Mirror's Edge von Aphelios (Monkey D. Mina am Rand des Spiegels) ================================================================================ Kapitel 15: Der gefährlichste Schwerverbrecher der Welt ------------------------------------------------------- So nach fast zwei Wochen Pause geht’s weiter! =) Die Freilichtbühne ist abgebaut (mein Rücken und meine Hände erinnern sich noch dran) und meine Sommergrippe die mich an meinem 2. Urlaubstag niedergestreckt hat ist auch am abflauen! Juhu! *gähnt* Aber so richtig schlafen kann ich immer noch nicht *seufz* *gähn* So das ist das letzte Kanonenfutterkapitel, danach gibt’s Party! xD Mina rockt dann die Bude! Hm … demnächst werde ich wohl mal eine Fanart WB machen. Ich habe zwar selbst Zeichnungen von Mina & Co. angefertigt, aber es sind erstens Zeichnungen, zweitens hab ich seit Jahren nicht mehr gemalt und drittens fehlt mir auch die Zeit um sie auszuarbeiten. *seufz* Muss noch ein bisschen KTs zusammensparen damit ich ja auch was Ordentliches bieten kann! =) Stolzer Nachtrag: Heute kam die erste Anfrage (kein plumper Gedankenklau) ob jemand Mina in einer One Piece Story verwenden darf! Also richtig Mina, keine Billigkopie! Boah bin ich stolz wie Schnitzel! Aber bis sie kommt dauert des noch … och menno *haben will* *lesen will* Also alle bei gucken, in seiner Geschichte „Broken“. *schleichwerbung* ;) Kanns kaum erwarten! Nachtrag zum Nachtrag: Ich hab den ersten Ausschnitt gelesen! Sie ist perfekt! *sternchenaugen hat* @fahnm: Oh ja, wenn das Magellan hört! Ui ui ui, dann gibt’s richtig Ärger! Zuerst einmal geht’s heute hier mit der Vergangenheit weiter und dem vorerst letztem Kapitel aus der Vergangenheit. @Mimi-Moony-chan: *keks ess* Weiterschreiben tu ich auf jeden Fall! *versprech* Nur Zeitlich ging es diesmal nicht! Erstmal war der Freilichtbühnenabbau und bei aller Liebe ich konnte nicht mal mehr richtig mit der Fernbedienung umschalten, das ging einfach nicht mehr. Aber das hab ich irgendwie vorher gesehen und so auch gleich um eine Woche verschoben. Tja und zu meinem Pech kam jetzt noch eine Grippe, die, Gott sei Dank, keine Auswirkungen auf das Zeitliche hatte. @NainaChan: Da bin ich auch schon gespannt! xD @Steffiw: Ruffy weiß ja erst einmal nicht wer die beiden sind, aber später wenn sie sich zu erkennen geben, da kann ich dir versprechen das es lustig wird. Besonders da die restlichen Strohhüte da auch mit von der Partie sein werden, aber bis dahin *abwink* - das dauert noch! =) @lacrima: Freut mich wenn es dir gefällt! =) @Ellionne: Also irgendwas muss ich da falsch gemacht haben, weil jeder fragt ob Mina was mit Ben hat! >.< Aber der ist doch viel zu alt für sie! Mina ist das 16 und Ben muss min. Mitte dreißig sein! Sie hat übrigens was mit Smoker! xD Falls du es nicht schon gelesen hast! xD Ach ja du hast ne Sonderehrung erhalten! =) @Dat_Z: Interessant? Das hört sich so … hm als wenn man das zu einem Essen sagt ist das eher eine negative Bewertung. Aber da du sie in deiner Story evtl. einbringen willst fass ich des jetzt einfach positiv auf! xD Meine Antwort kennste ja schon, da kann ich nur noch sagen. Schön auf Mina aufpassen! =) @Makoto_Kim: Jaha! xD Ich konnt einfach nicht aufhören zu schreiben und bei diesem gings mir nicht anders! Narbeleth ist aus allen Wolken gefallen als ich ihr das zum korrigieren geschickt habe! xD Der Brief an Emporio Ivankov? xD Wenn du die neuesten Spoiler nicht kennst, nun dann wirst du Iva-chan hier kennen lernen! ;) @lazyBabe: *am kopf kratz* Ursprünglich wollte ich die Frucht Ki Ki no Mi taufen, was so viel bedeutet wie Baum. Damit wäre es ja in jedem Fall eine Logia geworden, aber ich wollte nicht nur das Mina Bäume beeinflussen kann sondern alle Pflanzen. Na ja und Pflanzen sind nun mal der große Überbegriff von Leben. Aber so gesehen macht das nichts wenn sie keine richtige Logia ist, vom Schema. Denn Blackbeards Yami Yami no Mi weißt auch keine reinen Logiafähigkeiten auf. Sondern Paracemia, weil nichts durch in durch geht. xD Davon gehe ich auch aus. Ja ja unser lieber Corby wird demnächst von Mina ausgebildet. xD *nickt* Ja das macht unsere liebe Hina wirklich, aber was sie für Mina tut. :D Das sag ich noch nicht! ;) Ach, ich kanns nicht lassen, aber mal ehrlich eine Monkey muss so was doch tun oder? xD *kekse für alle da lass* Vlg Kuzan-chan PS: BOAH … wo kommen den all die Favos her? *mund offen stehen hat* Vielleicht sollte ich mal öfters zwei Wochen Pause machen … hm ob sich das dann wieder verdoppelt? *kopfkratz* Das wären … ja uiiiiiiii ganz schön viele! xD ~*~*~*~*~*~* Goodbye...so long...nice try...I'm gone If you don't like being second I don't like being wrong I won't forget, the way you made me feel I won't regret, running away from here You think you see the world...but you see nothing Time is only gonna make it worse in the end So I say goodbye again Don't hit me with your fears...I don't fit with your ideas You missed what I'm about I earned my way out SR-71 – Goodbye ~*~*~*~*~*~* Vergangenheit 15. Der gefährlichste Schwerverbrecher der Welt Schweigend ging ich hinter Boa Hancock her. „Weshalb sollte ich mir die Worte von dem Buddha anhören?“, fragte sie spitz. „Hätte er nicht herkommen können?“ „Für Sie würde er bestimmt herkommen und ich auch!“, säuselte der Anführer der Justizgarde. Ich konnte zu diesem Süßholzgeraspel nur den Kopf schütteln. Diese Frau verdrehte einfach jedem den Kopf, was sie auch so gefährlich machte. „Du könntest mir auch die Fesseln abmachen.“, hauchte sie Yasha, einem meiner Begleiter, ins Ohr. „Natürlich!“ Dabei lächelte Yasha wie ein liebestoller Hund und wollte ihr wahrhaftig die Handschellen abnehmen. Wie gesagt: er wollte, aber meine Faust war schneller gewesen. „Sie ist eine Gefangene! Es gibt hier keine Sonderbehandlung!“, fauchte ich den Gardisten an. „Aber so eine Schönheit wie mich kann man doch nicht wegsperren!“, schnurrte Hancock und alle umstehenden Männer stimmten ihr verliebt strahlend zu. Diese Frau nahm sich ganz schön viel raus! Wutentbrannt entriss ich Yasha die Schlüssel und schubste Hancock mit der flachen Hand nach vorne. „Weiter geht’s!“, befahl ich streng, „Du bist hier schließlich nicht auf Urlaub!“ Sie schnaubte und warf den Kopf in den Nacken. Es schien, als hätte sie endlich begriffen, dass sie bei mir auf Granit beißen würde. „Aber Ihr könnt sie doch nicht so schlecht behandeln!“, warfen ein paar Matrosen, die eigentlich als Geleitschutz da waren, entrüstet ein. Ruhig einatmen, Mina, ganz ruhig. Die meinten das nicht so. Außerdem konnten sie nichts dafür. Nichts dafür. „Ach, meine Füße tun so weh.“, seufzte Hancock und blieb stehen. „Ich trage Euch!“, schrie Yasha, aber nicht nur er. Ein heilloses Stimmenwirrwarr brach aus und die Marinesoldaten schlugen sich darum, wer die Piratenkaiserin jetzt tragen würde. Entsetzt verfolgte ich die Szene eine Weile, bis es mir einfach zu viel wurde. Sage und schreibe zwanzig Soldaten und zehn Justizgardisten flogen von der Brücke des Zögerns hinab ins Meer. „Weiter geht’s!“, zischte ich ihr zu und packte sie grob am Arm. Bei jedem Schritt konnte man das Metall ihrer Handschellen klirren hören, gepaart mit dem Klacken unserer Schuhe. Hancock versuchte, sich noch ein wenig gegen mich zu stemmen, doch das Tor der Gerechtigkeit kam unaufhaltsam näher. „Egal, wie sehr du dich wehrst, du wirst heute noch Senghok kennen lernen!