Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 16: Avengers Reloaded ----------------------------- Kapitel 16: Avengers Reloaded Während Natasha deine Wunde mit einer Kompresse verarztet, erkundigst du dich über die Situation. „Wie lange sind die Chitauri schon hier?“ „Seit sechs Stunden ungefähr. Weil das Portal ziemlich lange gebraucht hat um eine stabile Phase zu erreichen, konnten wir früh evakuieren und Hilfe bei der Army anfordern.“ Mit geschickten Fingern klebt sie die Kompresse fest. „Und warum sind die hier? Wegen Loki?“ „Wahrscheinlich.“ Die Russin zuckt mit den Schultern. „Etwas anderes würde nicht viel Sinn machen, oder?“ „Wohl wahr.“ stimmst du zu. „Was ist mit dem Sturm?“ hängst du vorsichtig noch dran. „Hat sich seit zwei Wochen keinen Zentimeter mehr bewegt.“ Die Verbandstasche wird rumgereicht. Schweigend lässt du dir das durch den Kopf gehen, das mit dem Sturm ist ein Glücksfall und dass die Chitauri irgendwann nochmal hier auftauchen würden, ist nicht unbedingt überraschend. „Und wie bekommen wir das Portal wieder zu?“ kurz spähst du über die Barrikade, kannst aber noch keine Chitauri entdecken. „Bruce arbeitet dran, mehr weiß ich auch nicht.“ Antwortet Natasha. Dann tut sich etwas am anderen Ende der Straße, eine ziemlich schlecht gelaunte Meute Chitauri stürmt auf euren Stützpunkt zu, sowohl zu Fuß als auch auf ihren seltsamen Fluggeräten. Sofort fliegen dir die Befehle um die Ohren, jeder Soldat und Agent geht auf seinen Posten und sogar dir drückt man eine Waffe in die Hand, mit der du überhaupt nicht umgehen kannst. Dann beginnt auch schon der Schusswechsel.  Schreiend gehen die Chitauri zu Boden, doch es dauert nicht lange bis auch der erste Soldat getroffen wird. Du legst deine Waffe auf den Boden und kletterst über die Barrikade. Ein paar Leute rufen dir zu, wieder zurück zu kommen, doch keiner unternimmt einen ersthaften Versuch dich aufzuhalten. Der Winter hat bereits begonnen und du spürst wie das kalte Wetter dir zusätzliche Kraft verleiht.  Gerade  willst du von der Barrikade springen, als doch jemand sich entscheidet dich aufzuhalten. „Was zum-?!“ entfährt es dir, als du spürst wie sich eine Hand um deinen Knöchel legt. „Was wird das wenn’s fertig ist?“ fährt Steve dich an. „Wonach sieht es denn aus?“ knurrst du zurück. „Ich werde kämpfen.“ „Und das gefälligst von dieser Seite der Barrikade. Also mach dass du sofort wieder hierrunter kommst!“ „Vergiss es!“ „Eure Beziehungsprobleme sind  ja herzallerliebst.“ Mischt sich jetzt auch noch Clint ein. „Aber ihr blockiert die Sicht.“ Das Kontra liegt dir schon auf der Zunge, als plötzlich auch Natasha dich festhält. „Warte.“    Und keine fünf Sekunden später fliegen die Chitauri in die Luft und eine dunkle Rauchwolke zieht durch die Straße. Wärst du da zwischen gewesen, wäre es dir sicher nicht gut bekommen. Die beiden Hände lösen sich von deinen Knöcheln und du springst von der Barrikade. Es dauert einige Momente bis sich der Rauch verzogen hat, doch schon vorher kannst du die verräterischen Lichtreflektionen sehen. Vor dir, zwischen den Überresten der Chitauri, steht Iron Man, etwas verschrammt, aber seinem  Ego tut das keinen Abbruch. „Du bist also ‚wir‘.“ Lacht er und bricht dir, wie du denkst mit Absicht, bei der Umarmung fast die Rippen. Nachdem er dich los gelassen hat, öffnet sich sein Helm. „Schön, dass du wieder da bist.“ Sein Lächeln ist warm und freundlich, doch keine zehn Sekunden später dreht sich der Wind. Du ziehst den Kopf ein, als er beginnt dich zur Schnecke zu machen. „Was hast du dir eigentlich gedacht?! Einfach so abzuhauen!