Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 6: Vielversprechende Begegnung -------------------------------------- Mit den Händen in den Taschen und gesenktem Kopf lief er durch die Gassen und überließ sich seinen Gedanken. In seiner Versunkenheit bemerkte er den anderen nicht, der ihm entgegen lief und es sehr eilig zu haben schien. Mit voller Wucht raste der in ihn hinein und rannte ihn glatt über den Haufen. Sasuke fiel fluchend auf den Hintern und der andere verfing sich in seiner Kleidung, stolperte und landete mit lautem Gezeter unsanft auf Sasuke, der einen gehörigen Schlag in die Rippen bekam und erschrocken aufkeuchte. "Naruto. Geh runter von mir, du bist so knochig wie ein Skelett!", beschwerte er sich lautstark. Sein Gegenüber blieb stumm und verharrte in einer ungläubigen Starre auf Sasuke, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, seiner Bitte Folge zu leisten. "Verdammt Naruto!", schimpfte dieser ärgerlich und schließlich wurde es ihm zu bunt, er zog ein Bein unter den Körper des Ninjas und trat mit aller Kraft zu. Nauto flog in einem hohen Bogen durch die Luft und krachte- alle Gliedmaßen von sich gestreckt- gegen eine Hauswand, die unter der Wucht des Aufpralls leicht schwankte und feine Sandkörner in Narutos Haare rieseln ließ. Dieser schnappte keuchend nach Luft und sank mit schmerzendem Rücken auf den Boden. In der Zeit hatte Sasuke sich aufgerichtet und mit mürrischer Miene den Straßenstaub von seinen Sachen geklopft. "...Scheiße... Sasuke, verarsch mich nicht!", fand Naruto nun endlich seine Sprache wieder und richtete sich langsam auf, wobei er mit einer Hand vorsichtig seinen Rücken betaste. "Käme mir nie in den Sinn.", erwiderte der bissig und richtete seine Stulpen, die er sich eben besorgt hatte. "Diese sarkastischen Kommentare... du bist das wirklich! Was zum..." Fassungslos umrundete Naruto seinen ehemaligen Teamkameraden und begutachtete ihn von allen Seiten. "Du siehst aus wie früher... das muss ein schlechter Traum sein...", brabbelte Naruto ungläubig. "Wenn du noch weiter son Schrott laberst, verpass ich dir eine, dass du bis nach Suna fliegst! Wenn du dann immer noch glaubst zu träumen, kann ich dir nur eine gute Nacht wünschen.", zischte Sasuke entnervt und gab Naruto eine leichte Kopfnuss. "Kein Grund so unfreundlich zu sein...", murrte der nur. Dann weiteten sich seine Augen und seine Haltung wurde angespannt. "Ich muss es Sakura sagen! OmG, sie wird ausflippen!" "Wird sie nicht, sie weiß es schon.", grummelte Sasuke vor sich hin und machte sich auf das gefasst, was folgen würde. "Seit wann?", kam sofort die Frage und Sasuke verdrehte nur innnerlich die Augen. "Eine Woche." "Und sie hat mir nichts gesagt?!" "Hn" "Wie konnte sie nur?" "Tja..." "Ich... also... wieso nur? Wieso sagt sie mir nichts davon...?" "..." "Ich muss sofort zu ihr.", kam es plötzlich entschlossener von Naruto und schon war er weg. "Öhm...", murmelte Sasuke und schüttelte nur seufzend den Kopf. "So viel zu seiner Freude, mich wiederzusehen." Im nächsten Moment wurde er schon wieder umgerannt und fand sich zum wiederholten Male unter Naruto wieder, der ihn so stürmisch umarmte, dass Sasukes angeschlagene Rippe ihn schmerzhaft das Gesicht verziehen ließ. Erneut keuchte er auf und versuchte, sich zu befreien, doch Naruto hielt ihn unbeirrt weiter fest. "Es ist so toll, dass du wieder da bist!", rief er überschwänglich, dann ließ er ihn los und war im nächsten Moment wieder verschwunden. "Irgendwann bring ich ihn um.", knurrte Sasuke, den Fakt ignorierend, dass er das ja schon des öfteren versucht hatte. Stöhnend richtete er sich auf. Seine Brust schmerzte wie die Hölle, aber das kümmerte ihn nicht weiter. War ja nicht so, als ob Schmerz ihn in die Kniee zwingen konnte. Leicht schwankend erreichte er seine Wohnung und duschte erst einmal, um den Schmutz