“. Um meine Worte noch ein wenig zu unterstreichen, verstärkte ich meinen Griff und beschleunigte meine Schritte. Die wohl schönste Frau der Welt schnaubte abfällig und wandte sich demonstrativ ab. Piraten mit so hohen Kopfgeldern wanderten eigentlich direkt ins Impel Down, aber ich hatte ausdrücklich den Befehl bekommen, Boa Hancock ins Hauptquartier zu bringen. Nun, nicht wirklich direkt bis vor Senghoks Füße. Für mich war am Tor der Gerechtigkeit Endstation und Vizeadmirälin Kranich würde sie dort übernehmen. Ich nahm an, dass Senghok ihr den offenen Samuraiposten anbieten würde. Was an und für sich nicht schlecht war, doch diese Frau war mit Vorsicht zu genießen. Kaum ein Mann konnte ihr ohne körperliche Schmerzen widerstehen, nicht einmal Admiral Aka Inu hatte das gekonnt. Auch Frauen waren ihr sehr schnell verfallen – außer mir. Mich machte sie einfach nur rasend. Wie sie all diese Soldaten einfach so herum kommandierte, als wäre sie Admirälin oder gar Großadmirälin. Ich persönlich hätte viel lieber zugesehen, wie sie direkt ins Impel Down eingefahren wäre. „Flottillenadmiral Silver“, grüßte mich Kranichs Leutnant und salutierte. „Stehen Sie bequem.“, gab ich zurück und der Matrose ließ die Hand sinken. Hinter der Brücke des Zögerns lag ein kleiner Hafen mit zwei Anlegestellen für Schiffe. Kranichs Viermaster war von beeindruckender Größe, aber absolut neutral. Opas Galeone im Vergleich dazu konnte man schon aus zehn Seemeilen ohne Fernglas erkennen, doch dieses Schiff wirkte wie jedes andere der Marine. Über eine breite Gangway aus Holz ging ich mit Hancock an Bord. Es dauerte nicht einmal zwei Sekunden, da waren ihr alle Matrosen verfallen. Ohne weiter auf sie einzugehen, brachte ich die Piratenkaiserin unter Deck und sperrte sie in die Brigg. Die Schlüssel für ihre Zelle und die Handschellen überbrachte ich Tsuru lieber selbst. „Ah, Mina.“, lächelte sie als ich ihre Kajüte betrat. Schneeweißes Haar fiel in ihr braun gebranntes Gesicht, während sie aufsah. Der Raum an sich war sehr gepflegt und ordentlich, doch an den Wänden stapelten sich die Bücher und auch der Schreibtisch, an dem sie saß, war voll von Akten, Blättern und aufgeschlagenen Büchern. Ihr Mantel mit der Aufschrift „Seigi“ lag über dem Sofa einer Sitzgruppe neben mir. „Möchtest du eine Tasse Tee?“, fragte mich Tsuru freundlich. „Nein, vielen Dank.“, lehnte ich nervös ab. „Ich muss zurück. Wir haben gerade eine wichtige Information über die Rebellen erhalten. Ich rücke bald mit zehn Kriegsschiffen aus.“ Vizeadmiral Kranich war zwar eine wirklich nette alte Dame, aber auch schlau. Hina war eine unglaubliche Strategin, doch gegen Kranich war selbst sie ein nichts. Diese Frau war mir unheimlich und ich hatte in ihrer Umgebung immer das Gefühl, dass sie viel mehr über mich wusste oder zumindest ahnte als mir lieb war. Über mich, meinen Vater und meinen Opa. Vielleicht sogar das mit Rayleigh. All das waren eine Menge Gründe, um mich mehr als nur von ihr fern zu halten. Doch leider entging ihr meine aufkeimende Nervosität nicht. „Hier, der Tee kommt aus Faerlyn Island. Eine wirklich fruchtige Sorte.“ Ihr Lächeln war zwar immer noch freundlich, doch in ihren Augen glitzerte es gefährlich als sie mir eine Tasse hinschob. Jetzt konnte ich ihr nicht mehr ausweichen. Seufzend setzte ich mich in den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und legte die Schlüssel zu Hancocks Zelle auf eine der vielen Akten. Tsuru beobachtete mich eine Weile und trank dabei ihren Tee. Auch ich musterte sie mit Argusaugen als ich die Tasse in die Hand nahm um einen Schluck zu trinken. „Du bist Garp wirklich ähnlich, auch wenn du nicht ganz so blindlings durch die Welt läufst. Ich nehme an, diese Eigenschaft hast du von deiner Mutter?“, erwähnte sie beiläufig, wie, als würde sie mit mir gerade über das Wetter plaudern. Augenblicklich verschluckte ich mich am Tee und benötigte ein paar Augenblicke, um nicht daran zu ersticken. „W… Was?“, krächzte ich, nachdem ich ein paar Mal gehustet hatte. „Ich habe wirklich lange gebraucht um es zu sehen, aber Garp und du seid definitiv miteinander verwandt“, erklärte sie und stellte ihre Tasse ab. „Deine Temperamentsausbrüche, die Art, wie du mit der Gerechtigkeit umgehst und vor allem deine Kämpfe mit Garp haben mich alle nur zu einem Entschluss geführt: Er muss dein Vater sein!“ Vater? Himmel! Wieso glaubte die ganze Welt immer, dass mein Opa mein Vater war? Auch wenn ich die Jugendsünde meines Vaters war, so wäre ich noch immer viel zu jung, um Garps Tochter zu sein! Missmutig stellte ich ebenfalls die Tasse ab und verschränkte meine Arme, dabei bedachte ich sie mit einem ziemlich wütenden Blick. „Unsinn!“, winkte ich ab. Doch Kranich lächelte nur wissend. „Das ist es nicht und das weißt du!“ „Doch, ich weiß es!“, fauchte ich schließlich, auch wenn Tsuru meine Vorgesetzte war. „Opa ist doch nicht mein Vater!“ Einen Moment lang herrschte Stille und ich hätte mir am liebsten mit der Hand ins Gesicht geschlagen. So viel Dummheit sollte eigentlich bestraft werden! Seufzend schüttelte ich den Kopf. Na ja, was soll’s, jetzt konnte ich es auch nicht mehr ändern! „Opa?“, fragte Tsuru verwundert. „Ja, und kein besonders guter!“, brummte ich. „Trotzdem muss ich jetzt los!“ Entschieden stand ich auf. Die Frau hatte nun ihre Bestätigung, also konnte ich ja auch gehen. Beim Umdrehen hörte ich, wie Kranich zu lachen begann. Etwas angesäuert drehte ich mich noch einmal um. „Dein Großvater!?“, lachte sie, „Jetzt bin sogar ich überrascht.“ „Schön für Sie! Es würde mir aber ziemlich entgegenkommen, wenn Sie über diese Angelegenheit Stillschweigen halten würden!“, knurrte ich ihr nun mit richtiger schlechter Laune zu. „Ach, Liebes. Ich wollte nur wissen, ob ich auch tatsächlich richtig lag! Warum du es geheim hältst, würde mich zwar auch interessieren, aber ich sehe schon, du hast aus deinem Fehler gelernt!“, lächelte sie zufrieden, „Außerdem geht es mich auch nichts an, nicht wahr?“ Damit lag sie verdammt richtig! „Dieser Blick!“ Wieder fing sie an zu lachen. „Meine Güte, du bist Garp wie aus dem Gesicht geschnitten!“ „Was bildet die sich eigentlich ein?“ Neben meiner nicht nur großen Klappe und der Unfähigkeit, Geheimnisse für mich zu behalten, sollte ich noch dringend eines lernen: Nicht laut denken! Dass ich das Ganze laut ausgesprochen hatte, fiel mir natürlich wieder erst nach ein paar Minuten auf als Tsuru kurz stockte, sich danach aber wieder köstlich amüsierte. Wütend drehte ich mich um und knurrte vor mich hin. „Tz, was glaubt die eigentlich, wer sie ist? Die kann nur froh sein…“, fauchte ich noch einmal. Ich war froh, Kranichs letzten Worte nicht mehr zu hören. Nein, eher konnte sie froh sein. Denn es war nichts anderes als: „Du könntest auch die Tochter sein.“ Nach dem Gespräch mit Tsuru war es mir kaum möglich, meinen Zorn unter Kontrolle zu behalten und so fielen die liebeskranken Soldaten auf ihrem Schiff einfach um als ich an ihnen vorbei ging. Ein paar wenige bemerkten den Hakiausbruch schnell genug und brachten sich auf Abstand. Dennoch fielen zwei Matrosen aus dem Krähennest und legten eine ordentliche Bruchlandung hin. Ohne sie weiter zu beachten verließ ich das Schiff und kehrte zum Justizturm zurück. Dort warteten bereits Hina und Kapitänsleutnant Rapa Nui auf mich. Ich nickte Rapa Nui kurz zu und ging an ihm vorbei. Hina folgte meinem Beispiel und schloss zu mir auf. „Hina kann diese Hancock nicht leiden.