“ In dem Ton rattert er dieselben Sachen wie bei eurem Abschied herunter und lässt seinem Frust freien Lauf. Vorwürfe kannst du ihm nicht machen, du würdest wahrscheinlich genau so  drauf sein. „Ich hab dich auch vermisst, Tony.“ Sagst du als er fertig ist. Er versucht dich weiter hin böse anzusehen, doch sein Vorsatz beginnt bereits zu bröckeln.  Also dreht er einfach trotzig den Kopf weg. Währenddessen haben sich auch die anderen und einige Soldaten, die die Umgebung sichern, eingefunden. „Wurde ja auch mal Zeit, dass du hier aufschlägst.“ Meinte Natasha. „Deine Solotouren sind wirklich unnötig.“ Zustimmendes Nicken von Clint und Steve. Tony hingegen grinst nur. „Wenn ihr meine Hilfe so dringend braucht, ihr wisst wo ihr mich findet.“ Keiner sah wirklich amüsiert aus. Das hast du wirklich vermisst. Diese kleinen, total überflüssigen, Stichelleien von Tony und die völlig unnötigen Streitigkeiten. Von den bissigen Bemerkungen auf Seiten Natashas ganz zu schweigen. Ja, hier gehörst du hin. Nicht in ein kleines Vorstadtrestaurant oder in ein Hotel irgendwo in Alaska, nein, du gehörst genau zu diesem verrückten Haufen von erwachsenen Kleinkindern und Streithähnen. Superhelden sind wohl auch nur Menschen. Ein Lächeln stielt sich auf deine Lippen und du siehst ihnen noch etwas beim Streiten zu. Nach einigen Minuten entscheidet sich dann doch jemand dazu, diesen Streit zu beenden. „Schluss jetzt. Wir haben besseres zu tun, als uns hier wegen Nichtigkeiten in die Haare zu kriegen.“ Unterbricht Rogers Natasha und Tony. „Wir streiten nicht, Cap, wir tauschen lediglich nette Wörter aus.“ Widerspricht Stark. Black Widow schüttelt nur den Kopf. „Steve hat recht, wir sollten weiter.“ Mischst du dich jetzt auch mal ein. „Ich denke, die anderen könnten bestimmt ein paar Hände gebrauchen.“ Gebrummel geht durch die Runde. „Und Fury macht uns wahrscheinlich die Hölle heiß, wenn wir noch weiter rumtrödeln.“ Die Ergänzung zeigt die gewünschte Wirkung. Ihr macht euch wieder auf den Weg. Tony fliegt schon mal vor, der Angeber. Der Rest von euch ist im Laufschritt unterwegs. Natasha und Clint laufen vorweg, dann kommst du und direkt hinter dir ist Steve. Irgendwo laufen auch noch ein paar Soldaten und Agents mit. Trotzdem dauert es geschlagene 15 Minuten bis ihr nicht nur Thors Blitze, sondern auch ihn selber sehen könnt. Alle, die eine Pistole oder andere Schusswaffe haben, gehen in Deckung und schießen auf die Chitauri, während der Captain und du mitten in die Menge lauft. Diesmal schaffst du es keine nähere Bekanntschaft mit der Faust eines Aliens zu machen. Dafür machen mehrere die Bekanntschaft mit deiner.  Gerade hast du einen weiteren tiefgefroren, als ein seltsamer Schrei durch die Straße hallte. Verwirrt siehst du dich um. „Was war das?“  Bevor dir jemand antworten kann, kommt deine Antwort um die Ecke, einer dieser riesigen Chitauri-Wale. Und er hat genau Kurs auf euch genommen. „Scheiße!“ fieberhaft überlegst du was du tun sollst. Hier herrscht gerade Vollbeschäftigung, da kann keiner dieses abartige Fischding gebrauchen. Du musst ihn aufhalten, aber alleine wird das kaum klappen. In dem ganzen Getümmel kannst du die anderen nicht finden und hören könnten sie dich sicher auch nicht. Gerade willst du an dein Headset anmachen, als ein Alien dich zu Boden reißt. Schmerzhaft schlägst du mit deinem Kopf auf den Asphalt, dein Headset verschwindet zwischen Füßen und Staub. Kurz kneifst du die Augen zusammen und als du sie wieder aufmachst, siehst du in eine Waffenmündung. Schon zum zweiten Mal heute. Schnell packst du den