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole aber…“ Er schlug Narutos Hand weg, um ordentlich sprechen zu können. „Träum weiter.“   „Tja, ich träume ziemlich oft davon, wie wir Sex haben oder knutschen“, erwiderte Naruto grinsend.   „Wirklich?“, fragte Sasuke mit erhobener Augenbraue nach.   „Hehe, ja, schon.“ Naruto kratzte sich am Nacken und zuckte dann mit den Schultern. „Träumst du nie von mir?“   „Ich träume davon, dass du mich in Ruhe lässt“, war Sasukes Antwort, „Und das nicht nur, wenn ich im Bett liege, sondern auch, wenn ich wach bin.“   „Aww!“ Naruto zog eine Schnute und krallte seine Hand dann in dunkles Haar. „Böser Junge“, knurrte er und zog Sasuke zu sich, sodass sich ihre Lippen für einen hitzigen Kuss treffen konnten. Er biss grob in Sasukes Unterlippe. Es war nicht fest genug, um ihn zum Bluten zu bringen, aber weh tat es dennoch sicherlich. Er zog leicht mit den Zähnen an seiner Lippe und ließ sie nach ein paar Sekunden wieder los. „Wir wissen beide, dass das nicht stimmt“, wisperte er leise, sein Atem heiß gegen Sasukes Mund.   „Hn“, machte Sasuke nur und ließ seine Zähne über Narutos Kinn kratzen, bevor er ihn ansah. „Was wolltest du nun ausprobieren?“   „Mh, du bist so voller Eifer… Sehr schön.“ Grinsend schmatzte Naruto mit den Lippen und packte Sasuke dann am Oberarm. „Knie dich hin, bis du auf allen vieren bist. Arsch zu mir.“   Verwundert hob Sasuke eine Augenbraue, tat aber dann, wie von ihm gewollt, Handflächen und Knie gegen die Matratze des Bettes gedrückt. Naruto, der hinter ihm saß, stöhnte leise, da er nun einen freien Blick hatte auf alles, was Sasuke zu bieten hatte. Er leckte sich über die Lippen und krabbelte dann zu ihm.   ~ xXx ~ Narutos Knie fingen an zu wackeln und er ließ sich mit einem „Uff“ mit dem Gesicht zuerst aufs Bett fallen, bevor er noch auf Sasuke zusammengebrochen wäre und seinen Freund mit seinem Gewicht erdrückte hätte.   Er hörte ein Keuchen neben sich und drehte den Kopf zur Seite, die Augen zu Schlitzen geöffnet, während er beobachtete, wie Sasuke nach Atem schnappte. Naruto lächelte und streckte seine Hand aus, um Sasuke die klebrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen.   „Hn“, machte Sasuke nur, seine Augen schienen noch viel dunkler zu sein, als sie es sonst waren und sein Gesicht und Hals war gerötet.   Naruto küsste ihn und strich mit den Fingerspitzen dann über seinen Hals. Er konnte die Halsschlager unter seinen Fingern schnell pulsieren spüren und rieb mit dem Daumen über sie, bis er seine Hand schließlich auf Sasukes Schulter ruhen ließ.   „Du siehst gerade so sexy aus“, murmelte Naruto ihm zu, „Ich liebe es, wenn deine Haut nach dem Sex so gerötet ist und wie der Schweiß auf deiner Haut glitzert…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Da bekomme ich direkt Lust auf eine zweite Runde…“   Sasuke schnaubte und flickte ihm gegen die Stirn. „Bist du sicher, dass du heterosexuell bist?“, fragte er ihn mit Amüsement in der Stimme. „So oft, wie du scharf auf mich bist, lässt sich das schwer glauben.“   Naruto lachte leise und schlang seinen Arm dann um Sasukes Nacken, um ihn näher an sich zu ziehen. Sasuke grunzte und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu wehren, doch Naruto blieb stur. Er wusste, dass sein Freund nicht wirklich auf kuscheln stand, aber er mochte es nach dem Sex besonders gern und wenn es Sasuke nicht gefiel, hatte er eben Pech. So einfach war das. „Bin nicht heterosexuell“, meinte er, die Lider aus Erschöpfung langsam schwer werdend. „Ich bin Sasukesexuell.“   Sasuke prustete und sein heißer Atem kitzelte Narutos Nase. „Du bist ein Idiot.“   „Ach komm, ich weiß, dass du dich geschmeichelt fühlst.“ Naruto zwinkerte ihn an. „Aber das mit Kirby eben war schon… seltsam, oder? Hat er dich schon einmal beim Sex erwischt?“   „Nein“, antwortete Sasuke, „Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass du so laut bist und Kirby dann eben wissen wollte, woher der ganze Krach kam.“   „Hey, so laut bin ich auch nicht!“, stritt Naruto ab, die Wangen leicht gerötet. Ihm war schon öfter gesagt worden, dass er beim Sex ziemlich laut war, aber ihm war es bis jetzt selbst noch nie wirklich aufgefallen. „Außerdem würde es dir nichts schaden, wenn du mal ein bisschen mehr Geräusche von dir gibst.“ Er pikste Sasuke in die Wange. „Weißt du, es tut dem Ego ziemlich gut, wenn man durch die Lautstärke seines Partners erfährt, dass man etwas richtig tut und ihm Vergnügen bereitet.“   „Das weiß ich“, bestätigte Sasuke mit einem Schmunzeln, „Deswegen ist mein Ego nach dem Sex mit dir ja auch immer besonders groß.“   „Bastard.“ Naruto schmollte und schnappte verspielt nach seiner Nase. „Aber hey, meinst du, wir haben Kirby jetzt verschreckt?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Das scheint dir ja keine Ruhe mehr zu lassen, was?“   „Nee, nicht wirklich.“ Naruto verzog das Gesicht und kratzte sich am Kopf. „Ich sagte ja, dass er so etwas wie ein Kind für mich ist, weißt du? Und wer wäre nicht beschämt, wenn er von seinem eigenen Kind beim Ficken erwischt worden wäre?“   „Hn.“ Sasuke ließ seinen Blick durch sein Zimmer gleiten. „Ich glaube nicht, dass wir ihm damit einen psychischen Knacks verabreicht haben.“   „Ach?“ Naruto hob eine Augenbraue hoch. „Und wieso nicht?“   „Weil er bereits wieder im Türrahmen steht und uns beobachtet.“   „Huh?“ Naruto warf einen Blick hinter seine Schulter, die Stirn gerunzelt und tatsächlich! Da stand Kirby, einige Meter vom Bett entfernt und betrachtete sie. „Wirklich ein neugieriges Kerlchen, was?“   „Er kann wahrscheinlich den Geruch von Sperma und Sex wahrnehmen und ist neidisch“, meinte Sasuke.   „Warum das? Wieso sollte er neidisch sein? Er kann sich doch einfach eine süße Katzenlady suchen und du weißt schon…“ Naruto wippte mit den Augenbrauen. „Bunga bunga und so.“   Sasuke schmunzelte. „Er ist kastriert.“   „Was?!“ Naruto riss die Augen auf, bevor er eine Grimasse zog. „Autsch… Komm her, Kirby!“ Er rief den Kater mit einer Handbewegung zu sich. „Du kannst vielleicht nicht mehr Sex haben, du armes, armes Wesen, aber das heißt nicht, dass du nicht dennoch Liebe empfangen kannst! Sasuke und ich teilen unsere Liebe mit dir!“   „Oh nein.“ Mit einem Stöhnen schloss Sasuke die Augen, als Kirby mit einem Schnurren auf sie zueilte und schnell aufs Bett sprang.   Naruto lachte und kraulte Kirby, welcher es sich zwischen ihnen bequem gemacht hatte, hinterm Ohr. „Gruppenkuscheln! Komm schon, Bastard, mach mit!“   „Nein.“   „Spielverderber.“   Sasuke stöhnte erneut, als Kirby glücklich vor sich hin schnurrte und sein zitternder Schwanz ihn im Gesicht traf. Er legte sich auf die Seite, drehte ihnen beiden den Rücken zu und schloss dann die Augen.   „Ich bin von Idioten umgeben.“   -------------------------------------------------------------------------   Zensierter Inhalt: Die beiden reiben sich aneinander und Kirby kommt zwischendurch rein und unterbricht sie. Hmmm. Ich überlege grad, was mir lieber wäre; wenn Naruto einen Heiratsantrag macht oder Sasuke… Ich denke, beides hätte seine Reize :D Sasuke würde wohl so einen ziemlich… langweiligen Antrag machen, diese typischen im Restaurant oder so und dann auf die Knie gehen und so. Aber bei ihm wäre es sicherlich interessant, weil er gar nicht der Typ für Anträge ist und wenn er dann doch einen macht, muss das echt, echt viel heißen und das gefällt mir iwie ;////; Narutos Antrag wäre total chaotisch xDD Er würde sich wahrscheinlich etwas ganz Verrücktes einfallen lassen und so, wäre aber bestimmt auch so nervös und tollpatschig, dass er beim Antrag erst einmal ewig lang den Ring finden muss und wenn er ihn gefunden hat, fällt er ihm noch aus der Hand und er muss ihn wieder suchen, haha x’D Hat beides seine Vor- und Nachteile und iwie weiß ich gar nicht, wieso ich über so etwas überhaupt nachdenke, aber Sasukes Begrüßungssatz im Cafe hat mich zum Grübeln gebracht XD   Die Lemon… Ja, ich hoffe mal, ihr fandet die Lemon nicht allzu komisch oder so, da Intercrucial Sex (Fachbegriff von dem Oberschenkelreiben-Dingens :D) wiiirklich nicht oft in Fanfics, etc. vorkommt, aber es ist nun mal eben eine Sexualpraktik und ich find sie heiß, also hoffe ich, es hat euch auch gefallen ;O; Intercrucial Sex hat übrigens auch nur 212 Google Treffer, was wenig für etwas Sexuelles ist, aber vllt. kann ich es ja etwas beliebter machen 8)   Ich mag Realismus, deswegen reagieren auch nicht alle Leute positiv, wenn sie ein homosexuelles Pärchen sehen. Ich muss sagen, dass ich selbst in meinen 1 ½ Jahren Beziehung mit meiner Exfreundin Glück gehabt hab, da uns nie jemand blöd angemacht hat, obwohl es deutlich war, dass wir ein Paar waren. Ich liebe nämlich Küssen, weswegen ich sie alle fünf Sekunden abgeknutscht hab, haha :D Manche Leute haben zwar komisch geguckt, aber najaaa. Am besten war die Omi, die uns lächelnd beobachtet hat, die war süß ;O; Das Arschloch im Cafe tut mir dennoch iwie Leid, da Naruto bei ihm wirklich den Nagel auf dem Kopf getroffen hat und mich nimmt’s iwie immer mit, wenn jemand alleine ist und niemanden hat… Ich kenn das ja von mir *im Selbstmitleid zerfließ* Boah, wird eine lange Anmerkung, ich merk das schon, aber hey, ich darf das, ist vorletztes Kapitel und so ;__;   Um nochmal die Animagic anzusprechen: Ich bin am Samstag und am Sonntag da. Und wenn ihr mich sehen solltet, dann… sprecht mich an oder noch besser, umarmt mich ;O; Ich liebe Umarmungen und ich liebe meine Leser, von daher… *gierige Grapschefinger nach euch ausstreck* Falls ihr allerdings im Naruto oder Sasuke Cosplay seid, kann ich nicht versprechen, dass es bei einer Umarmung bleibt und ich euch nicht vllt. heimlich kidnappe, um euch für mich alleine zu haben… >D Haha, nein! xD Also am Samstag bin ich als Jake English da (so sieht der gute Herr aus: http://www.zerochan.net/859886 (http://www.zerochan.net/859886) ). Ich denke, wenn ihr solch einen Cosplayer seht, bin das sehr wahrscheinlich ich, da wohl nicht viele Jake cosplayen werden, da Homestuck relativ unbekannt in Dland ist und so. Am Sonntag bin ich Ryou Bakura in der Abracadabra-Version (Ganz rechts: http://27.media.tumblr.com/tumblr_luvqixl0NV1r1e40go1_500.jpg (http://27.media.tumblr.com/tumblr_luvqixl0NV1r1e40go1_500.jpg) ) Also, wenn ihr mich seht… Ihr wisst, was zu tun ist. *double pistole and a wink*   Jetzt zur schlechten Nachricht… Nächste Woche wird es KEIN Coffee Kapitel geben, sorry ;__; Stattdessen werd ich wohl ein Special zu Sweet Dreams posten (Quickie auf dem Klo). Warum, fragt ihr euch jetzt? Weil ich’s kann und weil viiieelleicht die Möglichkeit besteht, dass es mir schwer fällt, Coffee zu beenden und ich das Ende heraus zögern möchte… OTL Aber dafür ist das Kapitel ja länger und so! An diese Stelle noch einmal danke an alle, die abgestimmt haben Das Ergebnis war eindeutig, also wird das letzte Kapitel nicht aufgeteilt. Sorry an alle, die für Aufteilen gestimmt haben, aber man kann ja immer eine Pause machen oder so, wenn es einem zu viel ist :D Auf eure Kommis antworte ich noch, ehrlich ;x; Hab bis jetzt nur die beantwortet, die Fragen zum Kapitel aufwiesen ><   Im letzten Kapitel von Black Like Coffee: Der Wochenendausflug beginnt und eine Talfahrt der Gefühle! Freude, Ärger, Streit, Eifersucht, Trauer, Liebe… Das ganze Programm und dann steht Naruto natürlich noch seine schwerste Prüfung bevor: Das Outing vor den Freunden! Wie diese wohl reagieren werden…?   Bis dann Kapitel 17: Der perfekte Moment -unzensiert- -------------------------------------------- „Gott, ich freu mich schon total!“   „Hn.“   „Der Wasserpark in Kirigakure ist wirklich total berühmt! Da gibt es so eine Wasserbahn und alles! Das wird echt super cool, das Wochenende!“   „Hn.“   „Oh Mann.“ Mit einem Seufzen rubbelte sich Naruto durchs Haar. „Du hast wirklich keinen Bock, oder?“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Oh? Ist dir das inzwischen auch aufgefallen, du Blitzmerker?“   „Ach, komm schon!“ Naruto schubste ihn leicht und erntete gleich dafür einen zornigen Blick, weil er Sasuke in einen Mann mit hinterher ziehendem Koffer geschubst hatte. „Sei nicht immer so negativ! Tu doch wenigstens so, als würdest du dich freuen!“   „Warum sollte ich das tun?“, fragte Sasuke ihn, die Lippen zusammen gepresst, „Es wissen eh alle, dass ich keinen Bock hab, also kann ich meine negativen Emotionen auch ruhig zeigen.“   Naruto prustete. „Du zeigst nur deine negativen Emotionen!“, erinnerte er den anderen daran, „Du zeigst es nie, wenn du gut gelaunt oder sonstiges bist.“   „Vielleicht ist das so, weil ich nie gut gelaunt bin?“, schlug Sasuke tonlos vor.   „Oh Mann, ey.“ Naruto rollte mit den Augen. „Gut zu wissen, dass du selbst in der Gegenwart deines festen Freundes immer nur angepisst zu sein scheinst, Bastard.“ Er schob seine freie Hand, die nicht damit beschäftigt war, seine Reisetasche zu tragen, in die Hosentasche und sah sich um. „Okay… Wo mussten wir noch einmal hin?“   „Ich würde nachhause bevorzugen“, erwiderte Sasuke.   „Mann, fick dich doch!“, brüllte ihn Naruto, da er es einfach nicht mehr aushalten konnte, an. „Wenn du keine Lust hast, schön, das ist dein Problem, Sasuke. Deins, aber nicht meins, also hör endlich auf, hier überall schlechte Laune zu verbreiten! Ich freu mich im Gegensatz zu dir auf den Trip und würde meine Fröhlichkeit da gerne behalten, aber du machst einem das wirklich schwer, weißt du das, du verdammtes Arschloch?“   „Um es in deinen Worten zu sagen….“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Das ist dein Problem, wenn du dich von meiner Laune beeinflussen lässt.“   „Halt einfach die Klappe.“ Naruto knirschte mit den Zähnen. „Halt einfach die verdammte Klappe, okay?“   Sasuke presste die Lippen zusammen. Obwohl er scheinbar alles andere als erfreut darüber war, dass Naruto ihm befahl, was er machen sollte, hielt er dennoch den Mund geschlossen. Er gab ein leises Grunzen von sich und blickte dann stur geradeaus.   Naruto schnaubte. „Pass auf, dass du nicht über deine Mundwinkel stolperst“, meinte er, als er die Miene seines Freundes sah, „So tief, wie die Dinger bei dir hängen.“   Sasuke seufzte genervt. „Kümmer du dich lieber um deine eigenen Dinge“, riet er ihm, „Und sieh nach vorne und guck nicht immer, was ich mache, du Vollidiot.“   Der Blonde wollte gerade erwidern, dass er sehr wohl nach vorne sah und nicht, wie Sasuke behauptete, nur Augen für ihn hatte, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, da er mit dem Gesicht zuerst auf einmal gegen einen Glaskasten knallte, in dem sich die Fahrpläne und weitere Informationen befanden.   „Fuck!“, fluchte Naruto, als er das Pochen in seiner Nase spürte und tastete diese vorsichtig ab, um sicherzugehen, dass sie nicht gebrochen war. Seine Nase war mit ihrem verfluchten Höcker schon hässlich genug, da musste er sie nun wirklich nicht noch weiter verschandeln. „Das ist alles deine Schuld, du Arschloch!“   Sasuke sagte nichts und schüttelte nur den Kopf, als er unbeirrt an Naruto vorbei ging, ohne ihn zu fragen, ob er sich wehgetan hatte oder sonstiges. Naruto warf ihm einen giftigen Blick zu, nahm dann aber wieder die Tasche, die er vor Überraschung fallen gelassen hatte, und lief ihm nach.   „Ich glaub, wir müssen zu Gleis 2“, teilte er ihm mit, die Stimme ungewohnt kalt. Er war wirklich wütend auf Sasuke. Dieser wusste ja, wie sehr sich Naruto auf das Wochenende gefreut hatte und was machte sein bezaubernder Freund? Sasuke benahm sich wie ein noch größeres Arschloch, als er eh schon war.   Er bekam keine Antwort, er hatte aber auch keine erwartet, und marschierte dann schließlich in Richtung Bahngleis 2, bei welchem sie sich mit ihren Freunden treffen wollten. Zumindest glaubte er, dass es Gleis 2 war. Er war sich ehrlich gesagt nicht mehr ganz so sicher, aber als er nach einigen Minuten einen bekannten rosanen Haarschopf sehen konnte, wusste er, dass sie richtig waren.   „Na endlich!“, begrüßte Sakura sie, als sie die zwei Jungs entdeckte, „Es war so klar, dass du so spät kommen würdest, Naruto, aber dass du Sasuke da noch mit rein gezogen hast!“ Sie schlug ihm leicht auf den Kopf, als er nah genug war, und schenkte dem Jüngsten in der Gruppe dann ein Lächeln. „Hallo, Sasuke-kun!“   „Das ist nicht meine Schuld!“, stritt Naruto brummend ab, während er sich über die schmerzende Stelle rieb, „Und sprich den Bastard lieber nicht an, sonst steckt er dich auch noch an mit seiner schlechten Laune.“   „Oh oh.“ Kiba, der seinen Arm um eine schüchtern lächelnde Hinata geschlungen hatte, pfiff. „Sasuke sieht echt so aus, als würde er uns jeden Moment den Kopf abbeißen.“   Sasuke blickte grimmig drein, während er keinen von ihnen eine Begrüßung oder sonstige Beachtung schenkte. Stattdessen holte er seinen MP3-Player aus der Tasche, steckte sich die Stöpsel ins Ohr und dröhnte sich mit irgendwelcher Musik voll.   Naruto vermutete, dass es Emomusik war. So, wie sein Freund aussah und sich benahm, schien er momentan in seiner „Ich-hasse-euch-alle-und-würde-euch-am-liebsten-auf-die-Gleise-werfen-da-ihr-mich-alle-ankotzt-und-mein-Leben-zur-Hölle-macht-mit-​ eurer-bloßen-Präsenz“-Phase zu sein.   Sakura presste die Lippen zusammen und sah Sasuke an, sichtlich unbehaglich wegen dessen schlechter Laune.   „Ignorier ihn einfach, Sakura-chan!“, meinte Naruto mit einer abwinkenden Bewegung und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Er wird sich schon irgendwie wieder einkriegen. Wahrscheinlich freut er sich im Inneren so sehr auf das Wochenende, dass er nicht weiß, wie er mit all dieser Freude umgehen soll. Wir wissen ja alle, dass er in sozialen Dingen unfähig ist.“   Kiba lachte laut und schlug Sasuke auf die Schulter. „Ist schon okay, Mann! Lass lieber deine überschwängliche Freude heraus, bevor du noch platzt!“   Sasuke warf ihm einen zornigen Blick zu und drehte ihnen dann den Rücken zu, Hände in der Hosentasche.   „Wenn S-Sasuke-kun wirklich nicht so gute Laune hat, dann solltet ihr ihn nicht so ärgern“, meinte Hinata schüchtern, während sie ihre Fingerspitzen aneinander drückte. „Davon wird seine Stimmung auch nicht besser.“   „Eben, Hinata hat Recht!“, musste Sakura ihr zustimmen, „Lassen wir Sasuke-kun einfach ein wenig vor sich hin schmollen, dann wird sich das mit der Zeit schon wieder legen.“   „Also ich freu mich mega auf den Ausflug!“, rief Naruto mit einem Strahlen ein. Er klatschte in die Hände. „Besonders auf den Wasserpark! Ich wollte da schon immer mal hin! Wann gehen wir denn in den Park? Heute?“   „Heute doch nicht, du Idiot.“ Sakura rollte mit den Augen und holte ihre Geldbörse aus ihrer Tasche. „Wir haben ja schon nach siebzehn Uhr und wir haben noch eine fast dreistündige Fahrt vor uns.“ Sie reichte ihnen allen ein Zugticket, welches sie bis dato in ihrem Portmonee verstaut hatte. „Ich würde sagen, dass wir morgen zum Wasserpark fahren, aber wir können ja gleich noch im Zug planen, was wir alles wann machen werden.“   Naruto nickte langsam und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Hört sich gut an.“   „Was ist mit den Zimmern?“, fragte Kiba auf einmal nach, „Du hast uns noch gar nicht gesagt, was für Zimmer du gebucht hast, Sakura.“   Sakura strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das können wir auch im Zug klären“, erwiderte sie, „Unser Budget war ja leider nicht allzu groß, aber ich hoffe mal, dass alle am Ende mit der Zimmerverteilung zufrieden sein werden.“ Sie sah kurz zu Sasuke und Naruto fiel auf, wie sich ihre Wangen rot färbten.   Er presste die Lippen zusammen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hoffte, dass Sakura nicht irgendetwas geplant hatte, was sie und Sasuke näher bringen würde. Sasuke benahm sich zwar wie ein Bastard, aber er war immer noch Narutos Bastard und das sollte auch so bleiben! Dafür würde er schon sorgen!   Außerdem… Dieses Wochenende würden sie ja eh alle erfahren, dass Sasuke zu ihm gehörte und dass sie ein Paar waren. Wenn Naruto ehrlich war, dann hatte er immer noch ein bisschen Angst vor ihren Reaktionen. Besonders vor Sakuras, weil diese eben so offensichtlich in Sasuke verknallt war, und vor Kibas. Kiba war zwar nicht homophob, aber Naruto wusste, dass es ihm schwer fallen würde zu akzeptieren, dass sein bester Freund mit einem anderen Kerl zusammen war.   Naruto hoffte also, dass sie alle sein Geständnis akzeptieren würden und wenn nicht… Tja, da war er sich ehrlich noch nicht ganz sicher. Er wusste nur, dass er Sasuke nicht verlassen würde, auch, wenn seine Freunde gegen seine Beziehung sein sollten. Dafür war ihm der Dunkelhaarige viel zu wichtig und außerdem lief es zwischen ihnen überraschend gut.   „Yo! Der Zug kommt endlich!“, unterbrach Kibas Gebrüll seine Gedanken.   Narutos Griff verhärtete sich um seine Tasche und er ging einen Schritt zurück, als der Zug nach Kirigakure an ihnen vorbei rauschte und langsam immer mehr an Geschwindigkeit verlor, bis er schließlich am Stillstehen war. Die Türen öffneten sich und Menschen strömten heraus. Naruto und seine Freunde warteten brav, bis sie alle draußen waren, bevor sie einstiegen und sich nach Plätzen umsahen.   Glücklicherweise war der Zugwaggon, in den sie eingestiegen waren, relativ leer und so dauerte es nicht allzu lange, bis sie ein paar freie Plätze fanden. Da sie allerdings fünf Personen waren und es nicht mehr als Vierersitze gab, musste einer von ihnen etwas weiter weg sitzen.   Naruto setzte sich hin, ihm gegenüber saßen bereits Hinata und Sakura. Der Fensterplatz links von ihm war frei und er hoffte, dass sich Sasuke neben ihn setzen würde, doch dieser setze sich freiwillig auf einen Platz rechts von ihnen, sodass am Ende Kiba neben ihm saß.   Es war Sasuke, er hätte eigentlich nichts anderes erwarten dürfen, aber dennoch war er irgendwie traurig, dass sich sein Freund nicht neben ihn und vor allem zu ihnen setzen wollte. Naja, wahrscheinlich war Sasuke immer noch schlecht drauf und wollte seine Ruhe vor ihnen haben und hatte sich deswegen bewusst etwas abseits gesetzt.   „Also“, meinte Sakura lächelnd, während sie einen Notizblock aus ihrer Tasche holte. „Was die Zimmer angeht…“   „Ich will eins mit Hinata!“, brüllte Kiba sofort. Hinata errötete leicht, während Sakura nur mit den Augen rollte und ihm mit dem Notizblock auf dem Kopf schlug.   „Wir klären das wie Erwachsene, Kiba“, sagte sie ihm, „Also nicht wer zuerst kommt, mahlt zuerst oder wer am lautesten brüllt bekommt das schönste Zimmer.“   „Oh, wie Erwachsene?“, fragte Naruto grinsend nach, „Das heißt Schere-Stein-Papier!“   „Ja, Alter!“ Kiba erwiderte sein Grinsen und ballte die Hand zur Faust. „Bei drei! Eins, zwei, drei! Schere, Stein, Papier!“   Kiba hatte mit seiner Hand einen Stein geformt, während sich Naruto für die Schere entschieden hatte.   „Stein haut Schere kaputt!“, jubelte der Braunhaarige lauthals und warf die Arme in die Luft, während Naruto leise vor sich hin fluchte. „Juhuu, ich hab gewonnen! Aber…“ Er kratzte sich am Kinn. „Was hab ich gewonnen, Sakura?“   „Noch einen Schlag mit meinem Notizbuch. Glückwunsch.“ Sakura verdrehte die Augen und schlug ihn dann nochmal, während Hinata leise kicherte, eine Hand über ihren Mund gepresst.   „Hinata ist so ein Sadist!“, bemerkte Naruto mit einem Grinsen und trat ihr sanft gegens Bein. „Sie erfreut sich über die Schmerzen ihres Freundes!“   „Könnt ihr jetzt endlich mal die Klappe halten?!“ Sakura seufzte und nun durfte Naruto Bekanntschaft mit ihrem Notizblock machen. „Ich möchte das nun endlich klären, Jungs.“   „Ja, Mann, sie hat Recht!“ Kiba nickte und bohrte seinen Finger in Narutos Brust. „Halt endlich die Klappe, Plappermaul.“   „Ich bin-mmph!“ Naruto wollte sich gerade verteidigen und sagen, dass er bei langem nicht so laut war wie Kiba, da hatte ihn dieser auch schon eine Hand über den Mund gelegt. Er warf dem Braunhaarigen einen bösen Blick zu und legte ihm dann ebenfalls die Hand über den Mund, damit auch er endlich leise war.   „Gut, also.“ Sakura blätterte in dem Notizblock herum, bis sie scheinbar die Seite gefunden hatte, die sie gesucht hatte. „Das Hotel, in dem wir übernachten werden, heißt Mizukage. Es hat drei Sterne, das müsste also eigentlich für uns reichen“, fing sie an zu erklären, „Wir haben Halbpension, das heißt, Frühstück und Abendessen gibt es dort, für Mittagessen müssen wir selbst sorgen. Ich hab drei Zimmer gebucht, zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer.“ Sie hob den Blick und sah sich in der Runde um. „Ich schätze mal, dass eins der Zimmer wohl für Hinata und Kiba sein wird?“   Hinata nickte. „Wenn es euch nichts ausmacht, dann würde ich gerne mit Kiba auf ein Zimmer…“ Sie biss sich auf die Unterlippe.   „Klar!“, meinte Naruto mit einem Lächeln, als er Kibas Hand von seinem Mund bekommen hatte, „Ihr seid schließlich ein Paar, also ist es logisch, dass ihr ein Zimmer bekommt.