out of time von Morwen ((but in the right place)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vom Flugzeug aus ist von den Zerstörungen des Kampfes fast nichts mehr zu sehen. Von manchen Gebäuden sind zwar fast nur noch Trümmer übriggeblieben, aber die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange und vielerorts hat bereits der Wiederaufbau begonnen. Steve berührt geistesabwesend das Fensterglas, als die Maschine in einem Bogen über die Stadt fliegt und zur Landung auf dem John F. Kennedy International Airport ansetzt. Eine außerirdische Macht greift New York an und fordert unzählige Menschenleben, denkt er, und die Stadt reagiert darauf, indem sie das tut, was sie schon immer getan hat – einfach weitermachen, wie zuvor. Ob die New Yorker damals nach dem Weltkrieg einen ähnlichen Eifer an den Tag gelegt hatten, als die siegreichen Truppen aus Europa zurückkehrten? Vermutlich. Er weiß es nicht, aber er wäre gerne dabei gewesen. Das Flugzeug landet, und Steve reiht sich geduldig in die Schlange derer ein, die auf ihr Gepäck warten. Hin und wieder bekommt er neugierige Blicke zugeworfen, aber er tut so, als würde er sie nicht bemerken. Noch erkennen ihn die meisten Leute nicht ohne seinen Anzug und Schild, aber er weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich das ändern wird. Als er den Terminal durchquert, wird er zweimal gefragt, ob er ein Autogramm geben kann. Steve, der zu höflich ist, um bei solchen Dingen nein zu sagen, lächelt und nickt und unterschreibt, aber er lässt sich in kein Gespräch verwickeln, denn er ist müde und er will... Er will... Nach Hause, eigentlich, aber das ist siebzig Jahre entfernt, und eine Rückkehr ist unmöglich. Dann muss er wieder an sein letztes Gespräch mit Tony denken und an die Nachricht, die er ihm geschickt hat, und neue Entschlossenheit erfasst ihn. Ihm ist immer noch der Avengers Tower geblieben, und Stark hat deutlich gemacht, dass er dort stets willkommen ist. Und wenn Steve ehrlich ist, weiß er auch nicht, wo er sonst hin soll, also warum das Angebot ablehnen...? Die schwülwarme New Yorker Luft erschlägt ihn fast, als er das Flughafengebäude verlässt. Er blinzelt mehrmals ins grelle Sonnenlicht, dann finden seine Finger die Sonnenbrille in der Brusttasche seines Hemdes und er setzt sie schnell auf. „Captain Rogers! Schön, Sie wiederzusehen!“ Steve dreht sich verwirrt in die Richtung um, aus der die Stimme kam, und kann den Sprecher in der Menschenmenge nicht gleich ausmachen. Doch dann entdeckt er die unscheinbare, in ein einfaches Hemd und helle Hosen gekleidete Gestalt, die mit einem Lächeln auf ihn zukommt. „Doktor Banner!“, erwidert er und schüttelt dem anderen Mann lächelnd die Hand. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ „Bitte, Bruce reicht völlig aus“, erwidert der andere Mann. „Sie haben mich halbnackt und in grün gesehen, ich glaube, wir können uns die Formalitäten sparen.“ Steve lacht. „Einverstanden. Aber nur, wenn Sie Steve zu mir sagen.“ „Ich glaube, das kriege ich hin“, meint Banner mit einem Lächeln und führt Steve dann zu den Parkplätzen. „Tut mir leid, dass das Empfangskomitee etwas mager ausfällt“, sagt Banner, während sie laufen. „Stark ist momentan leider sehr beschäftigt. Außerdem hätte sein Erscheinen am Flughafen einen ziemlichen Medienrummel ausgelöst. Er ist wie eine Ein-Mann-Boyband, es ist manchmal wirklich kaum zu ertragen.“ Steve versteht den Vergleich nicht, aber er begreift, was der andere Mann damit zum Ausdruck bringen will, und winkt nur ab. „Das ist kein Problem, wirklich“, meint er, auch wenn er für einen Moment tatsächlich ein wenig enttäuscht war, dass Tony nicht mitgekommen ist. „Wie war die Reise?“, fragt Bruce, als sie ins Auto steigen – ein Mietwagen, wie Steve beruhigt feststellt, und zum Glück keines der auffälligen und sündhaft teuren Automobile aus Tony Starks Privatsammlung (obwohl dieser Bruce zweifellos eines davon geliehen hätte, wenn Banner ihn danach gefragt hätte). „Stark erzählte mir, dass Sie- entschuldige, dass du in Europa warst.“ „Das war ich“, erwidert Steve und seine gute Laune verfliegt wieder etwas. „Mein Aufenthalt dort war leider sehr ernüchternd.