Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 8: Ein- und Vielfalt verschiedener Lebensformen ------------------------------------------------------- "Hast es gehört, Training wird also frühestens in zwei Tagen was.", seufzte Sakura und atmete tief die frische Luft ein. "Hn.", kam es nur zurück und die Kunoichi verdrehte die Augen. Ja, es gab definitiv Dinge, die sich nie ändern würden, egal was passierte... und dieser nichtssagende Laut war eins davon. "Jaja.", murmelte sie grinsend und schritt kopfschüttelnd die Straße hinab, um Naruto zu suchen. Sasuke verzog das Gesicht, folgte ihr in Ermangelung einer sinnvollen Beschäftigung und überlegte, wie er das mit dem Training machen sollte. Irgendwie hatte er nicht wirklich damit gerechnet, dass Tsunade es ihm erlauben würde. Tja, das hatte er davon, er hätte vielleicht besser nachdenken sollen. Sie fanden Naruto - wie konnte es anders sein - in seinem lieblings-Nudelrestaurant, wo er fröhlich vor sich hinfutterte. Eigentlich war es ja erstaunlich, dass seine Schüssel überhaupt noch etwas enthielt... Sakura ließ sich auf einen Barhocker neben ihn fallen und legte erschöpft den Kopf auf die Arme. "Ahh, Sakura!", rief der Blonde, als er seine Teamkameradin sah. Dann erblickte er den Schwarzhaarigen. "Ohh, Sasuke, du auch hier?" Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck schaute er zwischen den beiden hin und her, doch dann breitete sich wieder das allbekannte Grinsen auf seinem Gesicht aus, von dem er nicht mal den Bruchteil einer Sekunde lassen konnte und er bot Sasuke an, sich ebenfalls zu setzen. Doch der grummelte nur und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Theke, um dann gelangweilt in die Gegend zu starren. "Sasuke kommt wieder in unser Team.", teilte Sakura dem Blonden nun mit und der verschluckte sich beinahe an seiner Nudelsuppe. "Echt?!", rief er mit leuchtenden Augen und Sasuke verspürte das dringende Bedürfnis, ihn auf den Hinterkopf zu schlagen. Er konnte sich aber gerade noch so beherrschen und seufzte stattdessen wehmütig. "Ja, sowas sag ich doch nicht aus Spaß!", schnauzte Sakura und funkelte Naruto böse an. "Ist ja gut.", nuschelte der und widmete sich wieder seinem Lieblingsgericht. Einen Moment später schaute er jedoch wieder auf und rief: "Aber das ist doch voll cool! Dann ist es fast wieder so wie früher!" "Nichts ist so wie früher, Dobe.", meinte Sasuke da plötzlich mit tonloser Stimme, "und es wird nie wieder so sein." Mit diesen Worten stieß er sich von der Theke ab und verschwand in der nächst besten Seitenstraße. In Narutos Gesicht stand ein großes Fragezeichen, doch Sakura zog nur kurz die Augenbrauen hoch und stand dann ebenfalls auf, um zu gehen. Sie fühlte sich gerade nicht in der Lage, Sasukes Launen zu interpretieren, also verabschiedete sie sich von Naruto und ging. (Zeitsprung) Es überraschte ihn selbst, aber er hatte sich sehr schnell an die Schule und die Kinder gewöhnt. Es war schon nach dieser einen Woche eine Art Gewohnheit geworden, den Kindern zu helfen und sie zu verbessern. Das überraschendste daran war aber, dass die Kleinen ihn auch mochten. Hätte ihm vor zwei Wochen jemand erzählt, dass er sich mal um einem Haufen lärmender Kinder kümmern und auch noch so etwas wie Spaß dabei haben würde; er hätte ihm das Gehirn umgekrempelt. Dies wurde ihm aber erst an diesem Morgen bewusst, wo er wieder einmal hier saß und das Treiben um sich herum auf sich wirken ließ. Es war Mittwoch - morgen würde er das erste