Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 82: Eine unsanfte Landung --------------------------------- Nachdem Tiras am nächsten Morgen für Frühstück gesorgt hatte, löste er Zitan vom Steuer ab. Letzterer packte sich darauf erstmal ins Bett, da er die ganze Nacht wach gewesen war, war er natürlich müde. „Na toll!“ fluchte Zenta und verschränkte die Arme, „Dann müssen wir wohl ohne Ziddy üben!! – Linni, Lili, haut rein und gebt euch Mühe!“ Liona und Lili seufzten. „Sir, ja, Sir!“ sagte Lili, und Liona sah Zenta an. „Du sieh zu, dass du mich so lange haust, bist ich es richtig mache!“ sagte sie zu ihm, „Ich werde die Schattenkreuz-Technik so lange üben, bis ich sie im Schlaf kann! Und dann lerne ich vielleicht auch mal andere Techniken...“ „Wenn ihr wollt, übe ich mit euch die Vari-Technik!“ schlug Ria vor, und alle sahen sie an. Sie grinste. „Ja, genau, die Barriere! Es ist immer gut, die zu können! Schade nur, dass Zid nicht mitmacht, er könnte die auch brauchen... ...“ „Dann lasst uns anfangen!!“ Das Deck des Luftschiffes war schon vom Training des letzten Tages malträtiert. Überall waren Brandflecken von Turmalin, Eissplitter von Topas und Löcher und Schnitte von Messerklinge zu sehen. Es gab zwei große Bereiche an Deck, einen am Bug und einen am Heck. Das Trainingslager befand sich auf der Heckseite, damit die herumhüpfenden Magier nicht denjenigen nervten, der steuerte und dabei das Deck am Bug vor Augen hatte. Alle, die Angst hatten, von Zaubern getroffen zu werden, waren folglich am Bug versammelt – nur Siana und die Hina Atay waren mit Zenta und den Magier-Mädchen am Heck. Siana fand es spannend, dem Training zuzusehen – und ihr Freund Zitan war schließlich Magier. Zu ihrer positiven Überraschung hatte Zenta sie schon lange nicht mehr garstig behandelt oder heruntergemacht – schien, als hätte Zitan ein ernstes Wörtchen mit seinem besten Freund geredet. „Also gebe ich die Trainings-Leitung für jetzt an Riaiyla ab!“ verkündete Zenta, den Liona schon spaßeshalber Drill-Meister nannte. „Prinzessin, du bist auf eigene Verantwortung hier, ich trage dich nicht zu Tiras, wenn du getroffen wirst. Klar soweit?“ Letzteres galt Siana, und diese nickte. „Klarer als klar!“ Zenta seufzte bloß und setzte sich mit etwas Abstand neben Siana auf die Reling – Siana saß dabei nicht auf der Reling, sondern auf einer Holzkiste, die an Deck stand. Vermutlich werde ich sie doch zu Tiras tragen, sagte er sich dumpf und linste Siana an, Ziddy würde mich umbringen, wenn ich zulassen würde, dass sie einen Kratzer abbekommt... „Okay!“ sagte Ria da und schüttelte ihre Hände aus, „Wir können nur mit einem von euch zur Zeit üben. Wer will zuerst??“ „IIICH!!“ grölte Liona und riss die Hand hoch. Ria grinste. „Huh, schön... das wird spaßig! – Lili! Deine Aufgabe ist jetzt, sie anzugreifen! Mit allem, was dir einfällt, ob mit ´ner Waffe oder ´nem Zauber! Und zwar gnadenlos, kapiert? Halt dich bloß nicht zurück – ich werd's auch nicht tun. Um die Vari-Technik zu lernen, gerät man am besten in eine Situation, in der man sich nicht wehren, sondern nur schützen kann! Das ist auch ein wichtiger Teil der Kampfkunst. Offensive und Defensive!“ Die Mädchen sahen sich an und nickten. „Gut! Auf geht’s!!“ „Sie hat eine ganze Menge Ahnung,“ murmelte Zenta zu sich, und Siana sah ihn an. „Hm?“ machte sie. „Riaiyla,“ erklärte er ihr, ohne sie anzusehen. „Was sie sagt, ist völlig richtig, ich hätt's nicht besser sagen können. – Dieses Mädel hat wirklich meinen allerhöchsten Respekt!“ Siana fragte sich, ob er damit auch etwas anderes meinte, wagte aber nicht, ihn danach zu fragen. Das Training begann, und Lili begann zuerst, Liona anzugreifen. „TOPAS!!!!“ schrie die Jüngere, und Liona riss schnell die Hände hoch, um den Zauber zu kontern: „BLITZRA!!!“ „TURMALIN!!!“ „Wuaahh!!“ schrie Liona, als nicht nur Lili, sondern auch Ria gleichzeitig Turmalin auf sie feuerte, und sie sprang geschickt hoch und wich den zwei Feuerbällen aus, die das Deck versengten. „Huh, jetzt wird’s ein wenig schneller!“ grinste Ria, „Das war der Anfang!!“ Sie machte blitzschnell eine Reihe Fingerzeichen: „Loui! Technik der Laiya, Nagelsplitter!!!“ „TOPAS!!!“ schrie Lili hinterher, und Liona keuchte und musste erneut ausweichen, doch kaum war Lilis Topas vorbeigeschossen, trafen sie schon Rias Nagelsplitter, und sie schrie auf und sprang abermals zurück. „Na warte, so nicht!! – Ikari! Technik des Chi-... – eh??!“ Sie war kaum mit der Hälfte ihrer Fingerzeichen fertig, als Ria plötzlich verschwunden war. „W-wo-...??!“ „Schneller!“ hörte sie Rias Stimme direkt neben ihrem Ohr, und sie keuchte auf und vergaß sämtliche Fingerzeichen, als Ria plötzlich direkt vor ihrer Nase war. „W-wie ist die so schnell-...??!“ „Ich bin nicht schnell!“ sagte Ria mit einem bösen Grinsen, „Du bist zu langsam!! – Nagelsplitter-Technik!!“ Erneut wurde Liona getroffen und zurückgeschmettert, und sie keuchte, als sie gegen die Reling knallte. Lili keuchte auch. „R-Ria, nicht so doll!!“ „Huh, das ist Kampftraining hier, und kein Kaffeetrinken!!“ blaffte Ria sie eiskalt an und riss die Hand hoch, „TOPAS!!!“ Liona rollte sich gerade noch zur Seite, und der Eiszauber traf ins Leere. Sie rappelte sich schnellstens auf und konzentrierte sich wieder auf ihre Fingerzeichen. Komm, Chinon!! Hilf mir!! „Du brauchst zu lange!“ tadelte Ria sie und machte ebenfalls ihre Fingerzeichen, „Das muss nebenbei gehen!! – Loui! Technik der Laiya! Nagelsplitter!!“ „Ikari! Technik des Chinon! Schattenkreuz!!“ schrie Liona dagegen, und sie sah die Nagelsplitter auf sich zukommen und wich schnell zur Seite aus. Ria musste zum ersten mal selbst ausweichen, was ausgerechnet bei der Schattenkreuz-Technik unmöglich war, so schaffte sie es in letzter Sekunde, einen ihrer Dolche zu schnappen und damit die Technik zu zerschmettern. Liona starrte sie an. „M-mein Schattenkreuz-...??!“ „Du wirst schon schneller, merkst du?“ grinste Ria sie an, „Los, weiter!! – LILI!! Schlaf nicht ein, hier spielt die Musik!! Ich sagte was von gnadenlos!! – TOPAS!!!“ „TURMALIN!!!“ schrie Lili dazu, und als von zwei Seiten Zauber auf sie zugesaust kamen, keuchte Liona und wusste sich keinen besseren Ausweg, als mit einer geschickten Rolle nach vorne auszuweichen – der Turmalin und der Topas trafen aufeinander und explodierten, und Ria weitete ebenfalls die Augen, als Liona plötzlich aufsprang und genau vor ihr war. „PSYCHOKINESE!!!“ „Huh – nicht übel!“ sagte Ria und machte bloß wenige Fingerzeichen mit nur einer Hand: „Vari-Technik!“ Sofort erschien die Barriere um sie herum, und Lionas Psychokinese prallte daran ab. Die Türkishaarige keuchte erneut und taumelte rückwärts. Ihr Puls raste, weil sie sich so viel und schnell bewegte. „Mann-...!! Du bist echt gut, Ria...“ „Du sollst nicht labern, sondern üben!“ sagte Ria zu ihr und löste die Barriere auf, es folgten neue Fingerzeichen – Liona weitete die Augen, als sie mehr und mehr Rias Bewegungen und Züge sehen konnte. Das sind andere Fingerzeichen als eben – das ist nicht die Loui-Technik!... Was konnte sie noch?!... Die Daiy-Technik?! – Ausweichen! „Daiy! Die Technik der Sziira! Rankenschlinge!!“ Der Boden brach krachend auf, und die Ranken griffen nach Lionas Füßen – doch diese hatte das kommen sehen und sprang gekonnt zur Seite und machte ihre eigenen Fingerzeichen. „Ikari! Die Technik des Chinon, Schattenkreuz!!“ „Woah, verdammt!“ keuchte Ria und musste die Daiy-Technik lösen, um abermals mit dem Dolch Lionas Schattenkreuz blocken zu können. Zenta staunte auch nicht schlecht. „Wow,“ machte er grübelnd, „Plötzlich hat sie gesehen, was Ria vorhatte? Das ist garnicht schlecht...“ „Wie kann man sowas sehen?“ fragte Siana verwirrt. „Mit ein bisschen Verstand und einem bestimmten Blick für sowas geht das,“ antwortete er ihr. Atay krähte. „TSUNAMI!!!“ schrie Lili da auch, als Ria wieder auf dem Deck landete und abermals die Hände hochriss und ebenfalls schrie: „PSYCHOKINESE!!!“ Liona sah die beiden Zauber auf sich zukommen. Ich sehe es-... von mal zu mal besser! stellte sie verblüfft fest. Die Psychokinese kommt von vorne, die Tsunami von rechts – nach links! Damit rettete sie sich nach links und fuhr zu Lilis Tsunami herum: „TOPAS!!“ Der Topas, die Tsunami und die Psychokinese krachten aufeinander, explodierten und warfen alle drei Mädchen von den Beinen. „Wow, gut!