Liebe schreibt man groß, Idiot! von Charlykeks (OP Sch(w)ulFF) ================================================================================ Kapitel 1: Erste Woche, Montag ------------------------------ Montag Ein nervtötendes Piepen riss Sanji aus dem Schlaf. Er schlug die Augen auf und war sofort hellwach. Heute war DER Tag. Sein erster Tag an der East Blue High. Voller Tatendrang warf er die Beine aus dem Bett und drückte den Wecker aus. Er strich sich ein paar Strähnen seiner blonden Haare aus dem Gesicht, stand auf und marschierte mit großen Schritten ins Bad. Ein paar Häuserblocks weiter hatten ein paar Strahlen des kalten Morgenlichtes es geschafft durch ein paar halb geschlossene Jalousien zu schlüpfen und legten sich nun auf mehrere grüne Haarsträhnen, die unter einem Bettdeckenberg hervorlugten. Den Besitzer der Haare störte das wenig, er wühlte sich nur noch tiefer in die Decken hinein. Sanji stand summend unter der Dusche , die Kaskaden des warmen Wassers ergossen sich über ihn und er entspannte sich etwas, er würde das schon schaffen. Als Referendar hatte er ja auch schon allein unterrichtet. Was konnte schon groß schiefgehen? Ein schrilles Klingeln zerriss die schläfrige Stille in der anderen Wohnung. Eine gebräunte Hand tastete sich aus dem Deckenberg hervor und griff nach dem Wecker. Neben dem Nachttisch ließ die Hand den Wecker wieder los, er krachte auf den Laminat und verstummte. Ein zufriedenes Brummen erklang, jemand bewegte sich unter der Decke und schon war wieder Ruhe eingekehrt. Mit geübten Griffen band Sanji seine Krawatte und begutachtete sein Spiegelbild. Ihm grinste ein junger Mann von 26 Jahren aufmunternd entgegen. Sanji grinste zurück und machte sich auf in die Küche. Er schmierte sich ein Brot während er die Zeitung überflog und nach einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass er immer noch viel zu viel Zeit hatte. Also lehnte er sich zurück und zwang sich die Zeitung ganz durch zu lesen, wobei er immer wieder auf die Uhr sah. Sollte er nicht lieber jetzt schon los? Nein, Sanji, beruhige dich, aber wenn irgendwas passiert? Was sollte schon passieren? Einfach entspannen. Nach ein paar Minuten hielt Sanji die Warterei nicht mehr aus, klappte die Zeitung zu und stand auf. Was brachte es ihm hier zu warten? Vielleicht gab es ja wirklich einen Stau. Also schnappte er sich die Schlüssel und seine Tasche und machte sich auf den Weg zu seinem Auto. Das einfallende Licht wurde mittlerweile immer penetranter. Der Grünhaarige drehte sich nochmal um und versuchte so den nervtötenden Strahlen zu entkommen, doch es klappte nicht. Also wühlte er sich aus seinem Bett und taperte zum Fenster um die Jalousien ganz herunter zu lassen, dabei blieb er mit dem Fuß in einem der zahlreichen Wäscheberge hängen und hätte sich beinahe die Stirn an der Kommode aufgeschlagen. Nur seinen schnellen Reflexen war es zu verdanken dass er nicht wie Sau blutend auf dem Boden lag. Stattdessen stemmte er sich schlaftrunken hoch und warf einen Blick zwischen den Jalousien hindurch auf die Straße. Waren das da draußen nicht Law und Kidd? Verdammt wie spät war es eigentlich? Er warf einen Blick auf den in Mitleidenschaft gezogenen Wecker. Es war doch viel zu früh für die Schule! Was machten denn die beiden da? Ach egal, waren eh nicht ganz richtig im Kopf. Mit sich und der Welt zufrieden begab er sich wieder ins Bett und schaltete das Radio an. Vielleicht fiel heute aus unerfindlichen Gründen die Schule aus und er konnte seinen Tag mit etwas sinnvollem verbringen. Schlafen zum Beispiel. “…und jetzt die acht Uhr Nachrichten…”, tönte die nervige Stimme des Radiosprechers aus der metallenen Box. “Acht Uhr?”, murmelte er