Penwood von chaospony (~Redemption~ Kapi 30!!! ENDLICH KOMPLETT) ================================================================================ Kapitel 11: Chapter 11: Hero`s Tale ----------------------------------- Quälend langsam erhob sich Seras aus der Holzkiste, die sie Sarg nannte... sie fühlte sich wie gerädert, ihr Rücken war total verspannt und alles in allem war sie noch nichtmal richtig wach. Trotzdem half es nichts, ohne sie würde die Organisation jetzt komplett untergehen. Besonders mit Penwood in Kommandosessel. Seufzend wankte sie rüber zu ihrem Kleiderschrank, sah hinein, grummelte und schmiss ihn wieder zu. Nichts als Uniformen, die alle gleich aussahen. Da konnte sie auch gleich im Schlafanzug gehen. Ihre gute alte Hellsinguniform war in der Wäsche, leider, wie sie in Gedanken hinzufügte... das gute Stück verlieh ihr neue Kraft in diesen Zeiten. Ihr linker Arm schmerzte etwas, oben, an der Stelle wo ihr alter Arm abgetrennt wurde. Es war häufig so, besonders morgens.. ihr neuer Arm war eine genetische Protese, ein durch Gentechnik gezüchteter, lebendiger Arm, der an den alten Stumpf drangenäht wurde. Eigendlich etwas, das ohne Komplikationen verlaufen sollte.. aber die alte Narbe tat immernoch weh. Frustriert schmiss sie ihren Schlafanzug in den offnenen Sarg und stand wieder vor dem Kleiderschrank, unwissend, was wohl noch am ehesten abwechslungsreich wäre. „Ich würde empfehlen, dass du das, was du jetzt anhast, so lässt wie es ist.“ kam es von neben ihr. „AH! Pip!“ Sties sie aus sich herraus, schnell die Arme vor ihre Brust haltend. „Erschreck mich nicht so, Scheisskerl!“ Langsam lies sie die Arme wieder sinken. Pip hatte sich, in einem unbeobachteten Moment, ohne Vorwarnung aus ihrem Körper geschlichen und neben sie gestellt. “Seit wann bist du so nachlässig, Mignonette? Sonst hättest du mich sofort bemerkt.” merkte er an, die Hände in die ätherischen Hosentaschen steckend. “Mein Arm tat weh.. und ich war in Gedanken.” Sie drehte sich zu ihm, ohne dabei ihren Körper zu bedecken. Den kannte er inzwischen wie seine Westentasche. “Was willst du?” “Dich warnen. Diese Ceras ist eine zweischneidige Klinge, das spür ich. Wenn du nicht auf der dünnen Mitte davon herrumlaufen willst, mit der Gefahr auf eine der beiden Seiten zu kippen und zu fallen.. würde ich dir raten ihr nicht allzuweit zu trauen.” “Das weis ich selbst, Pip. Egal wie oft sie mir sagt, das sie es nicht vorhatte.. sie hat versucht mich umzubringen, das ist ne Tatsache. Immerhin wusste sie nicht, das ich damals in der Lagerhalle meine Schattengestalt reingeschickt habe und hat diese trotzdem geköpft. Trotzdem hat sie die Wahrheit gesagt.” Pip verdrehte sein Auge. “Die Wahrheit.. was verstehst du darunter? Ein Bild, das du gesehen hast? Ein paar Fakten, die wie Zahnräder gut ineinandergreifen,aber leicht auseinandergenommen werden können? Lass dich nicht von ihr täuschen, Seras. Sie verheimlicht uns noch immer etwas.” Seras wirkte nachdenklich, dann wandte sie sich ab und nahm eine der Uniformen herraus. “Damit könntest du recht haben. Aber im Moment ist das nicht meine Aufgabe, und ich werd mich hüten irgendwelche voreiligen Schlüsse zu ziehen.” Schnell zog sie noch ihre Stiefel an, dann war sie bereit.. ihre Uniform lag wie immer hauteng an, doch erfüllte sie solangsam wieder mit Stolz. Wenn sie kämpfen würde, würde sie das Leben vieler Menschen in den Händen halten. Jede Sekunde die sie kämpfen würde, würde das Leben dieser Menschen verlängern. So wie damals. Ihre glänzende, polierte Royal Guard Pistole schimmerte in der Neonleuchte des Raumes, als Seras ein frisches Magazin hineingleiten lies und den Motor in ihr anschaltete, der die Waffe mit einem beruhigenden Summen lud. Langsam glitt diese in den Holster, der sich in dem Schatten von Seras`s rechten Bein´s befand, bevor sie von dem Fleisch der Vampirin buchstäblich verschlungen wurde. Seras fühlte nichts dabei, ihre Schatten, die eigendlich nur ihr Blut in einer veränderten Form darstellte, verkonsumierten das Objekt das ihnen überreicht wurde und hielten es fest, bis es gebraucht wurde. “Also machst du dich bereit zum Kampf, hmm? Sonst trägtst du nie Waffen mit dir herrum, wenn du nur zu Penwood raufgehst.” Pip`s Auge beobachtete sie genau. “Wenn wir wieder so gefährliche Feinde haben, ist das auch ratsam... immerhin