Abenteuer im Mittelalter von Jenny-san ================================================================================ Kapitel 34: Alles, was bleibt ----------------------------- Nachdenklich saß Kimie in einer Ecke von Kaedes Hütte. Seit dem vergangenen Abend war die Gruppe wieder hier im Dorf, und jetzt war es bereits wieder Morgen. Kimie blieben nur noch der heutige und der morgige Tag bis zu Beginn des Sonnenuntergangs. "Kopf hoch, mein Kind", hörte Kimie schließlich Kaede sagen, die sich ebenfalls die ganze Zeit mit ihr in der Hütte aufgehalten und das Mädchen beobachtet hatte. "Es ist doch schließlich nicht so, dass du gar nicht mehr zurückkommst, oder?" Die alte Miko wusste natürlich, was das Mädchen beschäftigte, hatte sie schließlich zuvor von den vergangenen Ereignissen gehört. "Nein, das wohl nicht, aber trotzdem...", antwortete Kimie leise auf das, was ihr die alte Frau gesagt hatte. Doch irgendwie konnte sie nicht genau in Worte fassen, was im Moment in ihr vorging. Kaede wartete einen Moment ab, ehe sie sich wieder an Kimie wandte: "Sitz doch aber nicht nur so teilnahmslos hier rum. Nutze doch stattdessen die Zeit, die dir hier noch bleibt und geh zu den anderen." Kimie schaute auf, woraufhin Kaede sie warm anlächelte. Die alte Miko hatte sicherlich Recht. Durch bloßes Rumsitzen und Nichtstun tat sich Kimie schließlich auch keinen Gefallen. Sie sollte wirklich die Zeit nutzen und den anderen Gesellschaft leisten. "Du hast Recht. Danke, Kaede-obaa-chan", sagte Kimie mit einem Lächeln, stand auf und ging in Richtung Eingang der Hütte. Sie schob den Vorhang zur Seite, woraufhin sogleich die hellen Strahlen der Sonne auf ihr Gesicht fielen. Kimie musste kurz die Augen zukneifen, da das Licht sie blendete. Doch schnell gewöhnten sich ihre Augen an die Helligkeit. Sie konnte nun die anderen erkennen, die sich so ziemlich alle in der näheren Umgebung der Hütte aufhielten. Inu Yasha und Kagome saßen zusammen auf den unteren Stufen der großen Steintreppe neben der Hütte, Sango und Miroku saßen an dem kleinen Bach, der vor der Hütte vorbei floss, Rin hatte es sich mit Shippou, Kirara und Inuki auf dem kleinen Übergang, der über den Bach führte, bequem gemacht, während Ah-Un und Jaken direkt neben der Hütte etwas dösten. Kimie entdeckte auch Ashitaka und Sesshoumaru, die sich in einiger Entfernung zu den anderen zu unterhalten schienen. Worüber sie redeten, konnte Kimie nicht erahnen, doch wurde sofort jeder auf sie aufmerksam, als Kagome sie entdeckte. "Ah! Kimie! Schön, dass du auch zu uns kommst." "Na ja, ich kann mich ja nicht ewig in der Hütte verschanzen, nicht wahr?", meinte Kimie etwas verlegen und sich an Kaedes Worte erinnernd. Kurz darauf fiel ihr auf, wie Ashitaka Sesshoumaru gegenüber eine Andeutung zu machen schien, dass die beiden wohl kurz zu den anderen gehen sollten, was sie dann auch taten. Kimie konnte ihre Neugier nicht mehr zügeln und fragte sogleich, nachdem die beiden angekommen waren: "Worüber habt ihr denn geredet? Das sah ja irgendwie wichtig aus." "Es ist eigentlich nichts Besonderes", erwiderte Ashitaka ruhig und mit einem leichten Lächeln. "Ich habe mir nur gedacht, es ist an der Zeit, dass ich mich so langsam wieder von euch verabschiede, Freunde." Sofort wurden alle hellhörig und kamen zusammen. Sogar Jaken erwachte nun wieder aus seinem Schlaf und schielte neugierig an der Hütte vorbei zu den anderen. "Was? Du verlässt uns?", fragte Kagome Ashitaka sichtlich enttäuscht. "Das ist wirklich schade", fand auch Sango. "Wohin willst du denn jetzt gehen?" "Ich denke, ich werde wieder nach Hause zurückkehren. Mal sehen, ob und wie sich Land und Leute bislang so verändert haben", antwortete Ashitaka, ehe er sich in dem Zusammenhang auch an Sesshoumaru wandte: "Sag mal, Sesshoumaru, willst du nicht auch mal wieder zu Hause vorbeischauen? Es müsste dich doch eigentlich auch zumindest etwas interessieren, was in der Zwischenzeit aus den anderen geworden ist." Doch Sesshoumaru antwortete nur im üblichen Ton: "Ich werde zurückgehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist." "Gut, wie du meinst", erwiderte Ashitaka. Sein Augenmerk fiel wieder auf die anderen, die ihn ihrerseits mit den unterschiedlichsten Blicken ansahen. "Jetzt guckt doch bitte nicht so entgeistert!", bat Ashitaka. "Ich verschwinde doch schließlich nicht