“, rümpfte sie und sprach mir dabei aus der Seele. „Du hast Recht! Sie ist eine arrogante Schnepfe!“, knurrte ich wütend. „Wieso bist du so zornig? Hina glaubt doch an Minas Gutmütigkeit!“, neckte Hina mich. Schnaubend sah ich sie an: „Pah! Du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich es nicht leiden kann, wenn sie sich aufführt als wäre sie der Boss! Die Soldaten tanzen nach ihrer Pfeife und erfüllen ihr jeden Wunsch! Ich hasse das! Piraten gehören ins Impel Down und nirgendwo anders hin!“ Hina musterte mich einen Moment lang, bevor sie antwortete: „Du kannst sie wirklich nicht leiden, nicht wahr?“ „Nein, überhaupt nicht!“, knurrte ich. „Gut. Jetzt, da Hina das weiß, schlägt sie vor, mit unserem eigentlichen Auftrag anzufangen!“ „In Ordnung. Weißt du wo es hingeht?“ „Ja.“, antwortete sie, griff in ihre Manteltasche und gab mir einen Briefumschlag. „Der ist direkt von Senghok gekommen!“ Neugierig öffnete ich den Umschlag und las die Nachricht kurz durch. Die dort enthaltenen Befehle waren eindeutig: Keine Gefangenen. Der Weg selbst führte uns nach Shipwreck Island, einer Sommerinsel auf der Grand Line, die hauptsächlich aus einem Gebirge bestand. Besorgt gab ich Hina das Dokument zurück. „Das ist nicht gut. Sie werden uns schon lange vorher sehen und sich bereit machen. Besonders die zerklüftete Felslandschaft macht mir Sorgen. Bis wir das Lager der Rebellen erreicht haben, sind sie sicher schon über alle Himmelsrichtungen zerstreut. Geschweige denn von den Hinterhalten, die in jeder Spalte auf uns warten werden.“ Hina nickte. „Das hat Hina bereits angemerkt, doch Senghok will es so. Wir haben zu unseren zehn Schiffen noch fünf weitere erhalten, die die Insel einkesseln werden, um so eine Flucht zu verhindern.“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Wenn Dragon dort sein sollte, dann brauchen wir mindestens noch zwei Admiräle!“. Wütend preschte ich durch das Gericht, dabei begegneten uns ein paar Piraten. Diese winselten und flehten um Gnade, dass Richter Baskerville sie nicht ins Impel Down schickte, doch genau das würde er tun, wie immer. Nur eine Person unter ihnen ließ das Ganze schweigend über sich ergehen und das machte mich ein wenig skeptisch. Ich wusste ganz genau, dass Inazuma einer der hochrangigen Rebellenführer war und ich befürchtete, dass seine Gefangennahme kein Zufall war. Er lächelte uns freundlich zu und neigte den Kopf leicht, bevor er aus dem Gerichtssaal geführt wurde. Misstrauisch sah ich ihm hinterher und auch Hina war nicht ganz von der Sache überzeugt. „Mal abgesehen von diesem offensichtlichen Himmelfahrtskommando, war das gerade die Bestätigung für eine Falle!“, raunte ich ihr zu als wir weitergingen. Hina nickte und legte ihre Stirn besorgt in Falten. „Die Rebellen sind im Vorteil, egal, wie Hina es dreht und wendet und das ist beunruhigend.“ „Ja, Hina, da hast du leider Recht!“ Den Rest des Weges verbrachten wir schweigend und als wir am Haupttor neben der Day Station unsere Schiffe betraten, hatten unsere Zweifel noch zugenommen. Aber Senghok hatte bereits bei einer wiederholten Anfrage abgelehnt und er würde es mit Sicherheit wieder tun. Also blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Männer mental darauf vorzubereiten. Ich erzählte ihnen von den Gefahren der Insel und das sie diesen Namen nicht umsonst trug. Die großen Korallenriffe um Shipwreck Island herum würden alles von unseren Navigatoren abverlangen, ebenso wie das unübersichtliche Gelände. Auf halbem Weg nach Shipwreck Island stießen fünf weitere Schiffe unter Kommandant Jonathan dazu. Ich erklärte per Teleschnecke, dass seine Schiffe nur dazu da waren, um eine mögliche Flucht der Rebellen zu verhindern. Dabei hatte er sich nicht in das sonstige Geschehen einzumischen. Er wirkte ein wenig unzufrieden, stimmte aber zu, da ich im Rang über ihm stand und es außerdem meine Mission war. Das war das Letzte, an das ich mich von diesem Tag erinnern konnte. ~*~*~*~*~*~* Noch bevor ich die Augen öffnete, spürte ich den brennenden Schmerz der zwischen meinen Schläfen pochte und so beschloss ich, meine Augen doch lieber geschlossen zu lassen. Ich konzentrierte mich so lange wie nötig auf den Schmerz in der Hoffnung, dass er nach einiger Zeit ein wenig abflauen würde, doch das geschah leider nicht. Also nutzte ich den Moment um alles Revue passieren zu lassen, jedoch war da nicht wirklich viel. Egal, wie sehr ich mich auch anstrengte, das Gespräch mit Kommandant Jonathan war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte und selbst das war sehr schwammig. Damit stellte sich die Frage wo ich war. Auf einem Marineschiff? Nein, der Boden schwankte nicht, zumindest glaubte ich das. Ich wollte mir noch weiter Gedanken machen, doch ich verlor mich im schwarzen Nichts. Ein zarter Lufthauch weckte mich wieder auf und diesmal öffnete ich sogar meine bernsteinfarbenen Augen. Ich sah die beige Decke eines Zeltes und als ich meinen Kopf drehte, konnte ich eine blond gelockte Frau erkennen, die auf einem Stuhl neben dem Feldbett saß, auf dem ich scheinbar lag. Verwirrt richtete ich mich auf, was sich als schwerer Fehler erwies. Mit einem Mal kehrten die Kopfschmerzen zurück, aber auch starker Schwindel und Übelkeit überkamen mich und so sank ich stöhnend wieder zurück in mein Kissen. Die stark geschminkte Frau gluckste leicht, bevor sie mit mir sprach. „Du hast einen ziemlichen Schlag auf den Kopf bekommen, Mina-chan! Es ist besser, du bleibst noch ein wenig liegen!“ Empört sah ich sie an, meinen Schmerz ignorierend und plusterte mich schon auf, als ich sie erkannte. Nein, halt! Das war ein Mann! „Emporio Ivankov!“, flüsterte ich. Er hatte schon häufig, innerhalb der Marine, für Gesprächsthema gesorgt und sein Steckbrief war weltweit bekannt. „So ist es meine Liebe.“, lächelte sie … ähm er. „Ich weiß zwar nicht, was Dragon von jemandem wie dir hat, aber du kannst dich später bei ihm für deine Rettung bedanken. Er will noch unbedingt mit dir reden – frag mich nicht warum!“ „Dragon?“, hakte ich nach. „Ja, genau der, Liebes.“ Stöhnend drehte ich mich auf die andere Seite und befühlte ganz vorsichtig den zentralen Punkt meiner Schmerzen, der direkt über meinem rechten Auge lag. Dabei spürte ich auch gleich die starke Wölbung und eine Naht, die von der rechten Schläfe bis zum Haaransatz unter der Stirn ging. Echt klasse, ich stand auf Schmerzen – ganz innig. Seufzend ließ ich die Hand sinken. Es gab vieles, was ich in diesem Moment wollte, nur eines ganz bestimmt nicht: mit meinem Vater reden. Ich wollte ihn nicht sehen, weil ich ihn sonst beschimpfen müsste oder gar schlagen. Obwohl ich da eher schon zu Schlagen tendierte. Mein Verstand riet mir natürlich davon ab, da er sicherlich stärker war als ich. Verzweifelt zog ich die Decke über meinen Kopf. Warum immer ich? Es dauerte nicht lange, da schlummerte ich auch wieder weg. Ich war wohl doch ein wenig schlimmer verletzt worden als ich gedacht hatte. Als ich das nächste Mal aufwachte, war es Nacht. Das Zelt wurde von zwei Öllampen erleuchtet. Eine hing an der Querstrebe an der Decke, welche das Zelt stützte, die andere direkt neben meinem Kopf auf einem kleinen, abgenutzten Tisch. Obwohl ich gerade erst aufgewacht war, fühlte ich mich doch immer noch sehr erschöpft, deswegen richtete ich mich diesmal auch ein wenig langsamer auf. Sofort kehrte die Übelkeit zurück, aber ich wollte mich nicht mehr hinlegen! Stur schloss ich einfach meine Augen und hoffte, dass das Gefühl bald nachlassen würde. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, aber ich konnte in dieser Zeit die Grillen zirpen hören und den Wind, wie er durch das Zelt fuhr. Nur eines blieb aus – das Rauschen des Meeres. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und ich fragte mich ob ich überhaupt noch auf Shipwreck Island war. Da war ich nun, inmitten von Rebellen und irgendwo im Nirgendwo. Seufzend hielt ich mir mit den Händen den Kopf, doch der Schwindel nahm trotz geschlossener Augen stetig zu. Mein Kopf tat so weh! „Du solltest dich besser wieder hinlegen!“, mahnte mich eine dunkle und männliche Stimme. Der Rat war sicher gut gemeint, doch mein Dickschädel wollte eben nicht. Also schüttelte ich heftig meinen Kopf – ein großer Fehler. Der Schwindel bekam überhand und so kippte ich einfach zur Seite. Im ersten Moment fiel mir das gar nicht auf, da sich selbst die Dunkelheit drehte. Zwei starke Arme fingen mich auf und drückten mich an eine warme, männliche Brust, wer auch immer dieser Mann war. „Du bist stur“, war seine monotone Feststellung als er sich auf das Feldbett setzte und mich weiter an sich drückte. „Mir geht’s gut.“, brummte ich und lallte dabei leicht. „Natürlich.“, gluckste er. „Momentan könnte dich sogar ein Zweijähriger besiegen.“ „Darauf lass ich es ankommen…“, nuschelte ich ihm zu und dämmerte bereits wieder weg. „Hier bist du!“, rief eine weibliche Stimme und ich konnte noch hören wie sie die Zeltplane zur Seite schob. „Was? Kannst du mir das erklären?“, fragte sie leicht erbost und ich war aus irgendeinem Grund sicher, dass die Frau dabei die Hände in die Hüfte stemmte, auch wenn ich es nicht sah. „Das geht dich nichts an!“, knurrte der Mann und dabei vibrierte seine ganze Brust von der tiefen Stimme. „Doch, das tut es sehr wohl!“, fauchte sie. Jetzt war die Frau definitiv wütend! „Wir konnten gerade noch so die Marine zurückschlagen, haben unglaublich viele Rebellen verloren und du sitzt hier mit dieser Frau, die auch noch das Ganze angeführt hat! Und sag mal, wieso liegt sie bei dir in den Armen? Ich erwarte eine Erklärung!“ „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!“ Auch seine Stimme war bedrohlich geworden. Doch so interessant das Gespräch auch war – ich konnte beim besten Willen nicht mehr bei Bewusstsein bleiben! „Doch, das musst du! Und zwar auf der Stelle, Dragon!“ Dragon? Meinen ganzen Willen rappelte ich noch einmal hoch - und nicht nur den! Entsetzt sprang ich auf und sah zu dem Mann, der mich vor meinem Sturz bewahrt hatte. Ich vergaß leider wieder, dass ich verletzt war und somit war mein Blick nicht nur verschwommen, sondern auch die Kopf-Bein-Koordination funktionierte noch nicht richtig. Somit verlor ich das Gleichgewicht und fiel nach hinten gegen einen der Stützbalken für das Zelt, der auch gleich mit mir umstürzte. Alles in allem brachte ich das komplette Zelt zum Einsturz. Scheppernd gingen die restlichen Holzbalken zu Boden, während die Plane ganz langsam auf uns niedersegelte. „Und so was schimpft sich Flottillenadmirälin!? Senghok muss doch einen an der Waffel haben!“, donnerte die Frau und versuchte sich in der Dunkelheit zu orientieren, dabei raschelte sie mit der Plane. Wie bitte!? Ich wollte schon aufspringen als die Übelkeit mich erneut eines besseren belehrte. Da gab es nämlich noch eine Blöße, die ich mir nicht geben wollte und zwar: Das Essen hatte drinnen zu bleiben! Dragon – ich nahm jetzt stark an, dass das seine Stimme war - fing an zu lachen. „Nicht witzig!“, fauchten die Frau und ich gleichzeitig. „Du hältst ihn fest und ich verprügle ihn!“, schlug sie mir vor. „Das klingt fair!“, antwortete ich und setzte mich auf. Doch mein Vater lachte nur noch lauter. Bevor die Fremde und ich jedoch unser Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, wurden Stimmen laut und Lichter kamen auf uns zu. „Das Zelt ist eingestürzt!“, riefen einige Stimmen wirr durch die Gegend und es dauerte nicht lange, da wurde die Plane weggezogen. Sanft fuhr mir ein Wüstenwind durch die Haare als wir endlich befreit wurden und ich verschränkte die Arme, dabei sah ich Dragon ernst an. Die weibliche Stimme stellte sich als Ivankov heraus, die nun eine Frau war. Ich vermutete, dass dahinter eine Teufelsfrucht stecken musste, denn auch wenn er… sie… es eine Transe war, so konnte er nicht einfach das Geschlecht wechseln. Ivankov stand mit ebenfalls verschränkten Armen vor Dragon und musterte ihn wütend. Die Sterne funkelten hell in dieser klaren Nacht und auch der Mond warf sein kaltes Licht auf uns. Das Lachen des Rebellenanführers verstummte, aber er lächelte weiter als er in meine vor Trotz und Zorn glänzenden Augen sah. Es verging nicht viel Zeit als auch die ersten Rebellen mich erkannten. Mich wunderte es überhaupt, wieso sie so lange brauchten, doch ein Blick an mir hinab genügte. Ich trug nicht mehr meine Uniform, sondern eine weite, lange beigefarbene Hose sowie ein schwarzes Top, unter welchem sich ein weißer Verband befand. Über dem Top hatte man mir einen weiten ebenfalls beigen Pullover angezogen, dieser war mir aber mindestens drei Nummern zu groß, weshalb mir der Kragen über die rechte Schulter gerutscht war. Schuhe hatte ich keine bekommen, aber dafür hatten sie noch… Oh mein Gott! Meine Haare! Panisch griff ich nach ihnen, doch das einzige, was ich zu fassen bekam, war der kurze Rest, der übrig geblieben war. Man hatte mir meine langen und heiß geliebten Haare geschnitten! Sie reichten nun kaum mehr über das Kinn hinaus, wobei man sie auch noch recht stümperhaft gekürzt hatte. Es wirkte fast so, als hätte jemand eine Schere genommen, sie am höchst möglichen Punkt zum Abschneiden angesetzt und dann… und dann … „Wer war das?“, knurrte ich zornig und hielt ein paar ungerade geschnittene Strähnen zwischen meinen Finger. Die Menge verstummte und wirkte ein wenig irritiert. Sie hatten wohl nicht erwartet, dass ich die mögliche Gefahr, die von ihnen ausging ignorierte und mich mehr um meine Haare sorgte als um sie. Ivankov erkannte als Erstes, worauf ich hinaus wollte und zeigte sofort auf Dragon, der zuerst etwas empört wirkte, aber schließlich nickte. „Du hast es gewagt?“, schrie ich und sprang auf. Fehler… Fehler… Oh verdammt, war mir schlecht! „Es sind doch nur Haare!“, rechtfertigte er sich. „Die hab ich wachsen lassen, seit ich zehn bin!“, wetterte ich, „Aber das kannst du ja nicht wissen, nicht wahr? Du lässt ja fröhlich deine Familie zurück, deine Frau stirb, aber anstatt sich um deine Kinder zu kümmern, führst du weiter Krieg!