Liebe schreibt man groß, Idiot! von Charlykeks (OP Sch(w)ulFF) ================================================================================ Kapitel 13: Dritte Woche, Montag -------------------------------- Es tut uns wirklich leid, dass wir euch so lange haben warten lassen. Ab jetzt versuchen wir wieder regelmäßig hochzuladen. Wie immer würden wir uns über positives Feedback freuen. Auch Hinweise auf Rechtschreibfehler sind gern gesehen, wir verbessern das dann sofort. Eure Keks Ein Mann. Im Anzug. Zorro konnte sein Gesicht nicht erkennen, doch er glaubte verschwommen, dass er lächelte. Es war ein schönes Lächeln. Und dann kam der Mann plötzlich näher. Oder kippte Zorro nach vorn? Er wusste es nicht, konnte nichts als das Gesicht des Mannes sehen. Und dann gar nichts mehr. Schwärze und ein bohrender Schmerz im Kopf. Zorro öffnete die Augen und bereute es sofort. Grelle Speere aus Licht drangen an seinen Lidern vorbei und verbrannten ihm fast die Augäpfel. Sofort presste er die Augen wieder zu und fuhr sich stöhnend mit der Hand über die Stirn. Warum tat sein Kopf so höllisch weh? Er schirmte die Augen mit der Hand ab und öffnete sie vorsichtig wieder. Vor ihm schälte sich der der Umriss eines staubigen Sitzes aus dem Licht. Wo zum Teufel war er?! Neben ihm ertönte ein Schmatzen und er sah nach rechts. Ruffy saß neben ihm, eine Schale mit Hähnchenbeinen auf dem Schoß. Anscheinend befand sich Zorro in einem Bus. Hinter ihm schnarchte jemand absurd laut, Zorro war kurz davor sich die Hände auf die Ohren zu pressen. Als Ruffy sich zu ihm umdrehte und “Zorro! Du bist wach!” schrie, hatte der Grünhaarige das Gefühl, dass jemand zwei heiße Nägel von innen gegen seine Schläfen gehämmert wurden. “Verdammt! Nicht so laut!” knurrte er. Ruffy hielt ihm ein fetttriefendes Hähnchenbein vor die Nase. “Willst du?” Zorro musste sich zusammenreißen, um nicht spontan seinen Mageninhalt über den Sitz zu verteilen, als ihm der Geruch des dampfendes Fleisches in die Nase stieg. “Nein, halt mir das Ding nicht so ins Gesicht, Idiot!” Ruffy zog die Hand zurück und begann an der Keule zu knabbern. “Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.” Zorro fuhr sich mit der Hand durch die Haare. “Ruffy, wie bin ich hier her gekommen?”, nuschelte er mit schwerer Zunge. “Achso”, schmatzte sein Freund “Kidd und Law mussten dich rein tragen. Sie haben dich auch angezogen.” “WAS?” Seine eigene Stimme ließ ihn zusammen zucken. Er sah an sich herab. Seine Schuhe waren nur grob über die Füße gezogen worden, sein Hemd nur zur Hälfte zugeknöpft, die Jeans hing ihm fast in den Kniekehlen. “Was zum-” Wenn er nicht so verkatert wäre, würde er die Mütze und das Streichholz auseinander nehmen. Moment, verkatert? Er versuchte ein paar Erinnerungen an den letzten Tag hervorzukramen, doch in seinem Kopf herrschte eine gähnende Leere. Seine Lippen formten nur mühsam die Frage, teils, weil sie es in Zorros momentanen Zustand einfach nicht schneller bewerkstelligen konnten, teils, weil er Angst vor der Antwort hatte. “Ruffy? War… ich meine… hab ich mich gestern betrunken?” “Ja. Ziemlich.”, sagte er, während er sich ein Stück Fleisch zwischen den Zähnen hervorpulte. Zorro stöhnte und lehnte den Kopf gegen den Sitz. “Scheiße”, murmelte er. “Das haben Kidd und Law auch gesagt. Nami hat sie nämlich dazu gezwungen dich anzuziehen. Und in den Bus zu tragen.” “Warum hast du mich denn nicht angezogen?”, brummte Zorro. “Hä? Naja, Nami hat gesagt, dass Law und Kidd mehr darunter leiden.” Ja, das passte zu der Hexe. Er stockte, als ein kleines Detail sich mühsam durch den Nebel in Zorros Kopf kämpfte. “Nami? Warum nennst du Frau Greed Nami?” “Naja, als Herr Koch gestern los ist, um dich zu suchen, da hat er mich losgeschickt, um Nami Bescheid zu sagen, die