Remember the promise you made von Ulysses (San Francisco Love Stories) ================================================================================ Kapitel 23: Everybody wants a boy like Chris -------------------------------------------- "Auf uns!" David erhob sein Glas und alle Anderen taten es ihm nach. Es war ein ausgelassener Abend im "Barn Boys". Heute war die große Eröffnung und David hatte es mit Hilfe seiner Connections ("Ich kenne den Besitzer, wir haben mal gevögelt.") geschafft sogar eine Lounge zu ergattern. Der Club weckte das Ambiente eines großen Scheunengebäudes, alles sah aus wie frisch vom Bauernhof, nur der ländliche Geruch fehlte und die Kühe und Pferde waren künstlich. Auf der großen Tanzfläche in der Mitte des Clubs wurde ausgelassen getanzt, unterstützt von einer aufstrebenden Band namens "Cow and Chicken", von denen allerdings niemand außer Jeremy bisher etwas gehört hatte. Ihr Mix aus House und Country war aber durchaus unterhaltsam und passte prima zur Stimmung und zur vorgeschlagene Abendgarderobe: Wohin man schaute Cowboys. Die Lounges lagen ein wenig abseits der Tanzfläche und waren privater, es gab einen großen Tisch und bequeme Sofas, wenn man wollte konnte man sogar mit einem Vorhang das Geschehen auf der Tanzfläche ausblenden. Auch hier versprühte alles den Charme einer Ranch. David trug eine grobe Lederweste über dem nackten Oberkörper und einen Cowboyhut, ein sehr ungewohnter Look, aber es stand ihm. Sie waren heute Abend zu siebt: David hatte Jeremy mitgenommen (der aus Zeitgründen auf den Cowboylook hatte verzichten müssen und auf Jeans und T-Shirt ausgewichen war), Chris und Jason und letzterer hatte Ash und Sly eingeladen. Die Siebte im Bunde war Abby. Im Moment waren Ash und Sly aber Richtung Tanzfläche verschwunden (eine Aktion des Polizisten um Sly ein wenig abzulenken, Chris sah in seiner Cowboykluft, bestehend aus einem altmodischen weißen Hemd, das am Hals geschnürt wurde, und einer groben Wildlederhose, geradezu verboten gut aus). Selbst Jeremy amüsierte sich. Seit der Sache mit Alex waren über drei Wochen vergangen und sein Leben normalisierte sich allmählich wieder. Noch besser: David hatte ihm von selbst angeboten bei ihm zu bleiben, so lange Abby nicht da gewesen war, damit er nicht allein sein musste. Er hatte diese Tage unglaublich genossen, das Gefühl morgens neben David aufzuwachen und den Abend stets mit ihm zu verbringen hatte ihn überglücklich gemacht. Zudem hatte Alex seine Versprechungen wirklich erst gemeint. Er ging nun regelmäßig zu einem Therapeuten und hatte seitdem weder gekokst noch getrunken. Sie verstanden sich sogar wieder richtig gut und unternahmen immer mal wieder was zusammen. David erhob sich und rückte seinen Cowboyhut zurecht. "Ich geh mal schnell pinkeln." "Warte, ich komme mit!" Jason stand ebenfalls auf. "Also wirklich, Jungs, gemeinsam aufs Klo... das machen doch nur Mädchen!" grinste Jeremy über den Rand seines Glases hinweg, das er eben angesetzt hatte. "Vielleicht wollen wir mal ungestört über euch reden!" konterte David. "Ja, dann geht ruhig, wir lästern derweil auch über euch." Chris lehnte sich lässig zurück. "Dann viel Spaß!" lachte Jason und die Beiden verschwanden im Gedränge. Jeremy sah ihnen nach. "Sein Hintern sieht in dieser engen Jeans umwerfend aus..." "Ja", nickte Chris, "das ist wahr..." "Von welchem Hintern redest du?" "Welchen meintest du denn?" gab Chris zurück. Beide mussten lachen. Jeremy und Chris hatten sich in den letzten Wochen mehr und mehr angefreundet. Der Tänzer hatte das Gefühl, Chris wirklich vertrauen zu können, er strahlte so eine Freundlichkeit und Wärme aus. "Ja, ja... ihr habt euren Spaß..." Abby nippte an ihrem Drink und spielte etwas gelangweilt mit dem Zopf, den sie sich geflochten hatte. Auch sie trug einen Cowboyhut und dazu ein bauchfreies Top aus Wildleder und eine dunkle Jeans, die sie in ihre Stiefel gesteckt hatte. "Was denn, Abby? Amüsierst du dich nicht?" "Du bist gut, Jem! Schau dir das hier doch an! Lauter sexy Kerle und keiner von denen interessiert sich für mich. Die haben hier noch nicht einmal eine Damentoilette, was glaubst du wie die Jungs vorhin gejohlt haben, als ich mal musste." "Das ist schließlich ein Gay Club." "Na und? Du bist auch nicht schwul, hier muss es doch noch mehr Bi-Boys geben... na ja, bei einer solchen Auswahl an männlichem Frischfleisch würden selbst die mich übersehen..." Chris hörte den Beiden lächelnd zu. "Vielleicht magst du mit mir tanzen?" Abby sah ihn überrascht an. "Wirklich? Macht das nicht einen merkwürdigen Eindruck?" Der blonde Mann zuckte mit den Schultern. "Bin ich hier jemandem Rechenschaft schuldig, mit wem ich tanze? Außer du hast etwas dagegen, Jem." Mittlerweile hatte jeder aus der Clique Abbys Spitznamen für Jeremy übernommen. Dieser schüttelte den Kopf. "Nein, geht ruhig, damit Abby sich endlich amüsiert. Vielleicht kommen ja Sly und Ashton irgendwann wieder und David und Jason bleiben ja auch nicht ewig weg." Chris stand auf und verbeugte sich vor Abby. "Darf ich bitten?" Sie grinste und nahm seine Hand. "Aber gern, mein Herr." Jeremy lehnte sich zurück und sah zu, wie sie auf der Tanzfläche im Gedränge verschwanden. Konnte es sein, dass er wirklich mal vollkommen glücklich war? Ein tolles Gefühl... "Der Abend ist absolut gelungen, auch wenn nur du so einen Club auftun konntest!" lachte Jason, während er seinen Reißverschluss vor einem Pissoir öffnete. Zwischen den hängenden Toiletten waren keine kleinen Trennwände, auf Privatsphäre wurde hier nicht sonderlich viel Wert gelegt. Der ganze Raum sah aus, als wäre er aus Holz, auch wenn es bei genauerem Hinsehen Plastik war. Trotzdem kein Stilbruch. David stand neben ihm und hatte die Augen geschlossen. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Ausdruck von Erleichterung. "Ich finde dieses Cowboymotto wirklich heiß." "Ja... Chris sieht in diesem Aufzug wirklich... ich freue mich auf Zuhause, muss ich sagen." David grinste. "Warum? Lässt du dich dann von ihm einreiten?" Jason boxte ihm mit der freien Hand gegen den Oberarm. "Jiiieha, der wilde Hengst wird gezähmt!" feixte David unbeeindruckt weiter. "Dir geht es gut, was?" "Warum sollte es nicht?" bestätigte der Anwalt, nachdem er sein bestes Stück wieder in der Hose verstaut hatte. "Ich amüsiere mich und werde heute sicher noch großartigen Sex haben! Jeremy ist eine Granate, was der für eine Ausdauer hat! Von seiner Gelenkigkeit habe ich dir ja damals schon erzählt. Wusstest du, dass er sich selbst einen bla..." "So genau möchte ich ihn gar nicht kennen!" unterbrach ihn Jason, sie gingen zu den Wachbecken hinüber. "Aber das ist beeindruckend! Er hat mir das mal vorgemacht und..." "David! Aus! Böser Junge!" "Hey!" Der Anwalt stemmte die Hände in die Hüften. "Ich bin nicht Batman." grinste er. "Auch wenn ich eine Leine Zuhause habe. Und ein Halsband auf dem "Fuck me" steht." "Küsst du mit diesem Mund deine Mutter?" Zwei junge Männer betraten lachend die Toilette, einer von ihnen schenkte David im Vorbeigehen einen ziemlich eindeutigen Blick. Dieser lächelte ihn an und zwinkerte. "Was war das denn?" wollte Jason wissen, er wusch sich die Hände. "Was war was?" "Na das eben! Dieser Blick. Was der von dir wollte, war deutlich." "Ja und?" "Du bist mit Jeremy hier, schon vergessen?" "Und was heißt das?" fragte David "Soll ich jedem, der mich scharf findet, sagen: Bitte guck mich nicht an, ich bin mit jemandem hier? Wie peinlich ist das denn? Aber keine Angst, ich komme schon nicht auf die Idee wieder einen Anderen zu küssen." "Das will ich auch hoffen, ihr versteht euch doch gerade super, oder nicht?" "Ja, das tun wir." "Ich finde das toll, endlich hast du es über dich gebracht." "Über mich gebracht?" Der blonde Mann sah ihn verständnislos an. "Eine Beziehung einzugehen, das meinte ich." "Eine... Beziehung... ich meine, das ist doch keine..." "Doch!" Jason nickte unerbittlich. "Du triffst dich dauernd mit ihm, du schläfst nicht mehr mit anderen Männern. Sieh es ein, Junge!" Er klopfte David auf die Schulter. "Du hast eine Beziehung! Ich bin stolz auf dich." Er ging zur Tür. "Kommst du?" David schaute perplex aus der