“   „Gut, dann wäre das geklärt.“ Sakura nickte, ebenfalls lächelnd. „Kommen wir zum zweiten Doppelzimmer…“ Sie stahl einen Blick zu Sasuke und errötete. „Sasuke-kun, ich dachte…“   „Sasuke und ich gehen in ein Zimmer!“, unterbrach Naruto sie, „Nicht wahr, Bastard?!“   Sasuke, der ihrem Gespräch scheinbar mit einem halben Ohr gelauscht hatte, grunzte nur. Ob das nun eine Bejahung oder Verneinung war konnte Naruto nicht genau sagen, aber er hoffte natürlich auf Ersteres.   „Ihr verbringt immer so viel Zeit zusammen!“ Sakura blies die Wangen auf. „Ich möchte Sasuke-kun auch gerne etwas näher kennenlernen.“   „Aber…!“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. ‚Er ist mein Freund‘ wollte er sagen, tat er aber nicht. Er glaubte nicht, dass dies wirklich eine gute Gelegenheit wäre, ihre Beziehung zu outen, deswegen schluckte er diese Wörter fürs Erste herunter.   „Kein aber, ich hab Geburtstag…“ Sakura wurde rot und fummelte nervös mit ihrem Ohrring herum. „Und ich wünsche mir Sasuke-kun als Zimmerpartner.“   „Aber…“, versuchte es Naruto erneut, diesmal mit einem Wimmern. „Sakura-chan!“   „Kein Sakura-chan!“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu und sah dann zu Sasuke. „Also, Sasuke-kun?“, fragte sie ungewohnt schüchtern bei ihm nach, „Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir-“   „Ich geh mit Naruto in ein Zimmer“, unterbrach Sasuke sie. Er steckte sich den zweiten Stöpsel seines MP3-Players, welchen er vor einiger Zeit herausgetan hatte, wieder ins Ohr und blickte aus dem Fenster. Ein eindeutiges Zeichen, dass für ihn das Gespräch beendet war.   „Hah!“ Naruto strahlte ihn an. Er wusste natürlich, dass Sasuke Sakura nicht mochte und dass er wohl jeden als Zimmergenossen vorgezogen hätte, nur damit er das Zimmer nicht mit der Rosahaarigen teilen musste, aber es freute Naruto dennoch irgendwie.   Sakura dagegen wirkte niedergeschlagen und seufzte. „Okay“, meinte sie leise und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, „Dann kriegen Sasuke und Naruto das andere Doppelzimmer und ich nehm das Einzelzimmer.“   Naruto bekam auf einmal ein schlechtes Gewissen, als er seine Freundin so sah und biss sich auf die Unterlippe. „Hey“, murmelte er und legte seine Hand auf ihr Knie, „Nimm das nicht persönlich, Sakura-chan. Er kennt dich ja noch nicht so gut und deswegen wäre er ein bisschen überfordert, wenn er mit dir ein Zimmer teilen müsste.“   „Weiß ich ja.“ Sakura seufzte erneut und lächelte schwach. Sie legte ihre Hand über Narutos und drückte sie leicht. „Mich macht es nur traurig, dass er mir nicht einmal eine Chance gibt, mich näher kennenzulernen, weißt du?“   „Mhmh“, machte Naruto mitfühlend. Er sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke und bemerkte, dass dieser sie heimlich beobachtete. Er wusste nur zu gut, wie Sakura sich fühlte. Ihm war es am Anfang ja nicht anders ergangen. Auch ihm hatte Sasuke nicht viel erzählt in den ersten Tagen, aber sie hatten glücklicherweise schnell herausgefunden, dass sie dieselben Interessen hatten und auf einer Wellenlänge waren, was es doch etwas einfacher machte, das anfängliche Eis zwischen ihnen zu brechen.   „Aber so ist Sasuke nun einmal. Es bringt nicht viel, ihm ein Gespräch oder so aufzuzwingen“, erzählte er weiter, „Je hartnäckiger man ist und je mehr man sich ihm aufdrängt, desto mehr blockt er ab und so.“   „Das kann gut sein, aber ich versteh nicht, wieso er sich mit dir so gut versteht!“ Sakura presste die Lippen zusammen. „Ich mein, du bist laut, aufdrängend und das alles. Warum mag er dich dann und mich nicht?“   „… Autsch.“ Naruto zog eine Grimasse und kratzte sich am Kopf. Er wusste, dass Sakura es nicht so meinte und dass nur der Neid und die Eifersucht aus ihr sprachen, aber es tat trotzdem weh. Er versuchte aber dennoch, den Schmerz herunter zu schlucken.   „So mein ich das doch nicht, Naruto.“ Sie nahm seine Hand zwischen ihre und drückte sie. „Aber ich bin einfach… Weiß nicht…“ Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Ich benehm mich echt wie ein verliebtes Schulmädchen, was?“   „Ein bisschen“, gab Naruto mit einem leicht gezwungenen Grinsen zu. „Aber du musst ihm einfach ein wenig mehr Zeit lassen, Sakura-chan. Sei einfach etwas geduldig mit dem Bastard.“ Er tätschelte ihr die Hand, bevor er seine aus ihrem Griff zog und stattdessen die Arme hinterm Kopf verschränkte.   Die restliche Zugfahrt über verbrachten sie mit Spielen und Gequatsche. Als sie schließlich nur noch wenige Stationen von Kirigakure entfernt waren, beschloss Naruto, Sasuke, welcher die ganze Fahrt über nichts gesagt hatte, einen Besuch abzustatten.   „Hey.“ Mit einem Lächeln setzte er sich auf den freien Platz neben Sasuke. Er wartete einige Sekunden lang auf eine Reaktion, doch als nichts kam, runzelte er die Stirn und pikste dem anderen in die Seite. „Hey, Bastard. Ignorierst du mich etwa?“   Er rückte näher an ihn heran, um ihn besser betrachten zu können, da fiel ihm erst auf, wie tief Sasukes Atmung doch war und wie er seine Schläfe gegen die Scheibe gelehnt hatte, die Augen geschlossen. Er ignorierte ihn nicht, er schlief!   Naruto lächelte und obwohl er wusste, dass sie in einem relativ vollen Zug waren und obwohl ihm bewusst war, dass seine Freunde nur einige Meter hinter ihnen saßen, konnte er es sich nicht nehmen lassen und strich mit dem Zeigefinger leicht über eine blasse Wange.   Wenn Sasuke schlief wirkte er wie eine ganz andere Person. Die harten Züge, die sein Gesicht sonst immer zierten, waren verschwunden und wurden stattdessen von einer unglaublichen Weiche ersetzt, die ihn fast schon verletzlich wirken ließ. Er wirkte außerdem viel jünger, wenn er schlief und Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht zu knuddeln.   „Hey“, wiederholte er, die Stimme sanft aber bestimmt, während er seine Hand von Sasukes Wange zu seiner Schulter herunter gleiten ließ und ihn leicht schüttelte. „Aufwachen, Schlafmütze. Wir müssen gleich hier raus.“   Sasuke grunzte, als er langsam aus dem Traumland gerufen wurde und schlug Narutos Hand weg, bevor er sein Gesicht in seiner Armbeuge vergrub. „Halt die Klappe“, fuhr er ihn an, die Stimme kratzig vom Schlaf.   Naruto lachte und tätschelte ihm den Kopf. „Aww, aber wir sind gleich da, Bastard, und wir wollen ja nicht, dass du verpennst und weiter fährst, oder?“   Sasuke gab erneut ein grunzendes Geräusch von sich und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor er sich seufzend übers Gesicht rieb. „Wie spät ist es?“, wollte er wissen.   „Äh.“ Naruto holte sein Handy heraus und warf einen Blick aufs Display. „Fünfzehn Minuten vor Acht.“   „Hn.“ Sasuke strich sich den Schlaf aus den Augen und löste die Stöpsel seines MP3-Players aus seinen Ohren, um diesen in seiner Jackentasche zu verstauen.   „Und? Immer noch schlechte Laune?“, fragte Naruto ihn mit einem kleinen Grinsen, „Oder hast du sie im Land der Träume gelassen?“   „Dumme Frage.“ Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf in den Nacken, den Blick auf die Decke des Zuges gerichtet. „Ich hab nach dem Aufwachen immer schlechte Laune.“   „Naja, also im Moment geht’s noch.“ Schmunzelnd stieß Naruto sein Knie gegen Sasukes. „Noch hab ich keine von dir rein geschlagen bekommen und das machst du eigentlich ziemlich oft nachdem du aufgestanden bist.“   „Ich bin zu müde“, erwiderte der Dunkelhaarige, „Sonst hättest du dir schon längst eine gefangen.“   Naruto lachte. „Na dann.“ Er zupfte sich einen Faden vom Shirt. „Hey, ich hab das vorhin nicht so gemeint, was ich gesagt hab und so, okay?“, sagte er ihm etwas unbeholfen und zappelte in seinem Sitz herum, „Aber du bist mir ziemlich auf den Sack gegangen und so. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du jetzt hier mit uns gefahren bist. Mit mir.“   „Hn“, gab Sasuke nur von sich und stand dann auf, als der Zugführer über die Lautsprecher verlauten ließ, dass sie nun in Kirigakure eintreffen würden. Er griff nach seinem Koffer, welchen er auf den Platz gegenüber von sich gelegt hatte und bewegte sich dann in den Gang. Naruto musste lächeln, da er bemerkte, wie Sasukes Handrücken leicht über seinen Oberarm streifte, als er sich an ihn vorbei quetschte und stand dann ebenfalls auf, um sich zum Aussteigen bereit zu machen.   ~ xXx ~   „Mensch, Naruto.“ Sakura presste die Lippen mit Missfallen aufeinander, als sich Naruto mit seiner bereits dritten Schüssel Suppe zu ihnen an den Tisch setzte. „Kannst du dich nicht etwas beherrschen?“   „Was?“ Naruto runzelte die Stirn und pustete, um die Brühe etwas zu kühlen. „Wir dürfen hier so viel essen, wie wir wollen.“   „Schon, aber muss das sein?!“ Seufzend deutete sie auf die leeren Teller und Schüsseln, die Narutos Platz schmückten. „Mir ist das unangenehm, dass du so viel isst. Die Leute gucken schon alle!“ Sakura sah sich um und als ihr auffiel, wie ein älteres Ehepaar missbilligend in ihre Richtung blickte, stöhnte sie leise und verdeckte ihr Gesicht mit einer Serviette, bevor sie Naruto mit ihren Essstäbchen schlug.   „Au!“, brüllte Naruto, als die Stäbchen wegen der puren Gewalt ihres Schlags auf seinem Kopf zerbrachen. „Sakura-chan! Ich zeig dich an wegen Körperverletzung!“   „Also, ich weiß nicht, was sie hat“, mischte sich nun auch Kiba ein. Er stopfte sich eine Frikadelle in den Mund und rülpste laut. „Wir dürfen hier so viel essen, wie wir wollen. Das hat die Tussi an der Rezeption selbst gesagt, also mach dir nicht so ins Höschen, Sakura.“   „K-Kiba!“ Beschämt schlug Hinata ihrem Freund leicht gegen den Oberarm, als dieser noch einen Rülpser zum Besten gab. „Benimm dich!“   Sasuke, der sie alle schweigend beobachtet hatte, schüttelte seufzend mit dem Kopf und führte sein Glas an die Lippen, um einen Schluck von seiner Sprite zu trinken. Sie hatten vor knapp einer halben Stunde im Hotel eingecheckt, ihre Sachen im Zimmer verstaut und sich schnell auf den Weg zum Hotelrestaurant gemacht, bevor dieses schließen konnte.   Das Abendessen fand von neunzehn bis einundzwanzig Uhr statt und als sie um kurz nach halb neun das Restaurant betreten hatten, waren sie bereits relativ spät dran gewesen. Die meisten Tische waren besetzt, aber glücklicherweise wurde ihnen ein Tisch für fünf Personen frei gehalten und an diesem saßen sie nun.   Das Essen bestand aus mehreren Büffets – Salate, Warmspeisen, Nachtisch – und ihnen war explizit gesagt worden, dass sie sich ruhig so viel nehmen konnten, wie sie wollten. Eine Einladung, welche Naruto und Kiba natürlich auch sofort vollends ausnutzten.   Naruto rührte mit den Essstäbchen in seiner Misosuppe herum, bevor er ein paar der Nudeln zu seinem Mund führte und kurz pustete, ehe er sie sich in den Mund schob. „Gott, das schmeckt so geil!“, schwärmte er mit vollem Mund, „Ichiraku ist zwar besser aber das… Das hier ist eindeutig auf Platz zwei. Ich hoffe, die bieten jeden Abend Ramen an!“   „Das hoffe ich allerdings nicht.“ Sakura rümpfte die Nase, als Naruto laut schlürfend etwas von der Brühe trank. „Also, Leute. Ich finde, wir sollten planen, was wir jetzt morgen genau machen.“   „Ich dachte, wir gehen zum Wasserpark?“, fragte Kiba nach, welcher sich immer noch eine Frikadelle nach der anderen in den Mund stopfte. „Darauf hatten wir uns doch geeinigt, oder nicht?“   „Das schon, aber wollen wir nur das machen?“ Sakura holte die Reiseprospekte heraus, die in ihren Zimmern gelegen hatten. „Es gibt ja noch andere tolle Sache, die wir machen könnten.“   „Der Wasserpark ist ziemlich groß“, sagte Hinata leise, während sie die Broschüre des Parks durchblätterte. „Es gibt viele Attraktionen und so, wie ich Naruto-kun und Kiba kenne, werden sie bestimmt alles mindestens einmal ausprobieren wollen.“   „Natürlich!“, riefen die Jungs beide gleichzeitig aus. Sie lachten und gaben sich ein High Five.   „Ein paar Stunden werden wir dann also schon im Wasserpark verbringen, was?“, summte Sakura nachdenklich. Sie klemmte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Und wir müssen auch noch bedenken, dass wir eine halbe Stunde Hin- und Rückfahrt haben. Ich würde also sagen, dass wir nach dem Frühstück direkt losfahren.“   Hinata nickte zustimmend. „Da wir wahrscheinlich bis zum Nachmittag da sein werden, würde ich vorschlagen, dass wir dort auch zu Mittag essen.“   „Hört sich gut an“, erwiderte Sakura. Sie sah grimmig zwischen Kiba und Naruto her, als sich diese lauthals darüber stritten, wer von ihnen mehr Runden auf der Achterbahn fahren konnte, ohne zu kotzen. „Jungs, hört ihr uns überhaupt zu?!“   „Jaja. Natürlich, Sakura-chan.“ Naruto winkte sie mit der Hand ab, die gesamte Aufmerksamkeit immer noch auf Kiba ruhend. „Wenn du sagst, du kannst zwölf Runden fahren, dann kann ich- Autsch!“ Jaulend rieb er sich über das schmerzende Bein, welches gerade von Sakuras Stöckelschuhen misshandelt wurde. „Sakura-chan! Willst du mich zum Krüppel machen?!“   „Ich will, dass ihr mir zuhört. Ist das denn zu viel verlangt?“ Seufzend massierte sie sich mit Zeige- und Mittelfingern die Schläfen. „Ihr solltet euch wirklich eine Scheibe von Sasuke-kun abschneiden. Er ist der Jüngste von uns allen, aber dennoch der Vernünftigste.“   „Ist ja gut, ist ja gut…“ Naruto rieb sich weiter übers Bein, welches ganz sicher einen blauen Fleck von der Attacke davon tragen würde, und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Dieser hatte die Wange gegen seine geschlossene Faust gelehnt, der Blick auf den Eingang des Hotelrestaurants gerichtet. „Hey, Sasuke hört auch nicht zu!“, beschwerte er sich lauthals und deutete mit dem Finger auf den anderen, „Aber ihm tust du keine körperliche Gewalt an! Gemein!“   „Ich höre zu, du Idiot“, erwiderte Sasuke augenrollend.   „Ach, wirklich?“ Naruto sah ihn mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen an. „Worüber hat Sakura-chan denn dann gerade gesprochen, huh?“   Sasuke drehte sich leicht, sodass er Naruto in die Augen sehen konnte. „Sie hat darüber geredet, was wir morgen unternehmen wollen und wie viel Zeit wir wohl im Wasserpark verbringen werden und ob wir dort auch etwas zu Mittag essen sollten.“   „Öh…“ Naruto – der etwas abgelenkt davon war, wie sehr das Licht des Restaurants doch Sasukes blasse Haut betonte und wie sehr er seinen Mund auf diesen eleganten Hals drücken und saugen wollte – blinzelte verwirrt. „… Was? Nein! Gar nicht wahr! Sakura-chan hat darüber geredet, wie sie… wie wir… äh… Also…“   „Du bist wirklich ein Idiot!“ Mit aufgeblasenen Wangen schlug Sakura ihn mit der Broschüre. „Sasuke-kun hat Recht. Genau darüber haben wir geredet. Also, machen wir es nun so oder nicht?“   Zusammen planten sie den gemeinsamen morgigen Tag und entschieden sich schließlich dafür, nach dem Frühstück zum Wasserpark zu fahren, dort eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen, gegen Nachmittag wieder zurück zum Hotel zu fahren, dort dann um neunzehn Uhr zu Abend zu essen und danach noch einen Sparziergang durch die Gegend zu machen, um Kirigakure besser kennenzulernen.   „Gut. Prima, das wir das endlich einmal geklärt haben.“ Sakura pustete sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und erhob sich dann. „Ihr macht es einen wirklich nicht gerade einfach mit euren extrem kurzen Aufmerksamkeitsspannen.“ Sie warf Kiba und Naruto vielsagende Blicke zu.   „Und du hast es bald wirklich geschafft, mich zum Krüppel zu machen“, murrte Naruto zurück. Er verzog das Gesicht, als er beim Aufstehen einen Schmerz im Bein verspürte. „Ich glaub, mein Bein muss amputiert werden.“   „Ach, du wirst es überleben.“ Sakura warf ihm ein süßliches Lächeln zu und winkte mit der Broschüre in der Luft herum, bevor sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf. „Ich würde sagen, dass wir jetzt alle ins Bett gehen, wir müssen morgen schließlich früh raus.“   „Viel zu früh!“, beschwerte sich Naruto mit einem Schmollen, „Acht Uhr! Wer steht am Wochenende bitte um acht Uhr auf!“   „Du, Naruto.“ Sakura tätschelte ihm den Kopf und streckte sich dann. „Ich bin echt kaputt, muss ich zugeben. Ich schlafe bestimmt sofort ein, wenn ich mich ins Bett werfe.“   „Ich bin auch ziemlich müde“, gab Hinata zu, während sie sich die Falten aus den Kleidern strich. „Die Zugfahrt war überraschend anstrengend.“   Kiba summte zustimmend und legte seinen Arm dann um Hinatas Schulter, während sie sich auf den Weg zu ihren Zimmern machten, welche sich glücklicherweise alle nebeneinander im zweiten Stock befanden. „Also, Leute. Wir sehen uns dann morgen um halb neun, selber Tisch.“   „Jepp, geht ihr schon einmal“, meinte Naruto und blieb plötzlich mitten im Gang stehen, als sie nur noch wenige Meter vom Aufzug entfernt waren. „Ich will mit Sasuke noch etwas im Kiosk hier kaufen. Ich hab Bock auf Chips.“   „Du hast doch gerade erst gegessen.“ Sakura rollte mit den Augen und betrat mit Kiba und Hinata den Aufzug, als dieser die Türe aufmachte. „Bleib nicht mehr zu lange auf, Naruto, sonst kriegst du morgen Probleme mit dem Aufstehen.“ Sie schenkte Sasuke ein Lächeln. „Und dir eine gute Nacht, Sasuke-kun. Schlaf gut.“   Der Dunkelhaarige grunzte, während sich Naruto lauthals bei seinen Freunden für die Nacht verabschiedete und dann machten sie sich auf dem Weg zu dem kleinen Kiosk, der sich in der Nähe der Rezeption befand.   „Wow, hier gibt es ja echt alles!“ Naruto sah sich mit großen Augen um, als sie den kleinen Raum betraten, der als Kiosk umgestaltet wurden war. Als er das Regal mit den Snacks fand, ging er zielstrebend auf dieses zu. Sasuke folgte ihm.   „Das ist ziemlich teuer“, kommentierte Sasuke, während er beobachtete, wie Naruto eine Chipstüte mit Paprikageschmack aus dem Regal holte. „Doppelt so teuer wie im Supermarkt. Du hättest dir lieber etwas von zuhause mitbringen sollen.“   „Tja, aber da hatte ich noch keinen Hunger auf Chips.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und entschied sich dann direkt für zwei Tüten. „Ich hab erst hunger bekommen, als ich den Kiosk und die Chips beim Weg zum Restaurant gesehen hab.“   Sasuke brummte. „Genau deswegen sind die Sachen auch so platziert. Du bist ihnen genau ins Netz gegangen.“   „Lass mich doch.“ Mit einem Schmollen drückte der Blonde die Tüten an sich. „Du kriegst nichts von mir ab, Bastard. Nichts! Nicht mal einen Krümel!“   „Will ich auch nicht.“ Sasuke schob die Hände in seine Hosentasche. „Willst du sonst noch etwas oder können wir gehen?“   „Mal sehen.“ Naruto zuckte mit den Schultern und sah sich dann die anderen Regale an. Hier gab es wirklich alles, was das Herz begehrte. Nicht nur Snacks zum Essen, sondern sogar Zigaretten und…   Naruto schluckte, als ihm eine kleine, schwarze Plastikschachtel ins Auge fiel. Er guckte sich um, um sicherzugehen, dass ihn niemand sah und nahm die Packung dann in die Hand. Es war Billy Boy. Kondome.   Nachdenklich strich er mit dem Daumen über das Männchen –oder viel eher die Peniskarikatur – auf der Verpackung. Er und Sasuke waren nun schon seit einiger Zeit zusammen, aber miteinander geschlafen hatten sie immer noch nicht. Es war nicht so, als wenn Naruto nicht wollte. Er konnte sogar an nichts anderes mehr denken und wusste, dass Sasuke es genauso sehr wollte wie er, aber dennoch…   Diese verfluchte Überwindung! Ihm war bewusst, dass es egal war, wie lange er mit Sasuke zusammen war. Ob nun ein paar Monate oder ein paar Jahre, es würde ihn immer Überwindung kosten und die Entscheidung, mit einem Mann Sex zu haben, würde ihm nie leicht fallen. Es machte also keinen Sinn, etwas länger heraus zu zögern, von dem er wusste, dass sie es beide wollten, nur, weil er sich nicht bereit fühlte. Er würde sich nie dafür bereit fühlen.   „Wirst du das kaufen?“   Sasukes Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken und er blickte nach links, um Sasuke neben sich stehen zu sehen. Er wirkte zwar so teilnahmslos wie immer, aber Naruto fiel auf, wie angespannt seine Haltung und wie steif seine Schultern waren.   „…Ja.“ Naruto nickte langsam, ein kleines aber echtes Lächeln huschte dabei über seine Lippen. Er verhärtete seinen Griff um die Packung Kondome. „Werde ich.“   Sasuke nickte ebenfalls und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Kasse, um zu zahlen. Es war wirklich viel teurer als im Supermarkt, aber okay, damit musste Naruto nun leben. Er musste auch mit dem vielsagenden Blick, den ihnen der Angestellte des Hotels zuwarf, als er die Kondome sah, leben.   Nachdem alles gekauft war machten sie sich schnell wieder auf den Weg zum Zimmer. Sasuke benutzte die Schlüsselkarte, um die Tür aufzuschließen und sie traten ein. Naruto warf die gekauften Sachen auf den Tisch in der Mitte des Raumes und setzte sich dann auf den Rand des Bettes, bevor er sich mit einem Stöhnen zurücklehnte, die Arme über seinen Kopf ausgestreckt.   „Es sieht fast so aus, wie das Hotel in Tokio, huh?“, fragte er nach, während er beobachtete, wie Sasuke sich seiner Jeanshose entledigte, um stattdessen eine Jogginghose anzuziehen. „Ein Doppelbett auf der rechten Seite des Zimmers, ein Fernseher gegenüber, das Badezimmer mit Dusche im linken Zimmerbereich.“   Sasuke grunzte. „Stimmt“, meinte er und bewegte sich auf Naruto zu. Dieser richtete sich in eine sitzende Position auf, als sein Freund zwischen seinen gespreizten Beinen zum Stehen kam.   „Hey“, meinte Naruto leise, während er an der Schlaufe von Sasukes Hose herumspielte. „Findest du es wirklich so schlimm, das Wochenende mit mir und meinen Freunden zu verbringen?“   „Ja“, war Sasukes Antwort. „Du weißt, dass ich sie nicht mag. Und…“ Er schubste Naruto, bis dieser mit dem Rücken wieder auf dem Bett lag und setzte sich dann auf seinen Bauch, die Knie in Narutos Seiten gepresst. „Ich bin sauer.“   „Sauer?“, fragte Naruto verwirrt nach. Er runzelte die Stirn, als Sasuke seine Handgelenke umfasste und sie über seinen Kopf aufs Bett pinnte. „Warum das?“   „Sakura“, war Sasukes geknurrte Antwort. Seine Daumen drückten gegen die Innenseite von Narutos Handgelenken, während er sich nach unten beugte, um Naruto in den Hals zu beißen. „Ich mag nicht, wie ihr miteinander umgeht.“   Naruto stöhnte leise und seine Lider wurden schwer. Sasukes Bisse waren hart und er saugte so fest an seinem Fleisch, dass es wehtat, aber irgendwie war dem Blonden das so ziemlich egal. Es fühlte sich gut an. „Wie gehen wir denn miteinander um?“   „Zu innig.“ Sasuke leckte über die Bisswunde, die er an Narutos Schlüsselbein hinterlassen hatte. „Sie fasst dich zu oft an und du…“ Er stieß seine Hüfte fast schon brutal gegen die seines Freundes. „Du fasst sie auch zu oft an. Viel zu oft.“   Naruto lachte, das Lachen wurde allerdings schnell zu einem halb schmerzvollen, halb lustvollen Stöhnen, als Sasuke ihm mit einem Knurren so fest in die Schulter biss, dass er sich sicher war, dass er seine Haut mit seinen Zähnen durchbrochen und ihn zum Bluten gebracht hatte. „Sakura-chan ist meine Exfreundin“, erwiderte er atemlos, die Betonung dabei auf dem Wort ‚Ex‘ liegend, „Außerdem ist sie total in dich verknallt, Bastard. Du hast also gar keinen Grund zur Eifersucht, sondern ich!“   „Ich bin nicht eifersüchtig“, stritt Sasuke mit einem Zischen ab und presste seine Lippen dann gewaltsam auf Narutos, um ihn zum Schweigen zu bringen.   Naruto lächelte in den Kuss und schloss die Augen. Es war schön zu wissen, dass er nicht der einzige war, der mit Eifersucht zu kämpfen hatte.   ~ xXx ~   „Wie geil ist das denn?!“, brüllte Naruto, als er mit seinen Freunden den Wasserpark betrat und sich mit großen, glänzenden Augen umsah. „Ich glaub, ich zieh hier ein!“   „Das sieht echt krass aus“, stimmte ihm Kiba aufgeregt zu. „Oh fuck!“ Er zeigte mit dem Finger auf die Achterbahn. „Alter, guck mal!“   „Oh mein Gott!“ Naruto riss den Mund auf, während seine Augen die Wagen voller kreischender Menschen beobachteten. „Fuck, ich will auch!“   „Klappe zu“, meinte Sakura, als sie neben ihm zum Stehen kam und seinen Kiefer wieder nach oben schob. „Sonst kommen Fliegen rein.“   „Findest du das denn nicht auch geil, Sakura-chan?!“ Er drehte sich mit einem breiten Grinsen zu ihr. „Das ist wie ein Paradies! Lasst uns sofort eine Umkleide finden und dann rein ins Getümmel!“   „I-Ich weiß nicht, ob ich… ob ich auch auf eine der Attraktionen möchte“, murmelte Hinata leise vor sich hin, während sie an ihrer Bluse zupfte. „Hier sind so viele Menschen und ich l-lauf da nicht so gerne mit meinem… Badeanzug herum…“   „Ach, mach dir da keine Gedanken, Süße.“ Kiba schlang seinen Arm um ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Du hast eine perfekte Figur, dich wird da keiner auslachen oder so. Außerdem pass ich schon auf, dass dich kein Kerl falsch ansieht oder sonstiges.“ Drohend fletschte er die Zähne.   „Genau, Kiba hat Recht!