Liebe schreibt man groß, Idiot! von Charlykeks (OP Sch(w)ulFF) ================================================================================ Kapitel 16: Dritte Woche, Mittwochabend --------------------------------------- Sooo.. Wir haben uns ja letzte Woche nicht gemeldet aber heute kommt das vorerst letzte Kapitel. Ja, die Hauptstory ist abgeschlossen aber es kommen noch einige Specials^^ Und um es einmal zu erwähnen: Vielen, vielen Dank für die vielen Favos und die ganzen Kommentare, wobei wir uns natürlich immer noch darüber freuen würden Kommis zu kriegen^^ Viel Spaß beim letzten Kapitel der Hauptstory :D Eure Keks Sanji parkte seinen, mittlerweile doch noch reparierten, Wagen am Straßenrand und stellte den Motor ab. Der Lehrer hatte beschlossen, heute mal wieder richtig zu kochen. Dazu war er extra in den Bio-Laden am Ende der Stadt gefahren. Deshalb war er auch erst jetzt nach Hause gekommen. Er holte die Tüten aus dem Kofferraum und blieb dann vor seiner Wohnungstür stocksteif stehen. Dort saß Zorro. Besser, dort lag Zorro. Er hatte sich zusammengrollt, aus dem kleinen Häuflein Mensch ragten zwei blasse Füße hervor. War der Junge etwa barfuß?! Sanji war kurz davor, einfach hinten ums Haus zu gehen und durch sein Küchenfenster im Erdgeschoss einzusteigen, doch dann riss er sich zusammen. Er ging auf den Schüler zu und stellte die Tüten neben den Jungen ab. „Zorro?“, er schüttelte ihn leicht an der Schulter. „Zorro, wach auf.“ Kurz hatte er schon Panik, er wäre vor seiner Eingangstür erfroren, doch da bewegte der Grünhaarige sich. Träge öffnete er die Augen. Zorro wusste nicht wirklich, wo er war, als jemand ihn leicht an der Schulter berührte. Als er Sanjis besorgte, blaue Augen sah, dachte er kurz, er wäre immer noch im Wald und beinahe hätte er sich wieder vorgebeugt, um den Lehrer zu küssen, doch dann wurde ihm klar, wo er sich befand. Die Röte schoss ihm ins Gesicht und er rappelte sich schnell auf. Knickte jedoch fast sofort wieder ein, da er absolut kein Gefühl mehr in den Füßen hatte. Sanji versuchte ihn zu stützen, jedoch mit nur kläglichem Erfolg. Ohne recht zu wissen, wie er hier hingekommen war, fand sich Sanji nun eingeklemmt zwischen Zorro und der Hauswand wieder. Der Schüler versuchte schnell, etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Als sie beide wieder einigermaßen sicher standen, breitete sich unangenehmes Schweigen zwischen ihnen aus. „Tja“, murmelte Sanji. „Dann…komm rein. Dir muss ja ziemlich kalt sein.“ Zorro nickte nur. Er schloss auf und Zorro half ihm schweigend, die Tüten ins Innere zu tragen. Über einen kleinen Flur kamen sie zu der Tür von Sanjis Appartement. In seiner Wohnung, ging er voraus in die helle Küche und stellte die Tüten ab. Zorro tat es ihm nach. Und während Sanji die Tüten ausräumte und Licht machte, sah Zorro sich staunend um. Es war ziemlich lange her, das Zorro in einer derart sauberen Wohnung gewesen war. Weder Lysop, noch Ruffy konnte man wirklich als ordentlich bezeichnen. Von sich selbst musste er gar nicht erst anfangen. Aber hier, in Sanjis Wohnung war alles sauber und aufgeräumt. Auf dem Wohnzimmertisch lag eine Fernsehzeitung. Eine aktuelle Fernsehzeitung. Zorro wusste, er hatte auch irgendwo eine Fernsehzeitung. Seine Eltern hatten sie gekauft. Neben der Zeitung lag die Fernbedienung. Zorro wusste auch, dass er eine Fernbedienung hatte. Er wusste nur nicht, wo sie sich gerade befand. Auf dem roten Sofa waren nirgendwo Flecken, oder Krümel. Er musste sich fast zwingen, sich darauf zu setzen, als Sanji es ihm anbot. Kaum, dass er saß, hatte er schon das Gefühl, alles eingesaut zu haben. „Deine Wohnung ist sehr…sauber.