Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 54: Auflösung der Geheimnisse ------------------------------------- „Zenta!“ rief Nadaiya und sprang zu ihm herüber. Er war noch immer bewusstlos. Nadaiya wimmerte. „I-i-ich, oh Gott, das ist alles meine Schuld!! – MAAANN, TUT DOCH WAS, SONST STIRBT ER DOCH!!!“ „Tiras, komm her, du Arzt!“ forderte Zantis und schnipste mit dem Finger. Tiras kam an, und Zantis starrte ihn entsetzt an. „Hui, er gehorcht mir sogar!!“ „Ist es schlimm??!“ fragte Osea an Tiras gewendet, der sich wieder aufrichtete, „Armer, armer Papi!“ „Zum Glück haben diese langen Zähne keine Organe getroffen...“ „Organe im Rücken?“ machte Zitan verständnislos, der sich neben Tiras hockte. Da kam Liona dazu. „Wozu gibt’s Vitra?“ grinste sie, „Das haben wir gleich! – Vitra!“ Die Wunde verschwand, und Zenta hustete und rappelte sich auf. „Scheisse!!!!“ fluchte er, „Wo sind die – ahm – Fiomas-... ... – w-was geht denn hier ab??!!“ Er starrte abwechselnd die Kameraden und die toten Tiere an, und Tiras begann, an einer Fioma zu zerren. „Heihoya, Essen fassen!“ „TIRAS!!!“ „Lasst uns zurück zum Lager gehen!“ sagte Zitan, „Kommt ihr??“ Damit ging er einfach, und Siana quiekte. „Waaaaarteee!!!“ Der Rest sah ihnen nach. „Nun, Zenta?“ Zantis beugte sich blöd grinsend zu Zenta herunter, „Wie war's denn so mit Nadaiya??“ „Warte doch!“ rief Siana, die Zitan mühevoll einholte. Zitan blieb stehen. Siana erreichte ihn schließlich keuchend und japsend, und blieb dicht hinter ihm stehen. „Alles klar bei dir?“ fragte Zitan und sah sie an. Sie nickte erschöpft und richtete sich dann auf. „Glaub schon... puh-...“ Er grinste frech wie immer und sah sie dann lange an. „Siana...“ flüsterte er dann, „Ich liebe dich-... von ganzem Herzen...“ Er schloss die Augen und näherte sich ihrem Gesicht. Sie schloss ebenfalls die Augen und spürte, wie er mit seiner Hand sanft ihre Wange berührte. „Ich liebe dich auch, Zitan...“ wisperte sie hingebungsvoll, während die beiden sich weiter näherten. Fast hätte sie geglaubt, seine Lippen auf den ihren zu spüren, doch ein Rufen unterbrach die beiden in ihrem Traum. Beide fuhren auf. „Hey!“ rief Lani, die, gefolgt von dem Rest der Truppe, aus den Büschen spazierte. Zitan verdrehte die Augen, ohne dass es jemand außer Siana sah. „Was hey??!“ fragte Zitan unwirsch. Er war über diese Störung sichtlich wütend. Siana ließ sich nicht anmerken, dass auch sie etwas enttäuscht war. „Es ist doch immer das gleiche!“ fluchte Zitan für sich, ohne, dass es jemand hörte, „Egal, wo und wann ich es versuche, nie komm ich dazu, sie zu küssen, verdammter Mistdreck!... Es ist doch zum Eierlegen hier!!“ „Hast du was gesagt, Zid?“ fragte Lili. „Ich?? Nein, warum?“ „Ich hab gedacht, ich hätte dich was murmeln hören... na gut, hab mich wohl geirrt!“ „Irren ist menschlich, Lili...“ „Ich bin Mesumanier!“ sagte Lili trotzig, und Coran murrte. „Irren ist auch mesumanierlich!“ „Gehen wir jetzt schlafen, sonst kommen wir ja nie nach Pyiri!