“, stimmte ihm Naruto mit einem Lächeln zu, „Ich pass auch auf, dass dich keiner falsch anguckt, also mach dir keine Sorgen, Hinata.“ Er tätschelte ihr liebevoll die Wange.   Hinata errötete und nickte dann zögerlich. „O-Okay“, sagte sie schließlich, „Wenn ihr meint.“   Sie machten sich auf den Weg zu den Umkleiden, welche sich in der Nähe des Parkeingangs befanden. Sakura führte eine verlegen dreinblickende Hinata zu den Frauenumkleiden, während Naruto, Kiba und Sasuke die Umkleiden für die Männer betraten.   „Ich hoffe, Hinata macht sich jetzt nicht so viele Gedanken.“ Mit einem Seufzen legte Kiba seine Tasche auf eine Bank ab und fing dann an, sich auszuziehen. „Ich mein, ich kenn sie ja und ich weiß, dass sie absolut nichts hat, wofür sie sich schämen müsste, aber sie ist da wirklich extrem… Ja…“ Er winkte mit der Hand herum, während er nach dem richtigen Wort suchte. „Ich denke, man könnte züchtig sagen.“   „Mhmh.“ Naruto nickte zustimmend, während er sein oranges Shirt über den Kopf zog und es dann achtlos auf die Bank warf. „Aber so ist Hinata nun eben. Ich denke, wir sollten da ein bisschen Rücksicht auf sie nehmen. Sie sagt ja leider nie, wenn ihr etwas unangenehm ist oder so, dann müssen wir eben ein bisschen mehr auf ihr Verhalten und Anzeichen von Unbehagen achten.“   „Eben, Alter.“ Kiba grunzte und hatte dann in Rekordzeit seine Schwimmshorts – schwarz mit weißen Streifen – angezogen. „Wie auch immer, ich geh schon mal, Jungs. Ich will bereits draußen sein, wenn sie rauskommt. Bis gleich also und trödelt nicht.“ Er schnalzte mit der Zunge und verschwand dann.   „Oh Mann, ich hoffe nur, wir quälen Hinata nicht mit diesem Ausflug in den Wasserpark.“ Seufzend setzte sich Naruto hin und machte sich daran, seine Schuhe auszuziehen. „Du hast kein Problem damit, deinen Körper vor anderen Leuten zu zeigen, oder, Bastard?“   Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Nein“, antwortete er und ein Schmunzeln schlich sich auf seine Züge, „Warum sollte ich anderen etwas von meinem perfekten Körper vorenthalten?“   „Hey!“ Naruto schmollte leicht und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Dieser perfekte Körper gehört mir, vergiss das nicht.“   „Mein Körper gehört niemanden außer mir selbst“, erwiderte Sasuke. Er kämmte sich mit den Fingern durchs Haar, nachdem er sich seines Shirts entledigt hatte und sah sich dann in der Umkleidekabine um. Sein Blick ruhte für einige Sekunden auf einem Kerl, der in ihrem Alter zu sein schien und sich gerade die Schwimmkleidung über seinen nackten Arsch zog.   „Oi!“ Naruto schubste ihn, als er bemerkte, wo Sasuke hingesehen hatte. „Lass das sein, Arschloch!“   „Hm?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und zog seine Jeanshose herunter. Er hatte ein fieses Schmunzeln auf den Lippen. „Was soll ich sein lassen?“   „Andere Kerle anzusehen!“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Du hast mich, deinen festen Freund, schon vergessen? Also pass lieber auf, wo du hinsiehst!“   Sasuke schnaubte und tätschelte ihm die Wange. „Ist ja niedlich, wie du direkt eifersüchtig wirst.“   Mit einem Murren schlug Naruto die Hand weg und zog sich dann seine Schwimmshorts über; orange und mit weißen Blumen darauf. „Beeil dich lieber, die anderen warten bestimmt schon.“   „Du kannst ruhig ohne mich rausgehen“, meinte Sasuke, während er in seiner Tasche nach seinen Schwimmutensilien suchte. „Du musst nicht auf mich warten.“   „Ich weiß, ich will aber.“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich dann so vor Sasuke, das niemand einen Blick auf seine Genitalien werfen konnte, als er in seine Schwimmshorts schlüpfte. „Fertig?“   Sasuke grunzte zustimmend und machte sich dann auf den Weg zu den Schließfächern, um seine Klamotten dort abzulegen, doch bevor er eins der Fächer öffnen konnte, legten sich bereits zwei gebräunte Hände auf seine Hüfte, die ihn mit dem Gesicht zuerst gegen die nächstbeste Wand drückten.   „Nur, damit wir uns verstehen, Bastard“, knurrte Naruto ihm ins Ohr, sein Körper gegen Sasukes gepresst. Er biss ihm barsch ins Ohrläppchen, bevor er fortfuhr: „Das alles hier… gehört mir.“ Er strich mit den Händen über Sasukes Seite und grinste befriedigt, als er spürte, wie sich unter seinen Fingerspitzen Gänsehaut ausbreitete. „Nur mir alleine. Meins, meins, meins.“   Nach jedem Wort presste er seine Lippen auf Sasukes Nacken. „Also merk dir gefälligst, dass dein verdammter Arsch mir gehört, sonst wird es Konsequenzen geben.“ Er drückte seinen Schritt gegen Sasukes Hintern und ließ dann von ihm los. „Okay?“, fragte er mit einem Strahlen nach, als sich Sasuke zu ihm umgedreht hatte.   Dieser schnaubte nur und verstaute schließlich seine Klamotten. „Wie auch immer“, meinte er, während auch Naruto seine Tasche in eins der Fächer tat und sie die Umkleide schließlich zusammen verließen.   „Alter, das hat ja ewig gedauert!“, begrüßte Kiba sie, als sie draußen ankamen. Eine seiner Hände war um Hinatas Taille geschlungen, mit der anderen fuchtelte er in der Luft. „Ich dachte schon, ihr seid da drinnen vergewaltigt worden oder so!“   Naruto prustete. „Ich und vergewaltigt?!“ Er zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Pah! Als ob! Ich bin Meister in der Selbstverteidigung, ich kann Karate!“ Er gab einen schrillen Schrei von sich und demonstrierte dann eine seiner Attacken, indem er das Bein ausstreckte und damit in die Luft trat. „Hah! Bäm!“   „Du hast zu viel Bruce Lee geguckt.“ Sakura rollte mit den Augen, die Hände in die Hüfte gestemmt. Ihr Blick fiel auf Sasuke und ihr klappte der Mund auf, als sie die Muskeln sah, die seinen Bauch schmückten. „S-Sasuke-kun! Ich wusste ja gar nicht, dass du so sportlich bist!“   „Scheiße, Mann.“ Kiba pfiff anerkennend und rieb sich mit der Hand über den Bauch. „Du hast ja sogar mehr Muskeln als ich! Ich muss unbedingt wieder anfangen zu trainieren! Kann ja nicht sein, dass ich der Unsportlichste von uns dreien bin!“   „Tja.“ Schmunzelnd tätschelte Naruto seine eigenen Bauchmuskeln und verschränkte die Arme dann hinterm Kopf. „Ich bin aber dennoch muskulöser als der Bastard!“ Er streckte ihm die Zunge heraus.   „Wie…“ Sakura räusperte sich und drehte eine ihrer Haarsträhnen um ihren Zeigefinger. „Wie gefällt dir mein Bikini, Sasuke-kun?“   Naruto betrachtete ihre Bekleidung genauer und ihm fielen dabei fast die Augen heraus. Sie trug einen dunkelroten, sehr knappen und besonders sehr engen Bikini. Das Oberteil war vielleicht ein wenig zu groß für ihren kleinen Busen, aber dafür betonte das Höschen perfekt ihren runden Hintern. „Sakura-chan! Warum hast du nie so etwas Heißes getragen, als wir noch zusammen waren?!“   „Halt die Klappe!“, zischte sie ihm zu, die Wangen aber nichtsdestotrotz gerötet wegen seines Kompliments. „Ich hab nicht dich perverse Sau um deine Meinung gefragt, sondern Sasuke-kun!“   Dieser zuckte mit den Schultern, die Hände in den Taschen seiner Shorts vergraben und ein grimmiger Ausdruck im Gesicht. „Es ist okay, schätz ich.“   „Findest du?“ Sakura lächelte ihn an, als hätte er ihr gerade gesagt, sie wär die schönste Frau auf der Welt und er wolle sie hier und jetzt heiraten. „Dankeschön!“   „Oben ist zwar noch ziemlich viel Platz“, meinte Naruto mit einem perversen Grinsen, während er an den Trägern ihres Oberteils zog, „Aber unten ist alles perfekt. Dein Arsch sieht so perfekt aus, dass ich am liebsten reinbeißen würde!“   „Naruto!“, beschwerte sich Sakura sofort, die Zähne gefletscht. Sie ballte die Hand zur Faust und holte damit aus, um Naruto eine reinzuhauen, doch Sasuke war schneller.   „Autsch!“, brüllte Naruto, als ihn eine Faust am Hinterkopf traf und er drehte sich knurrend zu Sasuke um. „Was zur Hölle, Bastard?! Ich hab spüren können, wie sich mein Gehirn bei deinem Schlag bewegt hat, du hättest mir eine verdammte Gehirnerschütterung verpassen können!“   „Gehirn? Welches Gehirn denn?“, hörte er Kiba im Hintergrund prusten, doch er ignorierte ihn. Seine gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf Sasuke, welcher die Augen zu Schlitzen verengt hatte, die Miene zornig.   „Reg dich nicht so auf“, zischte Naruto seinem Freund so leise zu, dass nur er es hören konnte, „Du weißt, dass ich das nicht ernst meine, Sasuke!“   „Und ich hab dir gesagt, dass ich es dennoch nicht mag!“, giftete Sasuke genau so leise zurück.   „Oh! N-Naruto-kun…?“, ertönte plötzlich Hinatas überraschte Stimme, „Was hast du denn da…?“   „Huh?“ Mit gerunzelter Stirn drehte sich Naruto zu ihr um. „Was meinst- Ach du heilige Scheiße!“   „W-Was ist denn?“, wollte Hinata nervös von ihm wissen, während sie unsicher an ihrem Badeanzug herum zupfte. Es war ein ziemlich einfacher, schwarzer Badeanzug, welcher sogar schon fast prüde wirkte wegen des kleinen, kaum vorhandenen Ausschnitts und weil er generell viel von ihrem Körper verdeckte. Aber trotzdem konnte man in ihrer Kleidung deutlich erkennen, wie groß ihre Brüste doch waren und Naruto blieb fast die Spucke weg, als er dies bemerkte.   „Deine Brüste!“, meinte Naruto, die Augen immer noch groß, während er mit den Händen grabschende Bewegungen machte. „Mir ist nie bewusst gewesen, was für Mörderdinger du da hast! Damit könntest du ja jemanden erschlagen!“   Hinatas Gesicht wurde knallrot und sie verlor fast das Bewusstsein, als auf einmal drei Leute – Kiba, Sakura und Sasuke – auf Naruto zustürmten. Er schrie, als ihn drei Fäuste gleichzeitig trafen und sank auf die Knie.   „Aua“, beschwerte er sich wimmernd und mit Tränen in den Augen vor lauter Schmerz.   „Das hast du verdient, Perversling!“, fuhr Sakura ihn an, die Hände in die Hüfte gestemmt.   „Das ist meine Freundin, Alter! Starr ihr nie wieder auf den Busen oder ich kastrier dich!“, drohte im Kiba, die Zähne gefletscht.   „Idiot!“, zischte Sasuke ihm zu und obwohl er nur ein Wort gesagt hatte, klang er am bedrohlichsten in Narutos Ohren.   „Tut mir leid, Hinata“, entschuldigte er sich wimmernd, während er sich langsam wieder erhob. „Ich wollte dich damit nicht anmachen oder so, ehrlich!“   „S-Schon o-okay, Naruto-kun…“ Hinata lächelte ihn zaghaft an, das Gesicht immer noch rot.   „Also, was wolltest du eben wissen?“, fragte er nach und rieb sich über den Kopf. Er zuckte schmerzerfüllt zusammen, als er dabei die Anzeichen von Beulen spüren konnte.   „Dein Hals und deine S-Schulter…“ Mit zitternden Händen deutete sie darauf. „Hast du dir wehgetan…?“   „Höh, was?“ Verwirrt zog Naruto die Augenbrauen zusammen und sah auf seine Schulter. Seine Schulter, welche bestimmt mit drei oder vier Knutschflecken geschmückt war. „Was zur Hölle?!“   Er hatte eine ziemlich gute Ahnung, woher er diese verdammten Dinger – welche wirklich eher wie blaue Flecken wirkten, so dunkel, wie sie waren – hatte und so warf er Sasuke aus den Augenwinkeln einen wütenden Blick zu. Als er dessen zufriedenes Schmunzeln sah, biss er sich fest auf die Unterlippe, schloss die Augen und zählte bis zehn.   Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um Sasuke nicht hier und jetzt eine reinzuhauen, aber das konnte er nicht. Denn wenn er dies tat, dann würden seine Freunde eins und eins zusammenzählen können und dann wussten sie, dass der Dunkelhaarige für die Knutschflecke verantwortlich war und das wollte er nicht. Sie sollten auf eine andere Art und Weise von Sasuke und ihm erfahren und nicht so.   Außerdem war es nicht so, als wenn er etwas gegen Knutschflecke hätte, im Gegenteil! Aber Sasuke brachte ihn damit wirklich in Bredouille, wenn er ihm dauernd Male hinterließ und sich Naruto dann irgendwelche Ausreden ausdenken musste, weil noch nicht der richtige Zeitpunkt für sein Outing gekommen war.   „Heh, so ähnlich“, meinte er schließlich und rieb sich über den Nacken. „Ist nicht weiter wichtig, lasst uns lieber endlich die Achterbahn benutzen!“   „Oh ja!“ Kiba stimmte ihm lauthals zu und zusammen liefen sie zur Achterbahn, während die anderen ihnen im gemächlichen Tempo folgten.   „Ich denke nicht, dass ich da mit drauf gehe“, murmelte Hinata leise vor sich hin. „Das ist mir viel zu hoch und zu schnell.“   „Och, Baby!“ Kiba zog einen Schmollmund. „Ich sitz ja bei dir! Du kannst dich an mich klammern oder so!“   „Das ist sehr nett, Kiba, aber…“ Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. „D-Das ist einfach nichts für mich.“   „Schon okay, Hinata.“ Sakura legte ihr eine Hand auf die Schulter und wandte sich dann zu Sasuke. „Was ist mit dir, Sasuke-kun? Fährst du auch mit?“   „Nein“, antwortete er, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst.   „Oh, hat da etwa einer Angst?!“, wollte Kiba mit einem fiesen Grinsen und erhobener Augenbraue wissen. „Wer hätte gedacht, dass Sasuke so ein Schisser ist?“   „Ich hab keine Angst“, stritt Sasuke ab, der Kiefer deutlich angespannt, „Ich will nur nicht mit.“   „Ach, komm schon!“ Naruto packte ihm am Arm und zog ihn in Richtung Eingang. „Das wird bestimmt lustig!“   „Nein, wird es nicht!“, knurrte Sasuke ihn an, während er versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, „Lass los!“   „Naruto hat Recht!“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht schnappte sich Kiba seinen anderen Arm und half Naruto dabei, ihn zum Eingang zu ziehen. „Das wird bestimmt geil, also zieh den Schwanz nicht so ein!“   „Die Jungs haben Recht!“ Kichernd legte Sakura ihre Hände auf Sasukes Rücken und half mit dabei, ihn zur Achterbahn zu schubsen. „Aber es könnte sein, dass ich ein wenig Angst bekomme bei der Fahrt… Kann ich mich dann an dich lehnen, Sasuke-kun?“   „Nein!“, brüllte Sasuke und fing an, wild um sich zu schlagen, doch ohne Erfolg. „Lasst mich sofort los oder…“   „Was soll schon passieren?“ Naruto lachte laut und funkelte ihn verschmitzt an. „Dass du die Achterbahn vollkotzt oder was? Also bitte! Und jetzt ab mit dir! Das wird spaßig, Bastard, versprochen!“   Es war nur flapsig daher gesagt gewesen, aber am Ende sollte Naruto mit seiner Aussage wirklich Recht behalten. Scheinbar litt Sasuke an Kinetose – Reisekrankheit –, was darin resultierte, dass er sich während der Fahrt wirklich übergeben musste. Und das mitten auf Narutos Schoß.   ~ xXx ~   „A-Ah!“ Naruto stöhnte, als Sasuke ihm barsch in den Nippel biss und drückte reflexartig den Rücken durch. Ob er damit Sasukes Mund entkommen oder ihm noch näher kommen wollte, konnte er nicht sagen. „F-Fuck, Bastard! Nicht so… uhn… so fest!“   „Du hast es verdient!“, war Sasukes geknurrte Antwort, während er mit den Nägeln über Narutos Seiten kratzte und über den geschwollenen Nippel leckte. „Erst das mit Hinata und Sakura und dann noch das mit der Achterbahn…!“   Seine Zähne kratzten ein letztes Mal über die missbrauchte Brustwarze und er fing an, seine Lippen immer tiefer und tiefer wandern zu lassen. Hier und dort stoppte er, um den Schweiß von der bronzefarbenen Haut seines Freundes zu lecken oder an ihr zu saugen und dabei einen Knutschfleck zu hinterlassen.   Naruto atmete schwer und seine Finger krallten sich in dunkles Haar, als Sasuke seine Beine spreizte und in die Innenseite seines Oberschenkels biss. „Bastard…“ Er zog an den Haaren, wollte Sasukes Gesicht damit ein wenig höher und näher zu seiner bis jetzt nicht beachteten Erregung bringen, doch der andere grunzte nur und schlug die Hand aus seinem Haar.   Naruto knurrte und schlang seine Arme um Sasukes Schultern, um ihn hochzuziehen und sich dann schnell über ihn zu rollen, sodass nun Naruto derjenige war, der ihn ins Bett presste. „Böser Junge.“ Er presste seine Lippen auf Sasukes Kiefer. Sasuke wehrte sich zuerst und versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen, gab nach einiger Zeit allerdings auf, als er einsah, dass es nichts bringen würde und legte stattdessen den Kopf in den Nacken, um Naruto mehr Spielraum zu geben.   Dieser schnurrte zufrieden und fing an, an Sasukes nun entblößter Kehle zu saugen. Er kratzte mit den Zähnen leicht über seinen Adamsapfel, während seine Hand zu seinem Oberkörper wanderte, um einen bereits harten Nippel zu kneifen und seinem Freund so ein leises Stöhnen zu entlocken.   Naruto wusste, wie sensibel Sasukes Nippel waren, deswegen spielte er einige Zeit mit ihnen herum, indem er mit dem Daumen darüber rieb, sie zwischen zwei Fingen rollte und schließlich leicht zwickte. Seine Lippen wanderten derweil bei jedem Biss in blasse Haut ein Stückchen höher, bis er sie schließlich für einen leidenschaftlichen Kuss auf Sasukes krachen ließ.   Ihre Zungen trafen sich für einen erbitterten Kampf, während eine von Narutos Händen ein blasses Handgelenk umfasste und es über Sasukes Kopf auf das Bett pinnte. Sasuke stieß sein Becken nach oben und Naruto musste stöhnen, als bei dieser Bewegung ihre Erregungen aneinander rieben.   „Fuck“, fluchte er und riss seinen Mund von Sasukes. Schwer atmend sah er ihn an, die Augen glasig vor lauter Lust und die Lippen rot und geschwollen. Er schluckte, das Herz auf einmal hart gegen seinen Brustkorb schlagend, während er sich zu Sasukes Ohr vorbeugte.   Überwindung. Es kostete ihn Überwindung, die nächsten Worte zu flüstern, aber er wollte es. Auch, wenn er so nervös war, dass sich sein Bauch verkrampfte und es ihm so vorkam, als würde er einfach nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen bekommen. Aber er wollte es… Fuck, wie sehr er es wollte!   Naruto schloss die Augen, befeuchtete sich die auf einmal trockenen Lippen und hörte, wie Sasuke wohlig seufzte, als seine Zunge dabei über seine Ohrmuschel strich. „Sasuke…“, fing er langsam an, die Stimme atemlos und rau, die Lust in ihr unüberhörbar, „Ich will dich ficken.“   Er wartete ab, wartete darauf, dass Sasuke ihn weg schubsen würde, wartete auf Ablehnung, aber nichts kam. Stattdessen konnte er spüren, wie der Körper unter ihm erschauderte und ein zittriger Atemzug seine Schulter streifte.   „In der Kommode ist Gleitgel“, war Sasukes Antwort.   Naruto nickte langsam und seine Erregung pochte bei diesen Worten ungeduldig auf. Er küsste Sasukes Hals, krabbelte zur Kommode und öffnete sie. Und tatsächlich, neben dem Etui von Sasukes Lesebrille war eine Tube Gleitgel.   Der Blonde gluckste, während er sie herausholte und er den Deckel abschraubte. Irgendwie verwunderte es ihn nicht, dass Sasuke dies mitgenommen hatte. Sein Freund hatte wahrscheinlich schon ewig darauf gewartet, dass Naruto diese Worte sagen würde und nun war es ja auch endlich soweit.   Sasuke richtete sich auf seinen Ellbogen auf, die Beine obszön breit gespreizt und das Gesicht und der Nacken gerötet. „Ich hoffe du weißt, was zu tun ist, Idiot“, kommentierte er, während er beobachtete, wie Naruto etwas von dem Gel auf seine Fingerspitzen quetschte.   Naruto schnaubte. „Ich bin keine Jungfrau mehr, Sasuke“, erwiderte er mit einem Grinsen, während er das Gel zwischen den Fingern verrieb, um es zu erwärmen. „Ich hab seit meinem fünfzehnten Lebensjahr Sex.“   „Aber noch nie mit einem Kerl“, erinnerte Sasuke ihn daran. „Und Sex zwischen Männern und Frauen ist ein großer Unterschied.“   „Weiß ich doch.“ Naruto rollte mit den Augen und tätschelte ihm leicht die Hüfte, während er zwischen seine Beine krabbelte. „Entspann dich. Ich hatte schon einmal Analsex, ich weiß, was zu machen ist.“   Er spreizte Sasukes Beine etwas mehr, um besser heranzukommen. Seine Zeigefinger malten kleine Kreise um die Öffnung und als er schließlich leicht dagegen presste, ohne dabei in ihn einzudringen, spürte er, wie die Muskeln unter seiner Fingerspitze zuckten.   Naruto leckte sich hungrig über die Lippen. „Du bist so eine Schlampe, Sasuke“, raunte er ihm zu, während er mit etwas mehr Kraft gegen die zitternde Öffnung presste, bis sein Finger hinein glitt. „So eifrig, von mir gefüllt und gefickt zu werden.“ Er fing an, seinen Finger ein- und auszustoßen und konnte dabei hören, wie zittrig Sasukes Atmung wurde.   „Das gefällt dir, nicht wahr?“ Er krümmte seinen Finger und führte dann auch noch den zweiten hinein. Naruto stöhnte, als sich die Muskeln um ihn verengten, so als wollten sie ihn nicht mehr gehen lassen und er presste seine Lippen auf Sasukes Oberschenkel, um an der blassen Haut zu saugen.   Sasuke kam jeden seiner Bewegungen mit der Hüfte entgegen und Naruto war ehrlich gesagt ein wenig überrascht, wie schnell sich die Muskeln um ihn herum lockerten und wie entspannt der Dunkelhaarige doch war. Bei seinem ersten Mal Analsex mit einer Frau war das alles nicht so reibungslos verlaufen, sie war ziemlich angespannt gewesen und deswegen war es fast schon schmerzhaft eng gewesen, als er in sie eingedrungen war. Aber Sasuke… Er war da anders, aber sehr wahrscheinlich hatte er auch schon einige Erfahrungen gesammelt in diesem Gebiet.   „So voller Eifer“, wiederholte Naruto mit einem Schnurren, als er den dritten und letzten Finger einführte. Er stieß seine Finger in schnellen Bewegungen ein und aus, krümmte sie und machte Scherenbewegungen, um Sasuke auf das, was kommen würde, vorzubereiten, doch dieser war wirklich so entspannt, dass er wohl ohne Probleme mit einen vierten Finger hätte in ihn eindringen können, aber das tat er nicht.   Er hatte sich und Sasuke schon lange genug gequält. So viel Spaß, wie es auch machte, Sasuke mit den Fingern zu ficken und dabei beobachten zu können, was für erotische Gesichter er machte, genug war genug. Er war ausreichend vorbereitet, er wollte es und auch Naruto hielt es nicht mehr lange aus. Sein Glied war so hart, dass es wehtat und an seiner Eichel perlten bereits die ersten Lusttropfen.   Naruto entfernte die Finger wieder und er hätte schwören können, dass Sasuke ein Geräusch von sich gab, welches verdächtig nach einem… Wimmern klang. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass es ein nach mehr verlangendes Wimmern war, auch wenn Sasuke dies wahrscheinlich vehement abgestritten hätte.   Er griff erneut nach der Tube Gleitgel, da richtete sich Sasuke auf den Ellbogen auf, die Augen glasig vor Lust. „Wo hast du die Kondome hingetan?“, fragte er mit kratziger Stimme nach.   „Oh… Ähm, deswegen…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und blickte auf die Tube. Er hatte eigentlich vorgehabt, mit Kondom mit Sasuke zu schlafen. Er wusste schließlich, dass AIDS und andere Krankheiten eine ernste Sache waren, mit der man nicht spaßen oder leichtsinnig umgehen sollte… Aber als er gespürt hatte, wie sich Sasuke um ihn herum verengt und als er die zuckenden Muskeln spüren konnte… da wollte er einfach mehr.   „Ich bin clean…“, sagte er vorsichtig und hob den Blick, um Sasuke in die Augen sehen zu können.   Sasuke sah ihn lange an. Er war nicht dumm, er wusste natürlich, was Naruto mit seinen Worten ausdrücken wollte, aber der Blonde war sich nicht sicher, ob Sasuke ihm auch glauben würde und ob er das Risiko eingehen wollte. Ob er ihm vertraute, dass er die Wahrheit sagte.   Nach einigen Sekunden, die Naruto wie Stunden vorkamen, nickte Sasuke schließlich. „Okay. Ich auch“, erwiderte er und legte sich wieder hin.   Naruto strahlte und musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um nicht in ein dämliches Kichern zu verfallen. Irgendwie freute ihn die Tatsache, dass er alles von Sasuke spüren würde, viel mehr, als er es eigentlich sollte. Er gab Sasukes Knie einen Kuss und presste dann etwas von dem Gel auf seine Handfläche, bevor er die Tube achtlos in die nächste Ecke warf.   Er rieb seine Erregung ausgiebig mit dem Gleitgel ein und musste dabei stöhnen. Er war so unglaublich hart, die Spitze seines Glieds war gerötet und geschwollen, und das Pochen zwischen seinen Beinen war inzwischen unerträglich geworden. Er musste sich endlich in Sasuke vergraben und zwar schnell! Sonst würde er noch platzen vor lauter Erregung!   Naruto kniete sich zwischen Sasukes Beine und hob sie dann an, um sie um seine Hüfte zu schlingen. Sasuke verschränkte die Füße an den Knöcheln und drückte mit seinem Fußballen gegen Narutos Kreuz, um ihn näher an sich zu pressen.   „Mhm, so ungeduldig“, murmelte Naruto zufrieden. Er drücke seine Lippen auf einen blassen Schenkel und umfasste seine Erregung, um sie zu Sasukes Öffnung zu führen. Er presste die Spitze nur ganz leicht dagegen, doch als er spürte, wie die Muskeln unter ihm zitterten, musste er keuchen.   Hier war er nun, Naruto Uzumaki, zweiundzwanzig Jahre alt, heterosexuell und kurz davor, Sex mit einem Mann zu haben. Es war komisch. Naruto hätte gedacht, dass er sich viel unsicherer fühlen würde, wenn er schließlich kurz davor war, aber das war er nicht… Klar, er war ein wenig nervös und aufgeregt auch, aber er wusste, dass er es wollte.   Er dachte nämlich nicht daran, dass er gleich Sex mit einem Mann haben würde, sondern dass er gleich Sex mit Sasuke haben würde und dieser Gedanke machte alles so viel besser, so viel intensiver. Sasuke Uchiha. Sein Freund, sein Seelenverwandter, sein… sein alles.   