Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 1: Die Frau aus Eis --------------------------- Dann explodiert die Hausfassade. Mit einem gewagten Sprung gelingt es dir gerade noch den herabfallenden Gebäudetrümmern auszuweichen. Verdammte Aliens, oder was auch immer gerade New York angreift. Du hältst dich meistens fern von großen Städten und gestern warst du, ausnahmsweise, nach NYC gekommen. Und jetzt das. Wenn es einen Gott gibt, dann hasst er dich. Hand drauf. Nun rennst du also mit den anderen Flüchtigen durch die zerstörten Straßen von NYC während die seltsamen Gestalten über eure Köpfe hinweg fliegen. Du rennst ohne wirklich zusehen wohin. Man sollte vielleicht anmerken, dass du um einiges schneller bist als die anderen. Was nicht wirklich verwunderlich ist. Dein Leben lang bist du nur gerannt: weggerannt vor irgendwelchen Leuten, die dich verprügeln wollten, weil du anders bist; von Zuhause weggelaufen, weil dein Onkel nicht akzeptieren konnte, dass du anders bist; von Stadt zu Stadt gerannt, um einen Ort zu finden, wo du sein kannst, was du bist. Die Jahre des Rennens haben dich ausdauernd gemacht, du bist schlank, aber nicht mager. Handwerklich begabt bist du auch, aber wenn man immer unterwegs ist, ohne viel Geld und ohne festen Wohnsitz, muss man das sein. Schreie und Explosionen erfüllen die Luft während du durch die Straßen rennst. Du verlässt die Hauptstraße und rennst in eine schmalere Seitenstraße, die größtenteils noch frei von Trümmern ist. Sogar der Asphalt der Straße ist noch intakt. Dein Herz schlägt schnell und laut, der Rhythmus des Schlages dröhnt dir in den Ohren. Die Lunge brennt, von dem Rauch in Brand gesetzt. Adrenalin ist in jedem Millimeter deines Körpers. Du ziehst deinen Schal über den unteren Teil deines Gesichtes, um den Rauch nicht einzuatmen, doch ohne großen Erfolg. Ein plötzlicher Windstoß reißt an deinen ____(H/L)__, __(H/F)__ Haaren. Dann siehst du es vor dir. Ein riesiges Wal-artiges Wesen fliegt über dich hinweg, reißt mit seinen Flossen die Wände der Gebäude ein. Trümmer fallen auf die Straße, während mit ihnen Aliens aus dem Wal fallen. Sie landen einige Meter vor dir und natürlich sehen sie dich sofort. Du willst umdrehen, doch die Trümmer versperren dir den Rückweg. Langsam kommen sie auf dich zu. Von nahmen betrachtet, sind die Gestalten richtig hässlich, einer zieht sogar seine Maske oder seinen Helm, oder was auch immer, herunter und brüllt dich an. Deine Hände beginnen zu zittern. Widerwillig gestehst du dir ein, dass du kämpfen musst. Dann zeig ich ihnen mal, dass ich anders bin, denkst du dir und lässt die vertraute Kälte durch deinen Körper fließen. Sie breitet sich zuerst in deinem Herzen aus, dann in deinem Torso um dann in Arme und Beine zu kriechen. Zum Schluss füllt sie deinen Kopf. Deine blasse Haut ist mit unzählig vielen Eiskristallen überzogen, deine, jetzt weißen, Haare peitschen ihm Wind hin und her. Ein Messer aus Eis bildet sich in deiner rechten Hand. „Kommst her, Jungs!“ rufst du ihnen selbstsicher zu. „Kommt zu Mama!“ Sie brüllen und beginnen zu rennen. Bevor sie dir zu nah kommen, legst du eine Hand auf die Straße und frierst sie komplett ein. Mit einer spiegelglatten Straße hatten die Angreifer nicht gerechnet und fallen prompt hin. Diese Chance lässt du dir nicht entgehen und schlägst mit der linken Faust auf die Eisfläche. Riesige Eiszapfen sprießen aus der Eisfläche und spießen die Aliens auf. Sofort, fast wie ein Schlag, trifft dich die Erschöpfung. Du fällst auf deine Knie und atmest schwer. Die Kälte zieht sich zurück, so wie auch die Eiskristalle auf deiner Haut. Deine Haare nehmen wieder ihr normales __(H/F)__ an und alles ist vorbei. Nur die toten Aliens erinnern an das, was passiert ist. Du setzt deine Kräfte nicht gerne ein, es ist viel zu anstrengend und die Außentemperatur von mehr als 24°C macht es nicht einfacher. Im Winter war es am einfachsten. Kälte war für dich nicht gefährlich. Du kannst ohne Probleme bei -5°C im T-Shirt draußen sein. Natürlich hat alles seinen Preis. Deine Elemente sind Eis und Kälte, mit Wärme kommst du gar nicht klar. Erstens machte es den Gebrauch deiner Kräfte so unendlich viel anstrengender und ab 32°C verlierst du sogar schon fast das Bewusstsein. Und ein weiteres Übel sind die Probleme mit Ärzten. Deine Körpertemperatur war niedriger als bei normalen Menschen, was jedem Arzt im Winter einen Herzinfarkt bescherte, denn im Winter war sie noch niedriger als sonst. Aber mit den Jahren gewöhnt man sich daran, anders zu sein. Zu mindestens redest du dir das ein. Jeden Tag. Nach einer kurzen Pause rappelst du dich wieder auf und läufst weiter. So schnell kommst du nicht mehr nach NYC… 2 Monate später… Kenai, Alaska Zufrieden schaust du aus dem Fenster deines kleinen Hotelzimmers. Hier hast du deine Ruhe, die Stadt hat nicht mal 7000 Einwohner, zu groß zum Auffallen und zu klein für riesige Menschenmassen. Auch die Wahrscheinlichkeit eines außerirdischen Angriffes war hier gering. Aliens greifen zwar grundsätzlich die USA an, aber immer nur die großen Städte der Ost- und Westküste. Alaska wäre denen schlichtweg zu kalt. Dein Glück, ihr Pech. Seid du nun aus NYC geflohen warst, beobachtest du genau die Nachrichten. Es waren wohl wirklich Außerirdische gewesen. Und eine Gruppe, von seltsamen, kampfwütigen Verrückten hatte die Welt gerettet. Du hattest das Gefühl in einem Superhelden-Comic gewesen zu sein. Mittlerweile hältst du das alles grundsätzlich für Schwachsinn. Diese „Avengers“ oder wie auch immer die heißen, waren bestimmt irgendwelche Soldaten mit Spezialtechnik aus irgendeinem Militärlabor gewesen. Keine Superhelden oder sowas. So etwas gibt es nicht. Deine Kräfte waren ja auch keine Superkräfte, sie waren ein Fluch, der dich ewig von allen anderen abgegrenzt, dich zur Außenseiterin macht. Eine Strafe von einem Gott, bei dem du dir noch nicht mal sicher bist, ob es ihn gibt, für eine Tat, von der du nicht mal weißt welche es war. Vielleicht war es auch eine Strafe für eine zukünftige Sünde, oder sowas. Du hoffst, dass was immer du auch tun wirst, sich verdammt nochmal lohnt. Sonst reißt du dir selber den Arsch auf. Aber hallo! Es klopft an der Tür. Du öffnest und dir wird ein Brief in die Hand gedrückt. Verwirrt siehst du ihn an. Du bekommst nie Post. Niemals, seit Jahren nicht. Nachdem du dir Tür hinter dir geschlossen hast, öffnest du den Brief. Oben in der rechten Ecke ist ein Adler in einem Ring. Du liest die Aufschrift des Rings. „S.H.I.E.L.D?“ liest du verwirrt. „Was soll das denn sein?