“ Ich klatschte theatralisch in die Hände. „Bravo großer Dragon! Ich kann dir versichern als deine To…“ Doch ich kam nicht weiter. Er war plötzlich neben mir aufgetaucht und schlug mir mit seiner Handkante so fest in den Nacken, dass ich augenblicklich ohnmächtig zusammenbrach. ~*~*~*~*~*~* Langsam kehrte mein Bewusstsein aus der Dunkelheit zurück und erinnerte sich wieder an Dragon, meinen Vater. Wobei der ziehende Schmerz im Nacken wohl der beste Beweis war. Nicht zu vergessen, dass meine Stirn auch noch ziemlich lädiert war, aber mir war weder schlecht noch schwindlig. Wenigstens etwas! Also beschloss ich, die Augen zu öffnen. Was ich nun sah und spürte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich saß an einem Pfahl gefesselt in einem Zelt. Meine Augen starrten zuerst in den dunklen Staub am Boden und als ich den Kopf hob, konnte ich den klaren Himmel durch die Zeltöffnung vor mir sehen. Also, mir hatte das Feldbett wesentlich besser gefallen! Meine Beine, die sich in einer knienden Stellung befanden, schmerzten höllisch und ich wechselte in einen Schneidersitz. Dabei kugelte ich mir beinahe die Arme aus, welche nach hinten um den Pfahl gebunden waren. Aber sie waren nicht mit einem einfachen Seil gebunden, sondern es handelte sich um Ketten. Ich vermutete schwer, dass es Seesteinketten waren, aber ich hatte von keiner Teufelsfrucht gegessen und somit machte es für mich keinen Unterschied. Um ehrlich zu sein, war das ziemlich leichtsinnig. Meine Finger umfassten das Schloss und erkannten es als ein ganz gewöhnliches. Eine Vorhängeschloss in der einfachsten Ausführung – das war ja schon fast eine Beleidigung. Dieses Buntbartschloss, wie man es nannte, war einfach zu knacken. Man brauchte lediglich einen Schlüssel mit dem gleichen Profil, um es zu öffnen, wobei man dann nur noch drehen musste und das Schloss öffnete sich. Aber eigentlich ging es mir um die Mechanik selbst, die mit einer einfachen Hakiwelle zerstört werden konnte, sofern sie nicht aus Seestein war - was ich stark bezweifelte. Dabei würden die Sperrfeder und – riegel zerplatzen wie Glas. Somit wäre der Riegel frei und ich könnte es einfach öffnen. Eigentlich hatte ich da schon eher so etwas wie ein Zylinderschloss erwartet. Dabei mussten mindestens fünf so genannte Stiftsäulen in die richtigen Positionen gedrückt werden, was meist nur der Schlüssel selbst konnte. Oder ein Profidieb mit entsprechendem Werkzeug, aber der war ich leider nicht. So kam mir das Buntbartschloss mehr als gelegen. Ich konzentrierte mich auf so viel Haki wie möglich und leitete es in meine Hände, die das Schloss umfassten. Nachdem ich genügend gesammelt hatte, ließ ich meine gesammelten Kräfte frei. Die Kette klimperte von der Erschütterung und auch der Holzpfahl erbebte einen kurzen Augenblick. Aber das Wichtigste war das Geräusch, welches aus dem Gehäuse des Schlosses kam und zwar das metallisches Platzen des Stahls, das man auch hören konnte, wenn Schwertklingen zersprangen. Flink zogen meine Finger den U-förmigen Bügel aus seiner Halterung und streiften die Seesteinkette ab. „Hey! Was war das?“ Der Kopf eines mit Narben zerfurchten Gesichts schob sich durch den Öffnungsschlitz in der Zeltplane. Huch? Da waren ja Wachen – hatte ich gar nicht gemerkt. „Ähm, nichts“ beschwichtigte ich ihn. „Die ähm… Ketten sind ziemlich eng, hab mal ein bisschen dran gezogen… das sie ja… also vielleicht geben sie ein bisschen nach und ich ähm… kann mal meine Arme ein wenig entspannen!“, grinste ich verlegen. Meine Güte! Das hört sich ja nicht nur doof an, sondern total bescheuert! Opa hätte mich für diese schlechte Ausrede schon quer durch die Gegend fliegen lassen! „Hey Burl, hör dir das an: Die Kleine will die Ketten lockern, damit sich ihre Arme entspannen können!“, lachte er. Ein Zweiter stimmte mit ein und meinte noch: „Die von der Marine nehmen inzwischen auch schon jeden!“ Meine Wachen lachten noch eine Weile, aber gaben sich mit der Antwort schließlich zufrieden. Na warte! Die würden noch was erleben! Mit einem triumphalen Lächeln auf den Lippen zog ich mich am Holzpfahl hoch – meine Beine waren noch ganz zittrig. Doch der Triumph währte nicht lange, als mir folgende Dinge bewusst wurden: Erstens hatte ich keine Ahnung, wo ich überhaupt war. Zweitens: Ich war von Rebellen umzingelt. Ach ja und Drittens: Was zum Essen wäre jetzt auch so eine Sache! Seufzend strich ich mir die zwangsgekürzten Haarsträhnen aus dem Gesicht und verbannte sie so weit wie möglich hinter meinem Ohr. Ach, was opferte man nicht alles für die Marine. „Was machst du denn mit dem Essen, Yoris?“, fragte die Stimme von dem Narbengesichtmann. „Das ist für die Marinefrau!“, antwortete der Mann mit dem Namen Yoris. „Was, die bekommt was zu Essen?“, kam es von Burl. „Tut sie. Anweisung von Iva-chan.“ „Ivankov? Aber Dragon hat sie doch hergeschleppt!?“, warf Narbengesicht ein. „Mir eigentlich egal.“, gab Yoris zurück. Ach herrje was tat ich jetzt? Wieder doof stellen? Na, dann würde ich hier wohl nie mehr weg kommen. Einen kurzen Moment wog ich das Für und Wieder ab, dabei entschloss ich mich dann doch für die offensive Variante. Schnell setzte ich mich wieder auf den Boden und senkte den Kopf. Das Rascheln der Plane kündigte das Eintreten Yoris‘ an. Er blieb kurz vor mir stehen und beugte sich hinab um das Tablett auf den Boden zu stellen, als ihm etwas sehr Entscheidendes auffiel. „Weshalb bist du nicht gefe …“ Ich ließ ihn nicht mehr aussprechen, sondern packte ihn am Handgelenk und setzte eine kleine Hakiwelle frei als ich ihn berührte. Augenblicklich sackte er zusammen und fiel auf den Boden, ohne dass ich ihn auffing. Durch das Geräusch wurden natürlich die zwei Anderen darauf aufmerksam und kamen herein. „Man, Yoris …“ Burl und der Narbengesichtmann stoppten, als sie ihren Kollegen neben mir auf den Boden liegen sahen. Mir war klar, dass wenn ich nicht sofort handeln würde, es zu spät wäre für einen Ausbruch. Denn einen Lageralarm konnte ich nun wirklich nicht brauchen. Mit einem Satz schnellte ich nach vorne, schlug beiden mit flacher Hand auf die Brust und ließ mein Haoushoku frei. Sie klappten ohne weitere Worte zusammen. In Gedanken klopfte ich mir gerade selbst auf die Schulter, dennoch kamen mir erhebliche Zweifel. Meine körperliche Verfassung sprach da schon Bände, besonders Band „H“ wie Haki. Neben den einsetzenden Kopfschmerzen, spürte ich auch, wie meine Kräfte viel zu schnell nachließen. Ob das jetzt von der Verletzung herrührte oder der ungenauen Dosierung für die drei konnte ich nicht sagen, aber vermutlich lag es an beidem. Wobei ich wieder an meinem Verstand zweifelte. Am helllichten Tag ausbrechen war jetzt keine meiner persönlichen Topideen. Wo war Hina nur, wenn man sie brauchte? Halt, Moment! Wie ging es ihr eigentlich? Hatte sie das alles gut überstanden? Vielleicht wurde sie auch gefangen genommen? Dann musste ich sie befreien! Während ich so über die Möglichkeiten nachdachte, fiel ich über das Essen auf dem Tablett her. War ja schließlich auch wichtig! Hm… aber wie würde ich Hina finden? Durch das Lager rennen und ihren Namen schreien? Nein, lieber nicht, das wäre dann doch ein wenig zu auffällig. Musste nicht sein, besonders bei meinem Zustand. Was würde Hina tun? Ach ja… das Lager in Schutt und Asche legen. Das fiel nur leider auch weg – mir fehlte dazu schlichtweg die Kraft. Und Smoker? Das Gleiche. Opa? Auch! Egal wie ich es drehte und wendete, alles lief auf entweder wegschleichen und Hilfe holen oder auf kämpfen hinaus. Doch ich müsste mich bald mal entscheiden, denn irgendwann würde auffallen, dass meine Bewacher fehlten. Entschlossen rappelte ich mich auf. Ich war noch nie eine Strategin gewesen und auch nicht still oder so. Also, was kann eine Monkey am Besten? Mit einem Satz war ich beim Zeltausgang und holte dabei tief Luft. Bevor ich jedoch irgendwas tun konnte, spürte ich einen harten Schlag gegen meinen Brustkorb. Ich taumelte zurück, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Als ich aufsah, blickte ich in die tief grünen Augen von Emporio Ivankov, der, wieder als Mann, vor mir aufgetaucht war. Er verschränkte die Arme und sah abwertend auf mich herab. „Ich hab gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis du abhauen würdest. Dabei frage ich mich, weshalb Dragon nicht mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat!?