“ lobte Ria Liona, „Aber du solltest doch eigentlich die Barriere-Technik lernen! – Loui! Technik der Laiya! – Nagelsplitter!!“ „PSYCHOKINESE!!!“ addierte Lili, und Liona keuchte und wich abermals aus, dieses mal sprang sie in die Luft. Jetzt weiß ich, wie ich Ria drankriegen kann! fiel ihr plötzlich ein, und sie starrte auf Ria, die unter ihr war – und mit einem mal spürte sie, wie ihr Gesicht heiß wurde und wie ihre Augen sich veränderten. Was zum-...?! Ihre Finger und ihre Lippen bewegten sich von ganz alleine zu Zeichen und Formel, und Ria fuhr herum, als Liona direkt hinter ihr landete – „Kijy! Die Technik der Inaya! Schattenauge!“ „Was??!“ keuchte Ria und stolperte rückwärts, „Das Schattenauge??!! Das kann nicht sein!!“ „Was zum-...?!“ hustete Zenta auch, und Siana sprang erschrocken auf, Lili ebenfalls. „Lili! – Greif sie nicht mehr an!“ befahl Ria dem kleineren Mädchen barsch, und Lili tat, wie ihr geheißen. „Scheisse, Schattenauge, damit habe ich am allerwenigsten Erfahrung-...“ Liona drehte sich zu ihr um – ihre Augen hatten sich verändert. Plötzlich waren ihre Augen von einem seltsam leeren Leuchten erfüllt, und sie grinste. „Jetzt hab ich dich am Arsch – Ria!“ kicherte sie, während sie die Hände hob. Blitz ist die Schwachstelle von Eis – also die Schwachstelle eines Schützlings der Eisgöttin! „BLITZRA!!!“ „Boah, verflucht!!“ schrie Ria und sprang zurück, riss die Dolche hoch, um den Zauber abzublocken, doch Liona war schneller und war im Nu hinter ihr, und Ria riss die Augen auf. „Messerklinge!!“ „WUAAHH!!“ schrie die Blonde, als die Messerklinge genau auf ihre Hände traf und sie damit die Dolche loslassen musste, blutende Schnitte zierten nun ihre Hände. Sie fuhr herum, und als sie Liona Fingerzeichen machen sah, blinzelte sie. Okay – Scheissdreck. Wenn sie jetzt ihr Schattenkreuz macht, bin ich am Arsch. Sie formte schnell selbst Fingerzeichen, als Liona schon zur Formel ansetzte: „Ikari! Die Technik des Chinon, Schattenkreuz!!“ „Vari! Technik der Tija, Barriere!!“ konterte Ria schnell und konnte so gerade eben noch die Attacke abwehren, „Liona! Das reicht, jetzt ist gut! – Schluss für jetzt!“ Liona ließ die Hände sinken und grinste. „Okay!“ Dann verschwand das seltsame Leuchten in ihren Augen, und taumelnd stolperte sie zur Reling und hielt sich daran fest, als ihre Beine versagten. „Woah-... ... b-bin ich kaputt...!“ Ria seufzte und heilte ihre verletzten Hände schnell mit Vitra, und Zenta erhob sich jetzt auch. „Das – war aber nicht die Barriere-Technik, Liona!“ tadelte er sie. Lili nickte, und auch Siana kam dazu. „W-was war das??!“ fragte die Prinzessin erschüttert. „Schattenauge ist auch eine Göttertechnik!“ belehrte sie Ria, „Schattenauge ist um Meilen besser als Barriere, wenn man es richtig beherrscht! – Es ist die Technik der Inaya, der Göttin der Träume. Das Schlüsselwort kijy bedeutet Auge. – Mit Schattenauge ist es möglich, alle Züge des Gegners zu erkennen, seine Schwächen und Stärken zu sehen... man kann genau sehen, was der Gegner tun wird, und reagiert automatisch mit dem entsprechend effektiven Zauber! – Blitz ist gegen Eis effektiv, klar, dass sie mir da ´ne Blitzra um die Ohren haut! Und sie wusste genau, dass ich Schattenkreuz ohne meine Dolche nicht blocken kann. Glück, dass ich die Barriere relativ gut beherrsche...“ Die anderen, auch Liona, staunten nicht schlecht. „Schattenauge also...“ murmelte sie, „Das ist... anstrengend... ... aber es war wohl ziemlich stark...“ „Und wie,“ sagte Lili beeindruckt. „Sei‘s drum, Liona kann genug,“ sagte Ria dann, „Sie muss mir jetzt helfen, Lili die blöde Barriere beizubringen!“ Der Tag verlief ohne weitere Störungen. Gegen Mittag kam auch Zitan zum Training dazu. Am Abend löste Liona Tiras am Steuer ab, da sie im Dunkel besser sehen konnte als er. „Wo du doch jetzt das Schattenauge kannst,“ grinste Siana sie an, „Kannst du das ja üben!“ Liona seufzte. „Leider ist das echt anstrengend, diese Technik zu halten!“ gab sie zu hören, „Wenn ich das zu lange mache, schlafe ich hier ein...“ Siana lachte, da zog Zitan sie auch schon aus dem Navigationsraum. „Komm jetzt, Siana!“ maulte er, „Ich will dich für mich alleine haben – Nacht, Liona!“ Liona warf den beiden ein blödes Grinsen zu. „Gute Nacht, ihr beiden! Und seid ja artig! Sonst beobachte ich euch noch rein zufällig... mit dem Schattenauge kann man durch Wände gucken, hat Ria gesagt!“ Siana wurde rot, und Zitan musste lachen, dann zog er seine Freundin gut gelaunt hinter sich her in ihr gemeinsames Zimmer. Dort angekommen schloss Siana die Tür ab, während Zitan sich einfach auf das Bett fallen ließ. Sie lächelte und legte sich neben ihn und sah ihn an. Er hatte die Arme im Nacken verschränkt, die Augen geschlossen und grinste. „Was grinst du so blöd?!“ fragte sie lachend, und er öffnete die Augen. „Tjaaaa...“ murmelte er und richtete sich auf, dann beugte er sich über sie und strich ihr durch die dunklen, langen Haare. „War da nicht... ein Versprechen...?“ Sie wurde erst rot, lächelte dann aber und zog ihn zu sich herunter in einen liebevollen, langen Kuss hinein. Er erwiederte ihren Kuss und umarmte sanft ihren Oberkörper. „Oh Ziddy...“ flüsterte sie hingebungsvoll, als er sie kurz ansah und ihr dann einen Kuss nach dem anderen auf den Mund drückte. Sie streichelte mit ihren Händen immer wieder sanft über seinen Rücken, während sie die vielen Küsse erwiederte. Nach einer Zeit spürte sie seine Hände auf ihren Brüsten, und wie er ihr vorsichtig den Träger ihrer Hose herunterzog. Sie mochte dieses Gefühl, wenn er sie so berührte. Doch irgendwie fühlte sie sich komisch... so aufgeregt... Langsam wanderten ihre Hände über seine Seiten auf seine Brust, und sie fing an, seine Weste aufzuknöpfen. Als sie ihm diese auszog, hob er kurz den Kopf. „So ein Luftschiff ist schon der perfekte Ort für sowas, hm?“ grübelte er lächelnd, als er sich auf sie legte und zärtlich ihren Mundwinkel küsste, und sie lächelte in den Kuss hinein. „Ich liebe dich, Ziddy...“ „Ich dich auch... meine Prinzessin... Siana... meine geliebte Siana...“ flüsterte er, dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie wieder auf den Mund. Die Küsse wurden mit der Zeit heftiger, und er zog ihr sanft den BH aus und küsste sie zärtlich auf die Brust. „Ziddy...“ wisperte sie, als sie anfing, seine Hose aufzumachen und nach untenhin abzustreifen. Er merkte, wie ihm dabei warm wurde, und während er weiter ihre Brust küsste, rutschte seine Hand immer weiter abwärts, bis er ihr auch sanft die Hose auszog und diese dann einmal quer durch den Raum warf. Sie hob den Kopf. „Hehe, nicht so brutal mit meiner schönen Hose!“ „Sie wird sich schon nicht verletzt haben,“ murrte er, sich erneut über sie beugend, und begann, ihren Hals zu küssen. Sie seufzte leise unter ihm, als das wohlig warme Gefühl in ihr hochstieg, das sie so gern hatte. Sie wurde sich darüber im Klaren, dass sie beide bloß in Unterwäsche dalagen, aber der Gedanke gefiel ihr. Sie liebte Zitan so sehr wie nichts anderes auf der Welt, und sie wünschte sich in diesem Augenblick nichts mehr, als dass er sie in ihrem tiefsten Inneren berühren würde. Plötzlich spürte sie seine Hand zwischen ihren Beinen, und wie er langsam anfing, ihre Unterhose auszuziehen. Sie verfesterte ihre Umarmung, und sie merkte, wie ihr siedend heiß wurde. Als sie begann, schneller und ungleichmäßiger zu atmen, hob er den Kopf. „Siana?... Ist alles okay??!“ fragte er sie verwirrt, „Du... hechelst so... kriegst du keine Luft?“ Sie sah ihn an, und ihr Atmen wurde etwas langsamer. „Nein... es geht mir gut! Es ist nur... dieses Gefühl... das ist so... wahnsinnig... aber... schön... wunderschön...“ Er seufzte, lächelte dann und beugte sich wieder zu ihr herunter, als sie die Arme fester um seinen Oberkörper schlang. „Ja... das ist es, Siana...“ murmelte er gegen ihren Busen, und sie stöhnte leise, als sie seine Zunge auf ihrer haut spüren konnte. Es war heiß... sein Körper direkt auf ihrem war heiß, das ganze Bett war heiß, alles war heiß! Alles dreht sich... dachte sie, als ihr vor Glück schwindelig wurde, und zitternd bewegten sich ihre Hände mehr instinktiv zum Bund seiner Shorts hin. Sie begann, an dem Stoff zu ziehen. Wo bin ich...? Was mache ich hier...? „Z-...Z-Zitan-...!