“ Misstrauisch liest du den Brief. Es ist eine Einladung, oder sowas in der Art. Schnell zerknüllst du den Brief und wirfst ihn in den Papierkorb. Du bist nicht daran interessiert, Mitglied irgendeiner Firma, oder was auch immer, zu werden, von der du noch nie gehört hast. Nein, du willst lieber für dich bleiben. Du brauchst nicht noch mehr Enttäuschung und Ablehnung. Nach einem Blick auf die Uhr, ziehst du dich um und gehst ins Bett. Morgen reist du weiter. Vielleicht sollte ich weiter nach Norden gehen? Mh, mal sehen. Mit diesem Gedanken schläfst du ein. Ein Schneesturm tobt. Du stehst mittendrin, ohne zu wissen wo du bist. Mit der quietschenden Stimme einer fünfjährigen rufst du in den Sturm. „Mama! Papa! Kommt zurück!“ Niemand antwortet und du beginnst zu weinen. Du lässt sich in den Schnee fallen, während du dir die Augen aus dem Kopf heulst. Du bist allein. Kapitel 2: Ein neuer Versuch ---------------------------- Als du wach wirst, fühlst du dich, im wahrsten Sinne des Wortes, schrecklich. Im Halbschlaf torkelst du ins Badezimmer. Und dort wird es nicht besser. Der beste Begriff mit dem du dich in diesem Moment beschreiben konntest ist: Zombie. Du siehst mehr tot als lebendig aus. Aber zum Glück riechst du nicht so wie du aussiehst. Deine Kleidung fliegt unbeachtet durch den Raum und du gehst erst mal unter die Dusche, danach wird alles besser. Kurz nachdem das Wasser deinen Kopf berührte, geht es dir auch schon besser. Du reibst dir über die Augen und fährst dir durch die Haare. Nach einer gefühlten Ewigkeit unter der Dusche, ziehst du dich an und machst dich fertig zum Aufbruch. Du bist seit ungefähr einer Woche hier, aber da du hier keine Arbeit gefunden hast, ziehst du weiter. Die wenigen Habseligkeiten, die du hast, passen in deinen großen Rucksack. Bevor du gehst, räumst du noch etwas auf und machst das Bett. Eine alte Angewohnheit von dir, du hattest einen leichten Ordnungszwang. Aber nichts wirklich großes, eben nur eine kleine, alte Macke. Nachdem du nun das Zimmer in einen ordentlichen Zustand gebracht hast, nimmst du deine Sachen und willst gerade die Tür auf machen, als dir jemand zuvor kommt. Die Tür schwingt auf und ein Mann tritt ein. Was dir sofort ins Auge springt ist die Augenklappe, dann die Glatze, und zuletzt dieser todernste Gesichtsausdruck. Plötzlich schießt dir ein Gedanke durch den Kopf: Dieser Typ isst Menschen zum Frühstück. Du wunderst sich selbst darüber, wie du auf diesen Gedanken kommst, als du von der Tür zurückweichst. „Wer sind Sie?“ Dein ganzer Körper ist angespannt und deine Finger kribbeln. Er überspringt deine Frage einfach. „Ich habe Ihnen einen Brief geschrieben, Ms. ___(N/N)__, ich hoffe doch er ist angekommen.“ „Sie sind also von S.H.I.E.L.D.. Was wollen Sie?“ „Ist das in dem Brief nicht klar geworden?“ Du magst den Klang seiner Stimme nicht. „Hab ihn nur überflogen.“ „Wir von S.H.I.E.L.D. wollen ihre Kräfte für unser Team. Ihre Begabung ist einzigartig und sie könnten viel Gutes tun.“ „Verzichte, danke.“ Im Augenwinkel kannst du aus dem Fenster sehen, was vor dem Hotel los ist, ein Haufen schwarzer Limousinen steht dort. Der Ein-Äugige ist also nicht allein. „Was ist S.H.I.E.L.D? Eine Firma oder was?“ „Internationale Friedensorganisation.“ Du verkneifst dir ein Lachen. „Natürlich und ich bin ein Superheld.“ „Das können Sie sein, wenn sie wollen.“ Du drehst dich von ihm weg zum Fenster. „Es gibt keine Superhelden.“ Jetzt lacht er. „Natürlich, Sie haben sie selber gesehen, in New York. Wir wissen, dass sie dort waren.“ „Woher wissen Sie das?“ „Es gibt sehr viel, was wir über Sie wissen, Ms. __(N/N)__.“ „Wenn ich also zu S.H.I.E.L.D komme, was springt für mich dabei raus?“ „Arbeit, Umgang mit Leuten, die anders sind, so wie Sie. Ein Zuhause.“ Etwas in dir zieht sich schmerzhaft zusammen. Ein Zuhause, etwas was du nie hattest. „Fein, aber wenn`s mir nicht gefällt, geh ich wieder.“ Du siehst ihn an, er lächelt. „Natürlich.“ Er wird dich nicht gehen lassen. Ihr gebt euch die Hände und verlasst das Hotel. Du beschließt, dir die Baupläne deines neuen Zuhauses zu besorgen, sobald es geht. Nur für alle Fälle. Vor dem Gebäude stehen noch mehr Leute und Fahrzeuge als du eben gesehen hattest. Ein Tick zu viele davon tragen Waffen und du bist dir sicher, dass die nicht mit Platzpatronen geladen sind. Du setzt dich in den Wagen, der dir zugeteilt wird, dann starrst du aus dem Fenster. Deine Finger fahren über die Rückseite deines Rucksackes. Vielleicht könnte S.H.I.E.L.D wirklich dein neues Zuhause werden. Ein Versuch ist es wert. Nach einer Weile reicht Fury dir eine Akte. „Du solltest etwas über deine Mitbewohner wissen.“ Kommentierte er seine Tat. Ein wenig neugierig bist du schon, also wirfst du einen Blick in die Akte. Zuerst grinst dir ein Mann mit braunen Haaren von seinem Bild entgegen. Sein Ego platzt aus dem Bild. Antony (Tony) Stark/ Ironman Na toll. Ein Typ in einer Blechdose, dem sein Ego aus jeder Pore läuft. Guter Anfang. Schnell blätterst du um. Bruce Banner/ Hulk. Der Typ braucht dringend einen Therapeuten. Thor Odinson. Und der kann gleich mit kommen. Akuter Fall von Wahnvorstellungen. Clint Barton/ Hawkeye. Der Typ ist bestimmt aus einen Labor geflohen. Nathasha Romanoff/ Back Widow. Hey! Die scheint ja halbwegs normal zu sein. Steve Rogers/ Captain America. Ein Typ der über 70 Jahre geschlafen hat? Und du dachtest immer, du hättest Schlafprobleme. Deine Bilanz: Ein Haufen Verrückter. Das kann ja lustig werden. Die Wagen hallten und du steigst aus. Du stehst mitten auf dem Rollfeld eines Flughafens. Und vor dir steht ein schnittiger Jet. Auf seiner Seite prangt ein Adler mit dem Ring, derselbe wie auf dem Brief. Fury betritt den Jet und du folgst ihn. Du wirfst einen letzten Blick auf den Boden Alaskas, dann hebt ihr ab. Kapitel 3: Von Dingen mit dem Charme einer Atombombe ---------------------------------------------------- Bei der ersten Gelegenheit verlässt du fluchtartig den Jet. Zum Glück war der Flug nicht lange. Du atmest tief ein. Jetzt erkennst du, was vor dir ist: ein riesiger Betonklotz. „Was soll das sein?“ „Das S.H.I.E.L.D.-HQ.“ Antwortet Fury, der gerade den Jet verlässt. Dir läuft es kalt den Rücken runter. „Da bekommen mich keine zehn Pferde rein. Da drin will ich nicht wohnen!“ die letzten Worte haben einen leicht panischen Unterton. Fury gibt etwas von sich, was wohl ein Kichern oder ähnliches sein soll, und stellt sich neben dich. „Ab nächste Woche ziehen die Avengers in den Stark-Tower. Und-“ „Wenn sie mir jetzt sagen, dass alle schon umgezogen sind, ist der Tag gerettet!