“ Banner schenkt ihm einen mitfühlenden Blick, während er den Wagen aus der Parklücke lenkt. „Das tut mir leid.“ „Das muss es nicht“, entgegnet Steve mit einem Lächeln, das seine Augen nicht ganz erreicht. Dann wechselt er das Thema. „Können wir vielleicht einen kleinen Umweg machen, bevor wir zum Tower fahren?“, fragt er. „Ich muss etwas abholen. Etwas, was mir sehr wichtig ist...“ *~*~* „Du hast deinen Schild in der Bank einschließen lassen, während du weg warst?“ Clint steht mit vor der Brust verschränkten Armen im Türrahmen von Steves altem Zimmer und starrt ihn an. Steve zuckt nur mit den Schultern, während er seine Tasche weiter auspackt. Viel ist es nicht, denn er ist noch den Drill aus seiner Zeit in der Armee gewohnt und hat darum sehr effizient gepackt und nur das Nötigste mitgenommen. „Was ist daran so unverständlich?“, entgegnet er und legt die unbenutzte Kleidung ordentlich zusammen, bevor er sie im Kleiderschrank verstaut. „Ich war als Steve Rogers in Europa, nicht als Captain America. Außerdem habe ich mich vorher genau belesen, und bei den hohen Sicherheitsvorkehrungen, die heutzutage Standard zu sein scheinen, hätte ich den Schild niemals mit ins Flugzeug nehmen können.“ Steve hatte sich nur ungern von ihm getrennt, doch er weiß, dass er damit das Richtige getan hatte. Trotzdem verschwindet der ungläubige Ausdruck nicht von Clints Gesicht. „Und was hast du gesagt, als du ihn abgegeben hast?“, fragt Barton weiter. „‚Guten Tag, ich bin Captain America, hier ist mein Schild, passen Sie bitte darauf auf‘?“ „In etwa, ja.“ „Unfassbar!“ Clint kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Mein Gott, Rogers, du bist wirklich ein Unikat.“ Steve runzelt die Stirn und blickt auf. „Ich verstehe nicht, wieso dich das so amüsiert.“ „Glaub mir, sobald du erst einmal gemerkt hast, wie die Menschen heutzutage ticken, wirst du es verstehen“, meint Clint. „Zum Glück hast du deinen Schild bei der vermutlich einzigen Bank in New York abgegeben, die noch nicht vollkommen korrupt ist, denn sonst hättest du ihn vielleicht nicht mehr zurückbekommen.“ „Ich finde, du übertreibst etwas“, erwidert Steve stur. „Ich kann nicht glauben, dass die Menschen von heute so schlecht sind.“ „Als ich klein war, wollte ich das auch nicht glauben“, sagt Clint. „Und heute arbeite ich für SHIELD. Was sagt dir das?“ Steve kann ihm keine Antwort darauf geben, und der andere schenkt ihm nur ein schiefes Lächeln und verlässt dann den Raum. *~*~* Zwanzig Minuten später hält Steve es nicht mehr in seinem Zimmer aus und geht in die Küche, um etwas zu essen. Er hat nicht wirklich Hunger – das Essen im Flugzeug war zwar scheußlich gewesen, aber Steve stammt noch aus einer Zeit, in der man eine warme Mahlzeit nicht verschmäht hat – doch er weiß nicht, was er sonst machen soll, und er hofft, vielleicht einen seiner Mitstreiter dort anzutreffen. Banner hatte sich mit einer Entschuldigung in sein Labor zurückgezogen, nachdem sie angekommen waren, aber Clint treibt sich sicher noch irgendwo im Gebäude herum, ganz zu schweigen von Tony Stark. Es ist jedoch niemand da, und so gießt Steve sich ein Glas Milch ein und nimmt sich einen Apfel und stellt sich dann ans Fenster, um die Aussicht zu genießen. Vor seiner Reise hat er oft hier gestanden und von der Spitze des Stark Towers aus das moderne New York bewundert. Und obwohl Tony ihm dabei jedes Mal einen amüsierten Blick zugeworfen hat, als er die Küche betrat, hat er nie etwas gesagt und sich jeglichen Kommentar verkniffen, wofür Steve ihm dankbar gewesen war. Während er einen Schluck von seiner Milch nimmt, meldet sich plötzlich eine leise, unaufdringliche Stimme mit britischem Akzent zu Wort. „Guten Tag, Captain Rogers. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Mr. Stark und die anderen haben mir ja schon so viel von Ihnen erzählt.“ Steve dreht sich überrascht um, doch es ist niemand zu sehen. „Wer ist da?“, fragt er misstrauisch und stellt das Glas auf den Tisch. „Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie so überrumple, Sir, ich wollte Sie ganz gewiss nicht erschrecken“, fährt der fremde Sprecher fort, dessen Stimme aus der Wand oder der Decke zu kommen scheint. Aber so sehr Steve auch Ausschau danach hält, er kann keine Lautsprecher entdecken. „Keine Sorge, das werde ich, wenn du dich zu erkennen gibst“, erwidert er ruhig, obwohl ihm die ganze Sache langsam unheimlich wird. „Das würde ich gerne, Sir, aber ich befürchte, das ist nicht möglich.