“ keuchte sie, und er hustete, als sie beide nackt aufeinander lagen. „Ähm,“ machte er und sah sie blinzelnd an, „W-was ist??“ Sie keuchte erneut und sah ihn errötend an – sein Gesicht, seine Brust, seinen Bauch... und weiter runter. Sie wurde noch röter und drehte rasch den Kopf zur Seite, als die Hitze in ihr immer stärker wurde. „Ich halte das-... ... gleich nicht mehr aus...!“ flüsterte sie, und er keuchte jetzt auch. Je länger er sie ansah, nackt und bereits erregt unter ihm liegend, desto stärker wurde auch sein Verlangen, sie zu berühren. „S-Siana-...“ stammelte er, bevor er sich herunterbeugte und sie erneut auf die Lippen küsste. „Du meinst es ernst...?“ Sie nickte und sah zur Seite. „J-ja-... ...“ Danach spürte sie, wie er sich wieder auf sie legte. Sie spürte ihr Herz rasen und hatte Angst, es würde vor zu viel Klopfen explodieren. Sie hatte Angst... Erschrocken kniff sie die Augen zu und hielt Zitan fest. „Warte!“ Er hielt sofort schlagartig inne und sah sie verdutzt an. „W-was??“ fragte er verblüfft. „Ich... ich... ich kann nicht...“ sagte sie leise, und er erhob sich etwas. „Wie...?“ „Es geht nicht!... Ich kann das nicht tun, Ziddy... i-ich habe-... Angst davor-...!“ „Hey,“ Er lächelte und strich ihr über die Wange. „Ist doch okay... es ist doch okay... meine Kleine, ich... zwinge dich niemals-... ich will dir nicht wehtun... und solange du es nicht willst... mach ich keinen Finger krumm!“ Sie sah ihn mit großen Rehaugen an. „I-i-ich-...??“ stammelte sie, „B-bist du... enttäuscht...?“ er zog sich zurück und zog seine Shorts wieder an, bevor er sich kichernd neben sie legte und sie beide zudeckte. „Quatsch!“ meinte er, „Das ist völlig okay, Siana! Hey, es... ist ja auch mein erstes Mal. Ich hab-... genauso Angst wie du.“ Sie kuschelte sich an ihn. „Wirklich?“ „Aber sowas von!“ gluckste er, „Vielleicht warten wir noch ein bisschen.“ Das Mädchen nickte, schloss die Augen und schmiegte sich glücklich an ihn. „M-hm... ...“ Das Leben auf dem Luftschiff schien tatsächlich einfacher zu sein als das Wandern auf dem Land. Tagsüber wurden die vier Magier trainiert, und die anderen vertrieben sich anders ihre Zeit. „Wir haben nur diverse Dinge, die wir beachten müssen,“ sagte Tiras, der mit Vento, Lajos, Ria, Lili, Osea, Coran, Nadaiya, Siana, Liona und Zitan Karten spielte, während Lani und Zantis sich mal wieder mit dem Steuer herumschlagen durften und Zenta verschwunden war, weil ihn mal wieder alle genervt hatten. „Was denn zum Beispiel?“ fragte Vento, „Ich wünsche mir Pik! – Wir sollten uns noch ein zweites Rommé-Blatt holen, wir haben zu wenig Karten für so viele Leute!“ „Echt jetzt,“ sagte Coran und legte eine Karte auf den Stapel. Mau-Mau war mal wieder dran. „Das ist jetzt echt unser kleinstes Problem,“ sagte Zitan zu Vento, „Die Kizayas versauern da im Stall, irgendwann werden wir so oder so landen müssen. Außerdem gehen die Vorräte irgendwann alle!“ „Ich hab eine Idee!“ rief Osea, und sie flüsterte Coran und Lili etwas zu. Die zwei Kleinen grinsten, darauf standen alle drei auf: „Wir spielen nicht mehr, bis nachher!“ Weg waren sie, Atay flog krähend hinter ihnen her. Die anderen blieben stumm an Deck sitzen und sahen den dreien nach. „Nanu?“ machte Lajos verwirrt. „Echt jetzt?“ addierte Ria. „Ähm-... na gut, zurück zum Thema,“ sagte Zitan, der die Karten der drei Kleinen in den Stapel mischte, „Wir sollten uns gut überlegen, wo wir landen! Wir könnten überall landen. An sich ist es aber egal, Kindarn findet uns früher oder später sowieso, wie wir ihn kennen!“ „Mit dem ist es doch immer das gleiche!“ sagte Nadaiya, „Er taucht auf, hält große Reden, wir machen ihn fertig, er verschwindet wieder. Und jetzt, wo ihr vier so fleißig übt...“ „Kindarn ist nicht der springende Punkt!“ sagte Zitan nachdenklich, und Nadaiya keuchte. „Punkt??!“ Sie strahlte und dachte automatisch an Zenta, aber sie verdrängte die Gedanken schnell wieder – am helllichten Tag an Sex zu denken, war nicht gerade beispielhaft. „Doch nicht so ein Punkt,“ sagte Zitan, „Ich meine, das Hauptproblem ist Thanata. Kaiyla ebenso-... sie ist zwar bloß Thanatas Puppe, aber wir dürfen sie nicht angreifen, sie ist Sianas Mutter! Wir müssen irgendwie versuchen, Kaiyla aus Thanatas Bann zu befreien, damit wären wir auch Kindarn und den Rest los!“ Die anderen nickten. „Na, dann lass dir mal was einfallen,“ lachte Liona, „Willst du Kaiyla auch noch entführen, so wie Siana?!“ „Hört mal, hört mal!!“ unterbrach Lajos sie, „Gehen zwei Irre durch die-...!“ „Ruhe, für deine blöden Witze haben wir gerade keine Zeit!!“ fuhr Zitan ihn an, „Letzte Karte!“ Lajos kratzte sich nur lachend am Kopf. Ria schielte ihn an und seufzte. Nimmt der eigentlich IRGENDWAS ernst?... Auf einmal hörten sie lautes Getrampel und Gepolter aus dem Inneren des Schiffes, und das Deck begann, zu beben. Die Freunde sprangen auf, und Zitan schrie. „LANI??!! Was ist los, ist was kapu-...?!“ Er kam nicht weiter, denn in dem Moment preschten mit ohrenbetäubenden Krachen und viel Getöse die vierzehn Kizayas durch die Tür auf das Deck und zerbrachen dabei die halbe Wand. Die Freunde schrien auf und rannten um ihr Leben, als die wild gewordenen, ausgeflippten Kizayas wiehernd über das Deck tobten. „WER ZUM GEIER HAT DIE DENN RAUSGELASSEN??!!“ brüllte Zitan außer sich, und Siana rannte schreiend vor Mac davon, bis sie es schaffte, sich auf eine größere Kiste zu retten. „Woah, woah, ruuuuhig!!“ schrie Liona und versuchte, Selja einzufangen, „Hey!!! – W-was geht denn mit denen ab?!“ „Die haben ewig keinen Auslauf gehabt!“ sagte Tiras, der vor seinem eigenen Kizaya Yanko davonrannte, das wild wiehernd auf ihn zugestürmt kam, „D-d-die wollen nur spielen!“ „A-aber die Wand-...!!“ schrie Nadaiya, da kamen Osea, Coran und Lili aus der zerstörten Tür an Deck. Die Treppe, die auf das Deck führte, war ebenfalls nahezu komplett zertrampelt. „Oh!“ machte Coran, „Die sind aber ausgelassen.“ „HABT IHR DIE ETWA RAUSGELASSEN??!!“ fuhr Zitan die Kleinen wütend an, und Osea lachte. „Wir dachten, sie brauchen Auslauf! Den haben sie jetzt!!“ Zitan fasste nach seinem Kopf und brauchte etwas, um Worte zu finden. Kasera hing schon schnaubend und wiehernd an seiner Hose und knabberte daran herum, er ignorierte sie einfach. „Ich glaub, ich stehe im Urwald...!“ „Was, im Namen von allem, das heilig ist, ist hier LOS??!!“ brüllte Zenta, der ebenfalls aus der Tür geklettert kam, „Der Flur, die Treppen, alles zertrampelt!!! Seid ihr denn durchgedreht??!“ „Aber die Kizayas wollten spielen!“ sagte Osea trotzig. „Der werd ich spielen zeigen!“ fauchte Zenta wutentbrannt, „JALI!!!! – Du kommst auf der Stelle zu mir, hast du verstanden, Mademoiselle?!“ Jali war tatsächlich die Erste, die hörte, und kam brav zu Zenta herübergetrabt, und er kniff sie wütend in die Nase, worauf sie schnaubte und nach seiner Hand schnappte. „HEY!!“ brüllte er sie an, „Wenn du es wagst, mich zu beißen, bist du durch, und ich mache Kizaya-Leberwurst aus dir!!“ Jali schnaubte bloß zickig vor sich hin, und er packte mit beiden Händen ihren Kopf und sah sie grimmig an. „Hier spielt die Musik, du kleine Zicke! – Ab zurück in den Stall mit dir! – Und ihr anderen-... – HEEEYY!!!“ In dem Moment sauste Fuzzy an ihm und Jali vorbei, und Jali galoppierte angriffslustig hinter ihr her, nach ihr schnappend, und Zenta fauchte und stampfte wutentbrannt mit dem Fuß auf. „JAAALIII!!!“ „Mann, mann, da habt ihr uns was eingebrockt!“ lachte Liona den drei Kleinen zu, „Meine Fresse! – Jetzt geht’s ans Einfangen!“ Nach einiger Zeit schafften sie es wirklich, alle Kizayas einzufangen und sie mit viel Mühe wieder in die Ställe zu verfrachten. Das Deck, die Flure und die Treppen waren ein einziger Trümmerhaufen. Zitan war schon froh, dass das Luftschiff noch flog. Zantis und Zenta hatten sich danach wieder richtig in die Haare gekriegt, weil Jali Fuzzy schon wieder gebissen hatte, und bis Lani und Nadaiya es geschafft hatten, ihre Freunde auseinander zu zerren, hatte Zantis ein dickes Veilchen und Zenta einen verstauchten kleinen Finger. „Ihr seid echt unverbesserlich, ihr zwei!“ sagte Lani vorwurfsvoll, während Tiras jetzt steuerte, Zantis ein kaltes Schnitzel auf sein Auge drückte und Liona Zentas Finger mit Eisra kühlte, weil sie keine Eiswürfel hatten. „Echt jetzt!