“ Während er sprach, ging er ein paar Schritte auf mich zu. „Man könnte fast meinen er will, dass du entkommst!“ „Vielleicht will er genau das ja?“, gab ich herausfordernd, nein, eher trotzig zurück. „Und warum sollte er?“ „Sag ich nicht!“ Ich drehte mich demonstrativ zur Seite. „Das wirst du! Ich hab da so meine Möglichkeiten!“ Dabei hob er seinen Fuß und drückte mir seinen extrem dünnen Absatz in den Brustkorb. Ich konnte gerade noch so einen Schmerzensschrei unterdrücken. Eine Weile starrten wir uns hasserfüllt an und fochten einen unsichtbaren Kampf aus, bei dem mir klar wurde, dass ich in jedem Fall unterliegen würde. Ergeben nuschelte ich ihm die Antwort zu. „Wie bitte?“, fragte er nach. „Ich bin seine Tochter.“ „Was?“ Ivankov machte einen Satz nach hinten und starrte mich entsetzt an. „Du lügst!“ „Wieso sollte ich? Vielleicht wird er mich nicht erledigen, aber du ganz bestimmt. Bei deinem Schwulettengetue sterbe ich ja schon an Augenkrebs!“, zickte ich sie… ihn… was auch immer an. Nein, ich bin keine typische Frau, ich hatte nur Emotionsschwankungen! „Sag das noch mal, Pussy!“, fauchte er. „Aber gerne doch, Puppe!“, gab ich überschwänglich lächelnd zurück. Mir kam da vage der letzte große Streit zwischen Hina und mir in den Sinn. Ivankov packte mich am Kragen und zog mich auf Augenhöhe hoch, dabei hatte er sich wieder in eine sie verwandelt. „Na ja, du hast seine Augen. Hm, und das Gesicht könnte auch von ihm sein…“, murmelte sie und musterte mich weiter. Äh… Hallo? „Also, du könntest schon seine Tochter sein, aber ich denke, da frag ich ihn doch lieber selbst!“, schlussfolgerte Ivankov und setzte mich wieder auf den Boden ab. „Aber so kann ich dich nicht zu ihm bringen, du würdest das ganze Lager aufschrecken!“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu mir. „Ich dachte, wir streiten hier noch ein bisschen?“, fragte ich sie ein wenig verwirrt. „Ach Liebes. Solche Sätze bin ich von Fremden schon gewöhnt und sie interessieren mich kein bisschen mehr!“, klärte sie mich auf. „Ach, na dann…“ Schulterzuckend resignierte ich. Sollte mir auch Recht sein. „Jetzt hab ich’s!“, rief sie freudig und rammte mir gleichzeitig ihre rechte Hand in die Rippen. Sie sagte noch etwas, aber ich war zu sehr mit den Schmerzen beschäftigt als dass es mich interessiert hätte. Eine zeitlang war meine Sicht ganz verschwommen und als sie sich wieder lichtete, stand ich auf den Boden und war mindestens einen Kopf größer als Ivankov. „Was?“, fragte ich irritiert und sah sie an. „Also, wenn ich dich so betrachte, dann muss ich sagen: du bist sein Kind!“, grinste Ivankov und stemmte die Hände in die Hüften. „Mich wie betrachtest?“ „Ach Liebes…“, seufzte Ivankov besonders laut. „Am besten sagst du jetzt Iva-chan zu mir. Das tun alle und außerdem fällt es dann nicht so auf, dass du fremd bist.“ Sie nahm meine linke Hand und drückte sie mir auf meinen Brustkorb. Dabei grinste Iva-chan immer noch. Es dauerte einen Moment, bis ich es begriff und ich konnte einfach nicht hinab sehen, sonst… das wäre einfach zu viel geworden. Also fragte ich sie gerade heraus: „Wo ist mein Busen?“ „Weg.“, war die schlichte Antwort. „Weg?“ „Ja, genau. Du bist jetzt ein Mann Mina-chan!“ Ich war kurz davor aus den Latschen zu kippen, wenn ich welche an gehabt hätte. Durch die Erkenntnis sah ich dann doch hinab, wobei ich ins Wanken kam und Ivankov mich stützen musste. „Das ist… das ist… Wie hast du das gemacht? Nein, das ist mir egal! Mach es wieder rückgängig!“, befahl ich ihr panisch. „Ich hab von der Horu Horu no Mi gegessen und kann die Hormone von jedem Menschen beeinflussen. Somit natürlich auch sein Geschlecht.“, erklärte sie mir und musterte mich. „Aber ich muss schon sagen als Mann siehst du echt schnuckelig aus!“ „Tu ich nicht!“, fauchte ich. „Mach. Es. Rückgängig. SOFORT.“ „Später Liebes… später!“, winkte sie ab. „Ein Glück, dass ich dir die großen Klamotten gegeben habe, sonst hätten wir jetzt ein weiteres Problem. Aber na ja… ich kann nur sagen hübsch… hübsch… hübsch! Die Frauen werden sich um dich reißen!“ Damit verließ Iva-chan das Zelt. Fassungslos starrte ich ihr hinterher. Ich war ein Mann. Oh. Mein. Gott. Iva hatte schon Recht, die Kleidung saß nun wie angegossen. Ich würde sagen, schon fast zu eng. Was sollte ich jetzt tun? Oh Mann! „Jetzt komm schon! Zier dich nicht so – du bist jetzt ein Mann!“ Ivankovs Kopf war wieder aufgetaucht und sie packte mich am Handgelenk. Mit einem Schwung war ich vor dem Zelt und sie zog mich einfach hinter sich her. Mein erster Reflex war, wieder zurück ins Zelt zu hechten, doch Ivas Griff war eisern. „Stell dich nicht so an!“, maßregelte sie mich. Anstellen? Ich… ich war kurz vor einen Herzinfakt! Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich auf die untergehende Sonne achtete oder auf die vielen Menschen, die Kisten umherschleiften und Zelte abbauten. Abbauten? „Ihr brecht das Lager ab?“, fragte ich Iva-chan. „Natürlich! Die Marine hat es doch entdeckt!“ „Dann sind wir immer noch auf Shipwreck Island?“ „So ist es! Bald wird die Verstärkung der Marine eintreffen. Aus zuverlässigen Quellen wissen wir, dass Garp, die Knochenfaust, selbst kommt!“, antwortete sie. „Also ist bekannt, dass ich, na ja, von euch festgehalten werde?“, fragte ich weiter. Iva blieb einen Moment lang stehen und sah mich an. „Ja, das ist es. Vor ein paar Tagen hat es… ach wie hieß sie noch einmal…“, Iva-chan tippte sich nachdenklich gegen die Lippen. „Ah, jetzt weiß ich es, Hina! Ihr Name war Hina Blackcage!“ „Hina? Wie geht’s es ihr? Ist sie auch gefangen genommen worden?“, fiel ich Iva ins Wort. Iva musterte mich noch einmal prüfend bevor sie mich weiter zog und mir alles erzählte. „Nein, es geht ihr gut. Sie hat noch einmal einen Vorstoß gewagt und ein paar unserer Männer gefangen genommen. Die müssen dann gezwitschert haben, sehr zu Dragons Verdruss. Na ja, auf jeden Fall…“ „Was heißt vor ein paar Tagen?“, unterbrach ich sie. „Fünf, das bedeutet fünf.“ „Okay und wie lang bin ich schon hier?“ „Ne Woche. Fertig gefragt?“ Sie sah mich kurz an und ich nickte. „In Ordnung, also vor zwei Tagen hat einer unserer Spione diese Hina belauscht, wie sie mit dem Hauptquartier geredet hat. Dabei muss sie ziemlich wütend gewesen sein, weil sie schon von Anfang an gesagt hatte, dass die ganze Aktion nicht klappen würde. Vizeadmirälin Kranich hatte ihr dabei zugestimmt, wurde aber von Aka Inu unterbrochen, der anscheinend die Besprechung leitete. Er meinte, dass du, also Silver D. Mina, wohl unfähig bist.“ „Wie bitte?“, brauste ich auf. „Seine Meinung. Nicht meine. Hab übrigens auch noch keine. Daraufhin hat sich Vizeadmiral Garp eingemischt, der auch ziemlich wütend war, um genau zu sein sogar sehr. Er meinte, er würde gleich ablegen. Aka Inu drohte ihm, ihn von seinen Posten zu entheben. Garp hat dann gelacht und meinte, er hole sich halt nun den Befehl von Ao Kiji! Der würde dich, also Mina, nicht im Stich lassen.“, endete Iva-chan. Typisch Opa, das konnte auch nur er! „So jetzt bin ich mit Fragen dran!“, meinte sie. „Hm?“ Ich sah auf… ähm ab, na zu ihr halt. „Bist du mit Ao Kiji befreundet?“ „Ja, sehr gut sogar. Er ist so etwas wie… na ja, mein Mentor oder Vaterersatz.