“ „Warum?“, verlangt Steve zu wissen. „Weil ich keine physische Form habe, Sir“, entgegnet die Stimme geduldig. „Mein Name ist JARVIS, ich bin die künstliche Intelligenz dieses Hauses. Mr. Stark hat mich erschaffen, und ich arbeite schon seit vielen Jahren für ihn.“ „Stark hat dich... erschaffen?“ Die Liste der kuriosen Dinge, denen Steve seit seinem Erwachen begegnet, scheint nie enden zu wollen. „Ja, Sir. Leider hat er das neue Sicherheitssystem des Towers inklusive meiner Wenigkeit erst nach Ihrer Abreise installiert, sonst hätte ich bereits früher Ihre Bekanntschaft machen können, Captain Rogers.“ „... ah“, macht Steve und denkt angestrengt nach. „Das heißt, du bist eine Art... Computer? Ist das das richtige Wort?“ „Nicht ganz, Sir“, erwidert JARVIS höflich. „Aber es kommt dem, was ich bin, schon sehr nahe.“ „Ich verstehe“, sagt Steve, wenn auch mehr aus Gewohnheit, denn er hat eigentlich keine Ahnung, wovon JARVIS spricht. Aber er scheint nett zu sein, und Steve will seine Gefühle nicht verletzen... oder seine Schaltkreise, oder wie auch immer man das bei einem Computer bezeichnen soll. „Und worin genau besteht deine Aufgabe?“, fragt er dann. „Ich bin das zentrale Sicherheits- und Überwachungssystem des Towers, Sir. Ich protokolliere alles, was in diesem Gebäude vor sich geht, und kontrolliere und reguliere zudem den Großteil der elektronischen Anlagen. Wann immer Sie etwas brauchen oder Hilfe benötigen, zögern Sie bitte nicht, nach mir zu rufen. Ich bin in jedem Zimmer installiert und stets zu Ihren Diensten.“ „Das ist, uhm, großartig“, sagt Steve, dem die Tatsache, immer und überall von JARVIS beobachtet zu werden, alles andere als behagt. Stark mag es gewohnt sein, tagtäglich von seinen Maschinen umgeben zu sein, aber Steve gefällt es nicht, so überwacht zu werden. „Bitte verzeihen Sie mir die Aufdringlichkeit, Sir, aber ich entnehme Ihrer stockenden Atmung und beschleunigten Herzfrequenz, dass all diese Informationen Sie im Moment etwas überfordern“, teilt JARVIS ihm mit. „Bitte glauben Sie mir darum, wenn ich sage, dass ich Sie in Zukunft nicht mit meiner Anwesenheit belästigen werde, wenn Sie es nicht wünschen. Sie werden bald nicht mehr bemerken, dass ich überhaupt existiere.“ Steve atmet mehrmals tief durch, in der Hoffnung, dass sich sein Herzschlag wieder etwas beruhigt. Na gut, vielleicht ist diese ganze Sache ja doch nicht so schlimm, wie er anfangs dachte. JARVIS ist nur ein Computer, der dazu programmiert wurde, den Bewohnern des Towers zu helfen. Mehr noch, er wurde von Tony erschaffen, und Steve glaubt nicht, dass der andere Mann mutwillig etwas installieren würde, das die Sicherheit seiner Freunde gefährden könnte. „Danke, JARVIS“, entgegnet er schließlich, und fügt dann schnell hinzu: „Ich meine: danke für deine Hilfe. Ich bin mir sicher, dass ich sie noch oft in Anspruch nehmen werde.“ „Es soll mir eine Ehre sein, Ihnen weiterzuhelfen, Sir.“ Und das war’s, denkt Steve, während er seinen Apfel isst. Du hast soeben Freundschaft mit einem künstlichen Verstand geschlossen. Willkommen in der Zukunft. Er hat gerade sein Glas abgewaschen und ordentlich zurück in den Schrank gestellt, als Tony Stark die Küche betritt. „Steve!“, ruft er erfreut aus. „Wunderbar! Endlich ein vierter Mitspieler für unsere Mario-Kart-Abende! Clint hat sich schon beschwert, dass Pepper so selten Zeit hat.“ „Ich habe keine Ahnung, wovon du spricht, aber ich freue mich auch, dich zu sehen“, erwidert Steve und lacht, und dann umarmen sie sich für einen Moment. „Wow. Du bist wirklich gekommen“, meint Tony, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst haben, und fährt sich grinsend mit einer Hand durch die Haare. „Ich hatte schon Angst, du würdest meine Einladung nicht annehmen.“ „Einladung?“ Steve hebt eine Augenbraue. „Du hast mir ein Flugticket geschickt, Tony. Für mich war das eine deutliche Aufforderung.