“ plapperst du dazwischen, deine Zurückhaltung ist wohl im Jet zurückgeblieben, hoffentlich holt sie noch auf. Dein Gegenüber sieht etwas verwirrt aus, schüttelt aber den Kopf. „Da muss ich sie leider enttäuschen.“ Deine Mundwinkel rutschen nach unten. „Dafür müssen sie nur mit Stark und Rogers vorlieb nehmen.“ In deinem Kopf rattert es leicht. „Die Ego-Blechdose und die Schlaftablette?“ „Ironman und Captain America werden hier bevorzugt.“ „Was auch immer.“ Du nimmt dem Typen, der nach euch aus dem Jet gestiegen ist, deinen Rucksack, ab und stiefelst auf das Gebäude zu. Zwei Leute kommen dir entgegen, doch du gehst, ohne groß Notiz von ihnen zunehmen, an ihnen vorbei. Tony und Steve sehen dir nach. „Ist das die neue?“ fragt der Captain etwas verunsichert. „Jap.“ Antwortet Stark. „Ein richtiger Charmebolzen.“ „Bei Ihnen hört sich immer alles so ironisch an, Stark.“ „Weil es auch ironisch gemeint ist, Rogers.“ Bevor Steve etwas erwidern kann, tritt Fury zu ihnen. „So meine Herren, ich überlasse Ms. _(N/N)_ nun ihrer Obhut.“ Er drückte Tony eine Mappe voll mit Akten in die Hand, dreht sich um und verschwindet dorthin, wo er hergekommen ist. Dieser blickt von der Mappe in Furys Richtung. „Das ist jetzt nicht sein ernst, oder?“ „Anscheinend schon, Fury macht keine Witze.“ Während du durch das S.H.I.E.L.D.-HQ wanderst, nimmst du die Leute, die dort hin und her laufen, genau so viel wahr, wie sie dich; nämlich gar nicht. Deine Augen versuchen überall gleichzeitig hinzusehen, deine Ohren versuchen alles gleichzeitig zu hören. Dasselbe Problem hast du in Großstädten. Zum Glück rauscht es in deinem Kopf nur noch, die Synapsen machen schon Pause. So wandelst du nun also hirnlos durch das Gebäude, bis deine Reise ein jähes Ende nimmt. Du rennst in irgendjemanden rein. Deine nun wieder arbeitenden Synapsen bereiten schon eine bissige Bemerkung vor, als du siehst in wen du gelaufen bis. „Na, verlaufen?“ Mit einem breiten Grinsen sieht Tony dich an. Sein Ego holt aus und klatscht dir wie ein nasser Lappen ins Gesicht. „In der Realität ist dein Ego noch aufdringlicher als auf dem Bild.“ Du widerstehst dem Drang dir durchs Gesicht zu wischen. Tonys Grinsen zuckt keinen Millimeter. „Du hast ein freches Mundwerk.“ „Man gibt sein bestes.“ „Ey, Rogers, ich mag die Kleine.“ Erst jetzt fällt dir auf, dass Steve keine fünf Meter weit von euch entfernt steht. Tonys Ego verschluckt wirklich alles. Du siehst wieder zu Tony und er zu dir. „Antony Stark, für dich Tony.“ Er reicht dir die Hand. Du umfasst mit einer eiskalten Hand, die seine. „ _(V/N)_ _(N/N)_.“ Sein Grinsen beginnt zu zucken und schnell lässt er deine Hand los. Tony geht zur Seite und Steve reicht dir die Hand. Er lächelt dich freundlich an. „Steve Rogers.“ Ihm gibst du deine Hand mit normaler Temperatur. „Hey Steve.“ Du hast das Gefühl, dass ihr gut miteinander klar kommen werdet. Kapitel 4: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- Kapitel 4: Aller Anfang ist schwer Während Tony sich einfach (seltsamerweise unbemerkt) aus dem Staub macht, zeigt Steve dir das Hauptquartier. Es ist von innen nicht wirklich schöner als von außen. Und deiner Meinung nach viel zu groß. Ernsthaft, soll hier drin die Stadtbevölkerung von Chicago unterkommen? … Ok, das ist jetzt ein wenig übertrieben. Aber es geht ums Prinzip. Dann fällt dir plötzlich etwas ein. „Steve, du weißt nicht zufällig, wo ich einen Gebäudeplan herbekomme?“ „Wofür brauchst du den denn?“ Dein Gegenüber sieht ein wenig verunsichert aus, als hätte er das Gefühl, du würdest etwas planen; etwas, das ihm nicht gefallen würde. „Nur für den Fall der Fälle.“ „Oh ok... Aber ich weiß es nicht.“ „Schade.“ Dann wirst du dir wohl Zutritt zu Fury‘s Büro verschaffen müssen, da ist bestimmt einer. Und wenn nicht, findest du dort bestimmt etwas anderes interessantes. Ein paar Leichen im Keller oder so. Wäre nicht mal verwunderlich. Nachdem du nun dieses Problem aufgeschoben hast, stellst du dich dem nächsten: Wo ist dein Zimmer? Es kann ja nicht so schwer sein einen gottverdammten Raum zu finden. Doch, kann es. In deinem Fall sogar sehr schwer. Und Steve ist da auch keine Hilfe. In dir wächst langsam das Bedürfnis abzuhauen; sehr, sehr weit weg zu laufen und nie wieder hier her zu kommen, niemals wieder. Um nun etwas Zeit tot zu schlagen setzt ihr beide euch in die Cafeteria, wenn man das so nennen kann. Ein schlichter, großer Raum mit leichtem Gefängnisflair und großer Portion Stille. Du starrst an die Decke und Steve auf seine Hände, wahlweise auch anders rum. Ihr habt keine Ahnung, was ihr jetzt tun sollt. Doch diesmal erledigte jemand anderes dieses Problem: Tony reißt die Tür auf und marschiert mit großen Schritten auf euch zu, in seiner Hand eine große Aktenmappe. „ _(V/N)_ _(N/N)_, “ beginnt er „geboren am _(Geburtstag & -jahr)_ in _(Geburtsort)_, lebt seit ihrem vierten Lebensjahr in Aurora, Colorado, U.S.A.“ In deinem Kopf gehen alle Alarmglocken los. „Hör auf, Stark.“, knurrst du. Tony übergeht deine Warnung. „Lebte dort bei ihrem Onkel, mütterlicherseits. Ihre Eltern- “ „Halt den Mund.“ „- verschwanden 3 Wochen zuvor. Keine besonders fleißige oder aufmerksame Schülerin. Lief mit 15 von Zuhause weg und-“ „Ich hab gesagt, du sollst dein verdammtes Mundwerk halten, Stark!“, brüllst du und schlägst mit beiden Fäusten auf den Tisch. Dein Atem geht schwer. Steve und Tony sehen dich an. Steve erschrocken, Tony provozierend. Als du die Fäuste wieder heben willst, merkst du, dass der ganze Tisch mit einer Eisschicht überzogen ist. Mit lautem Knacken gibt das Eis nach und du löst deine Hände vom Tisch. „Noch ein Wort und du endest als lebenslanger Eiswürfelvorrat.“ Du bist vollkommen überzeugt, diese Drohung in die Tat umzusetzen. Tony scheint das als Herausforderung zu sehen. „Das will ich sehen.“ „Dein Wunsch soll in Erfüllung gehen.“ Die Kälte breitet sich in dir aus, als plötzlich Steve sich zwischen euch stellt. „Das reicht jetzt.“, befiehlt er in einem ungewohnten Befehlston. Da kommt wohl gerade der Soldat raus. Tony und du setzten bereits zum Kommentar an, doch ihr werdet wieder unterbrochen, diesmal von einer Frau. Sie räuspert sich laut. „Ms. _(N/N)_, ich bin Agent Hill. Ich soll Ihnen ihr Zimmer zeigen.“ „Noch mal Glück gehabt, Blechdose.“ Du nimmst deine Tasche und folgst Hill. Sich den Weg zu deinem Zimmer zu merken, ist gar nicht so einfach. Du weißt nicht, wie lange ihr hier rumgelaufen seid, bis du an deinem Zimmer ankommst. Hill drückt dir einen Schlüssel in die Hand. „Sie sollten Stark nicht so ernst nehmen. Er mischt sich gerne überall ein.