Wäsche, bevor er ihm endlich folgte. "Sly?" Keine Antwort. "Sly!" "Hm?!" Der junge Mann schaute Ash etwas verstört an, ganz so als wäre er gerade gewaltsam aus einem Traum gerissen worden. Der Polizist zog eine Grimasse. "Vergiss bitte nicht, dass du hier gerade mit mir tanzt. Du schaust ständig zu Chris rüber. Mach das gefälligst nicht so auffällig oder willst du wieder Ärger kriegen?" Natürlich hatte Sly Ash alles über Jasons Ausbruch im Krankenhaus erzählt und statt Mitleid einen Rüffel von seinem Exfreund bekommen. Ash war der Meinung, dass Sly sich so nicht benehmen durfte, wenn er weiterhin in Chris' Nähe sein wollte. Aber seitdem waren er und Jason bestens miteinander ausgekommen. "Ist ja gut... Er tanzt mit... wie hieß sie noch... Abby, oder?" "Ja, so heißt sie." "Vielleicht sollte ich ihn auffordern..." "Vielleicht solltest du besser mit deinem Kopf gegen Jasons Faust rennen, dann hast du es hinter dir. Aua!" Sly war ihm absichtlich auf den Fuß getreten. "Du bist eine große Hilfe, Coop! Wirklich!" "Wir sind zusammen hier und Jason und Chris sind zusammen hier. Wenn du ihn anschmachten willst, dann unternehmt allein etwas. So riskierst du nur Jasons Zorn, aber du musst ja nicht auf mich hören." "Ich höre ja auf dich...", lenkte Sly ein, er nahm deutlich den beleidigten Unterton in Ashs Stimme wahr und schließlich meinte er es ja nur gut und hatte zu allem Übel auch noch Recht. Er musste sich wirklich zusammenreißen, damit er nicht noch einmal einen solchen Ausbruch des Polizisten provozierte. Aber wenn er Chris so sah, wie sich seine Haare bewegten während er tanzte, die Anmut seiner Bewegungen, sein Lächeln, dieser Anblick war pure Magie. Magie, die in dem Augenblick verflog, da Jason auf der Tanzfläche erschien und Chris von Abby übernahm, mit perfektem Timing, denn gerade begann ein langsamerer Song. Und als er sah, wie sein Chris sich verliebt an Jasons Schulter schmiegte, musste er den Blick abwenden. Was eben noch pure Magie war, verwandelte sich in brutale Realität. Chris lag außerhalb seiner Reichweite. Ash schien den Grund für seine Niedergeschlagenheit zu spüren und führte ihn beim Tanzen so, dass er nicht mehr in Chris' Richtung sehen konnte. "Es tut mir leid...", flüsterte er ihm ins Ohr. "Und mir erst...", gab Sly zurück. Chris und Jason tanzten drei Songs hindurch miteinander, beide hatten schon lange nicht mehr so einen Spaß gehabt. Endlich machte sich die Übung im Tanzen, die Jason durch David erlangt hatte, bezahlt. Bei einer anderen Fähigkeit Jasons, die er mit David intensiv trainiert hatte, kam Chris zwar noch mehr auf seine Kosten, aber sein Tanzstil war auch nicht zu verachten. Plötzlich wurde der blonde Mann von jemandem angerempelt, der sich mühsam durch das Gedränge auf der Tanzfläche vorarbeitete. Er drehte sich um. "Entschuldigen Sie, ich wollte nicht...", begann der Andere, brach dann jedoch ab, als er sein Gegenüber erkannte. "Oh, hallo!" Chris lächelte, vor ihm stand der junge Mann aus der Videothek. "Hi... Colin, richtig?" Der Andere nickte. "Ja, genau." Er schaute etwas unsicher zwischen Jason und Chris hin und her, seine Wangen waren knallrot. "Warum glühen Sie so?" wollte Jason wissen. "Nun... ich... äh..." Er druckste herum. "Ich... Sie verraten doch niemandem, dass ich hier bin, oder?" Chris ging ein Licht auf. Er grinste breit. "Wie alt sind Sie, Colin?" "Sie können mich ruhig duzen... ich bin neunzehn..." "Und der Zutritt ist eigentlich erst ab einundzwanzig erlaubt, verstehe." beendete Jason den Satz. "Nun, ich denke es ist als guter Polizist meine Pflicht, dich festzunehmen." Wenn Colin vorher knallrot war, so wurde er nun kreidebleich. "Sie... sind... bitte nicht... ich..." Chris berührte ihn an Arm und kniff gleichzeitig Jason in die Seite. "Hey! Entspann dich. Er macht nur Spaß!" "Das heißt er ist nicht...?" "Doch, ich bin bei der Polizei, aber ich bin nicht im Dienst und ich war auch mal jung. Außerdem hab ich einen Bruder in deinem Alter." lachte Jason. "Also keine Panik, ich verhafte dich schon nicht." "Danke..." Colin liefen Schweißperlen über die Stirn. "Ich werde dann mal meine Freunde suchen, die sind hier irgendwo verschwunden." "Magst du dich nicht kurz zu uns setzen?" schlug Chris vor. "Jason wird dir als Wiedergutmachung für diesen Schock einen Drink ausgeben." Jason räusperte sich hörbar. "Eine Cola! Eine Cola, meinte ich natürlich!" berichtigte sein Freund so schnell er konnte, als würde er sich jetzt erst wieder daran erinnern, dass Alkoholgenuss erst ab einundzwanzig erlaubt war. "Ich weiß nicht..." "Ach komm, mir zuliebe. Schließlich seid ihr auch mittlerweile unsere Stammvideothek, sieh es als Kundenbetreuung." "Du solltest aufgeben", mischte sich Jason ein. "Es läuft sowieso darauf hinaus, dass man ihm den Wunsch nicht abschlagen kann, ich kenne das." "Hältst du mich etwa für manipulativ?" grinste Chris. "Aber nein, mein Schatz, niemals!" Colin musste lachen. "Also gut, ich komme mit, meine Freunde laufen mir schon nicht weg. Das ist übrigens ein cooler Cowboyhut, Mr. Cunningham." "Danke, aber nenn mich ruhig Jason, okay?" Colin nickte. Gemeinsam gingen sie in Richtung der Lounge. Colin lief vorweg, so dass Chris die Möglichkeit hatte, Jason einen triumphierenden Blick zu zuwerfen. "Zweifle du noch einmal an meinem Schwulenradar!" "Würde mir nicht im Traum einfallen." Etwa zur gleichen Zeit wie Jason (der Colin an der Bar noch eine Cola geholt hatte) und Chris kehrten auch Sly und Ash in die Lounge zurück, so dass die Clique jetzt wieder komplett war. Abby lächelte freudig, als sie Colin sah, der hübsche junge Mann schien ihr auf Anhieb zu gefallen. Chris übernahm das Vorstellen. "So, Colin, das sind." Er deutete der Reihe nach auf die Anwesenden. "Sly, Ashton, David, Jeremy und Abby. Das ist Colin, ein Bekannter von Jason und mir." "Hi...", sagte Colin etwas schüchtern. "Bekannter ist vielleicht etwas viel gesagt." "Setz dich doch!" Abby klopfte auf den Platz neben sich. "Hier ist noch was frei." Colin kam der Aufforderung nach und Jeremys Freundin rückte direkt etwas näher an ihn heran. Sie grinste hoffnungsvoll. "Bist du schwul oder bi?" "Abby!" Jeremy sah sie schockiert an, David allerdings fing an zu lachen. "Lass sie doch, ich würde das auch klären wollen." Colin erwiderte Abbys Lächeln und stellte eine Gegenfrage. "Warum willst du das wissen?" "Och..." Sie spielte mit einer Haarsträhne. "Nur so..." Ihr Gesicht verriet aber etwas anderes. "Tut mir leid, aber ich bin schwul", lachte Colin und Jason konnte nicht anders als zu bewundern, wie offen der Neunzehnjährige damit umging. Na ja, er war ja auch in einer Schwulenkneipe, da fiel das sicher nicht allzu schwer. Abby sackte in der Couch zusammen. "Ich bin verflucht... ich bin allein mit sieben tollen Männern und alle sind schwul... na ja, außer Jeremy." Alle mussten lachen. Colin schien sich schon viel wohler zu fühlen, er musterte Jeremy mit wachsendem Interesse. David bemerkte seinen Blick und legte demonstrativ den Arm um den Tänzer. "Hey, glaube ja nicht, dass ich deinen Blick nicht bemerke, aber mach dir keine Hoffnungen. Dieses Loch trägt meinen Namen." Jeremy drehte ihm langsam den Kopf zu. "Bitte?" "Etwa nicht?" Wieder war für allgemeines Gelächter gesorgt, auch Jeremy nahm den doch sehr dreisten Kommentar nicht übel, im Gegenteil, besser konnte es doch eigentlich gar nicht sein. David hatte so eben "Besitzansprüche" an ihm angemeldet und das war mehr als ein gutes Zeichen. Colin winkte ab. "Nein, ich wollte hier keine Avancen machen... eigentlich..." Er schaute Jeremy eindringlich an. "Kennen wir uns?" "Nicht das ich wüsste. Ich sehe dich heute das erste Mal." "Ich bin mir nicht ganz sicher... aber du kommst mir wahnsinnig bekannt vor... irgendwie..." "Du musst dich irren", widersprach Jeremy erneut. "Muss ich wohl..." Colin kratzte sich am Kopf, aber seine Augen zeigten klar, dass er die Sache noch nicht ganz hatte fallen lassen. Er wandte den Blick kaum von Jeremy ab und dachte offenbar angestrengt nach. "Wo habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?" warf Ash ein. "Colin arbeitet in der Videothek in der wir öfter sind, er hat uns schon sehr gut