“ sagte Coran, und Zenta fluchte ungehalten und war kurz davor, sich auf Coran zu stürzen. „Wer hat denn mit dem Scheiss angefangen??!“ brüllte er außer sich, „Weil ihr Spastenkinder die Viecher rausgelassen habt!!! – Aua, verdammt, Liona, nicht so doll!!“ „Halt einfach still, dann tut's auch nicht weh!“ sagte Liona streng und hielt ihn am Arm fest, bevor sie mit dem Kühlen fortfuhr. „Zumindest ist es nicht dick geworden... tut's sehr weh?“ „Nervt mich nicht!!“ fluchte Zenta und wedelte mit dem freien Arm in der Luft herum, „Aaaach, ich bin nur noch angenervt von euch allen!!“ „Wir von dir auch!“ schnappte Zantis, und Zitan seufzte. „Hey!! Jetzt ist mal gut, kriegt euch wieder ein, ihr Streithähne!“ Die zwei gifteten sich nur wutentbrannt an, und die anderen seufzten nur etwas genervt. Nichtmal Lajos traute sich, Witze zu reißen, grinste aber statt dessen blöd vor sich hin. Als es Nacht wurde, übernahm Zitan einmal wieder das Steuer, und es wurde ruhig auf dem Luftschiff, als die meisten schlafen gingen. Nadaiya traute sich fast nicht, zu Zenta ins Schlafzimmer zu gehen, weil er seit dem Vorfall mit Zantis eine noch miesere Laune hatte als sonst und sie fürchtete, dass es wieder so wie in Laszaiyan enden würde. Schließlich überwand sie sich dann doch. Nachdem alle anderen schon im Bett waren, waren Ria und Lajos die einzigen, die in der Küche saßen und leise Karten spielten. Dieses mal Rommé. „Jetzt, wo Zenta weg ist, darf ich wieder Witze erzählen, ja?!“ grinste er dann, und Ria sagte nichts und nahm schweigend eine Karte vom Stapel auf. „Also! Sitzen ein Vulkanausbruch und eine Flutwelle im Keller und spielen Karten! Kommt ein Erdbeben vorbei und fragt: „Darf ich mitspielen?“ , sagt der Vulkanausbruch: „Ein Erdbeben, das Karten spielt, hast du sowas schonmal gesehen?!“ – Haaahaha, gut, was??!... Hahaha...“ Ria schwieg weiterhin, als er wieder wie blöd über sich selbst lachte. „Du bist dran,“ meldete sie sich dann, und Lajos kriegte sich wieder ein und zog eine Karte. „Oh, stimmt. Garnicht gemerkt.“ Das Mädchen sah ihn eine Weile an. „Sag mal,“ fing sie grübelnd an, „Hast du-... ... irgendeine Krankheit, oder wieso-... lachst du immer so bescheuert, und dann noch über dich selbst??“ Die Frage war ernst gemeint, und Lajos lachte nur wieder. „Eine Krankheit?! Das ist gut!“ sagte er grinsend, „Gehen eine Grippe und eine Pestbeule zusammen spazieren. Kommt der-...“ „Hey, hey!! Kannst du auch mal ernst bleiben, statt ständig abzulenken?!“ fuhr Ria ihm dazwischen, „Ich – mein‘s ernst! Warst du schon immer so??!“ Er hörte auf, zu lachen, grinste aber fröhlich vor sich hin. „Du glaubst, ich wäre wegen irgendwas verrückt geworden, huh?“ fragte er sie, und sie schwieg. Genau daran hatte sie gedacht. Hätte ja sein können, dass er mal irgendwas auf den Kopf bekommen hätte... Er kicherte wieder und legte ein paar Karten auf den Tisch. „Meine Mutter hat mir beigebracht, als ich klein war, immer alles mit Humor zu nehmen!“ erklärte er der Mesumanierin grinsend, „Ich tue nur das, was meine Mutter für den richtigen Weg gehalten hat.“ Ria schwieg lange. „Deine Mutter... ... sie lebt nicht mehr... nicht wahr?“ „Nein, sie ist bei der Explosion von Baile gestorben,“ sagte er und strahlte dabei, als wäre das etwas Schönes. Ria erschauderte dabei nur. Sie sah auf den Tisch, als sie weitersprach. „Und dein Vater?“ „Mein Vater ist schon länger tot!“ erzählte er vergnügt, „Als ich sechs war, ist er betrunken nach Hause gekommen und hat meine beiden Schwestern umgebracht, dann hat er das Haus in Brand gesteckt und sich selbst erstochen. Meine Mutter hat er auch töten wollen, aber er hat es nicht geschafft, und ich hatte mich im Schrank versteckt! Das war richtig gut, er hat mich nicht gefunden und ist auch richtig wütend gewesen! Aber ich lebe ja noch! Haha!“ Ria starrte ihn an und ließ zitternd die Karten fallen. Töten-...? Blut und... Feuer... ... Sie keuchte und fasste nach ihrem Kopf, als sie an den Krieg in Nuria dachte. Im Vergleich zu Lajos hatte sie es echt gut! Sie hatte noch ihre Eltern, ihre Großmutter, ihre Schwester, ihren Onkel und ihre nervigen Cousins! Lajos dagegen hatte garnichts. Wie konnte er darüber lachen?! „W-wie kannst du-... ...?!“ stammelte sie, und er sah sie grinsend an. „Was ist? Ist dir kalt?“ Sie fuhr auf und starrte ihn völlig neben sich an. „W-wie kannst du so lachen, wenn du von so etwas furchtbarem erzählst??!“ schrie sie außer sich, „D-das ist-...!! Du tust, als wäre das völlig egal!! Hat dir deine Familie etwa garnichts bedeutet??!“ Er blinzelte überrascht, und sie setzte sich wieder und fuhr sich mit den Händen über das hübsche Gesicht. „T-tut mir leid... ich wollte dich nicht anbrüllen-...“ „Schon okay,“ sagte er und lächelte jetzt, „Soll ich dir die Wahrheit sagen? Klar hat sie mir was bedeutet! Damals, als mein Vater das gemacht hatte, habe ich viel geheult, ich war eine richtige Heulsuse! Aber weißt du... irgendwann hat man alle Tränen vergossen, und irgendwann kann man einfach nicht mehr weinen. Meine Mutter war ein sehr fröhlicher Mensch. Wir beide haben die Zeit nach dem Tod der Familie gut überstanden und haben uns gegenseitig aufgemuntert! Sie hat mir damals beigebracht, dass lachen das beste ist, was ein Mensch tun kann! Wenn alle Menschen so denken würden, würde es vielleicht keinen Krieg mehr geben. Und zum Gedenken an meine Mutter habe ich mir geschworen, den Menschen das Lachen beizubringen!“ Ria sah ihn nur an – und fing hemmungslos an zu heulen. Er fuhr zurück. „E-eehh??! H-hey, lachen, nicht weinen!! – Sitzen zwei Vögel auf ´ner Wäscheleine-...!“ „Hör aaauuff!“ heulte Ria und schüttelte den Kopf, „Oh nö!! D-du bist ja-...!!“ Sie kriegte sich wieder ein und sah ihn aufgelöst an, „D-du-... i-ich habe dich für einen Irren gehalten, weil du immer so bescheuert lachst! Du bist ja eigentlich richtig-... ... tiefsinnig-...“ Sie sah nachdenklich auf den Tisch. „Du machst diese Witze nicht, weil du blöd bist-... sondern, um... den Wunsch deiner Mutter zu erfüllen...“ Er lachte erneut. „Genau genommen ist es auch meiner! Weil lachen nämlich viel besser ist als weinen! – Also, Ria, lach, los!!“ Er zeigte mit dem Finger auf sie, aber sie wollte nicht lachen, sie war viel zu schockiert über seine Geschichte. „Das ist... die schönste Geschichte, die ich je gehört habe...“ murmelte sie, und er sah auf. „Häh??!“ lachte er verwirrt, und sie hob eine Hand – und warf damit aus Versehen ein Glas herunter, das auf dem Tisch gestanden hatte. Klirrend fiel es zu Boden und zersprang, und Ria seufzte. „Oh, tut mir leid, ich mach schon!“ Doch kaum war sie unter dem Tisch, war Lajos auch da, und sie blinzelte. „Nanu?“ „Ich helf dir schnell,“ sagte er grinsend, und sie sammelten zusammen die Scherben ein, bis sie die Hände nach der letzten Scherbe gleichzeitig ausstreckten und kurz davor innehielten. Ria sah auf und runzelte die Stirn, als sie ihn ansah – dann lächelte sie auch. „Deine Geschichte hat mir wirklich gefallen,“ sagte sie, „Das hat mich beeindruckt, und ich weiß jetzt, dass du ein völlig anderer Mensch bist als der, für den ich dich gehalten habe!“ Er lachte blöd. „So ist das, das Leben ist voller Überraschungen!“ „Aber labern tust du mir zu viel!“ murrte sie, bevor sie ihn am Kragen packte, ihn zu sich heranzog und ihn auf die Lippen küsste. Er erstarrte in der Bewegung wie beim Stopptanz, als er ihre weichen, warmen Lippen auf seinen spürte, und da sein Mund ohnehin vor Erstaunen leicht geöffnet war, hatte sie es nicht schwer, mit der Zunge in seine Mundhöhle zu dringen. Nach einer Weile ließ sie von ihm ab und sah ihn blöd an, weil er sich immer noch nicht bewegte und da hockte wie versteinert, die Augen weit aufgerissen. „Uh, bist du da festgewachsen?!“ fragte sie perplex, und Lajos löste sich endlich aus seiner Starre, schrie einmal auf und sprang hoch, dabei knallte er mit dem Kopf gegen den Tisch. „Aaauu!! – Wooaah! W-was war das?!“ „Der Tisch?!“ fragte Ria entsetzt, grinste aber. „N-nein, das davor!!“ „Ein Kuss?!“ lachte sie, und er sah sie an – und grinste breit. „Du lachst ja! Bin ich gut!“ Sie haute ihm eine runter und stand auf, bevor sie die Karten zusammensammelte. „Komm schon, du Komiker, gehen wir ins Bett! – Und da wir ja ein Zimmer zusammen haben, könnte die Nacht spannend werden, was meinst du?