“ „Ach, komm“, winkt Tony ab und geht dann zur Espressomaschine, um sich einen Kaffee zu machen. „Als könnte ich Captain America vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat.“ „Nun ja, du hattest mich bei unserer letzten Unterhaltung gebeten zu kommen, also bin ich gekommen“, erwidert Steve. Dann wird seine Stimme etwas leiser. „Außerdem gab es in Europa nichts mehr, wofür es sich gelohnt hätte, zu bleiben.“ Tony wirft ihm einen Blick zu, doch er sagt nichts, aber das ist okay, denn Steve erwartet auch keinen Kommentar. Stattdessen wechselt er das Thema: „Aber genug zu mir... Was hast du in den letzten Wochen so gemacht, Tony? Bruce hat mir erzählt, du hast viel zu tun.“ Und wenn er sich die dunklen Ringe unter Tonys Augen und sein wirres Haar ansieht, dann fällt es Steve auch nicht schwer, das zu glauben. „Oh ja, sehr viel“, meint Tony und nippt an seinem Kaffee. Seine Augen leuchten. „Ich arbeite gerade an einer neuen Version des Iron Man. Einer, mit der ich auch im Weltraum überleben und arbeiten kann, ohne dass gleich alle Systeme versagen. Du weißt schon, falls sich mal wieder ein Wurmloch öffnet oder so.“ Steve denkt an den Moment zurück, als Tony im Portal der Chitauri verschwand und die Bombe kurz darauf auf der anderen Seite detonierte, und ihm wird plötzlich ganz anders. Er hat in seinem Leben schon vieles erlebt, doch dieser ungewisse Moment, in dem er zu dem Loch im Himmel emporgestarrt und gebetet hatte, dass Tony es doch noch schafft, dass er nicht tot ist, war die mit Abstand nervenaufreibendste halbe Minute seines Lebens gewesen. Er hätte es sich nie verziehen, wenn Tony an jenem Tag gestorben wäre und Steve keine Möglichkeit mehr gehabt hätte, sich bei ihm zu entschuldigen und ihm zu sagen, dass er sich in ihm geirrt hat, und dass Tony zwar nervtötend und arrogant und unausstehlich sein mag, aber dass er das Herz eines Helden hat. „Sir“, meldet sich auf einmal JARVIS zu Wort. „Meinen Berechnungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten fünf Jahren von einer außerirdischen Lebensform angegriffen werden und Sie im Weltraum operieren müssen, derzeit bei 0,1563%, weshalb ich eine Modifikation wie diese nicht für sinnv-“ „Danke für deinen Input, Darling“, unterbricht ihn Tony. „Aber mir ist alles, was über 0% liegt, zu viel, und ich will auf jedes mögliche Szenario vorbereitet sein, egal wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass es jemals eintrifft.“ „Aber Sir-“ „Shush!“ macht Tony. „Aus! – Ehrlich, JARVIS, mein Teuerster, wir haben diese Diskussion schon zwanzigmal durchgekaut und ich sage dir: ich bleibe bei meinem Entschluss.“ Dann scheint ihm wieder einzufallen, dass sie nicht allein sind. „Oh, hey, Steve, kennst du eigentlich schon JARVIS? Wenn nicht: Steve, das ist JARVIS. Er ist mein Mädchen für alles. JARVIS, das ist Steve. Er ist unser, äh, Steve. – Seid nett zueinander, Kinder.“ Steve kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, und ihm wird in diesem Moment bewusst, wie sehr er Tonys zerstreute Art zu reden vermisst hat, auch wenn er manchmal kein Wort von dem versteht, was der andere sagt. „Ich hatte bereits die Ehre, die Bekanntschaft von Captain Rogers zu machen, Sir“, sagt JARVIS. „Tatsächlich?“, fragt Tony und Steve nickt. „Na, das ist doch wunderbar! Dann kennen sich ja jetzt alle.“ Er trinkt seinen Kaffee aus und füllt sich neuen nach, dann winkt er Steve, ihm zu folgen. „Wo hast du deine Sachen untergebracht, wenn ich fragen darf?“ „In meinem alten Zimmer“, antwortet Steve, und macht eine verwirrte Miene, als Tony ein missbilligendes „Tss!“ von sich gibt. „Tut mir leid, wenn ich voreilig war“, entschuldigt er sich. „Ich weiß, ich hätte dich zuerst fragen sollen...“ Jetzt ist es an Tony, ein verwirrtes Gesicht zu machen. „Wovon redest du?“ Dann versteht er, und er schüttelt den Kopf und lacht. „Unsinn, Steve, es geht doch nicht um dein altes Zimmer! Ich dachte, ich hätte deutlich klar gemacht, dass der Avengers Tower von nun an euch allen zur Verfügung steht und du hier wohnen kannst, so lange du willst. ‚Mi casa es tu casa!‘ – Nein, worauf sich meine Äußerung bezog war die Tatsache, dass die Reparaturen beendet sind und das Penthouse fertiggestellt ist und von nun an jeder von euch seine eigene Suite hat, du musst also nicht weiter in der Besenkammer wohnen.