Naruto und Hinata - Liebe ist Schicksal von Havoc17 (NaruxHina) ================================================================================ Kapitel 6: Im Schleier der Nacht -------------------------------- Hinata schaute aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade unter und tauchte das Krankenzimmer in rotes Licht. Wie wunderschön doch ein Sonnenuntergang sein konnte, dachte sie sich. Bei jedem Sonnenuntergang musste sie an Naruto denken. Aber das lag nicht am Sonnenuntergang, ihre Gedanken kreisten sehr viel öfter um Naruto, als sie zugeben würde. Wie lange Naruto wohl noch schlafen würde? Als Hinata zu ihrem Bettende sah und bemerkte, dass Naruto immer noch friedlich schlief, fiel es ihr schwer, ein glückliches Lächeln zu unterdrücken. Er war für sie hier, wachte über sie und leistete ihr schon die ganze Zeit Gesellschaft. Doch schon schweiften ihre Gedanken wieder ab: Es waren sicher nur seine Schuldgefühle, die ihn dazu bewegten, hier bei ihr zu sein. Schuldgefühle für das, was geschehen war. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich selbst Vorwürfe dafür machen würde, dass Hinata verletzt wurde. Bisher hatte sie sich zwar noch nicht mit ihm über das Geschehene unterhalten können, doch das war in Ordnung. Solange er bei ihr war, konnte sie ruhig schlafen… und wach sein. Hinata wurde bewusst, dass sie schon wieder errötete, also lenkte sie ihre Gedanken in eine andere Richtung. Was hatte die Hokage noch gleich gesagt? Dass es schon seit sehr langer Zeit keine Fische mehr in dem See gab, an dem sie mit ihrem Byakugan den Angler gesehen hatte. Dass er also zu einem anderen Zweck dort gewesen sein musste. Und dass er etwas mit dem plötzlichen Rückzug von Akatsuki zu tun gehabt haben könnte. Aber wer war diese mysteriöse Person, die sich Hinata im Eifer des Gefechtes nicht näher ansehen konnte? Vor lauter Grübelei bekam sie Kopfschmerzen. Hinata schloss die Augen und beschloss, erst einmal wieder völlig gesund zu werden, bevor sie sich Gedanken darüber machen konnte, was genau an diesem Tag vorgefallen war. Rin lief durch die Straßen und suchte das Mädchen, das sich ihr als „Nemesis“ vorgestellt hatte. Sie ärgerte sich, dass ihr die Kleine entwischt war, bevor sie ihr alle Fragen beantworten konnte. Und mit ihrem Namen kam gleich noch eine dazu: Wie kommt man zu dem Namen Nemesis? Nach einiger Zeit musste sie die Suche aufgeben. Sie wusste, dass Nemesis ihr keine Spuren hinterlassen würde. Auch wenn Rin sie zum ersten Mal getroffen hatte, konnte sie sie doch gut genug einschätzen, um solche Fehler auszuschließen. Egal, was genau das Mädchen auch war: Sie war clever. Und sie war schnell. Der Wind blies Rin durch die Haare. Sie schaute zum Himmel hinauf. Es sah ganz danach aus, als würde ein gewaltiges Unwetter aufziehen. Das würde ihre Chancen auch nicht verbessern, Nemesis zu finden, also beschloss sie, sich einen Unterschlupf zu suchen. Ein leiser Seufzer entwich ihr, als sie daran dachte, dass sie sich ja noch eine längerfristige Bleibe suchen musste. Schließlich hatte sie vor, eine ganze Weile in der Stadt zu bleiben. Als Hinata aufwachte, war es um sie herum dunkel. Sie wusste zuerst nicht, was los war, bis sie bemerkte, dass der Wecker 02:47 Uhr anzeigte… was die Dunkelheit erklärte. Hinata war so müde, wieso war sie eigentlich aufgewacht? Ein Gähnen zeigte ihr an, dass es vermutlich besser wäre, einfach weiterzuschlafen. Plötzlich bemerkte sie, dass Naruto nicht mehr bei ihr war. Wohin er wohl verschwunden war? Hinata lächelte traurig. Natürlich würde er noch Wichtigeres zu tun haben, als Tag und Nacht bei ihr am Bett zu sitzen und zu warten, dass es ihr besser ging. Trotzdem hätte sie ihn gern weiter bei sich gehabt. „Keine Angst, er ist nur auf der Toilette.