“ Er sah sie nur ratlos an und lachte dämlich vor sich hin, während sie alles einräumte. „Meine Fresse,“ sagte sie zu sich, „Der hat ja keine Peilung von Sex... – vielleicht hätte ich's doch besser mit Zenta probieren sollen.“ Erst am nächsten Morgen trafen sich alle wieder zum Frühstück. Zenta nahm einem völlig fertigen Zitan das Steuer ab, und letzterer taumelte erstmal zur Tür. „Ich bin müüüde...!“ jammerte er, „Diese Fahrerei ist langweilig...!“ „Heul doch,“ sagte Zenta, ohne ihn anzusehen, in dem Moment erschienen Tiras und Siana im Navigationsraum. „Kommt ihr, äh, essen?“ fragte Tiras, „Ja, Zenta, was machen wir mit dir?“ „Was schon, ich esse wann anders,“ sagte Zenta und warf dem Koch einen perplexen Blick zu. „Ziddy kommt aber mit!“ rief Siana lachend und zog den maulenden Zitan hinter sich her – ihnen kam Nadaiya entgegengesprungen, und mir einem lauten „Wheeee!!!“ sprang sie an Tiras vorbei in den Navigationsraum und hängte sich an Zentas Hals. „Heilige Maria Mutter Gottes!!“ brüllte Zenta, als er beinahe umgeworfen wurde, „Was soll das nun schon wieder??!! Hau ab, du nervst mich, ich muss arbeiten!!“ Zitan, Siana und Tiras, die noch in der Tür standen, beobachteten die zwei nur etwas konfus. „Was habt ihr Nadaiya denn zu trinken gegeben?!“ fragte Siana Tiras, und er seufzte. „K-keine Ahnung-...?“ „Ich fütter dich!“ sagte Nadaiya zu Zenta, „Sonst verhungerst du noch, weil du arbeiten musst!“ „Vergiss es,“ sagte Zenta kalt, „Niemand füttert mich, klar soweit?! So tief sinke ich nicht, Lolita!“ „Komm, komm!“ Nadaiya hielt ein halbes Brötchen hoch, „Sag A!“ „Fick dich!“ sagte Zenta statt dessen, und Nadaiya schielte ihn an. „Mich??! Nicht lieber... dich?“ Sie grinste ihn an und streckte sich zu ihm hin, bevor sie ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mundwinkel setzte. Er rührte sich nicht. Zitan, Tiras und Siana standen noch immer völlig perplex in der Tür, nur Siana drehte sich jetzt mit hochrotem Gesicht ab, als sie Nadaiya so reden hörte. „W-w-woran denkt die schon wieder-...?!“ „Du nervst, Lolita,“ sagte Zenta erneut, immer stur geradeaus sehend, „Verdammt, ich muss hier arbeiten, verschwinde, bevor meine Hand ausrutscht!“ „Pfff, willst du mich schlagen?! Versuch's doch,“ giggelte das Mädchen und küsste ihn wieder auf die Lippen, er rührte sich wieder nicht. „Wie kann der da so kalt bleiben?“ stöhnte Zitan leise, „W-wenn Siana das bei mir machen würde-...!“ „Was hast du gesagt?!“ fauchte Siana, und er lachte bloß. „Ähhh, nichts!!“ „Komm schon, Zenta – das ist ein Luftschiff, keine Kutsche! Du musst nicht die gaaaanze Zeit geradeaus gucken, hm?...“ grinste Nadaiya weiter, und Zenta sparte sich einen Kommentar, da spürte er ihre Lippen auch schon wieder auf seinen, und wie ihre kleine Zunge über seine Lippen strich und um Eintritt bat. Er bewegte sich kein Stück. Schließlich dachte er sich, die beste Möglichkeit, sie loszuwerden, war, ihr zu geben, was sie wollte – und mit einem resignierenden Seufzen schloss er die Augen, öffnete willig den Mund und erwiederte ihren Kuss. Das Zungenspiel wurde schnell heftiger, und er löste sich wieder von ihr und sah weg. „So, zufrieden?! Verschwinde jetzt, Lolita. Oder soll ich deinen Namen sagen?“ Er zückte ein Messer, und sie stöhnte. „Oh ja, oh ja, oh ja!“ „Du kannst mich mal – und zwar kreuzweise!“ knurrte er entnervt, bevor er sie zur Überraschung aller anderen am Kragen ihrer Bluse (also am Ausschnitt...) packte, sie an sich heranzog und sie heftig küsste. Sie quiekte erschrocken in den Kuss hinein, als er mit Gewalt seine Zunge in ihre Mundhöhle stieß und sie rückwärts taumelte – Tiras identifizierte das Quieken als ersticktes „Wheee?!“ . Plötzlich räusperte sich Zitan, und alle sahen ihn an, Zenta löste sich etwas widerwillig von seiner blonden Freundin. „Ihr steht ja immer noch hier!“ brachte er genervt hervor. Zitan grinste ihn böse an. „Entschuldige, Zenta! Aber ich dachte mir, ich halte euch zwei lieber davon ab, viele kleine Zentas zu machen, wenn du eigentlich arbeiten sollst!“ Nadaiya fing an, zu lachen, Siana wurde noch röter als vorher und Tiras grinste breit bei Zitans Worten. Zenta musste auch grinsen. „Oh, den Spruch hab ich schonmal gehört...!“ Er zwickte Nadaiya absichtlich schmerzhaft in den Rücken, und sie quiekte und lief ein Stück von ihm weg, weil sie wusste, dass er wollte, dass sie ging. „Keine Sorge, Zid... es wird keine kleinen Zentas geben! Und zwar niemals!“ Sie alle wurden von einem schrillen Kreischen unterbrochen, das unverkennbar von Lani stammte, und alle sahen zur Tür, als Lani und Zantis hereingeplatzt kamen. „HEEEYY!!“ grölte Zantis, „D-da-...!! Hinter uns!!!“ „Was ist da?“ fragte Zenta kalt, „Ein fliegender Apfel?“ Er hatte die komische Geschichte natürlich von Zitan gehört... „Lass mich mal ausreden, du Penner!!“ fuhr Zantis ihn an, „Da ist ein-...!! G-guckt doch aus dem Fenster!!!“ Zitan sah aus dem Fenster. „Eh??!“ schrie er, „Ein Luftschiff??! – Schnell, Siana, hol mir ein Fernrohr!!“ „D-das ist sicher die Polizei!!“ schrie Lani aufgewühlt, „W-weil wir dieses Schiff geklaut haben!!“ „Unfug,“ sagte Zitan, dem Siana ein Fernrohr reichte, und rasch sah er hindurch, erfasste das fremde Luftschiff – und fuhr zurück. Mit einem Keuchen warf er das Fernrohr weg und stürzte aus dem Raum. „Z-Ziddy??!“ schrie Siana panisch. „HOLT ALLE ZUSAMMEN!!! – ZENTA, FAHR ZU!!! DAS IST KAIYLA!!!“ „WAS??!“ brüllte der Rest, und Zenta verlor keine Zeit mit Reden und zog an einigen Hebeln, und das Schiff raste durch die Luft wie eine Eins. Nach einer Weile und viel Geschrei waren alle im Navigationsraum versammelt. „Oh nein!!“ heulte Osea, „W-was machen wir bloß??!!“ „Ist das alles, was das Scheissteil drauf hat??!“ blaffte Coran Zenta vorwitzig an, „Gib mal Gummi, Zenta!!“ „Reiß besser deine dreckige Klappe nicht auf,“ sagte Zenta zu ihm, „Mehr Gummi gibt’s leider nicht!!“ „D-die holen auf!!“ schrie Zantis panisch, der vor dem Fenster auf und ab hopste, „S-sie werden uns bombardieren!!“ Im selben Moment krachte es auch schon, und eine Kanonenkugel sauste haarscharf am Fenster vorbei. „Woah, verdammt!!“ rief Zitan, „Scheissdreck – ich gehe raus!! Wir müssen versuchen, sie abzuhängen! – Zenta, fahr einfach!!“ „Vergiss es, nachher gehst du da oben drauf! – Tiras, fahr du!“ Damit setzte Zenta Zitan nach, der schon losrannte. Liona und Lili rannten ihm nach, die anderen folgten auch – Ria keuchte. „D-das geht schief!!“ schrie sie den anderen nach, „Wir können noch nicht gegen Thanata kämpfen!!! Dazu haben wir zu wenig trainiert!!“ „Aber wir haben trainiert!“ konterte Zitan, „Wir sind besser als vorher!! Außerdem haben wir keine andere Wahl! – Lajos, bleib mit Osea und Coran drinnen bei Tiras!!“ „Jawohl, Sir!“ sagte Lajos salutierend, und alle rannten an ihm vorbei und kletterten die zertrampelten Stufen hinauf an Deck. Das Luftschiff aus Sayamaina war schon bedeutend näher gekommen. „Und was willst du machen, du Held??!“ fragte Vento Zitan entsetzt, „Denen eins in die Fresse hauen?!“ „Volle Kanne!“ sagte Ria und formte ihre Fingerzeichen, und Vento fuhr zurück, als ihre Augen aufblitzten: „Loui! Technik der Laiya, Nagelsplitter!!“ Die Eissplitter schossen aus ihren Händen auf das Luftschiff zu, es gab einen kurzen Knall, als es getroffen wurde und die Soldaten, die an Deck standen, schreiend zu Boden gingen. „Damit hast du nur die schlafenden Löwen geweckt,“ murmelte Zitan monoton und ballte die Fäuste, auf das Schiff starrend, das jetzt so nahe an ihrem war, dass sie es bequem erkennen konnten. Und dann sah er Königin Kaiyla zusammen mit Kindarn und Thanata an Deck treten. „Mutter!“ keuchte Siana und wurde weiß, als ihre Mutter lauthals zu lachen begann. „So sieht man... sich wieder, huh, Sari??!“ rief sie Zitan zu, und er stellte sich schützend vor Siana und sah die Frau nur grimmig an. „Ja, sieht so aus!!“ bellte er zurück, „Verzieht euch, wir kaufen nichts!!“ „Wir wissen so oder so, wie es ausgehen wird, so wie immer!“ sagte Zenta eiskalt und zückte ein halbes Dutzend Messer, und Nadaiya starrte ihn an. „Was laberst du??! Wie kannst du dir sicher sein, dass wir gewinnen??!“ „Echt jetzt!“ sagte Kindarn auf dem anderen Luftschiff empört. Zenta grinste böse. „Heh... ihr wisst doch... mit wem ihr euch einlasst! Ihr wisst doch... dass Zitan Kasko Saris Sohn ist! Der Sohn des Mannes... der Euren Gatten ermordet hat, Majestät!