beiden wollten nämlich zusammen essen gehen. Nami hat dann aber mich mitgenommen. War voll lecker! Aber sie ist echt ziemlich ungeschickt, andauernd sind ihr Dinge in ihren Ausschnitt gefallen und ich musste ihr helfen.” “Oh Gott.” Da war man nur einmal nicht da, und dann baggerte die verhasste Lehrerin den besten Freund an. Zum Glück war der kleine so pubertär wie eine Birne, sodass er die Andeutungen der Lehrerin nicht verstanden hatte. Aber… da war noch was gewesen. Zorro brauchte ein paar Minuten, dann fragte er “Herr Koch hat mich gesucht? Und, hat er mich auch gefunden?” “Ja, nehm ich mal an, jedenfalls hat er dich zurück in die Herberge getragen. Wie ein Prinz die Prinzessin.” Wie ein- Oh Scheiße. Warum hatte er sich denn so zugesoffen?! Und dann musste ihn auch ausgerechnet Herr Koch finden! Damit war der Maschendrahtzaun-Vorfall vom ersten Platz auf Zorros Peinlichkeitsskala verdrängt worden. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Verdammt, warum musste sowas immer ihm passieren. Er war kurz davor, eine Faust wütend zum Himmel zu recken, hielt sich dann aber doch zurück. “Hast du was zu trinken?”, fragte er Ruffy, der gerade die nächste Schachtel Hähnchen aufmachte. Er kramte mit seinen fettigen fingern in seinem Rucksack herum. “Ich hab Cola.” Zorro hätte Wasser vorgezogen, am besten mit ein oder zwei Schachteln Aspirin vermischt, doch die Cola würde wenigstens den ekelhaften Geschmack aus seinem Mund vertreiben. Nach ein paar Schlucken hatte er nicht länger das Gefühl, dass etwas in seinen Mund gekrochen und dort und heftigen Flatulenzen verendet war. Nachdem er sich die Hose in eine anständige Position gezogen hatte fühlte er sich auch gewappnet, einen Blick auf Sanji zu wagen. Er reckte den Hals und entdeckte den blonden Schopf in einer der vorderen Reihen. Neben ihm saß die Herrin der Hölle und lachte kokett. Zorro war kurz davor, der Lehrerin irgendetwas an den Kopf zu werfen. In diesem Moment drehte Sanji sich nach hinten und erblickte Zorro. Sofort lief der Lehrer rot an und tauchte wieder hinter seinen Sitz. Zorro ließ sich mit dem unguten Gefühl in seinen Sitz zurück sinken, dass er gestern etwas ziemlich dämliches angestellt hatte. Er musste unbedingt mit Sanji sprechen und sich dafür entschuldigen… was auch immer er angestellt hatte. Sanji war klar, dass er sich nicht besonders reif verhielt. Aber wie sollte man sich denn bitte verhalten, wenn man am vorigen Abend von einem betrunkenen-männlichen!- Schüler geküsst worden war?! Obwohl… geküsst war schon etwas übertrieben. Zorro hatte Sanji ja eigentlich nur mit den Lippen am Mundwinkel berührt. Er war betrunken gewesen und nach vorne gekippt, da passierte das schon mal. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Was machte er sich etwas vor? Er hatte dem Schüler in die Augen gesehen. Und was er da gesehen hatte, hatte nich nach Zufall ausgesehen. Eher, als wollte der Schüler ihn auffressen. Dieser Blick hatte im krassen Gegensatz gestanden, zu dem zärtlichen, ungeschickten Kuss. Oh Gott, was zum Teufel war denn bitte los mit ihm?!!?! Vielleicht sollte er seinen Kopf einfach ein paar Mal gegen die Scheibe schlagen. Wenn seine Gedanken davon wieder klar werden würden, würde er seinen Kopf sogar unter einen Amboss zwängen. Jedenfalls konnte das nicht so weiter gehen. Zorro war durchgehend dabei, ihm den Kopf zu verdrehen- was? Nein, das hörte sich ja an, als würde er auf den Schüler- den Schüler!