“ Hinata erschrak zutiefst, als sie die Stimme hörte, die aus einer dunklen Ecke ihres Zimmers kam. Sie war nicht allein! Und das Schlimmste daran war, dass sie die Stimme erkannte. Sie konnte ja nicht die Stimme des Mannes vergessen, der versucht hatte, Naruto zu entführen und der schlussendlich für ihre Verletzungen verantwortlich war. Sie wusste also schon, wer vor ihr stand, als Itachi näher an ihr Bett trat. Naruto wäre fast gegen die Toilettentür gelaufen, so verschlafen war er, als er nachts noch einmal Hinatas Zimmer verlassen musste, um sich zu erleichtern. Grummelnd schlurfte er wieder in Richtung des Krankenzimmers. Er hoffte, dass Hinata bald wieder gesund sein würde, damit er sein Training wieder aufnehmen konnte. Sein Kampf, beziehungsweise der kleine Teil, den er davon mitbekommen hatte, hatte ihm vor Augen geführt, dass er bei weitem noch nicht stark genug war, sich mit Mitgliedern von Akatsuki anzulegen. Doch er würde immer härter trainieren, bis er stark genug war. Jetzt war jedoch erst einmal wichtiger, dass Hinata sich gut erholte und er würde das Krankenhaus nicht verlassen, bis sie dasselbe tun konnte. „Itachi Uchiha…“, flüsterte Hinata entsetzt. „Du weißt, wer ich bin, also können wir uns die Formalitäten sparen.“ Itachi sprach entspannt, als würde er sich im Café mit einem guten Freund unterhalten. Doch er war offensichtlich nachts unbemerkt in ein eigentlich gut bewachtes Krankenhaus in Konoha eingebrochen. Hinata wusste, dass sie keine Chance gegen ihn hatte, vor allem nicht mit ihren Verletzungen, doch wenn sie einen riesigen Aufstand machen würde, vielleicht könnte ihr dann jemand helfen? „Bitte mach keinen Aufstand.“, unterbrach Itachi ihre Gedanken. Hinata zuckte zusammen. Konnte er ihre Gedanken lesen? „Und keine Angst, auch ein Nutzer des Sharingan ist nicht in der Lage, Gedanken zu lesen. Aber dein Gedankengang war offensichtlich.“ Itachi blickte sie an. Sie konnte sein Gesicht nicht genau sehen, doch irgendetwas war hier nicht richtig. Wenn er sie entführen wollte, wieso tat er es nicht einfach? Der Grund war für sie einfach zu verstehen, er wollte sicher über sie an Naruto herankommen. Doch wieso stand er in ihrem Zimmer und tat so, als wollte er sich nur unterhalten? Als Itachi wieder anfing zu sprechen, beschloss Hinata, ihm einfach zuzuhören und auf eine Chance zu warten, etwas zu unternehmen. Nicht, dass sie in dem Moment großartige andere Möglichkeiten gehabt hätte. „Ich bin heute nicht wegen Naruto hier, sondern ich wollte mit dir sprechen. Denn du besitzt ein Byakugan mit hohem Potential, das du anscheinend selbst noch nicht kennst. Und deswegen habe ich eine Frage an dich: Hast du den Angler bemerkt, der in unserer Nähe an einem See saß?“ Die Frage verblüffte Hinata so sehr, dass sie momentan ihre Fluchtpläne vergaß. „Ich, äh… Ja, habe ich.“ Wieso antwortete sie ihm überhaupt? „Verstehe. Die Person, die dort saß, war einmal ein Einwohner von Konoha. Sagt dir der Name Rin etwas?