Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 35: Ein ganz normaler Arbeitstag ---------------------------------------- Das erste, was Sakura auffiel, als sie das Krankenhaus betrat, war die Disziplin, die das Personal an den Tag legte. Alles lief geregelt, schnell und relativ leise ab. Sie selbst war es gewohnt, mitten im Geschehen manchmal auch unter Stress zu heilen und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Die Vorstellung, endlich einmal die Ruhe dazu zu haben, die sie sich am Anfang so verzweifelt gewünscht hatte, befremdete sie ein wenig. Sie war natürlich schon öfter hier gewesen, aber jetzt, wo sie selber hier arbeiten würde und vielleicht auch mal die Verantwortung für das alles übernehmen würde, betrachtete sie es mit ganz anderen Augen. Sie sah jetzt wieder den Grund, warum sie diese Ausbildung gemacht hatte. Helfen. Sie hatte nun die Chance, nicht nur gelegenheitsmäßig, sondern aktiv das zu tun, was sie am besten konnte, zum Wohle vieler. An diesem Tag war Tsunade an ihrer Seite, um sie einzuweisen. Als erstes brachte sie sie in die Räume der Angestellten, wo sie einen eigenen kleinen Bereich für ihre Kleider und persönliche Dinge bekam. Dann zeigte sie ihr die Dienstpläne und erklärte noch etwas zu den Formularen, die bei Untersuchungen auszufüllen waren. An sich hatte Sakura das alles schon mal in ihrer Ausbildung gehört, aber so war es sicherer und sie war auch nicht böse, den ersten Tag mit Tsunade gemeinsam hinter sich bringen zu dürfen. Den Tag über tat sie noch nicht besonders viel. Sie war bei der Visite einiger Patienten dabei, machte sich mit den anderen Mitarbeitern vertraut und prägte sich besonders genau jegliche Bereiche des Hauses ein, um einen guten Überblick zu haben. Trotz ihres beachtlichen Wissens und Könnens kam sie sich ein wenig vor, wie eine Praktikantin und musste über sich selbst schmunzeln. Ihr war klar, dass sich das schnell ändern würde und sie war sich sicher, dass es gut zu bewerkstelligen war. Als sie am Abend schließlich das Anwesen betrat, war Sasuke bereits da und döste äußerst motiviert in einem Sessel vor sich hin. Sakura musste fies grinsen bei seinem schutzlosen Zustand, musste sie doch daran denken, was für ein aufmerksamer Perfektionist er früher gewesen war. Auf Zehenspitzen schlich sie zu ihm, beugte sich hinab und betrachtete neugierig sein Gesicht. Er sah friedlich aus und ein fast unschuldiger Ausdruck lag auf seinen Zügen. Fasziniert studierte sie jedes noch so kleine Detail und versuchte, es sich so genau wie möglich einzuprägen. Er war so wunderschön... Nach einer Weile kam sie sich dann doch komisch vor, ihn so anzustarren und beschloss, dem ein Ende zu bereiten. Schelmisch grinsend beugte sie sich vor und setzte einen kleinen Kuss auf Sasukes Nasenspitze. Der Schwarzhaarige schreckte leicht auf und stieß dann seufzend die Luft aus. "Was machst du denn?", murmelte er halb lächelnd und streckte sich ein wenig. "Blödsinn", entgegnete Sakura schmunzelnd, "einfach, weil ich es kann." Sasuke schnaubte leicht, sagte aber nichts mehr, sondern zog statt dessen die Rosahaarige auf seinen Schoß und umschlang ihre Taille mit seinen Armen. "Und wie war es?", fragte er mit warmer Stimme, was Sakura annehmen ließ, dass er seinen ersten Tag an der Akademie gut überstanden hatte. "Es war okay", antwortete sie lächelnd, "Ich denke, ich hab mich schon ganz gut reingefunden. Und wie lief es bei dir?" Der Uchiha neigte leicht den Kopf zur Seite und meinte schließlich: "Ich unterrichte die Klasse, in der ich Anfang des Jahres selber war. Langsam glaube ich wirklich, dass Tsunade mich ärgern will." Sie hörte den bissigen Unterton, wusste aber, dass Sasuke es nicht gar zu ernst nahm und eigentlich nicht so schlimm fand. "Dann unterrichtest du ja Reika", stellte sie schmunzelnd fest, "nicht, dass du sie bevorteilst" Sie knuffte Sasuke spaßig und er wank lächelnd ab, was eine wirklich überschwängliche Geste für ihn darstellte. "Sie ist so schon Klassenbeste, was soll ich denn da bevorteilen?", fragte er halb im Spaß und Sakura schüttelte lächelnd den Kopf. "Irgendwie passt sie ganz gut zu uns. Lauter Streber auf einem Haufen.", stellte sie fest und strich Sasuke eine lange Strähne aus dem Gesicht. "Hn.", entgegnete er einfallsreich, doch an seiner Betonung hörte sie, dass er dieses für ihn typische Geräusch absichtlich gemacht hatte, um sie zu ärgern. Plötzlich müde geworden legte sie den Kopf auf seine Schulter und schloss selig seufzend die Augen. "Sakura?", murmelte Sasuke und drehte den Kopf ein wenig, sodass seine Haarsträhnen sie kitzelten. "Mhm?", murrte sie und vernahm sein leises Lachen. Du hast jetzt nicht vor, einzuschlafen, oder? Das wäre ein bisschen suboptimal." "Hn", gab sie nur von sich und döste weiter vor sich hin. Sasuke schnaubte nur, ließ sie aber gewähren. Langsam erwachte Sakura aus ihrem leichten Schlaf und öffnete träge die Augen. Sie lag auf dem Sofa und war notdürftig zugedeckt. Verschlafen streckte sie sich und schaute aus dem Fenster. Es wurde bereits dunkel. Die Rosahaarige setzte sich auf und strich durch ihr Haar. Es war völlig durcheinander, sie musste aussehen, wie ein geplatzter Strohsack. Verbissen fuhr sie mit den Fingern durch die widerspenstigen Strähnen, um wenigstens ein bisschen Ordnung reinzukriegen, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen. Schließlich gab sie es auf und sah sich nach Sasuke um. Sie erinnerte sich, ihn als Kopfkissen missbraucht zu haben, doch jetzt war er nicht mehr da. Anscheinend hatte er die Gelegenheit genutzt, sie loszuwerden, als sie geschlafen hatte. Dieser Fiesling... Auf Rache sinnend stand sie auf und suchte das Haus nach ihm ab. Zuerst schaute sie in der Küche, dann in den anderen Wohnräumen, sogar im Garten, doch er war nirgends. Schnaufend stapfte sie die Treppe hinauf und betrat das gemeinsame Schlafzimmer und blieb abrupt stehen, als sie ihn friedlich schlafend auf dem Bett vorfand. Dieser Spross von einem Uchiha hatte sie doch wirklich unten auf dem Sofa liegen gelassen, um allein die volle Größe des Bettes auszunutzen. Ein fassungsloses Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und was nun geschehen würde, war ja klar. Entschlossen ging sie auf das Bett zu, schob den schlafenden Sasuke bis an den Rand und kuschelte sich nun selbst in die weiche Decke, von der der Schwarzhaarige jetzt auch nicht mehr zu profitieren hatte. Mit einem fiesen Schmunzeln auf den Lippen schloss sie die Augen und schlief wieder ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)