der Straße weg zu bekommen. Danach ließ er sich seufzend auf das Sofa fallen und streckte sich träge. Seine Rippen taten immer noch weh, daher entschloss er sich, für den Rest des Tages das Haus nicht zu verlassen, man konnte schließlich nie wissen, wer einem noch so über den Weg lief. Sasuke genoss die wohlige sanfte Wärme um sich herum und döste langsam ein. Vor seinem inneren Auge tanzten bunte Punkte und bildeten fantasievolle Muster. Fasziniert betrachtete er ihre Farbigkeit und stellte fest, dass er noch nie viel auf Farben gegeben hatte. Dabei waren sie so... fröhlich... im nächsten Moment schnaubte er über seinen Gedanken und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. Farben... als ob sie etwas wert wären. Es gab wichtigere Dinge im Leben. Sasuke wollte sich gerade wieder in seinem Gedanken vertiefen, als es lautstark an der Tür klopfte. Er fuhr hoch und erlitt beinahe einen Herzstillstand. Sein Blutkreislauf reagierte zu träge auf die plötzliche Bewegung und sein Bewusstsein drohte sich zu verabschieden. Er schwankte gefährlich und taumelte gegen die Wand. Seine Schulter gab ein leises Knacken von sich und er sog scharf die Luft ein. "Was für ein scheiß Tag.", murmelte er resignierend, dann öffnete er die Tür. Sakura stand da und wirkte ähnlich genervt wie er. "Hey.", meinte sie unglücklich, "darf ich rein?" Wortlos hielt er ihr die Tür auf. Die Rosahaarige betrat das Wohnzimmer und ließ sich seufzend auf den Sessel fallen. Sie stellte eine Tüte auf den Tisch mit den Worten "Hab was zu Essen mitgebracht." Sasuke nickte und nahm wieder seinen Platz auf dem Sofa ein, während er seine schmerzende Schulter rieb. "Naruto war eben da.", fuhr Sakura fort und schaute Sasuke aufmerksam an. "Er war total sauer auf mich, weil ich ihm nichts gesagt habe. Manchmal würde ich doch gern..." zum Ende hin wurde sie immer leiser und nuschelte die letzten Worte in ihren nicht vorhandenen Bart, sodass Sasuke sie nicht verstand. "Er wird es überleben.", kommentierte er nur knapp. Sakura lachte trocken auf. "Natürlich wird er, er hat schon ganz anderes überlebt..." Sasuke seufzte nur stumm und strich sich ein weiteres Mal sein Haar aus der Stirn. Sie schwiegen eine Weile, bis Sakura das Gespräch schließlich wieder auf ihr Team brachte. "Und, willst du zurück?", fragte sie und er glaubte, einen Funken Hoffnung in ihrer Stimme zu hören. "Hn...", murmelte er, "das geht nicht." "Wieso?" Erschrocken sah Sakura ihn an. Er sparte sich die Antwort vorerst, doch als sie noch immer nicht aufgab und er ihren Blick beinahe schon auf sich spüren konnte, seufzte er resignierend und meinte: "Ich bin erst seit kurzem wieder im Dorf und Tsunade würde es nicht erlauben." Sakura verfiel in ein Grübeln und nuschlte: "Und wenn ich sie fragen würde... oder Naruto... sie kann gewiss nicht dagegen rebellieren, wenn wir unser Team wieder vollständig haben wollen... zudem bin ich ihre Lieblingsschülerin... mir kann sie wirklich nur wenige Bitten abschlagen... Was hälst du davon?", wandte sie sich nachdenklich an Sasuke. Grummelnd rutschte der auf dem Sofa herum und konnte sich nicht entscheiden, ob er Sakura nun nervig finden sollte, oder nicht - immerhin ein Fortschritt. Tja, wollte er wieder zurück ins Team? Einerseits bestünde dann die Gefahr, dass die anderen merkten, dass mit ihm etwas nicht stimmte, andererseits könnte er vielleicht so der Schule entfliehen. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. "Von mir aus, frag sie.", brummte er schließlich und Sakura lächelte hoffnungsvoll. "Mach ich.", stimmte sie noch einmal überflüssigerweise zu und stand dann auf. "Na gut... Hab noch was zu erledigen. Ich sag dir morgen, was Tsunade entscheidet." Er begnügte sich mit einem knappen Nicken und blieb sitzen, als Sakura die Wohnung verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)