verwirrt. Es dauerte eine weile bis diese Nachricht in sein schläfriges Hirn drang. “Scheiße acht Uhr!”, schrie er dann und stürzte zum Badezimmer. Auf dem Weg dorthin warf er einen Blick auf die Küchenuhr um das soeben gehörte zu überprüfen. Verdammt, er sollte sich echt mal abgewöhnen morgens den Wecker fallen zu lassen! Sanji währenddessen saß in seinem Auto und klopfte im Rhythmus zu “New World”, dem neuesten Lied der Band “La Boum” aufs Lenkrad. Als er einen Blick aus dem Fenster auf den strahlend blauen Himmel über ihm warf, war ihm klar das heute ein guter Tag werden würde. Panisch wühlte Zorro in einem der Wäscheberge nach einem halbwegs sauberen Oberteil das er anziehen konnte. Leise fluchend zog er ein rotes T-Shirt hervor auf dem man den Ketchupfleck fast gar nicht sah. Sanji bog gerade auf den Schulparkplatz ein als Zorro Schimpfwörter murmelnd nach seiner Schultasche suchte. Wo hatte er sich Freitag gleich nach der Schule hingeworfen? Sanji stieg aus dem Auto und warf einen ersten Blick auf die neue Schule. Es war sein erster Schritt in die Unabhängigkeit. Dafür hatte er so lange gearbeitet. Und es war ein verdammt gutes Gefühl das sein Traum in Erfüllung gegangen war. Wenn sein Vater… Wie zum Teufel kam seine Schultasche in den Kühlschrank? Ruffy, dieser Witzbold musste es wieder unglaublich witzig finden seine Sachen zu verstecken! Von der Rektorin war er freundlich begrüßt worden, die Schwarzhaarige, geheimnisvoll lächelnde Frau, die alles zu wissen schien und auf den Namen Nico Robin hörte, hatte ihm außerdem seinen neuen Lehrplan in die Hand gedrückt und ihm eine Wegbeschreibung zu seiner ersten Unterrichtsstunde gegeben. Fluchend hetzte Zorro über die Straße an deren Ende er sogar schon die Schule sehen konnte. Zum Schuhe binden hatte er keine Zeit gehabt und so kam es wie es kommen musste: er trat auf seine Schürsenkel und landete mit einem nicht jugendfreien Fluch auf den Lippen auf dem Bürgersteig. Grummelnd rappelte er sich hoch und schob sich das letzte stück Pizza vom Vorabend in den Mund. Mit einem aufgeregt schlagenden Herzen öffnete der junge, blonde Lehrer die Tür zum Klassenzimmer. Sofort schlug ihm eine Welle aus Lärm entgegen. Im hintern Teil der Klasse stritten sich zwei Jungen. Der eine hatte schwarze Haare und beschimpfte den anderen, rothaarigen, als “Feuermelder für Arme”. In der anderen Ecke saßen eine Schülerin und drei Schüler, alle in schwarz gekleidet und mit dem Emblem “CP9” geschmückt. Einer von ihnen, ein junger Mann mit leicht gelockten schwarzen Haaren hatte, sehr zu Sanjis Verwunderung, eine Taubenförmige Handpuppe. In der ersten Reihe saß ein niedlicher Schwarzhaariger der ängstlich auf den leeren Platz rechts von sich starrte, ganz so als warte er darauf das jemand erschien und ihn vor der aufdringlichen Schwarzhaarigen die links von ihm saß rettete. Neben der Schwarzhaarigen saß ein blondes Mädchen, dass begeistert mit ihren beiden Freundinnen, von denen eine lilane und die andere dunkelblaue Haare hatte, über den neuesten Film von dem “absolut scharfen Hugh Jackman” redete. Sanji räusperte sich, doch als niemand abgesehen von einem Hellblauhaarigen Mädchen ihn beachtete , ging er zum Lehrerpult und knallte mit voller Wucht das Klassenbuch auf ihn. Sofort trat erschrockene Ruhe ein. “Mein Name ist Sanji Koch, ich bin euer neuer Lehrer und ich würde es begrüßen wenn ihr euch hinsetzen würdet!”