aus der Welt. Und wir sehen uns bestimmt mal wieder." "Das wäre wirklich schön!", meinte Shippou freudig und Miroku fügte hinzu: "Und kümmere dich in der Zwischenzeit vielleicht auch mal darum, eventuell eine hübsche, nette Freundin zu finden." Zuerst herrschte irritiertes Schweigen, dann ging ein erschöpftes Seufzen durch die Gruppe. Miroku verstand diese Reaktion allerdings nicht wirklich. "Was ist denn? Habe ich was Falsches gesagt? Jeder junge Man hat doch wohl ein Recht auf etwas weibliche Gesellschaft, oder etwa nicht?" Sofort wurde der Mönch von Sango mahnend am Ohr gepackt. "Mäßige dich lieber etwas, Miroku! Schließlich tickt nicht jeder Mann so wie du." "Ist klar. Schon gut, Sango...", erwiderte Miroku kleinlaut, woraufhin Sango ihn doch wieder losließ. Ashitaka nahm es mit Humor. "Nun gut, es war jedenfalls schön, euch kennen gelernt zu haben, Freunde. Ich wünsche euch viel Glück." "Wir dir auch. Und halt die Ohren steif!", entgegnete Inu Yasha. Ashitaka schaute nun noch einmal in Kaedes Hütte rein, um sich auch von der alten Frau zu verabschieden. Anschließend ging er wieder auf Sesshoumaru zu. "Also bis dann, Sesshoumaru! Wir sehen uns." "Verschone mich, mit diesen Sentimentalitäten!", erwiderte Sesshoumaru kühl. "Achte lieber darauf, dass du in deinem Übermut nicht doch noch irgendwann deinen Kopf verlierst." Das war wohl seine Art gewesen, um zu sagen "Pass auf dich auf" oder so was. Ashitaka verstand seinen Cousin und lächelte amüsiert. "Dir auch alles Gute! Ach, da wäre aber noch etwas." Jetzt sprach er so leise weiter, dass nur Sesshoumaru ihn hören konnte: "Sentimentalitäten lässt du noch wohl nur im Zusammenhang mit bestimmten Personen zu, was? Du machst Fortschritte. Arbeite weiter daran." Bevor Sesshoumaru eventuell etwas darauf hätte erwidern können, war Ashitaka jedoch schon weitergegangen, drehte sich nach einem Moment aber noch mal zu den anderen um und winkte ihnen zu. "Also, dann macht's mal gut!" Die anderen winkten größtenteils zurück, wobei Kagome ihm noch nachrief: "Du auch! Auf wieder sehen und danke für alles! Pass auf dich auf!" Ashitaka nickte und kehrte ihnen nun endgültig den Rücken zu. Allmählich entfernte er sich ohne sich eventuell auch noch einmal umzudrehen, bis er schließlich aus der Sicht der anderen verschwunden war. Shippou seufzte leise auf. "Schade, dass er weggegangen ist. Ich finde ihn nämlich richtig nett. Er ist immerhin nicht so grob und gemein, wie Inu Yasha." Sofort hatte der Hanyou aufgehorcht und bemerkte nun auch diesen stechenden Blick, den Shippou ihm zugeworfen hatte. "Wie war das eben? Na, warte, du kleine Fellkugel! Wenn ich dich erwische!" Inu Yasha wollte den kleinen Kitsune packen, doch dieser sprang eiligst davon und flüchtete sich in Kagomes Arme. Durch ihre Gegenwart höchst motiviert, sprach er weiter: "Warum regst du dich so auf? Ich sage doch nur die Wahrheit." Ein entnervtes Knurren drang aus Inu Yashas Kehle, doch unterließ er eine weitere Attacke auf Shippou, da er in seiner Vorstellung schon Kagomes allzeit beliebtes Kommando hören konnte. Während die meisten der anderen dem Schauspiel amüsiert bewohnten, hatte Kimie die ganze Zeit in die Richtung geblickt, in welche Ashitaka verschwunden war. Nun richtete sich ihr Blick zum Himmel hinauf, an welchem vereinzelt ein paar Wolken vorbeizogen. >Tja, jetzt geht so langsam wohl jeder wieder seinen eigenen Weg<, dachte sie etwas wehmütig. Aus dem Seitenwinkel versuchte sie einen Blick auf Sesshoumaru zu erhaschen, doch schaute er momentan noch in die Richtung, in welcher Ashitaka zuvor verschwunden war. Kimie hatte Angst vor dem morgigen Tag. Aber sie konnte nichts dagegen tun, dass der Zeitpunkt, an dem sie nach Hause zurückkehren würde, nach und nach näher rückte. Allmählich wurde es Abend. Neben einem Baum sitzend beobachtete Kimie in Inukis Gesellschaft, wie einige Vögel der untergehenden Sonne entgegen flogen. Das Dorf lag ruhig und friedlich da, die Menschen zogen sich allmählich in ihre Häuser zurück und noch vereinzelt spielende Kinder machten sich so langsam auf den Weg nach Hause. "Noch etwa einen Tag", murmelte Kimie in sich hinein. Eigentlich wollte sie schon die ganze Zeit irgendwie versuchen, mit Sesshoumaru zu sprechen, aber irgendetwas hatte sie bisher daran gehindert. Sie hatte Angst. Angst davor, dass sie ihm gegenüber