“, sagte Zorro unbeholfen. Sanji warf ihm einen kurzen Blick zu. „Danke. Warte, hier, zieh dir das hier an.“ Er reichte Zorro ein paar dicke Wollsocken. „Ist dir noch kalt? Ich kann dir eine Decke geben.“ „Nein, nein, ist alles in Ordnung.“, murmelte Zorro und setzte sich im Schneidersitz bequemer hin. Sanji versuchte den Schüler auf seinem Sofa erst mal zu ignorieren, doch schließlich hatte er alles eingeräumt. Eine Weile wischte er noch über die Herdplatte, einfach nur, um nicht zu Zorro gehen zu müssen. Dann kam ihm eine Idee, um noch weiter Zeit zu schinden. Der Schüler sah auf, als Sanji ins Wohnzimmer geschlichen kam. „Willst du auch was essen?“ Zorro sah überrascht zu ihm. Sanji inspizierte währenddessen seine Hausschuhe. „Ähm, ja, klar. Soll ich dir helfen?“ „Nein! Nein, ich schaff das schon.“ Er verdrückte sich wieder in die Küche. Warum konnte er Zorro nicht einfach auf diese Sache ansprechen? Wollte er, dass der Schüler blieb? Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Ja, dass wollte er. Und das war einfach nur bescheuert. Die Wahrheit war doch, dass er einfach nur Angst vor der Abfuhr hatte, die er garantiert erhalten würde. Wie kindisch er sich benahm. Aber er fühlte sich einfach so unsicher in der Nähe des Schülers. Während er langsam anfing das Gemüse zu schnippeln, nahmen seine Gedanken an Fahrt auf. Warum war Zorro überhaupt hier? Der Junge hatte mehrere Stunden vor seiner Haustür gewartet. Ohne Schuhe. Warum? Nur, weil er ein schlechtes Gewissen hatte? Das war doch seltsam. Zorro starrte auf seine Füße. Im Nebenraum hörte er Sanji handwerkeln. Sollte er einfach rüber gehen und Sanji endlich auf diese Sache ansprechen? Andererseits wollte der Lehrer ja offensichtlich nicht mit ihm sprechen. Wahrscheinlich war es ihm unangenehm, dass Zorro überhaupt hier war. Aber er hatte ihm doch angeboten, zu bleiben und mit zu essen. Oder hatte er damit gerechnet, dass Zorro ablehnen würde? Zorro spürte ein schmerzhaftes Ziehen im Bauch. Und das kam nicht von seinem Hunger. Er wollte nicht, dass Sanji ihn nicht hierhaben wollte. Er wollte, dass Sanji wollte, dass er blieb. Zorro seufzte. Was war nur los mit ihm? Er hatte Sanji im Wald quasi angefallen und jetzt lauerte er ihm auch noch vor seiner eigenen Haustür auf. Er war ein verdammter Stalker! Am besten wäre es, wenn er das Ganze jetzt einfach beenden würde. Wenn er Sanji jetzt einfach erklären würde, dass das ein Missverständnis gewesen war. Dass das nicht noch mal vorkommen würde. Wieder dieses Gefühl im Bauch. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwas eingefangen, als er circa zwei Stunden auf kaltem Stein vor Sanjis Haustür gelegen hatte. Ja, er würde das jetzt mit Sanji klären. Er würde sich entschuldigen und dann würde er nach Hause gehen. Bevor er es sich noch mal anders überlegen konnte, stand er schwungvoll auf und hätte sich beinahe das Kinn am Wohnzimmertisch aufgeschlagen, als seine eingeschlafenen Beine unter ihm wegknickten. Er schaffte es, dem Tisch auszuweichen, landete aber trotzdem hart mit dem Kinn auf dem Parkett. Sanji wurde von einem lauten Krachen und einem unterdrückten Fluch ins Wohnzimmer gelockt. Zorro lag mit dem Gesicht voran auf dem Boden. Er kam stöhnend auf die Beine. „Ist alles okay?“, Sanji half dem Schüler. „Ja…ja. Ich- danke. Hör zu-“ „Warte, du blutest, ich hol dir ein Pflaster!“ „Nein! Mir geht es gut!“, Zorro hielt den Lehrer an den Schultern fest. „Ich will das jetzt klären. Es tut mir Leid, okay? Ich hätte das nicht machen sollen, aber- ich war betrunken! Und du warst da- ich –ich weiß nicht, was über mich gekommen ist! Aber ich-“ Ohne dass er es bemerkt hatte, war er Sanji immer näher gekommen. „Und du hast mich genauso angesehen. So wie jetzt“, murmelte er. Und dann küsste er Sanji wieder. Dieses Mal aber richtig. Sanji war, gelinde gesagt, überrascht. Jetzt war er schon wieder in dieser Situation, nur dass Zorro jetzt nicht in einem Zustand seligen Vollrausches war. Als Erwachsener hätte er dem hier wahrscheinlich Einhalt gebieten sollen, doch er dachte nicht mal daran. Seine Gedanken standen endlich still. Es war ihm egal, was er als Erwachsener, als Lehrer tun sollte. Es war ihm egal, dass Zorro ein Schüler war. Das einzige, was er wusste war, dass er sich jetzt auf keinen Fall bewegen wollte, dass er nichts tun wollte, was diesen Kuss unterbrechen konnte. Er wünschte sich, Zorros Hände würden für immer seine Schultern umklammern, als hätte er Angst, Sanji würde zurückzucken. Er wünschte, Zorros Lippen würden für immer auf seinen liegen. Doch dann drückte Zorro ihn plötzlich weg. Sah ihn verwirrt, entschuldigend an. Und Sanjis Gedankenkarussell setzte sich trudelnd wieder in Bewegung. War da Abscheu in Zorros Augen? Hätte er den Kuss doch beenden sollen? „Es.. tut mir leid…“, murmelte Zorro verwirrt. Nein. Sanji wollte diese Unsicherheit nicht mehr. Er wollte, dass es so war, wie bei dem Kuss. Er wollte sich sicher fühlen. Er wollte nicht immer darüber nachdenken, was richtig war, was er tun sollte. Also zog er Zorro zu sich heran, schloss die Augen und drückte seine Lippen auf Zorros. Kurz war da wieder diese Angst, Zorro würde ihn abweisen, doch das war ihm jetzt egal. Und diese Angst zerstreute sich, als Zorro die Arme um ihn legte und ihn näher zu sich zog. Sanji wusste nicht, wie lange sie so dastanden, doch schließlich trennten sie sich voneinander. Sanji hatte Zorro noch nie so breit grinsen sehen. „Wenn du willst, kannst du mir jetzt doch in der Küche helfen.“ Er lächelte. Zorro lächelte zurück. „Und, wenn du willst, dann kannst du auch nach dem Essen noch bleiben.“ „Dazu sag ich doch nicht nein.“ Sie machten sich auf den Weg in die Küche, drifteten dann aber irgendwie ins Schlafzimmer ab. Frau Kohler währenddessen blieb es nicht verborgen, dass Zorro an diesem Abend nicht mehr nach Hause kam. Sie rief ihre Schwester, eine Herbergsleiterin, an, um zu verkünden, dass die beiden es endlich geschafft hätten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)