Abenteuer im Mittelalter von Jenny-san ================================================================================ Kapitel 28: Die Tücken der Neuzeit ---------------------------------- "Es ist erneut fehlgeschlagen. Und als ob das nicht schon alles gewesen wäre, habe ich auch noch einen meiner Juwelensplitter an diesen Inu Yasha verloren." In seinem Schloss hatte Naraku seine Abkömmlinge um sich versammelt. Das zuletzt Geschehene hatte er soeben noch mal Revue passieren lassen und war nicht gerade begeistert von der erneuten Niederlage gewesen. "Keiner von euch konnte sich Inu Yasha oder Sesshoumaru bisher wirklich entgegenstellen", sprach der Hanyou weiter. Aus dem Seitenwinkel fiel sein Blick dabei auf Kuromaru. "Nicht mal du, Kuromaru. Und das, obwohl ich dich sogar aus einem Teil von Sesshoumaru erschaffen habe." Auf diese Bemerkung hin erwiderte Kuromaru aber nur ziemlich kaltschnäuzig: "Tse! Soll das etwa ein Vorwurf sein, Naraku? Vielleicht solltest du den Fehler lieber mal bei dir suchen und nicht immer bei mir oder einem anderen von uns!" Sogleich wurde er jedoch von einem mahnenden Blick seitens Naraku getroffen. "Dein Ton gefällt mir nicht!" Sofort verstummte Kuromaru und wandte spürbar wütend seinen Blick ab. Es fraß ihn förmlich auf, dass er Naraku so dermaßen ausgeliefert war, nur weil dieser ihn erschaffen hatte und sein Leben in der Hand hielt. "Vielleicht muss ich mir noch etwas anderes einfallen lassen", überlegte Naraku und wies seine Abkömmlinge schließlich mit einer Handbewegung an, zu gehen. "Das war's erstmal, ihr könnt gehen." Kagura, Kanna und Kuromaru kamen der Anweisung sogleich nach und verließen den Raum. Sie gingen über eine breite Holztreppe hinunter ins Erdgeschoss und betraten schließlich den großen Innenhofes des Schlosses. Mit einem abfälligen Blick schaute Kuromaru auf das Gebäude zurück. "Es gibt wirklich Momente, da würde ich diesem Kerl mit großem Genuss die Eingeweide aus dem Leib reißen!" "Sprich besser nicht zu laut", mahnte Kagura ihren Bruder sofort, wenngleich sie natürlich auch schon öfters das selbe gedacht hatte. "Was denkt sich Naraku eigentlich?", fragte sich Kuromaru schließlich weiter und wirkte mehr als angefressen. "Während er nur tatenlos herumsitzt, hüpfen wir durch die Gegend und erledigen die Drecksarbeit für ihn." Natürlich wollte sich Kuromaru Sesshoumaru selbst vorknöpfen, aber was Inu Yasha und die anderen anbelangte, sollte Naraku seiner Meinung nach doch selbst zusehen, wie er diese aus dem Weg räumen konnte. "Wir haben keine andere Wahl", sagte Kanna plötzlich auf Kuromarus Aussage hin. Wie üblich sprach sie sehr ruhig und scheinbar teilnahmslos. "Er hat uns in der Hand. Jeden Einzelnen von uns. Wenn er es will, kann er unser Dasein jederzeit beenden." Kagura und Kuromaru schwiegen zu Kannas Worten. Was sie eben gesagt hatte, war ihnen auch glasklar gewesen. Nach einem Moment der Ruhe richtete Kuromaru seinen Blick zu dem Zimmer, in welchem sich Naraku aufhielt, hinauf. "Hat einer von euch eigentlich eine Ahnung davon, was Naraku diesmal wieder für eine Suppe kocht?" Was er mit dieser Frage gemeint hatte, wussten Kagura und Kanna sofort. Sie hatten sie auch ganz deutlich gespürt; diese dunkle Aura, die sich neben Naraku in dem Raum. Sie kam aus einem der Gefäße, die auf dem Regal standen, welches an der Wand hing. Mit ziemlicher Sicherheit gingen die drei Abkömmlinge Narakus davon aus, dass ihr Schöpfer wieder etwas Neues bereithielt, um Inu Yasha und den anderen das Leben schwer zu machen. * ~ * ~ * ~ * ~ * "Kagome-chan und Kimie-chan sind bereits zwei Tage weg. Mich würde echt mal interessieren, wie es in der Welt der beiden so aussieht", sagte Ashitaka und kickte einen kleinen Stein fort. Unter einem Baum stehend beobachtete er wie die Leute im Dorf der Arbeit auf den Feldern nachgingen. Es war ein schöner sonniger Tag und angenehm friedlich. Eine willkommene Abwechslung zu den Kämpfen der letzten Zeit. "Aber hier ist doch ganz nett, oder?", fragte Ashitaka schließlich Sesshoumaru, der auf einem Ast des Baumes saß und seinem Cousin kommentarlos zuhörte. Dieser ließ es sich nicht nehmen, munter weiterzureden, während er seinen Blick etwas schweifen ließ: "Also, mir gefällt es hier. Die Leute sind freundlich, es ist schön ruhig, man kann sich richtig gut entspannen. Weißt du, ich... Hm?" Als Ashitaka, während er sprach, schließlich wieder den Baum hinaufgesehen hatte, bemerkte er daraufhin, dass sein "Gesprächspartner" gar nicht mehr da gewesen war. Ashitaka stand allein da. "Sesshoumaru?" Nachdem er sich einmal kurz umgesehen hatte, erblickte er den Älteren, wie dieser gerade in Richtung des Waldes ging. Sesshoumaru drehte sich nicht mal um. Schließlich war er ganz verschwunden. Ashitaka zog Augenbraue hoch und stemmte die Hände in die Hüften. "Also wirklich! Lässt er mich einfach so stehen..." Allerdings konnte er sich schon irgendwie denken, was Sesshoumaru jetzt wohl vorhatte und musste doch leicht lächeln. So beließ Ashitaka es einfach dabei und ging selbst nun wieder zu Kaedes Hütte zurück, wo auch die anderen waren. "Hallo, Ashitaka-san!", grüßte Rin den Youkai sofort, als dieser die Hütte betrat, blickte dann aber hinter diesen, um eventuell Sesshoumaru zu erspähen, den sie aber natürlich nicht fand. "Wo ist denn Sesshoumaru-sama?" "Der ist gerade weggegangen", erklärte Ashitaka. "Aber er kommt sicher bald wieder." Rin nahm die Antwort so hin und setzte sich wieder zu den anderen. "Wo bleiben die nur wieder?", fragte sich Inu Yasha ungeduldig und tippte dabei die ganze Zeit mit dem Finger auf dem Holzfußboden herum. Natürlich sprach er dabei von Kagome und Kimie, die sich momentan in der Neuzeit aufhielten. "Jetzt sei doch nicht immer so ungeduldig, Inu Yasha!", meinte Miroku. "Außerdem tut eine kleine Erholungspause uns allen mal ganz gut." "Das finde ich auch!", stimmte Shippou dem Mönch zu. Inu Yasha verzog aber nur missmutig das Gesicht, ehe er aufstand und die Hütte verließ. Kaede seufzte leicht auf: "Hach! Wenn er doch wenigstens nur einmal ruhig irgendwo sitzen bleiben und einfach mal abwarten könnte..." Ein einstimmiges Nicken ging daraufhin durch den Raum. In der Neuzeit schien das Leben seinen ganz gewohnten Gang zu nehmen. Die Ferien genießend hatte Kagome endlich mal wieder das Gefühl, wegen der Schule nicht zu sehr unter Druck zu stehen. Dennoch musste sie einiges nachholen, weshalb sie die letzten zwei Tage schon intensiv zum Lernen genutzt hatte. Kimie hatte es indessen so arrangieren können, dass sie noch etwas länger, als ursprünglich geplant, in Tokio bleiben würde. Da ihr das auch schon im Voraus von Kagomes Mutter angeboten wurde, bestand auch in der Hinsicht kein Problem. Im Moment saß sie mit Inuki zusammen in Kagomes Zimmer und unterhielt ich mit ihr etwas über den letzten Kampf. "Ob Inu Yasha auch Kagura und Kuromaru mit seinem Bakuryuuha erwischt hat?", fragte sich Kimie nachdenklich. In der Tat hatte scheinbar niemand gesehen oder mitbekommen, ob die beiden von Inu Yashas Angriff erwischt worden oder doch geflohen waren. Kagome, die an ihrem Schreibtisch saß und sich ein paar Schulbücher ansah, überlegte kurz. "Kann schon sein. Aber das werden wir wohl noch schnell genug erfahren." "Ja, spätestens dann, wenn sie uns wieder über den Weg laufen sollten." Es verging ein kurzer Moment der Stille, ehe sich Kagome etwas zögerlich an ihre Cousine wandte: "Kimie?" "Hm?" "Ich will ja nicht nerven, aber kann ich dich um etwas bitten?" "Sicher! Worum geht es denn?" "Du bist doch mit der Schule schon weiter als ich. Kannst du mir nicht etwas beim Lernen helfen? Durch meine Reisen ins Mittelalter habe ich unheimlich viel Stoff verpasst, und wenn ich mich nicht ranhalte, falle ich am Ende vielleicht sogar noch durch... Wenn wir wieder zurückgehen, werde ich auch einige Bücher mitnehmen müssen." In der Tat musste Kagome wohl wirklich sehr aufpassen. Wenn sie noch mehr Klausuren in den Sand setzen würde, würde es gefährlich eng für sie werden. Abwartend schaute sie Kimie an, die mit einem Lächeln antwortete: "Kein Problem! Ich helfe dir gern, wenn ich es kann." "Oh, vielen Dank! Du