“ meinte Tiras, der noch die Fioma in Stücke zerteilte und als Proviant verpackte. So legten sich alle hin und rollten sich in ihren Decken ein. „Ziddy?? Wo willst du hin?“ fragte Siana, als Zitan aufstand und zum Rand des Lagers ging. „Ich gehe nicht weg,“ knurrte Zitan und setzte sich ein Stück abseits von den anderen zu Kasera, die auf dem Boden lag und schon fast schlief. Zitan lehnte sich an ihre Seite und streichelte sie sanft mit einer Hand. „Ich pass auf, dass keine Estaras kommen, schlaft ihr nur! Gute Nacht!“ Siana sah ihn beinahe beleidigt an. Der Rest legte sich wieder hin. Doch Siana krabbelte unbemerkt zu Zitan und Kasera hinüber und setzte sich neben Zitan. Er erschrak zuerst, dann jedoch grinste er und legte einen Arm um sie. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und flüsterte: „Gute Nacht, Ziddy!“ „Nacht, Siana... kleine Prinzessin...“ meinte er und streichelte sie vorsichtig. Er sah auf sie herunter – sie war schon eingeschlafen. Gegen Nachmittag erreichten sie Taris Hauptstadt Pyiri. Nachdem Zantis sich eine Weile über die schreckliche Aussprache dieses Namens aufgeregt hatte, richteten sich die Freunde in einem Hotel wie üblich in zwei Sechserzimmern ein. „Und jeeeetzt??!“ machte Liona grinsend, als alle im Jungenzimmer saßen, „KARTEN SPIELEEENN!!!“ Damit entriss sie Vento das Kartenspiel, und alle jubelten. „Aujaaaa!!!“ machte Lili, und Vento seufzte. „Aber wehe, wenn Zenta gewinnt!“ Zenta schnaubte, als Zitan begann, die Karten zu mischen. „Also absichtlich verlieren werde ich nicht! Klar soweit??“ So begann mal wieder eine große Runde Skat, Mau-mau und Sechsundsechzig. Es schien alles in Ordnung zu sein, und für eine Weile dachte keiner der zwölf daran, dass sie noch immer in Gefahr waren – Kindarn, Kaiyla und Thanata waren noch immer hinter ihnen her... „KINDARN!!!!!“ „Eure Hoheit!“ Kindarn fiel vor Kaiyla auf die Knie. Sie saß auf einem Thron in einem Raum ihres Luftschiffes. Auf einem Stuhl neben dem Thron saß Thanata – wie immer mit ihrem schwarzen Kapuzenmantel, der sie wie einen Henker oder den Tod persönlich aussehen ließ. „Ich überlasse alles weitere Euch, General!“ sagte die Königin Sayamainas finster, und Kindarn sah zu ihr auf. „Diesmal bekommt Ihr das stärkste Heer des Landes! Es ist soeben eingetroffen.“ „Majestät-... ... nicht, dass ich wagte, zu widersprechen, aber-... – wo ist das Heer?“ „Komm,“ Kaiyla stand auf und ging zum Fenster, der General folgte ihr. „Seht Ihr das Luftschiff dort, General? Dort drin befindet sich das Heer. Ich gebe Euch die besten Waffen des Landes mit, und ich befehle Euch, diese verfluchten Kinder zu suchen! Es sind inzwischen zwölf!! Passt auf, dass ihre Gruppe nicht noch wächst, das gefährdet unseren Plan! – Habt Ihr verstanden??!“ „Jawohl, Eure Majestät!“ Kindarn verbeugte sich tief. Kaiyla sah ihn böse an. „Also nochmal... Ihr sucht die Kinder... Liona Kizalos und Zitan Sari werdet Ihr-... nicht töten!“ Kindarn blinzelte. Auf einmal? „Was-...?“ fing er schon an, aber Kaiyla befahl ihm, zu schweigen. „Ihr werdet sie unfähig machen, zu zaubern! Dafür gebe ich Euch dieses Gefäß.