Lauf der Waffe, ziehst daran, sodass sein Träger näher zu dir kommt, dann bohrst du ihm deine, in Eiszapfen umfunktionierte, Finger in den Hals. Mit einer Mischung aus Schmerz und Überraschung schreit er auf. Er packt deinen Arm und reißt das Eis aus seinen Hals, worauf die eine Ladung Alienblut ins Gesicht spritzt. Dann taumelt er ein bisschen und schließlich geht dein Angreifer tot zu Boden. Für einen Moment bleibst du geschockt liegen. Dein Blut rauscht laut in deinen Ohren, das Kampfgetümmel verschwindet im Hintergrund. Dein Blick klebt auf der größer werdenden Blutlache des Chitauri. Und genau in diesem Augenblick wird dir erst wirklich bewusst, was du hier tust. Du tötest. Vorher hast du immer versucht auf Entfernung zu bleiben, mit deinem Eis zu kämpfen, nichts zu nah an dich zu lassen. Sauber zu bleiben. Doch jetzt hast du jemanden auf nächster Entfernung umgebracht. Und obwohl es nicht viel anderes ist,  als das was du schon die ganze Zeit machst, fühlte es sich komplett anders an. Ist es das Blut, was die ganze Situation so erschreckend real macht? Bei Schlägereien hat dich das auch nie gestört. Jemand packt dich am Arm und zieht dich unsanft auf die Beine. Du siehst dein Gegenüber an, doch erkennst nicht wer es ist. Das Rauschen wird unerträglich. „ _(N/N)_, kommen Sie sofort zurück auf den Boden! Für Tagträume haben wir keine Zeit!“ fährt dich die Stimme an. Und plötzlich bist du wieder da. Als sei ein Luftballon geplatzt. Vor dir steht Fury. „Verzeihen Sie.“ Meinst du und schüttelst den Kopf um die Gedanken zu vertreiben.  Doch sie bleiben da, ganz hinten in deinem Kopf. Der Director sieht dich mit einem Blick an, den du nicht ganz deuten kannst. „Alles in Ordnung mit Ihnen?“ seine Stimme ist streng wie immer, aber doch anders, auf eine seltsame Art und Weise sogar besorgt. Du nickst kurz. „Ja, ich … ich muss mich nur kurz sammeln.“ „Gut, aber machen Sie es kurz, sonst müssen wir sie nachher vom Boden aufsammeln. In Stücken!.“ Wieder nickst du, dann verschwindet Fury auch schon im Getümmel. Tief ein- und ausatmen. Im selben Moment schlägt der Wal in das Gebäude neben dir. Und eine Explosion reißt das Selbige in Stücke.  Die umherfliegenden Trümmer treffen einige Chitauri auf ihren fliegenden Jet-Skis, die daraufhin ebenfalls zu gefährlichen Wurfgeschossen werden. Der obere Teil des Gebäudes stürzt auf die Straße. Da siehst du sie, zwei Soldaten. Einer liegt auf dem Boden, hält sich das rechte Bein, der andere versucht ihn hoch oder zumindest weg zu ziehen. Sie werden sterben. Dein Gehirn und jedes Fünkchen Selbsterhaltungstrieb protestieren, als du deine Beine zwingst, zu ihnen zu laufen anstatt weg zu rennen. Warum tust du das?! Fragst du dich selbst, die beiden gehen dich nichts an. Doch das tun sie. Du bist bei den Avengern, bist ein Superheld. Und Helden retten Menschen, oder nicht? Schlittern kommst du bei den beiden zum stehen und hebst die Arme. Natasha hatte gesagt, du sollst nicht so kleinkariert denken. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt damit anzufangen, oder? Mit ungebremster Wucht schlagen die Trümmer gegen deine Eiskuppel. Sie ist gerade groß genug, dass du darin stehen kannst und breit genug, dass ihr drei euch etwas bewegen könnt. Deine Hände stützen die Kuppel, jeder Riss wird sofort repariert, das ungeheure Gewicht zwingt dich in die Knie. Mit großen Augen sehen dich die beiden Soldaten an. Es ist dunkel. Jeder Teil deines Körpers schreit vor Schmerz und Anstrengung. Etwas Warmes läuft über deine Lippe hinunter zum Kinn. Kurz siehst du nach unten und kannst bereits erste Blutstropfen auf dem Boden sehen. Große Klasse. „Kann einer mal was Hilfe holen?