bist meine Rettung!", rief die Jüngere überglücklich und erleichtert aus. Mit etwas Hilfe an ihrer Seite hatte sie nicht mehr so sehr das Gefühl, mit ihren Problemen hinsichtlich der Schule zu sehr auf sich gestellt zu sein. "Und sonst?", fragte Kagome nach einer Weile neugierig. "Ich meine, was ist jetzt mit dir und Sesshoumaru?" Als Kimie auf die Frage hin aber nur etwas unschlüssig dreinschaute, weil sie damit im Moment wohl auch gar nicht gerechnet hatte, fügte Kagome noch hinzu: "Du hast doch heute Nacht bei ihm geschlafen." "Na ja... Also..." Für Kagome war es scheinbar wirklich nicht schwer zu erraten gewesen, wo Kimie die Nacht über geblieben war. Als Kimie am Morgen aber wieder aufgewacht war, war Sesshoumaru schon längst fort gewesen. Nur Rin war noch da gewesen. Sie war aber zu diesem Zeitpunkt wohl schon eine Weile wach gewesen und hatte schon etwas mit Inuki gespielt, der im Laufe des Morgens hinzugekommen sein musste. Kimie hatte Sesshoumaru seither auch nicht mehr gesehen oder gesprochen, bevor sie mit Kagome in die Neuzeit zurückgekehrt war. Während Kimie überlegte, fragte Kagome vorsichtig nach, was mit ihr los sei. Nach kurzem Zögern rang sich Kimie schließlich dazu durch, ihrer Cousine das zu erzählen, was vor kurzem zwischen ihr und Sesshoumaru vorgefallen war. Kagome hatte zunächst nur höchst aufmerksam zugehört, fiel dann aber regelrecht aus allen Wolken und ließ sogar vor Schreck ihr Schulbuch fallen, welches sie bis dahin in der Hand gehalten hatte. "Was?! DAS hat er getan?!", rief sie ungläubig aus, woraufhin sich Kimie sofort den Zeigefinger an die Lippen hielt. "Psssst! Bitte etwas leiser! Das muss ja nicht gleich ganz Japan mitbekommen!" Kagome entschuldigte sich hastig, ehe sie aber darauf drängte, mehr zu erfahren: "Also, das muss du mir aber genauer erzählen!" Sie schien sich nun doch ziemlich gut in die Situation ihrer drei Schulfreundinnen Yuka, Eri und Ayumi hineinversetzen zu können, wenn diese sie mal nach Inu Yasha ausgefragt hatten. Allerdings wollte Kagome Kimie keinesfalls auf die Nerven gehen. Diese erzählte ihrer Cousine nach einem Moment jedoch recht bereitwillig die Details. In der Zwischenzeit hatte Inuki Kagomes Schulbuch aufgehoben und es ihr zurückgegeben. Als Kimie ihre Erzählung beendet hatte, war Kagome scheinbar hin und weg. "Nein, ist das romantisch! Ein erster Kuss im Mondschein. Ein Traum!", schwärmte sie und bekam regelrecht leuchtende Augen. Aber gerade so was von Sesshoumaru? Wenn Inu Yasha das jemals erfahren sollte, würde der Hanyou wohl einen Herzinfarkt erleiden. Zumindest konnte sich Kagome das sehr gut vorstellen. "Gerade von Sesshoumaru hätte ich so was nun wirklich am allerwenigsten erwartet...", gestand Kagome schließlich Kimie gegenüber, wirkte aber immer noch äußerst entzückt. "Hach! Aber irgendwie beneide ich dich!" "Wenn du es als beneidenswert empfindest, nach deinem ersten Kuss gleich einfach so stehen gelassen zu werden...", meinte Kimie trocken und stützte den Kopf auf die Hand, obwohl sie für sich selbst zugeben musste, dass sie gerne an diesen Moment zurückdachte. "Aber es ist doch trotzdem ein wundervolles Erlebnis!", entgegnete Kagome auf die Aussage hin und schien ihrerseits nun etwas mit ihren Gedanken abzudriften. Kimie konnte sich schon denken, was gerade im Kopf ihrer Cousine vorzugehen schien. "Du wünschst dir wohl, Inu Yasha würde mal die Initiative ergreifen, oder?", fragte sie mit einem prüfendem Blick nach, woraufhin sich Kagome aber scheinbar sofort wieder aufs Übelste in die Realität zurückgerissen zu fühlen schien. "Ach! Darauf kann ich wohl lange warten...", meinte sie etwas mürrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und dann auch noch dieses Theater nach unserem letzten Kampf... Sicher ist er deswegen noch immer furchtbar beleidigt." "Vertrag dich doch einfach wieder mit ihm und entschuldige dich", schlug Kimie wie selbstverständlich vor. Kagome seufzte. "Würde ich ja gerne, aber wie soll ich das machen? Ich habe das Gefühl, eine einfache Entschuldigung wäre diesmal nicht genug..." "Dann versuch es doch auf einem anderen Weg." Damit griff Kimie nach einer Zeitschrift, die auf dem Tisch lag und schlug eine Seite mit Tipps für den kleinen Hunger zwischendurch auf. Sie deutete auf eines der Fotos und sagte: "Fang am besten hiermit an. Du weißt doch, was man sagt: Liebe geht durch den Magen." Kagome nahm die Zeitschrift an sich und ließ sich den Vorschlag noch einmal durch den Kopf gehen. "Hmm... Versuchen könnte man es ja mal..." Während die Mädchen sich noch etwas unterhielten, lag Inuki dösend neben Kagomes Schreibtisch auf dem Boden. Der Familie hatten Kagome und Kimie jedoch nicht erzählt, was es wirklich mit dem Hund auf sich hatte und solange kein Grund dafür bestand, wollten sie es auch dabei belassen. Man musste ja schließlich nicht alles breittreten, zumal Inuki sich ganz normal verhielt und keinerlei Auffälligkeiten an den Tag legte. Plötzlich spitzte Inuki jedoch seine Ohren und hob den Kopf. Sein Blick war genau auf die Zimmertür gerichtet. Der Hund stand auf und ging auf sie zu. Anschließend begann er, mit der Pfote leicht an der Tür zu kratzen. "Was hast du denn, Inuki?", fragte Kimie verdutzt, als Inuki sich nun auch noch auf die Hinterbeine stellte und scheinbar die Türklinke runterzudrücken versuchte. Gerade, als er das auch geschafft zu haben schien, klopfte es kurz an der Tür, woraufhin Inuki wieder von dieser abließ. Als Kagome den Besucher hereinbat, stand Souta vor den beiden Mädchen. "Nee-chan! Kimie! Da ist jemand für euch. Ein alter Bekannter, wenn man's so nennen will." Kaum hatte Souta die Tür geöffnet und das gesagt, war Inuki schon durch den geöffneten Türspalt geschlüpft und verschwunden. Scheinbar wollte er den Besucher als erster begrüßen. "Diese verfluchte Trödelei! Wo bleiben die beiden nur?!" Inu Yasha kurvte ungeduldig um den Knochenfresserbrunnen herum und fluchte dabei immer wieder leise vor sich hin. Er hasste es, zu warten und dass sich Kagome und Kimie nach seiner Ansicht derartig viel Zeit ließen, passte ihm überhaupt nicht. Zwar hatten seine Freunde gemeint, er solle sich nicht immer so aufführen, aber Inu Yasha hatte darauf eher wenig gegeben. Irgendwann wurde es dem Hanyou zu viel und er sprang in den Brunnen. Wenn die Mädchen nicht von selbst zurückkamen, würde er sie eben holen gehen. Es wäre ja schließlich nicht das erste Mal, dass er aus diesem Grund in die Neuzeit kam. Dort angekommen sprang Inu Yasha auch sogleich aus dem Brunnen und huschte schnell und unbemerkt über den Hof. Er öffnete die Schiebetür des Hauses, wo er zielgenau das Wohnzimmer ansteuerte. Sie waren hier, da war er sich ganz sicher. Den Griff an die Tür gelegt, öffnete der Hanyou nun die Schiebetür und wetterte sogleich los, ohne vorher eventuell noch ein Wort des Grußes loszuwerden: "Kagome! Sagt mal, was macht ihr beiden denn so lange?! Ihr seid spät d...!" Inu Yashas Worte blieben ihm aber sprichwörtlich im Hals stecken, als er außer der Familie nun noch jemand anders in dem Zimmer vorfand. Bevor er aber irgendetwas sagen konnte, fragte Souta überrascht: "Hallo, Inu Yasha-no-niichan! Was machst du denn hier?" Anstatt jedoch auf die Frage zu antworten, deutete der Hanyou nur völlig entgeistert und auch irgendwie entsetzt mit dem Finger auf Sesshoumaru, der völlig ruhig und kommentarlos ebenfalls in dem Zimmer saß. "Was hast DU denn hier verloren?!", fragte Inu Yasha, erhielt jedoch keine Antwort. "Hey! Ich spreche mit dir, du Idiot! Was hast du hier zu suchen?!", knurrte der Hanyou und kam auf seinen Halbbruder zu. Sesshoumaru, der mit dem Rücken an der Wand lehnte, schaute InuYasha nicht einmal an, als er gleichgültig antwortete: "Nenne mir nur einen guten Grund, weshalb ich dir eine Antwort schuldig wäre." Sofort ballte Inu Yasha wütend die Hand zur Faust, was aber sofort Kagome wieder auf den Plan rief. Eigentlich hatte sich das Mädchen bis eben mit ihrer Mutter und Kimie in der Küche aufgehalten, aber Inu Yashas Stimme war nicht zu überhören gewesen. "Inu Yasha! Osuwari!", befahl sie knapp, ehe die Sache mit Inu Yasha und Sesshoumaru eventuell