“ Kaiyla fuhr zurück, dann verfinsterte sich ihr Blick. „Mein Mann... konnte... im Gegensatz zu mir heute... nicht zaubern! Kein Wunder, dass er getötet wurde... der Schwächling!“ Jetzt fuhr Siana zurück, ebenso wie Zitan. „W-was-...??!“ keuchte die Prinzessin aufgelöst, „M-mein Vater-...??! – MEIN VATER WAR KEIN SCHWÄCHLING!!! DU BIST NICHT DU SELBST, MUTTER, DU HÄTTEST SOWAS NIE GESAGT!!!!“ Die Tränen stiegen ihr in die Augen, und Lani packte sie an den Armen, als sie schluchzte. „V-Vater-...!!“ „Geh rein, Siana!“ verlangte Zitan scharf, „Los, geh rein!! Du bist hier oben nur in Gefahr!! Lani, Zantis, bringt sie zu Tiras und so!“ „Okay,“ sagte Lani verständnisvoll und schob die wimmernde Siana zusammen mit Zantis unter Deck. „Warum schickst du alle weg??!“ fragte Vento, „Je weniger wir sind, desto schwerer wird’s!“ „Falsch,“ stöhnte Zenta, „Was können wir schon ausrichten?! Die drei da drüben sind Magier, damit sind sie uns ´nen Schritt voraus! Wir Menschen... stehen hier bloß im Weg!“ Vento blickte ihn perplex an. „Ihr könnt auch gerne alle zusammen gegen mich antreten!“ lachte Kaiyla größenwahnsinnig, „Ich werde euch alle... in Stücke reißen!!! – HAAAHH!!!!“ Damit schmetterte sie eine gigantische Feuerkugel auf das Schiff, und Zitan sprang zurück und riss die Arme hoch. „GEHT IN DECKUNG!!!! – TSUNAMI!!!!!“ Alle warfen sich auf den Boden, als der Feuerball mit einem lauten Grollen aus dem Himmel von der Tsunami gelöscht wurde, und ehe die Wasser-Attacke Kaiylas Schiff treffen konnte, hatte Kaiyla sie mit einer flüchtigen Handbewegung verschwinden lassen. Ria zuckte. Sie kann Ziddys Tsunami einfach so abwehren, ohne sich zu bewegen?! Verdammt, sie ist stärker, als sie aussieht... „Vergiss es!“ sagte Lili plötzlich grinsend, und Ria sah auf. „Wir... zeigen Königin Kaiyla mal, wie unser Training funktioniert!“ Jetzt sahen auch Zitan, Liona und Zenta auf, und die Magier nickten zustimmend. „Ooookay!!“ rief Liona und riss beide Arme hoch, „Vento!! Sag Tiras mal, er soll ´nen Zack zulegen!!“ Schon waren die Fingerzeichen in vollem Gange, und Vento beeilte sich, unter Deck zu rennen. „Huh...“ machte Thanata drüben mit ihrer krächzenden Stimme, „Kaiyla! Pass auf... deinen Schatten auf!“ „Meinen Schatten?!“ fluchte Kaiyla, und Kindarn fuhr herum. „Das ist ihre neue Spezialtechnik!“ „Ikari! Technik des Chinon, Schattenkreuz!!“ schrie Liona da auch schon, und ehe Kaiyla nachdenken konnte, hatte die Attacke sie aus ihrem eigenen Schatten heraus erwischt, und die Königin ging schreiend zu Boden. „Dumme Gans,“ stöhnte Thanata, und mit einer Handbewegung ihrerseits stand die Königin wieder auf, obwohl die Attacke ihr ziemlich zugesetzt hatte. „Was??!“ schrie Liona und taumelte rückwärts, und Ria fuhr herum und formte blitzschnell ihre eigenen Fingerzeichen. „Laber nicht!! Los, tu was!! – Loui! Nagelsplitter-Technik!!“ „Töricht!“ krächzte Thanata und ließ Kaiyla mit einer weiteren Handbewegung die Hand heben, und mit einem enormen Knall entstand ein gleißender Blitz in ihren Händen, der die Technik von Ria zerschmetterte. „Wuaahh??!!“ schrie Ria auf und fuhr zurück, „Blitz, scheisse!! – ZID!!! RUBIN WÄRE JETZT TOLL!!“ „DENKSTE!!“ brüllte Kaiyla und schmetterte den gigantischen Blitz auf das Schiff zu. Nadaiya kreischte und sprang die Treppe hinunter unter Deck, und Zitan riss die Hände hoch und schloss blitzschnell die Augen. Kyana!! Hilf mir!! „RUBIN!!!“ brüllte er dann und schmetterte die Feuer-Attacke dem Blitz entgegen, mit einem lauten Krachen trafen sie aufeinander und schmetterten alle Beteiligten zu Boden. „Sein Rubin ist nicht von schlechten Eltern,“ murmelte Kaiyla und rappelte sich wieder hoch, „Aber... das reicht nicht, Sari!!! – Kindarn!! Geh rüber und halte die drei anderen Amateure auf!! Sari übernehme ich selbst!!“ „Drei?!“ fragte Kindarn, „Das sind vier!!“ „Liona Kizalos, Lia Sari und das Mädel mit den Nagelsplittern!“ blaffte Kaiyla ihn an. „Das sind drei!!“ „Du solltest Saris Kumpel Yason nicht unterschätzen!“ sagte Thanata mit einem krächzenden Kichern, „Er ist gut... ...“ Kaiyla verdrehte die Augen. „Na gut, vier!! – AB, GENERAL!!!“ „Jawohl, Majestät!“ Im Nu verschwand er mittels Psychokinese und tauchte auf dem anderen Luftschiff genau vor Lili auf. „Na, habt ihr mich vermisst?!“ „WAAHH, KINDARN!!!“ schrie Lili und riss instinktiv die Arme hoch, doch Kindarn war schneller. „TSAVORIT!!!“ „LILI!!!“ schrie Ria laut, und Lili wusste schon, was sie zu tun hatte – vier kleine Fingerzeichen und eine kleine Formel... „Vari!! Die Technik der Tija, Barriere!!“ Bevor Kindarns Tsavorit sie treffen konnte, entstand das Schutzschild um sie herum, und der General zuckte mit der Augenbraue. „Du kannst auch diese blöde Barriere-Technik??!“ „Wir haben hart trainiert... Generälchen!“ sagte Ria, die hinter Lili auftauchte, „Und jetzt... sagt Adieu! – NAGELSPLITTER-TECHNIK!!“ „W-was macht Kindarn auf dem Schiff??!“ schrie Zitan indessen und wollte herumfahren, aber ein Blitz von Kaiyla, der ihn an der Schulter traf und ihn zu Boden schmetterte, hinderte ihn daran. „H-hey-...??!!“ „Ich bin dein Gegner!!“ brüllte Kaiyla, „Dieses mal... töte ich dich, Zitan Sari!! Dich und... den letzten Abschaum deiner erbärmlichen... Familie der Bastarde!!“ Zitan zuckte. Bastarde...? „Die Götter tun eure Familie als Bastarde ab! – Ihr tragt das Blut der Kyana in euch...“ erinnerte er sich an Shikages Worte, und langsam rappelte er sich auf. Wir sind... keine... Bastarde!! „Wir... sind keine Bastarde!!!“ brüllte er Kaiyla an, und im Nu glühte die blaue Aura um ihn herum auf, ebenso der Stein an seiner Kette, als er die Arme hochriss und mit einem lauten Krachen ein riesiger Blitz in seine Hände einschlug. Kaiyla zuckte nur mit der Braue. „Was tut er?“ „Lass mich machen,“ sagte Thanata tonlos und hob eine Hand. Zitan fuhr herum und schmetterte den riesigen Blitz mit einem Schrei auf das andere Luftschiff zu: „HELIOSAAAA!!!!!“ „Heliosa??!“ keuchte Liona und unterbrach ihren Kampf mit Kindarn, „D-das ist die Schwarzmagie-Form der Blitzra??!!“ „Er ist gut...“ murmelte Zenta, und Kindarn fuhr herum. „Majestät!!!“ Doch Kaiyla hatte ja Thanata. Bevor die Heliosa sie treffen konnte, hatte Thanata ihr einen weiteren Blitz entgegengeschleudert, und beide Zauber explodierten mit einem lauten Krachen. Zitan keuchte und taumelte, bevor er heftig den Kopf schüttelte und die Arme wieder hochriss. Ich darf nicht schwächeln, verdammt!! Ich muss... sie besiegen!!! „TSUNAMIII!!!“ „Lächerlich!“ lachte Kaiyla und riss ebenfalls die Arme hoch: „TOPAS!!“ „TURMALIN!!!“ reagierte Zitan schnell, und Kaiyla musste dem Feuerball ausweichen, den Thanata mühelos verschwinden ließ. „Vergiss es... Sari!“ krächzte sie lachend, „Mit deiner popeligen Blaumagie kommst du nicht gegen sie an.“ „Das werden... wir ja sehen!!!“ schrie Zitan wütend, „TOPAS!!!!!“ „SCHATTENKREUZ!!“ schrie Liona zur gleichen Zeit, und Kindarn war geschickt genug, die Attacke mit seiner Masamune abzublocken, bevor er sich auf Liona stürzte. „Dein Schattenkreuz hängt mir allmählich zum Hals raus!!“ knurrte er und riss die Hand hoch, „TSAVORIT!!!“ Liona riss die Arme hoch über ihr Gesicht und blockte die Attacke mit der Barriere-Technik ab – Ria tauchte hinter Kindarn auf. „Huh... vier gegen einen ist ganz schön unfair, hm?“ Kindarn drehte sich um, als sie schon das letzte Fingerzeichen machte: „Daiy! Rankenschlingen-Technik!!“ „Scheissdreck!!“ fluchte Kindarn, ließ von Liona ab und sprang hoch, um die Wurzeln, die nach seinen Füßen griffen, mit der Masamune zu zerschlagen, „Na warte, Fräulein Juna!! – Kannst du... eigentlich schwimmen?“ Ria zuckte mit der Braue. „PSYCHOKINESE!!!“ „Dreck!!“ keuchte Ria noch, und ehe sie die Barriere-Technik anwenden konnte, hatte die Psychokinese sie über Bord gefegt, und sie stürzte auf den Ozean zu. „RIAIYLA!!“ schrie Zenta und stürzte zur Reling, und Lili war schnell zur Stelle und riss die Arme in die Luft: „PSYCHOKINESE!!!“ Dank ihr wurde Ria wieder nach oben teleportiert, und die Blonde keuchte und stürzte taumelnd zu Boden, wo Zenta sie auffing. „Herrgott! – Alles in Ordnung bei dir?“ „Danke-... mir geht’s gut...“ hustete Ria und sah Lili an, „Schnell, hilf Liona mal!! – Dank für's Retten, ich komme klar!