hab ich mir geschworen, diesen Feigling mit meinem Leben zu schützen, Pip.” Dann zwang sie ihn, zurück in ihren Körper zu kommen und ging die Treppe hinauf, die in die Lobby führte. Ein eisiger Wind fegte durch den engen Korridor der Treppe. Es wurde langsam wieder Winter, das merkte man. Eine schlechte Zeit für einen weiteren Krieg, aber Millenium war das sicher egal. Zwei Wochen waren es nun schon, seit sie Ceras das letzte Mal gesehen hatte... es war verrückt, aber sie begann sich Sorgen zu machen. Hatte Millenium über ihr Vorhaben Bescheid bekommen? Wussten sie inzwischen, das Ceras nichts weiter als eine Verräterin war, die ihr Spiel mit der mächtigen Organisation trieb? Seras schüttelte den Kopf. Diese Gedanken brachten sie jetzt am allerwenigsten weiter, sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Lagsam trat sie in das Büro von Gregory Penwood ein, eine kühle Atmoshäre breitete sich aus... als Integra noch der Anführer war, war dieses Gefühl oft präsent. In den heutigen Tagen dagegen spürt man es nur noch manchmal, wie als wäre es der Geist von Integra, der hier sein Unwesen treibt.. Penwood selbst war noch nicht da, aber das machte ihr wenig. Sie war es gewohnt, zu warten, auf ihn, auf andere, auf sich selbst auch. Warten füllte ihr Leben aus und half ihr, den Gedanken nachzugehen, vor denen sie sonst stresserfüllt weglaufen würde. Eine gute Stunde verging, ohne das etwas passierte. Dann, endlich, tauchte Penwood auf und machte sich an die Arbeit. “Bist ja früh dran heute.” kommentierte Seras, ihre Hände auf den Rücken faltend. “Sei nicht so streng mit mir.” meinte er, wärend er einen Laptop aufklappte. “Ich hab es nicht so mit frühem Aufstehen.” Nanu, das klang ja so gar nicht nach dem kleinen Feigling. “Gut, kommen wir gleich zur Sache. Wie laufen die Vorbereitungen auf die Wiederbewaffnung? Hast du schon eine Truppe angargiert? Was ist mit den bestellten Waffen?” “Ah, Seras! Nicht alles auf einmal!” Penwood schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nein, doch immernoch der alte. “Der Lieferschein der Waffenladung wurde uns heute zugefaxt. Es sollte also auf dem Weg sein. Nach einer Truppe suche ich aber noch.. der Markt ist einfach ziemlich leer im Moment.” Seras sah zufrieden aus. “Na bitte, das ist doch schonmal ein Anfang. Trotzdem dürfen wir keine Zeit verlieren, Penwood. Wenn niemand ausser mir hier ist, fällt das Anwesen UND ganz England.” “Aber... I-ich bin doch noch hier...!” meldete er sich zu Wort. In solchen Situationen wollte er in die Fußstapfen seines Großvaters treten, aber ihm fehlte der rechte Mut dazu. “Nimms mir nicht übel, Gregory, aber ich glaube ich kann das Anwesen besser allein als mit dir verteidigen. Nichts persöhnliches, es ist nur... dein Kampfpotenzial ist im negativen Prozentbereich.” Das saß- gehörig. Penwood sackte zurück in seinen Stuhl und erst nach Minuten begann er wieder, das Internet zu durchsuchen. “Aber.. mein Großvater hat es auch geschafft, unsere Heimatstadt zu verteidigen..!” brachte er dann hervor, um sich zu rechtfertigen. “Irgendwann will ich auch so sein wie er!” Seras seuftzte leise. Es hatte ihm immernoch niemand gesagt.... aber in diesem Zeiten sollte man so eine Lüge nicht bestehen lassen. Wenn er sich leichtfertig ins Gefecht wirft... “Penwood.. ich muss dir was erzählen. Es geht um deinen Großvater, Shelby Penwood.” Gregory machte große Augen. “Ich dachte, du hättest ihn nicht gekannt?” “Nicht so wirklich, ich hab ihn nur zweimal getroffen.. aber das allein reichte schon, um zu sehen, wie er war.” Sie setzte sich auf die Ecke des Schreibtisches. “Kurzum, er war genauso wie du. Ganz genau so. Seine Stellung hatte er nur bekommen, weil sein Vater sie ihm vererbt hatte.. er selbst hatte von Strategie und Taktik keine Ahnung, auch wenn er zahlreiche Bücher darüber studiert hatte, daher hielt er sich aus allem raus. Das führte irgendwann dazu, das er sich vor Entscheidungen drückte und Angst bekam, wichtiges falsch zu entscheiden und alles zu vermasseln.” Sie holte kurz luft. “Er war ein liebenswerter, netter alter Mann, aber ein Feigling der seines gleichen suchte. Wäre Integra nicht gewesen um ihn zu unterstützen, wäre er schon lange von seinem Posten enthoben worden. Sie half ihm immer auf die Beine, weil er für sie wie ein zweiter Vater war.” Penwood