. Leise murrend wurde dem Folge geleistet. Sanji ließ nochmal den Blick durch die Klasse schweifen ehe er das Klassenbuch aufschlug und die Anwesenheitsliste zur Hand nahm. Dabei ignorierte er die verliebten Blicke die ihm der blonde Hugh Jackman zuwarf. DAS Problem würde also auch wieder auftreten. Dann begann er die Klassenliste vor zu lesen. Als Antwort bekam er hier und da ein “Ja”, “Ist Anwesend” oder “Hier”. Alles lief gut, bis er ungefähr bei der Mitte der Liste angekommen war und über einen Namen stolperte. “Zorro Lore-, Le-, Lenor?”, Sanji runzelte verwirrt die Stirn. Hieß da wirklich jemand wie das Waschmittel das er so gerne benutzte? Nein, das konnte nicht sein. Vereinzeltes Lachen wurde in der Klasse laut und brachte Sanji dazu einen neuen Versuch zu starten: “Zorro Lorenor”, den Nachnamen sprach er langsam aus und sah sich anschließend in der Klasse um. Keiner reagierte. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und grünhaariger junger Mann betrat atemlos das Klassenzimmer. Er ließ seine ebenfalls grünen Augen durch den Raum schweifen und ging zielstrebig auf die letzte Reihe zu. Soweit kam er aber gar nicht. Der Schwarzhaarige, der sich bei der Namensverlesung als Ruffy entpuppt hatte, hielt ihn mit seiner kleinen Hand am Ärmel fest. “Ich habe dir einen Platz freigehalten”, sagte er in einem niedlichen Befehlston sodass Zorro wusste er würde da nicht mehr wegkommen. Die großen, braunen Augen taten ihr übriges und Zorro ließ sich seufzend neben Ruffy auf den Stuhl sinken. Erst dann bemerkte er den fragenden Blick des Lehrers. “Ähm, mein Name ist Zorro Lorenor und ich bin zu spät weil mein Bus nicht kam”, ratterte er die erstbeste Ausrede herunter die ihm einfiel. “Aber du fährst doch gar nicht mit dem Bus, du hast doch bestimmt wieder ver-”, murmelte Ruffy, wurde aber von Zorro unterbrochen der ihm gegen das Schienbein trat. Empört blickte der kleinere ihn an während er die schmerzende Stelle rieb. Sanji sah die beiden kurz an die beiden kurz an und widmete sich dann wieder dem Unterricht. Sanji grinste in sich hinein und pfiff leise vor sich hin, während er darauf wartete das der Kaffee aus der Maschine im Lehrerzimmer durchlief. Das war doch ganz gut gelaufen. Und einige Schüler hatten sogar freiwillig mitgearbeitet. Er hatte sich das schlimmer vorgestellt. Euphorisch griff er sich seine Tasse und nippte dran. Er hatte sogar das Gefühl bei den meisten recht gut angekommen zu sein. Was war das denn für ein geleckter Fatzke gewesen? Allein schon wie der aussah! Dieses Hemd, diese Weste, diese Krawatte und erst recht diese peinliche Brille die er immer dann aufsetzte wenn er etwas las. Und dann noch so ein langweiliges Fach wie Deutsch! Gegen Ende war er fast eingepennt! Doch als Zorro auf seinem Stundenplan sah was er als nächstes hatte, wünschte er sich schleunigst zurück in das langweilige Fach. Erdkunde. An sich kein schlimmes Fach. Nicht das Zorro es konnte. Die Lehrerin war das größere Problem. Es war Nami Greed, die rothaarige Mätresse des Teufels. Der Frau wollte Man(n) nicht im dunklen begegnen. Nein, dieser Frau wollte man gar nicht begegnen. Sie war das kreischende, geifernde Weib das Zorro in seinen Albträumen verfolgte, was vielleicht daran lag das sie, sobald sie auch nur einen Mucks hörte mit Kreide, Linealen und in schlimmeren Fällen oder wenn sie schlechte Laune hatte mit ihren 15 cm Highheels warf. Und meistens hatte sie Zorro auf dem Kieker. Warum auch immer. Als sie jetzt auf ihren Stelzenähnlichen Knöchelbrechern in den Raum gestratzt kam kehrte sofort Ruhe ein. Sogar Law und Kidd in der letzten Reihe hielten ausnahmsweise die Klappe. Nami ließ ihren Blick Sauron-mäßig durch die Klasse schweifen und blieb an Zorro hängen. Ein ziemlich breites, ziemlich fieses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus: “Zorro Lorenor, wie schön das wir wieder das Vergnügen haben. Ich hatte eigentlich geglaubt das ich dich nie wieder sehe, da ich der festen Überzeugung