“ reißt du die beiden aus ihrer Starre. „Das Ding wird nicht leichter.“ Sofort nicken die beiden und der Unverletzte beginnt in seiner Tasche zu kramen. Du erkennst einen der beiden, der verletze ist einer von deinem ersten Begrüßungskomitee, der von seinem Commander angeschnauzt worden ist.  Schnell hat der andere das Funkgerät gefunden und versucht jemanden zu erreichen. „Hier spricht Jackson, Team Delta-Zeta. Bitte kommen. Brauchen dringende Bergungsmaßnahmen. Bitte Kommen. Hier Jackson, Team Delta-Zeta.“ Die Antwort die er bekommt ist ein Rauschen. Schöne Scheiße. Vielleicht hättest du dir das mit dem Held-Sein nochmal überlegen sollen. Du kannst wieder die Gedanken hinten in deinem Kopf hören. „Hey, dein Name ist O’Conner, oder?“ fragst du den verletzten um dich abzulenken. Und da ein gewisser Prozentsatz besteht, dass ihr hier zusammen drauf geht, verzichtest du auf Förmlichkeiten. „Äh, ja.“ antwortet er. „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich an mich erinnern können.“ Am liebst würdest du mit den Schultern zucken. „Tja, jeder darf mal Glück haben. Und lass die Förmlichkeiten stecken.“ Er nickt etwas verdattert. Du versuchst langsam und bewusst zu atmen um dich besser konzentrieren zu können, was aber nur bedingt klappt. „Danke, für die schnelle Rettung.“ Sagt Jackson, nachdem er es Aufgegeben hat, mit dem Funkgerät jemanden Draußen zu erreichen. „Dank mit nicht zu früh.“ Antwortest du mit zusammen gebissenen Zähnen. Du konntest kaum glauben, dass du beim dem Versuch ein Superheld zu sein, draufgehst, wo du doch gesagt hast, dass es keine Superhelden gibt. Plötzlich beginnt das Funkgerät zu knistern. Sofort hat Jackson es in der Hand. „Jackson, hier … (knister)… wie ist … Zustand?...(Rauschen) … Position?“ „ Können leider keine Angaben zur Position machen. Zustand Kritisch, ein Soldat verletzt, unser Schutz vor den Trümmern könnte jederzeit einstürzen. Dringe Bergung erforderlich. Wie ist die Situation draußen?“ „(Knister) … Minuten… scannen Gelände… (Rauschen) … Chitauri… (Rauchen)“  Dann bricht die Verbindung ab. „Sie suchen uns, ist ja schon mal was Positives.“ Meinst du trocken. Dein Kopf fühlt sich an als würde er gleich platzen. Deine Muskeln zittern wegen der Überanstrengung. Die sollten bloß hinne machen. Das Blut läuft weiter ungehindert aus deiner Nase, mit jeder vergangenen Minute wird das Rinnsal stärker. Und zum ersten Mal seit langer Zeit ist dir kalt. Minuten vergehen wie Ewigkeiten. Dann kannst du endlich etwas hören. Lautes Knacken und dumpfe Stimmen. Du spürst wie das Gewicht stückweise verschwindet. Erleichtertes Ausatmen ist von den beiden Soldaten zu hören. Eine dunkle Silhouette ist durch das Eis zu erkennen und sie klopft gegen die Kuppel. Ein Dumpfer Wortwechsel ist zu hören, dann macht die Gestalt jemand anderem Platz. Vorsichtig nimmst du deine Hände vom Eis, das etwas knackt aber hält. Deine Augen werden furchtbar schwer. Dann geben deine Beine nach und du fällst einfach um, soweit es dir auf dem begrenzten Raum möglich ist. Jemand hält dich fest, fängt dich auf. Jackson? Vielleicht. Immer noch zitterst du. Ein anderes Paar Hände fasst dich an den Oberarmen und zieht dich nach oben. Etwas Eis streift dich. Du kannst Leute laut aufatmen hören. Jetzt kommt ein weiteres Paar Arme zu den Händen, ein Arm an deinem Rücken, einer an deinen Kniekehlen. Die Hände lassen los. Jedoch spielt sich das alles nur am Rand deines Bewusstseins ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)