noch aus dem Ruder gelaufen wäre. Allerdings war der Hanyou wenig begeistert von dieser Aktion gewesen, denn jetzt lag er praktisch genau vor Sesshoumaru auf dem Boden und ein noch erniedrigendes Gefühl konnte es für den Jüngeren wohl nicht mehr geben. "Kagome! Was soll denn das?!", fragte Inu Yasha aufgebracht. "Würdest du das bitte endlich mal sein lassen?!" Kagome, die eine rosafarbene Schürze trug, stand im Türrahmen zur Küche. "Erst, wenn du aufhörst, immer gleich so einen Aufstand zu machen!", entgegnete sie betont und stemmte entschieden die Hände in die Hüften. Das war aber keinesfalls das Ende gewesen, denn jetzt ging die wilde Diskussion darüber los, warum die Mädchen nicht schon viel früher zurückgekommen waren und sich stattdessen immer noch in ihrer Zeit aufhielten. Souta gähnte irgendwann gelangweilt und nahm die Fernbedienung vom Tisch, um den Fernseher einzuschalten. Während er jedoch durch die Kanäle zappte, fand er nichts, was ihn hätte interessieren können. Den lautstarken Streit von Kagome und Inu Yasha mit dem einen und die eigenartigen Geräusche dieser seltsamen Zauberkiste mit dem anderen Ohr wahrnehmend, begann Sesshoumarus Augenbraue irgendwann etwas zu zucken. Schließlich schien er genug zu haben und er zerteilte mit seiner Lichtpeitsche den Fernseher in zwei Hälften. Funken sprangen aus dem Gerät und auch eine kleine Explosion blieb nicht aus. Am Ende stieg nur noch etwas Rauch aus dem zerteilten Apparat empor. Sofort waren alle verstummt und auch Kimie kam nun aus der Küche hinzu, wobei ihr gleich der Fernseher ins Auge fiel. Es war ihr sofort klar, wer hier seine Finger im Spiel gehabt hatte. "Was war das für ein Lärm? Was ist passiert?", fragte Kagomes Mutter schließlich und kam ebenfalls ins Wohnzimmer. "Nichts Besonderes. Sesshoumaru hat nur den Fernseher geschrottet...", antwortete Kimie trocken und winkte ab. Während aber besonders Souta und der Großvater mit offenen Kinnladen zu dem Youkai starrten und der Kater Buyo sich schon längst verflüchtig hatte, blickte Inuki nur mit einem fragenden Blick zu Kagome und den anderen. "Na ja, wir wollten uns ohnehin einen neuen Fernseher kaufen", sagte Kagomes Mutter schließlich. "So brauchen wir das wenigstens nicht mehr vor uns her zu schieben." Ungläubiges Schweigen herrschte daraufhin im Raum und von der Familie trafen die Frau auch ebensolche Blicke. Kagomes Mutter hatte mal wie immer die Ruhe weg und schien sich wirklich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Nicht mal durch Sesshoumaru. Stattdessen kehrte die Frau nun wieder in die Küche zurück, als wäre nichts passiert. Zumindest schienen jetzt aber auch Kagome und Inu Yasha ihre Diskussion hiermit beendet zu haben. Kimie kam indessen auf Sesshoumaru zu. "Soviel also zum Fernseher, aber könnten wir uns trotzdem darauf einigen, dass du wenigstens das Haus stehen lässt?", fragte sie ihn mit prüfend hochgezogener Augenbraue, als sie jedoch die Stimme von Kagomes Mutter wahrnahm, die rief: "Kimie? Kannst du mir bitte noch mal kurz etwas helfen?" "Ja! Klar!", antwortete das Mädchen sofort. Bevor sie aber wieder in der Küche verschwand, fiel ihr Blick auf Inuki, der sich nun Sesshoumaru gegenübergesetzt hatte. Je länger man sich das so ansah, umso mehr hätte man den Eindruck bekommen können, die beiden würden ein kleines Gedankengespräch führen. Kurz darauf stand Inuki jedoch wieder auf und legte sich etwa einen halben Meter neben dem Youkai entfernt auf den Boden. Er schien Sesshoumaru gegenüber in keinster Weise mehr abgeneigt gewesen zu sein. Woran auch immer das gelegen haben mag. Kimie war noch immer überglücklich, dass Inuki wieder bei ihr und den anderen war. Und abgesehen davon, dass er nun auch eine dämonische Seite besaß, hatte er sich in keinster Weise verändert. Dass er sich eventuell verändert haben könnte, war wohl eine von Kimies größten Sorgen gewesen, aber diese waren zu ihrer Erleichterung unbegründet gewesen. Schließlich ging sie wieder in die Küche zurück. Auch Kagome wollte nun wieder ihrer Arbeit nachgehen, als Inu Yasha sie jedoch neugierig fragte: "Was machst du denn eigentlich, Kagome?" Kagome drehte sich zu dem Hanyou um und antwortete mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen: "Das ist noch geheim!" Da sie ihm gegenüber momentan wohl nicht gewillt war, mehr zu sagen, setzte sich Inu Yasha einfach im Wohnzimmer auf den Boden. Mittlerweile war Buyo wieder aufgetaucht und so vertrieb sich der Hanyou damit die Zeit, etwas mit ihm zu spielen. In der Küche war Kagome indessen eifrig damit beschäftigt, verschiedene Zutaten für ihr Vorhaben zusammenzusuchen, während ihre Mutter und Kimie das zuvor für das Mittagessen benutzte Geschirr abwuschen und in die Schränke zurückräumten. "Ach je! Ich habe ganz vergessen, dass ich noch einkaufen gehen wollte", sagte Kagomes Mutter plötzlich. Kimie wurde hellhörig und schlug ihrer Tante vor, dass sie die Einkäufe doch erledigen könnte. "Das ist nett von dir. Danke, Kimie", bedankte sich Kagomes Mutter und schrieb ihrer Nichte noch schnell einen Einkaufszettel. "Kimie?", sprach Kagome ihre Cousine plötzlich an, die sich daraufhin zu ihr umdrehte. "Ja? Was ist denn, Kagome?" "Hör mal, kannst du mir in dem Zusammenhang vielleicht einen kleinen Gefallen tun?" Als Kimie die Frage guten Gewissens bejahte, legte Kagome ihre Handflächen wie zum Gebet zusammen und bat: "Nimm Inu Yasha bitte mit. Wenn er die ganze Zeit hier bleibt, dann fühle ich mich so beobachtet..." Da Kimie genau wusste, was Kagome plante, hatte sie kein Problem damit, ihrer Cousine diese Bitte zu erfüllen. "Klar! Kein Problem!" Während Kimie von ihrer Tante noch den Einkaufszettel entgegen nahm, ging Kagome noch mal kurz in Wohnzimmer, wo sie sich sogleich an Inu Yasha wandte: "Inu Yasha!" "Ja? Was ist denn?" "Komm, begleite Kimie bitte zum Supermarkt." Auf diese Aufforderung hin, blickte der Hanyou jedoch zunächst nur etwas irritiert drein. "Supermarkt? Wieso das denn?" "Dann kannst du ihr beim Tragen der Einkaufstüten helfen", meinte Kagome mit einem Lächeln und griff nach etwas, was auf dem Wohnzimmertisch lag. "Ach ja! Und die hier solltest du besser aufsetzen." Damit setzte sie ihm eine Kappe auf den Kopf, um seine Ohren zu verstecken. Inu Yasha legte zwar zuerst den Kopf etwas schief, stellte aber keine weiteren Fragen und ließ sich dazu breittreten, Kimie zu begleiten. Diese kam nun ebenfalls aus der Küche. "Gut! Gehen wir?", fragte sie, nachdem sie noch ihre Tasche an sich genommen hatte. Inu Yasha nickte einverstanden und folgte dem Mädchen, das noch Inuki zu sich rief. Bevor sie aber mit ihm und Inu Yasha das Zimmer verließ, wandte sich Kimie noch einmal an Sesshoumaru: "Möchtest du nicht vielleicht auch mitkommen?" Sofort hatte Inu Yashas Gesicht jedoch einen ganz abneigenden Ausdruck angenommen, der sich noch verschlimmerte, als Sesshoumaru vom Boden aufstand und somit wohl seine Einverständniserklärung abgab. >Vor dem bin ich wohl nirgendwo sicher...