“ Steve weiß nicht, ob er Tony darauf hinweisen soll, dass seine „Besenkammer“ größer ist als die Wohnung, in der er früher mit seiner Mutter gelebt hat, aber er lässt es dann doch lieber bleiben, denn Tony hätte nicht gewusst, was er darauf erwidern soll, und Steve will nicht, dass er sich wegen seiner Bemerkung schlecht fühlt. Die nächste Stunde verbringen sie damit, einen Rundgang durch die oberen Etagen des Gebäudes zu machen, das von nun an das offizielle Hauptquartier der Avengers sein wird. Tony zeigt ihm ihre neuen Unterkünfte, und Steve staunt nicht schlecht, als er durch die Zimmer der Wohnung geht, die in Zukunft ihm gehören soll. Noch nie in seinem Leben hat er so viel Platz für sich allein gehabt. „Keine Sorge, wenn du dich darin verläufst, ruf einfach nach JARVIS, er wird dich wieder hinausführen“, meint Tony, als er Steves Gesicht sieht, und grinst. Als nächstes zeigt er ihm die Räumlichkeiten, die allen Avengers gleichermaßen zur Verfügung stehen sollen. Die Küche und das Wohnzimmer kennt Steve bereits von seinem letzten Aufenthalt. Hinzugekommen sind ein Fitnessraum, eine Trainingsarena, ein Schwimmbad, ein kleines Kino („Warum Unsummen für einen Flachbildfernseher ausgeben, wenn eine Leinwand es auch tut?“, sagt Tony schulterzuckend. „Außerdem hat ein Kino mehr Stil.“), ein mit Stimmerkennungsmechanismus gesicherter Raum für ihre Ausrüstung, eine Werkstatt für Reparaturen und ein Hangar für den Quinjet im Keller, den sie zwar nicht besuchen, der mit dem Fahrstuhl aber in zwanzig Sekunden zu erreichen ist, wie Tony ihm mitteilt. Die Bauarbeiten an all diesen Räumen sind größtenteils abgeschlossen, nur die Trainingsarena befindet sich noch im Rohbau. „Und hier kommst du ins Spiel“, sagt Tony und nickt ihm zu. „Du bist von uns allen derjenige mit der größten Kampferfahrung, und du siehst am ehesten die Fehler, die wir machen. Deshalb möchte ich dich darum bitten, einen Trainingsplan zu erstellen, mit dem wir an unseren jeweiligen Schwächen arbeiten können. Was auch immer du an Übungsgeräten brauchst, sag es mir, und ich werde es beschaffen.“ Er denkt kurz nach. „Es sei denn, du willst eine Fallgrube mit Krokodilen drin, da müsste ich mich erst mal erkundigen, ob der Tierschutz das genehmigt...“ Steve schüttelt lächelnd den Kopf, dann schreitet er die Trainingsarena einmal der Länge nach ab. Der Raum ist groß, sehr groß, und Steve teilt ihn gedanklich schon mal in verschiedene Areale ein. Parkour-Bereich dort drüben, Schießstand hier... oh ja, und ein Boxring kann sicher auch nicht schaden. Ihr Team besteht aus sehr speziellen Leuten mit sehr speziellen Fähigkeiten, und für jeden eine Trainingsmethode zu finden, die ihn nicht über- oder unterfordert und die gleichzeitig abwechslungsreich ist, wird nicht leicht werden, das erkennt Steve schnell. Aber er hat sie alle im Kampf gesehen, und jeder, der nicht Halbgott oder großes, grünes Wutmonster ist, kann definitiv noch Training gebrauchen. Er dreht sich zu Tony um und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich denke, mir werden ein paar Sachen einfallen“, versichert er ihm. „Sehr schön“, meint Tony zufrieden. „Und ich kann dir jetzt schon versprechen, dass wir hier noch viel Zeit miteinander verbringen werden“, fährt Steve fort. Der andere Mann blinzelt. „Was?“ Steve seufzt. „Tony, mit deiner Rüstung bist du so gut wie unbesiegbar, das haben wir alle gesehen. Aber du kannst dich nicht immer auf deine Rüstung verlassen. Du magst zwar der Klügste von uns sein-“ „Ha! Endlich jemand, der es zugibt.“ „- aber gerade weil du der Klügste bist und wir alle auf dich angewiesen sind, ist es wichtig, dass du dich auch verteidigen kannst, wenn dir deine Rüstung mal nicht zur Verfügung steht“, fährt Steve unbeeindruckt fort. „Und darum werde ich dich persönlich im Nahkampf unterrichten, bis du jede Angriffsbewegung und jede Abwehrhaltung im Schlaf beherrschst.“ „Oh“, sagt Tony und seufzt dann. „Mit dir kann man echt keinen Spaß haben, oder?“ Steve runzelt die Stirn. „Tony, das ist wirklich wichtig. Ich will nicht, dass-“ „Steve, ich hab’s doch nicht so gemeint“, unterbricht ihn der andere und lächelt. „Mir ist klar, dass das wichtig ist, und es freut mich, dass du dir so viele Gedanken darüber machst.