meldete sich zu Wort. “Aber.. was willst du damit sagen? Heisst das, das er doch kein Held war?” Seras schüttelte den Kopf. “Er war ein Held. Aber auf eine ganz andere Weise, als Integra es dir erzählt hatte. Damals, als wir angegriffen wurden, befand sich Integra auf einer Konferenz, die über die Verteidigung des ganzen Landes entscheiden sollte. Penwood war auch dabei, und bekam selbst mit, wie mehrere Bewaffnete Männer den Raum stürmten und wenige Sekunden später zu Asche wurden, als Walter eingriff. Dieser Mann muss ihm irgendwie die Augen geöffnet haben.. denn er befahl all seinen Männern, sich in Sicherheit zu bringen, solange es noch ging. Sie lehnten ab, und blieben an seiner Seite.. Integra verlies ihn als einzige, weil sie das musste.” Ihre Stimme wurde leiser. “Und dann.. dann folgte sein wahrer Heldenmut. Es dauerte natürlich nicht lang, bis sie Naval One erstürmt hatten und Penwood gefangen nehmen wollten, aber in der Zwischenzeit hatte er bereits gehandelt und den ganzen Raum mit Sprengstoff versehen. Als die Nazis eindrangen, zündete er die Bombe und nahm sich selbst das Leben, um zweiundzwanzig von ihnen mit in den Tod zu reissen. Ein selbstloser Akt, der in jeder anderen Situation als brutaler Terrorismus angesehen würde... doch diese Nazis hätten mindestens das dreifache von dem Schaden anrichten können.” Penwood war sprachlos, als Seras aufhörte zu reden. “Er war ein kleiner Mann von rundlicher Statur, der immerzu gehänselt wurde... aber in dieser Stunde hatte er in seinem hellsten Licht geglänzt.” “Warum... warum erzählst du mir das, Seras?” fragte er, nachdem er seiner trockenen Kehle wieder etwas Luft gemacht hatte. “Warum lässt du mich nicht in dem Glauben, das er ein Messias war, der alle gerettet hatte?” “Weil er genauso angefangen hat, wie du. Wenn du glaubst, Heldenblut in deinen Adern zu haben, überschätzt du dich am Ende selbst.. aber wenn auch nur die geringste Chance besteht, das du so werden kannst wie er, indem dir jemand die Augen öffnet, dann muss ich das tun.” Seras stand wieder auf und sah ihn nicht an. “Ich weis nicht, was es benötigen wird, um dich aufzuwecken.. aber ich bin sicher, es wird die Zeit kommen, in der wirst du Integra`s Schatten nicht mehr brauchen, dich überwinden und selbst zur Legende werden. Schau dich nur mal in der Familie der Hellsings um... Abraham van Hellsing, ein Nichts, das zur Legende wurde. Arthur Hellsing, ein Trunkenbold und Frauenheld, der nur durch seine Taten den zweiten Weltkrieg beendet hat, und schliesslich Integra Fairbrook Wingates Hellsing, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens die restliche Welt vor einer Katastrophe ohne Gleichen beschützt hat. Das nächste Bild in der Gallerie wirst du sein, Gregory... da bin ich mir sicher.” Wieder war er sprachlos. Seine Vampirin hatte enormes Vertrauen in ihm, obwohl er noch nie etwas bedeutendes getan hatte. Tatsächlich fühlte er sich etwas selbstbewusster, stand auf und sprach frei herraus, was ihm auf der Seele lag, mitten in den Raum: “Seras.. wie wäre es, wenn ich dich heute mal ins Kino einlade...?” Als er aufstand, so energisch und tatenkräftig, blickte Seras auf, atemlos.... dann lies sie den Kopf hängen und grummelte. “Ach verdammt noch mal, Gregory, das haben wir doch schonmal durchgekaut. Du bist nicht mein Typ.” Es war offensichtlich, Pip hatte ein deutliches Idealbild in ihr hinterlassen. Sie stand auf mutige, selbstlose Männer, die auch mal einstecken konnten, die ihr Leben für sie riskieren würden... also alles andere als Penwood verkörperte. “Ähm.. ja, sicher, aber du hast in der letzten Zeit hart gearbeitet und hättest eine Pause verdient.” Eine Unbeholfenheit breitete sich wieder aus, aber er versuchte mit aller Kraft dagegen zu wirken. Seras seuftze tief. Was würde Pip an ihrer Stelle tun? Ihm einen Korb geben und sagen, das er nicht auf Männer wie ihn steht, oder ihm wenigstens die Chance dazu lassen, sie rumzukriegen? Das Telefon, das urplötzlich zu läuten begann, nahm ihr die Entscheidung ab. Sofort hob Penwood das Mobilteil aus der Station und drückte den Abnahmeknopf... binnen Sekunden jedoch entgleisten seine Gesichtszüge dramatisch, und er reichte es rüber zu Seras. “Für dich... es ist...” “Ich weis schon. Das hab ich schon erwartet.” To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)