Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 5: Gewinnen, Verlieren und das dazwischen ------------------------------------------------- „Und das ist der Trainingsraum.“ sagte Tony voller Stolz. „Habe ich selbst gebaut.“ Skeptisch betrachtest du den Raum. Autofracks, Betonblöcke und Feuer. Du hast das Gefühl als wärst du wieder in New York, während es angegriffen wurde. Déjà-vu lässt grüßen. „Aha.“ Ist dein Kommentar dazu. „Nicht sehr kreativ.“ Stark scheint das ein wenig in seinem Stolz zu verletzten. „Also ich finde das sehr kreativ.“ Bla bla bla. „Können wir jetzt zum Punkt kommen?“ „Natürlich. Also, der Plan sieht vor, dass du zuerst gegen meine Wenigkeit kämpfst, um zu zeigen, wie Chancenlos du bist.“ Er grinst selbstzufrieden vor sich hin. „Und dann darfst du dich von Rogers im Nahkampf vermöbeln lassen. Noch Fragen?“ „Wie passt dein Ego eigentlich auf diese Welt, ohne alles Leben zu verdrängen?“ „Das gehört jetzt aber nicht zum Training, bleib beim Thema _(V/N)_.“ Du sieht Tony an, und drei kleine Wörter hallen durch deinen Kopf: Fick dich, Stark. Aber vorerst bleibt es auch dort. Es jetzt zusagen, würde dir nicht genug Genugtuung verschaffen, du solltest es sagen, wenn du ihm in den Arsch getreten hast. Das wäre ein sehr befriedigender Moment. Also gehst du schweigend in den Trainingsraum. Du wirst Tony schon zeigen wo der Hammer hängt! Eine Sache ist definitiv klar, und du hasst die Tatsache es zugeben zu müssen mehr als den eigentlichen Grund dafür, du hast keine Chance gegen Stark in seine Blechdose. Weder im Nah- noch im Fernkampf. Bei einer Temperatur unter 0°C würde das vielleicht anders aussehen, aber bei einer Raumtemperatur von 22°C und einer vollfunktionsfähigen Si-Fi-Blechdose in schickem Rot-Gold-Prollo-Design ist die Lage klar und aussichtslos. Du musst dir schnell was überlegen, was aber in der momentanen Lage nicht einfach ist. Denn du liegst unter einem Auto, mit rasenden Gedanken und einer Cyber-Metallhaufen, der dich zu einer Wasserpfütze verarbeiten will. Sehr vielversprechend. Ihr seid erst seit 15 Minuten hier drin und du hast nichts anderes gemacht als dich zu verstecken und seinen Angriffen auszuweichen. Das größte Problem ist aber, dass dir langsam die Puste ausgeht. Du atmest tief ein und sammelst in Gedanken deine Möglichkeiten. Fernkampf kann ich streichen, kostet zu viel Energie und er würde es bemerken, bevor es überhaupt funktioniert hat. Und Nahkampf klappt auch nicht, meine körperliche Kraft reicht nicht gegen diesen Prollo-Flammenwerfer… Aber ich darf ihm auf keinen Fall diesen Sieg geben. Das würde mir noch Jahrzehnte nachlaufen… Ein unzufriedenes Schnaufen entweicht dir. Langsam gehen dir die Möglichkeiten aus und auch die Zeit, du kannst dich ja nicht ewig unter dem Auto verstecken. Und im selben Moment lernt dein Versteck fliegen und landet einige Meter weiter links. Deine Augen werden groß. „Hab dich!“ Die Blechdose will noch dir greifen doch du schaffst es gerade noch in Bewegung zukommen um auszuweichen. Hinter Tony kommst du auf die Beine, die bereits verschrammt und blutig sind. Da kommt dir plötzlich die Idee! Du springst auf Tonys Rücken, schlingst deine Arme und Beine um ihn und lässt deiner Kraft freien Lauf. Augenblicklich zuckt der Schmerz durch deinen Körper, sagt dir, dass du aufhören sollst, doch du machst weiter. Tony lacht, noch nicht realisierend was hier vor sich geht. „Wirst du jetzt anhänglich? Mit Kuscheln gewinnst du keinen Kampf.“ Er will einen Schritt zur Seite gehen als er etwas Kaltes im Rücken fühlt. „Jarvis!“ Doch der Computer antwortet nicht und die Kälte breitet sich aus zusammen mit seiner Bewegungslosigkeit. Wenige Sekunden später ist Iron Man komplett mit dickem Eis bedeckt, von dir keine Spur mehr. Steve, der alles über Monitore im Überwachungsraum beobachtet hat, stürmt in den Raum. „Rogers! Machen Sie etwas! Hier drin ist es arschkalt!“ Doch der Angesprochene hört Stark nicht, seine Aufmerksamkeit ist auf etwas anderes gelenkt. Eine Gestalt aus Eis löst sich vom tiefgefrorenen Iron Man. Wie Wasser laufen die Farben deiner Haut, Haare und Kleidung über das Eis, bis man dich wieder erkennen kann. Deine Sicht ist verschwommen, doch auf deinen Lippen ist ein stolzes Lächeln. „Ich hab gewonnen!“ wankend streckst du deinen Arm in die Luft. „Fick dich, Stark!“ Keine zwei Sekunden später gehen bei dir die Lichter aus. Mit einem brummenden Schädel und schmerzenden Beinen tauchst du aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit wieder auf. Du hast das Gefühl, dich hat ein LKW überfahren. Besser sehen tust du auch nicht. Jemand hat sich über dich gebeugt, aber du kannst kaum etwas erkennen. Doch du meinst etwas Blondes und zwei blaue Punkte zu erkennen. „Steve?