“ Lili nickte und wandte sich rasch Liona und Kindarn zu. Ria und Zenta rappelten sich auch wieder auf, und sie sah ihn kurz an. „Ich muss sagen, seine Psychokinese ist nicht übel... ... daran müssen wir arbeiten!“ „Woran wir arbeiten müssen, ist die Reaktion!“ stöhnte Zenta und zückte ein neues Messer, „Es ist nicht leicht, ihn nicht zu töten! Aber das... soll Ziddy machen. Immerhin ist... er der Mörder seines Vaters!“ Ria nickte langsam. „Dann ist das... allein Zitans Aufgabe. Nicht unsere!“ Im selben Moment wurde Zitan von einer neuen Energiekugel Kaiylas zurück zu Boden geschmettert, und hustend rappelte er sich auf, und die anderen fuhren herum. „Zid!“ rief Ria, „Scheissdreck, ich helf dir mal!“ „Nichtsda!!“ Kindarns Masamune versperrte ihr den Weg, und sie fuhr wütend herum. „Ich bin dein Gegner, Juna!!“ „Schön... von mir aus!!!“ brüllte Ria, und Zitan kam auf die Beine und nahm die Hände abermals zitternd hoch. „Na warte... Kaiyla...!! Das wirst du noch... büßen...!“ stöhnte er und fing an, sich zu konzentrieren – bis er Thanata lauthals lachen hörte. Er stutzte und sah verwirrt auf. Die Kapuzen-Frau lachte in einem Fort. „Du bist töricht... Sari!“ lachte sie, „So dumm... dich mit meiner Puppe einzulassen... statt mit mir! Und ich hatte geglaubt... du wärst schlauer als dein dreckiger Vater!“ Zitan keuchte. „Was zum-...??!!“ „Und ihr Affen da hinten... gebt euch solche Mühe, den armen General nicht zu töten, huh? Ich sehe nichts davon... dass ihr euch zurückhaltet... ihr seid... ernsthaft erbärmliche Kreaturen!“ „Schweig!!“ fuhr Zenta sie wutentbrannt an, „Noch ein Wort höre ich von dir, und du bist des Todes!!“ „Große Worte aus deinem kleinen Plappermaul, Sir Yason!“ grinste Thanata ihn an, obwohl man in dem Schwarz ihrer Kapuze keinen Mund erkennen konnte, „Der Junge, der versucht, die Menschen zu lehren, was Furcht ist, huh?“ Zenta verzog keine Miene. „Der Junge... der ein Dämon wurde... um töten zu können! Um seinen Freund zu beschützen...? – Oder vielleicht eher... ... um deine eigene Schwäche zu vertuschen?!“ Zitan sah Zenta nur perplex an, genau wie die anderen, auch Nadaiya lugte aus der Tür. „Schwäche?“ fragte Zenta kalt, „Ich weiß nicht, wovon du redest! Du kennst mich nicht, Thanata!!“ „So, nicht?“ krächzte sie, „Ich weiß mehr über dich als deine erbärmlichen Freunde hier!... Deine Schwäche... heh-... du wolltest dir selbst beweisen... dass du auch anders kannst, als wimmernd und heulend am Boden zu liegen, blutig und halb zu Tode geprügelt von deinem dicken Vater, heh? Deshalb... hast du die beiden Jungen getötet! Nur... für dich selbst. Um dir selbst zu zeigen... dass du stark sein kannst! Stark... huh? Was ist daran stark, wehrlose Menschen zu töten...?“ „SCHWEIG!!!“ brüllte Zenta völlig aufgebracht, und sowohl Liona als auch Ria und Nadaiya weiteten bei Thanatas Worte die Augen. „Zenta-...!“ keuchte Liona, und Nadaiya hustete los. „Du hast mir verschwiegen, dass dein Vater dich verprügelt hat!!“ „Scheisse...!“ murmelte Zitan, der die Situation schon eskalieren sah, und wütend fuhr er herum. „LASS ZENTA IN RUHE, ODER ICH ZERFETZE DICH IN DER LUFT!!“ brüllte er Thanata an, „Ich denke, ich bin dein Hassobjekt??!!“ Schweigen von allen Seiten. „Huh... na schön, wenn du es so willst!“ Thanata wendete sich Zitan zu, „Du... magst wohl die Herausforderung, hm? Gegen mich zu kämpfen... weil ich dich töten will!“ „Ich weiß alles über dich!!“ brüllte Zitan sie an, „Dass du meine Urgroßmutter bist!! Dass du diejenige warst, der wir den Krieg zu verdanken haben!!! Dreckiges Scheusal!!“ Thanata rührte sich nicht – dann lachte sie wieder, und Zitan ballte ärgerlich die Fäuste. „Warum lacht sie so...??!“ stammelte Liona, „Etwas stimmt nicht...!“ „Scheissdreck,“ schimpfte Zenta, „Zid reißt seine Klappe immer wieder zu weit auf!“ „Aah... du bist mir böse... weil ich den Krieg angezettelt habe?!“ lachte Thanata, „Jawohl, das habe ich!! Ich wollte euch scheissverdammte Mesumanier loswerden... ... aber... willst du noch einen Grund kennen... mich zu hassen... Zitan?“ „Wie, noch einen Grund?!“ fauchte Zitan gereizt, „Du wirst sterben, Thanata!!“ Sie lachte. „Heh... das hat deine Mutter zu mir gesagt... als dein Vater mich mit Toiyaka Sarla verfluchte!“ Zitan fuhr zusammen. Toiyaka Sarla... ... „Und sie hat... sich geirrt,“ fuhr Thanata grinsend fort, „Soll ich dir mein kleines Geheimnis verraten, Zitan Sari??“ Zitan rührte sich nicht, aber er konnte spüren, wie eine eisige Kälte in ihm hochkroch, als er sie sprechen hörte. Er erzitterte. „Ja!“ Thanata grinste abermals, bevor sie den Kopf hob. „Ich... tötete deinen Vater!“ Alle standen da wie versteinert. „Wa-wa-was...?!“ stieß Liona hervor, „Ich dachte, das war Kindarn!!“ Zitan brachte keinen Ton hervor. Er sah plötzlich den Tod seines Vaters vor Augen. Überall spritzte das Blut. Und er hörte einen grellen Schrei, der unendlich lange aushallte, und Zitan hörte das Echo dieses Schreis immer und immer wieder. Mein Vater-...??!! „Ganz einfach! Ich habe für den Moment Kindarns Seele gesteuert!! So war ich es, die ihn tötete! Kindarn alleine hätte das nie geschafft! Ich bin der Mörder deines Vaters, Zitan Sari!“ Doch Zitan hörte Thanata nicht mehr zu. Wie hypnotisiert starrte er ins Leere, am ganzen Körper zitternd, als er wieder und wieder den Tod seines Vaters vor Augen sah. „Nie wieder wirst du dich an meinem Sohn vergreifen... Kesra!!! TODESKLINGE!!“ Vater-...!! „Zitan!! Flieht!! Schnell, flieht von hier!!“ Mein... Vater...! Er ballte die Fäuste, und die anderen fuhren zurück, als sie ihn so sahen. Zenta zitterte ebenfalls und wandte das Gesicht von Zitan ab. „Scheissdreck-...!“ stammelte er mit völlig gebrochener Stimme, und Nadaiya wunderte sich, ihn so aufgelöst zu sehen. „W-was hast du-...??!“ „G-geh weg von mir!!“ bellte er sie an und wandte sich komplett ab, „Dieses Scheusal ist-... verantwortlich für den Tod Kaskos – Kasko war-... auch mein Vater, verdammt!!“ Er zog durch die Nase hoch, und Nadaiya traute ihren Augen und Ohren kaum – der weinte doch nicht etwa? Der Zenta?! „Nein...!“ keuchte Zitan und schüttelte immer wieder den Kopf, bevor er auffuhr und lauthals schrie: „NEEEIIIIINNNNN!!!!!!“ Mit diesem Schrei umhüllte ihn plötzlich das blaue Licht, stärker als jemals zuvor. Er schloss die Augen, er sah immer wieder den Tod seines Vaters vor den Augen. Er sah Blut, überall Blut, und der Schrei, der ihm beinahe das Blut gefrieren ließ, ertönte immer und immer wieder. „Was... was ist das??!“ fragte Ria, „Das... ist...??! – Zenta – Zenta, sieh!!“ Zenta hob den Kopf und fuhr sich mit einer Hand über die Augen, bevor er den Kopf zu Zitan drehte – und stutzte. „Das ist anders als sonst...“ murmelte er, und Ria trat unwillkürlich einen Schritt zurück. „Wenn es das ist... was ich denke-...!!“ keuchte sie und wurde weiß, „Los!! Geht weg, schnell!! Nach hinten, ab!! Wenn der uns trifft, sind wir erledigt!!“ „Waaas??!“ schrie Nadaiya entsetzt, als Liona sie schon alle zurückdrängte. Das Licht um Zitan wurde immer greller, und die Lichtblase immer größer. Kyana... allmächtige Göttin der Meerestiefe... ich flehe dich an... gib mir deine Macht... Er kreuzte die Arme. Liona sah zum Himmel empor, der plötzlich rabenschwarz wurde. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, und ein pechschwarzer Blitz schlug in Zitans Kette ein. „Das darf nicht wahr sein...“ stammelte Liona atemlos, und auch Ria und Zenta waren wie erstarrt. Nadaiya und Lili wussten nicht, was abging. „L-Leute-...?!“ keuchte Lili leise, aber keiner antwortete ihr. Sie hatte genau wie die anderen gesehen, dass der Blitz von eben am Ende die Form einer schwarzen Hand gehabt hatte, diese Hand klammerte sich um den Stein an Zitans Kette. Nochmal schlug ein viel stärkerer Blitz ein, der Zitan in eine pechschwarze Blase hüllte. Zitan öffnete die Augen, auch sie waren pechschwarz geworden. Er spürte diese gewaltige Macht in seinem Körper, die ihn beinahe zu zerreißen drohte, als er die Arme ausstreckte. Kaiyla starrte ihn an, und Thanata verzog keine Miene. „Das ist unmöglich... Herrscherin??!“ keuchte die Königin, und Thanata verzog den Mund zu einem merkwürdigen Grinsen. „Hn.“ Dann öffnete Zitan den Mund. „TODESKLINGE!!