“ Dann wendet er sich ab. „Na gut, der Rundgang ist an der Stelle erst mal beendet“, sagt er. „Wir haben zwar die Labore ausgelassen, aber die sind noch immer da, wo sie das letzte Mal auch schon waren. – Lust mitzukommen?“ „Ich, äh...“ „Weil ansonsten werde ich dich für den Moment erst mal verlassen. JARVIS hat in der letzten Stunde ein paar Systemtests für mich durchgeführt, aber er müsste jetzt damit fertig sein, und ich muss noch dringend die Iron-Man-Software an das neue Modell anpassen, und das ist eine sehr langweilige Arbeit, das kann ich dir versichern.“ „Nun, ich...“ Steve zögert. „Ich will dich nicht bei deiner Arbeit stören, vor allem nicht bei etwas so wichtigem.“ „Unsinn, du störst mich nicht“, erwidert Tony. „Das Betriebssystem zu programmieren ist nicht schwer, es dauert nur sehr lange. Und es ist nett, sich bei der Arbeit mal mit jemand anderem zu unterhalten, als mit JARVIS – nichts für ungut, JARVIS – also, was sagst du?“ Tony sieht ihn an und seine braunen Augen leuchten, und Steve bringt es nicht übers Herz, nein zu sagen, also nickt er und lächelt. „Sehr gerne.“ *~*~* Tonys Werkstatt ist noch chaotischer, als beim letzten Mal, als Steve hier war, und er traut sich nicht, mehr als fünf Meter weit in den Raum hineinzugehen, aus Angst, auf irgendetwas draufzutreten. Überall stehen Tische und Regale, auf denen sich Monitore und Konstruktionszeichnungen und Bauteile von Maschinen stapeln, von denen Steve nicht einmal den Bruchteil benennen könnte, geschweige denn erraten, wozu sie überhaupt dienen. Doch Tony bewegt sich mit der gleichen Sicherheit durch das Chaos, wie ein erfahrender Kapitän durch gefährliche Untiefen auf See, und bevor Steve sich versieht, ist er bereits auf der anderen Seite des Raumes angelangt, wo an zahlreichen Ketten und Kabeln die Iron-Man-Rüstung von der Decke hängt. Zögerlich folgt Steve ihm, wobei er bei jedem Schritt genau aufpasst, wo er seinen Fuß hinsetzt. „Tadaaa!“, ruft Tony und breitet voller Stolz die Arme aus. „Na, was sagst du zu meinem neuen Baby?“ Steve, der ihn mittlerweile auch erreicht hat, geht langsam um den Anzug herum und ihm fallen sofort ein paar Unterschiede auf. „Die Panzerung ist dicker“, stellt er fest. „Und das Material wirkt stabiler.“ „Gut beobachtet.“ Tony nickt anerkennend. „Wie gesagt, ich will sie für den Raumflug ausstatten.“ „Aber wirkt es sich nicht auf deine Reaktionsgeschwindigkeit aus, wenn die Rüstung so massig ist?“, fragt Steve. „Etwas, ja“, erwidert der andere. „Darum habe ich die Mechanik an den Gelenken etwas verfeinert, sie reagiert nun besser und schneller, als vorher, das gleicht das Ganze wieder aus.“ „Ich verstehe...“ Steve streckt die Hand aus und berührt die Brustplatte des Panzers an der Stelle, an der sich für gewöhnlich der ARC-Reaktor befindet. „Die Fassung ist anders“, stellt er fest. „Japp“, erwidert Tony. „Damit er den Bedingungen im luftleeren Raum standhält, habe ich eine neue und etwas widerstandsfähigere Version des ARC-Reaktors entwickelt. Leider ist sie auch etwas größer, darum musste ich die Rüstung entsprechend anpassen...“ Er klopft sich mit den Fingerknöcheln gegen die Brust, und Steve kann ein leises Klimpern hören. Er wirft Tony einen Blick zu und sieht den Reaktor in einem schwachen blauen Licht unter seinem Hemd leuchten. Abgesehen von dem Moment nach ihrem Kampf gegen die Chitauri, in dem Tony reglos am Boden gelegen hatte und Steve dachte, sie hätten ihn für immer verloren, hat er ihn noch nie aus der Nähe gesehen. Tony bemerkt seinen Blick, und als könnte er seine Gedanken lesen, fängt er auf einmal an, sein Hemd aufzuknöpfen. „Nur keine Scheu“, sagt er und lächelt. „Du kannst ihn gerne mal anfassen.“ Steves Wangen werden rot, denn Tony sagt solche Dinge immer in einem Tonfall, der sie zweideutiger klingen lässt, als sie eigentlich gemeint sind. Langsam streckt er die Hand aus und berührt mit den Fingerspitzen vorsichtig das dicke Glas, das den Reaktor schützt. Er spürt es unter seinen Fingern sacht vibrieren und fragt sich, wie es wohl ist, sein ganzes Leben lang mit solch einer Apparatur im Körper umherzulaufen, zu essen, zu duschen, zu schlafen... Er kann es sich nur schwer vorstellen. „Er ist kühl“, stellt er dann erstaunt fest. „Ich dachte, er wäre... nun ja... wärmer.