“ „Er ist ein Idiot.“ „Das ist maßlos untertrieben.“ Die Agentin kichert leise, dreht sich um und geht. Schnaufend öffnest du die Tür und blickst in dein neues Zuhause. In dem Raum steht alles was du brauchst: Bett, Kleiderschrank, Bücherregal, Schreibtisch (sogar mit Computer) und ein Sideboard. Alles einheitlich aus dunklem Holz.Nicht schlecht , denkst du dir, aber irgendetwas fehlt noch…Bis auf die Möbel ist das Zimmer komplett leer; keine Bilder oder sonst etwas. Die Wände und die Decke sind Weiß. Auf dem Boden liegt dunkles Laminat… oder Parket. Den Unterschied konntest du dir nie merken. Du stellst deine Tasche ans Sideboard und setzt dich aufs Bett. Es ist schön weich. Deine Finger fahren über die Bettdecke, der Stoff fühlt sich seltsam aber angenehm an. Erst jetzt fällt dein Blick auf die Tür neben dem Bücherregal. Von Neugier gepackt öffnest du die Tür und erblickst ein blendend weißes Badezimmer. Wie können Fliesen nur so weiß sein? Das Badezimmer ist so spartanisch wie der Rest deines Reiches: Badewanne mit Dusche, Waschbecken und Toilette. Und ein kleiner weißer Wäschekorb an dem ein Zettel hängt. „Wäsche wird Dienstag und Donnerstag abgeholt. Der Korb ist vor 9 Uhr vor die Zimmertür zustellen“, liest du laut. Aja, gut zu wissen. Bevor du wegen den Fliesen noch erblindest, verlässt du das Badezimmer und beginnst deine Tasche auszuräumen. Deine wenigen Habseligkeiten sind schnell verstaut und auch deine Kleidung findet genug Platz. Es sind sogar schon ein paar Kleidungsstücke in dem Schrank; ein paar Blusen und Tops, sowie 2 dunkle Trainingshosen. Natürlich alles mit dem Emblem von S.H.I.E.L.D. verziert. Deren Ego scheint ja fast so groß zu sein wie das von Stark. Na großartig, hoffentlich artet das nicht in einen Krieg oder ähnliches aus. Bei der Größe dieser Egos könne das die ganze Welt zerstören. Du legst dich aufs Bett und versuchst auf andere Gedanken zukommen, bevor sich dieser Gedanke zum Kopfkino ausbreitet. Deine Augen fallen zu, die Erschöpfung bricht über dich hinein und zieht dich in den Schlaf. Panisch laufen dunkle Gestalten durch den frischen Schnee. Einer fällt hin, die anderen laufen ohne zurück zusehen weiter. Was immer sie verfolgt kommt näher. Die Gestalt versucht wegzukriechen, seinen Gefährten hinterher, doch sein Verfolger packt ihn und wirft ihn auf den Rücken. „Bitte, bitte! Lass uns in Frieden! Wir wollten dich nicht-“ Ein hoher, animalischer Schrei unterbricht ihn und im nächsten Augenblick färbt sich der blütenweiße Schnee rot, ein trauriges, warmes rot. Das Rot breitet sich im Schnee aus, bedeckt das ganze Bild. Es ist sehr lange still, dann erklingt Kinderlachen. „Wir lieben dich, mein Schatz.“ „Ich liebe euch auch, Mama.“ „Vergiss das nicht mein Schatz. Wir lieben dich immer.“ „Ja Mama, ich werde es nicht vergessen.“ Deine Augen öffnen sich, als du ein Klopfen an der Tür vernimmst. Etwas verschlafen gehst du zu Tür um sie zu öffnen. „Ja?“ Hill steht vor dir. „Guten Morgen. Fury hat mich beauftragt, Sie über ihren Tagesplan zu informieren.“ Sie drückt dir einen Zettel in die Hand. „Seien Sie pünktlich um 8 Uhr in der Kantine.“ „Wie spät ist es denn?“ „6:30 Uhr.“ Schnell schlägst du die Tür zu. Die Frau ist doch wahnsinnig! Du fährst dir durch die zerzausten Haare, weiterschlafen kannst du nun vergessen. Also wirfst du einen Blick auf den Tagesplan: 6.30 Uhr: Aufstehen 8.00 Uhr: Frühstück 9.00 Uhr: Test der körperlichen Fähigkeiten 14.00 Uhr: Mittagspause 15.00 Uhr: Test der geistigen Fähigkeiten 20.00 Uhr: Abendessen 21.00 Uhr: Besuch des Schneiders für die Uniform 23.00 Uhr: Ruhezeit Fury ist also noch wahnsinniger als Hill. Du fühlst dich mehr als bestärkt in deiner Annahme, dass das hier eine Klapse ist und die Avengers Verrückte. Wenn sie dir noch vorschreiben wann du auf die Toilette zugehen hast, drehst du durch. Trotzdem ergibst du dich deinen Schicksal und schlurfst ins Badezimmer. Um Punkt 8.00 Uhr lässt du dich neben Steve auf einen Stuhl fallen und legst den Kopf auf den Tisch. „Du siehst ziemlich fertig aus.“ Kommentiert Steve. „Nicht reden.“ Brummst du nur als Antwort. Der Captain kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwann schaffst du es auch dir etwas Essen zu holen. Das Frühstück ist sogar durch aus essbar. Alles ist wunderbar, bis Stark auftaucht und sich an deinen Tisch setzt. Er grinst dich an. „Wie ich sehe hast du schon deine Trainingskleidung an. Sieht sexy aus.“ Beinahe verschluckst du dich an deinem Frühstück. Steve wird neben dir etwas unruhig. „Aber weißt du was noch besser ist, _(V/N)_? Wir verbringen den ganzen Tag zusammen!“ Jetzt bleibt dir dein Frühstück endgültig im Hals stecken. Erst geht dir Tony furchtbar auf den Keks und jetzt baggert er dich an. Hat der etwa eine gespaltene Persönlichkeit? Oder weiß er einfach nicht was er will? Steve scheint genau so schockiert zu sein wie du, er hat sich an seinem Kaffee verschluckt und hustet jetzt ununterbrochen. Eure Gesichter sind durch den Sauerstoffmangel schon ganz rot. Wer wohl zuerst blau wird? Stark findet das natürlich unglaublich lustig und lacht sich die Lunge aus dem Hals. Kurz darauf ist er genauso rot wie du und Steve. Vielleicht stirbt er dran. Kapitel 5: Gewinnen, Verlieren und das dazwischen ------------------------------------------------- „Und das ist der Trainingsraum.“ sagte Tony voller Stolz. „Habe ich selbst gebaut.“ Skeptisch betrachtest du den Raum. Autofracks, Betonblöcke und Feuer. Du hast das Gefühl als wärst du wieder in New York, während es angegriffen wurde. Déjà-vu lässt grüßen. „Aha.“ Ist dein Kommentar dazu. „Nicht sehr kreativ.“ Stark scheint das ein wenig in seinem Stolz zu verletzten. „Also ich finde das sehr kreativ.“ Bla bla bla. „Können wir jetzt zum Punkt kommen?“ „Natürlich. Also, der Plan sieht vor, dass du zuerst gegen meine Wenigkeit kämpfst, um zu zeigen, wie Chancenlos du bist.“ Er grinst selbstzufrieden vor sich hin. „Und dann darfst du dich von Rogers im Nahkampf vermöbeln lassen. Noch Fragen?“ „Wie passt dein Ego eigentlich auf diese Welt, ohne alles Leben zu verdrängen?“ „Das gehört jetzt aber nicht zum Training, bleib beim Thema _(V/N)_.