beraten", erklärte Chris. "Er kennt sich prima mit Filmen aus." "Ach du Scheiße!" Alle schauten überrascht auf Jeremy, der jetzt erst zu registrieren schien, dass er das eben laut gesagt hatte. Er schlug verlegen die Augen nieder. "Entschuldigung, ich... ich dachte nur, dass ich vergessen habe, daheim den Ofen auszuschalten." "Wie kommst du denn darauf?" Abby sah ihn an, als habe er eine totale Meise. "Wir haben den Ofen zuletzt benutzt... haben wir ihn überhaupt schon einmal benutzt?" "Tut mir leid, ich weiß auch nicht, wie ich darauf gekommen bin." Damit war das Thema erledigt. Allerdings nicht für alle in der Runde. Chris beobachtete Jeremy genau, er war plötzlich viel weniger gelöst, er wich ständig dem Blick Colins aus und es wirkte, als wolle er regelrecht in den Polstern der Couch versinken, um ja nicht in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Selbst an seinem Drink nippte er höchstens flüchtig und nervös. Chris kannte diese Zeichen nur zu genau, für ihn stand fest: Jeremy hatte ein Geheimnis. Colin blieb eine knappe halbe Stunde bei der Truppe, bevor er sich wieder auf die Suche nach seinen Freunden machte. Kaum war er weg, entspannte sich Jeremy sichtlich, was aber niemandem außer Chris auffiel. Er fand aber keinen Moment um den Tänzer anzusprechen, sie waren nie allein. Und er war sich auch nicht wirklich sicher, ob er wirklich mit ihm reden wollte. Gegen Mitternacht erledigte sich die Angelegenheit dann von selbst, denn seine Aufmerksamkeit wurde auf etwas Anderes gelenkt: Testosteron. Und das gleich im Übermaß, vermischt mit einer guten Portion Alkohol. Die Protagonisten in diesem Stück waren sein Freund, David, Ash und ein mechanischer Bulle. Jeder der Drei war sich sicher, dass er es am längsten im Sattel der Rodeomaschine aushalten würde. Und keiner wollte von dieser Meinung abrücken und schon war eine heiße Diskussion im Gange. "Dich stecke ich doch locker in die Tasche, Army Boy!" David deutete mit dem Finger auf Ash. "Glaubst du? Und was bringt dich als Sesselpupser zu dieser Meinung, Mr. Anwalt?" "Strengt euch nicht an, Jungs! Wenn einer den nötigen Mumm dazu hat, dann wohl nur ich! Daran dürfte kein Zweifel bestehen, nicht wahr, Chris?" Jason zog den blonden Mann an sich und hielt ihn mit einem Ausdruck absoluter Überlegenheit fest. "Halte mich da raus, mein Lieber! Macht das unter euch Machos aus." "Hey! Du musst zu mir halten!" Chris befreite sich aus seiner Umarmung. "Nein, da musst du jetzt allein durch. Aber ich sage dir etwas." Er drehte sich um, schwang die Beine über Jason und setzte sich auf seinen Schoß. "Wenn du gewinnst..." Sein Finger glitt über Jasons Brust. "Dann bekommst du einen Kuss, dass dir Hören und Sehen vergeht." "Hört, hört!" grinste David. "Und wenn ich gewinne? Ich will auch einen Preis von dir." Er wollte Chris provozieren und necken, so wie er es immer gern tat. Chris schaute ihn an. "Dann bekommst du den Kuss." Damit hatte David nicht gerechnet. "Meinst du das ernst?" "Aber klar! Der Sieger bekommt einen Kuss von mir." Jason kniff die Augen zusammen. "Ich weiß nicht, ob mir das gefällt." "Ach, komm schon." Chris wusste nicht genau, ob es sein eigener Alkoholspiegel war oder einfach nur purer Übermut, aber das Spiel machte ihm mittlerweile Spaß. Er beugte sich ganz nah zu Jason, so nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. "Schließlich gewinnst du doch sowieso... oder etwa nicht?" Sein Freund blickte ihm tief in die Augen. "Du wirst dich noch umgucken!" Er hob Chris von seinem Schoß und sprang auf. "Also los! Wer ist dabei?" David stand ebenfalls auf. "Ich mache dich fertig, wirst schon sehen." "Ich halte die Wette." Ash klopfte sich auf die Brust und funkelte Chris herausfordernd an, wohl weil er vermutete, dass der blonde Mann nicht unbedingt scharf darauf war, ihn zu küssen, doch der hielt seinem Blick mühelos stand. "Ich auch." Alle Köpfe ruckten herum. Sly stand mit verschränkten Armen da und lächelte. "Du?!" Jasons Stimme verbarg seine Überraschung und seinen Unglauben keineswegs. Und auch nicht einen Anflug von Ärger. "Also ich finde das mutig!" mischte sich Chris ein, um die Situation zu entspannen. "Außerdem: Viel Feind, viel Ehr, mein Schatz." Er küsste Jason auf die Wange. "So sehe ich das auch." Jeremy und Abby waren bisher still gewesen. "Das wird sicher spannend." "Ich fasse es nicht..." David hielt sich den Rücken, sein Sturz vom Bullen war trotz der gepolsterten Umgebung nicht gerade sanft gewesen. Die Maschine war ziemlich hart eingestellt und fing schnell an, heftig zu bocken, was es nahezu unmöglich machte, im Sattel zu bleiben. Zudem hatte man ja nur eine Hand zum Festhalten, die andere musste man hoch halten. Der Anwalt hatte knapp anderthalb Minuten auf dem Ungetüm durch gestanden. Ash war es nicht viel besser ergangen. Jason hatte es doch tatsächlich geschafft, zwei Minuten und fünfunddreißig Sekunden auf dem Rücken des "Tieres" zu bleiben. Er hatte siegessicher und mit einer Spur Überheblichkeit seinen "Preis" am Rand der Arena schon mal in den Arm genommen, Chris, Jeremy und Abby hatten die Jungs von dort aus angefeuert. Allerdings war ihm der Triumph im Halse stecken geblieben, ebenso wie seine bissigen Bemerkungen gegen Ash und David. Sly hatte sage und schreibe zwei Minuten und vierundfünfzig Sekunden zustande gebracht, eine beachtliche Leistung, das fand sogar der Moderator, der die Reitversuche der Gäste koordinierte. Das Gesicht des jungen Mannes glühte immer noch vor Anstrengung, aber seine Züge verrieten deutlich, wie stolz er darauf war, drei so gut trainierte Männer ausgestochen zu haben. "Wie konnte das bloß passieren...?" seufzte Ash. "Das kann ich euch verraten, Jungs!" Abby grinste breit. "Ihr hätte daran denken sollen, wie viel ihr schon gebechert habt! Meint ihr wirklich, eurem Gleichgewichtssinn tut das gut. Ihr musstet ja so angeben." Keiner der Drei sagte ein Wort, sie sahen ein wenig aus wie begossene Pudel, als sie mit hängenden Schultern in die Lounge zurück kehrten. Sly setzte sich etwas schüchtern auf seinen Platz und hielt den Blick gesenkt, er zuckte beinahe zusammen, als sich Chris plötzlich vor ihn stellte. "Hast du nicht etwas vergessen?" Sly schaute an Chris vorbei zu Jason, der ein sehr finsteres Gesicht machte. "Hör mal, Chris... das war doch nur Spaß... ich meine, du musst nicht..." "Doch, doch." Chris nahm seine Hand und zog ihn auf die Beine. Er lächelte. "Wettschulden sind Ehrenschulden, Sly. Und wie heißt es so schön? The winner takes it all!" Mit diesen Worten legte er seine Hand auf Slys Hinterkopf und schob ihn zu sich. Ihre Lippen berührten sich und schon fand sich Sly in einem Zungenkuss mit dem Mann seiner Träume wieder. David johlte. Doch für Sly blieb in diesem Moment die Zeit stehen, die Musik verebbte, sämtliche Gespräch verklangen, die Welt löste sich auf. Es gab nur noch Chris und ihn. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als sei er elektrisch geladen. Er traute sich nicht, den blonden Mann zu berühren, auch wenn er es sich mehr als alles andere wünschte. Schließlich endete dieser Augenblick absoluten Glücks. Ihm war schwindelig. Chris löste sich von ihm. "Herzlichen Glückwunsch!" lächelte er, bevor er zu Jason zurück kehrte. Er setzte sich neben ihn und schmiegte sich wieder in seinen Arm. "Schau nicht so grimmig!" flüsterte er. "Du hast eben verloren." Jason sagte nichts, er musterte Sly nur mit wütendem Blick. Das eiskalte Wasser klatschte in Slys Gesicht. Seine Haut brannte wie Feuer, ihm war immer noch heiß. Kurz nach dem Kuss war er in Richtung Toilette geflüchtet, um einen Moment Zeit für sich zu haben. Er stand über das Waschbecken gebeugt. Das Wasser half ihm endlich sich abzukühlen. Er rieb sich mit den Fingern durch die Augen und kam wieder hinauf. Im nächsten Augenblick blieb beinahe sein Herz stehen. Als sein Blick den Spiegel traf, schaute er direkt in Jasons Augen, der hinter ihm stand. Eben war er noch nicht da gewesen und er hatte auch nicht die Tür gehört. "Jason... hi..." "Können wir reden?" Sly drehte sich um, er hatte plötzlich Angst. Mühsam zwang er sich, das Zittern seiner Hände zu unterdrücken. "Ja... klar, worum