war, das du das letzte Schuljahr nicht schaffen würdest. Aber siehe da, du bist immer für eine Überraschung gut”. Zorro zuckte mit den Schultern: “Man tut was man kann”. Nami lächelte als wäre sie mit seiner Antwort zufrieden und wand sich wieder an die Klasse: “So dann wollen wir mal anfangen”. Der Rest der Stunde war die reinste Qual für Zorro. Immer wenn jemand ein Geräusch machte und sei es am anderen Ende der Klasse war Zorro schuld. Das war auch der Grund warum er nun einen Berg Strafarbeiten hatte, die er sowieso nicht machen würde. Ärgern tat es ihn trotzdem. Er hätte beinahe Freudentränen vergossen als die Schulglocke das Ende der Stunde verkündete. Ruffy verstand seine Freude nicht ganz. “Zorro? Du weißt schon das wir gleich eine Doppelstunde Mathe haben?”, Zorro sah ihn geschockt an. Nami war ebenfalls Mathelehrerin. “Nein, oder?”. “Doch Zorro”; antwortete der Kleinere. “NEEEIIIN!” Sanjis Tag war klasse gewesen. Er war noch in drei anderen Klassen gewesen und mit allen ganz gut klar gekommen. Gutgelaunt angelte er nach seinen Autoschlüsseln in seiner Jackentasche und schloss anschließend das Auto auf. In einiger Entfernung konnte er ein paar Schüler sehen, die gerade aus dem spaziert waren und musste ein paar wehmütige Gedanken unterdrücken. Er musste jetzt erstmal nach Hause und dann den Unterricht für morgen vorbereiten. Zorro, Ruffy und Lysop verließen schlendernd das Schulgebäude. Zorro war der Älteste ihrer Gruppe, Lysop noch eine Klassenstufe unter den beiden anderen. Er und Ruffy waren beste Freunde und als der Strohhut aus unerfindlichen Gründen eine Klasse übersprungen hatte war Zorro dazu gekommen. Er und Lysop blieben bei Lysops Motorrad der “Flying Lamb” stehen, eine Eigenkreation Lysops und sahen zu wie Ruffy einem großen, schwarzhaarigen Mann in die Arme lief. “Da ist er wieder”, brummte Zorro. Lysop nickte, dann sagte er mit unheilschwangerer Stimme: “Ace. Niemand weiß, woher er herkommt, niemand weiß, wohin er geht und niemand weiß was er mit Ruffy zu tun hat.” Lysop schwang sich auf sein Mofa, Zorro winkte ihm knapp hinterher, warf noch einen Blick auf Ruffys ominösen Partner und begab sich selbst nach Hause. Sanji genoss sein “Coq au vin” und sah seine Lieblingssoap. Währenddessen versuchte er die Namen der Schüler auswendig zu lernen. Die Blauhaarige, die einzige, die ständig am Unterricht beteiligt war, hieß Vivi und das Mädchen, dass ihn so verliebt anstarrte war Conis. Die Streithähne ganz hinten waren Law und Kidd. Und der niedliche ganz vorne war Ruffy. Der grünhaarige Zuspätkommer war Zorro, den Namen würde er nicht so schnell vergessen. Jemand im Fernseher schrie auf und Sanji sah hoch. Hatte sie also doch noch rausgekriegt, das er sie betrügt. “Mein Gott bring sie halt um“, dachte Zorro genervt. Er saß mit einer Bierflasche auf dem Sofa und sah sich irgendeinen Splatterstreifen an. Viel Blut, wenig Story. Genau das Richtige, um nebenbei seine Hausaufgaben zu machen. Naja er hatte es jedenfalls versucht. Naja er hatte sie kurz angesehen. Gut, er hatte einfach nur seinen Ranzen in eine Ecke geworfen, wohin genau wusste er nicht mehr. Aber er hatte ja auch keine Zeit für Hausaufgaben, er wollte aufräumen. Nein, er sollte aufräumen. Träge ließ er seinen Blick durch die chaotische Wohnung wandern. Dreckige Fußspuren im Flur, die bis in die Küche führten. Dort dann seine Schuhe und jede menge Pizzakartons. Auf der Spüle stapelte sich das dreckige Geschirr. Eine Spur aus Bierflaschen und Dosen zog sich bis ins Wohnzimmer und endete vor der pekigen Couch, auf der Zorro lag. Er seufzte. So schlimm sah das doch gar nicht aus. Ja, er würde aufräumen… bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)