Sie würden nicht nur miteinander schlafen, oh nein. Es würde viel mehr sein und obwohl die nächsten Gedanken Naruto die Schamesröte ins Gesicht trieben, konnte er sie nicht verhindern und eigentlich… eigentlich wollte er das auch nicht.   Er würde jetzt nicht nur mit Sasuke Sex haben, sie würden… Liebe machen und… Fuck. Naruto konnte spüren, wie sein ganzes Gesicht anfing zu brennen und ihm die Hitze in die Wangen stieg. Wie Sasuke wohl reagieren würde, wenn er ihm sagte, dass er das folgende als Liebesbeweis und nicht nur als stumpfes Befriedigen ihrer Hormone ansah?   Würde er ihn auslachen? Oder würde er vielleicht verlegen reagieren, weil er genau dasselbe dachte? Naruto wusste es nicht, er würde es aber auch nicht erfahren, da er die Gedanken ganz sicher nicht laut aussprechen würde. Das war ihm viel zu peinlich.   Sasuke, dem sein Zögern natürlich nicht entgangen war, hob die Hand, um sie auf Narutos Wange zu legen. „Nervös?“, wollte er wissen, als er Naruto die bereits leicht feuchten Haare von der Schläfe strich.   Naruto musste schlucken. „…Schon“, gab er mit einem schiefen Grinsen zu und drückte sich der Hand entgegen, „Ich will irgendwie, dass es… naja, perfekt wird, aber ich hab auch keine Ahnung, was mich erwartet und-“   „Ssh.“ Sasuke legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Nicht denken“, sagte er ihm, „Sondern fühlen.“   Narutos Herz beschleunigte sich, als er das Funkeln in Sasukes dunklen Augen sah und nickte. „Okay“, murmelte er und nahm Sasukes Hand, um ihre Finger ineinander zu verschränken und sie neben Sasukes Kopf in die Matratze zu drücken, „Fühlen.“   Er sah zwischen ihre Beine, um sich ein letztes Mal richtig zu positionieren und hob genau dann, als er mit der Hüfte vorsichtig nach vorne stieß, den Blick, um Sasuke ins Gesicht sehen zu können, als er das erste Mal in ihn eindrang.   Sasuke zog scharf die Luft ein und kniff die Augen zusammen, die Brauen leicht zusammengezogen, während Naruto ein lautes Stöhnen von sich gab. Verdammt, Sasuke war eng, überraschend eng! Von der vorherigen Lockerheit war nichts mehr zu spüren.   Naruto biss die Zähne zusammen, als er sich langsam und Stück für Stück weiter vorkämpfte. Sasuke war wirklich so verflucht eng um ihn herum, dass es fast schon wehtat und das Eindringen ungewohnt schwer für ihn machte.   Aber trotz dieser Tatsachen war es natürlich überwältigend, endlich, endlich, endlich in Sasuke sein zu können und seinen Freund das erste Mal richtig fühlen zu können. Die Hitze, die Enge… Und Sasuke. Einfach nur Sasuke, Sasuke, Sasuke.   „Scheiße…“, fluchte Naruto schweratmend, als er bis zur Hälfte in Sasuke gebettet war und beugte sich vor, um ihre Stirne aneinander zu legen. „Alles… mh, okay bei dir?“   Sasuke erwiderte für ein paar Sekunden nichts und atmete stattdessen nur gehetzt. Seine Augen waren immer noch zusammengekniffen und sein Mund einen Spalt breit geöffnet. Erst, als Naruto mit dem Daumen über seine gerötete Wange rieb, antwortete er ihm: „Ja. Gib mir… Gib mir nur eine Minute, okay?“   Naruto nickte und küsste ihn. „Natürlich“, hauchte er gegen seine Lippen.   Langsam öffnete Sasuke die Augen und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Es ist schon etwas länger her, seitdem ich in dieser Position war“, erklärte er ihm, „Und deswegen brauch ein einfach ein bisschen… ein bisschen Zeit, um mich wieder daran zu gewöhnen.“   „Spielst du sonst eher den dominanten Part beim Sex?“, fragte Naruto ihn. Seine Hand lag immer noch auf Sasukes Wange, während die andere noch mit Sasukes Hand verschränkt war. Er quetschte sie sanft und rieb mit dem Daumen beruhigend über den blassen Handrücken.   Sasuke nickte. „Fast ausschließlich“, sagte er und schluckte hörbar, „Okay, du kannst jetzt ein wenig…“   Naruto atmete tief aus der Nase aus und vergrub das Gesicht dann in Sasukes Hals, während er mit seiner Hüfte kleine, behutsame Stöße ausführte. Bei jedem Stoß drang er dabei ein bisschen mehr in den Dunkelhaarigen ein und obwohl dieser lauthals schnaufte und Narutos Hand so sehr drückte, dass es wehtat, befahl er ihm nicht, aufzuhören, also machte Naruto auch weiter.   Einige Minuten später war er schließlich komplett und bis zu den Hoden in Sasuke gebettet. Er war zwar nicht mehr so eng wie anfangs, war aber dennoch weitaus enger als jede Frau, mit der Naruto jemals Sex gehabt hatte und dies war einfach ein… atemberaubendes Gefühl.   „Fuck“, stöhnte Naruto und küsste Sasukes pulsierende Halsschlagader, „Du f-fühlst dich so gut an, Baby…“   „Mh“, machte Sasuke nur, die Finger leicht in das Material der Decke gekrallt.   Naruto lehnte sich vor, um ihn zu küssen. Es war träge und schwerfällig, sie waren beide viel zu sehr damit beschäftigt, nach Luft zu schnappen, um sich richtig auf den Kuss konzentrieren zu können, aber es war nichtsdestotrotz schön.   Der Blonde fluchte alle paar Sekunden, da er sich wirklich beherrschen musste, um nicht seinem Instinkt zu folgen und sich mit aller Gewalt in Sasuke zu rammen, und versuchte sich damit abzulenken, so viele Stelle von Sasukes Haut wie möglich zu küssen.   Sasukes Atmung wurde dabei immer flacher und flacher, bis ein zittriges Seufzen seine Lippen verließ und er damit anfing, seine Hüfte zu kreisen. Naruto, der gerade damit beschäftigt war, Sasukes Schulter zu küssen, stöhnte überrascht auf und bohrte die Zähne leicht in seine Haut.   Sasuke, immer noch mit dem Becken kreiselnd, neigte den Kopf zur Seite und presste die Lippen auf Narutos Schläfe. „Naruto…“   Naruto nahm dies als Zeichen dafür, dass es nun okay war, sich zu bewegen, also tat er dies auch. Anfangs noch behutsam und langsam, wurde mit der Zeit allerdings immer schneller und vor allem härter.   Jedes Mal, als Narutos Becken mit einem klatschenden Geräusch gegen Sasukes Hintern stieß, gab der Dunkelhaarige ein Stöhnen von sich, welches Naruto anheizte und das Verlangen in ihm auslöste, noch tiefer in Sasuke zu sein.   Genau deswegen nahm er auch eins von Sasukes Beinen, um es über seine Schulter zu schlingen und dort festzuhalten. Sasuke gab ein leicht gewürgtes Keuchen von sich und streckte beide Arme über seinem Kopf aus, um sich an den Metallstangen des Bettes festzuhalten, während er Naruto Stoß für Stoß entgegen kam.   Schwer atmend leckte sich Naruto einen Schweißtropfen von der Oberlippe und krallte die Finger fester in Sasukes Kniekehle, der Blick auf Sasukes Gesicht ruhend. Sasuke, der den Kopf in den Nacken geworfen hatte, der Hals und die Schulterspitzen gerötet und dessen Adamsapfel sich bei jedem Schluck bewegte.   „S-Scheiße…“ Naruto knirschte mit den Zähnen, als er bei diesem Anblick ein Ziehen in der Bauchgegend wahrnehmen konnte. Das war es, wovon er wirklich einen Kick bekam und was ihn so unglaublich heiß werden ließ, dass ihm vor lauter Erregung der Atem stockte – Sasuke.   Die Gesichter, die er zog, als sich Naruto in ihn rammte, die geröteten Wangen und die vor Lust zusammengezogenen Augenbrauen. Die Geräusche, die er bei jedem Stoß von sich gab, dieses kleine, abgehackte Stöhnen, welches Narutos Namen so verdächtig ähnlich klang.   „S-Sasuke…“ Naruto küsste seine Wange, seinen Kiefer, sein Kinn, seinen Hals, einfach alles, was er mit den Lippen erreichen konnte, während er den Namen seines Freundes wie bei einem Mantra immer und immer wieder wiederholte.   Er konnte es nicht glauben. Er hatte Sex mit Sasuke, Sex mit seinem Sasuke und es war so unglaublich intensiv, einfach… unbeschreiblich. Er konnte es nicht in Worte fassen, es was so erfüllend, es war so vieles und dennoch nicht genug.   Narutos Stöße wurden immer schneller, immer hektischer, als er merkte, wie er seinem Orgasmus mit großen Schritten näher und näher kam. Aber er wollte noch nicht kommen, nicht, wenn sein Partner noch nicht gekommen war. In dieser Angelegenheit sprach sein männlicher Stolz, er wollte Sasuke zuerst zum Höhepunkt bringen, er wollte wissen, dass er ihn befriedigte und Vergnügen bereitete, und deswegen griff er zwischen ihre Körper und nahm Sasukes Erregung in die Hand.   Sie pulsierte vor Lust und war feucht wegen der ganzen Lusttropfen, die stetig aus dem Schlitz glitten. Naruto fing an, Sasuke zu pumpen, ohne jegliches Rhythmusgefühl, ohne alles. Einfach nur schnelle, harte Bewegungen. Sasukes Atem wurde immer abgehackter und jedes Mal, als sich der Dunkelhaarige um ihn herum verengte, musste er stöhnen.   Sasukes Glied pochte in seiner Hand und Naruto öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, als Sasukes Finger ihren Weg in blondes Haar fanden und so fest zogen, dass seine Kopfhaut brannte.   „A-Ah.. Mhh…“ Das war das einzige, was Sasuke von sich gab, als er den Kopf in den Nacken warf und dann plötzlich kam; hart und lange. Naruto pumpte ihn durch seinen Orgasmus hindurch, die Finger klebrig von seinem Sperma und als sich alles um ihn herum verengte und er den Geruch von Sasukes Männlichkeit wahrnehmen konnte, war alles einfach zu viel und er wusste, dass er es nicht mehr lange zurückhalten konnte.   „Sasuke…“, hauchte er und presste die Lippen auf sein Ohr, „Kann ich… mh, kann ich in dir kommen…?“ Sasuke stöhnte bei dieser Frage und verengte sich für einen Moment spürbar um Narutos Erregung, was nun auch Naruto ein lustvolles Geräusch entlockte.   „K-Kann ich?“, fragte er nach und nahm Sasukes Ohrläppchen in den Mund, um daran zu saugen. „Bitte, Baby, i-ich… ah, ich will in dir k-kommen…“   Sasuke schlang die Arme um Narutos Nacken. „Okay“, sagte er, „Okay.“   „O-Oh Gott…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe, wurde immer hektischer in seinen Bewegungen und als Sasuke dann auch noch den Kopf drehte, um ihn mit solch einer Leidenschaft und einem Hunger zu küssen, konnte er seinen Orgasmus nicht weiterhin verzögern.   Seine Hüfte gab kleine, zuckende Bewegungen von sich, während er sich mit aller Kraft in ihn rammte, um seinen Höhepunkt voll auszukosten und sich in ihn ergoss, Sasukes Namen lauthals von seiner Zunge rollend. Als er auch den letzten Tropfen seines Samens in Sasuke geleert hatte, seufzte Naruto leise und zufrieden, und ließ sich nach vorne fallen.   Sasuke grunzte, als sein ganzes Gewicht dabei auf ihn fiel und ihn unangenehm ins Bett drückte, doch auch er war zu müde und erschöpft, um sich von ihm wegzurollen und blieb demnach einfach so liegen. Mehrere Minuten lagen sie einfach nur da und schnappten nach Luft, bis Naruto schließlich den Kopf drehte und Sasukes Mundwinkel küsste.   „Wow“, war sein Kommentar, ein müdes aber befriedigtes Grinsen auf den Lippen.   „Hn“, machte Sasuke und die Hand, die sich immer noch in Narutos Haar befand, fing geistesgegenwärtig an, mit den blonden Haarsträhnen zu spielen.   „Du hast dich so gut angefühlt“, wisperte Naruto ihm zu, „So eng und heiß und… irgendwie einfach richtig und fuck…“   Sasuke antwortete nicht, strich ihm nur weiterhin sanft durchs Haar.   Naruto schnurrte glücklich und kuschelte sich mehr an seinen Freund, was ihm ein genervtes Brummen einbrachte. „Klappe, ich weiß doch, dass du es auch willst“, meinte Naruto mit wippenden Augenbrauen und küsste seine Nase.   Sasuke kräuselte diese leicht und sah ihn an. „Und? Wie war es, dass erste Mal mit einem anderen Mann zu schlafen?“   „Überraschend gut“, gab Naruto grinsend zu, „Ich muss sogar sagen, dass es viel besser war als mancher Sex, den ich mit Frauen hatte.“   Sasuke schmunzelte arrogant. „Natürlich. Du hattest ja auch Sex mit mir.“   Naruto lachte leise und lächelte dann. „Auch, wenn ich es nicht gerne zugebe, du arroganter Bastard, aber du hast Recht. Ich hatte Sex mit dir und das war es, was es so toll gemacht hat.“   Sasuke starrte ihn lange an und wandte den Kopf dann schließlich mit einem Schnauben ab. „Kitschiger Idiot.“   „Heh.“ Naruto grinste nur glücklich vor sich hin, da ihm nicht entgangen war, wie Sasuke bei seinen Worten errötet war.   ~ xXx ~   Es war ihr letzter Tag in Kirigakure, es war Nachmittag und da das Wetter ungewöhnlich warm war für Anfang April hatten sie beschlossen, ein Picknick im nahe gelegenen Park zu machen. Es war wirklich schön: sie hatten Kekse, Gebäck und erfrischende, kühle Getränke gekauft. Sie hatten gelacht und Spiele gespielt. Es war wirklich perfekt und genau deswegen kam Naruto ein Gedanke.   Sollte er es ihnen hier und jetzt sagen?   Er war sich ehrlich gesagt nicht sicher, obwohl dieser Moment so perfekt schien. Aber andererseits hatte er sich auch geschworen, ihnen dieses Wochenende von seiner Beziehung mit Sasuke zu erzählen und viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Es war Sonntag und morgen früh würden sie bereits wieder fahren.   „Hey…“ Naruto legte seine Hand auf Sasukes Oberschenkel und lehnte sich zu ihm, um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Meinst du, ich sollte es ihnen jetzt sagen?“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch und sah von dem Buch, indem er gerade las, hoch. „Wem willst du was sagen?“   „Na, das mit uns!“ Naruto fuchtelte mit den Armen herum, achtete aber darauf, seine Stimme leise zu halten. „Der Ausflug ist fast vorbei, ich hab es ihnen noch nicht gesagt und im Moment wirkt alles so friedlich irgendwie… Soll ich es ihnen also sagen?“   Sasuke runzelte die Stirn leicht und zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht.“   „Okay…“ Naruto nickte langsam, auf einmal nervös. Er sah zu seinen Freunden und beobachtete ein paar Sekunden lang, wie sich diese über irgendeinen Film unterhielten, der gerade in die Kinos gekommen war. Er räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.   „Äh, Leute…?“, fragte er unsicher nach. Seine Hände waren schwitzig und er rieb sie über seine Knie, um etwas von der Feuchtigkeit loszuwerden. „Könnt ihr mir mal eben zuhören?“   „Uh, was kommt jetzt?“ Mit einem Grinsen beugte sich Kiba näher, Gesicht in die Hände gestützt. „Wirst du jetzt irgendeine Rede schwingen?“   „Nicht wirklich, ich…“ Naruto kratzte sich am Nacken. „Ich hab eher etwas zu beichten.“   „Oh?“ Sakura hob eine Augenbraue hoch, die Lippen zusammengepresst. „Und was wäre das?“   „Ich… Also… Oh Mann.“ Mit einem genervten Rubbeln fuhr er sich durchs Haar. Gott, das konnte doch nicht so schwer über die Lippen zu kriegen sein, oder?! Er hatte es doch tausend Mal in seinem Kopf geübt und sonst hatte er auch nie Probleme damit, laut auszusprechen, was er dachte. Er trug sein Herz schließlich auf der Zunge.   „Äh…“, stotterte er weiter vor sich hin und zeigte dann mit dem Daumen auf Sasuke, welcher ihn mit einem amüsierten Glitzern in den Augen beobachtete. „Ich… Es geht um mich und… Also Sasuke… Und äh… Wir…“   „Wenn du meinst…“ Kiba sah ihn an, Ausdruck gelangweilt, während er mit dem kleinen Finger in seinem Ohr herum puhlte. „Dass ihr ein Paar seid, das wissen wir schon, Alter.“   Naruto fielen fast die Augen raus bei diesen Worten und er konnte sehen, dass auch Sasuke überrascht schien. „Was zur Hölle?!“, brüllte er, „Wie wollt ihr… Wann… Hä?!“   Sakura schnaubte, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Wenn du dich seit wann fragst, dann seit gestern.“ Sie sah ihn nicht an, während sie mit ihm redete.   „Jo.“ Kiba grinste ihn an. „Du bist ziemlich laut, Naruto. Ich bin mir sicher, dass das ganze Hotel gehört hat, wie du Sasukes Namen gestöhnt hast.“   „Ach du heilige…“ Naruto war vor Schreck wie gelähmt, die Augen groß, der Mund offen und das Gesicht rot. „Oh fuck…!“ Er schlug sich die Hände ins Gesicht. „Oh Mann, ey… So solltet ihr das doch nicht erfahren, ich… Ugh!“   Kiba lachte, aber man konnte sehen, dass ihm die ganze Sache etwas unangenehm war. „Heh… Ja… Ich wusste, dass ihr euch nahe steht und so, aber ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass ausgerechnet du dir den Arsch von Sasuke ficken lässt…“   „K-Kiba!“ Hinata schlug ihm leicht, das Gesicht sogar noch röter als Narutos.   „WAS?!“ Naruto schlug mit den Händen auf die Picknickdecke, auf welcher sie saßen. „Ich… Nein! Ich hab Sasukes Arsch gefickt, nicht umgekehrt! Los!“ Hektisch sah er sich zu Sasuke um. „Sag es ihm, Bastard! Komm schon!“   Sasuke schmunzelte und klappte langsam das Buch in seinen Händen zu. „Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst, Naruto.“   „Oh mein Gott, du Arschloch!“ Naruto schubste ihn hart und fuchtelte dann wild mit den Armen herum. „Ich hab wirklich Sasuke gefickt, nichts andersherum, glaubt mir!“   Kiba schnaubte nur. „Wie auch immer, Mann“, meinte er, während er an seiner Hose herum zupfte. „Bin dennoch überrascht, das muss ich zugeben. Du hast immer nur von Weibern und Titten und alldem geschwärmt und dann bist du bisexuell? Wow, das ist… Wow.“   „Ich bin nicht bisexuell“, stritt Naruto ab und es stimmte ja auch. Es gab keinen anderen Mann außer Sasuke, den er attraktiv fand. „Ich bin… Ich weiß es nicht, Sasuke ist irgendwie eine Ausnahme. Er ist der einzige Kerl, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen kann und will.“   „Und was ist mit dir, Sasuke-kun?“ Sakura sah ihn unsicher an, Zähne in ihre rot geschminkte Unterlippe gebohrt. „Bist du auch… eigentlich heterosexuell oder bist du bi…?“   „Ich bin schwul“, antwortete Sasuke ihr.   Sakura riss die Augen auf und erbleichte für einen Moment, bevor ihr Gesicht knallrot wurde. „O-Oh mein Gott“, meinte sie geschockt, eine Hand über den Mund geschlagen. „Du bist…? Und ich… Ich hab dich die ganze Zeit… und dabei warst du… Oh Gott!“ Sie verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Ich komm mir so bescheuert vor!“   Naruto warf ihr einen verständnisvollen Blick zu und tätschelte ihr das Knie. Er konnte ihre Reaktion verstehen. Sakura fühlte sich bis auf die Knochen blamiert, da sie scheinbar nie erkannt hatte, dass Sasuke gar nicht auf Frauen stand.   „Oh Gott“, jammerte sie weiter vor sich hin. Sie sah zwischen ihren gespreizten Fingern zu Sasuke. „Warum hast du denn nie etwas gesagt, Sasuke-kun?!“   Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich sah es nicht für notwendig.“   „Aber du musst doch gemerkt haben, wie ich dich immer… immer…“ Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Wie ich immer mit dir geflirtet habe!“   Sasuke schnaubte. „Natürlich hab ich das, du hast es ja nicht gerade subtil gemacht“, erwiderte er, was Sakura dazu veranlasste, noch roter zu werden, „Aber Naruto ist dein Freund und da dachte ich, es sei sein Job dir das zu sagen.“   „Ich?!“, wiederholte Naruto mit schriller Stimme, „Wieso ich, Mann?! Du kannst doch für dich selbst sprechen!“   „Hn.“   „Wie lang weißt du denn schon, dass er schwul ist?“, wollte Kiba neugierig von ihm wissen, „Und seit wann seid ihr… Naja, du weißt schon.“   „Puh, ich hab es relativ schnell erfahren. Nach ein paar Wochen oder so?“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Ich weiß es nicht mehr genau, ich hab kurz danach auf jeden Fall mit Hinata darüber geredet.“   Sasuke sah ihn überrascht an, während Kiba und Sakura die Dunkelhaarige anstarrten. „Du wusstest davon?!“, fragten sie sie gleichzeitig.   Hinata zuckte leicht zusammen und tippte ihre Fingerspitzen aneinander. „J-Ja“, gab sie zu, „Aber ich hatte kein Recht, es jemanden weiter zu sagen, deswegen hab ich es auch nicht getan…“   „Oh Mensch…“ Seufzend rieb sich Sakura über die Stirn. „Ich komm mir so bescheuert vor… Wie lange seid ihr jetzt nun zusammen?“   „Seit der Tokyo Game Show“, antwortete Naruto, „Also inzwischen… Öh, knapp zwei Monate.“   „Doch so lange schon.“ Kiba pfiff überrascht. „Hätte ich nicht gedacht… Oh… Oh!“ Er riss die Augen auf, als ihm auf einmal etwas einfiel. „Deswegen auch die ganzen Knutschflecke und so?!“   „Heh… Ja…“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Ist alles das Tun vom Bastard.“ Er stieß seinen Arm leicht in dessen Seite.   Kiba zappelte leicht herum, ihm war die Situation deutlich unangenehm. „Hey, Mann“, fing er langsam an, „Ich bin ehrlich und so und es fällt mir schon schwer, dass irgendwie zu glauben… Mein bester Freund mit einem Kerl zusammen… Aber es ist cool und so.“ Er zuckte mit den Schultern und rupfte ein paar Grashalme aus der Wiese. „Gib mir ein wenig Zeit, um das alles zu verdauen und dieses Unbehagen wird wieder weg sein.“   „Klar, Alter!“ Naruto strahlte ihn an und boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter. „Ich freu mich echt, dass du damit kein Problem hast. Wirklich, Kiba. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und alles.“   Kiba grinste nur schief. „Du bist eben mein bester Freund, Naruto.“   „Ich werd auch meine Zeit brauchen“, murmelte Sakura leise, während sie an ihrem Ohr herum zupfte. „Aber ich denke, ich muss meine… Meine Schwärmerei einfach loslassen. Ich hatte eh kein Recht dazu, mich wie ein verliebter Teenie zu benehmen. Wenn wir ehrlich sind, dann kenn ich Sasuke kaum und… Ich weiß nicht, es scheint, als würdest du ihm guttun, Naruto.“   „Meinst du?“ Naruto rieb sich verlegen über den Nacken. „Heh, danke, Sakura-chan.“   „Aber ich hoffe, dass du auch etwas von ihm lernst!“ Mit einem kleinen Schmunzeln schlug sie Naruto sanft auf den Kopf. „Manieren und all dies.“   „Pfft, wenn du wüsstest, wie Sasuke drauf ist, wenn wir zwei alleine sind!“ Naruto wippte mit den Augenbrauen, ein perverses Grinsen auf den Lippen. „Dann würdest du das ganz sicher nicht mehr sagen, Sakura-chan!“   „Ugh, also ich hab da inzwischen eine ziemlich gute Vorstellung von seit gestern Nacht.“ Kiba verzog das Gesicht. „Also verschon uns bitte mit den Details.“   „Ha!“ Naruto lachte laut, als ihm auf einmal eine Idee kam. „Nö, wir müssen euch erst beweisen, dass das kein Witz war und wir wirklich ein Paar sind!“ Grinsend umfasste er Sasukes Gesicht und beugte sich mit einem Schnurren zu ihm. „Komm her, Bastard.“   „NEIN! Meine Augen!“, hörte er Kiba im Hintergrund jammern, doch er ignorierte ihn. Stattdessen konzentrierte er sich auf Sasuke und diese unglaublich weichen Lippen, die sich so sinnlich gegen seine bewegten. Sie lösten sich nach einigen Sekunden wieder und schmunzelnd blickte Naruto zu seinem Freund.   „Das war etwas, was ich nie sehen wollte“, wimmerte Kiba. „Sasuke hat dich total um seinen schwulen Finger gewickelt. Du hast gelächelt beim Küssen, Naruto, gelächelt!“   „Gut zu wissen, wie genau du scheinbar hingesehen hast, Kiba.“ Naruto lachte.   „Also ich freu mich für euch“, meinte Hinata mit einem schüchternen Lächeln, „B-Besonders für dich, Naruto-kun. Mir ist aufgefallen, dass du in den l-letzten Wochen so glücklich gewirkt hast.“   „Hab ich das?“ Naruto kratzte sich an der Wange und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Er musste lächeln. „Heh, ja… Das hab ich wohl.“   ~ xXx ~   Ein kalter Windzug strich ihm durchs Haar und Naruto erschauderte leicht, bevor er mit einem Stöhnen die Augen öffnete. Er konnte das Licht der Straßenlaternen auf der Decke sehen und tastete mit der Hand den Platz neben sich im Bett ab, musste aber herausfinden, dass dieser leer war.   „Sasuke…?“, fragte er verwirrt nach und richtete sich langsam auf. Er rieb sich über die müden Augen und warf dann einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwei Uhr nachts. Ein weiterer Windhauch erfasste ihn und er schüttelte sich. Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus und er rieb sich über die Arme, um sich zu wärmen, da fiel ihm auf einmal auf, dass die Tür zum Balkon offen stand.   Langsam richtete sich Naruto auf, Arme immer noch um seinen Körper geschlungen. Er schlüpfte in seine Badelatschen und schürfte nach draußen zum Balkon, wo sich Sasuke befand. „Hey“, murmelte er leise, als er neben ihm zum Stehen kam. „Warum bist du noch wach, Bastard?“ Er musste gähnen. „Wir müssen morgen früh raus, weißt du.“   Sasuke brummte, die Hände in die Hosen seiner Schlafhose vergraben. „Ich konnte nicht schlafen.“   „Oh“, sagte Naruto und nickte leicht. Ihm fiel auf, dass Sasuke angestrengt in eine Richtung blickte, doch als er seinen Augen folgte, konnte er dort nichts Interessantes erkennen.   Für einige Zeit lang standen sie schweigend da. Naruto zitterte und sprang von einem Bein aufs andere, um sich warm zu halten, während Sasuke die Kälte dagegen überhaupt nichts auszumachen schien.   „Ich bin echt froh, wie meine Freunde reagiert haben“, murmelte Naruto nach einigen Minuten, als ihm die Stille schließlich zu viel geworden war. „Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Schiss, weißt du. Besonders vor Sakuras Reaktion, weil sie ja so total in dich verschossen war.“ Er presste die Lippen zusammen. „Im Endeffekt tut sie mir aber ein bisschen leid. Sie hat sich echt geschämt, als sie erfahren hat, dass du schwul bist.“   „Hn“, gab Sasuke nur grunzend von sich.   