eventuell die Fassung verlieren könnte. Es wäre zwar wohl kein Abschied für immer gewesen, aber es fiel ihr trotzdem schwer. Doch bevor sie gehen würde, musste sie unbedingt noch einmal mit ihm sprechen. Nur wusste sie beim besten Willen nicht, wie und wann der beste Zeitpunkt dafür war. "Darf ich mich zu dir setzen?" Überrascht schaute Kimie auf und entdeckte Kagome in etwa drei Metern Entfernung stehen. Auf ihre Frage hin nickte Kimie und ihre Cousine gesellte sich zu ihr, woraufhin Inuki seinen Kopf auf Kagomes Schoss ablegte. Während sie den Hund etwas streichelte, sprach sie Kimie erneut an: "Jetzt seit doch bitte nicht so niedergeschlagen, Kimie. Du kannst doch immer wiederkommen, wenn wieder Ferien sind." Natürlich wusste Kagome ganz genau, was Kimie beschäftigte. Es war ihr schon den ganzen Tag über aufgefallen, dass ihre Cousine sehr still und zurückhaltend gewesen war. Auf den Vorschlag der Jüngeren erwiderte Kimie nach einem Moment: "Stimmt, das könnte ich, aber das möchte ich nicht, Kagome." "Wie? Aber warum denn nicht?" Kagome schien sehr irritiert, bis ihre Cousine ihr erklärte, was sie mit ihrer Aussage gemeint hatte: "Weil das selbe Theater innerhalb kurzer Zeit wieder und wieder ablaufen würde, und das will ich nicht. Das mag vielleicht etwas eigenartig klingen, aber ich kann das einfach nicht." Kagome schwieg. Kimie hatte in einem gewissen Sinne zwar Recht, doch wie hatte sie es sich dann gedacht, wie es weitergehen sollte? "Aber... was willst du dann machen?", fragte Kagome daher nach. Kimie seufzte einmal, ehe sie antwortete: "Na ja, wenn alles gut läuft, dann bin ich im nächsten Jahr mit der Schule fertig. Ich müsste zwar noch mit meinen Eltern darüber reden, aber vielleicht kann ich sie dazu überreden, dass sie mich dann eventuell wieder nach Tokio zurückziehen lassen." "Ja! Das ist eine gute Idee!", meinte Kagome sofort. "Du kannst dann bei uns wohnen. Das ist sicher überhaupt kein Problem." Kimie bedankte sich bei ihrer Cousine für das Angebot, die kurz darauf jedoch irgendwie nachdenklich schien. "Aber dann wärst du trotzdem über ein Jahr weg", bemerkte Kagome vorsichtig. Kimie lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum, unter dem sie mit Kagome und Inuki saß. "Ja, das stimmt, aber damit muss ich wohl leben." Aber würde Sesshoumaru da mitspielen? Das war die Frage, die Kimie beschäftigte. Vielleicht legte er ja gar keinen Wert darauf, die ganze Zeit wie bestellt und nicht abgeholt auf sie zu warten, bis sie irgendwann zurückkommen würde. Sesshoumaru und warten, sei es nun auf irgendetwas oder jemanden? Dieser Gedanke war doch wirklich mehr als fremd. Die beiden Mädchen saßen nunmehr schweigend nebeneinander, bis Inuki mit einem Mal den Kopf hob. Offensichtlich hatte er etwas gehört. Sogleich sprang er auf und lief einmal um den Baum herum. "Inuki?" Kimie folgte ihrem Hund mit ihrem Blick und schaute auch an dem Baum vorbei. Da beobachtete sie, wie Inuki soeben Sesshoumaru begrüßte. Wie lange der Youkai aber schon in der Nähe gewesen war, vermochte Kimie nicht zu sagen. >Der hat doch nicht etwa gelauscht?<, fragte sie sich misstrauisch, wenngleich es eigentlich nicht problematisch gewesen wäre, da sie ja nichts Geheimes mit Kagome besprochen hatte. Was ihre Cousine anbelangte, so bemerkte Kimie, wie diese plötzlich aufstand und scheinbar Anstalten machte, zu gehen. "Ich denke, ich gehe dann mal wieder zu den anderen zurück", sagte Kagome mit einem Lächeln an ihre Cousine gerichtet. "Bis später! Wir sehen uns." Und kaum, dass sie wegging, folgte ihr Inuki sogleich ohne jegliche Aufforderung. Kurze Zeit später waren Kimie und Sesshoumaru allein. Doch sagen tat zunächst keiner der beiden etwas, als würden sie beide darauf warten, dass der jeweils andere den Anfang machen würde. "Wie... lange bist du schon hier gewesen?", fragte Kimie schließlich vorsichtig und drehte sich zu Sesshoumaru um. Dieser kam nun näher, bis er direkt neben ihr stand. "Um es kurz zu fassen: Ich habe euer Gespräch mitverfolgt", antwortete er als wäre es ganz selbstverständlich. So was hatte sich Kimie aber schon irgendwie gedacht. "Du hast also doch gelauscht", meinte sie mit gespielt tadelndem Blick, doch anders, als sie es erwartet hatte, entgegnete er diesmal nichts, sondern setzte sich nur wortlos neben sie. "Du bleibst also etwas länger als ein Jahr