“ Sie hielt eine kleine Flasche hoch. „Darin ist eine Flüssigkeit, die Ihr den beiden einflößen müsst. Die Flüssigkeit enthält einen schwarzen Fluch, der sie unfähig machen wird, zu zaubern! Den Spaß, sie zu töten, will ich mir selber machen...! – Warte nur, Zitan Sari...!! Du magst der Sohn des mächtigsten Mannes ganz Seydons sein... aber ohne deine Magie bist du ein jämmerlicher Schwächling!!! Hahaha! Ich werde dich genauso qualvoll töten wie Kindarn es bei deinem Vater tat... du wirst so sehr leiden, dass du dir wünschen wirst, nie gelebt zu haben...!! Hahaha!!“ Kindarn hörte der grausamen Lache seiner Gebieterin zu und erschauderte. „Kindarn!“ fauchte sie da, und er fuhr auf. „J-jaa??!!“ „Ihr bringt mir einfach alle Kinder! Alle!! Denkt an das Fluch-Wasser, das Ihr den beiden Mesumaniern geben müsst... ohne ihre Zauberkräfte ist die Gruppe verloren!“ „Majestät, sie sind nicht schlecht! Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass sie gut mit Waffen umgehen können!“ protestierte Kindarn leise, und im Hintergrund hörte er Thanata zischen, er verneigte sich ehrfürchtig, und Kaiyla schnaubte. „Ach was! Schwerter! Was ist das schon??! Lächerliche Metall-Teile! Keine Sorge... die zehn anderen werden Euch keine Komplikationen bereiten (es sei denn, du Tor lässt dich wieder von Yasons Messern treffen...)! Sie sind bloß lächerliche Witzfiguren, die sich einbilden, kämpfen zu können! Doch sie haben keine Ahnung, was es heißt, richtig zu kämpfen!!... Auf gut Glück, General! Ich schicke Euch morgen mit dem Heer runter nach Grandinasira! Und seht zu, dass Ihr sie schnell findet! – Wir werden Urlaub machen hier oben. Wir treffen Euch wieder in Zujani!“ Kindarn blinzelte. „Zujani?“ fragte er, und Kaiyla grinste. „Haargenau! – Vor Zeiten habe ich mit meinem Cousin, dem König von Nami, vereinbart, ihn zu besuchen! Das werde ich tun, weil mir langweilig ist! – Und Ihr kommt mit den Kindern in zwölf Tagen dorthin! Ich erwarte Euch!“ Mit diesen Worten schickte sie Kindarn hinaus. „Verfluchtes Spiel!“ rief Vento, und die anderen brachen in schallendes Gelächter aus. „Nun hör aber mal auf, es ist bloß ein Kartenspiel!“ gluckste Zitan, und Vento schnaubte. „IST JA SCHÖN UND GUT, ABER NICHT, WENN STÄNDIG DERSELBE GEWINNT!!“ Zenta sah ihn an und spielte beleidigt. „Tut mir leid, Sir Zyta!“ sagte er zynisch, „Werdet Ihr denn von einer Todesstrafe absehen??!“ „GUILLOTINE, ZENTA!!!“ fauchte Vento, und Zenta lachte blöd. „Haha...“ „Vento ist jetzt böse auf Zenta, weil ich die Wette gewonnen habe!“ lachte Nadaiya zu Lani herüber, und dann sah sie Vento vorwurfsvoll an. „Also ehrlich! Sei nicht nachtragend, Blondchen!“ „NACHTRAGEND?!?!“ fauchte Vento. „M-moment, du bist doch selber blond!!“ stammelte Zantis, aber keiner hörte ihm zu, als plötzlich Liona Nadaiyas Kragen packte. „Iiiek??! – L-Liona!“ „Das musst du uns jetzt genauer erklären!“ sagte die Türkishaarige ernst, „Was für’ne Wette hast du gewonnen?“ Alle starrten Nadaiya an, und Vento blinzelte. „Ähm – ups?“ „Wette??“ machte auch Zitan jetzt interessiert, „Schieß los, Nadaiyalein!“ „Nadaiyalein??!!