Naruto seufzte und schmiegte sich dann von hinten an ihn, Arme um Sasukes Hüfte geschlungen. „Ich bin echt froh, dass du mitgekommen bist, Bastard“, murmelte er leise und drückte seine Lippen auf dessen Nacken. Er konnte spüren, wie Sasuke erschauderte. „Obwohl du pissig warst, aber es war echt… schön, oder meinst du nicht?“   „Es hat beschissen angefangen“, erwiderte Sasuke. Er verkrampfte sich leicht, als Narutos nackter Oberkörper gegen seinen ebenso nackten Rücken presste, entspannte sich dann aber wieder. „Aber es hat sich gesteigert, ja.“   „Hey, es bringt dich nicht um zuzugeben, dass es dir doch irgendwie Spaß gemacht hat“, erwiderte Naruto grinsend, „Wenn auch nur ein bisschen.“   Sasuke schnaubte und Naruto küsste seine Schulter.   „Bist du glücklich?“, fragte er ihn, die Augen auf den sternenklaren Himmel gerichtet.   Sasuke bewegte sich leicht und Naruto verhärtete den Griff, den er um ihn hatte. „Im Moment oder generell?“, fragte er nach.   „Generell.“   Der Dunkelhaarige gab ein brummendes Geräusch von sich. „Es ist okay“, antwortete er nach ein paar Sekunden, in denen er über die Frage nachgedacht hatte. „Es gibt noch viele Dinge im Leben, die mir nicht gefallen und an denen ich arbeiten muss, damit ich wirklich glücklich sein kann.“   Naruto summte verständnisvoll. „Wie deine Familie?“, fragte er vorsichtig nach. Sasuke betonte zwar immer wieder, dass seine Familie für ihn gestorben war und dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, aber das konnte der Blonde ihm ehrlich gesagt nicht glauben. Es war seine Familie und diese hatte immer einen Platz in seinem Herzen, ob man nun wollte oder nicht.   Sasuke schwieg lange. Naruto wusste, dass er es nicht mochte, über seine Familie zu reden, es war immer noch ein Tabuthema zwischen ihnen und obwohl Naruto es schade fand, dass Sasuke sich ihm gegenüber noch nicht komplett öffnen konnte und Geheimnisse hatte, konnte er es dennoch nachvollziehen und war ihm deswegen nicht böse.   „Ja“, sagte Sasuke schließlich und überraschte Naruto damit, „Besonders mein Bruder.“   Naruto nickte langsam, glücklich darüber, dass Sasuke ihm tatsächlich geantwortet hatte. Er presste die Lippen leicht auf Sasukes Nacken, während er sprach. „Ich bin verfickt glücklich im Moment. Die Schule läuft ganz gut, im Sommer hab ich endlich meinen Abschluss zum Mediendesigner geschafft. Ich hab fantastische Freunde, auf die ich mich immer verlassen kann. … Ich hab dich.“ Er presste sich näher an Sasuke und lachte dann leise. „Also ja, mein Leben ist im Moment perfekt.“   Sasuke erwiderte nichts, aber er legte seine Hand über Narutos und das war für den Blonden Antwort genug. Er lächelte und beugte sich vor, um Sasukes Wange zu küssen. „Aber du kannst mir nichts vormachen, Bastard“, wisperte er, „Ich weiß, dass du glücklich bist. Mit mir. Ich kann es in deinen Augen lesen, ich kann sehen, dass du mich-“   „Halt die Klappe“, unterbrach Sasuke ihn und brachte ihn mit seinen Lippen zum Schweigen.   Naruto lachte in den Kuss und beugte sich leicht zurück, sodass sich ihre Lippen nur noch leicht streiften. „Ist schon okay“, meinte er leise, die Augen funkelnd, „Ich empfinde dasselbe für dich. Ich-“   „Halt endlich die Klappe, Naruto.“   Sasuke küsste ihn erneut und diesmal entspannte sich Naruto in den ungewohnt züchtigen Kuss. Er war glücklich, er war so glücklich, wie schon lange nicht mehr und das wegen einem arroganten, verschlossenen Bastards, der ihm bei ihrem ersten Treffen eine rein gehauen hatte, weil er ausversehen seinen Kaffee über ihn verschüttet hatte.   ‚Kaffee‘, dachte Naruto mit einem Lächeln, als sich Sasuke näher an ihn presste und eine Hand in seinen Nacken legte, ‚Kaffee ist definitiv zu meinem Lieblingsgetränk geworden.‘   Ende.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Noch nie ist es mir so schwer gefallen, vier einzelne Buchstaben zu schreiben. E, N, D und noch ein E. Ende. Mein Baby, Black Like Coffee, ist wirklich beendet. Und wow… Irgendwie weiß ich gar nicht wirklich, was ich schreiben soll. Ich hab so viel zu sagen, dass mein Kopf gerade echt leer ist… Heh. ^w^“   Ja… Womit fang ich an? Ihr müsst das alles übrigens nicht lesen, da ich mir sicher bin, dass es etwas länger wird, aber ich würde mich natürlich freuen, weil… Naja, Autorin und ihre Gedanken zu ihrem Werk und so, ne? :D   Wie ich schon öfter erwähnt hab, hab ich mein Herzblut in BLC gesteckt und es zum Teil auch sehr… autobiografisch gestaltet. Ich ging selbst auf eine Schule für Mediendesign, ich liebe Videogames und Zocken und ja… Naruto ist mir generell sehr ähnlich geraten und man könnte schon sagen, dass der BLC!Naruto auch ich bin… :‘D   Ich denke, jeder Autor hat ein Werk, welches für ihn eben DAS Werk ist und ich weiß, dass es bei mir definitiv BLC ist. Das Schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht, es war nie langweilig und ich musste mich auch nie quälen oder ähnliches und tja… Jetzt ist es vorbei und ich will nicht ;___;   Ich hoffe, ihr fandet Sasukes und Narutos erstes Mal nicht zu kitschig, aber die erste Version war mir ehrlich gesagt zu grob… Deswegen hab ich’s umgeschrieben und etwas… emotionaler gemacht und mir gefällt es so auf jeden Fall besser ^////^ Außerdem hoffe ich, dass niemand enttäuscht ist, weil es NaruSasu ist und kein SasuNaru. Aber ich sag ehrlich, dass ich Naruto als Seme in diesem Paar einfach bevorzuge, außerdem wäre es andererseits einfach unrealistisch gewesen und Realismus war mir bei BLC sehr wichtig. Wenn man das erste Mal Sex mit einem Mann hat, dann muss man sich heterosexueller Kerl einfach überwinden und da würde sich Naruto einfach nicht als Uke anbieten oder so :/   Fortsetzung… ich schreib hier gerade so alles auf, was mir gerade durch den Kopf geht, also sucht nicht nach einem roten Faden in meinem Gelaber oder so x’D Ich bin öfter gefragt worden, ob ich nicht eine Fortsetzung machen möchte und glaub mir, das würde ich gern! Aber ich wüsste einfach nicht worüber… Ich hab mehrere Ideen und mehrere Szenen, die ich gern aufs Papier bringen will und zum Teil auch schon hab, aber es wäre nicht genug, um eine fortsetzende Story daraus zu machen ;__;   An dieser Stelle auch noch mal was wegen dem letzten Kapitel! Ich glaub, ein paar sind wegen meinen Worten im vorletzten Kapitel etwas verwirrt gewesen, weil ich von Hochzeit und Anträgen geredet hab… Aber es wird keine Hochzeit in BLC geben! Sasuke will nicht heiraten! Naruto hätte nichts gegens Heiraten, er ist mit einer seiner Exfreundinnen sogar mal verlobt gewesen (darüber gibt es noch einen Oneshot :b), aber er würde Sasuke natürlich auch nicht dazu überreden. Also sorry! Vielleicht änder ich meine Meinung irgendwann mal und es wird einen Antrag geben, aber darauf hoffen solltet ihr nicht x’D   Apropos Oneshots…! Nicht verzagen, es gibt ja noch die Oneshot-Sammlung! 8D Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben Der erste Oneshot wird dann der mit dem Telefonsex sein. Wann ich die Oneshot-Sammlung aufmachen werde, weiß ich noch nicht, in ein paar Wochen, schätz ich o: Ich werd ebenfalls versuchen, wieder jede Woche einen Oneshot zu veröffentlichen ^w^ Bis jetzt hab ich 10 Oneshots geschrieben, aber 10 ist natürlich noch nicht genug, und da kommt ihr ins Spiel, liebe Leser!   Ihr dürft euch Oneshots wünschen! Wenn es also bestimmte Szenen oder Situationen gibt, die ihr im BLC!Universum gerne lesen wollt, dann immer her damit :D Egal, ob es nun eine Lemon ist oder nicht, ich bin für alles offen :D Ich werd mal aufzählen, was ich schon geschrieben hab, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt:   - Telefonsex - Kuscheln - Besuch bei einer Con - Sasuke fingert Naruto - Sasuke bläst Naruto einen - Naruto und Sasuke reden über ihre Vergangenheit - Sasuke und Naruto zocken Amnesia bzw. ein Horrorgame - Sasuke und Naruto haben Sex auf dem Sofa - Sasuke betrinkt sich und wird überraschend… anhänglich :D - Webcam-Sex und das erste Mal „Ich Liebe Dich“ sagen   Ich war also schon fleißig, wie ihr seht :D Ich hab auch noch andere Ideen, die ich schreiben will, wie natürlich zum Beispiel, dass Naruto das erste Mal Uke ist und wie eben schon erwähnt Narutos Verlobung. Mir sind auch schon ein paar Wünsche geäußert worden, wie z.B. Sexspielzug, ein eifersüchtiger Naruto, Naruto in Dessous…   Also wenn ihr Idee habt, ihr mehr damit *~* Schreibt eure Wünsche einfach im Kommi oder per GB oder so, wie ihr wollt, aber her damit >‘D Wenn ich die OS-Sammlung veröffentliche, dann werde ich auch eine Liste mit allen Vorschlägen posten, um es übersichtlich zu machen :3   Aber wenn ich schon einmal beim Thema Kommis bin… Wirklich vielen, vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und Favoeinträge Ich hab nie im Leben mit solch einer großen und vor allen Dingen positiven Resonanz gerechnet und das hat mich echt gefreut… Ihr seid wirklich super, wegen solchen Leuten wie euch macht mir das Schreiben Spaß, also bleibt weiter so cool ;x; Hat mich auch sehr gefreut, einige von euch bei der Ani zu treffen *x* Falls wir uns verpasst haben, ich bin noch bei anderen Cons, nämlich der Gamescom am Samstag und bei der FBM ;3 Wer auch da ist kann sich gerne melden *3*   Ich weiß, dass ich beim Beantworten der Kommis in letzter Zeit etwas faul war, aber jetzt, beim letzten Kapitel, werde ich eure Kommis sofort beantworten, wenn ich sie sehe und den Rest werde ich langsam nachholen :D   Apropos Schreiben… Black Like Coffee ist vorbei, What Hurts The Most ist auch bald vorbei (falls ihr es noch nicht gelesen habt, dann tut es! :D) und bald kommt die Oneshot-Sammlung (welche wohl Coffee Junkies heißen wird, lolz >‘D) und tja… Und dann? o.o   Ich bin bereits an der nächsten Fanfic dran und wow, die wird echt… mal etwas anderes. Growing Up wird sie heißen, ist natürlich wieder NaruSasuNaru und wird sehr… düster werden. Um mal ein paar Beispiele zu nennen, all dies wird Growing Up behandeln: - Anzeichen einer Alkoholsucht - Drogensucht - Homophobe Arschlöcher, die einen fast krankenhausreif prügeln - Tod eines Familienmitglieds - ehemals beste Freunde, die sich auseinander leben und nichts mehr zu sagen haben - usw. Wird aber natürlich auch dennoch humoristisch sein, ich kann nicht ohne Humor :D   Die Fanfic wird auch sehr… lang werden. Ich bin gerade bei Kapitel 8 und ich schätze, dass es um die 17 Kapitel werden. Die Kapitel an sich werden auch lang, bis jetzt ist keins unter 9.000 Wörtern und eins ist sogar 15.000 Wörter lang und das ist sogar länger als das letzte BLC Kapitel :D Grob gesagt geht es bei Growing Up einfach ums… Erwachsenwerden und das dies gar nicht mal so einfach ist und so :3 Würd mich also sehr freuen, wenn ich da einige von euch wiedersehen werde, aber es wird noch was dauern, bis ich die Fanfic on stelle. Muss sie ja erst einmal zu Ende schreiben :b   An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei meinen tollen Betas bedanken, Anyi und InfernalMirror! Vielen Dank, ihr seid supi ;x;   Und tja… ich denke… ich hab’s… Auch wenn ich am liebsten für immer weiter schreiben würde, damit BLC nieee sein Ende findet aber gut… Alles hat ein Ende, nicht wahr? Also… Das war’s dann von mir. Wie gesagt, wenn ihr Ideen für Oneshots habt, dann immer her damit. Ich denke, ich werde allen, die auf der ENS Liste stehen, eine ENS schreiben, wenn die Oneshot-Sammlung on ist, damit sie keiner verpasst :D   Wir sehen uns dann also, hoff ich! :D   - xDawn / Minami Kapitel 18: Der perfekte Moment -zensiert- ------------------------------------------ „Gott, ich freu mich schon total!“   „Hn.“   „Der Wasserpark in Kirigakure ist wirklich total berühmt! Da gibt es so eine Wasserbahn und alles! Das wird echt super cool, das Wochenende!“   „Hn.“   „Oh Mann.“ Mit einem Seufzen rubbelte sich Naruto durchs Haar. „Du hast wirklich keinen Bock, oder?“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Oh? Ist dir das inzwischen auch aufgefallen, du Blitzmerker?“   „Ach, komm schon!“ Naruto schubste ihn leicht und erntete gleich dafür einen zornigen Blick, weil er Sasuke in einen Mann mit hinterher ziehendem Koffer geschubst hatte. „Sei nicht immer so negativ! Tu doch wenigstens so, als würdest du dich freuen!“   „Warum sollte ich das tun?“, fragte Sasuke ihn, die Lippen zusammen gepresst, „Es wissen eh alle, dass ich keinen Bock hab, also kann ich meine negativen Emotionen auch ruhig zeigen.“   Naruto prustete. „Du zeigst nur deine negativen Emotionen!“, erinnerte er den anderen daran, „Du zeigst es nie, wenn du gut gelaunt oder sonstiges bist.“   „Vielleicht ist das so, weil ich nie gut gelaunt bin?“, schlug Sasuke tonlos vor.   „Oh Mann, ey.“ Naruto rollte mit den Augen. „Gut zu wissen, dass du selbst in der Gegenwart deines festen Freundes immer nur angepisst zu sein scheinst, Bastard.“ Er schob seine freie Hand, die nicht damit beschäftigt war, seine Reisetasche zu tragen, in die Hosentasche und sah sich um. „Okay… Wo mussten wir noch einmal hin?“   „Ich würde nachhause bevorzugen“, erwiderte Sasuke.   „Mann, fick dich doch!“, brüllte ihn Naruto, da er es einfach nicht mehr aushalten konnte, an. „Wenn du keine Lust hast, schön, das ist dein Problem, Sasuke. Deins, aber nicht meins, also hör endlich auf, hier überall schlechte Laune zu verbreiten! Ich freu mich im Gegensatz zu dir auf den Trip und würde meine Fröhlichkeit da gerne behalten, aber du machst einem das wirklich schwer, weißt du das, du verdammtes Arschloch?“   „Um es in deinen Worten zu sagen….“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Das ist dein Problem, wenn du dich von meiner Laune beeinflussen lässt.“   „Halt einfach die Klappe.“ Naruto knirschte mit den Zähnen. „Halt einfach die verdammte Klappe, okay?“   Sasuke presste die Lippen zusammen. Obwohl er scheinbar alles andere als erfreut darüber war, dass Naruto ihm befahl, was er machen sollte, hielt er dennoch den Mund geschlossen. Er gab ein leises Grunzen von sich und blickte dann stur geradeaus.   Naruto schnaubte. „Pass auf, dass du nicht über deine Mundwinkel stolperst“, meinte er, als er die Miene seines Freundes sah, „So tief, wie die Dinger bei dir hängen.“   Sasuke seufzte genervt. „Kümmer du dich lieber um deine eigenen Dinge“, riet er ihm, „Und sieh nach vorne und guck nicht immer, was ich mache, du Vollidiot.“   Der Blonde wollte gerade erwidern, dass er sehr wohl nach vorne sah und nicht, wie Sasuke behauptete, nur Augen für ihn hatte, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, da er mit dem Gesicht zuerst auf einmal gegen einen Glaskasten knallte, in dem sich die Fahrpläne und weitere Informationen befanden.   „Fuck!“, fluchte Naruto, als er das Pochen in seiner Nase spürte und tastete diese vorsichtig ab, um sicherzugehen, dass sie nicht gebrochen war. Seine Nase war mit ihrem verfluchten Höcker schon hässlich genug, da musste er sie nun wirklich nicht noch weiter verschandeln. „Das ist alles deine Schuld, du Arschloch!“   Sasuke sagte nichts und schüttelte nur den Kopf, als er unbeirrt an Naruto vorbei ging, ohne ihn zu fragen, ob er sich wehgetan hatte oder sonstiges. Naruto warf ihm einen giftigen Blick zu, nahm dann aber wieder die Tasche, die er vor Überraschung fallen gelassen hatte, und lief ihm nach.   „Ich glaub, wir müssen zu Gleis 2“, teilte er ihm mit, die Stimme ungewohnt kalt. Er war wirklich wütend auf Sasuke. Dieser wusste ja, wie sehr sich Naruto auf das Wochenende gefreut hatte und was machte sein bezaubernder Freund? Sasuke benahm sich wie ein noch größeres Arschloch, als er eh schon war.   Er bekam keine Antwort, er hatte aber auch keine erwartet, und marschierte dann schließlich in Richtung Bahngleis 2, bei welchem sie sich mit ihren Freunden treffen wollten. Zumindest glaubte er, dass es Gleis 2 war. Er war sich ehrlich gesagt nicht mehr ganz so sicher, aber als er nach einigen Minuten einen bekannten rosanen Haarschopf sehen konnte, wusste er, dass sie richtig waren.   „Na endlich!“, begrüßte Sakura sie, als sie die zwei Jungs entdeckte, „Es war so klar, dass du so spät kommen würdest, Naruto, aber dass du Sasuke da noch mit rein gezogen hast!“ Sie schlug ihm leicht auf den Kopf, als er nah genug war, und schenkte dem Jüngsten in der Gruppe dann ein Lächeln. „Hallo, Sasuke-kun!“   „Das ist nicht meine Schuld!“, stritt Naruto brummend ab, während er sich über die schmerzende Stelle rieb, „Und sprich den Bastard lieber nicht an, sonst steckt er dich auch noch an mit seiner schlechten Laune.“   „Oh oh.“ Kiba, der seinen Arm um eine schüchtern lächelnde Hinata geschlungen hatte, pfiff. „Sasuke sieht echt so aus, als würde er uns jeden Moment den Kopf abbeißen.“   Sasuke blickte grimmig drein, während er keinen von ihnen eine Begrüßung oder sonstige Beachtung schenkte. Stattdessen holte er seinen MP3-Player aus der Tasche, steckte sich die Stöpsel ins Ohr und dröhnte sich mit irgendwelcher Musik voll.   Naruto vermutete, dass es Emomusik war. So, wie sein Freund aussah und sich benahm, schien er momentan in seiner „Ich-hasse-euch-alle-und-würde-euch-am-liebsten-auf-die-Gleise-werfen-da-ihr-mich-alle-ankotzt-und-mein-Leben-zur-Hölle-macht-mit- ​ eurer-bloßen-Präsenz“-Phase zu sein.   Sakura presste die Lippen zusammen und sah Sasuke an, sichtlich unbehaglich wegen dessen schlechter Laune.   „Ignorier ihn einfach, Sakura-chan!“, meinte Naruto mit einer abwinkenden Bewegung und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Er wird sich schon irgendwie wieder einkriegen. Wahrscheinlich freut er sich im Inneren so sehr auf das Wochenende, dass er nicht weiß, wie er mit all dieser Freude umgehen soll. Wir wissen ja alle, dass er in sozialen Dingen unfähig ist.“   Kiba lachte laut und schlug Sasuke auf die Schulter. „Ist schon okay, Mann! Lass lieber deine überschwängliche Freude heraus, bevor du noch platzt!“   Sasuke warf ihm einen zornigen Blick zu und drehte ihnen dann den Rücken zu, Hände in der Hosentasche.   „Wenn S-Sasuke-kun wirklich nicht so gute Laune hat, dann solltet ihr ihn nicht so ärgern“, meinte Hinata schüchtern, während sie ihre Fingerspitzen aneinander drückte. „Davon wird seine Stimmung auch nicht besser.“   „Eben, Hinata hat Recht!“, musste Sakura ihr zustimmen, „Lassen wir Sasuke-kun einfach ein wenig vor sich hin schmollen, dann wird sich das mit der Zeit schon wieder legen.“   „Also ich freu mich mega auf den Ausflug!“, rief Naruto mit einem Strahlen ein. Er klatschte in die Hände. „Besonders auf den Wasserpark! Ich wollte da schon immer mal hin! Wann gehen wir denn in den Park? Heute?“   „Heute doch nicht, du Idiot.“ Sakura rollte mit den Augen und holte ihre Geldbörse aus ihrer Tasche. „Wir haben ja schon nach siebzehn Uhr und wir haben noch eine fast dreistündige Fahrt vor uns.“ Sie reichte ihnen allen ein Zugticket, welches sie bis dato in ihrem Portmonee verstaut hatte. „Ich würde sagen, dass wir morgen zum Wasserpark fahren, aber wir können ja gleich noch im Zug planen, was wir alles wann machen werden.“   Naruto nickte langsam und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Hört sich gut an.“   „Was ist mit den Zimmern?“, fragte Kiba auf einmal nach, „Du hast uns noch gar nicht gesagt, was für Zimmer du gebucht hast, Sakura.“   Sakura strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das können wir auch im Zug klären“, erwiderte sie, „Unser Budget war ja leider nicht allzu groß, aber ich hoffe mal, dass alle am Ende mit der Zimmerverteilung zufrieden sein werden.“ Sie sah kurz zu Sasuke und Naruto fiel auf, wie sich ihre Wangen rot färbten.   Er presste die Lippen zusammen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hoffte, dass Sakura nicht irgendetwas geplant hatte, was sie und Sasuke näher bringen würde. Sasuke benahm sich zwar wie ein Bastard, aber er war immer noch Narutos Bastard und das sollte auch so bleiben! Dafür würde er schon sorgen!   Außerdem… Dieses Wochenende würden sie ja eh alle erfahren, dass Sasuke zu ihm gehörte und dass sie ein Paar waren. Wenn Naruto ehrlich war, dann hatte er immer noch ein bisschen Angst vor ihren Reaktionen. Besonders vor Sakuras, weil diese eben so offensichtlich in Sasuke verknallt war, und vor Kibas. Kiba war zwar nicht homophob, aber Naruto wusste, dass es ihm schwer fallen würde zu akzeptieren, dass sein bester Freund mit einem anderen Kerl zusammen war.   Naruto hoffte also, dass sie alle sein Geständnis akzeptieren würden und wenn nicht… Tja, da war er sich ehrlich noch nicht ganz sicher. Er wusste nur, dass er Sasuke nicht verlassen würde, auch, wenn seine Freunde gegen seine Beziehung sein sollten. Dafür war ihm der Dunkelhaarige viel zu wichtig und außerdem lief es zwischen ihnen überraschend gut.   „Yo! Der Zug kommt endlich!“, unterbrach Kibas Gebrüll seine Gedanken.   Narutos Griff verhärtete sich um seine Tasche und er ging einen Schritt zurück, als der Zug nach Kirigakure an ihnen vorbei rauschte und langsam immer mehr an Geschwindigkeit verlor, bis er schließlich am Stillstehen war. Die Türen öffneten sich und Menschen strömten heraus. Naruto und seine Freunde warteten brav, bis sie alle draußen waren, bevor sie einstiegen und sich nach Plätzen umsahen.   Glücklicherweise war der Zugwaggon, in den sie eingestiegen waren, relativ leer und so dauerte es nicht allzu lange, bis sie ein paar freie Plätze fanden. Da sie allerdings fünf Personen waren und es nicht mehr als Vierersitze gab, musste einer von ihnen etwas weiter weg sitzen.   Naruto setzte sich hin, ihm gegenüber saßen bereits Hinata und Sakura. Der Fensterplatz links von ihm war frei und er hoffte, dass sich Sasuke neben ihn setzen würde, doch dieser setze sich freiwillig auf einen Platz rechts von ihnen, sodass am Ende Kiba neben ihm saß.   Es war Sasuke, er hätte eigentlich nichts anderes erwarten dürfen, aber dennoch war er irgendwie traurig, dass sich sein Freund nicht neben ihn und vor allem zu ihnen setzen wollte. Naja, wahrscheinlich war Sasuke immer noch schlecht drauf und wollte seine Ruhe vor ihnen haben und hatte sich deswegen bewusst etwas abseits gesetzt.   „Also“, meinte Sakura lächelnd, während sie einen Notizblock aus ihrer Tasche holte. „Was die Zimmer angeht…“   „Ich will eins mit Hinata!“, brüllte Kiba sofort. Hinata errötete leicht, während Sakura nur mit den Augen rollte und ihm mit dem Notizblock auf dem Kopf schlug.   „Wir klären das wie Erwachsene, Kiba“, sagte sie ihm, „Also nicht wer zuerst kommt, mahlt zuerst oder wer am lautesten brüllt bekommt das schönste Zimmer.“   „Oh, wie Erwachsene?“, fragte Naruto grinsend nach, „Das heißt Schere-Stein-Papier!“   „Ja, Alter!“ Kiba erwiderte sein Grinsen und ballte die Hand zur Faust. „Bei drei! Eins, zwei, drei! Schere, Stein, Papier!“   Kiba hatte mit seiner Hand einen Stein geformt, während sich Naruto für die Schere entschieden hatte.   „Stein haut Schere kaputt!“, jubelte der Braunhaarige lauthals und warf die Arme in die Luft, während Naruto leise vor sich hin fluchte. „Juhuu, ich hab gewonnen! Aber…“ Er kratzte sich am Kinn. „Was hab ich gewonnen, Sakura?“   „Noch einen Schlag mit meinem Notizbuch. Glückwunsch.“ Sakura verdrehte die Augen und schlug ihn dann nochmal, während Hinata leise kicherte, eine Hand über ihren Mund gepresst.   „Hinata ist so ein Sadist!“, bemerkte Naruto mit einem Grinsen und trat ihr sanft gegens Bein. „Sie erfreut sich über die Schmerzen ihres Freundes!“   „Könnt ihr jetzt endlich mal die Klappe halten?!“ Sakura seufzte und nun durfte Naruto Bekanntschaft mit ihrem Notizblock machen. „Ich möchte das nun endlich klären, Jungs.“   „Ja, Mann, sie hat Recht!“ Kiba nickte und bohrte seinen Finger in Narutos Brust. „Halt endlich die Klappe, Plappermaul.“   „Ich bin-mmph!“ Naruto wollte sich gerade verteidigen und sagen, dass er bei langem nicht so laut war wie Kiba, da hatte ihn dieser auch schon eine Hand über den Mund gelegt. Er warf dem Braunhaarigen einen bösen Blick zu und legte ihm dann ebenfalls die Hand über den Mund, damit auch er endlich leise war.   „Gut, also.“ Sakura blätterte in dem Notizblock herum, bis sie scheinbar die Seite gefunden hatte, die sie gesucht hatte. „Das Hotel, in dem wir übernachten werden, heißt Mizukage. Es hat drei Sterne, das müsste also eigentlich für uns reichen“, fing sie an zu erklären, „Wir haben Halbpension, das heißt, Frühstück und Abendessen gibt es dort, für Mittagessen müssen wir selbst sorgen. Ich hab drei Zimmer gebucht, zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer.“ Sie hob den Blick und sah sich in der Runde um. „Ich schätze mal, dass eins der Zimmer wohl für Hinata und Kiba sein wird?“   Hinata nickte. „Wenn es euch nichts ausmacht, dann würde ich gerne mit Kiba auf ein Zimmer…“ Sie biss sich auf die Unterlippe.   „Klar!“, meinte Naruto mit einem Lächeln, als er Kibas Hand von seinem Mund bekommen hatte, „Ihr seid schließlich ein Paar, also ist es logisch, dass ihr ein Zimmer bekommt.“   „Gut, dann wäre das geklärt.