weg", bemerkte Sesshoumaru nach einem Moment der Stille. Kimie nickte kaum merklich. "Ja, morgen Abend muss ich wieder zurück." Kurz schwieg sie wieder und wandte ihren Blick wieder von ihm ab. Schließlich sprach sie aber doch etwas zögerlich weiter: "Sag mal, kann ich dich in dem Zusammenhang vielleicht etwas fragen, Sesshoumaru?" Als Sesshoumaru ihr durch sein Schweigen und den auffordernden Blick verdeutlichte, dass sie weiter sprechen sollte, tat sie das sogleich: "Du hast eigentlich schon genug für mich getan und mir ist das auch irgendwie etwas unangenehm, dich noch mal um etwas zu bitten... aber könntest du mir dennoch bitte noch einen Gefallen tun?" Sesshoumaru war gespannt darauf, um was für einen Gefallen Kimie ihn denn nun bitten würde. Doch als sie es ihm schließlich eröffnete, war er zugegeben doch etwas überrascht. "Und? Wäre das in Ordnung?", fragte Kimie, nachdem sie Sesshoumaru ihre Bitte mitgeteilt hatte. Sesshoumaru schwieg zwar einen Moment, nickte dann jedoch. "Wenn du dir da sicher bist, dann werde ich dir diesen Gefallen tun", antwortete er. Kimie sah ihn dankbar an. "Danke. Dann bin ich diesbezüglich schon mal beruhigt." Damit wäre diese Sache wohl auch geklärt gewesen. Doch gleichzeitig bedeutete dies, dass ein weiterer Abschied unmittelbar bevorstand. Der nächste Tag verging praktisch wie im Flug und dann war der Augenblick gekommen, in dem Kagome und Kimie wieder in die Neuzeit zurückkehren würden. Kagome saß in Kaedes Hütte und packte noch ein paar Sachen, die sie wieder mitnehmen wollte, in ihren Rucksack, als InuYasha die Hütte betrat. "So! Es wird allmählich Zeit. Seid ihr beiden fertig?", fragte er, doch dann bemerkte er, dass Kimie nicht da gewesen war. "Nanu? Wo ist denn Kimie hin?" "Sie sagte, wir sollten schon mal zum Brunnen gehen und dort warten. Sie wollte vorher nämlich noch was erledigen", antwortete Kagome dem Hanyou und schulterte ihren Rucksack. Inu Yasha sah sich währenddessen noch einmal in der Hütte um. "Sie hat Inuki also mitgenommen. Heißt das, sie ist bei ihrer Entscheidung geblieben?" Kagome nickte. "Ja. Wir haben noch lange darüber gesprochen und sie ist der Meinung, es wäre besser so." "Da mag sie wohl Recht haben", stimmte Inu Yasha ihr zu. "Na gut, dann gehen wir eben schon mal zum Brunnen und warten dort auf sie." "In Ordnung." Kagome verabschiedete sich noch bei Kaede, ehe sie schließlich zusammen mit Inu Yasha die Hütte verließ. Bevor sie das Dorf verlassen hatte, hatte sich Kimie noch von Kaede verabschiedet, da sie nach ihrem Vorhaben direkt zum Knochenfresserbrunnen gehen wollte. Sie hatte Kagome gebeten, mit den anderen dort auf sie zu warten. Es hatte anfangs zwar etwas Zeit in Anspruch genommen, aber letztendlich hatte Kimie doch relativ schnell jenen Fluss wieder gefunden, an dem sie am Anfang Sesshoumaru zum ersten Mal getroffen hatte. Inuki hatte sie damals mehr oder weniger zu ihm geführt. Jetzt stand sie dort, den Blick nachdenklich auf das fließende Wasser gerichtet und dessen sanftem Rauschen lauschend. Inuki saß neben seiner Herrin und schaute aufmerksam zu ihr hoch. "Was seither alles passiert ist..." So ziemlich jedes Ereignis, seit ihrer Ankunft im Mittelalter ging Kimie nun durch den Kopf; das erste Treffen mit Inu Yasha und den anderen, die erste Begegnung mit Sesshoumaru, gefolgt von dem kennen Lernen mit Rin, Jaken und Ah-Un und den ersten Zusammentreffen mit feindlichen Dämonen. Auch das Erlebnis mit den Räubern kam Kimie wieder in den Sinn und wie Sesshoumaru ihr geholfen hatte. Kurz danach war sie wieder in die Neuzeit zurückgekehrt, aber sie ging noch einmal ins Mittelalter, um Sesshoumaru zu sehen und um sich bei ihm für seine Hilfe zu bedanken, wenngleich die beiden keinen sonderlich guten Start hatten. Von da an schien ein verrücktes Ereignis das andere gejagt zu haben; Kimie lernte nunmehr auch Kouga kennen, sie erfuhr von Kikyou und was sie und Inu Yasha verband, von Sesshoumaru bekam sie ihr neues Schwert, welches er bei Toutousai in Auftrag gegeben hatte, es kam zu Kämpfen gegen Naraku und seine Abkömmlinge, Inuki wechselte die Seiten und entpuppte sich als Dämon. Kurz darauf wäre Kimie fast ein Heiratsantrag gemacht worden und in einer schier ausweglosen Auseinandersetzung mit Narakus Abkömmling Kuromaru bekam Kimie im letzten Moment unerwartete Hilfe von Sesshoumaru