“ Du sieht Tony an, und drei kleine Wörter hallen durch deinen Kopf: Fick dich, Stark. Aber vorerst bleibt es auch dort. Es jetzt zusagen, würde dir nicht genug Genugtuung verschaffen, du solltest es sagen, wenn du ihm in den Arsch getreten hast. Das wäre ein sehr befriedigender Moment. Also gehst du schweigend in den Trainingsraum. Du wirst Tony schon zeigen wo der Hammer hängt! Eine Sache ist definitiv klar, und du hasst die Tatsache es zugeben zu müssen mehr als den eigentlichen Grund dafür, du hast keine Chance gegen Stark in seine Blechdose. Weder im Nah- noch im Fernkampf. Bei einer Temperatur unter 0°C würde das vielleicht anders aussehen, aber bei einer Raumtemperatur von 22°C und einer vollfunktionsfähigen Si-Fi-Blechdose in schickem Rot-Gold-Prollo-Design ist die Lage klar und aussichtslos. Du musst dir schnell was überlegen, was aber in der momentanen Lage nicht einfach ist. Denn du liegst unter einem Auto, mit rasenden Gedanken und einer Cyber-Metallhaufen, der dich zu einer Wasserpfütze verarbeiten will. Sehr vielversprechend. Ihr seid erst seit 15 Minuten hier drin und du hast nichts anderes gemacht als dich zu verstecken und seinen Angriffen auszuweichen. Das größte Problem ist aber, dass dir langsam die Puste ausgeht. Du atmest tief ein und sammelst in Gedanken deine Möglichkeiten. Fernkampf kann ich streichen, kostet zu viel Energie und er würde es bemerken, bevor es überhaupt funktioniert hat. Und Nahkampf klappt auch nicht, meine körperliche Kraft reicht nicht gegen diesen Prollo-Flammenwerfer… Aber ich darf ihm auf keinen Fall diesen Sieg geben. Das würde mir noch Jahrzehnte nachlaufen… Ein unzufriedenes Schnaufen entweicht dir. Langsam gehen dir die Möglichkeiten aus und auch die Zeit, du kannst dich ja nicht ewig unter dem Auto verstecken. Und im selben Moment lernt dein Versteck fliegen und landet einige Meter weiter links. Deine Augen werden groß. „Hab dich!“ Die Blechdose will noch dir greifen doch du schaffst es gerade noch in Bewegung zukommen um auszuweichen. Hinter Tony kommst du auf die Beine, die bereits verschrammt und blutig sind. Da kommt dir plötzlich die Idee! Du springst auf Tonys Rücken, schlingst deine Arme und Beine um ihn und lässt deiner Kraft freien Lauf. Augenblicklich zuckt der Schmerz durch deinen Körper, sagt dir, dass du aufhören sollst, doch du machst weiter. Tony lacht, noch nicht realisierend was hier vor sich geht. „Wirst du jetzt anhänglich? Mit Kuscheln gewinnst du keinen Kampf.“ Er will einen Schritt zur Seite gehen als er etwas Kaltes im Rücken fühlt. „Jarvis!“ Doch der Computer antwortet nicht und die Kälte breitet sich aus zusammen mit seiner Bewegungslosigkeit. Wenige Sekunden später ist Iron Man komplett mit dickem Eis bedeckt, von dir keine Spur mehr. Steve, der alles über Monitore im Überwachungsraum beobachtet hat, stürmt in den Raum. „Rogers! Machen Sie etwas! Hier drin ist es arschkalt!“ Doch der Angesprochene hört Stark nicht, seine Aufmerksamkeit ist auf etwas anderes gelenkt. Eine Gestalt aus Eis löst sich vom tiefgefrorenen Iron Man. Wie Wasser laufen die Farben deiner Haut, Haare und Kleidung über das Eis, bis man dich wieder erkennen kann. Deine Sicht ist verschwommen, doch auf deinen Lippen ist ein stolzes Lächeln. „Ich hab gewonnen!“ wankend streckst du deinen Arm in die Luft. „Fick dich, Stark!“ Keine zwei Sekunden später gehen bei dir die Lichter aus. Mit einem brummenden Schädel und schmerzenden Beinen tauchst du aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit wieder auf. Du hast das Gefühl, dich hat ein LKW überfahren. Besser sehen tust du auch nicht. Jemand hat sich über dich gebeugt, aber du kannst kaum etwas erkennen. Doch du meinst etwas Blondes und zwei blaue Punkte zu erkennen. „Steve?“ rätst du jetzt einfach mal ins Blaue. „ _(V/N)_! Wie geht es dir?“ Volltreffer! Richtig geraten, das gibt 99 Gummipunkte, ab 100 gibt’s eine Waschmaschine. „Mir ist ein 40-Tonner über den Kopf gefahren, aber sonst geht’s mir gut. Denke ich.“ „Du hast deine Drohung von Gestern recht gut umgesetzt.“ „Danke, man gibt sein bestes.“ Langsam wird dein Blick wieder klar und du kannst deinen Gesprächspartner nun zu 100 % als Steve identifizieren. Langsam drehst du den Kopf nach links um einen, von der Hüfte abwärts eingefrorenen Iron Man zusehen, der sich damit abmüht auch das restliche Eis von sich loszubekommen. Ein Grinsen kannst du dir nicht verkneifen, genauso wenig wie eine fiese Bemerkung. „Na Stark, festgefroren?“ Du lachst leise als Steve dir vorsichtig hoch hilft. „Ach, halt du doch deine Klappe. Ich bin immerhin nicht bewusstlos geworden. Für ganze 20 Minuten.“ „Aber ich bin nicht von der Hüfte abwärts ein- und festgefroren.“ „Aus was besteht dein Eis eigentlich? Das hat einen ziemlich hohen Schmelzpunkt.“ „Woher soll ich das wissen? Sehe ich aus wie ein Chemiker? Du bist doch hier das Genie.“ Stark schnauft und versucht weiter dein Eis zu schmelzen. Und obwohl du dich richtig scheiße fühlst, ist dein Stolz auf Hochflügen. Da kann jedes Spaceshuttle einpacken. Doch plötzlich schleicht sich ein Grinsen auf Tonys Lippen und du ahnst schon böses. „Du musst immer noch gegen den lieben Captain kämpfen.“ „Wir können das auch verschieben.“ Mischt sich Steve ein. „Wenn sie in schlechter Verfassung ist, verfälscht das doch den Test.“ „Komm, hören sie auf Rogers. Sie ist wohl alt genug um das selbst zu entscheiden. Sie sind nicht ihr Bernhardiner.“ „Bernhardiner?“ fragen Steve und du verwirrt. „Treuer, dickköpfiger Freund mit großem Beschützerinstinkt.“ Du ziehst den Kopf ein und der Captain wird etwas rot. Das ist jetzt irgendwie ziemlich peinlich. „Ich denke, dass ich das schaffen werde, trotzdem danke Steve.“ Räusperst du dich ein wenig verlegen. Der Blonde nickt stumm. Ihr stellt euch ca. 2 Meter voneinander entfernt auf und macht euch bereit. Du hoffst, dass du das wirklich schaffst… Steve sieht dich besorgt an, man sieht ihm an, dass er das hier nicht so gut findet. Und indirekt hat er es auch gesagt. Deine momentane Verfassung ist zwar jenseits von Gut und Böse, aber du reißt dich zusammen, vor Tony nachzugeben, würde eine Blöße sein, die du dir nicht geben kannst. Gesundheit hin oder her. Eure Blicke treffen sich, entschlossen trifft auf besorgt. „Steve…“ deine Stimme klingt, wie die einer Kettenraucherin, die seit mindestens 15 Jahren raucht, dabei bist du erst __(Alter)__. „dich zwinge ich auch noch in die Knie!