<, dachte Inu Yasha mürrisch. "Danke, dass ihr mitgekommen seid", sagte Kimie an ihre beiden Begleiter gerichtet, als sie sich auf den Weg zum Supermarkt befanden. Bevor es aber losgehen konnte, hatten Sesshoumaru und Inu Yasha noch ihre Schwerter ablegen müssen. Es hätte sicher für noch mehr Aufsehen gesorgt, wenn die beiden, die auch so schon auf eine gewisse Weise auffielen, auch noch mit ihren Waffen durch die Stadt gezogen wären. Der Weg wurde zunächst eher schweigend fortgesetzt. Inu Yasha ließ aufmerksam seinen Blick schweifen, um die neuen Eindrücke besser einzufangen. Sesshoumaru hingegen schien nur starr nach vorne zu schauen. So gesehen, tat sich eine Weile nichts besonders. Als jedoch ein LKW an der kleinen Gruppe vorbeifuhr, hielt sich Inu Yasha sofort angewidert mit beiden Händen die Nase zu. "Urks! Wie das stinkt!" "Autoabgase", erklärte Kimie entschuldigend. "Tut mir ja leid für euch, aber so was ist hier ganz normal." Außer Inu Yasha schien aber auch Sesshoumaru dem typischen Geruch von Straßen, auf denen Autos entlangfuhren, mehr als abgeneigt gewesen zu sein. Zwar zeigte er es nicht so offen, wie Inu Yasha, aber auch Sesshoumaru rümpfte etwas die Nase und musste sich scheinbar auch einen kurzen Moment die Hand vor das Gesicht halten. Solche Gerüche war er schließlich nicht gewöhnt und sie brannten ziemlich gemein in der Nase. Aber nicht nur der Geruchssinn der mittelalterlichen Gäste wurde auf eine harte Probe gestellt. Auch ein ohrenbetäubender Lärm hallte nach einer Weile plötzlich durch die Luft. "Argh! Was ist das jetzt für ein Krach?!", rief Inu Yasha entsetzt aus und legte sich beide Hände auf den Kopf, um seine unter der Kappe versteckten Ohren zu schützen. Dieses unerträglich laute Geräusch stammte von einem Presslufthammer. "Das hier ist eine Baustelle. Hier wird ein neues Gebäude errichtet", rief Kimie gegen den Lärm an, wobei auch sie sich die Ohren zuhielt. Bevor sie aber deutlich machen konnte, dass es besser wäre, so schnell wie möglich weiterzugehen, verstummte der Lärm plötzlich und schnell war auch der Grund dafür erkannt: Sesshoumaru hatte den Presslufthammer einfach mit seiner Lichtpeitsche in seine Einzelteile zerlegt. Allerdings so schnell, dass keiner der umherstehenden Bauarbeiter etwas davon mitbekommen hatte. Alle starrten jetzt nur ziemlich perplex auf das zweigeteilte Objekt und rätselten, was eben passiert war. Inu Yasha, Inuki und Kimie sahen als einzige, wie Sesshoumaru seine Lichtpeitsche nach getaner Arbeit wieder zurückzog. Er zeigte keinerlei Regung, so dass man den Eindruck hätte bekommen können, er wäre die Unschuld vom Lande. "Ähm... Gehen wir besser weiter...", schlug Kimie hastig vor, ehe eventuell doch jemand Verdacht schöpfen würde, wenn sie noch länger da so herumstehen würden, und winkte Inu Yasha und Sesshoumaru eiligst zu sich. Ohne noch weiter auf die Baustelle zu achten, setzten sie ihren Weg fort. Kimie bat währenddessen Sesshoumaru jedoch, wenigstens die Menschen heil zu lassen und nach Möglichkeit keine Dämonenkräfte zu gebrauchen, solange sie nicht wieder zurück im Tempel der Higurashis waren. Der Youkai hatte darauf mit Schweigen geantwortet, dennoch glaubte Kimie, er würde sich daran halten. Zumindest hoffte sie das. So führte Kimie die beiden Gäste noch etwas durch die Straßen, als sie jedoch aus scheinbar unersichtlichem Grund an einer Ampel stehen blieb. Zumindest verstanden Inu Yasha und Sesshoumaru nicht so ganz, was das sollte, aber auch andere Leute standen scheinbar grundlos einfach so hier rum und schienen auf etwas zu warten. Nur auf was? "Und warum bleiben wir jetzt stehen?", fragte Inu Yasha verständnislos, woraufhin Kimie auf die Ampel auf der anderen Straßenseite deutete und antwortete: "Die Ampel zeigt rot. Das heißt, die Autos dürfen jetzt fahren und die Fußgänger müssen stehen bleiben. Wenn die Ampel umspringt, ist es umgekehrt." "Umspringt?" Inu Yasha fasste die Ampel daraufhin ganz genau ins Auge. Es machte irgendwie den Eindruck, als warte er darauf, dass sie sich jeden Moment in Bewegung setzen und auf einen anderen Platz hüpfen würde. Aber das rote Licht wechselte lediglich seine Farbe und seine Position, woraufhin Kimie sagte: "Jetzt dürfen wir rüber. Es ist grün." Während das Mädchen mit Inuki und die anderen Leute aber schon über die Straße gingen, blieben Inu Yasha und Sesshoumaru zunächst noch etwas auf der Stelle stehen. "Kagomes und Kimies Welt ist ja viel eigenartiger, als ich gedacht habe...", murmelte Inu Yasha in sich hinein, ehe er Kimie schließlich folgte, ebenso wie Sesshoumaru. Auch er fand vieles befremdlich, aber auch etwas lächerlich. Die Menschen machten es anhand irgendwelcher bunter Lichter abhängig, ob sie liefen oder stehen blieben und sie fuhren in diesen merkwürdige Gefährten auf vier Rädern herum, die sie "Autos" nannten und die auch noch furchtbar stanken. Dazu kam an vielen Stellen der nervenaufreibende Krach hinzu, der aber scheinbar von keinem weitere Beachtung fand. Und abgesehen davon waren auch viele der Gebäude mehr als eigenartig. Sie ragten oft hoch in den Himmel empor, waren so gut wie gar nicht aus Holz oder ähnlichem und sahen auch sonst recht seltsam aus. Vor einem dieser Gebäude blieb Kimie schließlich stehen. "Wir sind da! Das hier ist der Supermarkt", sagte sie und kramte in ihrer Tasche, aus der sie schließlich den Einkaufszettel hervorholte. "Mal sehen, wir brauchen Zwiebeln, Karotten, Milch, etwas Fleisch..." Nachdem sie sich die Liste noch einmal angesehen hatte, winkte sie Inu Yasha und Sesshoumaru zu sich, um mit ihnen in den Supermarkt zu gehen. Anschließend wies sie Inuki an, vor dem Laden zu warten. Brav setzte sich der Hund daher auch neben der Eingangstür auf die Straße und beobachtete ruhig, wie die drei den Laden betraten. "Warum hast du Inuki gesagt, er soll draußen auf uns warten?", fragte Inu Yasha, nachdem Kimie einen Einkaufkorb geholt hatte. Er fand es wirklich etwas befremdlich, dass wohl so ziemlich jeder in dieses Geschäft spazieren konnte, aber Inuki trotzdem draußen bleiben musste. "Hunde dürfen nicht in den Supermarkt", antwortete Kimie auf die Frage. "Das ist so vorgeschrieben." Als sie ihren beiden Begleitern jedoch nach Beantwortung der Frage kurz ansah, sahen diese etwas unschlüssig aus. Besonders Inu Yasha machte ein Gesicht, als hätte man ihm gerade eine völlig sinnfreie Story erzählt. "Was guckt ihr denn so?", fragte Kimie, woraufhin Inu Yasha jedoch abwinkte. "Nichts. Schon gut..." Das Mädchen beließ es dabei und wollte sich nun daran machen, die Besorgungen zu erledigen. "Also, dann folgt mir bitte! Und bleibt in meiner Nähe, okay?" Und während Kimie durch den Supermarkt ging und nach und nach die verschiedenen Lebensmittel in den Einkaufkorb legte, waren ihr Inu Yasha und Sesshoumaru stets auf den Fersen, wobei sie sich aber auch aufmerksam umsahen. Aber es gab nicht nur so einiges zu sehen. Auch viele verschiedene Gerüche kreuzten ihren Weg. Was ihre Begleiter jedoch taten, bekam Kimie nicht wirklich mit, da sie momentan zu sehr mit den Einkäufen beschäftigt war und wohl fest davon ausging, dass die beiden schon nichts anstellen würden. Als sie sich jedoch einmal an sie wenden wollte, wurde sie schnell eines Besseren belehrt. "Hey, Männer! Sagt mal, was...? Äh..." Denn als sich Kimie zu ihren Begleitern umgedreht hatte, waren diese nicht mehr da gewesen. "Inu Yasha...? Sesshoumaru...?" Und je mehr sie sich auch umsah, von den beiden fehlte jede Spur. Kimie wirkte, wie vom Blitz getroffen. >Nein! Das kann doch nicht wahr sein!? Wo zum Kuckuck sind die denn abgeblieben?!< Eiligst klapperte sie jeden Winkel des Supermarktes ab, um die beiden wieder zu finden. Nicht auszudenken, wenn sie etwas dummes anstellen würden, was sie hätte auffliegen lassen können! Als sie aber nach etwa fünf Minuten noch immer keine Spur hatte, wurde Kimie langsam panisch. Aber endlich hatte sie doch Erfolg und entdeckte einen der Ausreißer. "Inu Yasha!?", rief sie sofort den Namen des Hanyou, der sich auch sofort zu ihr umdrehte, jedoch nicht den Eindruck machte, als bereue er, dass er einfach abgehauen war. "Oh! Hallo, Kimie!" "Ja, von wegen!", entgegnete Kimie gereizt und stapfte auf Inu Yasha zu. "Ich habe dir und Sesshoumaru doch gesagt, dass ihr in meiner Nähe bleiben sollt!" "Entschuldige, aber als ich die hier entdeckt habe, habe ich das völlig verdrängt." Inu Yasha deutete auf ein Regal voller Fertignudeln. Dass er diese besonders gerne aß, war Kimie mittlerweile auch klar, dennoch hätte er ihr ihrer Meinung nach ruhig vorher Bescheid sagen können. "Können wir welche davon kaufen?", fragte Inu Yasha plötzlich und sah das Mädchen ganz erwartungsvoll an. Er hatte im Moment ein bisschen etwas von einem Kind, dass um etwas bat. Nach einem kurzen Moment antwortete Kimie einverstanden: "Von mir aus. Welche willst du denn?" "Hmm... Schwierig." Inu Yasha ließ den Blick prüfend das Regal rauf- und runterschweifen. Aber er konnte sich einfach nicht entscheiden. Es gab so viele verschiedene Sorten seiner heiß geliebten Fertignudeln, dass ihm die Auswahl mehr als schwer fiel. Währenddessen versuchte Kimie, Sesshoumaru irgendwo zu entdecken. "Sag mal, wo ist Sesshoumaru eigentlich?", fragte sie Inu Yasha, der sich aber scheinbar mehr auf seine Fertignudeln konzentrierte und nur mit den Schultern zuckte. "Keine Ahnung." Kimie überlegte kurz. "Nun, dann schlage ich vor, du bleibst hier und suchst dir in Ruhe das aus, was du haben möchtest, während ich ihn suchen gehe, okay?" Inu Yasha nickte einverstanden und so machte sich Kimie auf den Weg, um Sesshoumaru zu finden. Allerdings wusste sie nicht genau, wo sie ihn hätte suchen sollen. >Hmm... Wohin würde es Sesshoumaru in einen Supermarkt ziehen? Vielleicht in die Fleischabteilung? Oder Fisch? Oder ist er doch mehr vegetarisch veranlagt?