geht es...?" "Das weißt du genau." Der junge Mann hob abwehrend die Hände. "Hör zu, ich wollte nicht, das heißt ich war... bitte ich..." Er brach ab, aus diesem Gestotter würde sowieso nichts werden, das war ihm klar geworden. In Gedanken machte er sich mit der Vorstellung vertraut, gleich von Jason verprügelt zu werden. "Du musst keine Angst haben. Ich will nur etwas klären." Jason verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich habe dich bei dem Kuss beobachtet, aber ich möchte, dass dir klar ist, dass Chris darin nur einen Spaß im Zusammenhang mit der Wette gesehen hat, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr euch trefft, auch nicht allein. Schließlich wollt ihr ja auch zusammen zur Schule gehen. Aber ich warne dich: Du darfst gern für Chris schwärmen, das verstehe ich sogar zu gut, aber komm ja nicht auf die Idee, dich zwischen ihn und mich schieben zu wollen. Wenn du das tun solltest... ich glaube du weißt, wovon ich rede." "Ja...", sagte Sly leise. "Gut." Der Polizist nickte. "Außerdem bist du gar nicht sein Typ. Chris wünscht sich jemanden, der für ihn da sein kann, der die Kraft hat, ihn zu beschützen. Und dieser Typ Mann bist du ja nun nicht unbedingt, was?" Er klang verächtlich. Für einen Augenblick erschien ein Anflug von Reue in seinen Augen, angesichts der Art wie Sly bei seinen Worten in sich zusammen sackte, aber die Eifersucht gepaart mit dem Alkohol unterdrückten seine normale Freundlichkeit. Er ließ Sly stehen und verließ die Toilette ohne ein weiteres Wort. Der Abend endete dann sehr bald. Die Clique verstreute sich, David bestellte ein Taxi, das Abby nach Hause brachte, Jeremy würde bei ihm übernachten, Sly spielte den Chauffeur für Ash und Chris und Jason nahmen ebenfalls ein Taxi. Während Chris sich daheim im Bad fertig machte, lag Jason auf dem Bett und zappte durch die Kanäle des kleinen Fernsehers auf der Kommode. "Bist du eigentlich sauer auf mich?" fragte Chris vom Bad aus. "Warum sollte ich denn wütend auf dich sein?" "Na ja..." Er kam ins Schlafzimmer hinüber und schaltete das Licht aus. Batman war bei den Nachbarn untergebracht und sollte erst am nächsten Morgen abgeholt werden. Die Sheltons hatten selbst lange Jahre einen Hund gehabt und wenn Chris und Jason mal ausgehen wollten, nahm sich das ältere Ehepaar gern des schon ein ganzes Stück gewachsenen Welpen an. "Ich habe eben das Gefühl... du warst im Club so still und während der Taxifahrt auch. Ich habe ein total schlechtes Gewissen, weil ich mich so habe hinreißen lassen. Ich will nicht, dass du mich für ein Flittchen hältst oder so." Chris nutzte den Begriff Flittchen in Ermanglung eines besseren Wortes. "Ach, rede doch nicht so einen Quatsch!" Jason schaltete den Fernseher aus. "Ich denke, dass wir uns mittlerweile so gut kennen, dass du eine solche Angst nicht zu haben brauchst." "Schon, ja..." "Ich gebe es ja zu, mir hat der Anblick nicht gefallen, aber ich glaube, es sind viel mehr meine eigenen Gefühle, die mich verstört haben..." Chris kuschelte sich zu ihm unter die Decke. "Wie meinst du das?" "Nun... ich halte mich eigentlich für einen vernünftigen Menschen, aber als ich dich da mit Sly gesehen habe... ich hatte das Bedürfnis ihn umzubringen! Ich war so sauer plötzlich, ich wäre am liebsten dazwischen gegangen! Und das David so gejohlt hat, war das Allerletzte, auf ihn bin ich auch irgendwie sauer..." "Und auf mich nicht? Ich habe das Ganze doch initiiert. Also müsstest du doch auf mich am meisten wütend sein." Jason zog ihn in seinen Arm. "Möchtest du mit mir streiten? Klingt beinahe so." "Nein, natürlich nicht. Ich will nur nicht, dass du auf andere sauer bist, wegen einer Sache die von mir ausging. Vor allem wegen Sly." "Keine Angst, ich stelle mich schon nicht quer, was Sly angeht. Ich mache dir keine Probleme, du weißt, dass ich dir vertraue." "Das freut mich... ich fand den Abend nämlich wirklich schön." "Ich auch. Und wegen Sly ist sowieso alles in Ordnung, er und ich hatten ein klärendes Gespräch auf der Toilette." Jason verschwieg absichtlich seinen abschließenden Kommentar, dessen er sich mittlerweile sehr schämte. Er hatte sich hinreißen lassen. Chris hob misstrauisch die Augenbrauen. "Nein, nicht wie du denkst. Ich bin nicht brutal geworden, keine Angst. Ich habe ihm einfach nur gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn ihr befreundet seid." Chris ließ es dabei bewenden. Ihm ging etwas Anderes nicht aus dem Kopf. "Sag mal... kam dir Jeremy heute Abend nicht auch komisch vor?" "Nein, eigentlich nicht." Jason schien zu überlegen. "Doch, vielleicht in dem Moment als David diesen Satz mit dem Loch, das seinen Namen trägt, losgelassen hat. Er schien sehr erfreut darüber, dass David so Besitz ergreifend ist. Die Beiden sind ja sowieso schon fast so etwas wie ein Paar, das habe ich David auch gesagt, als wir auf dem Klo waren. Er war total perplex. So etwas schafft nur er, eine Beziehung haben, ohne es zu merken..." Er lachte leise. "Na ja, das meinte ich eigentlich nicht..." "Was meintest du denn dann? Es ist fast zwei Uhr nachts, sprich nicht in Rätseln." Chris schmiegte sich in seinen Arm. "Ich meine den Moment, in dem Colin bei uns war. Jeremy schien richtig Panik zu haben, nachdem Colin gesagt hat, dass er ihn kenne. Und dann diese merkwürdige Reaktion, als ich erzählt habe, dass Colin in einer Videothek arbeitet." "Glaubst du nicht, dass du da etwas viel hinein interpretierst?" "Nein!" Chris schüttelte den Kopf, wobei seine Haare über Jasons Brust strichen. "Er hatte definitiv Angst. Er ist fast in der Couch verschwunden, das habe ich mir nicht eingebildet. Er verbirgt etwas." "Na und? Wer tut das nicht?" "Ach? Verbirgst du etwas vor mir?" fragte Chris mit einem lauernden Unterton. "Nein!" lachte sein Freund. "Aber außer David weiß auch niemand um deine Vergangenheit, also solltest du es vielleicht gut sein lassen." "Vielleicht sollte ich aber lieber noch einmal mit Colin reden." "Deine Neugier ist unmöglich, mein Engel! Du solltest deine Nase aus dem Leben anderer raus halten." "Wenn du meinst..." Chris klang nicht unbedingt überzeugend. Für Jason war das Thema damit aber erledigt. "Wollen wir schlafen?" "Okay." Chris schob sich ein Stück hoch und gab Jason einen Kuss, bevor er sich aus der Umarmung löste und sich umdrehte. Jason löschte sein Nachttischlicht und Beide kuschelten sich unter die Decke. "Gute Nacht, mein Engel." "Schlaf gut." Bald schon atmete der Polizist ruhig und gleichmäßig, bevor er leicht anfing zu schnarchen. Chris fand keinen Schlaf, nicht etwa wegen Jasons Schnarchen, sondern weil ihn der Gedanke an Jeremy nicht losließ. Hatte Jason Recht? Sollte er die Sache einfach auf sich beruhen lassen und nicht weiter nachforschen? Oder sollte er seiner Neugierde nachgeben und Colin aufsuchen? Vielleicht konnte der junge Verkäufer Licht in die Angelegenheit bringen. Es konnte doch genauso gut sein, dass er sich geirrt hatte und Jeremy gar nicht kannte. Wenn dem so wäre, dann machte er sich jetzt gerade vollkommen umsonst Gedanken. Also wäre es wohl das Beste, sich einfach mal zu erkundigen, das konnte doch nichts schaden. Mit diesem Beschluss fand auch Chris endlich in den wohlverdienten Schlaf. David stand auf dem Balkon seines Apartments und schaute auf das nächtliche San Francisco hinaus. Jeremy lag im Bett und schlief bereits tief und fest, aber er selbst konnte nicht einschlafen. Ihm gingen zu viele Gedanken durch den Kopf. Die meisten drehten sich um Jasons Worte in der Toilette. "Du hast eine Beziehung". Hatte er wirklich eine Beziehung? Jason hatte Recht, er traf sich in letzter Zeit ausschließlich mit Jeremy, sie gingen ins Kino, sie aßen zusammen in Restaurants, er konnte stundenlang mit Jeremy reden und sie hatten großartigen Sex. Und als dieser Colin Jeremy so interessiert gemustert hatte, hatte er automatisch das Bedürfnis gehabt, den Tänzer als seine Begleitung zu verdeutlichen, damit der junge Mann sich keine Hoffnungen machte. Aber das war doch eigentlich keine Beziehung... doch, es war eine. David seufzte. Plötzlich war ihm gar nicht mehr so wohl zumute. Auch in einem anderen Teil der Stadt fand jemand keine Ruhe. Sly saß