- stehen. Und das war ausgeschlossen. Er war ja nicht pädophil. Oder schwul. Obwohl Zorro nun wirklich nicht mehr wie ein Kind aussah. Er sah ja fast älter aus, als Sanji selbst. Und schwul? Also- das, das wäre…. Nein, nicht möglich. Einfach nicht möglich. Oder? Sanji fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Oh, verdammt, was war nur mit ihm los. Er hatte gedacht, erhätte sich beruhigt, doch dann hatte er den Fehler gemacht, sich nach hinten umzudrehen und da waren diese grünen Augen gewesen… und Sanji hatte sich wie ein 14-Jähriger ganz rot im Gesicht in den Sitz gedrückt. Am Besten wäre es wahrscheinlich, wenn er sich erst mal von Zorro fernhielt. Auf jeden Fall wäre es besser für seinen verwirrten Kopf. “Sanji, wir sind bei der Raststätte”, holte Nami ihn aus seinen wirren Gedanken. “Ich geh mich frisch machen.” “Ja, ich… ich vertret mir auch mal die Beine”, murmelte Sanji und folgte der Rothaarigen aus dem Bus, als dieser anhielt. Für Zorros geschundenen Kopf war die Frische Luft eine wahre Wohltat. Die Kopfschmerzen sanken auf ein Maß, bei dem er nicht mehr jedem, der neben ihm zu laut atmete, den Schädel einschlagen wollte. Ruffy hatte neben ihm eine neue Schachtel Hähnchen. Das war jetzt schon die dritte. Und Zorro hatte keine Ahnung, wie viele der Junge schon gegessen hatte, als er noch geschlafen hatte. Ruffys Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er aber schon eine ganze Menge intus. “Zorro, halt mal kurz die Schachtel, ich muss aufs Klo!” Zorro nahm dem von einem Bein aufs andere hüpfenden Ruffy die Hähnchen ab und schon stürmte der Schwarzhaarige los. “Aber nichts essen!”, brüllte er über den über den gesamten Parkplatz, als er schon fast im Gebäude mit den Toiletten verschwunden war. Ein Mann neben Ruffy sprang erschrocken zur Seite und Zorro zog das erste Grinsen des bisher recht unschönen Tages an den Mundwinkeln. Er wurde jedoch wieder ernst, als er einen blonden Schopf erblickte. Zielstrebig ging er darauf zu. Er würde- was auch immer er getan hatte- wieder gut machen! Mit der Hähnchenschachtel bewaffnet schob er sich durch seine Mitschüler auf den Lehrer zu. Der stand mit dem Rücken zu ihm und streckte gerade seufzend die Arme über den Kopf. “Äh, Herr Koch” Der Blond sprang fast senkrecht in die Luft und fuhr dann puterrot im Gesicht zu Zorro herum. “Was zum- Zorro! Erschreck mich doch nicht so!” Du bist ein Erwachsener, verdammt! Also werde hier nicht ständig so rot!, schalt Sanji sich selbst. Er maß Zorro mit einem betont kalten Blick. “Ist irgendwas?” Der Schüler begann herumzudrucksen und zerknitterte dabei eine Schachtel mit Hähnchen zwischen seinen Händen, bis ihm das Fett beinahe über die Finger lief. “Ich… also, wegen gestern-” Oh verdammt! Verdammt! Sanji spürte, wie sein Herzschlag sich auf ein Tempo beschleunigte, das einfach nicht mehr gesund sein konnte. Wie sollte er jetzt reagieren? Er durfte das nicht zulassen! Es war doch nur ein Unfall gewesen! Und er war der Erwachsene, also sollte er das klären und nicht den Jungen hier vor sich herumdrucksen lassen! “Es war ein Unfall!” “Was?”, fragte Zorro verwirrt. Anscheinend hatte er gerade etwas sagen wollen. “Du musst dir keine Sorgen darum machen! Es war nur ein Unfall!” Zorro atmete erleichtert auf. Anscheinend war es doch nicht so schlimm, was gestern passiert war. Er lächelte. “Okay, dann…” “Ja. Tja, ich muss dann auch los. Wieder in den Bus.” Sanji ließ Zorro stehen, der ihm verwirrt hinter sah. War jetzt echt alles in Ordnung? “Zorro! Du hast meine Hähnchen zerquetscht!” Zorro sah auf die Schachtel, die Ruffy ihm aus den Händen riss. Sie war total zerknautscht und Fett triefte aus jeder Ecke. “Ernsthaft Ruffy, wie kannst du so was nur essen?”, fragte Zorro kopfschüttelnd, doch Ruffy antwortete nicht. Er war damit beschäftigt, das herabtropfende Fett mit der Zunge aufzufangen. Zorro warf einen Blick auf den sich langsam wieder füllenden Bus. Sanji saß in der vordersten Reihe und sah nicht gerade glücklich aus. Mein Gott, was hatte Zorro gestern Abend angestellt?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)