< Und während sie sich so ihre Gedanken machte, kam Kimie so ziemlich an sämtlichen Abteilungen vorbei, bis sie ihren zweiten Begleiter schließlich mehr durch Zufall entdeckte. Aber wo sie ihn fand, ließ sie mehr als ungläubig dreinschauen. >Die Süßwarenabteilung?!< Tatsächlich fand Kimie den Youkai in der Süßwarenabteilung wieder. Allerdings schien er sich lediglich etwas umzusehen, aber allein die Tatsache, dass er ausgerechnet hier war, ließ Kimie zuerst in dem Glauben, sie hätte Halluzinationen. Schließlich kam sie aber doch auf Sesshoumaru zu und sprach ihn an: "Sesshoumaru! Du hättest ruhig etwas sagen können, wenn du einfach so verschwindest! Inu Yasha ist da auch nicht besser! Er ist übrigens bei den Fertignudeln, sofern er sich in der Zwischenzeit nicht wieder woanders herumtreibt." Als Sesshoumaru aber nicht den Anschein machte, als hätte er ihr zugehört, zumal er sie auch gar nicht ansah, hakte Kimie nach: "Hallohoo! Ich rede mit dir. Hast du mir eben zugehört?" Aber anstatt einer klaren Antwort kam nur eine Gegenfrage zurück: "Was soll das sein?" Sesshoumaru deutete auf die ganzen Produkte in den Regalen. Woher sollte er so was auch kennen? Im Mittelalter gab es so was schließlich nicht. "Das sind Süßwaren und Knabberzeug", antwortete Kimie sogleich. "Das sind so Kleinigkeiten, die man zwischendurch mal isst. Aber gehen wir jetzt lieber zu Inu Yasha zurück." Damit machte sie Anstalten, wieder zu gehen, als sie aber ein Geräusch hörte, das klang, als würde jemand nach einer Tüte greifen. Als Kimie sich umdrehte, sah sie gerade, wie Sesshoumaru ohne Hemmungen mit seiner Kralle eine der Bonbontüten aufschlitzte. Dem Mädchen fielen fast die Augen raus. "Hast du 'n Knall?! Du kannst doch nicht einfach die Tüte aufmachen!" Der anfängliche Schock wich schließlich einem erschöpften Seufzen. >Ich bin ja auch selber Schuld! Was schleppe ich gleich alle beide mit in den Supermarkt...?< "Ihr Menschen macht es euch scheinbar gerne umständlicher, als es nötig wäre", sagte Sesshoumaru plötzlich und riss Kimie wieder aus ihren Gedanken. "Wozu ist hier alles mehrmals verpackt?" Wie zur Präsentation hielt er ihr die offene Tüte hin, in welcher sich mehrere, noch mal einzeln extra verpackte Bonbons befanden. "Frag die Hersteller", antwortete Kimie müde. "Ich habe mir darüber noch nie den Kopf zerbrochen..." Anschließend nahm sie Sesshoumaru die Tüte ab. "Gib her! Ich muss die jetzt sowieso kaufen, nachdem du schon die Tüte aufgemacht hast. Ich weiß zwar nicht, was du damit bezwecken wolltest, allerdings sollte ich dir wohl der Fairness halber sagen, dass so ziemlich alles, was es hier gibt, Menschennahrung ist. Und darauf stehst du ja nicht wirklich, wenn ich mich recht erinnere." Kimie führte Sesshoumaru zu den Fertignudeln, wo sie auch Inu Yasha wieder fanden. Er hatte sich mittlerweile für eine Sorte entschieden und griff sich den entsprechenden Karton heraus. Schließlich fanden sich alle drei an der Kasse wieder. Allerdings waren sie nicht die einzigen, denn auch andere Leute waren um diese Zeit mit ihren Einkäufen beschäftigt gewesen. Inu Yasha kam sich im Moment vor, wie in einer Sardinenbüchse, außerdem konnte er diese Warterei nicht leiden. "Manno! Ist das ätzend, hier so herumzustehen!", beschwerte sich der Hanyou, woraufhin Kimie ihn gleich zurückpfiff: "Ist nun mal so. Hör bitte auf, dich zu beschweren! Die Leute gucken schon so komisch..." Ob dies aber an Inu Yashas Äußerungen oder doch mehr am ungewöhnlichen Kleidungsstil von ihm und Sesshoumaru lag, sei mal so hingestellt. Aber spätestens nach Sesshoumarus folgender Aktion schien die Sache klar gewesen zu sein. Anscheinend hatte nämlich auch er nicht mehr wirklich das Bedürfnis, so planlos inmitten einer Menschenschlange herumzustehen, also machte er einfach einen Satz und sprang über die Köpfe der anderen hinweg auf die andere Seite der Kasse, wo der Andrang nicht so groß war. Ehe Kimie wusste, wie ihr geschah, war Inu Yasha seinem Halbbruder auf dem selben Weg gefolgt, da er ihm keinesfalls nachstehen wollte. Dabei hatte er aber auch den Karton mit den Nudeln mitgenommen. "Viel besser!", sagte der Hanyou. "Da kommt man sich nicht so eingeengt vor." Kimie stand jetzt aber nur da, wie zur Salzsäule erstarrt. >Was habe ich nur verbrochen...?<, dachte sie verzweifelt und traute sich gar nicht, sich umzusehen, um eventuell die Reaktionen der umherstehenden Leute zu erkennen. >Jetzt kann ich mich eigentlich nur noch aufhängen...< Die Situation wurde auch besonders nicht dadurch besser, dass diese akrobatische Aktion der beiden Halbbrüder nun doch für reichlich Gesprächsstoff unter den anderen Kunden sorgte. Einige Leute stellten gar die Vermutung auf, Inu Yasha und Sesshoumaru wären Artisten und aus irgendeinem Zirkus entsprungen. Kimie schien währenddessen immer kleiner zu werden. Wäre es möglich gewesen, wäre sie wohl auf Flohgröße geschrumpft. "Nein, ich bin nicht hier... Ich bin unsichtbar..." Bis sie endlich dran war mit bezahlen, hielt sie stets den Blick gesenkt und starrte auf den Boden. Allerdings musste sie der Kassiererin aber noch klar machen, dass der "entführte" Nudelkarton ebenfalls noch zu ihren Einkäufen gehörte. Somit wusste nun so ziemlich jeder, dass die beiden eigenartigen Kunden zu ihr gehörten. Als sie endlich die gekauften Sachen an der Kasse bezahlt hatte, scheuchte Kimie ihre beiden Begleiter sofort förmlich aus dem Laden und auf dem Rückweg führte sie sie die einsamste Straße entlang, die man im Augenblick wohl finden konnte. Als die drei wieder zu Hause waren, fragte Kagome sogleich, ob alles gut gegangen war, woraufhin Kimie ihr erst nach anfänglicher Verweigerung doch noch völlig erledigt erzählte, was diese Einkaufstour für ein Spießroutenlauf gewesen war. Nachdem sie alles gehört hatte, konnte Kagome jedoch nicht anders, als laut loszulachen: "Ahahahaha!! Das ist ja herrlich! Dann war das ja so gesehen auch ein richtiges Abenteuer! Ich wäre wirklich zu gern dabei gewesen!" Kagome schlug mit der Hand auf den Wohnzimmertisch und kriegte sich fast nicht mehr ein. Kimie wirkte aber alles andere als belustigt. "Ja, ja! Wie heißt es doch gleich: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen..." "Jetzt guck doch nicht so mürrisch, Kimie!", winkte ihre Cousine mit einem beschwichtigenden Lächeln ab. Die Ältere verschränkte aber nur die Arme vor der Brust und meinte entschieden: "Eines will ich klarstellen: Beim nächsten Mal bleiben die beiden hier, sofern es ein nächstes Mal geben wird!" "Apropos! Können wir dann endlich wieder gehen?", murrte Inu Yasha daraufhin. "Ich werde wohl nie verstehen können, wie man nur so ätzend lange rumtrödeln kann!" Kagome warf ihm daraufhin doch einen etwas beleidigten Blick zu, ehe sie kurz und knapp befahl: "Osuwari!" Vor den Augen aller küsste Inu Yasha nun erneut den Boden. "Ungh... Wofür war das denn schon wieder?!", fragte er wütend. Das fragte sich Kimie im ersten Moment allerdings auch etwas irritiert. Wollte sich Kagome nicht eigentlich wieder mit Inu Yasha versöhnen und hatte extra deswegen auch etwas vorbereitet? >Hmm... Hat das vielleicht System?<, fragte sie sich nachdenklich. Sesshoumaru entwich beim Anblick seines Halbbruder hingegen nur ein kurzes amüsiertes Lächeln, das auch etwas Herablassendes an sich hatte. "Inu Yasha, du stehst ja dem Anschein nach sehr unter der Kontrolle dieses Menschenmädchens. Aber zu einem Hanyou passt so was auch ganz gut." Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde stand Inu Yasha wieder auf seinen Beinen und hob drohend die rechte Faust. "Suchst du etwa Streit?!", fragte er den Älteren aufgebracht, woraufhin Kimie sich nun entnervt einmischte: "Jetzt haltet mal die Klappe, ihr Streithähne! Es Ihr seid echt wie kleine Kinder! Fehlt nur noch, das sich einer von euch am Ende noch weh tut und anfängt zu heulen!" "Wer heult denn hier?! Ich bin es doch schließlich nicht, der hier ständig rumpöbelt, sondern der Idiot da!", protestierte Inu Yasha und deutete mit dem Finger auf Sesshoumaru, der jedoch keine Miene verzog. Wie immer wirkte er wie die Ruhe selbst. Plötzlich stand Kimie auf und meinte: "Ich geh auf mein Zimmer. Muss mich mal etwas hinlegen..." Als sie das Wohnzimmer verließ, folgte Inuki ihr sogleich. Auch Kagome wollte etwas auf ihr Zimmer gehen, wobei sie von Inu Yasha begleitet wurde. Sesshoumaru war so gesehen noch der einzige gewesen, der sich im Wohnzimmer aufhielt. Nebenan arbeitete Kagomes Mutter etwas in der Küche. Wo aber Souta und der Großvater im Augenblick waren, war unklar. Vermutlich hatten auch sie etwas sich auf ihre Zimmer zurückgezogen. Mit einem Mal machte aber auch Sesshoumaru Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Kaum war er aus der Tür getreten, hörte er es jedoch an der Eingangstür läuten und kurz darauf die Stimme von Kagomes Mutter, die rief: "Kann mal bitte jemand zur Tür gehen?" Anscheinend hatte sie nicht mitbekommen, dass so ziemlich alle sich etwas zurückgezogen hatten und Sesshoumaru im Moment der Einzige gewesen war, der in unmittelbarer Nähe zur Tür stand. Obwohl es ihm auch eigentlich hätte egal sein könne, öffnete er doch schließlich die Eingangstür und sah sich kurz darauf drei jungen Mädchen gegenüber. "Oh! Hallo, guten Tag", grüßte ihn das Mädchen mit leicht gewelltem Haar scheinbar etwas überrascht von dem Fremden und das zweite, dass einen gelben Haarreifen trug, fügte hinzu: "Entschuldigen Sie bitte die Störung. Wir sind Freundinnen von Kagome. Können Sie uns bitte sagen, ob sie zu Hause ist?" Diese Frage erübrigte sich jedoch, denn nun kam Kagome ebenfalls zur Tür, da sie das Läuten ebenfalls gehört hatte. Sofort erkannte sie ihre drei Freundinnen. Dass Sesshoumaru dabei war, schien sie im Moment eher weniger zu stören, stattdessen begrüßte sie nun die anderen Mädchen: "Hallo, Yuka! Eri! Ayumi-chan! Was macht ihr denn hier?" "Wir wollten dich mal besuchen und fragen, wie's dir geht", antwortete Yuka. "Nicht, dass du eventuell einen Rückfall erlitten oder gar eine neue Krankheit bekommen hast." "Nein, das habe ich nicht", entgegnete Kagome mit einem leicht verlegenen Lächeln. "Die Ferien eignen sich wirklich hervorragend zum Ausruhen." Es wurden kurz kleinere Neuigkeiten untereinander ausgetauscht, als Ayumi erneut einen etwas zögerlichen Blick auf Sesshoumaru warf, der ebenfalls noch immer im Eingangsbereich des Hauses stand. "Und wer ist das?" Erst in diesem Moment schien Kagome doch etwas in Erklärungsnot zu geraten. Verunsichert schaute sie hinter sich. "Äh... Tja, das ist... Äh..." "Wer ist denn an der Tür, Kagome?", hörte man plötzlich Kimie fragen und kurz darauf stand diese ebenfalls im Eingangsbereich. Kagome atmete etwas erleichtert auf. Zumindest fühlte sie sich so gesehen nicht mehr so allein und ausgeliefert. Bestimmt würden ihren Freundinnen schließlich noch so einige Fragen einfallen. "Nanu? Das ist doch Kimie-san!", erkannte Eri die Cousine ihrer Freundin sogleich. Auch Kimie erkannte die drei besten Schulfreundinnen von Kagome natürlich. "Hallo! Lange nicht mehr gesehen", sagte sie lächelnd. "Wie geht es euch?" "Sehr gut! Und dir?", fragte Ayumi, woraufhin Kimie antwortete: "Auch gut, danke! Wollt ihr Kagome besuchen?" Yuka nickte. "Ja, genau. Sie hat uns aber noch nicht verraten, wer das da ist." Das Mädchen deutete mit dem Finger auf Sesshoumaru. Dabei fielen ihr besonders der Halbmond und die roten Zeichnungen in seinem Gesicht auf. "Sieht ja schon irgendwie interessant aus. Sind das Tätowierungen?" Aber auch sein weiß-silbernes Haar erregte die Aufmerksamkeit von Kagomes Freundinnen. Bevor aber entweder Kimie oder Kagome etwas auf Yukas zuvor gestellte Frage erwidern konnten, fragte Eri äußerst neugierig: "Sag schon, Kagome! Ist das vielleicht sogar dein geheimnisvoller Freund?" Sofort hatte Kagome verneinend die Hände gehoben und den Kopf geschüttelt, als Kimie nach kurzem Zögern sagte: "Also, eigentlich gehört er ja zu mir! Mehr oder weniger jedenfalls..." Was hätte sie auch sonst sagen sollen? Eigentlich hatte sie das auch nur gesagt, um Kagomes Freundinnen von ihrer Cousine etwas abzulenken. Diese waren jedoch sogleich hellhörig geworden. "Dann ist das also dein Freund, Kimie-san?", fragte Yuka. "Freund?", fragte Kimie etwas irritiert zurück und kratzte sich verunsichert am Kopf. "Na ja, nicht wirklich... Also, nicht direkt..." "Jetzt sag bloß nicht, du hast auch so ein Problem mit den Männern, wie Kagome!?", rief Eri völlig entgeistert aus. "Gibt es bei dir etwa auch mehrere Typen gleichzeitig, die hinter dir her sind?" "Mehrere Typen gleichzeitig?" Kimie starrte etwas unschlüssig zu Kagome, die im Moment aber nur etwas hilflos mit dem Kopf schütteln konnte. "Soll das etwa heißen, du hast ihr nichts davon gesagt, Kagome? Dass es gleich mehrere Kerle auf dich abgesehen haben?", fragte Yuka ungläubig nach, ehe sie sich zu ihren beiden Klassenkameradinnen umwandte. "Also, außer Houjou waren da doch noch zwei, oder?" "Stimmt!", bestätigte Eri ihre Freundin. "Zum Einen ist da ja ihr eigentlicher Freund, dieser geheimnisvolle Typ, der immer so ungehobelt und unverschämt ist, und dann gibt's da noch diesen Kouga, auf den Kagomes Freund so eifersüchtig ist." "Aber war da nicht noch einer?", fragte Yuka daraufhin. "Der, der jede Frau fragt, ob sie ein Kind mit ihm haben wolle und der auch Kagome das gefragt hat." Während die drei Mädchen nun wild anfingen zu diskutieren, wandte sich Kimie flüsternd an Kagome: "Sag mal, was hast du ihnen denn alles erzählt?" "Eigentlich nicht viel", antwortete Kagome ebenso leise. "Nur so ein paar Kleinigkeiten, aber die haben wohl gereicht, um ordentlich Gesprächsstoff zu produzieren..." Als Ayumi aber plötzlich nach Sesshoumarus Namen und seiner Herkunft fragte, standen Kagome und Kimie sprichwörtlich die Haare zu Berge. Auf keinen Fall durfte dieses Thema noch mehr breitgetreten werden. Wer weiß, was in einem ungeachteten Moment eventuell noch alles ausgeplaudert werden würde? Und keinesfalls durfte den drei Mädchen doch noch auffallen, dass Sesshoumaru nicht der war, wofür sie ihn im Moment noch hielten. Also sagte Kimie nun wie aus der Pistole geschossen: "Tja, ich würde wirklich gerne noch etwas länger mit euch plaudern, aber ich muss jetzt wieder weg! Genauer gesagt: Wir müssen weg!" Damit ergriff sie mehr aus einem Impuls heraus Sesshoumarus Hand und zog ihn im Weggehen hinter sich her. "Also, schönen Tag noch!" Glücklicherweise ließ sich Sesshoumaru widerstandslos wegziehen und so konnte Kimie ihn mit ins Gästezimmer, wo sie während ihres Aufenthaltes wohnte, befördern. Es ging die Treppe hoch und es schien, als würde die Anspannung zentnerweise von Kagome fallen, als sie die Zimmertür ins Schloss fallen hörte. Aber kaum waren Sesshoumaru und Kimie fort gewesen, hörte sie Yuka fragen: "Was ist denn plötzlich mit Kimie-san los?" "Äh... Nichts Besonderes. Hehe... Lassen wir das, okay?" Kagome bat ihre drei Freundinnen schließlich ins Wohnzimmer, wo sie sich in Ruhe etwas unterhalten konnten. Inu Yasha befand sich derweil noch in Kagomes Zimmer und hatte von ihr zuvor die Anweisung erhalten, sich nicht zu zeigen, was er auch wirklich nicht tat. Langweilig wurde ihm aber nicht, da er sich etwas mit Souta, der nach einem Moment ins Zimmer seiner Schwester gekommen war, unterhielt und dabei etwas mit Buyo spielte, wie er es meistens tat. Währenddessen lag Kimie völlig mit den Nerven am Ende auf ihrem Bett in ihrem Zimmer und starrte an die Decke. Inuki saß daneben auf dem Boden und blickte neugierig zu dem Mädchen hoch, das in sich hineinmurmelte: "Was für ein Tag... Hoffentlich war das vorerst das letzte heikle Erlebnis..." "Wozu die ganze Aufregung?", fragte Sesshoumaru verständnislos und spielte damit auch auf Kimies Nervosität