und Ashitaka, welcher von da an die Gruppe begleitet hatte. Inuki kehrte nach einigen Schwierigkeiten schließlich wieder zu Kimie zurück und der kleine Einkaufsbummel in der Neuzeit mit Inu Yasha und Sesshoumaru war auch ein Abenteuer für sich gewesen. Nach weiteren Kämpfen gegen Naraku und seine Abkömmlinge konnte Sesshoumaru Kuromaru schließlich besiegen und von diesem seinen linken Arm wieder zurückerlangen. Dann schien aber auch schon alles wieder vorbei gewesen zu sein. Kimies Zeit im Mittelalter war vorüber, nachdem sie ihren Aufenthalt schon einmal etwas verlängert hatte, und auch Ashitaka hatte sich inzwischen wieder verabschiedet. Doch die Erinnerung, die für Kimie wohl am intensivsten gewesen war und woran sie nicht mal im Traum geglaubt hätte, war der völlig unerwartete Kuss zwischen ihr und Sesshoumaru gewesen. Sie hatte es zuvor tatsächlich gewagt, ihm zu gestehen, dass sie sich in ihn verliebt hatte, wobei ihr das mehr rausgerutscht war. Doch er hatte anders reagiert, als sie es zuerst erwartet hatte. Kimie hatte sich immer eingebildet, Sesshoumaru würde sich über sie lustig machen, sobald er davon in irgendeiner Form erfahren würde, doch er hat es nicht getan. Er hatte sie sogar zu seiner Gefährtin genommen, woran Kimie bis dahin nicht mal ernsthaft einen Gedanken verschwendet hatte. Und trotz allem musste sie jetzt wieder gehen. Die ganze Zeit hatte Inuki seine Herrin angesehen und stupste sie jetzt leicht mit dem Kopf an. Sanft legte Kimie ihm eine Hand auf den Kopf, während sie sich zu ihm runterkniete. Auch wegen ihm hatte sie sich die letzte Zeit so ihre Gedanken gemacht und war letztendlich zu einem Entschluss gekommen. Plötzlich spitzte Inuki die Ohren und schaute aufmerksam nach vorne. Als Kimie seinem Blick folgte, entdeckte sie nun Sesshoumaru auf der anderen Seite des Flusses. Es war alles fast genau wie zu Anfang, als sie ihn das erste Mal sah. "Danke, dass du hergekommen bist", sagte Kimie nach einem Moment an Sesshoumaru gerichtet und stand wieder auf. Scheinbar mühelos überwand er nun die Distanz durch den Fluss mit einem Sprung und landete direkt vor Kimie und Inuki. "Bist du bei deiner Entscheidung geblieben?", fragte er, woraufhin sie einmal nickte. Sesshoumarus Blick fiel nun auf Inuki, der ihn seinerseits aufmerksam ansah. "Dann werde ich mich nun wie versprochen seiner annehmen." "Vielen Dank noch mal", sagte Kimie mit einem Lächeln und kniete sich wieder zu Inuki hinunter. Während sie ihm über den Kopf streichelte, sprach sie ruhig mit ihm: "Du hast es verstanden, nicht wahr? Pass gut auf dich auf und tu das, was Sesshoumaru dir sagt, in Ordnung?" Inuki verstand Kimie ganz genau. Und wenngleich er etwas traurig den Blick senkte, würde er ihre Entscheidung akzeptieren. "Aber sag mir trotzdem noch, was dich zu dieser Entscheidung bewegt hat", forderte Sesshoumaru Kimie nach einem Moment auf. Während Kimie ihre Entscheidung erklärte, streichelte sie noch den Kopf von Inuki: "Ich habe einfach irgendwie das Gefühl, er ist hier im Grunde besser aufgehoben. In meiner Zeit ginge es ihm im Moment wohl nicht so gut." Da Inuki ja eigentlich ein Dämon war, war sich Kimie nicht sicher, dass es eine gute Idee gewesen wäre, ihn wieder mit zu sich nach Hause zu nehmen. Auch, wenn Inuki dort niemals seine dämonische Seite gezeigt hätte, sie hätte sich irgendwie nicht wohl gefühlt bei dem Gedanken, ihn eventuell aus Vorsicht vor der Öffentlichkeit verbergen zu müssen. Das hatte sie bisher schließlich auch nicht getan und wollte jetzt nicht damit anfangen. Also wäre es ihrer Ansicht nach besser für ihn, wenn er im Mittelalter bleiben würde. Zumindest, solange sie weg sein würde, und auch Inuki selbst schien die Beweggründe seiner Herrin zu verstehen. Und irgendwie gehörte er schließlich sowieso hierher, wenngleich nach wie vor unklar gewesen war, wie und warum er überhaupt in die Neuzeit gekommen war. Doch im Grunde kam es ohnehin nicht mehr darauf an, das noch herauszufinden. Die Dinge schienen nun mal so zu sein, wie sie es eben waren und einiges würde in dem Zusammenhang eben unklar bleiben. "Auf Wiedersehen, Inuki." Kimie umarmte ihren Hund, ehe sie schließlich wieder aufstand und noch mal das Wort an Sesshoumaru richtete: "Na gut, dann werde ich jetzt gehen. Ich hab nicht mehr viel Zeit. Danke noch mal für alles, Sesshoumaru. Na