“ fauchte Zenta, und Zitan lachte. „Hahaha, er ist eifersüchtig...“ „Und was hat Zenta mit der Wette zu tun?“ fragte Coran jetzt auch, und keiner merkte, wie Siana bitter auf den Boden sah. Sie war bislang außer Vento, Nadaiya und Lani die Einzige, die von der schicksalhaften Wette wusste. Scheinbar würde sich das jetzt ändern. Nadaiya sah Zitan groß an. „Öhm,“ machte sie, „Das – kann ich nicht sagen-... ...“ „Verdammt nochmal!“ schrie Zitan plötzlich und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass sämtliche Karten herunter purzelten, und alle starrten ihn erschrocken an. „ICH WILL JETZT ENDLICH WISSEN, WAS HIER GESPIELT WIRD!!!“ Nadaiya sah ihn groß an. „Aber-...!“ protestierte sie, während Lani und Vento kopfschüttelnd zur Seite blickten. Das blonde Mädchen seufzte. „Also gut – du hast es so gewollt! – Zenta, das wird jetzt vielleicht unangenehm, okay?“ Zenta seufzte. „Spuck's endlich aus, du nervst mich langsam!!“ „O.k., o.k., schon gut!!“ stammelte Nadaiya, als alle außer Vento und Lani sie erwartungsvoll anblickten. Sie holte tief Luft. „Also, Vento und ich haben gewettet, was weiß ich, wann das war, irgendwo auf Divinasira noch – wir haben gewettet, dass ich jeden rumkriegen würde...“ „Schlampe!“ lachte Zantis, und Coran haute ihm auf den Kopf, „Aua...“ „SCHNAUZE!!!!!“ brüllte Zitan, „Weiter!“ „Ja...“ fing Nadaiya an und sah Zenta entschuldigend an, „Und da hat Vento gesagt... wenn ich innerhalb von dreihundertfünfundsechzig Tagen Zenta rumgekriegt hab, hab ich gewonnen!“ Alle schwiegen, und Zenta fuhr auf. „Wa-wa-was??!“ machte er erstmal, „Wie jetzt – hab ich das richtig verstanden, ich bin hier ein Wett-Objekt??!!“ „Ähhm – japp,“ machte Nadaiya lachend, und alle starrten sie an. „Herrgott!“ machte Zenta, „ICH GLAUB, ICH STEH IM WALD!!!“ „Nadaiya!!!!“ fiel Zitan ihm wütend ins Wort, „Soll das heißen, es war die ganze Zeit nur ein Spiel??!!“ Zenta starrte ihn an. „Hey, Schnauze, das ist meine Sache, Ziddy!“ Nadaiya seufzte. „Zenta – tut mir leid!“ machte sie unschuldig, „Also, Zid – jetzt weißt du's, ist jetzt alles okay?“ „ALLES OKAY??!!“ schrien Zitan und Liona, und Zenta fauchte: „SCHNAUZE, DAS IST MEINE SACHE!!!“ Er sah Nadaiya vernichtend an, und sie schrak zurück. „Du hast es... zum letzten Mal gewagt, mit mir zu spielen – Lolita!!!“ Damit verließ er mit einer krachenden Tür den Raum, und alle sprangen auf. Nadaiya stand da wie vom Donner getroffen. „Öhm-...“ Siana zischte, und Zitan sah sie an. „Ich fand es die ganze Zeit über scheisse von euch beiden!“ sagte sie zu Nadaiya und Vento, und Zitan pustete hörbar die Luft aus. „Du wusstest davon??!!“ „Ja...“ „Alter!!!“ schrie der Blonde total außer sich, „Nadaiya, verdammt!!! Ich bin höchst verärgert!!!“ „Weil Zenta dein Freund ist, oder was?“ lachte sie, „Ach komm! – Es war doch bloß ein Witz...“ Zitan schnaubte ärgerlich. „Witziger Witz, Lolita!!!“ Damit verließ er wutentbrannt das Zimmer. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss. _____________________ x__x' Tja, Nadaiya XDD Verkackt XDDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)