während des Einkaufens an. "Gibt es dafür einen besonderen Grund?" Kimie drehte sich daraufhin zur Seite und lenkte ihren Blick in seine Richtung. "Ja, in der Tat", begann sie. "Die Menschen in dieser Zeit kennen nämlich keine Youkai oder so was, und wenn du oder Inu Yasha in der Öffentlichkeit mit euren Kräften auffallt, dann wäre hier ganz schön die Hölle los. Hier ist eben einiges anders, als in eurer Zeit." Das hatte Sesshoumaru mittlerweile aber auch mitbekommen, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Stattdessen ließ er seinen Blick etwas durch das Zimmer schweifen. Allerdings gab es nichts, was seine Aufmerksamkeit sonderlich auf sich zog. Irgendwann hörte er jedoch die ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge von Kimie, wonach sie wohl eingeschlafen war. Auch mit Inuki war momentan scheinbar nicht viel anzufangen gewesen. Zwar schlief er nicht, aber er lag neben dem Bett und schien nicht gewillt gewesen zu sein, momentan groß was zu machen. Und Sesshoumaru? Er konnte im Augenblick auch nicht viel machen. Sicher wäre ihm so einiges eingefallen, aber dann hätte er nach der Aussage von Kimie zufolge wohl für einiges Aufsehen gesorgt. So setzte er sich einfach auf den Boden und wartete ab. Es war inzwischen später Nachmittag. Kagomes Freundinnen waren schon seit einer Weile wieder fort und es schien so, als könnten sich alle nun noch etwas entspannen. Inu Yasha hatte Kagomes Zimmer schon vor einiger Zeit wieder verlassen und saß nun auf dem Heiligen Baum, von wo er die kleinen vorbeiziehenden Wolken Himmel beobachtete. Plötzlich hörte er, wie eine wohlbekannte Stimme seinen Namen rief: "Inu Yasha!" Als der Hanyou seinen Blick daraufhin nach unten richtete, entdeckte er Kagome, die am Baum stand und zu ihm hinaufsah. "Was ist denn, Kagome?", fragte er, woraufhin sie ihn zu sich hinunterwinkte. Etwas irritiert kam Inu Yasha der Aufforderung nach und sprang von dem Baum. Gleich darauf hielt ihm Kagome mit einem freundlichen Lächeln ein kleines Päckchen, was in ein gelbes Tuch gewickelt war, entgegen. "Hier, bitte." "Was ist das denn?", fragte Inu Yasha während er das Present entgegennahm. Er entfernte das Tuch und zum Vorschein kam eine Lunchbox, wie sie Kagome für die Schule benutzte, um darin ihr zweites Frühstück zu transportieren. Als er den Deckel entfernte, entdeckte Inu Yasha in der einen Hälfte der Box eine ordentliche Portion Reis und in der anderen verschiedene Kleinigkeiten als Beilagen. Ein etwas unschlüssig wirkender Gesichtsausdruck fiel nun auf Kagome. "Ich hoffe, es schmeckt dir. Das habe ich für dich gemacht. Als Entschuldigung", erklärte sie Inu Yasha, der daraufhin eine Augenbraue hochzog. "Entschuldigung?" Kagome nickte etwas verlegen. "Ja, wegen gestern. Und das von vorhin tut mir auch leid, ehrlich. Das war nicht so gemeint." Inu Yasha blickte noch einmal auf das Essen. Für sich selbst schlussfolgerte er, dass Kagome ihn vorhin wohl deswegen nicht in die Küche lassen wollte. "Das war wirklich nicht gerade nett von dir, wenn ich das so nennen darf", meinte er jedoch schließlich auf die Aussage des Mädchens hin, was auch etwas vorwurfsvoll klang. Dies wurde unterstützt durch den leicht tadelnden Blick des Hanyou. "Aber ich hatte ja aber wohl auch allen Grund, so zu reagieren!", rechtfertigte sich Kagome sogleich. "Immerhin hast du dich bei unserem letzten Kampf in höchste Lebensgefahr begeben! Dir hätte sonst was passieren können, hast du daran überhaupt einen einzigen Gedanken verschwendet?! Und dass du danach auch noch so abweisend warst, fand ich mehr als unverschämt von dir! Dabei habe ich mir solche Sorgen um dich gemacht!" Inu Yasha schaute nun doch etwas irritiert drein. Eigentlich hatte er mit seiner Aussage auf Kagomes "Osuwari"-Kommandos von vorhin angesprochen. Er hatte nicht erwartet, dass Kagome seine Worte auf die Ereignisse des letzten Kampfes beziehen würde. Kagome hingegen senkte nun ihren Blick. Irgendwie war eben alles wieder in ihr hochgekommen. Die Erinnerung daran, welche Ängste sie wegen Inu Yasha hatte. Der Gedanke, ihn eventuell verlieren zu können, war für sie ein Albtraum. Auf die Aussage des Mädchen, legte Inu Yasha die Lunchbox kurz auf den Boden ab und erwiderte nach einem Moment ruhig aber betont: "Tut mir Leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast, Kagome. Aber ich konnte nicht einfach nur tatenlos herumsitzen, ich musste etwas tun. Ich wollte dir helfen. Wenn dir etwas zugestoßen wäre, hätte ich mir das in meinem ganzen Leben niemals verzeihen können." Kagome war sichtlich überrascht. So offen hatte sie Inu Yasha bisher wohl noch nie oder nur selten reden gehört und schon gar nicht, wenn es dabei um sie ging. Sie schaute auf und ein leichter Hauch von Röte legte sich auf ihr Gesicht. Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, fand sie sich plötzlich auch noch in seinen Armen wieder. "I-Inu Yasha...?" "Ich muss dir etwas sagen", sagte Inu Yasha leise, woraufhin Kagome sofort verstummte und ihm zuhörte. "Ich hatte wirklich Angst... Ich hatte Angst, dich nie wieder zu sehen. Dass ich da war, als du in Gefahr warst und ich trotzdem nichts tun konnte, um dich zu retten... dieses Gefühl war furchtbar." Als er sie so im Arm hielt, fühlte sich Kagome unbeschreiblich. Und seine Worte hörte sie noch eine ganze Weile, als würden sie sich in ihrem Kopf mehrmals wiederholen. Schließlich überwand sich auch Kagome dazu, ihre Arme um Inu Yasha zu legen, der sie daraufhin noch etwas mehr an sich drückte. Wie lange die beiden so unter dem Baum standen, wussten sie nicht. Es schien, als wäre die Zeit für sie in diesem Moment stehen geblieben. Irgendwann löste Inu Yasha die Umarmung jedoch wieder und schaute Kagome direkt in die Augen. "Ich will dich niemals verlieren, Kagome. Was auch geschehen mag." Kagome senkte zunächst etwas verlegen den Blick, sah dann aber wieder auf und erwiderte: "Das gleiche gilt auch für mich." Als er Kagomes Blick wahrnahm, wandte Inu Yasha seine Augen nach einem Moment etwas verlegen von ihr ab. Man hätte vermuten können, auch er wäre leicht rot geworden. Kurz darauf schaute er jedoch wieder auf, woraufhin Kagome ihn anlächelte. Auch auf Inu Yashas Gesicht kam nun ein kleines Lächeln zum Vorschein. "Nun... Ich glaube, jetzt werde ich mal dein Mitbringsel probieren", sagte er schließlich und hob die Lunchbox wieder vom Boden auf. Und während sich Inu Yasha nun mit den von Kagome mitgebrachten Stäbchen eine Portion des Essens in den Mund steckte, beobachtete Kagome ihn. "Und?", fragte sie ihn nach einem Moment mit abwartendem Blick. Inu Yasha sah Kagome auf die Frage hin an und antwortete ehrlich: "Wirklich lecker!" Kagome lächelte zufrieden. "Das freut mich!" Zusammen mit Inu Yasha setzte sie sich nun unter dem Baum ins Gras. Solche Momente der Ruhe wünschten sich wohl beide zu gerne etwas häufiger. Als es bereits Abend wurde, gab Inu Yasha sein Einverständnis, dass alle erst am nächsten Morgen ins Mittelalter zurückkehren würden. Jetzt lohnte sich dieses Vorhaben eh nicht mehr. Allerdings hatte Sesshoumaru kurz darauf wortlos das Haus verlassen, als der Beschluss gefasst worden war. Die anderen vermuteten, er wollte dennoch schon mal zurückkehren. Nach dem Abendessen machten sich alle frühzeitig bettfertig. Kagome unterhielt sich in ihrem Zimmer jedoch noch etwas mit Inu Yasha. Die beiden saßen zusammen auf Kagomes Bett, während nur die kleine Nachttischlampe dem Raum etwas Licht spendete. Irgendwann legte sie sich jedoch schlafen, wobei Inu Yasha bei ihr blieb. Wie so oft im Mittelalter, so wachte er auch in dieser Nacht über Kagomes Schlaf. Kimie schlief hingegen schon eine ganze Weile. Auch, wenn sie am Nachmittag schon etwas Schlaf gehabt hatte, sie war trotzdem ziemlich müde gewesen. Und außerdem mussten alle am nächsten Morgen zeitig zurück ins Mittelalter. Aber irgendwie schlief Kimie diesmal etwas unruhig. Sie wachte zwischendurch öfters auf und befand sich die meiste Zeit mehr in einer Art Halbschlaf. Es verging noch eine gewisse Zeit, bis Kimie etwas hörte und das Gefühl bekam, jemand würde sie beobachten. Allerdings wusste sie nicht, ob dies