“ Sakura nickte, ebenfalls lächelnd. „Kommen wir zum zweiten Doppelzimmer…“ Sie stahl einen Blick zu Sasuke und errötete. „Sasuke-kun, ich dachte…“   „Sasuke und ich gehen in ein Zimmer!“, unterbrach Naruto sie, „Nicht wahr, Bastard?!“   Sasuke, der ihrem Gespräch scheinbar mit einem halben Ohr gelauscht hatte, grunzte nur. Ob das nun eine Bejahung oder Verneinung war konnte Naruto nicht genau sagen, aber er hoffte natürlich auf Ersteres.   „Ihr verbringt immer so viel Zeit zusammen!“ Sakura blies die Wangen auf. „Ich möchte Sasuke-kun auch gerne etwas näher kennenlernen.“   „Aber…!“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. ‚Er ist mein Freund‘ wollte er sagen, tat er aber nicht. Er glaubte nicht, dass dies wirklich eine gute Gelegenheit wäre, ihre Beziehung zu outen, deswegen schluckte er diese Wörter fürs Erste herunter.   „Kein aber, ich hab Geburtstag…“ Sakura wurde rot und fummelte nervös mit ihrem Ohrring herum. „Und ich wünsche mir Sasuke-kun als Zimmerpartner.“   „Aber…“, versuchte es Naruto erneut, diesmal mit einem Wimmern. „Sakura-chan!“   „Kein Sakura-chan!“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu und sah dann zu Sasuke. „Also, Sasuke-kun?“, fragte sie ungewohnt schüchtern bei ihm nach, „Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir-“   „Ich geh mit Naruto in ein Zimmer“, unterbrach Sasuke sie. Er steckte sich den zweiten Stöpsel seines MP3-Players, welchen er vor einiger Zeit herausgetan hatte, wieder ins Ohr und blickte aus dem Fenster. Ein eindeutiges Zeichen, dass für ihn das Gespräch beendet war.   „Hah!“ Naruto strahlte ihn an. Er wusste natürlich, dass Sasuke Sakura nicht mochte und dass er wohl jeden als Zimmergenossen vorgezogen hätte, nur damit er das Zimmer nicht mit der Rosahaarigen teilen musste, aber es freute Naruto dennoch irgendwie.   Sakura dagegen wirkte niedergeschlagen und seufzte. „Okay“, meinte sie leise und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, „Dann kriegen Sasuke und Naruto das andere Doppelzimmer und ich nehm das Einzelzimmer.“   Naruto bekam auf einmal ein schlechtes Gewissen, als er seine Freundin so sah und biss sich auf die Unterlippe. „Hey“, murmelte er und legte seine Hand auf ihr Knie, „Nimm das nicht persönlich, Sakura-chan. Er kennt dich ja noch nicht so gut und deswegen wäre er ein bisschen überfordert, wenn er mit dir ein Zimmer teilen müsste.“   „Weiß ich ja.“ Sakura seufzte erneut und lächelte schwach. Sie legte ihre Hand über Narutos und drückte sie leicht. „Mich macht es nur traurig, dass er mir nicht einmal eine Chance gibt, mich näher kennenzulernen, weißt du?“   „Mhmh“, machte Naruto mitfühlend. Er sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke und bemerkte, dass dieser sie heimlich beobachtete. Er wusste nur zu gut, wie Sakura sich fühlte. Ihm war es am Anfang ja nicht anders ergangen. Auch ihm hatte Sasuke nicht viel erzählt in den ersten Tagen, aber sie hatten glücklicherweise schnell herausgefunden, dass sie dieselben Interessen hatten und auf einer Wellenlänge waren, was es doch etwas einfacher machte, das anfängliche Eis zwischen ihnen zu brechen.   „Aber so ist Sasuke nun einmal. Es bringt nicht viel, ihm ein Gespräch oder so aufzuzwingen“, erzählte er weiter, „Je hartnäckiger man ist und je mehr man sich ihm aufdrängt, desto mehr blockt er ab und so.“   „Das kann gut sein, aber ich versteh nicht, wieso er sich mit dir so gut versteht!“ Sakura presste die Lippen zusammen. „Ich mein, du bist laut, aufdrängend und das alles. Warum mag er dich dann und mich nicht?“   „… Autsch.“ Naruto zog eine Grimasse und kratzte sich am Kopf. Er wusste, dass Sakura es nicht so meinte und dass nur der Neid und die Eifersucht aus ihr sprachen, aber es tat trotzdem weh. Er versuchte aber dennoch, den Schmerz herunter zu schlucken.   „So mein ich das doch nicht, Naruto.“ Sie nahm seine Hand zwischen ihre und drückte sie. „Aber ich bin einfach… Weiß nicht…“ Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Ich benehm mich echt wie ein verliebtes Schulmädchen, was?“   „Ein bisschen“, gab Naruto mit einem leicht gezwungenen Grinsen zu. „Aber du musst ihm einfach ein wenig mehr Zeit lassen, Sakura-chan. Sei einfach etwas geduldig mit dem Bastard.“ Er tätschelte ihr die Hand, bevor er seine aus ihrem Griff zog und stattdessen die Arme hinterm Kopf verschränkte.   Die restliche Zugfahrt über verbrachten sie mit Spielen und Gequatsche. Als sie schließlich nur noch wenige Stationen von Kirigakure entfernt waren, beschloss Naruto, Sasuke, welcher die ganze Fahrt über nichts gesagt hatte, einen Besuch abzustatten.   „Hey.“ Mit einem Lächeln setzte er sich auf den freien Platz neben Sasuke. Er wartete einige Sekunden lang auf eine Reaktion, doch als nichts kam, runzelte er die Stirn und pikste dem anderen in die Seite. „Hey, Bastard. Ignorierst du mich etwa?“   Er rückte näher an ihn heran, um ihn besser betrachten zu können, da fiel ihm erst auf, wie tief Sasukes Atmung doch war und wie er seine Schläfe gegen die Scheibe gelehnt hatte, die Augen geschlossen. Er ignorierte ihn nicht, er schlief!   Naruto lächelte und obwohl er wusste, dass sie in einem relativ vollen Zug waren und obwohl ihm bewusst war, dass seine Freunde nur einige Meter hinter ihnen saßen, konnte er es sich nicht nehmen lassen und strich mit dem Zeigefinger leicht über eine blasse Wange.   Wenn Sasuke schlief wirkte er wie eine ganz andere Person. Die harten Züge, die sein Gesicht sonst immer zierten, waren verschwunden und wurden stattdessen von einer unglaublichen Weiche ersetzt, die ihn fast schon verletzlich wirken ließ. Er wirkte außerdem viel jünger, wenn er schlief und Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht zu knuddeln.   „Hey“, wiederholte er, die Stimme sanft aber bestimmt, während er seine Hand von Sasukes Wange zu seiner Schulter herunter gleiten ließ und ihn leicht schüttelte. „Aufwachen, Schlafmütze. Wir müssen gleich hier raus.“   Sasuke grunzte, als er langsam aus dem Traumland gerufen wurde und schlug Narutos Hand weg, bevor er sein Gesicht in seiner Armbeuge vergrub. „Halt die Klappe“, fuhr er ihn an, die Stimme kratzig vom Schlaf.   Naruto lachte und tätschelte ihm den Kopf. „Aww, aber wir sind gleich da, Bastard, und wir wollen ja nicht, dass du verpennst und weiter fährst, oder?“   Sasuke gab erneut ein grunzendes Geräusch von sich und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor er sich seufzend übers Gesicht rieb. „Wie spät ist es?“, wollte er wissen.   „Äh.“ Naruto holte sein Handy heraus und warf einen Blick aufs Display. „Fünfzehn Minuten vor Acht.“   „Hn.“ Sasuke strich sich den Schlaf aus den Augen und löste die Stöpsel seines MP3-Players aus seinen Ohren, um diesen in seiner Jackentasche zu verstauen.   „Und? Immer noch schlechte Laune?“, fragte Naruto ihn mit einem kleinen Grinsen, „Oder hast du sie im Land der Träume gelassen?“   „Dumme Frage.“ Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf in den Nacken, den Blick auf die Decke des Zuges gerichtet. „Ich hab nach dem Aufwachen immer schlechte Laune.“   „Naja, also im Moment geht’s noch.“ Schmunzelnd stieß Naruto sein Knie gegen Sasukes. „Noch hab ich keine von dir rein geschlagen bekommen und das machst du eigentlich ziemlich oft nachdem du aufgestanden bist.“   „Ich bin zu müde“, erwiderte der Dunkelhaarige, „Sonst hättest du dir schon längst eine gefangen.“   Naruto lachte. „Na dann.“ Er zupfte sich einen Faden vom Shirt. „Hey, ich hab das vorhin nicht so gemeint, was ich gesagt hab und so, okay?“, sagte er ihm etwas unbeholfen und zappelte in seinem Sitz herum, „Aber du bist mir ziemlich auf den Sack gegangen und so. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du jetzt hier mit uns gefahren bist. Mit mir.“   „Hn“, gab Sasuke nur von sich und stand dann auf, als der Zugführer über die Lautsprecher verlauten ließ, dass sie nun in Kirigakure eintreffen würden. Er griff nach seinem Koffer, welchen er auf den Platz gegenüber von sich gelegt hatte und bewegte sich dann in den Gang. Naruto musste lächeln, da er bemerkte, wie Sasukes Handrücken leicht über seinen Oberarm streifte, als er sich an ihn vorbei quetschte und stand dann ebenfalls auf, um sich zum Aussteigen bereit zu machen.   ~ xXx ~   „Mensch, Naruto.“ Sakura presste die Lippen mit Missfallen aufeinander, als sich Naruto mit seiner bereits dritten Schüssel Suppe zu ihnen an den Tisch setzte. „Kannst du dich nicht etwas beherrschen?“   „Was?“ Naruto runzelte die Stirn und pustete, um die Brühe etwas zu kühlen. „Wir dürfen hier so viel essen, wie wir wollen.“   „Schon, aber muss das sein?!“ Seufzend deutete sie auf die leeren Teller und Schüsseln, die Narutos Platz schmückten. „Mir ist das unangenehm, dass du so viel isst. Die Leute gucken schon alle!“ Sakura sah sich um und als ihr auffiel, wie ein älteres Ehepaar missbilligend in ihre Richtung blickte, stöhnte sie leise und verdeckte ihr Gesicht mit einer Serviette, bevor sie Naruto mit ihren Essstäbchen schlug.   „Au!“, brüllte Naruto, als die Stäbchen wegen der puren Gewalt ihres Schlags auf seinem Kopf zerbrachen. „Sakura-chan! Ich zeig dich an wegen Körperverletzung!“   „Also, ich weiß nicht, was sie hat“, mischte sich nun auch Kiba ein. Er stopfte sich eine Frikadelle in den Mund und rülpste laut. „Wir dürfen hier so viel essen, wie wir wollen. Das hat die Tussi an der Rezeption selbst gesagt, also mach dir nicht so ins Höschen, Sakura.“   „K-Kiba!“ Beschämt schlug Hinata ihrem Freund leicht gegen den Oberarm, als dieser noch einen Rülpser zum Besten gab. „Benimm dich!“   Sasuke, der sie alle schweigend beobachtet hatte, schüttelte seufzend mit dem Kopf und führte sein Glas an die Lippen, um einen Schluck von seiner Sprite zu trinken. Sie hatten vor knapp einer halben Stunde im Hotel eingecheckt, ihre Sachen im Zimmer verstaut und sich schnell auf den Weg zum Hotelrestaurant gemacht, bevor dieses schließen konnte.   Das Abendessen fand von neunzehn bis einundzwanzig Uhr statt und als sie um kurz nach halb neun das Restaurant betreten hatten, waren sie bereits relativ spät dran gewesen. Die meisten Tische waren besetzt, aber glücklicherweise wurde ihnen ein Tisch für fünf Personen frei gehalten und an diesem saßen sie nun.   Das Essen bestand aus mehreren Büffets – Salate, Warmspeisen, Nachtisch – und ihnen war explizit gesagt worden, dass sie sich ruhig so viel nehmen konnten, wie sie wollten. Eine Einladung, welche Naruto und Kiba natürlich auch sofort vollends ausnutzten.   Naruto rührte mit den Essstäbchen in seiner Misosuppe herum, bevor er ein paar der Nudeln zu seinem Mund führte und kurz pustete, ehe er sie sich in den Mund schob. „Gott, das schmeckt so geil!“, schwärmte er mit vollem Mund, „Ichiraku ist zwar besser aber das… Das hier ist eindeutig auf Platz zwei. Ich hoffe, die bieten jeden Abend Ramen an!“   „Das hoffe ich allerdings nicht.“ Sakura rümpfte die Nase, als Naruto laut schlürfend etwas von der Brühe trank. „Also, Leute. Ich finde, wir sollten planen, was wir jetzt morgen genau machen.“   „Ich dachte, wir gehen zum Wasserpark?“, fragte Kiba nach, welcher sich immer noch eine Frikadelle nach der anderen in den Mund stopfte. „Darauf hatten wir uns doch geeinigt, oder nicht?“   „Das schon, aber wollen wir nur das machen?“ Sakura holte die Reiseprospekte heraus, die in ihren Zimmern gelegen hatten. „Es gibt ja noch andere tolle Sache, die wir machen könnten.“   „Der Wasserpark ist ziemlich groß“, sagte Hinata leise, während sie die Broschüre des Parks durchblätterte. „Es gibt viele Attraktionen und so, wie ich Naruto-kun und Kiba kenne, werden sie bestimmt alles mindestens einmal ausprobieren wollen.“   „Natürlich!“, riefen die Jungs beide gleichzeitig aus. Sie lachten und gaben sich ein High Five.   „Ein paar Stunden werden wir dann also schon im Wasserpark verbringen, was?“, summte Sakura nachdenklich. Sie klemmte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Und wir müssen auch noch bedenken, dass wir eine halbe Stunde Hin- und Rückfahrt haben. Ich würde also sagen, dass wir nach dem Frühstück direkt losfahren.“   Hinata nickte zustimmend. „Da wir wahrscheinlich bis zum Nachmittag da sein werden, würde ich vorschlagen, dass wir dort auch zu Mittag essen.“   „Hört sich gut an“, erwiderte Sakura. Sie sah grimmig zwischen Kiba und Naruto her, als sich diese lauthals darüber stritten, wer von ihnen mehr Runden auf der Achterbahn fahren konnte, ohne zu kotzen. „Jungs, hört ihr uns überhaupt zu?!“   „Jaja. Natürlich, Sakura-chan.“ Naruto winkte sie mit der Hand ab, die gesamte Aufmerksamkeit immer noch auf Kiba ruhend. „Wenn du sagst, du kannst zwölf Runden fahren, dann kann ich- Autsch!“ Jaulend rieb er sich über das schmerzende Bein, welches gerade von Sakuras Stöckelschuhen misshandelt wurde. „Sakura-chan! Willst du mich zum Krüppel machen?!“   „Ich will, dass ihr mir zuhört. Ist das denn zu viel verlangt?“ Seufzend massierte sie sich mit Zeige- und Mittelfingern die Schläfen. „Ihr solltet euch wirklich eine Scheibe von Sasuke-kun abschneiden. Er ist der Jüngste von uns allen, aber dennoch der Vernünftigste.“   „Ist ja gut, ist ja gut…“ Naruto rieb sich weiter übers Bein, welches ganz sicher einen blauen Fleck von der Attacke davon tragen würde, und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Dieser hatte die Wange gegen seine geschlossene Faust gelehnt, der Blick auf den Eingang des Hotelrestaurants gerichtet. „Hey, Sasuke hört auch nicht zu!“, beschwerte er sich lauthals und deutete mit dem Finger auf den anderen, „Aber ihm tust du keine körperliche Gewalt an! Gemein!“   „Ich höre zu, du Idiot“, erwiderte Sasuke augenrollend.   „Ach, wirklich?“ Naruto sah ihn mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen an. „Worüber hat Sakura-chan denn dann gerade gesprochen, huh?“   Sasuke drehte sich leicht, sodass er Naruto in die Augen sehen konnte. „Sie hat darüber geredet, was wir morgen unternehmen wollen und wie viel Zeit wir wohl im Wasserpark verbringen werden und ob wir dort auch etwas zu Mittag essen sollten.“   „Öh…“ Naruto – der etwas abgelenkt davon war, wie sehr das Licht des Restaurants doch Sasukes blasse Haut betonte und wie sehr er seinen Mund auf diesen eleganten Hals drücken und saugen wollte – blinzelte verwirrt. „… Was? Nein! Gar nicht wahr! Sakura-chan hat darüber geredet, wie sie… wie wir… äh… Also…“   „Du bist wirklich ein Idiot!“ Mit aufgeblasenen Wangen schlug Sakura ihn mit der Broschüre. „Sasuke-kun hat Recht. Genau darüber haben wir geredet. Also, machen wir es nun so oder nicht?“   Zusammen planten sie den gemeinsamen morgigen Tag und entschieden sich schließlich dafür, nach dem Frühstück zum Wasserpark zu fahren, dort eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen, gegen Nachmittag wieder zurück zum Hotel zu fahren, dort dann um neunzehn Uhr zu Abend zu essen und danach noch einen Sparziergang durch die Gegend zu machen, um Kirigakure besser kennenzulernen.   „Gut. Prima, das wir das endlich einmal geklärt haben.“ Sakura pustete sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und erhob sich dann. „Ihr macht es einen wirklich nicht gerade einfach mit euren extrem kurzen Aufmerksamkeitsspannen.“ Sie warf Kiba und Naruto vielsagende Blicke zu.   „Und du hast es bald wirklich geschafft, mich zum Krüppel zu machen“, murrte Naruto zurück. Er verzog das Gesicht, als er beim Aufstehen einen Schmerz im Bein verspürte. „Ich glaub, mein Bein muss amputiert werden.“   „Ach, du wirst es überleben.“ Sakura warf ihm ein süßliches Lächeln zu und winkte mit der Broschüre in der Luft herum, bevor sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf. „Ich würde sagen, dass wir jetzt alle ins Bett gehen, wir müssen morgen schließlich früh raus.“   „Viel zu früh!“, beschwerte sich Naruto mit einem Schmollen, „Acht Uhr! Wer steht am Wochenende bitte um acht Uhr auf!“   „Du, Naruto.“ Sakura tätschelte ihm den Kopf und streckte sich dann. „Ich bin echt kaputt, muss ich zugeben. Ich schlafe bestimmt sofort ein, wenn ich mich ins Bett werfe.“   „Ich bin auch ziemlich müde“, gab Hinata zu, während sie sich die Falten aus den Kleidern strich. „Die Zugfahrt war überraschend anstrengend.“   Kiba summte zustimmend und legte seinen Arm dann um Hinatas Schulter, während sie sich auf den Weg zu ihren Zimmern machten, welche sich glücklicherweise alle nebeneinander im zweiten Stock befanden. „Also, Leute. Wir sehen uns dann morgen um halb neun, selber Tisch.“   „Jepp, geht ihr schon einmal“, meinte Naruto und blieb plötzlich mitten im Gang stehen, als sie nur noch wenige Meter vom Aufzug entfernt waren. „Ich will mit Sasuke noch etwas im Kiosk hier kaufen. Ich hab Bock auf Chips.“   „Du hast doch gerade erst gegessen.“ Sakura rollte mit den Augen und betrat mit Kiba und Hinata den Aufzug, als dieser die Türe aufmachte. „Bleib nicht mehr zu lange auf, Naruto, sonst kriegst du morgen Probleme mit dem Aufstehen.“ Sie schenkte Sasuke ein Lächeln. „Und dir eine gute Nacht, Sasuke-kun. Schlaf gut.“   Der Dunkelhaarige grunzte, während sich Naruto lauthals bei seinen Freunden für die Nacht verabschiedete und dann machten sie sich auf dem Weg zu dem kleinen Kiosk, der sich in der Nähe der Rezeption befand.   „Wow, hier gibt es ja echt alles!“ Naruto sah sich mit großen Augen um, als sie den kleinen Raum betraten, der als Kiosk umgestaltet wurden war. Als er das Regal mit den Snacks fand, ging er zielstrebend auf dieses zu. Sasuke folgte ihm.   „Das ist ziemlich teuer“, kommentierte Sasuke, während er beobachtete, wie Naruto eine Chipstüte mit Paprikageschmack aus dem Regal holte. „Doppelt so teuer wie im Supermarkt. Du hättest dir lieber etwas von zuhause mitbringen sollen.“   „Tja, aber da hatte ich noch keinen Hunger auf Chips.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und entschied sich dann direkt für zwei Tüten. „Ich hab erst hunger bekommen, als ich den Kiosk und die Chips beim Weg zum Restaurant gesehen hab.“   Sasuke brummte. „Genau deswegen sind die Sachen auch so platziert. Du bist ihnen genau ins Netz gegangen.“   „Lass mich doch.“ Mit einem Schmollen drückte der Blonde die Tüten an sich. „Du kriegst nichts von mir ab, Bastard. Nichts! Nicht mal einen Krümel!“   „Will ich auch nicht.“ Sasuke schob die Hände in seine Hosentasche. „Willst du sonst noch etwas oder können wir gehen?“   „Mal sehen.“ Naruto zuckte mit den Schultern und sah sich dann die anderen Regale an. Hier gab es wirklich alles, was das Herz begehrte. Nicht nur Snacks zum Essen, sondern sogar Zigaretten und…   Naruto schluckte, als ihm eine kleine, schwarze Plastikschachtel ins Auge fiel. Er guckte sich um, um sicherzugehen, dass ihn niemand sah und nahm die Packung dann in die Hand. Es war Billy Boy. Kondome.   Nachdenklich strich er mit dem Daumen über das Männchen –oder viel eher die Peniskarikatur – auf der Verpackung. Er und Sasuke waren nun schon seit einiger Zeit zusammen, aber miteinander geschlafen hatten sie immer noch nicht. Es war nicht so, als wenn Naruto nicht wollte. Er konnte sogar an nichts anderes mehr denken und wusste, dass Sasuke es genauso sehr wollte wie er, aber dennoch…   Diese verfluchte Überwindung! Ihm war bewusst, dass es egal war, wie lange er mit Sasuke zusammen war. Ob nun ein paar Monate oder ein paar Jahre, es würde ihn immer Überwindung kosten und die Entscheidung, mit einem Mann Sex zu haben, würde ihm nie leicht fallen. Es machte also keinen Sinn, etwas länger heraus zu zögern, von dem er wusste, dass sie es beide wollten, nur, weil er sich nicht bereit fühlte. Er würde sich nie dafür bereit fühlen.   „Wirst du das kaufen?“   Sasukes Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken und er blickte nach links, um Sasuke neben sich stehen zu sehen. Er wirkte zwar so teilnahmslos wie immer, aber Naruto fiel auf, wie angespannt seine Haltung und wie steif seine Schultern waren.   „…Ja.“ Naruto nickte langsam, ein kleines aber echtes Lächeln huschte dabei über seine Lippen. Er verhärtete seinen Griff um die Packung Kondome. „Werde ich.“   Sasuke nickte ebenfalls und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Kasse, um zu zahlen. Es war wirklich viel teurer als im Supermarkt, aber okay, damit musste Naruto nun leben. Er musste auch mit dem vielsagenden Blick, den ihnen der Angestellte des Hotels zuwarf, als er die Kondome sah, leben.   Nachdem alles gekauft war machten sie sich schnell wieder auf den Weg zum Zimmer. Sasuke benutzte die Schlüsselkarte, um die Tür aufzuschließen und sie traten ein. Naruto warf die gekauften Sachen auf den Tisch in der Mitte des Raumes und setzte sich dann auf den Rand des Bettes, bevor er sich mit einem Stöhnen zurücklehnte, die Arme über seinen Kopf ausgestreckt.   „Es sieht fast so aus, wie das Hotel in Tokio, huh?“, fragte er nach, während er beobachtete, wie Sasuke sich seiner Jeanshose entledigte, um stattdessen eine Jogginghose anzuziehen. „Ein Doppelbett auf der rechten Seite des Zimmers, ein Fernseher gegenüber, das Badezimmer mit Dusche im linken Zimmerbereich.“   Sasuke grunzte. „Stimmt“, meinte er und bewegte sich auf Naruto zu. Dieser richtete sich in eine sitzende Position auf, als sein Freund zwischen seinen gespreizten Beinen zum Stehen kam.   „Hey“, meinte Naruto leise, während er an der Schlaufe von Sasukes Hose herumspielte. „Findest du es wirklich so schlimm, das Wochenende mit mir und meinen Freunden zu verbringen?“   „Ja“, war Sasukes Antwort. „Du weißt, dass ich sie nicht mag. Und…“ Er schubste Naruto, bis dieser mit dem Rücken wieder auf dem Bett lag und setzte sich dann auf seinen Bauch, die Knie in Narutos Seiten gepresst. „Ich bin sauer.“   „Sauer?“, fragte Naruto verwirrt nach. Er runzelte die Stirn, als Sasuke seine Handgelenke umfasste und sie über seinen Kopf aufs Bett pinnte. „Warum das?“   „Sakura“, war Sasukes geknurrte Antwort. Seine Daumen drückten gegen die Innenseite von Narutos Handgelenken, während er sich nach unten beugte, um Naruto in den Hals zu beißen. „Ich mag nicht, wie ihr miteinander umgeht.“   Naruto stöhnte leise und seine Lider wurden schwer. Sasukes Bisse waren hart und er saugte so fest an seinem Fleisch, dass es wehtat, aber irgendwie war dem Blonden das so ziemlich egal. Es fühlte sich gut an. „Wie gehen wir denn miteinander um?“   „Zu innig.“ Sasuke leckte über die Bisswunde, die er an Narutos Schlüsselbein hinterlassen hatte. „Sie fasst dich zu oft an und du…“ Er stieß seine Hüfte fast schon brutal gegen die seines Freundes. „Du fasst sie auch zu oft an. Viel zu oft.“   Naruto lachte, das Lachen wurde allerdings schnell zu einem halb schmerzvollen, halb lustvollen Stöhnen, als Sasuke ihm mit einem Knurren so fest in die Schulter biss, dass er sich sicher war, dass er seine Haut mit seinen Zähnen durchbrochen und ihn zum Bluten gebracht hatte. „Sakura-chan ist meine Exfreundin“, erwiderte er atemlos, die Betonung dabei auf dem Wort ‚Ex‘ liegend, „Außerdem ist sie total in dich verknallt, Bastard. Du hast also gar keinen Grund zur Eifersucht, sondern ich!“   „Ich bin nicht eifersüchtig“, stritt Sasuke mit einem Zischen ab und presste seine Lippen dann gewaltsam auf Narutos, um ihn zum Schweigen zu bringen.   Naruto lächelte in den Kuss und schloss die Augen. Es war schön zu wissen, dass er nicht der einzige war, der mit Eifersucht zu kämpfen hatte.   ~ xXx ~   „Wie geil ist das denn?!“, brüllte Naruto, als er mit seinen Freunden den Wasserpark betrat und sich mit großen, glänzenden Augen umsah. „Ich glaub, ich zieh hier ein!“   „Das sieht echt krass aus“, stimmte ihm Kiba aufgeregt zu. „Oh fuck!“ Er zeigte mit dem Finger auf die Achterbahn. „Alter, guck mal!“   „Oh mein Gott!“ Naruto riss den Mund auf, während seine Augen die Wagen voller kreischender Menschen beobachteten. „Fuck, ich will auch!“   „Klappe zu“, meinte Sakura, als sie neben ihm zum Stehen kam und seinen Kiefer wieder nach oben schob. „Sonst kommen Fliegen rein.“   „Findest du das denn nicht auch geil, Sakura-chan?!“ Er drehte sich mit einem breiten Grinsen zu ihr. „Das ist wie ein Paradies! Lasst uns sofort eine Umkleide finden und dann rein ins Getümmel!“   „I-Ich weiß nicht, ob ich… ob ich auch auf eine der Attraktionen möchte“, murmelte Hinata leise vor sich hin, während sie an ihrer Bluse zupfte. „Hier sind so viele Menschen und ich l-lauf da nicht so gerne mit meinem… Badeanzug herum…“   „Ach, mach dir da keine Gedanken, Süße.“ Kiba schlang seinen Arm um ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Du hast eine perfekte Figur, dich wird da keiner auslachen oder so. Außerdem pass ich schon auf, dass dich kein Kerl falsch ansieht oder sonstiges.“ Drohend fletschte er die Zähne.   „Genau, Kiba hat Recht!“, stimmte ihm Naruto mit einem Lächeln zu, „Ich pass auch auf, dass dich keiner falsch anguckt, also mach dir keine Sorgen, Hinata.“ Er tätschelte ihr liebevoll die Wange.   