“ Es ist wirklich erstaunlich, wie weit du deine Klappe aufreißen kannst, das macht fast Starks Ego Konkurrenz. Aber eben nur fast. Den Captain scheint das ja nicht zu überzeugen. Dennoch ist er langgenug abgelenkt, dass du ihm mit deiner Faust im Gesicht triffst und es dabei halb zufrierst. Der Getroffene schlägt überrascht deinen Arm weg. Leider sind deine Beine gerade aus Pudding, so dass dich die plötzliche Bewegung deines Körpers aus dem Gleichgewicht bringt. Im Hintergrund lacht Tony laut und ungehalten. Das ist noch peinlicher als es die Absage des Kampfes jemals sein würde. Während Tony sich also die Lunge aus dem Hals lacht, landest du, dank deiner Puddingbeine, auf dem Boden. Dein Rücken brüllt vor Schmerz auf und der Verdacht ergreift dich, dass du dich bald Mumien-Girl nennen kannst. Du siehst den Ganzkörpergips schon vor dir, in seiner ganzen schrecklichen Peinlichkeit. Unterdessen kommt Steve auf dich zu und sein Blick hat sich verändert. Anscheinend hat sich Steve entschieden, den Captain America vorzuschicken, der wohl nicht so besorgt oder gar rücksichtsvoll sein wird. Er packt dich am Kragen, reißt dich hoch und sieht dir in die Augen. Nicht besorgt, sondern ein wenig aggressiv. Du hast es wirklich gründlich versaut. „Ich habe dich gewarnt, __(V/N)__, die Konsequenzen musst du tragen.“ Und schon landest du wieder auf dem Boden, doch diesmal mit wesentlich mehr Wucht. Deine große Klappe ist mittlerweile irgendwohin verschwunden und dein Selbstvertrauen lebt unter der Erde. Wahrscheinlich hast du den Captain ganzschön unterschätzt. Doch den Captain selbst kannst du nicht mehr sehen, dein Sichtfeld besteht nur noch aus Sternen. Und diesmal überfährt dich kein Lkw sondern eher etwas mit der Größe der Titanic. Kapitel 6: Nächtliche Ereignisse -------------------------------- Kapitel 6: Nächtliche Ereignisse Oder auch: Handbuch für Dummies: Warum Lüftungsschächte keine Wege sind Seit zwei Tagen sitzt du nun in deinem Zimmer und deine Laune hängt tiefer als die Raumtemperatur und das will bei -6°C schon was heißen. Jeden, der es auch nur wagt dich anzusprechen, machst du ohne Gnade zur Schnecke. Unterdessen hat Steve auch schon versucht, sich zu entschuldigen, doch jedes Wort verpuffte angesichts deiner Laune. Tony findet das natürlich alles ungemein Lustig. Obwohl, als du ihm den Prüfungsbogen um die Ohren geschlagen hast, fand er das nicht mehr ganz so witzig. Der Einzige der von deinen Launen verschont bleibt, ist der Schneider für deine Uniform, Artie. Er ist ein junger Mann von Mitte 20 mit schulterlangen hellbraunen Haaren, die er immer zu einem Zopf zusammen bindet, und aufgeweckten grauen Augen. Das einzige was du an ihm nicht magst, sind seine langen dünnen Finger, die ihn noch femininer machen als er schon ist. Sonst kommt ihr gut miteinander aus. Bis auf Artie und Steve hat sich keiner deinem Zimmer genähert, was auch besser für sie ist. „Du darfst nicht lügen!“ kreischst du schockiert. „Mama hat gesagt-“ „Deine Mutter kommt nicht wieder!“ fährt der Mann dich an. „Aber sie hat es versprochen und Papa auch!“ „Sie haben es gebrochen! Versteh doch, __(V/N)__, bitte mach es nicht schwerer als es ohnehin schon ist.“ Dicke Tränen beginnen deine Wangen runter zu kullern. Deine Eltern halten immer ihre Versprechen, dein Onkel muss lügen! Denn deine Mama und dein Papa würden das niemals tun. Niemals, davon bist du mehr als überzeugt. Schnell drehst du dich um und läufst aus der Terrassentür hinaus. Er ruft dir nach, doch das ist egal. Du rennst so schnell du es mit deinen kurzen Beinen kannst. Hinter dem roten Backsteinhaus deines Onkels liegt ein Wald, der nur von einer kleinen Steinmauer vom Garten getrennt wird. Mit einiger Mühe und aufgekratzten Knien schaffst du es über sie zu klettern und läufst weiter. Ohne Pause, ohne Blick zurück bewegst du dich durch den Wald, ohne Rücksicht auf die Äste, die dir ins Gesicht schlagen. Weiter, weiter, weiter… Gähnend streckst du dich, du bist schon wieder eingeschlafen. Seit du in diesem hässlichen Betonklotz bist, passiert dir das öfters. Auch deine Träume haben zugenommen, jedes Mal wenn du einschläfst, träumst du. Die letzten Nächte hast du von deinem Onkel, von dem Tag an dem du weggelaufen bist und von weißen Feldern. Am Ende dieser Felder stehen Leute, doch egal wie weit du läufst oder wie laut du schreist, nichts passiert. Du kratzt dich am Hinterkopf und stehst auf, deine Laune ist auch wieder besser, aber nur ein wenig. Doch dein Blick auf die Uhr zieht deine Laune wieder runter, 3 Uhr nachts. Das Gefühl, dass sich wieder hinlegen sinnlos sein wird, ergreift dich und so beschließt du einmal durchs H.Q. zuwandern. So mitten in der Nacht, ohne dass dich jemand sieht. Perfektes Timing! Schnell die Taschenlampe suchen und dann nichts wie los. Kurze Zeit später wandelst du auch schon durch die menschenleeren Gänge des Gebäudes. Wer ist denn um diese Uhrzeit auch noch wach? Keiner, außer dir. Aber wenn keiner da ist, kann dich auch keiner dabei stören, Furys Büro auf den Kopf zustellen, immerhin wolltest du immer noch die Baupläne haben. Es dauerte „nur“ 15 Minuten bis du Furys Büro gefunden hast, weitere 15 Minuten um die Tür aufzukriegen und viel zu lange um die Pläne zu finden. Nun ja du findest nicht mal die Baupläne, sondern nur die einen Lageplan der Luftschächte. Aber immerhin etwas. Du breitest den Plan auf dem Schreibtisch aus und studierst ihn. Umso länger du auf den Plan siehst, umso mehr wird dir bewusst, dass du das Scheißteil überhaupt nicht lesen kannst, geschweige denn irgendeine Linie verfolgen kannst, ohne dich heillos zu verirren. Schöne Scheiße, ehrlich. Nebenbei wird dir auch bewusst, dass es eigentlich viel zu einfach war hierein zukommen. Du hattest eine elektronische Verriegelung erwartet oder ähnliches. Aber die Tür hat nur ein normales Schloss. Sehr seltsam, aber in diesem Moment nicht dein Problem, denn du willst nur diese Karte entziffern. Bevor du aber hier übernachtest, beschließt du, die Schächte einfach auszuprobieren. Schnell ist ein Stuhl herbeigeschafft und schon kletterst du in die Lüftungsschächte. Langsam wird dir immer mehr bewusst, dass hier irgendwas nicht stimmt. Das ist alles viel zu einfach. Da ist ja ein Supermarkt fast besser gesichert. Das ist jetzt ein wenig übertrieben. Während du also durch die Schächte krabbelst und versuchst dich zu Recht zu finden, verlierst du die Orientierung. Und hier ist es auch noch verdammt eng. Wieso tust du das überhaupt? Die ganze Sache ist fast so dämlich, wie nach New York zugehen. Anscheinend hast du einen Hang zu dämlichen Aktionen, das hier ist der beste Beweis. Einen Moment lang bleibst du wo du gerade bist, versuchst dich umzudrehen, was hier gar nicht so einfach ist, und dann hörst du es. Ein verräterisches Knacken. Bevor du überhaupt reagieren kannst, gibt das dünne Metall unter dir nach. Glücklicher Weise landest du nicht direkt auf