nur Einbildung oder Realität war. Es schien sie zunächst auch nicht sonderlich zu beunruhigen, da Inuki keinen Mucks von sich gab. Schließlich öffnete Kimie aber doch ihre Augen und drehte sich um. Als sie das jedoch getan hatte und als erstes diese Gestalt im dunklen Zimmer stehen sah, erschrak sie im ersten Moment heftig. Sofort saß sie aufrecht in ihrem Bett und dachte, ihr Herz würde stehen bleiben. Bevor sie aber eventuell noch laut los geschrien hätte, glaubte sie, die Gestalt zu erkennen. Kimie schaltete daraufhin das Licht ihrer Nachttischlampe ein und sah sich sogleich in ihrer Vermutung bestätigt. "Sesshoumaru!?", erkannte sie den Besucher mit einer Mischung aus Überraschung und kleinem Schock. Der Youkai musste kurz zuvor durch das Fenster in das Zimmer gekommen sein. Das Öffnen und Schließen des Fensters war wohl auch das Geräusch gewesen, was das Mädchen zuvor gehört hatte. Kimie ließ einen lauten Seufzer verlauten: "Uff! Himmel, musst du dich hier so hereinschleichen? Ich hätte fast 'nen Herzinfarkt bekommen! Was machst du überhaupt noch hier? Ich dachte, du wärst schon wieder zurückgegangen." "Ich war auch kurzzeitig wieder zurückgekehrt", gab Sesshoumaru unbeeindruckt zur Antwort. Kimie zog aber nur prüfend eine Augenbraue hoch. Warum war er dann jetzt wieder zurückgekommen? Ein Blick auf ihren Wecker zeigte Kimie an, dass es kurz nach Mitternacht war. "Schlaf jetzt wieder!", kam es plötzlich von Sesshoumaru, während er sich nun auf den Boden setzte und mit dem Rücken an die Wand lehnte. "Wir wollen zeitig aufbrechen." Jetzt konnte Kimie aber beim besten Willen nicht mehr so schnell einschlafen. Dieser kleine Schock hatte es geschafft, sie hellwach werden zu lassen. Also stützte sie lediglich den Kopf auf die Hand, während sie sich wieder hinlegte und zu Sesshoumaru rüberschaute. "Sorry, aber jetzt bin ich hellwach", meinte sie und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: "Im Übrigen würde ich mich sowieso gerne mal etwas ausgiebiger mit dir unterhalten, Sesshoumaru. Die Gelegenheit passt doch. Jetzt hört auch kein anderer zu, wenn dich das ansonsten gestört haben sollte. Außerdem haben wir uns doch schon mal etwas länger unterhalten. Als wir uns kennen gelernt haben. Das war kurz nachdem Inuki dich angegriffen hatte." "Ich erinnere mich", entgegnete Sesshoumaru knapp. "Und außerdem bist du mir noch eine Antwort schuldig", meinte Kimie nun, woraufhin Sesshoumaru aufschaute. "Du weißt schon", hakte sie nach. "Ich habe dich letztens gefragt, was du jetzt über mich denkst. Du hast nur gemeint, ich solle dir nicht nachlaufen. Was auch immer das nach deiner Ansicht heißen mag..." Es verging ein Augenblick der Stille. Die ganze Zeit über schaute Kimie Sesshoumaru aufmerksam an und wartete gespannt auf eine Antwort. Zunächst erwiderte er nichts, doch plötzlich sagte er: "Ob man meiner würdig, mache ich auch daran fest, ob man in der Lage ist, auch selbst zu kämpfen und sich zu verteidigen." Aus dieser Aussage wurde Kimie zunächst aber nicht ganz schlau. "Wie? Ich verstehe nicht ganz..." "Du hast gezeigt, dass du kämpfen kannst, wenn es darauf ankommt", antwortete er. Kimie setzte sich wieder auf und ließ sich das eben Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen. Was genau wollte Sesshoumaru damit sagen? "Nun gut, und was hat dir diese Erkenntnis jetzt gebracht?", fragte sie schließlich nach, woraufhin er antwortete: "Die Ansicht, dass du stärker geworden und auch in der Lage bist, dich selbst und gegebenenfalls auch andere zu verteidigen." >Das ist ja alles schön und gut... Aber was habe ich jetzt davon?<, dachte Kimie irritiert und schaute auch ebenso drein. Und als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, fuhr Sesshoumaru sogleich fort: "Ich stehe grundsätzlich zu dem, was ich tue oder wofür ich mich entscheide. Und wenn ich mich dazu entscheide, ein Menschenmädchen als meine Gefährtin auszuwählen, dann werde ich auch dazu stehen." Zunächst schien es so, als müsste Kimie das eben Gesagt noch mal verarbeiten. Nachdem sie aber kurz überlegt hatte, schien der Groschen doch langsam gefallen zu sein. "Was?! Soll das etwa heißen... ich soll...?" Verunsichert deutete sie mit dem Finger auf sich selbst. Sesshoumaru antwortete sogleich: "Ja. Und da von deiner Seite her wohl keine Einwände bestehen dürften, dürfte das hiermit klar sein." "Du bist ja sehr von dir überzeugt...", meinte Kimie trocken, nachdem die erste Überraschung wieder gewichen war. >Wie romantisch ist das denn bitte...?<, dachte sie ironisch, hatte aber so gesehen wenigstens endlich die Antwort auf ihre Frage erhalten. Diese noch mal gedanklich durchgehend, bedeuteten Sesshoumarus Worte ja aber eigentlich wirklich soviel wie, dass er sich zu ihr bekannte. Nur hatte er wohl seine eigene Art, das auszudrücken. Kimie musste nun doch leicht lächeln. Eigentlich hätte sie Sesshoumaru nun zu gerne noch das eine oder andere gefragt, entschied sich jedoch dazu, es erstmal dabei zu belassen. Dennoch entwich ihr ein leises Kichern. "Was ist daran denn so lustig?", fragte Sesshoumaru verständnislos, als er Kimies Kichern vernahm. Sie winkte jedoch ab. "Nichts! Schon gut." Jetzt löschte Kimie wieder das Licht ihrer Nachttischlampe und legte sich wieder ins Bett. "Also, gute Nacht", sagte sie noch an Sesshoumaru gerichtet, ehe sie ihre Augen schloss. Auch Inuki legte sich nun wieder schlafen, wobei er das Gespräch bis eben höchst aufmerksam mitverfolgt hatte. Es schien, als wusste er genau, was der Inhalt der Unterhaltung zwischen seiner Herrin und Sesshoumaru gewesen war. Bevor auch er zum Schlafen die Augen schloss, blickte Inuki aber noch einmal in die Richtung des Youkai, als wollte er sagen: "Jetzt ist die Katze wohl endlich aus dem Sack, was?" Und als ob er das allein anhand des Blickes genau verstanden hätte, blickte Sesshoumaru zu dem Hund zurück. Als Inuki daraufhin jedoch die Augen schloss, richtete der Youkai seine Aufmerksamkeit wieder auf Kimie und beobachtete sie beim Schlafen. Bis zum Morgen würde er hier bleiben. "Kagome und Kimie sind wieder zurück!" Freudig sprang Shippou vom Rand des Knochenfresserbrunnens, damit Kagome und Kimie aus diesem herausklettern konnten. Auch die anderen waren anwesend. "Oh! Sesshoumaru und du habt die Nacht also bei den Mädchen verbracht?", fragte Miroku, wobei ihn die Tatsache, dass Sesshoumaru ebenfalls in der Neuzeit geblieben war, doch ziemlich überraschte. Und da war er wohl nicht der einzige gewesen. Nachdem Inu Yasha als zweiter hinter Sesshoumaru aus dem Brunnen gesprungen war, half er Kagome beim rausklettern. Er reichte ihr die Hand und zog sie vorsichtig zu sich hinauf. "Danke, Inu Yasha", sagte Kagome mit einem Lächeln. Und zur Überraschung aller half auch Sesshoumaru Kimie aus dem Brunnen. Bei diesem Anblick schien Jaken jedoch regelrecht das Herz stehen zu bleiben. Er brachte nicht mal ein vernünftiges Wort hervor. Scheinbar war sein Weltbild soeben in tausend Scherben zersprungen. Rin lief sofort auf Sesshoumaru zu und begrüßte ihn erfreut: "Sesshoumaru-sama! Wie schön, dass Ihr wieder zurück seid!" Anschließend begrüßte sie noch die anderen Zurückgekehrten. Zuletzt sprang Inuki aus dem Brunnen. Dank seiner neu gewonnen Kräfte war es für ihn nun auch im Normalzustand möglich, den Schacht von selbst und ohne Hilfe zu verlassen. "Du hast heute Nacht also bei Kimie-chan geschlafen?", fragte Ashitaka Sesshoumaru in einem günstigen Moment und hatte dabei ein prüfendes Lächeln aufgesetzt. "Deshalb hast du gestern Abend also zu mir gemeint, ich solle ein Auge auf Rin haben." Der Blick von Sesshoumaru reichte Ashitaka um diesen in seiner Vermutung zu bestätigen. "Tja, so gesehen könnten wir uns eigentlich wieder auf den Weg machen, oder?", fragte Ashitaka die anderen, woraufhin Inu Yasha sofort voller Elan antwortete: "Darauf kannst du wetten! Also los! Packen wir's an!" Endlich schienen alle Vorbereitungen soweit abgeschlossen zu sein. Mit Ausnahme von Sesshoumaru und Jaken verabschiedeten sich alle noch bei Kaede und traten dann mit großer Zuversicht erneut ihre Reise an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)