“ „Der ARC-Reaktor ist ein Kaltreaktor“, erklärt Tony, während er sein Hemd wieder zumacht. „Er basiert auf einer Technologie, die sich in den meisten Ländern der Welt noch im Entwicklungsstadium befindet. – Selbst Amerika wäre noch Jahre davon entfernt, wenn ich nicht so ein gottverdammtes Genie wäre.“ Er grinst. Steve schüttelt den Kopf über diese Bemerkung. „Bescheidenheit ist wirklich nicht deine Stärke, oder?“ „Und macht nicht genau das auch meinen besonderen Charme aus?“, erwidert Tony und schenkt ihm ein Lächeln, das es Steve schwer macht, wirklich böse auf ihn zu sein. Dann lässt sich Tony lässig in seinen Drehstuhl fallen und greift nach dem Tablet-PC auf seinem Schreibtisch. Direkt neben ihnen leuchtet in der Luft auf einmal ein virtuelles Display auf, und bald rasen Zahlen und Buchstaben und Symbole in atemberaubender Geschwindigkeit darüber, als Tony anfängt zu tippen. Fasziniert beugt sich Steve über Tonys Schulter und sieht dabei zu, wie seine Finger über die Tastatur fliegen. Und erst in diesem Moment wird ihm zum ersten Mal wirklich bewusst, dass Tony tatsächlich ein Genie ist. Es ist schwer zu glauben, wenn man ihn in der Öffentlichkeit erlebt oder seine Gespräche mit anderen Menschen mit anhört. Man vergisst dabei schnell, dass Tony bereits als kleines Kind Maschinen zusammengeschraubt hat, dass er schon mit fünfzehn an einer der renommiertesten Universitäten Amerikas studiert hat und dass er aus einem Haufen Gerümpel seine erste Iron-Man-Rüstung gebaut hat. Doch hier in seiner Werkstatt mit den überall herumliegenden Schrauben und alten Platinen und Motoren – erst an diesem wohl einzigen Ort auf der Welt, an dem Tony ganz er selbst sein kann – erkennt Steve auf einmal, was für ein einzigartiges Genie hinter seiner Milliardär-Playboy-Wohltäter-Fassade steckt. Und sein Respekt vor Tony Stark ist größer, als je zuvor. *~*~* Es bereitet Tony tatsächlich keine Schwierigkeiten, sich gleichzeitig mit Steve zu unterhalten und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, wie der andere schnell merkt. Steve, der aus einer Zeit stammt, in der ein einfacher Computer noch ein halbes Zimmer eingenommen hat, ist beeindruckt von den komplizierten Programmen, die Tony schreibt. Er stellt ihm hin und wieder Fragen über seine Arbeit, und Tony versucht ihm auf leicht verständliche Art zu erklären, was ein Betriebssystem ist und wie es funktioniert, wie das Interface des Iron Man aufgebaut ist und was für Änderungen er beim neuen Modell vornehmen will. Steve nickt, obwohl er nur die Hälfte davon versteht, aber er prägt sich das, was er begreift, gut ein, denn eines Tages wird dieses Wissen vielleicht noch von Nutzen sein. Dann stellt Tony ihm seine Roboter vor, und Steve lächelt über die fast schon väterlich-gutmütige Art, mit der der andere Mann Dummy behandelt, egal, wie tollpatschig sich der Roboter manchmal auch anstellen mag. „Er war mein erster, musst du wissen“, erzählt Tony mit nostalgischer Miene. „Er hat mich begleitet, seitdem ich ein Teenager war. Klar, aus heutiger Sicht mag er primitiv und hoffnungslos veraltet erscheinen, aber ich bring’s einfach nicht übers Herz, ihn zum Altmetall zu werfen.“ Dummys Greifhand öffnet und schließt sich mehrmals schnell hintereinander, was wie ein nervöses Blinzeln aussieht, und Tony lächelt und tätschelt ihm beruhigend den „Kopf“. „Keine Sorge, Kumpel, ich gebe dich schon nicht weg. Aber wehe, du stößt noch mal meine Kaffeetasse um, dann gibt es eine Woche lang kein Schmieröl mehr, hast du verstanden?