“ Hinata erinnerte sich noch an den Tag, an dem Naruto nach Konoha zurückgekehrt war. „Ja, ich habe sie vor einigen Tagen kurz getroffen.“ Sie erwähnte nicht, dass sie Rin über den Haufen gerannt hatte. „Dieses Mädchen, Rin, scheint nett zu sein, nicht wahr? Doch ich bin hierhergekommen, um dir Folgendes zu sagen: Vertrau ihr nicht.“ Itachi sah Hinata in die Augen und in dem Moment wunderte sie sich, dass er sein Sharingan anscheinend nicht aktiviert hatte. Hatte er keine Bedenken, dass Hinata etwas unternehmen könnte? „Was…“, stotterte Hinata. „Was meinst du damit? Wieso erzählst du mir das?“ „Weil ich die Vermutung habe, dass Naruto Uzumaki ihr Ziel ist. Leider kenne ich ihre genauen Absichten nicht, doch sie ist gefährlich. Sie ist auch der Grund für unseren Rückzug an dem Tag. Solange wir unser Ziel nicht erreicht haben, darf Naruto Uzumaki nichts zustoßen. Und ich habe das Gefühl, dass du diejenige bist, die ihn beschützen wird, egal, was dich das auch kostet.“ Hinata konnte sich täuschen, doch sie meinte, ein Lächeln auf seinem Gesicht zu bemerken. „Ich… das…“. Mehr brachte sie nicht heraus. Anscheinend war sie selbst für Wildfremde sehr leicht zu durchschauen. „Ich erwarte natürlich nicht, dass du einem deiner Feinde Glauben schenkst. Du kannst einfach so tun, als wäre ich nie hier gewesen. Dass wir uns nicht missverstehen: Sollte ich eine Gelegenheit finden, Uzumaki zu Akatsuki zu bringen, werde ich das tun. Sorg bis dahin dafür, dass er nicht stirbt, wir brauchen ihn lebend.“ Draußen vor Hinatas Tür waren Schritte zu hören, anscheinend war Naruto auf dem Rückweg von der Toilette. Itachi öffnete ein Fenster und machte Anstalten, zu verschwinden. Kurz vorher drehte er sich noch einmal zu ihr um und das Sharingan war in seine Augen zurückgekehrt. „Nimm dich vor ihr in Acht.“ Und so unbemerkt, wie Itachi in Hinatas Zimmer gelangt war, war er auch wieder verschwunden. Hinata saß einfach nur mit offenem Mund im Bett und konnte das, was sie erlebt hatte, noch nicht wirklich verarbeiten. Schließlich öffnete sich ihre Tür und Naruto betrat das Zimmer. „Hinata? Bist du wach?“, flüsterte er. Zum Glück war das Zimmer stockfinster, so konnte Naruto Hinatas hochrotes Gesicht nicht sehen. „Ja.“, flüsterte sie zurück. „Ist alles in Ordnung?“. Hinata zögerte, nickte dann jedoch. Bevor sie jemandem davon erzählen konnte, musste sie selbst erst einmal verstehen, was geschehen war. Wieso war Itachi Uchiha, der Mann, der seinen eigenen Clan ausgelöscht hatte und der zu Akatsuki gehörte, in ihr Zimmer eingebrochen? Wieso hatte er diese eigenartigen Dinge gesagt? „Bist du sicher?“, fragte Naruto skeptisch nach. Hinata setzte ein bemühtes Lächeln auf und hoffte, dass die Dunkelheit ausreichte, um ihre Unsicherheit zu überdecken. „Ja, es ist alles in Ordnung. Lass uns wieder schlafen, okay?“ Naruto war schnell wieder eingeschlafen, doch für sie war noch nicht daran zu denken. Zu viel hatte sie, worüber sie nachdenken musste. War das Mädchen namens Rin tatsächlich gefährlich genug, um zwei Leuten von Akatsuki Angst einzujagen? Als Hinata zum offenen Fenster schaute, sah sie eine Krähe, die sie anschaute. Eine Zeit lang saß sie dort, dann flog sie in den Nachthimmel davon. Hinata dachte noch einmal an Itachis Worte, bevor sie endlich einschlief. „Nimm dich vor ihr in Acht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)