dem Boden, sondern erst auf etwas weichem und dann auf dem harten Boden. Der erste Aufschlag, bei dem du auf dem Bauch landest, drückt dir die Luft aus der Lunge. Da du aber noch genug Schwung hast, endet deine Reise auf dem Boden. Dein Rücken schlägt auf den harten Untergrund und du kannst nur knapp einen Aufschrei unterdrücken. Vorsichtig atmest du ein, nur um dann die Luft zischend durch deine zusammengebissenen Zähne entweichen zu lassen. “Verdammte Scheiße...” zischst du leise. Dein gesamtes Skelet fühlt sich an, als ob jemand mit einem Vorschlaghammer draufgehauen. In diesem Moment schwörst du dir, so etwas nie wieder zu tun. Du liegst noch immer auf dem Boden, als du plötzlich etwas grummeln hörst. Sofort setzt du dich auf, was natürlich durch heftige Schmerzen quittiert wird, und siehst in die Richtung des Geräusches. Es ist zwar stockdunkel, doch du kannst noch etwas erkennen. Da ist ein Bett und in diesem Bett liegt auch noch jemand drin. Wo zur Hölle bist du?! In welchen Mist hast du dich jetzt schon wieder geritten?! Am besten verlässt du nie wieder dein Zimmer. Nicht mal zum Essen. Der Zimmerbesitzer scheint sich aber nicht weiter an deiner Anwesenheit zu stören, dreht sich um und schläft weiter. Glück gehabt. Langsam stehst du aus, beißt die Zähne zusammen und siehst dich um, soweit es möglich ist. Der Raum sieht im Großen und Ganzen aus wie deiner, nur die Schränke und Regale sind mit anderen Sachen bestückt. Du trittst näher an das Kopfende des Bettes, um zu sehen in wessen Zimmer sie nun gelandet ist. Und es reißt dir den Boden unter den Füßen weg. Du bist in Steves Zimmer gelandet! Du wirst ihm nie wieder in die Augen sehen können! Es gibt nur ein Zimmer, in dem du noch weniger sein wolltest, nämlich das von Stark. Sein Schild neben dem Bett ist selbst ohne Licht gut zu erkennen. Gott hasst dich wirklich, wenn es ihn gibt. Am liebst würdest du schreien. Nachdem du dich dann doch beruhig nicht geschrien hast, lehnst du dich etwas nach vorne, um Steve etwas genauer zusehen. Und kaum hast du ihn angesehen, kullert dieser katastrophale Satz durch deinen Kopf: Er sieht ja ganz süß aus wenn er schläft. Sofort ohrfeigst du dich selbst, sowas darfst du nicht denken! Du hast genug Bücher gelesen um zu wissen wo das hinführt... oder hinführen kann. Aber das willst du dir nicht antun, obwohl Steve ein ganz Netter ist. Sofort aufhören! Schreien die Alarmglocken in deinem Kopf. Bist du wahnsinnig?! Du schüttelst den Kopf und suchst lieber einen Ausweg, bevor noch etwas Schlimmes passiert. Leider ist deine Auswahl recht begrenzt: entweder kletterst du zurück in die Lüftungsschächte oder du brichst die Tür auf. Beides gefällt dir überhaupt nicht, nicht mal ansatzweise. Aber in die Lüftungsschächte willst du wirklich nicht wieder, also muss die Tür dran glauben. Es tut dir schon leid, dass du seine Tür zerstören musst, aber dir bleibt keine Wahl. Vielleicht schaffst du es irgendwann dich zu entschuldigen. Zügig schleichst du zur Tür und beginnst das Schloss zu zufrieren. Als die Tür knackt, brichst du sie auf. Du gibst dir auch nicht viel mühe, sie unbeschadet zu lassen, wie bei Furys Bürotür. Doch bevor du in dein Zimmer zurück gehst, brauchst du erst mal was zu trinken, etwas Härteres. Am nächsten Morgen kommt ein völlig verstörter Steve zu dir in die Mensa. Während er sich auf den Platz dir gegenüber setzt, siehst du ihn nicht an. Du starrst nur dein halbleeres Glas an, in dem sich die Reste der Vodkaflasche daneben befinden. Seit deinem “kleinen” Ausflug sitzt du hier und kippst dir die Birne zu, um dein Hirn daran zu hindern, einen Gedanken aus Steves Zimmer wieder aufzugreifen. Mit mäßigem Erfolg. Der Captain sieht dich besorgt an. “Du siehst aus, als hättest du einen schlimmeren Morgen gehabt als ich.” “Ja.” gibst du leise von dir. “Scheint ganz so... Was ist denn passiert?” “Meine Tür ist aufgebrochen worden, der Lüftungsschacht ist kaputt und unter meinem Bett liegt eine Taschenlampe, die nicht mir gehört!” Er redet sich richtig in Rage. “Und das ich das nicht gehört habe! Ich bin Soldat, eigentlich sollte ich das mitbekommen...” Nein, es ist besser, dass du es nicht mitbekommen hast. “Hört sich nicht gut an...” Am liebsten würdest du unter den Tisch kriechen. “Vielleicht Ungeziefer?” “Ungeziefer?” “Ratten?” Erdboden tu dich auf! Bitte! “Ratten so groß wie Hunde!” Stark taucht hinter dir auf. Du zuckst zusammen und Steve sieht nur genervt aus. “Lass den Scheiß, Stark” Du schweigst lieber. Tony interessiert sich mal wieder herzlich wenig für eure Reaktionen und setzt sich einfach neben dich. Natürlich entgeht ihm die leere Vodkaflasche nicht. “Da hat aber einer einen über den Durst getrunken.” Seine gute Laune zieht eure nur weiter runter. “Was willst du?” brummst du leise, als die ersten Kopfschmerzen einsetzen. “Heute fahren wir zum Starktower.” Der braunhaarige Mann freute sich wie ein kleines Kind. Und sein Grinsen wackelt nicht mal, als er nicht die gewünschte Reaktion von deiner Seite bekommt. „Na und?“ fragen Steve und du gleichzeitig. „Wir haben grad anderes im Kopf.“ „Was ist euch denn über die Leber gelaufen?“ „Das geht dich überhaupt nix an…“ Langsam stehst du auf und blickst kurz in die Runde. Dann bist auch schon auf dem Weg zum Ausgang, nur um in Fury reinzulaufen. „Was wollen Sie denn?“ Der Tag wird immer besser. „Oh, ich denke das wissen Sie genau.“ „Das mit Steves Tür war keine Absicht und es tut mir auch leid. Aber der Lüftungsschacht war keine Alternative.“ „Und warum waren sie überhaupt um 3 Uhr nachts wach, in meinem Büro und in Rogers Zimmer?“ „Langeweile?“ Eigentlich hast du keine Ahnung was dich da geritten hat. Jugendlicher Leichtsinn? Fury ist weder überzeugt noch begeistert. „Natürlich. Für dieses Mal drücke ich ein Auge zu, die mangelnde Sicherheit hier ist auch wirklich verlockend.“ „Ziemlich peinlich für das S.H.I.E.L.D.-H.Q.“ „Das hier ist nicht das richtige H.Q., das richtige befindet sich noch im Wiederaufbau. Wir sind leider nicht so schnell wie Mr. Stark.“ „Woran das wohl liegt?“ Bevor der Einäugige etwas sagen kann, machst du dich vom Acker. Nächstes Ziel: Dein Bett und eine Packung Kopfschmerztabletten. Und natürlich möglichst weit weg von Steve. Kapitel 7: Vielleicht doch gar nicht so schlecht ------------------------------------------------ Vielleicht doch gar nicht so schlecht Den restlichen Tag hast du wieder in deinem Zimmer verbracht. Dir ist kotz übel und dein Kopf schmerz wie sonst was. Leider gewährte man dir nur bis Abend deine Ruhe, denn um punkt 18 Uhr klopfte jemand an deine Tür. „Was?