ja, wir hatten vielleicht unsere kleinen Schwierigkeiten, besonders am Anfang, aber ich hatte wirklich eine schöne Zeit hier mit dir und den anderen. Aber..." Es entstand eine kurze Pause. Es gab da noch etwas, was Kimie loswerden musste, aber sie wusste nicht, wie sie es sagen sollte, obwohl sie lang und breit darüber nachgedacht hatte. Doch anstatt jetzt ebenfalls noch lange groß darüber nachzudenken, atmete sie nur einmal tief durch und sprach es dann einfach aus: "Aber eines muss ich noch loswerden: Ich verlange nicht von dir, dass du eventuell auf mich wartest. Wenn... wenn du das nicht willst, dann kann ich dich ja schließlich schlecht dazu zwingen. Na gut, lassen wir das große beiläufige Gerede besser. Ich möchte nur, dass du das weißt." Kimie musste schlucken. Auf keinen Fall wollte sie jetzt auch noch anfangen zu weinen, das hätte ihr gerade noch gefehlt! Auch schaute sie Sesshoumaru nicht an, sondern wartete nur darauf, dass er eventuell etwas darauf erwidern würde. Tatsächlich sagte er kurz darauf etwas, doch das kam erst, nachdem er völlig unvorhergesehen Kimie an ihren Armen ergriff und sie an sich zog. Sie wagte kaum, sich zu rühren. Ganz deutlich konnte sie Sesshoumarus Arme spüren, die sich um sie gelegt hatten und sie sanft festhielten. "Dummkopf!", sagte Sesshoumaru zu allererst. "Ich sagte dir doch schon mal, ich stehe zu meinen Entscheidungen. Oder hast du das etwa immer noch nicht begriffen?" Zuerst war Kimie nicht in der Lage, in irgendeiner Form etwas darauf zu erwidern, aber was Sesshoumaru ihr da eben gesagt hatte, rührte sie sehr. "Danke...", flüsterte Kimie schließlich leise. Wie viel Zeit vergangen war, bis sich die beiden wieder voneinander lösten, vermochte Kimie nicht zu sagen. Für sie war es so, als wäre die Zeit in dem Moment stehen geblieben. "Die anderen warten auf dich. Du solltest jetzt gehen. Mach in deiner Zeit keine Dummheiten und halte dich diesmal daran", sagte Sesshoumaru, wobei Kimie bei dem letzten Satz doch kurz lachen musste, ehe sie einmal nickte. Und obwohl es für sie nun wirklich an der Zeit war zu gehen, fühlte sie sich nunmehr sichtlich besser. "Also, dann mach's mal gut", sagte sie, bevor sie die ersten Schritte machte, um den Rückweg anzutreten. Noch einmal fiel ihr Blick auf Inuki, dann machte sie sich daran, wieder die Böschung am Ufer des Flusses hinaufzusteigen. Nachdem sie oben angekommen war, blieb sie noch einen kurzen Moment lang stehen, ehe sie sich noch einmal umwandte und Sesshoumaru aus dem Seitenwinkel sehen konnte. Ein leichtes Lächeln kam auf ihre Lippen. "Daisuki!", sagte sie noch leise, ehe sie ihren Weg wieder fortsetzte und kurz darauf zwischen den Bäumen und Büschen verschwand. Inuki hatte bis zuletzt seiner Herrin nachgesehen, dann richtete er seinen Blick aufmerksam zu Sesshoumaru hinauf. Es verging noch ein Moment, ehe dieser sich schließlich ebenfalls zum Gehen umwandte. "Gehen wir", sagte Sesshoumaru und während er schon voranschritt, folgte ihm der Hund nach einem letzten Blick zurück zur Böschung dicht an dessen Seite. Auf Kimies Wunsch hin würde Inuki von nun an Sesshoumaru genauso folgen, wie er bisher Kimie gefolgt war. Bis sie wieder zurückkommen würde. Als Kimie ohne Inuki wieder zum Knochenfresserbrunnen zurückkehrte, konnten sich die anderen schon denken, wo sie ihn gelassen hatte. Inu Yasha hatte Sesshoumarus Geruch bereits vor einiger Zeit wahrgenommen. "Du hast dich also wirklich dazu entschieden, Inuki besser hier zu lassen", sagte der Hanyou, da er schon zuvor von Kagome über Kimies Vorhaben unterrichtet worden war. Kimie nickte nur stumm. "Und das ist wirklich in Ordnung so? Ich meine für dich." Etwas besorgt sah Kagome ihre Cousine an, die mit einem leichten Lächeln antwortete: "Sicher. Er wird auch ohne mich bestimmt klarkommen. Ich habe Sesshoumaru gebeten, etwas auf ihn zu achten." Warum Kimie ihren Hund letztendlich in Sesshoumarus Obhut gegeben hatte, konnten sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe auch selbst denken und sie verstanden die Entscheidung des Mädchens. Kimie trat nun an Kagomes Seite, ehe sie sich an Inu Yasha und die anderen wandte: "Tja, dann ist es jetzt wohl soweit. Macht's gut, Leute. Es war eine tolle Zeit und es hat mich wirklich sehr gefreut, euch kennen gelernt zu haben." "Uns auch. Alles Gute für dich!", entgegnete