in Ashs Wohnzimmer allein in der Dunkelheit und fixierte das Glas, das vor ihm stand. Durch das Fenster fielen die Lichter der Stadt ein und die braune Flüssigkeit funkelte ein wenig. Der Scotch schien ihn regelrecht zu rufen, ein wenig wie bei "Alice im Wunderland". Trink mich... trink mich... Das Licht wurde eingeschaltet. Ash stand in der Schlafzimmertür und kratzte sich verschlafen an der Seite. Seine Shorts waren etwas hinab gerutscht und saßen auf seinen Hüften. "Was machst du hier... kannst du nicht schlafen?" "Nein... ich sitze schon fast eine Stunde hier..." Ash kam näher und in diesem Moment streifte sein Blick das Glas. Er wurde blass. "Sly! Sag, dass das nicht wahr ist! Bitte nicht!" "Dreh nicht durch, ich habe nichts getrunken." "Hauch mich sofort an!" Er beugte sich zu Sly hinüber. "Ach, sei nicht albern!" Sein Freund atmete ihm ins Gesicht. "Du weißt, dass ich längst anders drauf wäre, wenn ich getrunken hätte." "Was soll das denn hier sonst werden? Du hockst vor einem Glas Scotch und brütest vor dich hin? Ist das deine Version eines Himmelfahrtskommandos?" "Geh doch einfach wieder schlafen..." "Davon träumst du!" Ash riss das Glas an sich, ebenso die Flasche, die daneben stand, und ging mit beiden Sachen ohne ein weiteres Wort in die Küche. Kurz darauf hörte Sly, wie der Scotch in die Spüle ausgegossen wurde. Als der Polizist ins Wohnzimmer zurückkehrte, flackerte Wut in seinen Augen. "Was hast du dir dabei gedacht, verflucht noch mal?! Spinnst du?!" "Hör auf mich anzuschreien!" "Ich schreie dich aber an!" brüllte Ash. "Du bist nun schon so lange trocken!" Er kam näher, Sly hatte sich erhoben. "Was sollte diese Aktion, antworte endlich!" "Hör auf zu brüllen!" "Antworte!" Wahrscheinlich hörte man Ash noch drei Stockwerke tiefer, er kochte vor Wut. "Das geht dich nichts an!" Ashtons Hand klatschte in Slys Gesicht, die Ohrfeige war so hart, dass sie den Kopf des jungen Mannes zur Seite warf. Er hielt sich die Wange. Ash senkte den Blick. Man konnte Reue darin lesen und er seufzte leise. "Was machen wir hier...?" "Ich weiß nicht..." Sly hatte Tränen in den Augen, seine Wange brannte wie Feuer. "Es tut mir leid..." Ash trat einen Schritt heran und schloss seinen Freund in die Arme, dieser erwiderte die Umarmung zunächst nicht. "Entschuldige, dass ich so ausgerastet bin... ich hab doch nur Angst um dich." Endlich legte auch Sly zögerlich seine Arme um Ash. "Ich bin ja nicht unschuldig." "Warum hast du das gemacht?" "Ich weiß es selbst nicht genau..." "Dem Himmel sei Dank, dass du nicht getrunken hast." Der blonde Mann löste sich von ihm und führte ihn in Richtung Couch. Sie ließen sich nieder. Sly vergrub das Gesicht in den Händen, rieb sich mit den Fingern durch die Augen. "Vielleicht habe ich gedacht, es könnte mir helfen... aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, das Glas anzusetzen." "Warum bist du überhaupt auf die Idee gekommen?" Ash legte den Arm um ihn und zog ihn ein wenig an sich. Sly sank in diese Umarmung, sie gab ihm das Gefühl von Halt. "Es ist wegen Chris..." Der Polizist knurrte. "Allmählich glaube ich, dieser Typ ist Gift für dich. Du solltest dich von ihm fern halten. Oder vielleicht sollte ich mal ein Wort mit ihm reden!" "Nein!" Sly erhob sich ruckartig aus Ashs Arm. "Lass das bitte. Er kann doch gar nichts dafür!" Er stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. "Es ist doch nicht so, dass er etwas Böses wollte, ich glaube, die ganze Sache heute im Club war nur ein Spiel für ihn, aber für mich war es mehr! Als er mich geküsst hat," Er blieb stehen und gestikulierte etwas hilflos mit den Armen, auf der Suche nach der richtigen Formulierung, "das war wie eine Offenbarung. Ich habe mich wie im siebten Himmel gefühlt, es war einfach wundervoll. Absolut unglaublich! Aber dann ist er wieder zu Jason gegangen... das war beinahe unerträglich..." Er schluchzte, seine Worte erstickten in den Tränen, die sich ihren Weg bahnten. Ash stand auf und nahm ihn erneut in den Arm. "Beruhige dich erst einmal... ich glaube ich weiß, was du brauchst." Wenig später wusste Sly, wovon sein Freund gesprochen hatte. Das war eine Aktion, wie sie nur Ash einfallen konnte. Es zwar fast drei Uhr nachts und was taten sie? Sie saßen in Ashtons Badewanne, Kerzen brannten, es duftete nach Schaumbad und auf dem Wannenrand standen zwei Tassen mit heißer Schokolade. Alles Dinge, die Sly über alles liebte, besonders Schaumbäder und die heiße Köstlichkeit mit den vielen Kalorien. Sly saß vor Ashton, zwischen dessen Beinen. Sie hatten eine ganze Zeit lang überhaupt nicht gesprochen, Sly hatte nur mit verschlossenen Augen vor sich hin gebrütet. "Du bist unglaublich...", brach er schließlich das Schweigen. "Warum?", fragte Ash. "Ich muss doch morgen nicht raus und du auch nicht. Also wo liegt das Problem bei einem nächtlichen Bad?" "Glaubst du, das löst meine Probleme, Coop?" "Nein, aber es entspannt dich. Apropos." Er legte seine Hände aufs Slys Schultern und fing an, ihn zu massieren. "Du bist hart wie ein Brett." Sly stöhnte genüsslich, während der Polizist seine verhärteten Muskeln knetete, Ash konnte das wirklich gut. Plötzlich schob er sich ein Stück von ihm weg und drehte sich um. "Was ist los? Habe ich dir weh getan?" Sly schüttelte den Kopf und schaute Ash direkt in die Augen. "Sei mal ehrlich: Bin ich attraktiv?" "Was soll denn diese Frage? Natürlich bist du das!" lächelte Ash. "Attraktiver als Jason?" Ash zögerte. "Na ja... man kann euch nicht unbedingt vergleichen, ihr seid ziemlich unterschiedliche Typen." "Genau!" Sly deutete abrupt mit dem Finger auf seinen Freund, der ihn verdutzt ansah. "Genau das ist der Punkt! Ich bin ein anderer Typ! Das hat Jason auch gesagt. Ich bin eher der Typ Schwächling!" "Das hat er gesagt?! Ich glaube, ich muss mal mit ihm reden." "Nein!" Sly winkte ab. "So hat er das nicht gesagt, aber er meinte, Chris braucht einen Mann, der ihm Schutz bieten kann." "Wann hat er das gesagt?" Der brünette Mann machte eine abwertende Geste. "Auf der Toilette, nachdem Chris mich geküsst hatte, aber das ist doch jetzt egal!" Er hatte sich richtig in Fahrt geredet. "Was wichtig ist, ist das er mir gesagt hat, was Chris braucht! Einen starken Typen! Es ist wie bei uns! Du warst immer der starke Beschützer und ich der Schwächling! Schau mich doch an!" Er klopfte sich auf die Brust. "Wo Jason harte Muskeln hat, hab ich nur eine Hühnerbrust! Wo er knallharte Bauchmuskeln hat, hab ich einen schwabbeligen Bauch! Ich bin einfach nicht der Beschützertyp!" "Und weiter? Das muss doch nicht sein. Du bist auch so liebenswert und attraktiv!" "Aber eben nicht für Chris!" "Dreht sich die Welt nur um diesen Mann?" Ash klang leicht genervt. "Nein, aber meine schon! Ich will, dass er erkennt, dass ich auch etwas zu bieten habe!" Slys Stimme war voller Enthusiasmus. "Du bist schizophren, eben noch zu Tode betrübt, jetzt Himmelhoch jauchzend!" lachte Ash. "Vielleicht bin ich das, aber ich habe auch einen Entschluss gefasst! Gleich morgen werde ich mich bei einem Fitnessstudio anmelden. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde. Bisher hatte ich nicht den Antrieb dazu, aber wenn es einen Waschbrettbauch braucht, um an Chris heran zu kommen, dann ziehe ich das durch! Ich meine nicht, dass er oberflächlich ist, aber ich liege so schon sehr mit ihm auf einer Wellenlänge, wenn ich dazu noch ein starker Beschützer sein kann, soll sich Jason warm anziehen! Ich werde das Geld für das Studio schon irgendwie zusammen kratzen!" "Ich bezahle es dir." Es gefiel Ash, seinen Freund so überschwänglich zu sehen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob ein Waschbrettbauch die Patentlösung war, aber bis Sly den erreicht hatte, würde sowieso noch eine ganze Zeit vergehen. "Was? Nein, das kann ich nicht annehmen!" Sly schüttelte entschieden den Kopf. "Klar, kannst du, ich hab schließlich genug Geld. Und ich gehe auch die ersten paar Male mit dir und zeige dir alle Übungen. Das wird schon, wenn du es durchhältst." "Danke, Coop!" Sly warf sich in seine Arme, das Wasser spritze über den Rand. Ash drückte ihn an sich. "Für dich tue ich das gern. Schließlich bist du doch mein Sly. Und Trainieren ist um einiges besser als Trinken, soviel steht fest." "Danke..." Er gab Ash einen Kuss auf die Wange. Und er spürte außerdem noch etwas Anderes. "Kannst du dich nicht beherrschen? Wolltest du etwa nur deswegen mit mir baden?" "Nein, meine Absichten waren vollkommen edel, aber ich habe dir doch gesagt, du bist attraktiv!" grinste Ash. Slys Hand glitt unter Wasser über den Waschbrettbauch des Polizisten zu seinem Schritt hinab. "Wenn ich Chris erobert habe, ist damit aber Schluss." "Dann sollte ich es wohl genießen, du weißt nämlich genau, was mir gefällt." flüsterte Ash, bevor er Sly küsste. Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben. Dicke graue Wolken hingen über San Francisco und verschütteten ihren Inhalt schon seit den frühen Morgenstunden. Jason hatte sich bereit erklärt, bei dem Hundewetter eben diesen Gassi zu führen, auch wenn sich Batman nicht unbedingt begeistert zeigte. Chris hatte dafür versprochen, zusätzlich zu den Frühstücksbrötchen auch noch Jasons Lieblingsdonuts (die mit der Erdbeerfüllung) vom Bäcker um die Ecke mitzubringen. Es war ihm ein Rätsel wie das hatte passieren können, aber er hatte doch tatsächlich den falschen Bus (wobei er nicht einmal hätte Bus fahren müssen...) bestiegen und war vor der Videothek gelandet. So ein Zufall, das Leben ging manchmal seltsame Wege. Chris grinste breit und drückte die Tür auf, um endlich dem Dauerregen zu entfliehen. Jetzt musste er nur noch soviel Glück haben, dass Colin heute arbeiten musste, was angesichts seiner Partylaune am Vorabend nicht ganz sicher war. Aber ein Blick hinter den Tresen am Eingang beruhigte ihn. Dort stand er, frisch wie der Frühling. Scheinbar war es in seinem Alter egal, ob er eine ganze Nacht durchgefeiert hatte oder nicht (Chris hatte zu der Zeit ja nicht unbedingt ein normales Leben geführt). Er sah so gut aus wie immer und lächelte erfreut, als er Chris erkannte. "Mr. Fairgate, was für eine Überraschung." "Guten Morgen, Colin. Übrigens war das Angebot mit dem Vornamen nicht nur auf gestern Abend beschränkt. Wir sind ja oft genug hier." Colin lächelte und nickte nur. "Was kann ich für Sie tun? Filme fürs Wochenende?" Chris druckste ein wenig herum. "Nein... eigentlich... nun, ich wollte über gestern Abend mit dir reden." "Habe ich mich irgendwie daneben benommen? Ich hatte schon ein oder zwei Drinks... ich meine... natürlich... ich... ach, Scheiße." Er wurde rot. "Vergiss es, ich bin weder bei der Polizei, noch jemand der viel Wert auf Regeln legt, man sollte sich auch mal amüsieren." "Ich mache so etwas so gut wie nie, aber ich wollte diesen Club unbedingt sehen. Und das ich dann auch noch Ricky Blue kennen lernen konnte, war einfach genial. Schade, dass ich ihn nicht um ein Autogramm gebeten habe, das wäre was gewesen. Aber mir ist leider erst heute Morgen eingefallen, woher ich ihn kannte." Chris kratzte sich am Kopf. Der junge Verkäufer hob einen Stapel mit DVDs hoch. "Würde es Ihnen etwas ausmachen? Ich muss ein paar Neuerscheinungen einräumen." "Aber nein, kein Problem." Der blonde Mann half ihm tragen. Erst als sie an einem halbleeren Regal ankamen und Colin begann, die DVDs einzusortieren, nahm er das Gespräch wieder auf. "Diesen Ricky Blue kenne ich nicht, aber ich wollte eigentlich mit dir über Jeremy reden." Colin sah ihn verständnislos an. "Ja, das sagte ich doch, Ricky Blue." Der Blick, den er erntete, war schon nicht mehr verständnislos, sondern eher total perplex. "Also allmählich komme ich nicht mehr mit. Ich rede von dem jungen, rothaarigen Mann, der bei uns in der Lounge saß, von Jeremy." "Von dem rede ich auch!" bestätigte Colin. "Er heißt in seinen Filmen Ricky Blue. Das müssten Sie doch wissen. Er hat es echt drauf." "Filme? Er hat es drauf? Entschuldige, aber jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof und Abfahrt. Wovon redest du?" "Kommen Sie mal mit." Colin deutete ihm zu folgen. Auf dem Weg durch die Videothek redete er weiter. "Wissen Sie, es ist etwas peinlich, aber ich schaue mir eben manchmal solche Filme an, wenn ich hier abends nichts zu tun habe, unter der Woche ist oft nicht viel los. Ich hab im Moment keinen Freund, von daher..." Er grinste. Chris konnte nicht behaupten, dass er jetzt mehr verstand. Die Führung endete in der durch einen Vorhang abgetrennten Erwachsenenabteilung der Videothek. Hier gab es überlebensgroße Pappaufsteller von barbusigen Blondinen in Lack und Leder und jede Menge Filme mit klangvollen Namen und teils wirklich verstörenden Bildern auf dem Titel. Colin blieb vor einem Regal stehen, das mit "Gay Movies" betitelt war, es war das einzige dieser Art, die anderen waren wohl auf Heteros zugeschnitten. "Wir haben nicht so viele Schwulenpornos, aber es sind ein paar echt gute dabei und die Besten sind meiner Meinung nach von Ricky Blue. Am liebsten mag ich die, in denen er mit Jessie zusammen spielt, die beiden sind ein heißes Paar... entschuldigen Sie, ich klinge hier wie ein perverser Pornofetischist." Er grinste etwas verlegen. Chris war viel zu verwirrt, um darauf einzugehen. Der junge Mann zog eine DVD aus dem Regal. "Hier. "Cock Raider" ist einer von Rickys ersten Filmen. Aber er ist wirklich gut." Chris traute seinen Augen kaum. Auf dem Cover war ein Mann mit schwarzen Haaren, die er zu einem Pferdschwanz gebunden hatte. Man konnte ihn glatt für eine männliche Version von Lara Croft halten. Er trug ein hautenges, an vielen Stellen zerrissenes hellblaues Oberteil und braune, extrem kurze Hotpants. Um seine Hüften lag ein Halfter für Pistolen. Eine steckte, die Andere hatte er in seiner rechten Hand, wie schussbereit auf die Kamera gerichtet. Und in seinem linken Arm hielt er niemand anderen als Jeremy, der sich, bis auf einen knappen Lendenschurz vollkommen nackt, an ihn presste. Unter dem Schurz trug er auch nichts, denn der männliche Lara Croft Verschnitt hatte seine Hand unter dem "Kleidungsstück" und entblößte so einen Teil von Jeremys Hintern. Die Rückseite war nicht besser. Neben einem reißerischen Text, der die Vorzüge des Hengstes von einem Titelhelden, "Lance Cock" (dargestellt von Jessie Blue), anpries, fanden sich hier einige Fotos die unter anderem diesen Jessie Blue und Jeremy zeigten. Chris konnte hier mehr von Jeremy sehen, als er jemals hatte sehen wollen, viel mehr und das aus wirklich beeindruckend vulgären Blickwinkeln. "Ist Ihnen nicht gut?" Chris musste wohl ziemlich blass geworden sein. Er blickte etwas verwirrt auf. "Äh... nein... nein, alles okay... könnte ich... könnte ich den wohl ausleihen?" "Aber klar, kein Problem." nickte Colin. "Danke..." Chris war fassungslos. Mit so etwas hätte er niemals gerechnet. Wie war das gleich noch? Das Leben ging manchmal seltsame Wege... Als er daheim ankam, war Jason noch nicht wieder da. Die Videothek lag nicht weit von ihrem Viertel entfernt und mit dem Bus waren es gerade mal fünf Minuten. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört. Chris warf seine nasse Jacke über den Garderobenständer, trocknete sich die Haare ab und zog eine trockene Hose an, bevor er sich ins Wohnzimmer vor den Fernseher setzte und die DVD einlegte. Es gab keinen Zweifel, das war Jeremy, in voller Lebensgröße und zwar am ganzen Körper. Beachtliche Ausstattung... was denk ich da?! Pfui, Chris, pfui! Diese Situation war so grotesk, dass er tatsächlich grinsen musste. Als er den Schlüssel in der Haustür hörte, schaltete er den DVD-Player aus und ging in den Flur. Man konnte schlecht sagen wer mehr einem begossenen Pudel ähnelte, Jason oder Batman. Der kleine Welpe störte sich daran aber keineswegs, sondern flitzte mit dem Schwanz wedelnd und freudig bellend auf Chris zu. Dieser machte den großen Fehler, in die Hocke zu gehen und wenige Sekunden später war er schon wieder nass, diesmal von Batman. "Was für ein Wetter. Aber Batman hat es gar nicht mehr gestört. Erst wollte er gar nicht weg, dann wollte er nicht mehr zurück. Aber du glaubst gar nicht, wie viele junge Frauen einem hinterher schauen, wenn man mit einem Hund unterwegs ist." Er grinste und rieb sich durch die nassen Haare. "Warum bist du so still?" Chris kraulte gedankenverloren durch Batmans nasses