“ Dummy lässt traurig seinen Greifarm sinken, und der Anblick ist so herzerweichend, dass Steve fast schon Mitleid mit dem Roboter bekommt. Nach fast vier Stunden hat Tony seine Arbeit schließlich beendet und wendet sich seiner Rüstung zu, um das neue Betriebssystem auf den internen Datenspeicher zu überspielen. Dabei fallen ihm noch mehrere kleine Fehler in der Mechanik auf, und er bewaffnet sich mit einem Schraubenzieher, um sie zu korrigieren. Da diese Art von Feinarbeit seine volle Konzentration erfordert und Steve ihn dabei nicht stören möchte, entschuldigt er sich bald und kehrt in den Wohnbereich zurück. Dabei trifft er Miss Potts, die soeben von der Arbeit heimgekehrt ist. Steve ist ihr bisher erst wenige Male begegnet, und das meistens nur für einen kurzen Moment, weshalb er bislang noch keine Gelegenheit hatte, sich mit ihr zu unterhalten. Pepper hat gerade ihre Schuhe ausgezogen und es sich mit einem Glas Wein in der Hand auf der Couch bequem gemacht, als Steve das Wohnzimmer betritt. Überrascht sieht sie auf. „Oh, hallo Steve!“, sagt sie mit einem müden Lächeln. „Tony hat mir erzählt, dass du kommst. Schön, dass du wieder da bist!“ „Die Freude ist ganz meinerseits, Miss Potts“, sagt er, und deutet eine Verbeugung an. „Und ich möchte mich noch einmal dafür entschuldigen, dass ich Sie vor ein paar Tagen nachts aus dem Schlaf gerissen habe, das war rücksichtslos von mir.“ „Ach, mach dir darum keine Gedanken“, winkt sie ab. „Und bitte, nenn mich doch Pepper. Das tun alle anderen hier auch.“ „Na gut“, erwidert Steve und lächelt. „... Pepper.“ Er setzt sich zu ihr auf die Couch, und sie unterhalten sich über ihren Tag, und nach einer Weile auch über Peppers Arbeit und Steves Reise. Pepper ist klug und humorvoll und ihm auf Anhieb sympathisch, und Steve begreift schnell, wieso sie Tony so wichtig ist. Bevor Tony die Avengers getroffen hat, war Pepper die einzige Verbindung zwischen ihm und dem Rest der Welt. Sie war eine der wenigen Personen, die seine verdrehte Art zu denken wirklich verstanden hat, und die ihm stets dabei geholfen hat, einen halbwegs seriösen Eindruck in der Öffentlichkeit zu machen. Sie ist seine Assistentin, seine Managerin und gleichzeitig seine beste Freundin, und sie hält zu ihm, egal, wie exzentrisch er sich manchmal auch aufführt. Steve ist beinahe neidisch auf Tony, denn Pepper ist genau die Art von Freundin, die er sich immer gewünscht hat, was vielleicht auch daran liegt, dass sie ihn in vielerlei Hinsicht an Peggy erinnert. Zumindest vermutet er, dass das der Grund ist, weshalb es ihm so leicht fällt, sich mit ihr zu unterhalten, denn Frauen sind für ihn immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Bevor sie sich versehen, ist es schon später Abend, und erst, als sie ein leises Räuspern von der Tür her hören, sehen sie von ihrem Gespräch auf. Tony steht im Türrahmen, eine Schweißerbrille auf dem Kopf, und sieht sie an. „Freut mich zu sehen, dass ihr zwei euch so gut versteht“, sagt er und grinst. „Sollte ich mir Sorgen machen?“ „Hey, Tony“, begrüßt ihn Pepper und steht auf, um ihm einen Kuss zu geben. Dann rümpft sie die Nase, einen missbilligenden Ausdruck auf dem Gesicht. „Tony, wie lange warst du heute wieder in der Werkstatt?“ Tony nimmt die Brille ab und fährt sich mit der Hand durch die verschwitzten Haare, wobei er Steve über Peppers Schulter hinweg ein schiefes Lächeln zuwirft. „Und was ist das – klebt dir etwa noch Motoröl an der Wange?“ Pepper schüttelt den Kopf. „Oh nein, mein Lieber, so läufst du mir nicht rum. Komm, ab unter die Dusche.“ „Nur, wenn du mitkommst“, sagt Tony. „Das hatte ich vor“, erwidert Pepper, und Tony grinst. Sie nimmt ihn an der Hand und zieht ihn in Richtung Flur. Dort dreht sie sich noch einmal zu Steve herum und wirft ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir leid, dass wir unser Gespräch an dieser Stelle beenden müssen, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht“, sagt sie. „Aber wir können uns gerne nachher beim Abendessen weiter unterhalten, wenn du Lust dazu hast.“ „Gerne doch“, erwidert Steve und nickt. „Ich freue mich schon darauf.“ Pepper schenkt ihm ein Lächeln, dann sind sie und Tony verschwunden. *~*~* Später am Abend stoßen auch Bruce und Clint zu ihnen, und zu fünft sitzen sie dann in der Küche und unterhalten sich beim Dinner und trinken Wein und lachen viel, und es ist der beste Abend, den Steve hat, seitdem sie damals zusammen im Schawarma-Restaurant waren. Und als er später zum Schlafen in sein Zimmer zurückkehrt, fühlt er sich das erste Mal, seitdem er in dieser neuen, hektischen und verwirrenden Zeit aufgewacht ist, fast wieder wie zu Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)