“ Als ich das sagte, wurden Ivas Augen ziemlich groß. „Bist du dir da sicher?“, hakte sie nach. „Ja, bin ich!“ „Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er persönlich kommt?“ „Ist sie.“, bestätigte ich und blieb stehen. „Aber das dürfte für euch doch kein Problem sein, oder?“ „Kein Problem? Das ist eine Katastrophe! Bis jetzt hatten wir es noch nie direkt mit einem Admiral zu tun! Vielleicht können Dragon und ich entkommen, aber die anderen? Ao Kiji wird sie ohne jeden Zweifel festnehmen!“ Iva beschleunigte ihre Schritte und wir erreichten eine kleine Anhöhe innerhalb des zerklüfteten Tals, in dem sich das Lager befand. „Wir sind da – nehme ich jetzt mal an!“ Dabei zeigte ich auf das Zelt vor uns. „So ist es!“, antwortete sie, schob die Plane zur Seite und trat ein. Ich folgte ihr etwas verunsichert und sichtlich nervös. Dabei geschah mal wieder was geschehen musste. Durch meine neu gewonnene Größe übersah ich die Mindesthöhe des Querbalkens am Eingang und knallte prompt mit dem Kopf dagegen. Ich sah mal wieder ordentlich Sternchen und schwankte so sehr, dass Iva-chan mich stützen musste. „Du hast es wohl nicht so mit Zelten?“, fragte sie mich etwas mitleidig. Worauf ich nur mit den Kopf nicken konnte, da mein Hauptaugenmerk darauf lag, nicht wieder ohnmächtig zu werden. „Was soll das?“, fragte Dragon. Seine Stimme würde ich immer wieder erkennen. „Ich wollt nur wissen, ob sie wirklich deine Tochter ist!“, gab Iva darauf zurück und korrigierte sich aber schnell, „Nun ja, im Moment wohl eher Sohn. Und was dir eigentlich einfällt, mir nichts davon zu erzählen!? Beinahe hätte ich dein Kind ge …“ Mit einem Mal verstummte Iva und betretenes Schweigen folgte. Mein Vater seufzte hörbar und setzte sich anscheinend hin. „Ja, Mina ist meine Tochter.“, bestätigte er und Ivankov zog scharf die Luft neben mir ein. „Wobei die Betonung auf Tochter liegt!“ „Schon gut. Schon gut!“, winkte sie ab und zu den pochenden Kopfschmerzen gesellte sich Atemlosigkeit, weil Iva schon wieder ihre spitzen Finger in meinen Brustkorb rammte. Oh verdammt, war mir schlecht. Ich spürte, wie ich nach vorne kippte und von Dragon aufgefangen wurde – mal wieder. Er hob mich wie eine Feder hoch und trug mich zu einem Feldbett, wo er mich auch absetzte. Dabei setzte sich Dragon hinter mich, so dass ich aufrecht mit dem Rücken an ihn gelehnt saß. Eigentlich war mir das gar nicht Recht, schließlich musste ich ihn noch beschimpfen und schlagen! Aber wenn er so „nett“ zu mir war, na dann kam eben die Mina raus, die sich das schon immer gewünscht hatte. Mina du bist wütend! Dragon hat viel Mist gebaut! Werde wütend! Na los! Hopp Hopp! Er hat deine Haare geschnitten! „Du hast meine Haare abgeschnitten!“, fauchte ich ihn wütend an und ging auf Abstand. „Das ist alles, was dir einfällt?“, fragte er ziemlich erstaunt und verschränkte die Arme. Zum ersten Mal seit der Schwindel sich gelegt hatte, sah ich ihn richtig. Er trug einen olivegrünen Mantel, was darunter war, konnte ich nicht sagen. Dabei fiel mir auch seine braun gebrannte Haut auf, die viel dunkler war als meine, Ruffys oder Aces. Aber wie alle von uns hatte auch er schwarze, glatte und lange Haare – im Gegensatz zu mir. Das aber Auffälligste an ihm war die blutrote, routenförmige Tätowierung auf seiner linken Gesichtshälfte. „Ja… ähm NEIN!“ Noch wütender sprang ich auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Hast du eigentlich eine Ahnung wie es war? Hm? Ich hab meine zwei kleinen Brüder aufgezogen, weil niemand anderes da war!“ „Zwei?“, fragte er irritiert, doch ich überging ihn und wetterte einfach weiter. „Du musstest ja unbedingt einen auf Revolutionär machen und oh… ich bin wieder ich …“ Zufällig streifte ich bei einer meiner Handgesten meine Oberweite. Freudig sah ich an mir hinab und befühlte Hintern wie Gesicht probeweise. „Ach... Gott sei Dank! Op…“ Ich schluckte das Wort gerade noch so herunter. Dragon kannte seinen Vater sicherlich, aber Iva-chan? Ich lies es mal nicht drauf ankommen! Mein Vater kniff die Augen zusammen und musterte mich ein wenig misstrauisch. „Wer?“, hakte er nach. „Na Opa Garp – das müsste dir doch was sagen, oder?“, gab ich genervt zurück und wäre am liebsten im Boden versunken. Erschöpft setzte ich mich auf das Feldbett neben Dragon. Ich würde mir demnächst einfach ein Schild machen lassen, wo dann drauf stehen würde: Dragon ist mein Vater und Garp mein Opa. Das wär doch was! Halt – Nein! Die unwissende Hina würde mich erwürgen! „WAS?“, schrie Ivankov, wobei ihre Gesichtszüge entgleisten. Ich sah zu meinem Vater, ähm Dragon auf und konnte ihn schmunzeln sehen, während er Iva beobachtete, die am Ende ihrer Nerven war. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, eröffnete sie Dragon etwas neues, aber ebenso schockierendes, zumindest für ihn. „Ao Kiji ist auf dem Weg hierher!“ „Was?“ Mit einem Mal war Dragon aufgesprungen und sah Iva-chan entsetzt an. „Ja, Mina-chan meinte, dass er und sie gut befreundet sind! Na ja und du kennst Kuzan doch! Er lässt niemals Freunde im Stich!“ „Stimmt das?“ Abrupt drehte er sich um und blickte mich erwartungsvoll an. „Ja, Ao und ich sind…“ Aber mein Vater ließ mich nicht zu Ende reden, sondern rannte aus dem Zelt raus. Irritiert sah ich ihm hinterher und bevor ich fragen konnte, antwortete Iva-chan. „Er treibt alle zur Eile an! In ein paar Stunden treffen die Evakuierungsschiffe ein, aber wer weiß, ob bis dahin nicht schon Ao Kiji da ist!?“ Es dauerte nicht lange, da wurden weitere Stimmen laut und eine allgemeine Hektik brach aus. Worauf Dragon wieder ins Zelt eintrat und nach der Teleschnecke griff, die auf dem Tisch stand. Während er telefonierte, sah ich mich ein wenig im Zelt um. An sich war es sehr spartanisch eingerichtet. Da war einmal das Feldbett, mit Kissen und Decke, auf dem ich saß und zwei einfache Holzstühle, links neben dem Eingang. Das Wichtigste aber war der große, runde Tisch in der Mitte des Raumes. Auf ihm langen ein paar Bücher, eines davon war aufgeschlagen, und ausgebreitete Karten der Insel und ihrer Riffe. Neben dem Tisch aus einfachem Kieferholz, stand ein Blecheimer mit Papprohren. In denen vermutlich, sicher verstaut, noch weitere Karten lagerten. Rechts neben dem Eingang befanden sich noch leere Holzkisten, deren Deckel direkt neben ihnen lag. Mit einem Mal wurden Schreie laut. Es waren jedoch keine Befehle, sondern reine Panik. Die Marine war da! Dragon brach das Gespräch ab und rannte aus dem Zelt. Ivankov folgte ihm. Etwas unschlüssig tat ich es ihnen gleich und sah, wie eine Truppe von mindestens fünfzig Marinesoldaten in das Tal einmarschierte. An vorderster Front stand sie, meine beste Freundin. „Hina!“, rief ich und versuchte ihr zuzuwinken, doch so schnell konnte ich gar nicht schauen, da lag auch schon Iva-chan auf mir, dicht gefolgt von Dragon. „Lass das! Oder willst du sie etwa noch auf uns aufmerksam machen?“, fauchte Iva. „Natürlich will ich das! Wir sind beste Freundinnen, außerdem bin ich Flottillenadmirälin!“, erinnerte ich Iva-chan und auch meinen Vater. „Da ist was dran…“, räumte Ivankov ein. Neben dem Pistolenfeuer konnte ich plötzlich auch noch einige Kanonen explodieren hören. Staub flog hoch, als eine Druckwelle durch das Lager jagte und einige Zelte mit sich riss. Weitere Schreie wurden laut und man konnte aus ihnen deutlich die Verzweiflung der Rebellen hören. „Opa ist da.