Fell. "Schatz?" Endlich schaute er auf. "Hm?" "Gab es meine Donuts? Ich glaube, die habe ich mir verdient." "Deine... oh je..." Jason verschränkte die Arme vor der Brust. "Sag nicht, dass du sie vergessen hast. Ich habe mich so darauf gefreut." "Nein... ähm... ich." Er stand auf. Batman stellte sich an seinem Bein auf die Hinterpfoten und wedelte erwartungsvoll, bis Chris sich noch einmal hinab beugte und ihn auf den Arm nahm. Bald würde er dafür zu schwer werden. "Um ehrlich zu sein... ich war nicht in der Bäckerei, ich hatte es vor, aber ich habe es vergessen." "Lass mich raten: Die Videothek?" "Du kennst mich zu gut... bist du böse?" "Nein, ich hatte es eigentlich fast erwartet, aber ich hatte gehofft, du bringst mir trotzdem Donuts mit!" lachte Jason. "Und? Hat Colin dir tolle Erkenntnisse gebracht?" "Das kann man sagen, aber du musst es dir selbst ansehen. Komm mal mit." Er führte seinen Freund ins Wohnzimmer und schaltete den DVD-Player wieder ein, indem er auf die Resume-Taste drückte. Augenblick erfüllte wieder Stöhnen den Raum und Jeremy setzte seinen wilden Ritt auf Lance Cock fort. Jason klappte die Kinnlade herunter. Er starrte fassungslos auf den Bildschirm. "Ist das... oh, mein Gott..." "Jeremy alias Ricky Blue. Colin hat ihn wieder erkannt, weil er sich hin und wieder Pornos anschaut und unser Jeremy scheint einige Filme auf dem Kerbholz zu haben." Jason ließ sich in einen Sessel fallen. "Ich fasse es nicht... du und deine Spürnase. Noch etwas, was ich an dir niemals unterschätzen sollte. Schon mal über eine Karriere bei der Polizei nachgedacht?" "Ich weiß nicht, ob ich das witzig finden soll, Jason. Was machen wir jetzt? Ich wette, David weiß davon nichts." "Das denke ich auch. Aber was willst du machen? Ihm alles sagen? Das wäre nicht fair... oder?" "Glaubst du, es würde David etwas ausmachen?" Jason seufzte. "Ich weiß es nicht... ich kann ihn da so schlecht einschätzen. Ich meine, er ist nicht gerade prüde, aber so etwas." "Na ja..." Chris setzte Batman ab. "Er ist doch nur ein Pornodarsteller, kein Stricher oder so." Er lächelte etwas schief. "Aber ich verstehe Jeremy irgendwie... ich würde auch nicht unbedingt wollen, dass das heraus kommt." "Du meinst also, wir behalten es für uns?" Jasons Stimme klang zweifelnd. "Ich bin dafür, ja. Sieh es doch mal so. Die Beiden sind ein wunderbares Paar und endlich scheint David sich langsam in eine Beziehung einzufinden. Wollen wir das wirklich in Gefahr bringen, nur weil Jeremy ein paar Schmuddelfilme gedreht hat? Er benutzt da sogar ein Kondom, also glaube ich nicht, dass in dieser Richtung was zu befürchten ist. Wir dürfen nichts sagen." "Ich fühle mich nicht gut dabei, meinen besten Freund anzulügen." gab Jason zu Bedenken. "Wir lügen nicht. Nichts zu sagen ist doch keine Lüge." "Da legst du dir die Tatsachen aber sehr so aus, wie du sie brauchst." "Aber ich habe Recht, das kannst du nicht leugnen." Jason strich sich durch die Haare und schaute an Chris vorbei auf den Bildschirm. Er hatte David und Jeremy gestern beobachtet. Die Beiden waren wirklich ein schönes Paar. Und sollte so ein Ausrutscher das alles kaputt machen? Die Entscheidung lag klar auf der Hand. "Ja, du hast Recht." Das nicht weit entfernt von ihm gerade seine Vergangenheit den Mantel des Verschleierung abgestreift hatte konnte Jeremy nicht ahnen, als er die Augen aufschlug und herzhaft gähnte. Er war allein, die Seite neben ihm war sogar unbenutzt. Etwas verwundert blickte er sich um. Es war doch Samstag, David musste nicht arbeiten. Wo war er also? Der junge Tänzer schwang die Beine aus dem Bett und machte sich auf die Suche. Im Badezimmer war niemand. Im Wohnzimmer wurde er fündig. David lag ausgestreckt auf der Couch und schlief. Jeremy beugte sich lächelnd über ihn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment bekam er eine Kopfnuss. David zuckte zusammen, riss den Kopf nach oben und knallte mit seiner Stirn mit voller Wucht gegen die von Jeremy. Der Tänzer geriet aus dem Gleichgewicht und fiel rückwärts über den Couchtisch, David selbst landete hart auf dem Boden, er war von der Couch gefallen. Wenige Minuten später saß Jeremy in der Küche und presste einen Eisbeutel auf seine Stirn. David stand an der Arbeitsfläche um Kaffee zu kochen. "Was war denn das für ein Auftritt? Seit wann bist du so schreckhaft?" "Tut mir leid, was kann ich dafür? Ich rechne doch nicht mit einem Überfall." Jeremy schnaufte. "Einen Überfall nennst du das also. Ich habe dich wach geküsst. Möchte mal wissen, ob Dornröschen ihrem Prinzen auch eine Kopfnuss gegeben hat. Warum hast du überhaupt auf der Couch geschlafen? Habe ich geschnarcht?" David drehte sich nicht um, es schien ihm etwas unangenehm zu sein. "Nein, hast du nicht. Ich habe nicht schlafen können und war etwas im Wohnzimmer... zum Nachdenken." Er reichte Jeremy eine Tasse mit Kaffee, nachdem dieser den Eisbeutel weg gelegt hatte. "Und dabei muss ich wohl auf der Couch eingeschlafen sein." "Du hast nachgedacht? Worüber? Über die Arbeit? Hast du einen schwierigen Fall am Hals?" "Nein..." Er hatte etwas Kaffee verkleckert und wischte den Fleck mit dem Rücken zu Jeremy weg. "Eigentlich... um ehrlich zu sein. Wir haben uns in letzter Zeit so häufig getroffen und soviel miteinander unternommen... meinst du nicht auch, dass es an der Zeit wäre, dass wir uns auch mal mit Anderen treffen?" Mit einem lauten Knall zersprang die Kaffeetasse auf dem Küchenfußboden. Das braune Getränk breitete sich auf den Fliesen aus, vermischt mit den blauweißen Splittern des ehemaligen Gefäßes. Jeremy saß mit einem fassungslosen Blick auf seinem Stuhl. "Sag mir bitte, dass ich mich gerade verhört habe." "Was denn? Ich habe doch nur eine normale Frage gestellt." David hatte sich erschrocken umgedreht. "Warum willst du dich mit Anderen treffen? Diese Frage ist der Todesstoß jeder Beziehung, weißt du das?! Was um Himmels Willen habe ich getan, dass du mit mir Schluss machen musst?!" David gestikulierte etwas hilflos. "Jeremy, um Schluss zu machen muss man doch erst einmal eine Beziehung haben." Die Miene des jungen Tänzers war auf einmal wie versteinert. "Sei froh, dass ich die Tasse habe fallen lassen, bei Gott, ich würde sie dir jetzt am liebsten an den Schädel schmeißen!" "Sag so etwas nicht." "Ich meine es aber so! Was bildest du dir eigentlich ein?!" Er sprang auf. "Warum regst du dich so auf?!" David wurde ebenfalls laut. "Das fragst du noch?! Weißt du, wie das klingt?! Genüge ich dir nicht?! Ich dachte, wir hätten eine Beziehung!" "Ich weiß nicht, wie du darauf kommst! Wir hatten Spaß zusammen, das ist alles. Warum willst du unbedingt daraus etwas machen, was nur alles zerstört!" "Warum hast du diese beschissenen Bindungsängste?!" "Ich habe keine Bindungsängste!" meckerte David. "Ich weiß nicht, wie du darauf kommst! Aber ich habe auch nicht vor, mir von dir in mein Leben hinein reden zu lassen!" Jeremys kampflustig erhobene Schultern sackten herab. "Okay... das reicht!" Er drehte sich auf dem Fuß um und stürmte ins Schlafzimmer. Ohne ein weiteres Wort begann er, seine Klamotten vom Boden aufzuheben, wo David sie, stürmisch wie immer, am Vorabend verteilt hatte. David blieb im Türrahmen stehen. "Jeremy, komm schon..." "Nein!" Nachdem er in seine Hose gestiegen war, fixierte er David erneut, diesmal mit Tränen in den Augen. "Halts Maul, David! Bitte! Sei einfach still! Ich habe genug! Ich habe genug von dem Eiertanz, stets darauf bedacht, dich nicht zu verschrecken! Weißt du, wie viel Mühe ich mir in den letzten Wochen gegeben habe, dich nicht zu bedrängen! Ich war so glücklich, dass es so gut mit uns lief! Ich habe wirklich gedacht, dass ich dir etwas bedeute! Aber du denkst immer nur an dich! An dich und deine gottverdammte Freiheit! Du bist ein Egoist! Die letzten Wochen waren traumhaft für mich, aber das war alles nur eine Illusion! Und ich habe endgültig genug davon. Ich habe genug davon, mir Hoffnungen zu machen und dann wieder nur enttäuscht zu werden. Du wirst dich nie ändern und ich habe es satt, darauf zu warten!" Er zog sich sein Shirt über den Kopf. "Das eben hat mir gezeigt, was ich von dir zu halten habe! Lebe dein Leben