Sango. "Danke! Und lasst ihr euch nicht unterkriegen. Schon gar nicht von Naraku!" "Darauf kannst du dich verlassen!", sagte Inu Yasha selbstbewusst. "Kagome wird dich ja sicher auf dem Laufenden halten, oder?" Als sein Blick sie traf, nickte Kagome bejahend. Zum Abschied umarmte Kimie noch einmal Sango und Shippou und streichelte Kirara über ihr weiches Fell. Miroku hielt sie lediglich die Hand hin, wobei er jedoch letzte Anstalten machte, wieder etwas unanständig zu werden, aber sofort von Sango in seine Schranken gewiesen wurde, wobei diesmal ein strafender Blick ausreichte, um den Mönch zurückzupfeifen. Kimie nahm es mit Humor. Sango und Miroku würden schon noch Fortschritte machen, da war sie sich sicher. Zuletzt verabschiedete sich Kimie noch von Inu Yasha und bat ihn, Myouga und Toutousai bei Gelegenheit von ihr zu grüßen. Der Hanyou erklärte sich dazu gerne bereit. Schließlich waren Kagome und Kimie dazu bereit, wieder in die Neuzeit zurückzukehren. Noch einmal schaute Kimie zu ihren Freunden, ehe sie zusammen mit Kagome in den Brunnen sprang, der die beiden wieder in ihre Zeit zurückbrachte. "Das war's dann wohl", sagte Miroku, während Shippou auf den Rand des Brunnens sprang und in dessen dunklen Schacht blickte. "Ob Kimie mal wieder herkommt?", fragte sich der kleine Kitsune nachdenklich. Sango lächelte zuversichtlich. "Sicher wird sie Kagome-chan mal wieder besuchen und dann kann sie ja auch hier wieder vorbeischauen." Shippou nickte zustimmend und hüpfte wieder vom Rand des Brunnens. Anschließend ging die Gruppe gemeinsam zurück ins Dorf. Dort würden sie auf Kagome warten, die am nächsten Tag wieder zu ihnen stoßen wollte. Das rötliche Licht des Sonnenuntergangs schien etwas in den kleinen Schrein hinein, als Kagome und Kimie soeben aus dem Brunnen kletterten. "Das war wirklich eine aufregende Zeit", meinte Kimie. "Zu Hause sollte ich darüber aber lieber Stillschweigen bewahren, sonst glauben meine Eltern noch, ich hätte hier zu lange in der Sonne gelegen und am Ende lassen sie mich gar nicht mehr aus dem Haus. Und über Sesshoumaru schweige ich mich wohl auch besser aus." "Und wie erklärst du ihnen das?" Kagome deutete auf Raidon, welches Kimie am Gürtel trug. Kimie überlegte kurz. "Ach, da lass ich mir noch was einfallen. Aber das mit Inuki ist etwas schwierig. Wäre es in Ordnung, wenn ich ihnen erzählen würde, ich hätte ihn bei euch gelassen? Na gut, dafür müsste ich mir zwar auch noch einen Grund überlegen, aber das krieg ich schon hin." "Sicher. Das ist kein Problem", entgegnete Kagome, war sich aber nicht sicher, ob ihre Cousine jetzt nur so unbekümmert tat. Zögerlich fragte sie daher nach einem Moment: "Sag mal, und es geht dir wirklich gut?" Kimie wusste gleich, was Kagome damit gemeint hatte und nickte mit einem leichten Lächeln. "Ja, Kagome, es geht mir gut. Wirklich. Übrigens, das hier muss ich dir noch zurückgeben." Mit diesen Worten holte Kimie den Juwelensplitter, den Kagome ihr geliehen hatte, aus der Hosentasche und reichte ihn ihr. "Danke, dass du mir den geliehen hast." Kagome nahm den Juwelensplitter wieder an sich, den sie sogleich wieder zu den anderen tat. "So! Wir sollten jetzt aber wieder ins Haus gehen", meinte Kimie schließlich. "Mein Flieger geht in vier Stunden und ich muss noch ein paar restliche Sachen zusammenpacken." "Ist gut." Kagome ging voran, dicht gefolgt von ihrer Cousine. Nachdem Kagome die Schiebetür des Schreins geöffnet hatte, verließen die Mädchen diesen und mit einem letzten Blick auf den Brunnen schloss Kimie letztendlich wieder die Schiebetür hinter sich. ~*Kitto kitto bokutachi wa ikiru hodo ni shitteyuku ~*Soshite Soshite bokutachi wa ikiru hodo ni wasureteku ~*Hajimari ga aru mono ni wa itsu no hika owari mo aru koto ~*Iki toshi ikeru mono nara sono subete ni ~*Moshimo kono sekai ga shosha to haisha to no ~*Futatsu kiri ni wakareru nara aa boku wa ~*Haisha de ii ~*Itsu datte ~*Haisha de itainida (~*Ich bin mir ganz sicher, je länger wir leben, um so mehr sammeln wir an Erfahrungen. ~*Und zugleich, je länger wir leben, um so mehr verschwinden die Erinnerungen. ~*Alle Dinge, die einen Anfang haben, werden sich irgendwann ihrem Ende zuneigen. ~*Wenn man die Formen des Lebens in einer Gruppe sammelt. ~*Und wenn man diese Welt aufteilt in Sieger und Verlierer ~*und dazu keine weiteren Titel erteilt, dann sag