“, flüsterte ich leise, doch Vater hörte es. Er sprang auf und riss Iva sowie mich mit hoch. Mir persönlich ging das ein wenig zu schnell und ich wankte wieder leicht. „Wir müssen hier weg! Am besten wir kapern ein Schiff der Marine und verschwinden dann!“ Es war nicht nur ein Vorschlag sondern auch ein Befehl. Ivankov nickte, verwandelte sich dabei in einen Mann und verschwand in der Staubwolke. Dragon bemerkte meinen erneuten Schwächeanfall und stütze mich. „Es hätte da noch einiges zu bereden gegeben …“, begann er und sah mir dabei tief in die Augen. „Das mit Ruffy und dir… das tu…“ Wütend riss ich mich los und rammte ihm meine rechte Faust mit voller Wucht in die Magengrube. „Erstens hast du Ace vergessen. Zweitens: Dafür kannst du dich nie im Leben bei mir entschuldigen und drittens …“ Doch ich wurde von einer weiteren Explosion unterbrochen. Dicht neben uns schlug eine von Opas Kanonenkugeln ein und explodierte, dabei wurden wir von den Beinen gerissen. Ich spürte, wie Dad mich an sich zog, um mich vor den umher fliegenden Gesteinssplittern zu schützen. Wütend biss ich mir auf die Lippen. Jetzt musste ich ihm auch noch dankbar sein! „Geht es dir gut?“, fragte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Gut? Ich hatte ihn gerade geschlagen und er beschütze mich einfach so? Ich… ich war immer noch wütend! Er wirkte tatsächlich besorgt und half mir aufstehen. „Ich bin immer noch wütend auf dich!“, schrie ich ihn an. „Du hast uns im Stich gelassen!“ Dragon nickte und wollte gerade antworten als er unterbrochen wurde. „Dragon! Dragon!“, rief Ivankov verzweifelt und rannte auf uns zu. „Ao Kiji ist da! Er ist tatsächlich gekommen! Wir müssen weg!“ Mein Vater drehte sich noch einmal zu mir um. „Mina – ich…“ Er brach ab als eine Kanonenkugel direkt auf uns zu flog. Ich sah, wie er mit seiner Hand ausholte, doch ich war schneller. Mit einem Satz sprang ich an ihm vorbei und setzte über meine Hand eine Hakiwelle frei. Die Kugel stoppte in der Luft und fiel zu Boden, dabei explodierte sie. Alles Weitere geschah viel zu schnell als dass ich etwas hätte tun können. Iva-chan riss mich am Arm zurück und verhinderte somit das Schlimmste, dennoch verbrannten meine Handinnenflächen. Durch die ganzen Erschütterungen lösten sich einige Felsen aus den Wänden des Tals und stürzten hinab. Dragon und Ivankov brachte mich ein wenig Abseits in Sicherheit. „Verschwinde Dragon! Ich pass schon auf Mina auf!“, brüllte sie Dragon über den Lärm hinweg zu. „So lange die Marine hier wütet, ist sie in Gefahr, deshalb beschütze ich Mina! Du kannst also gehen!“. Mein Vater zögerte und sah zuerst mich an und dann Ivankov. „Los jetzt!“ Iva packte ihn am Ärmel und schubste ihn weg. „VERSCHWINDE!“ Vater nickte entschlossen, verbeugte sich vor Iva-chan, strich mir über die Haare und verschwand dann in der Staubwolke. Nun wand sich Iva mir zu. Ich lag an einem Felsen gelehnt, halb ohnmächtig vor Schmerzen und weinte. Er vergewisserte sich, ob ich wenigstens halbwegs in Ordnung war. Dabei besah er meine Hände, deren Haut so verbrannt war, dass sie sich ablöste und unter ihr das rohe Fleisch zum Vorschein kam. Iva-chan wollte gerade etwas sagen als eine blitzschnelle Faust ihn traf. Er schoss nach hinten, außerhalb meines Blickfelds und jemand anderes betrat es. Opa. Er musterte mich kurz und folgte dann Iva-chan, um ihn seine alleinige Existenz bereuen zu lassen. Ich driftete ab und wand mich meinen Gedanken zu. Letztendlich wollte ich auf meinen Vater wütend sein, wollte ihn hassen, aber ich konnte es nicht mehr. Zumindest nicht mehr wirklich. Er war immerhin mein Vater! Er hat mich im Stich gelassen. Mich und dabei hatte ich doch so viel Verantwortung! Verzweifelt schniefte ich, da ich mich einfach nicht zwischen meinen Gefühlen entscheiden konnte. Dennoch musste ich verhindern, das Opa Iva-chan die Seele aus dem Leib prügelte, schließlich war ich ihm noch etwas schuldig. Also stand ich auf, meine Arme fest an den Operkörper gepresst und ging in die Richtung, in der ich beide vermutete. Es dauerte nicht lange und da erreichte ich sie. Genau so, wie ich es geahnt hatte. „Opa!“, schrie ich und warf mich vor Iva, der bereits bewusstlos war. „Hör auf! Ich habe ihm mein Leben zu verdanken!“. Er hielt tatsächlich inne und ließ den Arm sinken. Ich wollte ihm noch etwas sagen, doch ein paar verzweifelte Rebellen rannten auf uns zu um der Marine noch irgendwie zu schaden. Großvater beseitigte sie mit wenigen Schlägen, dann wandte er sich mir zu. Er klopfte mir auf die Schulter und stürzte sich wieder in das Kampfgetümmel. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden fallen, dabei kam die schier endlose Müdigkeit hoch und auch die Schmerzen, welche ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte. Besonders meine Hände machten mir zu schaffen, da sie immer noch brannten, als würde ich sie ins Feuer halten. Es dauerte nicht lange, da war auch Sitzen viel zu anstrengend für mich. Mit einem Mal gewann mein Oberkörper an Übergewicht und kippte nach hinten, ohne dass ich hätte etwas tun können. Bald darauf tauchte ein weiteres bekanntes Gesicht auf. Ao Kiji musterte mich und meine glasigen Augen besorgt. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, so dass man die schwere Kopfverletzung sehen konnte und auch die Hände besah er besorgt. Plötzlich wurde es eisig kalt und als ich hinab sah, konnte ich sehen wie Ao meine Hände in seine genommen hatte und beide mit einer leichten Eisschicht überzogen waren. „Hey, die brauch ich noch!“, protestierte ich, wobei die Erleichterung über das verschwinden des Schmerzen schon da war. Aber auch der Gedanke daran, dass ich kein Eismensch war. Ao lachte und meinte: „Schön, dass es dir gut geht!“ „Kuzan – es geht mir grauenhaft!“, antwortete ich und weitere Tränen rollten über meine Wangen. Er wusste vielleicht nicht, dass Dragon mein Vater war, aber er konnte sehen, wie ich litt - und das nicht nur körperlich. „Schon gut.“, beruhigte er mich. „Ich bringe dich hier weg, deswegen bin ich ja gekommen!“ Ao hob mich hoch und trug mich fort. Einfach weg. ~*~*~*~*~*~* *ao fahne schwenk* Ach, ich mag ihn halt! =) Übrigens ist Dragon kein Weichei, er liebt nur seine Tochter! Am besten er findet nie heraus das Smoker und Mina was haben! xD Ich hab noch ein kleines, wie sagt man bei uns im bayerischen Schwaben? Schmankerl! xD Ich weiß nicht mehr von wann die Kapitelliste ist, aber sie ist schon ein wenig Älter weil einiges fehlt! Aber hier könnt ihr mal sehen wie die Story mal ursprünglich geplant war. Da gab es den Gedanken für zwei Enden ebenfalls, aber er war nicht so ausgereift. Viel Spaß! =) Prolog: Silberner Tiger 1. Mein Großvater, meine Brüder und ich (Vergangenheit) 2. Das ist mein Traum (Vergangenheit) 3. Ein letztes Mal (Vergangenheit) 4. Gin Tora 5. Portgas D. Ace 6. Mach Hina nicht wütend! (Vergangenheit) 7. Weißer Jäger 8. Der Schatz von Captain John (Vergangenheit) 9. Teufelsfrüchte 10. Impel Down 11. Sabaody Archipel 12. Silver Rayleigh und Silver Mina 13. Monkey D. Mina 14. Galgenfrist 15. Whitebeards Flotte 16. Dragon, der Rebell 17. Ich, Gin Tora 18. Flottenadmiral Senghok 19. Strohhut und Feuerfaust auf der Flucht 20. Sieg auf ganzer Linie (Good End) 20. Für Euch (Sad End) Epilog: Eine neue Ära (Good End) Epilog: Ein Stern am Himmel (Sad End) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)