Hinata errötete und nickte dann zögerlich. „O-Okay“, sagte sie schließlich, „Wenn ihr meint.“   Sie machten sich auf den Weg zu den Umkleiden, welche sich in der Nähe des Parkeingangs befanden. Sakura führte eine verlegen dreinblickende Hinata zu den Frauenumkleiden, während Naruto, Kiba und Sasuke die Umkleiden für die Männer betraten.   „Ich hoffe, Hinata macht sich jetzt nicht so viele Gedanken.“ Mit einem Seufzen legte Kiba seine Tasche auf eine Bank ab und fing dann an, sich auszuziehen. „Ich mein, ich kenn sie ja und ich weiß, dass sie absolut nichts hat, wofür sie sich schämen müsste, aber sie ist da wirklich extrem… Ja…“ Er winkte mit der Hand herum, während er nach dem richtigen Wort suchte. „Ich denke, man könnte züchtig sagen.“   „Mhmh.“ Naruto nickte zustimmend, während er sein oranges Shirt über den Kopf zog und es dann achtlos auf die Bank warf. „Aber so ist Hinata nun eben. Ich denke, wir sollten da ein bisschen Rücksicht auf sie nehmen. Sie sagt ja leider nie, wenn ihr etwas unangenehm ist oder so, dann müssen wir eben ein bisschen mehr auf ihr Verhalten und Anzeichen von Unbehagen achten.“   „Eben, Alter.“ Kiba grunzte und hatte dann in Rekordzeit seine Schwimmshorts – schwarz mit weißen Streifen – angezogen. „Wie auch immer, ich geh schon mal, Jungs. Ich will bereits draußen sein, wenn sie rauskommt. Bis gleich also und trödelt nicht.“ Er schnalzte mit der Zunge und verschwand dann.   „Oh Mann, ich hoffe nur, wir quälen Hinata nicht mit diesem Ausflug in den Wasserpark.“ Seufzend setzte sich Naruto hin und machte sich daran, seine Schuhe auszuziehen. „Du hast kein Problem damit, deinen Körper vor anderen Leuten zu zeigen, oder, Bastard?“   Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Nein“, antwortete er und ein Schmunzeln schlich sich auf seine Züge, „Warum sollte ich anderen etwas von meinem perfekten Körper vorenthalten?“   „Hey!“ Naruto schmollte leicht und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Dieser perfekte Körper gehört mir, vergiss das nicht.“   „Mein Körper gehört niemanden außer mir selbst“, erwiderte Sasuke. Er kämmte sich mit den Fingern durchs Haar, nachdem er sich seines Shirts entledigt hatte und sah sich dann in der Umkleidekabine um. Sein Blick ruhte für einige Sekunden auf einem Kerl, der in ihrem Alter zu sein schien und sich gerade die Schwimmkleidung über seinen nackten Arsch zog.   „Oi!“ Naruto schubste ihn, als er bemerkte, wo Sasuke hingesehen hatte. „Lass das sein, Arschloch!“   „Hm?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und zog seine Jeanshose herunter. Er hatte ein fieses Schmunzeln auf den Lippen. „Was soll ich sein lassen?“   „Andere Kerle anzusehen!“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Du hast mich, deinen festen Freund, schon vergessen? Also pass lieber auf, wo du hinsiehst!“   Sasuke schnaubte und tätschelte ihm die Wange. „Ist ja niedlich, wie du direkt eifersüchtig wirst.“   Mit einem Murren schlug Naruto die Hand weg und zog sich dann seine Schwimmshorts über; orange und mit weißen Blumen darauf. „Beeil dich lieber, die anderen warten bestimmt schon.“   „Du kannst ruhig ohne mich rausgehen“, meinte Sasuke, während er in seiner Tasche nach seinen Schwimmutensilien suchte. „Du musst nicht auf mich warten.“   „Ich weiß, ich will aber.“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich dann so vor Sasuke, das niemand einen Blick auf seine Genitalien werfen konnte, als er in seine Schwimmshorts schlüpfte. „Fertig?“   Sasuke grunzte zustimmend und machte sich dann auf den Weg zu den Schließfächern, um seine Klamotten dort abzulegen, doch bevor er eins der Fächer öffnen konnte, legten sich bereits zwei gebräunte Hände auf seine Hüfte, die ihn mit dem Gesicht zuerst gegen die nächstbeste Wand drückten.   „Nur, damit wir uns verstehen, Bastard“, knurrte Naruto ihm ins Ohr, sein Körper gegen Sasukes gepresst. Er biss ihm barsch ins Ohrläppchen, bevor er fortfuhr: „Das alles hier… gehört mir.“ Er strich mit den Händen über Sasukes Seite und grinste befriedigt, als er spürte, wie sich unter seinen Fingerspitzen Gänsehaut ausbreitete. „Nur mir alleine. Meins, meins, meins.“   Nach jedem Wort presste er seine Lippen auf Sasukes Nacken. „Also merk dir gefälligst, dass dein verdammter Arsch mir gehört, sonst wird es Konsequenzen geben.“ Er drückte seinen Schritt gegen Sasukes Hintern und ließ dann von ihm los. „Okay?“, fragte er mit einem Strahlen nach, als sich Sasuke zu ihm umgedreht hatte.   Dieser schnaubte nur und verstaute schließlich seine Klamotten. „Wie auch immer“, meinte er, während auch Naruto seine Tasche in eins der Fächer tat und sie die Umkleide schließlich zusammen verließen.   „Alter, das hat ja ewig gedauert!“, begrüßte Kiba sie, als sie draußen ankamen. Eine seiner Hände war um Hinatas Taille geschlungen, mit der anderen fuchtelte er in der Luft. „Ich dachte schon, ihr seid da drinnen vergewaltigt worden oder so!“   Naruto prustete. „Ich und vergewaltigt?!“ Er zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Pah! Als ob! Ich bin Meister in der Selbstverteidigung, ich kann Karate!“ Er gab einen schrillen Schrei von sich und demonstrierte dann eine seiner Attacken, indem er das Bein ausstreckte und damit in die Luft trat. „Hah! Bäm!“   „Du hast zu viel Bruce Lee geguckt.“ Sakura rollte mit den Augen, die Hände in die Hüfte gestemmt. Ihr Blick fiel auf Sasuke und ihr klappte der Mund auf, als sie die Muskeln sah, die seinen Bauch schmückten. „S-Sasuke-kun! Ich wusste ja gar nicht, dass du so sportlich bist!“   „Scheiße, Mann.“ Kiba pfiff anerkennend und rieb sich mit der Hand über den Bauch. „Du hast ja sogar mehr Muskeln als ich! Ich muss unbedingt wieder anfangen zu trainieren! Kann ja nicht sein, dass ich der Unsportlichste von uns dreien bin!“   „Tja.“ Schmunzelnd tätschelte Naruto seine eigenen Bauchmuskeln und verschränkte die Arme dann hinterm Kopf. „Ich bin aber dennoch muskulöser als der Bastard!“ Er streckte ihm die Zunge heraus.   „Wie…“ Sakura räusperte sich und drehte eine ihrer Haarsträhnen um ihren Zeigefinger. „Wie gefällt dir mein Bikini, Sasuke-kun?“   Naruto betrachtete ihre Bekleidung genauer und ihm fielen dabei fast die Augen heraus. Sie trug einen dunkelroten, sehr knappen und besonders sehr engen Bikini. Das Oberteil war vielleicht ein wenig zu groß für ihren kleinen Busen, aber dafür betonte das Höschen perfekt ihren runden Hintern. „Sakura-chan! Warum hast du nie so etwas Heißes getragen, als wir noch zusammen waren?!“   „Halt die Klappe!“, zischte sie ihm zu, die Wangen aber nichtsdestotrotz gerötet wegen seines Kompliments. „Ich hab nicht dich perverse Sau um deine Meinung gefragt, sondern Sasuke-kun!“   Dieser zuckte mit den Schultern, die Hände in den Taschen seiner Shorts vergraben und ein grimmiger Ausdruck im Gesicht. „Es ist okay, schätz ich.“   „Findest du?“ Sakura lächelte ihn an, als hätte er ihr gerade gesagt, sie wär die schönste Frau auf der Welt und er wolle sie hier und jetzt heiraten. „Dankeschön!“   „Oben ist zwar noch ziemlich viel Platz“, meinte Naruto mit einem perversen Grinsen, während er an den Trägern ihres Oberteils zog, „Aber unten ist alles perfekt. Dein Arsch sieht so perfekt aus, dass ich am liebsten reinbeißen würde!“   „Naruto!“, beschwerte sich Sakura sofort, die Zähne gefletscht. Sie ballte die Hand zur Faust und holte damit aus, um Naruto eine reinzuhauen, doch Sasuke war schneller.   „Autsch!“, brüllte Naruto, als ihn eine Faust am Hinterkopf traf und er drehte sich knurrend zu Sasuke um. „Was zur Hölle, Bastard?! Ich hab spüren können, wie sich mein Gehirn bei deinem Schlag bewegt hat, du hättest mir eine verdammte Gehirnerschütterung verpassen können!“   „Gehirn? Welches Gehirn denn?“, hörte er Kiba im Hintergrund prusten, doch er ignorierte ihn. Seine gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf Sasuke, welcher die Augen zu Schlitzen verengt hatte, die Miene zornig.   „Reg dich nicht so auf“, zischte Naruto seinem Freund so leise zu, dass nur er es hören konnte, „Du weißt, dass ich das nicht ernst meine, Sasuke!“   „Und ich hab dir gesagt, dass ich es dennoch nicht mag!“, giftete Sasuke genau so leise zurück.   „Oh! N-Naruto-kun…?“, ertönte plötzlich Hinatas überraschte Stimme, „Was hast du denn da…?“   „Huh?“ Mit gerunzelter Stirn drehte sich Naruto zu ihr um. „Was meinst- Ach du heilige Scheiße!“   „W-Was ist denn?“, wollte Hinata nervös von ihm wissen, während sie unsicher an ihrem Badeanzug herum zupfte. Es war ein ziemlich einfacher, schwarzer Badeanzug, welcher sogar schon fast prüde wirkte wegen des kleinen, kaum vorhandenen Ausschnitts und weil er generell viel von ihrem Körper verdeckte. Aber trotzdem konnte man in ihrer Kleidung deutlich erkennen, wie groß ihre Brüste doch waren und Naruto blieb fast die Spucke weg, als er dies bemerkte.   „Deine Brüste!“, meinte Naruto, die Augen immer noch groß, während er mit den Händen grabschende Bewegungen machte. „Mir ist nie bewusst gewesen, was für Mörderdinger du da hast! Damit könntest du ja jemanden erschlagen!“   Hinatas Gesicht wurde knallrot und sie verlor fast das Bewusstsein, als auf einmal drei Leute – Kiba, Sakura und Sasuke – auf Naruto zustürmten. Er schrie, als ihn drei Fäuste gleichzeitig trafen und sank auf die Knie.   „Aua“, beschwerte er sich wimmernd und mit Tränen in den Augen vor lauter Schmerz.   „Das hast du verdient, Perversling!“, fuhr Sakura ihn an, die Hände in die Hüfte gestemmt.   „Das ist meine Freundin, Alter! Starr ihr nie wieder auf den Busen oder ich kastrier dich!“, drohte im Kiba, die Zähne gefletscht.   „Idiot!“, zischte Sasuke ihm zu und obwohl er nur ein Wort gesagt hatte, klang er am bedrohlichsten in Narutos Ohren.   „Tut mir leid, Hinata“, entschuldigte er sich wimmernd, während er sich langsam wieder erhob. „Ich wollte dich damit nicht anmachen oder so, ehrlich!“   „S-Schon o-okay, Naruto-kun…“ Hinata lächelte ihn zaghaft an, das Gesicht immer noch rot.   „Also, was wolltest du eben wissen?“, fragte er nach und rieb sich über den Kopf. Er zuckte schmerzerfüllt zusammen, als er dabei die Anzeichen von Beulen spüren konnte.   „Dein Hals und deine S-Schulter…“ Mit zitternden Händen deutete sie darauf. „Hast du dir wehgetan…?“   „Höh, was?“ Verwirrt zog Naruto die Augenbrauen zusammen und sah auf seine Schulter. Seine Schulter, welche bestimmt mit drei oder vier Knutschflecken geschmückt war. „Was zur Hölle?!“   Er hatte eine ziemlich gute Ahnung, woher er diese verdammten Dinger – welche wirklich eher wie blaue Flecken wirkten, so dunkel, wie sie waren – hatte und so warf er Sasuke aus den Augenwinkeln einen wütenden Blick zu. Als er dessen zufriedenes Schmunzeln sah, biss er sich fest auf die Unterlippe, schloss die Augen und zählte bis zehn.   Naruto musste sich wirklich zusammenreißen, um Sasuke nicht hier und jetzt eine reinzuhauen, aber das konnte er nicht. Denn wenn er dies tat, dann würden seine Freunde eins und eins zusammenzählen können und dann wussten sie, dass der Dunkelhaarige für die Knutschflecke verantwortlich war und das wollte er nicht. Sie sollten auf eine andere Art und Weise von Sasuke und ihm erfahren und nicht so.   Außerdem war es nicht so, als wenn er etwas gegen Knutschflecke hätte, im Gegenteil! Aber Sasuke brachte ihn damit wirklich in Bredouille, wenn er ihm dauernd Male hinterließ und sich Naruto dann irgendwelche Ausreden ausdenken musste, weil noch nicht der richtige Zeitpunkt für sein Outing gekommen war.   „Heh, so ähnlich“, meinte er schließlich und rieb sich über den Nacken. „Ist nicht weiter wichtig, lasst uns lieber endlich die Achterbahn benutzen!“   „Oh ja!“ Kiba stimmte ihm lauthals zu und zusammen liefen sie zur Achterbahn, während die anderen ihnen im gemächlichen Tempo folgten.   „Ich denke nicht, dass ich da mit drauf gehe“, murmelte Hinata leise vor sich hin. „Das ist mir viel zu hoch und zu schnell.“   „Och, Baby!“ Kiba zog einen Schmollmund. „Ich sitz ja bei dir! Du kannst dich an mich klammern oder so!“   „Das ist sehr nett, Kiba, aber…“ Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. „D-Das ist einfach nichts für mich.“   „Schon okay, Hinata.“ Sakura legte ihr eine Hand auf die Schulter und wandte sich dann zu Sasuke. „Was ist mit dir, Sasuke-kun? Fährst du auch mit?“   „Nein“, antwortete er, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst.   „Oh, hat da etwa einer Angst?!“, wollte Kiba mit einem fiesen Grinsen und erhobener Augenbraue wissen. „Wer hätte gedacht, dass Sasuke so ein Schisser ist?“   „Ich hab keine Angst“, stritt Sasuke ab, der Kiefer deutlich angespannt, „Ich will nur nicht mit.“   „Ach, komm schon!“ Naruto packte ihm am Arm und zog ihn in Richtung Eingang. „Das wird bestimmt lustig!“   „Nein, wird es nicht!“, knurrte Sasuke ihn an, während er versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, „Lass los!“   „Naruto hat Recht!“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht schnappte sich Kiba seinen anderen Arm und half Naruto dabei, ihn zum Eingang zu ziehen. „Das wird bestimmt geil, also zieh den Schwanz nicht so ein!“   „Die Jungs haben Recht!“ Kichernd legte Sakura ihre Hände auf Sasukes Rücken und half mit dabei, ihn zur Achterbahn zu schubsen. „Aber es könnte sein, dass ich ein wenig Angst bekomme bei der Fahrt… Kann ich mich dann an dich lehnen, Sasuke-kun?“   „Nein!“, brüllte Sasuke und fing an, wild um sich zu schlagen, doch ohne Erfolg. „Lasst mich sofort los oder…“   „Was soll schon passieren?“ Naruto lachte laut und funkelte ihn verschmitzt an. „Dass du die Achterbahn vollkotzt oder was? Also bitte! Und jetzt ab mit dir! Das wird spaßig, Bastard, versprochen!“   Es war nur flapsig daher gesagt gewesen, aber am Ende sollte Naruto mit seiner Aussage wirklich Recht behalten. Scheinbar litt Sasuke an Kinetose – Reisekrankheit –, was darin resultierte, dass er sich während der Fahrt wirklich übergeben musste. Und das mitten auf Narutos Schoß.   ~ xXx ~   „A-Ah!“ Naruto stöhnte, als Sasuke ihm barsch in den Nippel biss und drückte reflexartig den Rücken durch. Ob er damit Sasukes Mund entkommen oder ihm noch näher kommen wollte, konnte er nicht sagen. „F-Fuck, Bastard! Nicht so… uhn… so fest!“   „Du hast es verdient!“, war Sasukes geknurrte Antwort, während er mit den Nägeln über Narutos Seiten kratzte und über den geschwollenen Nippel leckte. „Erst das mit Hinata und Sakura und dann noch das mit der Achterbahn…!“   Seine Zähne kratzten ein letztes Mal über die missbrauchte Brustwarze und er fing an, seine Lippen immer tiefer und tiefer wandern zu lassen. Hier und dort stoppte er, um den Schweiß von der bronzefarbenen Haut seines Freundes zu lecken oder an ihr zu saugen und dabei einen Knutschfleck zu hinterlassen.   Naruto atmete schwer und seine Finger krallten sich in dunkles Haar, als Sasuke seine Beine spreizte und in die Innenseite seines Oberschenkels biss. „Bastard…“ Er zog an den Haaren, wollte Sasukes Gesicht damit ein wenig höher und näher zu seiner bis jetzt nicht beachteten Erregung bringen, doch der andere grunzte nur und schlug die Hand aus seinem Haar.   Naruto knurrte und schlang seine Arme um Sasukes Schultern, um ihn hochzuziehen und sich dann schnell über ihn zu rollen, sodass nun Naruto derjenige war, der ihn ins Bett presste. „Böser Junge.“ Er presste seine Lippen auf Sasukes Kiefer. Sasuke wehrte sich zuerst und versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen, gab nach einiger Zeit allerdings auf, als er einsah, dass es nichts bringen würde und legte stattdessen den Kopf in den Nacken, um Naruto mehr Spielraum zu geben.   Dieser schnurrte zufrieden und fing an, an Sasukes nun entblößter Kehle zu saugen. Er kratzte mit den Zähnen leicht über seinen Adamsapfel, während seine Hand zu seinem Oberkörper wanderte, um einen bereits harten Nippel zu kneifen und seinem Freund so ein leises Stöhnen zu entlocken.   Naruto wusste, wie sensibel Sasukes Nippel waren, deswegen spielte er einige Zeit mit ihnen herum, indem er mit dem Daumen darüber rieb, sie zwischen zwei Fingen rollte und schließlich leicht zwickte. Seine Lippen wanderten derweil bei jedem Biss in blasse Haut ein Stückchen höher, bis er sie schließlich für einen leidenschaftlichen Kuss auf Sasukes krachen ließ.   Ihre Zungen trafen sich für einen erbitterten Kampf, während eine von Narutos Händen ein blasses Handgelenk umfasste und es über Sasukes Kopf auf das Bett pinnte. Sasuke stieß sein Becken nach oben und Naruto musste stöhnen, als bei dieser Bewegung ihre Erregungen aneinander rieben.   „Fuck“, fluchte er und riss seinen Mund von Sasukes. Schwer atmend sah er ihn an, die Augen glasig vor lauter Lust und die Lippen rot und geschwollen. Er schluckte, das Herz auf einmal hart gegen seinen Brustkorb schlagend, während er sich zu Sasukes Ohr vorbeugte.   Überwindung. Es kostete ihn Überwindung, die nächsten Worte zu flüstern, aber er wollte es. Auch, wenn er so nervös war, dass sich sein Bauch verkrampfte und es ihm so vorkam, als würde er einfach nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen bekommen. Aber er wollte es… Fuck, wie sehr er es wollte!   Naruto schloss die Augen, befeuchtete sich die auf einmal trockenen Lippen und hörte, wie Sasuke wohlig seufzte, als seine Zunge dabei über seine Ohrmuschel strich. „Sasuke…“, fing er langsam an, die Stimme atemlos und rau, die Lust in ihr unüberhörbar, „Ich will dich ficken.“   Er wartete ab, wartete darauf, dass Sasuke ihn weg schubsen würde, wartete auf Ablehnung, aber nichts kam. Stattdessen konnte er spüren, wie der Körper unter ihm erschauderte und ein zittriger Atemzug seine Schulter streifte.   „In der Kommode ist Gleitgel“, war Sasukes Antwort.   Naruto nickte langsam und seine Erregung pochte bei diesen Worten ungeduldig auf. Er küsste Sasukes Hals, krabbelte zur Kommode und öffnete sie. Und tatsächlich, neben dem Etui von Sasukes Lesebrille war eine Tube Gleitgel.   Der Blonde gluckste, während er sie herausholte und er den Deckel abschraubte. Irgendwie verwunderte es ihn nicht, dass Sasuke dies mitgenommen hatte. Sein Freund hatte wahrscheinlich schon ewig darauf gewartet, dass Naruto diese Worte sagen würde und nun war es ja auch endlich soweit.   Sasuke richtete sich auf seinen Ellbogen auf, die Beine obszön breit gespreizt und das Gesicht und der Nacken gerötet. „Ich hoffe du weißt, was zu tun ist, Idiot“, kommentierte er, während er beobachtete, wie Naruto etwas von dem Gel auf seine Fingerspitzen quetschte.   Naruto schnaubte. „Ich bin keine Jungfrau mehr, Sasuke“, erwiderte er mit einem Grinsen, während er das Gel zwischen den Fingern verrieb, um es zu erwärmen. „Ich hab seit meinem fünfzehnten Lebensjahr Sex.“   „Aber noch nie mit einem Kerl“, erinnerte Sasuke ihn daran. „Und Sex zwischen Männern und Frauen ist ein großer Unterschied.“   „Weiß ich doch.“ Naruto rollte mit den Augen und tätschelte ihm leicht die Hüfte, während er zwischen seine Beine krabbelte. „Entspann dich. Ich hatte schon einmal Analsex, ich weiß, was zu machen ist.“   Er spreizte Sasukes Beine etwas mehr, um besser heranzukommen.   Naruto machte sich daran, ihn zu weiten, bis er schließlich genug hatte. Er hatte sich und Sasuke schon lange genug gequält. So viel Spaß, wie es auch machte, Sasuke mit den Fingern zu ficken und dabei beobachten zu können, was für erotische Gesichter er machte, genug war genug. Er war ausreichend vorbereitet, er wollte es und auch Naruto hielt es nicht mehr lange aus.   Naruto entfernte die Finger wieder und er hätte schwören können, dass Sasuke ein Geräusch von sich gab, welches verdächtig nach einem… Wimmern klang. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass es ein nach mehr verlangendes Wimmern war, auch wenn Sasuke dies wahrscheinlich vehement abgestritten hätte.   Er griff erneut nach der Tube Gleitgel, da richtete sich Sasuke auf den Ellbogen auf, die Augen glasig vor Lust. „Wo hast du die Kondome hingetan?“, fragte er mit kratziger Stimme nach.   „Oh… Ähm, deswegen…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und blickte auf die Tube. Er hatte eigentlich vorgehabt, mit Kondom mit Sasuke zu schlafen. Er wusste schließlich, dass AIDS und andere Krankheiten eine ernste Sache waren, mit der man nicht spaßen oder leichtsinnig umgehen sollte… Aber als er gespürt hatte, wie sich Sasuke um ihn herum verengt und als er die zuckenden Muskeln spüren konnte… da wollte er einfach mehr.   „Ich bin clean…“, sagte er vorsichtig und hob den Blick, um Sasuke in die Augen sehen zu können.   Sasuke sah ihn lange an. Er war nicht dumm, er wusste natürlich, was Naruto mit seinen Worten ausdrücken wollte, aber der Blonde war sich nicht sicher, ob Sasuke ihm auch glauben würde und ob er das Risiko eingehen wollte. Ob er ihm vertraute, dass er die Wahrheit sagte.   Nach einigen Sekunden, die Naruto wie Stunden vorkamen, nickte Sasuke schließlich. „Okay. Ich auch“, erwiderte er und legte sich wieder hin.   Naruto strahlte und musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um nicht in ein dämliches Kichern zu verfallen. Irgendwie freute ihn die Tatsache, dass er alles von Sasuke spüren würde, viel mehr, als er es eigentlich sollte. Er gab Sasukes Knie einen Kuss und presste dann etwas von dem Gel auf seine Handfläche, bevor er die Tube achtlos in die nächste Ecke warf.   Naruto kniete sich zwischen Sasukes Beine und hob sie dann an, um sie um seine Hüfte zu schlingen. Sasuke verschränkte die Füße an den Knöcheln und drückte mit seinem Fußballen gegen Narutos Kreuz, um ihn näher an sich zu pressen.   „Mhm, so ungeduldig“, murmelte Naruto zufrieden. Er drücke seine Lippen auf einen blassen Schenkel.   Hier war er nun, Naruto Uzumaki, zweiundzwanzig Jahre alt, heterosexuell und kurz davor, Sex mit einem Mann zu haben. Es war komisch. Naruto hätte gedacht, dass er sich viel unsicherer fühlen würde, wenn er schließlich kurz davor war, aber das war er nicht… Klar, er war ein wenig nervös und aufgeregt auch, aber er wusste, dass er es wollte.   Er dachte nämlich nicht daran, dass er gleich Sex mit einem Mann haben würde, sondern dass er gleich Sex mit Sasuke haben würde und dieser Gedanke machte alles so viel besser, so viel intensiver. Sasuke Uchiha. Sein Freund, sein Seelenverwandter, sein… sein alles.   Sie würden nicht nur miteinander schlafen, oh nein. Es würde viel mehr sein und obwohl die nächsten Gedanken Naruto die Schamesröte ins Gesicht trieben, konnte er sie nicht verhindern und eigentlich… eigentlich wollte er das auch nicht.   Er würde jetzt nicht nur mit Sasuke Sex haben, sie würden… Liebe machen und… Fuck. Naruto konnte spüren, wie sein ganzes Gesicht anfing zu brennen und ihm die Hitze in die Wangen stieg. Wie Sasuke wohl reagieren würde, wenn er ihm sagte, dass er das folgende als Liebesbeweis und nicht nur als stumpfes Befriedigen ihrer Hormone ansah?   Würde er ihn auslachen? Oder würde er vielleicht verlegen reagieren, weil er genau dasselbe dachte? Naruto wusste es nicht, er würde es aber auch nicht erfahren, da er die Gedanken ganz sicher nicht laut aussprechen würde. Das war ihm viel zu peinlich.   Sasuke, dem sein Zögern natürlich nicht entgangen war, hob die Hand, um sie auf Narutos Wange zu legen. „Nervös?“, wollte er wissen, als er Naruto die bereits leicht feuchten Haare von der Schläfe strich.   Naruto musste schlucken. „…Schon“, gab er mit einem schiefen Grinsen zu und drückte sich der Hand entgegen, „Ich will irgendwie, dass es… naja, perfekt wird, aber ich hab auch keine Ahnung, was mich erwartet und-“   „Ssh.“ Sasuke legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Nicht denken“, sagte er ihm, „Sondern fühlen.“   Narutos Herz beschleunigte sich, als er das Funkeln in Sasukes dunklen Augen sah und nickte. „Okay“, murmelte er und nahm Sasukes Hand, um ihre Finger ineinander zu verschränken und sie neben Sasukes Kopf in die Matratze zu drücken, „Fühlen.“   ~ xXx ~   „Wow“, war Narutos Kommentar, ein müdes aber befriedigtes Grinsen auf den Lippen.   „Hn“, machte Sasuke und die Hand, die sich immer noch in Narutos Haar befand, fing geistesgegenwärtig an, mit den blonden Haarsträhnen zu spielen.   „Du hast dich so gut angefühlt“, wisperte Naruto ihm zu, „So eng und heiß und… irgendwie einfach richtig und fuck…“   Sasuke antwortete nicht, strich ihm nur weiterhin sanft durchs Haar.   Naruto schnurrte glücklich und kuschelte sich mehr an seinen Freund, was ihm ein genervtes Brummen einbrachte. „Klappe, ich weiß doch, dass du es auch willst“, meinte Naruto mit wippenden Augenbrauen und küsste seine Nase.   Sasuke kräuselte diese leicht und sah ihn an. „Und? Wie war es, dass erste Mal mit einem anderen Mann zu schlafen?“   „Überraschend gut“, gab Naruto grinsend zu, „Ich muss sogar sagen, dass es viel besser war als mancher Sex, den ich mit Frauen hatte.