Mal seit Jahren wieder mit seinem Team trainieren... und er hatte keinen blassen Schimmer, wie er das anstellen sollte. Er würde einfach versuchen, sich im Hintergrund zu halten. Oder sollte er Kakashi einweihen...? Das würde es auf jeden Fall einfacher machen, aber andererseits wollte er nicht, dass man auf ihn Rücksicht nahm, als sei er ein Schwächling. Er würde einfach spontan gucken, wie es sich ergab. Mit dem Läuten der Schulglocke verließ er das Gebäude und wollte sich gerade auf den Weg machen, als er Reika hinter sich rufen hörte. Er blieb stehen und wartete, bis sie zu ihm aufgeschlossen hatte. "Was ist denn?", fragte er ruhig und hob eine Augenbraue. Die Kleine musste erstmal wieder zu Atem kommen, dann hauchte sie: "Was... was machst du jetzt?" Sasuke hielt verwundert inne und runzelte die Stirn. "Ich weiß noch nicht.", gestand er und strich sein Haar nach hinten, damit es ihm nicht in die Augen fiel. "Magst du Blumen?" Sasuke zögerte kurz. "Wieso?" "Ich würde dir gern mein Haus zeigen, dann verstehst du bestimmt auch meine Namen.", meinte Reika mit einem Lächeln in der Stimme und nahm seine Hand, um ihn hinter sich her zu ziehen. Ein wenig überfordert folgte Sasuke dem Mädchen, er hatte ja sowieso nichts zu tun. Sie führte ihn durch unzählige Straßen und Gassen, sodass er das Gefühl bekam, sich schon längst außerhalb des Dorfes zu befinden. Tatsächlich wohnte sie auch sehr nah am Waldrand, was ihn gleichermaßen beeindruckte, wie auch beunruhigte. Er fand es beachtlich, dass sie jeden Morgen diesen Weg zurücklegte, um zur Schule zu kommen, andererseits kam es ihm nicht ganz ungefährlich vor, so weit außerhalb zu wohnen. Eer brauchte einen kleinen Moment, bis er realisierte, dass er sich Sorgen um sie machte. Mit einem seltsamen Gefühl des Unwohlseins nahm er es zur Kenntnis und und ohne das er es merkte, verlangsamte sich sein Schritt. "Wir sind da.", erklang da Reikas zarte Stimme und sie blieb stehen, hielt aber weiterhin seine Hand fest. Er ließ es zu, obgleich es immer noch befremdlich auf ihn wirkte. Fühlte es sich vielleicht so an, sein eigenens Kind an der Hand zu halten...? "Wie gefällt es dir?", fragte Reika leise und in ihrer Stimme klang gleichermaßen Liebe wie Stolz mit, für das, was sie geschaffen hatte. Tief atmete Sasuke ein und ein Geruch von einer Fülle von Blumen verschiedenster Arten schlug ihm entgegen und hüllte ihn ein, als ob er ein lebendiges Wesen wäre. Benommen folgte er dem Duft und kniete sich vor eines der vielen Beete. Vorsichtig tastend berührte er einen der Rosenköpfe und fühlte die zarten Blütenblätter unter seinen Fingerspitzen. Er war wie in Trance und fand keine Worte für das, was hier vor ihm lag. Es war unglaublich. "Wunderschön...", flüsterte er und hörte Reikas helles Lachen neben sich. "Jetzt verstehst du es.", stellte sie zufrieden fest, dann strich ihm verspielt durchs Haar, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und richtete sich wieder auf. "Was ist mit deinen Eltern?", fragte Sasuke, als die Kleine sich gerade verabschieden wollte. "Ohh... sie sind schon früh gestorben. Deshalb auch die vielen Namen, keiner kann sich mehr an meinen richtigen erinnern.", erwiderte Reika mit ungetrübter Stimme. Sasuke schwieg sich aus. Es schien nicht, als würde es sie belasten und er selbst fand es immer abscheulich, wenn jemand ihm mit Mitleid kam. Er stand auf und verabschiedete sich, dann machte er sich auf den Rückweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)