“ rätst du jetzt einfach mal ins Blaue. „ _(V/N)_! Wie geht es dir?“ Volltreffer! Richtig geraten, das gibt 99 Gummipunkte, ab 100 gibt’s eine Waschmaschine. „Mir ist ein 40-Tonner über den Kopf gefahren, aber sonst geht’s mir gut. Denke ich.“ „Du hast deine Drohung von Gestern recht gut umgesetzt.“ „Danke, man gibt sein bestes.“ Langsam wird dein Blick wieder klar und du kannst deinen Gesprächspartner nun zu 100 % als Steve identifizieren. Langsam drehst du den Kopf nach links um einen, von der Hüfte abwärts eingefrorenen Iron Man zusehen, der sich damit abmüht auch das restliche Eis von sich loszubekommen. Ein Grinsen kannst du dir nicht verkneifen, genauso wenig wie eine fiese Bemerkung. „Na Stark, festgefroren?“ Du lachst leise als Steve dir vorsichtig hoch hilft. „Ach, halt du doch deine Klappe. Ich bin immerhin nicht bewusstlos geworden. Für ganze 20 Minuten.“ „Aber ich bin nicht von der Hüfte abwärts ein- und festgefroren.“ „Aus was besteht dein Eis eigentlich? Das hat einen ziemlich hohen Schmelzpunkt.“ „Woher soll ich das wissen? Sehe ich aus wie ein Chemiker? Du bist doch hier das Genie.“ Stark schnauft und versucht weiter dein Eis zu schmelzen. Und obwohl du dich richtig scheiße fühlst, ist dein Stolz auf Hochflügen. Da kann jedes Spaceshuttle einpacken. Doch plötzlich schleicht sich ein Grinsen auf Tonys Lippen und du ahnst schon böses. „Du musst immer noch gegen den lieben Captain kämpfen.“ „Wir können das auch verschieben.“ Mischt sich Steve ein. „Wenn sie in schlechter Verfassung ist, verfälscht das doch den Test.“ „Komm, hören sie auf Rogers. Sie ist wohl alt genug um das selbst zu entscheiden. Sie sind nicht ihr Bernhardiner.“ „Bernhardiner?“ fragen Steve und du verwirrt. „Treuer, dickköpfiger Freund mit großem Beschützerinstinkt.“ Du ziehst den Kopf ein und der Captain wird etwas rot. Das ist jetzt irgendwie ziemlich peinlich. „Ich denke, dass ich das schaffen werde, trotzdem danke Steve.“ Räusperst du dich ein wenig verlegen. Der Blonde nickt stumm. Ihr stellt euch ca. 2 Meter voneinander entfernt auf und macht euch bereit. Du hoffst, dass du das wirklich schaffst… Steve sieht dich besorgt an, man sieht ihm an, dass er das hier nicht so gut findet. Und indirekt hat er es auch gesagt. Deine momentane Verfassung ist zwar jenseits von Gut und Böse, aber du reißt dich zusammen, vor Tony nachzugeben, würde eine Blöße sein, die du dir nicht geben kannst. Gesundheit hin oder her. Eure Blicke treffen sich, entschlossen trifft auf besorgt. „Steve…“ deine Stimme klingt, wie die einer Kettenraucherin, die seit mindestens 15 Jahren raucht, dabei bist du erst __(Alter)__. „dich zwinge ich auch noch in die Knie!“ Es ist wirklich erstaunlich, wie weit du deine Klappe aufreißen kannst, das macht fast Starks Ego Konkurrenz. Aber eben nur fast. Den Captain scheint das ja nicht zu überzeugen. Dennoch ist er langgenug abgelenkt, dass du ihm mit deiner Faust im Gesicht triffst und es dabei halb zufrierst. Der Getroffene schlägt überrascht deinen Arm weg. Leider sind deine Beine gerade aus Pudding, so dass dich die plötzliche Bewegung deines Körpers aus dem Gleichgewicht bringt. Im Hintergrund lacht Tony laut und ungehalten. Das ist noch peinlicher als es die Absage des Kampfes jemals sein würde. Während Tony sich also die Lunge aus dem Hals lacht, landest du, dank deiner Puddingbeine, auf dem Boden. Dein Rücken brüllt vor Schmerz auf und der Verdacht ergreift dich, dass du dich bald Mumien-Girl nennen kannst. Du siehst den Ganzkörpergips schon vor dir, in seiner ganzen schrecklichen Peinlichkeit. Unterdessen kommt Steve auf dich zu und sein Blick hat sich verändert. Anscheinend hat sich Steve entschieden, den Captain America vorzuschicken, der wohl nicht so besorgt oder gar rücksichtsvoll sein wird. Er packt dich am Kragen, reißt dich hoch und sieht dir in die Augen. Nicht besorgt, sondern ein wenig aggressiv. Du hast es wirklich gründlich versaut. „Ich habe dich gewarnt, __(V/N)__, die Konsequenzen musst du tragen.“ Und schon landest du wieder auf dem Boden, doch diesmal mit wesentlich mehr Wucht. Deine große Klappe ist mittlerweile irgendwohin verschwunden und dein Selbstvertrauen lebt unter der Erde. Wahrscheinlich hast du den Captain ganzschön unterschätzt. Doch den Captain selbst kannst du nicht mehr sehen, dein Sichtfeld besteht nur noch aus Sternen. Und diesmal überfährt dich kein Lkw sondern eher etwas mit der Größe der Titanic. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)