“ Der schauderhafte Schrei in seinen Ohren wurde so laut wie noch nie, und er sah wieder seines Vaters Tod vor Augen. Plötzlich schoss eine fast durchsichtige Schwertklinge aus seinen Händen auf Thanata zu. Alle Beteiligten sahen wie versteinert auf das Geschehen – und Thanata hob die Hand. „Lächerlich.“ Mit einem enormen Krachen und einem grellen Blitzen krachte die Todesklinge auf das Luftschiff, das im selben Moment in ein grellgrünes Licht gehüllt wurde und sich aufzulösen begann. „Vergesst es... Sari!“ krächzte Thanata, und bevor das Luftschiff und auch Kindarn ganz verschwanden, schleuderte sie noch eine riesige Energiekugel auf das Schiff der Kameraden. „Sagt Tschüß, Leute... und verreckt!!“ Mit einem grausigen Lachen verschwand Thanata mitsamt dem Luftschiff und ihrer Gefolgschaft. Zitan kippte ohnmächtig und mehr tot als lebendig zu Boden, wo Ria ihn auffing. „LIONA!!!“ brüllte sie laut, „SCHNELL, PSYCHOKINESE!!! Wenn diese Kugel das Luftschiff trifft-...!“ da traf sie es auch schon mit einem lauten Krachen, und ein gewaltiger Ruck ging durch das ganze Schiff – und plötzlich begann es, steil abwärts zu stürzen, direkt auf den Ozean zu. „WUUUAAAAAHHHH!!!!“ schrien alle anderen, „WIR STÜRZEN AAAAB!!!“ Liona fackelte nicht lange und konzentrierte sich schnell auf die schwarzmagische Psychokinese. Chinon, bitte!! Ich brauche deine Hilfe, schnell!! Wir alle müssen schnell hier runter... Sie spürte, wie der Blitz in ihr Halsband einschlug, und rasch öffnete sie die Augen wieder und riss die Arme wie automatisch in den schwarzen Himmel. „Immer doch – Tochter!“ „PSYCHOKINESEEEE!!!!!!“ Mit diesem lauten Schrei und einem weiteren Krachen wurden alle vierzehn samt Kizayas und all ihren Habseligkeiten in eine düstere Lichtblase gehüllt, und die Umgebung verschwand, bis sich alle in Luft aufgelöst hatten. Gerade da explodierte das Luftschiff, und die in Flammen stehenden Einzelteile stürzten herab auf den Kastayjischen Ozean. Die Lichtblase mit den Kameraden tauchte ebenfalls im Wasser wieder auf. Liona konzentrierte sich wieder, und die Blase trieb zur Meeresoberfläche, wo sie sich auflöste, und die vierzehn sich im Wasser fanden. Neben ihnen landeten noch diverse brennende oder rauchende Einzelteile des Luftschiffes. „Passt auf, dass euch kein Teil trifft!!“ schrie Lani, während Liona keuchend in sich zusammensackte und Zenta sie auf Selja hievte, Ria schleppte indessen zusammen mit Lili den ohnmächtigen Zitan auf Kasera. „Du Scheiße!“ rief Vento, spuckte Wasser und sprang dann auf Tojo, „Gut, dass die Tiere schwimmen können!“ Lani kreischte los: „IIIIIIHHHH, ich bin klitschnass!!!“ „Bist du in Ordnung, Linni??“ seufzte Zenta und tätschelte Lionas nasse Wange, und sie stöhnte. „Ja... ... war etwas viel Magie auf einmal... weißt du...?“ „Schon okay, ruh dich a-... – Dreck, wo sind wir eigentlich?!?! Wir müssen schnell an Land kommen, lange halten Kizayas das auch nicht im Wasser aus!“ „Echt jetzt!“ sagte Zantis und kletterte auf Fuzzy, und als er zu Lajos sah, musste er lauthals loslachen: Der braunhaarige Junge versuchte wieder und wieder, mit Schwung aus dem Wasser auf Majala zu springen, und jedes mal schaffte er es, über ihren Rücken zu fliegen und auf der anderen Seite wieder im Wasser zu landen. „Gott, ist der blöd!!“ Ria schenkte dem keine Beachtung und sah sich unruhig um. „Ich sehe nichts... nur Wasser! – Verdammt, auf dem offenen Meer gibt es riesige Raubfische-...!“ „Liona, wir brauchen dich!“ meldete Zenta, „Oh! Da schwimmt mein Rucksack...“ Er schnappte den Rucksack und hängte ihn sich über eine Schulter, „Linni! – Mit dem Schattenauge kannst du sicher auch Land sehen! – Linni-...!“ Eine Welle unterbrach ihn, die über ihn und Jali hereinschwappte und sie unter sich begrub, und alle sahen etwas ratlos aus der Wäsche. „Ganz schöner Seegang hier!“ stellte Lajos fest, der es endlich geschafft hatte, auf Majala zu klettern. Zenta tauchte hustend aus dem Wasser auf und zerrte Jalis Zügel fester zusammen, bevor er Liona wieder hochzog. „Dreck, verdammter!! – Komm schon, Linni, reiß dich zusammen.“ Liona rappelte sich auf und hustete los. „Gut, gut...!“ Schnell hatte sie die Fingerzeichen geformt und öffnete die Augen, die sich bereits veränderten: „Kijy! Technik der Inaya! Schattenauge!“ Ihre Augen wurden klar und leuchteten seltsam, bevor sie sich auf Seljas Rücken so weit wie möglich streckte, um alles überblicken zu können. Komm schon... Göttin der Träume, Inaya! Zeig mir Land! Dann sah sie plötzlich durch die Wellen hindurch in einiger Entfernung ein kleines Stück Land. Sie weitete ihre verzauberten Augen etwas und öffnete perplex den Mund. „Da vorne ist Land!“ Sie deutete in die Richtung, und die anderen folgten ihrem Fingerzeig, ohne etwas erkennen zu können. „Weit weg?!“ fragte Coran. „Relativ!“ meinte Liona, bevor sie das Schattenauge verschwinden ließ und sich an Selja festhielt, als sie ein weiterer Schwächeanfall überkam. „Scheisse-... ...!“ „Ich halt dich schon,“ versprach Zenta ihr und ergriff ihren Arm, „Also, ab in die Richtung! – Siana, du musst auf Ziddy aufpassen, solange er bewusstlos ist! Und pass auf, dass er kein Wasser in den Mund bekommt!“ Siana nickte völlig verstört und streichelte Zitans Kopf, während Nervi neben Kasera herschwamm. So bewegten sie sich auf das Land zu, das Liona entdeckt hatte. Doch nach einer Zeit wurden die Wellen stärker und verschlangen die Freunde wieder und wieder, sodass ein Vorankommen kaum mehr möglich war. „Wir schwimmen auf der Stelle, mann!!“ heulte Lani, „So geht das n-...!“ Schwapp, hatte sie die nächste Welle auf dem Kopf. Lili drehte sich um. „U-und was, wenn diese Raubfische jetzt kommen-...??!“ „Ruhig Blut!“ mahnte sie Tiras, „Schwimmt weiter!! – Komm, Yanko, wir schaffen das!“ „Echt jetzt!!“ Zantis drängte die erschöpfte Fuzzy weiter durch das Wasser, aber wieder wurden sie von Wellen zurückgeschwemmt. „Scheisse, mann!!“ „Saiya scheint nicht so damit einverstanden zu sein, dass wir zu diesem Land kommen!“ sagte Liona stirnrunzelnd. „Wer??!“ fragte Vento perplex. „Die Göttin des Wassers, Saiya!“ sagte Liona unverblümt, und Lili biss sich auf die Oberlippe. Mann – ich bin doch der Schützling einer Wassergöttin, Kyana! Wenn ich das Wasser irgendwie beruhigen könnte-... – Saiya! Göttin des Wassers, wenn du mich hören kannst... bitte hilf uns! Wenn Ziddy mit uns hier untergeht, wird Seydon zerstört werden!! Bitte...! Sie spürte plötzlich, wie der Stein an ihrer kette zu glühen begann, und auch Liona drehte sich um, als sie eine Aura hinter sich spürte. „Eh – Lili??!!“ fragte sie, und Lili starrte sie perplex an, als sich ihre Finger von selbst bewegten – und Fingerzeichen formten! „Fingerzeichen??!“ fragte Zenta entsetzt, bevor eine weitere Welle ihn halb von Jali riss – Lili öffnete ebenso wie automatisch den Mund, als sie die Finger zum letzten Zeichen schloss: „Di! Die Technik der Saiya – Tiedeschatten!“ „Was??!“ keuchte Ria, als es unter ihnen laut grollte und das Wasser zu beben begann. „W-was passiert??!“ schrie Osea panisch und klammerte sich an Nadaiya fest. „Tiedeschatten?!“ fuhr Ria fort, „Das bedeutet...??!“ In dem Moment teilte sich das Meer direkt vor ihren Augen. Als würde es mit zwei riesigen Händen auseinandergeschoben, wälzten sich zwei Hälften von Wassermasse auf zwei unterschiedliche Seiten und gaben so langsam eine Straße für die Kameraden frei, die direkt zu dem Land führte. Liona riss Mund und Augen auf. „Sie hat das Wasser geteilt??!!“ „So funktioniert die Di-Technik!“ rief Ria, „Di bedeutet teilen!“ Da hatten die Kizayas plötzlich Boden unter den Hufen, und sie galoppierten schnell die Straße entlang auf das Festland zu. Lili hielt während des Galopps das letzte Fingerzeichen aufrecht, um die Straße nicht verschwinden zu lassen, doch hinter den vierzehn Kameraden begann das Wasser schon wieder, zusammenzulaufen. „Lauft schnell!!“ rief Liona und trieb Selja an, „Wir schaffen das, kommt!!“ Wenig später erreichten alle das Land und ließen sich erschöpft in den Sand fallen. Sie hatten keine Ahnung, wo sie waren, aber das war allen egal. Hinter ihnen hatte sich das Meer wieder geschlossen, und Lili sah lächelnd auf die Wogen. Danke... Saiya... ... _____________________________ XDD!!!! YEAH!! Lauter neue Techniken gelernt!!^^ Liona kann Schattenauge, das wird noch sehr wichtig sein!!^^ Lili kann auch eine Technik, die Di-Technik!!^^ UND Ziddy kann Todesklinge!! >o