weiter, bleib allein, meinetwegen für immer! Kultiviere deine Bindungsangst, am besten stellst du deine Gefühle vollkommen ab, dann geht es dir sicher am besten! Fick wen du willst, aber lass mich in Ruhe!" Inzwischen rannen ihm Tränen über die Wangen. "Ich hätte dir deine Entschuldigung nach dem Casting um die Ohren hauen sollen oder am besten schon den Blumenstrauß ganz am Anfang, dann wären mir sogar beide Enttäuschungen erspart geblieben und ich würde mich nicht so schrecklich fühlen! Komm ja nicht auf die Idee, noch einmal bei mir vorbei zu kommen! Und ich werde Abby sagen, dass ich ihr die Freundschaft kündige, sollte sie dir helfen! Ich will dich nicht mehr sehen... ich... ich wünschte... ich könnte dich hassen..." Seine Stimme erstickte in den Tränen. Er rannte mit gesenktem Blick aus dem Zimmer und Sekunden darauf knallte die Wohnungstür zu. David blieb allein zurück. Er rutschte am Türrahmen hinunter und blieb am Boden sitzen. Jetzt hatte er, was er wollte. Er hatte solche Panik gehabt, nachdem ihm Jason bescheinigt hatte, dass er mit Jeremy eine Beziehung führte. Das war das Letzte, was er wollte, keine Beziehung, nicht nach... Eigentlich müsste er sich doch von einer Last befreit fühlen, frei von der Angst. Aber warum fühlte er sich dann so mies? Am gleichen Nachmittag arbeitete Chris im International House of Pancakes. Obwohl die Kette über die gesamten Staaten verteilt war, war jedes Restaurant für sich einzigartig. Die Filiale in der Chris arbeitete, verströmte den Charme eines Landhauses. Zwischen den Tischen standen Grünpflanzen, die Einrichtung bestand komplett aus hellem Holz mit weißen Tischdecken und gediegener Dekoration. Chris stand an der Durchreiche zur Küche und wartete auf eine Bestellung. Er fühlte sich immer noch nicht ganz wohl bei dem Gedanken an das, was er an diesem Morgen heraus gefunden hatte, aber eigentlich war es ja seine eigene Schuld. Wäre er nicht so neugierig gewesen und hätte seine Nase aus Dingen heraus gehalten, die ihn eigentlich nichts angingen, so hätte er jetzt sein Gewissen nicht belasten müssen. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass sich die ganze Angelegenheit wenige Stunden zuvor vielleicht endgültig mit dem Geräusch einer zuschlagenden Wohnungstür erledigt hatte. Und noch weniger konnte er ahnen, welche Überraschung dieser scheinbar vollkommen normale, verregnete Samstag im November noch für ihn bereit hielt. Eine Überraschung, die sein Leben nachhaltig verändern sollte. Der Bote des Ganzen war niemand anderes als Sarah Brown, seine Kollegin, die sich mit der Arbeit im IHoP ihr Philosophiestudium finanzierte. Sie kam zur Durchreiche, als gerade ein Teller mit Blaubeerpfannkuchen und Sahne aus der Küche heraus gegeben wurde. "Die Bestellung für Tisch zehn!" rief Kenneth, einer der Köche, herüber. "Das ist dein Tisch, Sarah." Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Nein, Chris. Eigentlich ja, aber der Kunde am Tisch will von dir bedient werden. Er hat eindeutig darum gebeten, von Christopher Fairgate bedient zu werden." "Bitte? Was soll das?" "Keine Ahnung, aber mach dir keine Gedanken." Sie zuckte mit den Schultern. "Sieht süß aus, außerdem trägt er einen ziemlich teuren Anzug, Armani würde ich sagen, sehr edler Zwirn. Mach schon, sonst wird das Essen noch kalt." Chris nickte und machte sich mit dem Teller auf den Weg, ein wenig mulmig war ihm schon. An Tisch zehn saß ein brünetter Mann in seinem Alter. Sah wirklich nicht schlecht aus. Gut gebaut, soweit man das durch den tatsächlich sehr edlen Anzug erkennen konnte. Moderner Kurzhaarschnitt, der sehr gut zu seinem markanten Gesicht mit den braunen Augen passte. Er lächelte, als er Chris mit dem Teller herankommen sah. "Ihre Bestellung, Sir. Einmal Blaubeerpfannkuchen mit Schlagsahne. Guten Appetit." "Vielen Dank, Chris." Er hatte eine angenehme Stimme, aber trotzdem war diese Vertrautheit Chris ziemlich unangenehm. "Sir, ich glaube nicht, dass wir uns so gut kennen, dass Sie mich Chris nennen sollten. Genau genommen kennen wir uns gar nicht." "Oh doch." Er lächelte immer noch. "Und du bist noch schöner geworden, wenn ich das sagen darf." Chris stemmte die Hände in die Hüften. "Ich glaube, ich gehe jetzt besser." Der Mann erhob sich. "Bitte nicht, ich habe dich zu lange gesucht, um dich jetzt weglaufen zu lassen." "Allmählich werden Sie mir unheimlich. Hören Sie, mein Freund ist Polizist, also kommen Sie nicht auf dumme Gedanken." "Erkennst du mich wirklich nicht?" Er klang leicht belustigt. "Nein, das tue ich nicht. Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich habe zu arbeiten, das Essen trägt sich nicht von allein an den Tisch, auch wenn Sie sicherlich nicht allzu viel Erfahrung mit der Arbeit eines Kellners haben." "Du bist ja immer noch schnippisch, wenn du nervös wirst." "Hören Sie auf damit. Ich weiß nicht wer Sie sind oder was Sie wollen, aber mir reicht es jetzt, ich..." "Dallas, 27. Juli 1992. An diesem Tag habe ich dich das letzte Mal gesehen. Ich war damals fünfzehn, also kann ich verschmerzen, dass du mich nicht mehr erkennst." unterbrach er ihn lächelnd. Chris konnte nicht anders als den anderen Mann mit offenem Mund anzustarren. Es dauerte einen Augenblick, bis sein Gehirn die Informationen verarbeitet hatte, das Ganze war einfach zu unwirklich. Doch es gab nur eine logische Erklärung für die Identität des fremden Mannes, dessen Augen bei Chris' Anblick regelrecht vor Freude leuchteten. "D... Dave?", stieß Chris hervor. Der Andere nickte nur. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *grins* Ich wette, jetzt werden einige erst einmal "zurückblättern" *lol* Sowie Dave nicht erwartet, dass Chris sich an ihn erinnert, kann ich wahrscheinlich nicht erwarten, dass man sich an ihn erinnert, denn sein Auftritt in der Geschichte war bisher sehr dürftig *lol* Damit die Suche leichter fällt: And the walls came tumbling down, Kapitel 4, gegen Ende, die Rückblende auf Chris' Jugend und den Bruch mit seinem Vater. Daves Rückkehr war nie geplant, aber in den letzten Monaten hat sich ein Handlungsstrang in meinen Kopf gedrängt, für den er die ideale Besetzung ist und nach dem wie bereits angedeutet nichts mehr so sein wird wie zuvor. ^^ Der Beginn in dem Club entstand wahrscheinlich durch eine Überdosis Dallas und die Szene mit dem mechanischen Bullen in Desperate Housewives. ^^ Special Guest Star dieses Kapitels ist Colin, dessen Nachname übrigens Shephart ist. Ich habe lange überlegt, auf welche Art und Weise Chris (das er es sein würde stand fest) hinter Jeremys Geheimnis kommen sollte, ich denke die Lösung ist annehmbar realistisch ^^ In diesem Kapitel werden zum ersten mal seit langem wieder viele Plots auf einmal aufgegriffen, Slys Liebe zu Chris, Jasons Eifersucht, Jeremys Vergangenheit und nicht zuletzt die Wendung der Geschehnisse zwischen David und Jem. Ich hoffe, das kommt nicht zu abrupt, bitte bedenkt den Zeitsprung zum letzten Kapitel, ich lief Gefahr auf der Stelle zu treten. Ich denke, so ist es schon annehmbar ^^ Das Kapitel hat auch wieder die gewohnte Länge, stolze 18 Seiten, selbst ohne das Nachwort, damit sollten die gerade mal 6000 Worte des letzten Kapitels gesühnt sein *g* ... übrigens weiß ich sehr wohl, dass dieses Kapitel erst nach dem geplanten One-shot erscheinen sollte, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ;-) ... ich sollte mich mit Ankündigungen wohl eher zurückhalten, ich scheine ein Problem mit dem Einhalten zu haben *lol* Kleine Anmerkung zum Abschluss: Zum ersten Mal sind fast alle momentanen Hauptakteure in einer Szene versammelt. Nur Alex und Eve fehlen, wobei letztere auch eigentlich nicht zum Stamm der Hauptdarsteller gehört. Der Name der Band entstammt der genialen Trickserie "Cow and Chicken", der Titel des Kapitels ist von "Everybody wants a girl like Susan", dem Titelsong der letzten Staffel von "Suddenly Susan" (bei uns kurz "Susan") abgeleitet, beides findet man in Deutschland leider nur im Nachtprogramm bei Pro7 bzw. RTL. Schluss mit Gequatsche (ist ja auch schon 01.55 Uhr *gähn*) und bis zum nächsten Kapitel ^^ Eure Labertasche Uly ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)