“   Sasuke schmunzelte arrogant. „Natürlich. Du hattest ja auch Sex mit mir.“   Naruto lachte leise und lächelte dann. „Auch, wenn ich es nicht gerne zugebe, du arroganter Bastard, aber du hast Recht. Ich hatte Sex mit dir und das war es, was es so toll gemacht hat.“   Sasuke starrte ihn lange an und wandte den Kopf dann schließlich mit einem Schnauben ab. „Kitschiger Idiot.“   „Heh.“ Naruto grinste nur glücklich vor sich hin, da ihm nicht entgangen war, wie Sasuke bei seinen Worten errötet war.   ~ xXx ~   Es war ihr letzter Tag in Kirigakure, es war Nachmittag und da das Wetter ungewöhnlich warm war für Anfang April hatten sie beschlossen, ein Picknick im nahe gelegenen Park zu machen. Es war wirklich schön: sie hatten Kekse, Gebäck und erfrischende, kühle Getränke gekauft. Sie hatten gelacht und Spiele gespielt. Es war wirklich perfekt und genau deswegen kam Naruto ein Gedanke.   Sollte er es ihnen hier und jetzt sagen?   Er war sich ehrlich gesagt nicht sicher, obwohl dieser Moment so perfekt schien. Aber andererseits hatte er sich auch geschworen, ihnen dieses Wochenende von seiner Beziehung mit Sasuke zu erzählen und viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Es war Sonntag und morgen früh würden sie bereits wieder fahren.   „Hey…“ Naruto legte seine Hand auf Sasukes Oberschenkel und lehnte sich zu ihm, um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Meinst du, ich sollte es ihnen jetzt sagen?“   Sasuke zog eine Augenbraue hoch und sah von dem Buch, indem er gerade las, hoch. „Wem willst du was sagen?“   „Na, das mit uns!“ Naruto fuchtelte mit den Armen herum, achtete aber darauf, seine Stimme leise zu halten. „Der Ausflug ist fast vorbei, ich hab es ihnen noch nicht gesagt und im Moment wirkt alles so friedlich irgendwie… Soll ich es ihnen also sagen?“   Sasuke runzelte die Stirn leicht und zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht.“   „Okay…“ Naruto nickte langsam, auf einmal nervös. Er sah zu seinen Freunden und beobachtete ein paar Sekunden lang, wie sich diese über irgendeinen Film unterhielten, der gerade in die Kinos gekommen war. Er räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.   „Äh, Leute…?“, fragte er unsicher nach. Seine Hände waren schwitzig und er rieb sie über seine Knie, um etwas von der Feuchtigkeit loszuwerden. „Könnt ihr mir mal eben zuhören?“   „Uh, was kommt jetzt?“ Mit einem Grinsen beugte sich Kiba näher, Gesicht in die Hände gestützt. „Wirst du jetzt irgendeine Rede schwingen?“   „Nicht wirklich, ich…“ Naruto kratzte sich am Nacken. „Ich hab eher etwas zu beichten.“   „Oh?“ Sakura hob eine Augenbraue hoch, die Lippen zusammengepresst. „Und was wäre das?“   „Ich… Also… Oh Mann.“ Mit einem genervten Rubbeln fuhr er sich durchs Haar. Gott, das konnte doch nicht so schwer über die Lippen zu kriegen sein, oder?! Er hatte es doch tausend Mal in seinem Kopf geübt und sonst hatte er auch nie Probleme damit, laut auszusprechen, was er dachte. Er trug sein Herz schließlich auf der Zunge.   „Äh…“, stotterte er weiter vor sich hin und zeigte dann mit dem Daumen auf Sasuke, welcher ihn mit einem amüsierten Glitzern in den Augen beobachtete. „Ich… Es geht um mich und… Also Sasuke… Und äh… Wir…“   „Wenn du meinst…“ Kiba sah ihn an, Ausdruck gelangweilt, während er mit dem kleinen Finger in seinem Ohr herum puhlte. „Dass ihr ein Paar seid, das wissen wir schon, Alter.“   Naruto fielen fast die Augen raus bei diesen Worten und er konnte sehen, dass auch Sasuke überrascht schien. „Was zur Hölle?!“, brüllte er, „Wie wollt ihr… Wann… Hä?!“   Sakura schnaubte, die Mundwinkel nach unten gezogen. „Wenn du dich seit wann fragst, dann seit gestern.“ Sie sah ihn nicht an, während sie mit ihm redete.   „Jo.“ Kiba grinste ihn an. „Du bist ziemlich laut, Naruto. Ich bin mir sicher, dass das ganze Hotel gehört hat, wie du Sasukes Namen gestöhnt hast.“   „Ach du heilige…“ Naruto war vor Schreck wie gelähmt, die Augen groß, der Mund offen und das Gesicht rot. „Oh fuck…!“ Er schlug sich die Hände ins Gesicht. „Oh Mann, ey… So solltet ihr das doch nicht erfahren, ich… Ugh!“   Kiba lachte, aber man konnte sehen, dass ihm die ganze Sache etwas unangenehm war. „Heh… Ja… Ich wusste, dass ihr euch nahe steht und so, aber ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass ausgerechnet du dir den Arsch von Sasuke ficken lässt…“   „K-Kiba!“ Hinata schlug ihm leicht, das Gesicht sogar noch röter als Narutos.   „WAS?!“ Naruto schlug mit den Händen auf die Picknickdecke, auf welcher sie saßen. „Ich… Nein! Ich hab Sasukes Arsch gefickt, nicht umgekehrt! Los!“ Hektisch sah er sich zu Sasuke um. „Sag es ihm, Bastard! Komm schon!“   Sasuke schmunzelte und klappte langsam das Buch in seinen Händen zu. „Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst, Naruto.“   „Oh mein Gott, du Arschloch!“ Naruto schubste ihn hart und fuchtelte dann wild mit den Armen herum. „Ich hab wirklich Sasuke gefickt, nichts andersherum, glaubt mir!“   Kiba schnaubte nur. „Wie auch immer, Mann“, meinte er, während er an seiner Hose herum zupfte. „Bin dennoch überrascht, das muss ich zugeben. Du hast immer nur von Weibern und Titten und alldem geschwärmt und dann bist du bisexuell? Wow, das ist… Wow.“   „Ich bin nicht bisexuell“, stritt Naruto ab und es stimmte ja auch. Es gab keinen anderen Mann außer Sasuke, den er attraktiv fand. „Ich bin… Ich weiß es nicht, Sasuke ist irgendwie eine Ausnahme. Er ist der einzige Kerl, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen kann und will.“   „Und was ist mit dir, Sasuke-kun?“ Sakura sah ihn unsicher an, Zähne in ihre rot geschminkte Unterlippe gebohrt. „Bist du auch… eigentlich heterosexuell oder bist du bi…?“   „Ich bin schwul“, antwortete Sasuke ihr.   Sakura riss die Augen auf und erbleichte für einen Moment, bevor ihr Gesicht knallrot wurde. „O-Oh mein Gott“, meinte sie geschockt, eine Hand über den Mund geschlagen. „Du bist…? Und ich… Ich hab dich die ganze Zeit… und dabei warst du… Oh Gott!“ Sie verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Ich komm mir so bescheuert vor!“   Naruto warf ihr einen verständnisvollen Blick zu und tätschelte ihr das Knie. Er konnte ihre Reaktion verstehen. Sakura fühlte sich bis auf die Knochen blamiert, da sie scheinbar nie erkannt hatte, dass Sasuke gar nicht auf Frauen stand.   „Oh Gott“, jammerte sie weiter vor sich hin. Sie sah zwischen ihren gespreizten Fingern zu Sasuke. „Warum hast du denn nie etwas gesagt, Sasuke-kun?!“   Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich sah es nicht für notwendig.“   „Aber du musst doch gemerkt haben, wie ich dich immer… immer…“ Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Wie ich immer mit dir geflirtet habe!“   Sasuke schnaubte. „Natürlich hab ich das, du hast es ja nicht gerade subtil gemacht“, erwiderte er, was Sakura dazu veranlasste, noch roter zu werden, „Aber Naruto ist dein Freund und da dachte ich, es sei sein Job dir das zu sagen.“   „Ich?!“, wiederholte Naruto mit schriller Stimme, „Wieso ich, Mann?! Du kannst doch für dich selbst sprechen!“   „Hn.“   „Wie lang weißt du denn schon, dass er schwul ist?“, wollte Kiba neugierig von ihm wissen, „Und seit wann seid ihr… Naja, du weißt schon.“   „Puh, ich hab es relativ schnell erfahren. Nach ein paar Wochen oder so?“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Ich weiß es nicht mehr genau, ich hab kurz danach auf jeden Fall mit Hinata darüber geredet.“   Sasuke sah ihn überrascht an, während Kiba und Sakura die Dunkelhaarige anstarrten. „Du wusstest davon?!“, fragten sie sie gleichzeitig.   Hinata zuckte leicht zusammen und tippte ihre Fingerspitzen aneinander. „J-Ja“, gab sie zu, „Aber ich hatte kein Recht, es jemanden weiter zu sagen, deswegen hab ich es auch nicht getan…“   „Oh Mensch…“ Seufzend rieb sich Sakura über die Stirn. „Ich komm mir so bescheuert vor… Wie lange seid ihr jetzt nun zusammen?“   „Seit der Tokyo Game Show“, antwortete Naruto, „Also inzwischen… Öh, knapp zwei Monate.“   „Doch so lange schon.“ Kiba pfiff überrascht. „Hätte ich nicht gedacht… Oh… Oh!“ Er riss die Augen auf, als ihm auf einmal etwas einfiel. „Deswegen auch die ganzen Knutschflecke und so?!“   „Heh… Ja…“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Ist alles das Tun vom Bastard.“ Er stieß seinen Arm leicht in dessen Seite.   Kiba zappelte leicht herum, ihm war die Situation deutlich unangenehm. „Hey, Mann“, fing er langsam an, „Ich bin ehrlich und so und es fällt mir schon schwer, dass irgendwie zu glauben… Mein bester Freund mit einem Kerl zusammen… Aber es ist cool und so.“ Er zuckte mit den Schultern und rupfte ein paar Grashalme aus der Wiese. „Gib mir ein wenig Zeit, um das alles zu verdauen und dieses Unbehagen wird wieder weg sein.“   „Klar, Alter!“ Naruto strahlte ihn an und boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter. „Ich freu mich echt, dass du damit kein Problem hast. Wirklich, Kiba. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist und alles.“   Kiba grinste nur schief. „Du bist eben mein bester Freund, Naruto.“   „Ich werd auch meine Zeit brauchen“, murmelte Sakura leise, während sie an ihrem Ohr herum zupfte. „Aber ich denke, ich muss meine… Meine Schwärmerei einfach loslassen. Ich hatte eh kein Recht dazu, mich wie ein verliebter Teenie zu benehmen. Wenn wir ehrlich sind, dann kenn ich Sasuke kaum und… Ich weiß nicht, es scheint, als würdest du ihm guttun, Naruto.“   „Meinst du?“ Naruto rieb sich verlegen über den Nacken. „Heh, danke, Sakura-chan.“   „Aber ich hoffe, dass du auch etwas von ihm lernst!“ Mit einem kleinen Schmunzeln schlug sie Naruto sanft auf den Kopf. „Manieren und all dies.“   „Pfft, wenn du wüsstest, wie Sasuke drauf ist, wenn wir zwei alleine sind!“ Naruto wippte mit den Augenbrauen, ein perverses Grinsen auf den Lippen. „Dann würdest du das ganz sicher nicht mehr sagen, Sakura-chan!“   „Ugh, also ich hab da inzwischen eine ziemlich gute Vorstellung von seit gestern Nacht.“ Kiba verzog das Gesicht. „Also verschon uns bitte mit den Details.“   „Ha!“ Naruto lachte laut, als ihm auf einmal eine Idee kam. „Nö, wir müssen euch erst beweisen, dass das kein Witz war und wir wirklich ein Paar sind!“ Grinsend umfasste er Sasukes Gesicht und beugte sich mit einem Schnurren zu ihm. „Komm her, Bastard.“   „NEIN! Meine Augen!“, hörte er Kiba im Hintergrund jammern, doch er ignorierte ihn. Stattdessen konzentrierte er sich auf Sasuke und diese unglaublich weichen Lippen, die sich so sinnlich gegen seine bewegten. Sie lösten sich nach einigen Sekunden wieder und schmunzelnd blickte Naruto zu seinem Freund.   „Das war etwas, was ich nie sehen wollte“, wimmerte Kiba. „Sasuke hat dich total um seinen schwulen Finger gewickelt. Du hast gelächelt beim Küssen, Naruto, gelächelt!“   „Gut zu wissen, wie genau du scheinbar hingesehen hast, Kiba.“ Naruto lachte.   „Also ich freu mich für euch“, meinte Hinata mit einem schüchternen Lächeln, „B-Besonders für dich, Naruto-kun. Mir ist aufgefallen, dass du in den l-letzten Wochen so glücklich gewirkt hast.“   „Hab ich das?“ Naruto kratzte sich an der Wange und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Er musste lächeln. „Heh, ja… Das hab ich wohl.“   ~ xXx ~   Ein kalter Windzug strich ihm durchs Haar und Naruto erschauderte leicht, bevor er mit einem Stöhnen die Augen öffnete. Er konnte das Licht der Straßenlaternen auf der Decke sehen und tastete mit der Hand den Platz neben sich im Bett ab, musste aber herausfinden, dass dieser leer war.   „Sasuke…?“, fragte er verwirrt nach und richtete sich langsam auf. Er rieb sich über die müden Augen und warf dann einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwei Uhr nachts. Ein weiterer Windhauch erfasste ihn und er schüttelte sich. Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus und er rieb sich über die Arme, um sich zu wärmen, da fiel ihm auf einmal auf, dass die Tür zum Balkon offen stand.   Langsam richtete sich Naruto auf, Arme immer noch um seinen Körper geschlungen. Er schlüpfte in seine Badelatschen und schürfte nach draußen zum Balkon, wo sich Sasuke befand. „Hey“, murmelte er leise, als er neben ihm zum Stehen kam. „Warum bist du noch wach, Bastard?“ Er musste gähnen. „Wir müssen morgen früh raus, weißt du.“   Sasuke brummte, die Hände in die Hosen seiner Schlafhose vergraben. „Ich konnte nicht schlafen.“   „Oh“, sagte Naruto und nickte leicht. Ihm fiel auf, dass Sasuke angestrengt in eine Richtung blickte, doch als er seinen Augen folgte, konnte er dort nichts Interessantes erkennen.   Für einige Zeit lang standen sie schweigend da. Naruto zitterte und sprang von einem Bein aufs andere, um sich warm zu halten, während Sasuke die Kälte dagegen überhaupt nichts auszumachen schien.   „Ich bin echt froh, wie meine Freunde reagiert haben“, murmelte Naruto nach einigen Minuten, als ihm die Stille schließlich zu viel geworden war. „Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Schiss, weißt du. Besonders vor Sakuras Reaktion, weil sie ja so total in dich verschossen war.“ Er presste die Lippen zusammen. „Im Endeffekt tut sie mir aber ein bisschen leid. Sie hat sich echt geschämt, als sie erfahren hat, dass du schwul bist.“   „Hn“, gab Sasuke nur grunzend von sich.   Naruto seufzte und schmiegte sich dann von hinten an ihn, Arme um Sasukes Hüfte geschlungen. „Ich bin echt froh, dass du mitgekommen bist, Bastard“, murmelte er leise und drückte seine Lippen auf dessen Nacken. Er konnte spüren, wie Sasuke erschauderte. „Obwohl du pissig warst, aber es war echt… schön, oder meinst du nicht?“   „Es hat beschissen angefangen“, erwiderte Sasuke. Er verkrampfte sich leicht, als Narutos nackter Oberkörper gegen seinen ebenso nackten Rücken presste, entspannte sich dann aber wieder. „Aber es hat sich gesteigert, ja.“   „Hey, es bringt dich nicht um zuzugeben, dass es dir doch irgendwie Spaß gemacht hat“, erwiderte Naruto grinsend, „Wenn auch nur ein bisschen.“   Sasuke schnaubte und Naruto küsste seine Schulter.   „Bist du glücklich?“, fragte er ihn, die Augen auf den sternenklaren Himmel gerichtet.   Sasuke bewegte sich leicht und Naruto verhärtete den Griff, den er um ihn hatte. „Im Moment oder generell?“, fragte er nach.   „Generell.“   Der Dunkelhaarige gab ein brummendes Geräusch von sich. „Es ist okay“, antwortete er nach ein paar Sekunden, in denen er über die Frage nachgedacht hatte. „Es gibt noch viele Dinge im Leben, die mir nicht gefallen und an denen ich arbeiten muss, damit ich wirklich glücklich sein kann.“   Naruto summte verständnisvoll. „Wie deine Familie?“, fragte er vorsichtig nach. Sasuke betonte zwar immer wieder, dass seine Familie für ihn gestorben war und dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, aber das konnte der Blonde ihm ehrlich gesagt nicht glauben. Es war seine Familie und diese hatte immer einen Platz in seinem Herzen, ob man nun wollte oder nicht.   Sasuke schwieg lange. Naruto wusste, dass er es nicht mochte, über seine Familie zu reden, es war immer noch ein Tabuthema zwischen ihnen und obwohl Naruto es schade fand, dass Sasuke sich ihm gegenüber noch nicht komplett öffnen konnte und Geheimnisse hatte, konnte er es dennoch nachvollziehen und war ihm deswegen nicht böse.   „Ja“, sagte Sasuke schließlich und überraschte Naruto damit, „Besonders mein Bruder.“   Naruto nickte langsam, glücklich darüber, dass Sasuke ihm tatsächlich geantwortet hatte. Er presste die Lippen leicht auf Sasukes Nacken, während er sprach. „Ich bin verfickt glücklich im Moment. Die Schule läuft ganz gut, im Sommer hab ich endlich meinen Abschluss zum Mediendesigner geschafft. Ich hab fantastische Freunde, auf die ich mich immer verlassen kann. … Ich hab dich.“ Er presste sich näher an Sasuke und lachte dann leise. „Also ja, mein Leben ist im Moment perfekt.“   Sasuke erwiderte nichts, aber er legte seine Hand über Narutos und das war für den Blonden Antwort genug. Er lächelte und beugte sich vor, um Sasukes Wange zu küssen. „Aber du kannst mir nichts vormachen, Bastard“, wisperte er, „Ich weiß, dass du glücklich bist. Mit mir. Ich kann es in deinen Augen lesen, ich kann sehen, dass du mich-“   „Halt die Klappe“, unterbrach Sasuke ihn und brachte ihn mit seinen Lippen zum Schweigen.   Naruto lachte in den Kuss und beugte sich leicht zurück, sodass sich ihre Lippen nur noch leicht streiften. „Ist schon okay“, meinte er leise, die Augen funkelnd, „Ich empfinde dasselbe für dich. Ich-“   „Halt endlich die Klappe, Naruto.“   Sasuke küsste ihn erneut und diesmal entspannte sich Naruto in den ungewohnt züchtigen Kuss. Er war glücklich, er war so glücklich, wie schon lange nicht mehr und das wegen einem arroganten, verschlossenen Bastards, der ihm bei ihrem ersten Treffen eine rein gehauen hatte, weil er ausversehen seinen Kaffee über ihn verschüttet hatte.   ‚Kaffee‘, dachte Naruto mit einem Lächeln, als sich Sasuke näher an ihn presste und eine Hand in seinen Nacken legte, ‚Kaffee ist definitiv zu meinem Lieblingsgetränk geworden.‘   Ende.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------   (Zensierter Inhalt: Naruto und Sasukes erstes Mal zusammen) Noch nie ist es mir so schwer gefallen, vier einzelne Buchstaben zu schreiben. E, N, D und noch ein E. Ende. Mein Baby, Black Like Coffee, ist wirklich beendet. Und wow… Irgendwie weiß ich gar nicht wirklich, was ich schreiben soll. Ich hab so viel zu sagen, dass mein Kopf gerade echt leer ist… Heh. ^w^“   Ja… Womit fang ich an? Ihr müsst das alles übrigens nicht lesen, da ich mir sicher bin, dass es etwas länger wird, aber ich würde mich natürlich freuen, weil… Naja, Autorin und ihre Gedanken zu ihrem Werk und so, ne? :D   Wie ich schon öfter erwähnt hab, hab ich mein Herzblut in BLC gesteckt und es zum Teil auch sehr… autobiografisch gestaltet. Ich ging selbst auf eine Schule für Mediendesign, ich liebe Videogames und Zocken und ja… Naruto ist mir generell sehr ähnlich geraten und man könnte schon sagen, dass der BLC!Naruto auch ich bin… :‘D   Ich denke, jeder Autor hat ein Werk, welches für ihn eben DAS Werk ist und ich weiß, dass es bei mir definitiv BLC ist. Das Schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht, es war nie langweilig und ich musste mich auch nie quälen oder ähnliches und tja… Jetzt ist es vorbei und ich will nicht ;___;   Ich hoffe, ihr fandet Sasukes und Narutos erstes Mal nicht zu kitschig, aber die erste Version war mir ehrlich gesagt zu grob… Deswegen hab ich’s umgeschrieben und etwas… emotionaler gemacht und mir gefällt es so auf jeden Fall besser ^////^ Außerdem hoffe ich, dass niemand enttäuscht ist, weil es NaruSasu ist und kein SasuNaru. Aber ich sag ehrlich, dass ich Naruto als Seme in diesem Paar einfach bevorzuge, außerdem wäre es andererseits einfach unrealistisch gewesen und Realismus war mir bei BLC sehr wichtig. Wenn man das erste Mal Sex mit einem Mann hat, dann muss man sich heterosexueller Kerl einfach überwinden und da würde sich Naruto einfach nicht als Uke anbieten oder so :/   Fortsetzung… ich schreib hier gerade so alles auf, was mir gerade durch den Kopf geht, also sucht nicht nach einem roten Faden in meinem Gelaber oder so x’D Ich bin öfter gefragt worden, ob ich nicht eine Fortsetzung machen möchte und glaub mir, das würde ich gern! Aber ich wüsste einfach nicht worüber… Ich hab mehrere Ideen und mehrere Szenen, die ich gern aufs Papier bringen will und zum Teil auch schon hab, aber es wäre nicht genug, um eine fortsetzende Story daraus zu machen ;__;   An dieser Stelle auch noch mal was wegen dem letzten Kapitel! Ich glaub, ein paar sind wegen meinen Worten im vorletzten Kapitel etwas verwirrt gewesen, weil ich von Hochzeit und Anträgen geredet hab… Aber es wird keine Hochzeit in BLC geben! Sasuke will nicht heiraten! Naruto hätte nichts gegens Heiraten, er ist mit einer seiner Exfreundinnen sogar mal verlobt gewesen (darüber gibt es noch einen Oneshot :b), aber er würde Sasuke natürlich auch nicht dazu überreden. Also sorry! Vielleicht änder ich meine Meinung irgendwann mal und es wird einen Antrag geben, aber darauf hoffen solltet ihr nicht x’D   Apropos Oneshots…! Nicht verzagen, es gibt ja noch die Oneshot-Sammlung! 8D Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben Der erste Oneshot wird dann der mit dem Telefonsex sein. Wann ich die Oneshot-Sammlung aufmachen werde, weiß ich noch nicht, in ein paar Wochen, schätz ich o: Ich werd ebenfalls versuchen, wieder jede Woche einen Oneshot zu veröffentlichen ^w^ Bis jetzt hab ich 10 Oneshots geschrieben, aber 10 ist natürlich noch nicht genug, und da kommt ihr ins Spiel, liebe Leser!   Ihr dürft euch Oneshots wünschen! Wenn es also bestimmte Szenen oder Situationen gibt, die ihr im BLC!Universum gerne lesen wollt, dann immer her damit :D Egal, ob es nun eine Lemon ist oder nicht, ich bin für alles offen :D Ich werd mal aufzählen, was ich schon geschrieben hab, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt:   - Telefonsex - Kuscheln - Besuch bei einer Con - Sasuke fingert Naruto - Sasuke bläst Naruto einen - Naruto und Sasuke reden über ihre Vergangenheit - Sasuke und Naruto zocken Amnesia bzw. ein Horrorgame - Sasuke und Naruto haben Sex auf dem Sofa - Sasuke betrinkt sich und wird überraschend… anhänglich :D - Webcam-Sex und das erste Mal „Ich Liebe Dich“ sagen   Ich war also schon fleißig, wie ihr seht :D Ich hab auch noch andere Ideen, die ich schreiben will, wie natürlich zum Beispiel, dass Naruto das erste Mal Uke ist und wie eben schon erwähnt Narutos Verlobung. Mir sind auch schon ein paar Wünsche geäußert worden, wie z.B. Sexspielzug, ein eifersüchtiger Naruto, Naruto in Dessous…   Also wenn ihr Idee habt, ihr mehr damit *~* Schreibt eure Wünsche einfach im Kommi oder per GB oder so, wie ihr wollt, aber her damit >‘D Wenn ich die OS-Sammlung veröffentliche, dann werde ich auch eine Liste mit allen Vorschlägen posten, um es übersichtlich zu machen :3   Aber wenn ich schon einmal beim Thema Kommis bin… Wirklich vielen, vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und Favoeinträge Ich hab nie im Leben mit solch einer großen und vor allen Dingen positiven Resonanz gerechnet und das hat mich echt gefreut… Ihr seid wirklich super, wegen solchen Leuten wie euch macht mir das Schreiben Spaß, also bleibt weiter so cool ;x; Hat mich auch sehr gefreut, einige von euch bei der Ani zu treffen *x* Falls wir uns verpasst haben, ich bin noch bei anderen Cons, nämlich der Gamescom am Samstag und bei der FBM ;3 Wer auch da ist kann sich gerne melden *3*   Ich weiß, dass ich beim Beantworten der Kommis in letzter Zeit etwas faul war, aber jetzt, beim letzten Kapitel, werde ich eure Kommis sofort beantworten, wenn ich sie sehe und den Rest werde ich langsam nachholen :D   Apropos Schreiben… Black Like Coffee ist vorbei, What Hurts The Most ist auch bald vorbei (falls ihr es noch nicht gelesen habt, dann tut es! :D) und bald kommt die Oneshot-Sammlung (welche wohl Coffee Junkies heißen wird, lolz >‘D) und tja… Und dann? o.o   Ich bin bereits an der nächsten Fanfic dran und wow, die wird echt… mal etwas anderes. Growing Up wird sie heißen, ist natürlich wieder NaruSasuNaru und wird sehr… düster werden. Um mal ein paar Beispiele zu nennen, all dies wird Growing Up behandeln: - Anzeichen einer Alkoholsucht - Drogensucht - Homophobe Arschlöcher, die einen fast krankenhausreif prügeln - Tod eines Familienmitglieds - ehemals beste Freunde, die sich auseinander leben und nichts mehr zu sagen haben - usw. Wird aber natürlich auch dennoch humoristisch sein, ich kann nicht ohne Humor :D   Die Fanfic wird auch sehr… lang werden. Ich bin gerade bei Kapitel 8 und ich schätze, dass es um die 17 Kapitel werden. Die Kapitel an sich werden auch lang, bis jetzt ist keins unter 9.000 Wörtern und eins ist sogar 15.000 Wörter lang und das ist sogar länger als das letzte BLC Kapitel :D Grob gesagt geht es bei Growing Up einfach ums… Erwachsenwerden und das dies gar nicht mal so einfach ist und so :3 Würd mich also sehr freuen, wenn ich da einige von euch wiedersehen werde, aber es wird noch was dauern, bis ich die Fanfic on stelle. Muss sie ja erst einmal zu Ende schreiben :b   An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei meinen tollen Betas bedanken, Anyi und InfernalMirror! Vielen Dank, ihr seid supi ;x;   Und tja… ich denke… ich hab’s… Auch wenn ich am liebsten für immer weiter schreiben würde, damit BLC nieee sein Ende findet aber gut… Alles hat ein Ende, nicht wahr? Also… Das war’s dann von mir. Wie gesagt, wenn ihr Ideen für Oneshots habt, dann immer her damit. Ich denke, ich werde allen, die auf der ENS Liste stehen, eine ENS schreiben, wenn die Oneshot-Sammlung on ist, damit sie keiner verpasst :D   Wir sehen uns dann also, hoff ich! :D   - xDawn / Minami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)