ich laut und klar: ~*Verlierer reicht mir. So gefällt es mir. Ich will ein Verlierer sein!) ~*Boku wa kimi ni nani o tsutaerareru darou ~*Konna chippoke de chiisa na boku de shika nai ~*Ima wa kore ijou hanasu no wa yametoku yo ~*Kotoba wa sou ~*Amari ni mo ~*Toki ni muryoku dakara (~*Letztendlich weiß ich selbst nicht so genau, was ich sagen will. ~*Bin eben nur ein winziger, ganz winziger Mensch ohne Bedeutung. ~*Damit möchte ich heute Abend enden: ~*Worte sind eben... Wie soll ich sagen? Worte sind manchmal nicht genug...) Ruhig und gehorsam folgte Inuki Sesshoumaru an dessen Seite auf den Weg zurück zu Jaken, Rin und Ah-Un, welche etwas weiter vom Dorf entfernt auf einer Wiese zurückgeblieben waren und auf die Rückkehr des Youkai warteten. Rin saß auf dem Rücken von Ah-Un und blickte verträumt in den mittlerweile sichtbar gewordenen Sternenhimmel hinauf. Ah-Un hingegen döste ruhig und friedlich vor sich hin, ebenso wie Jaken, der es sich neben dem Drachen gemütlich gemacht hatte. Als sie Sesshoumaru entdeckte, sprang Rin sofort von Ah-Uns Rücken und lief dem Youkai entgegen. "Da seid Ihr ja wieder, Sesshoumaru-sama!" Auf halber Strecke blieb das kleine Mädchen jedoch mit einem Mal stehen, als es Inuki entdeckte. "Huch! Aber was macht Inuki denn hier? Warum ist er nicht bei Kimie-san?" Während Inuki auf Rin zukam, um sie zu begrüßen, erklärte Sesshoumaru, dass der Hund die Gruppe von nun an eine Zeit lang begleiten würde. Rin war zwar überrascht, freute sich aber dennoch und streichelte Inukis Kopf. Von Kimie hatte sie sich bereits am Morgen verabschiedet, da Sesshoumaru von nun an wieder mit seiner Gruppe allein weiterziehen und nicht länger bei Inu Yasha und dessen Freunden bleiben wollte. Zwar hatte Sesshoumaru zusammen mit seiner Gruppe das Dorf bereits am Morgen verlassen, doch hatten sie sich den Tag über noch in der Nähe aufgehalten, eben weil für Sesshoumaru noch ein letztes Treffen mit Kimie ausgestanden hatte. Doch auch diese Sache war nun erledigt gewesen und so gab es keinen weiteren Grund mehr, länger hier zu bleiben. Jaken, der mittlerweile wieder aus seinem Dämmerschlaf erwacht war, blickte hinsichtlich Inukis Neuzugang zwar zuerst etwas irritiert drein, fragte aber nicht weiter nach. "Die Flöhe werde ich ihm aber nicht aus dem Fell fischen!", murmelte der Krötendämon dennoch entschieden in sich hinein. Was er von Inuki als Neuzugang halten sollte, wusste er nicht wirklich, aber irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dieser Hund würde ihm genauso den Nerv rauben, wie dessen Herrin. Mit einem Seufzen ließ Jaken den Kopf hängen. "Irgendwie sehe ich schwarz für meine Zukunft...", sagte er leise zu sich selbst als ihm dieser Schatten ins Auge fiel, der sich mit einem Mal direkt vor ihm befand. Als Jaken nun vorsichtig wieder aufschaute, stand Inuki genau vor ihm und musterte ihn ganz genau. Dem Krötendämon war nun doch etwas mulmig zumute. "Was... Was starrst du mich so an?" Plötzlich und ohne vorher irgendein Anzeichen dafür gegeben zu haben, packte Inuki Jakens Kopfstab mit seinen Zähnen und lief damit der Gruppe voraus. Jaken blieb im ersten Moment regelrecht die Luft weg, ehe er doch noch die Verfolgung aufnahm. "Hey! Gib mir sofort meinen Kopfstab zurück, du dummes Tier! Bleib hier!" Aber Inuki reagierte weder auf die Aufforderung noch auf die wenig nette Ansprache. Er schien dagegen seinen sichtlichen Spaß daran zu haben, mit Jakens Kopfstab voraus zu laufen und den Krötendämon dabei immer wieder ganz nah an sich herankommen zu lassen, nur um im letzten Moment wieder davon zu springen. Rin lachte herzhaft, während sie das Schauspiel so beobachtete. Zugleich fiel ihr jedoch auf, dass Sesshoumaru seinerseits noch einmal einen Blick zurück in die Richtung warf, aus der er kurz zuvor mit Inuki zusammen gekommen war. "Stimmt etwas nicht, Sesshoumaru-sama?", fragte Rin nach einem Moment neugierig. Der Youkai richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder auf das kleine Mädchen, ehe er die Frage verneinte und dann mit den Worten "Wir brechen auf" die Ankündigung zur Weiterreise gab. "Ist gut!", erwiderte Rin sogleich lächelnd, während sie Sesshoumaru dicht folgte und dabei Ah-Un an den Zügeln hinter sich herführte und Jaken noch immer hinter Inuki hereilte. -ENDE- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)