“ brummst du aggressiv. „ Ms. _(N/N)_? Hier ist Agent Hill. Sie fliegen gleich zum Stark-Tower.“ „Nein zum Stark-Tower und nein zum Fliegen. Und jetzt gehen Sie wieder.“ „Wie Sie wollen.“ Du hörst wie sich ihre Schritte von der Tür entfernen. Doch dich verlässt nicht das Gefühl, dass sie dich nicht in Ruhe lassen wird. Und noch bevor du dich wieder hinlegen kannst, geht die Tür auf und Hill kommt in dein Zimmer. „Ich hab doch gesagt, ich komm nicht mit.“ „Director Fury sieht das aber anders. Sie können jetzt freiwillig mitkommen oder wir können Sie in den Helikopter tragen.“ Wie auf Kommando gucken zwei schwarz gekleidete Soldaten in dein Zimmer. „Fein, ich pack eben noch meine Sachen.“ Zufrieden dreht sich Hill um und geht, während du beginnst deine Sachen zu packen. Grummelnd quetschst du alles in deinen Rucksack. Wahrscheinlich wirst du das Zimmer hier etwas vermissen, sogar die „Wenn-du-uns-zu-lange-ansiehst-machen-wir-dich-blind-Fliesen“. Du siehst dich in dem Zimmer nochmal um, dann folgst du Hill zum Helikopter. Fury, Tony und Steve warten schon auf dich. Was dir natürlich total egal ist. Schweigend setzt du dich neben Fury, und damit Steve gegenüber, und schon seid ihr in der Luft. Irgendwie bekommt dir das Fliegen nicht so gut, also drückst du dich in den Sitz, während du die Finger in den Gurt krallst. Helikopter sind absolut nix für dich. Dem wachsamen Auge des Captains entgeht das nicht. „Alles ok?“ Kurz siehst du auf. „Mir ist nur etwas schlecht.“ Dann lässt du den Kopf auch wieder hängen. „Du solltest nicht so viel trinken.“ Sagt Steve besorgt. „Ja ja schon klar. Es ist eher das Fliegen.“ „Hast du Flugangst?“ „Nein, normaler Weise nicht, aber heute ist es seltsam.“ Deine Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen. „Ich kenn da einen Trick. Schließ die Augen.“ „Warum?“ fragst du verwirrt. „Mach einfach.“ Wiederwillig gibst du nach und machst die Augen zu. Kurz darauf spürst du, wie Steve dein Gesicht in seine Hände nimmt und sanft mit den Daumen über deine Schläfen reibt. Zuerst wird die Übelkeit etwas schlimmer, dann verschwindet sie langsam, und deine Kopfschmerzen ebben ebenfalls ab. Stark sagt nichts. Sehr seltsam, aber momentan nicht wichtig. Vielleicht platzen die Kommentare später aus ihm heraus. Nach einer gefühlten Ewigkeit, lässt Steve dein Gesicht los und fasst hättest du ihn gebeten, weiter zumachen. Aber du verkneifst es dir. „Danke Steve.“ Du lächelst ihn dankbar an. Übelkeit und Kopfschmerzen sind weg. Er erwidert dein Lächeln. „Bitte.“ „Und jetzt umarmt ihr euch und küssen nicht vergessen.“ Da ist Tonys Kommentar auch schon. „Halt die Klappe, Stark!“ fauchst du den Milliardär errötet an. Und so schnell ist die Stimmung schon wieder im Eimer. Schönen Dank auch… Der Rest des Fluges verläuft ruhig. Aber das Schweigen hat etwas Peinliches an sich. Zu mindestens für Steve und dich. Tony grinst vor sich hin, sichtbar glücklich darüber die Situation mit dem Vorschlaghammer zerschmettert zu haben; und Fury schweigt grundsätzlich die meiste Zeit, der Mann hat einfach nichts zu sagen (was manchmal auch nicht schlecht ist). Der Mond scheint so gut er kann zwischen den dunklen Wolken hindurch, als ihr auf dem Helikopter-Landeplatz des Stark-Towers landet. Auf dem Steg, der ins Gebäude führt, steht eine Frau mit roten Haaren, die euch freundlich entgegen lächelt. Tony wartet nicht mal, bis der Roter abgestellt ist, springt aus dem Helikopter und umarmt die Frau stürmisch. Du blickst überrascht zu Steve, als ihr aus dem Helikopter klettert. „Stark hat eine Freundin?“ „Sie ist sogar seine Verlobte.“ Deine Kinnlade fällt auf den Boden. „Seine WAS ?! “ Dir ist es völlig unerklärlich, wie jemand wie Tony Stark seine Welt mit jemandem teilen kann. Und ihn dabei nicht mit seinem Ego erschlägt. Währenddessen kommen die beiden auf euch zu. Tonys Freundin ist eine wirklich schöne Frau, der Idiot hat Geschmack. Sie reicht dir ihre Hand. „Hallo, ich bin Virginia Potts, aber du kannst mich Pepper nennen. Ich darf dich doch duzen oder?“ Die Frau ist dir auf Anhieb sympathisch. „Klar, ich bin _(V/N)_ _(N/N)_.“ Du schüttelst ihre Hand kurz. Dann dreht sich Pepper zu Steve und Fury um. „Hallo Steve, Mr. Fury.“ Steve lächelt sie an, Fury nickt sie nur zu. „Hey Pepper.“ „Ms. Potts. Sind die Anderen schon da?“ „Natürlich, Mr. Fury, sie warten in der Lobby.“ Der Einäugige nickt und betritt den Stark-Tower, gefolgt von allen anderen Beteiligten. Dieses Gebäude ist wahrlich beeindruckend. Obwohl teilweise noch ein paar Wandverkleidungen fehlen, wirkt alles sehr modern und stylisch. Hier kannst du durchaus länger bleiben. In der Lobby angekommen, erblickst du drei Personen auf einem großen Sofa. Eine Frau mit roten Haaren und beneidenswerter Figur in der Mitte; ein Mann mit dunklen Haaren und Brille, rechts von der Frau; und einen Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren und scharfem Blick, links neben der Frau. Die drei bemerken euern Eintritt sofort und blicken in eure Richtung. Du kannst dich an die Drei erinnern, sie standen in den Akten, die Fury dir gegeben hatte. Aber da fehlte einer. „Ist das die Neue?“ fragte die Frau neugierig. „Scheint so.“ sagte der Mann mit Brille und rückte diese auch gleich zurecht. Die Drei stehen auf und kommen euch entgegen. Die Rothaarige reicht dir sofort ihre Hand. „Natasha Romanoff.“ Stellt sie sich vor. „Black Widow, ich weiß.“ Sie zieht überrascht die Augenbrauen hoch. „Endlich mal jemand der die Akten liest.“ Dabei sieht sie zu dem Blonden Mann, den du als Clint Barton, aka. Hawkeye, in Erinnerung hast. „Warum guckst du mich so an, Natasha?“ „Weil du nie die Akten liest, Clint. Das muss ich immer machen.“ Während die beiden sich weiter anmeckern, gehst du dem letzten der Drei. „Dr. Banner. Darf ich Sie Bruce nennen?“ „Natürlich, und „du“ reicht auch.“ Das grüne Muskelmonster merkt man ihm gar nicht an. Er ist so verdammt ruhig… Bis jetzt sind die Avengers gar nicht so schlimm, wie du gedacht hast. Außer Tony, er ist schlimmer als du es dir je vorstellen konntest. Und diesen „Thor“ kenntest du noch nicht. Vielleicht ist das auch besser, immerhin hält er sich für einen Gott. „Wo ist Thor?“ fragt Steve in die Runde, als könnte er deine Gedanken lesen. „Keine Ahnung.“ Antwortet Clint. „Wir haben nichts von ihm gehört.“ „Da kann ich weiterhelfen, Gentleman.“ Meldet sich Stark zu Wort. „Ich habe in der Forschungsetage des Stark-Towers, zusammen mit Banners Hilfe, ein Portal gebaut.“ „Das wissen wir.“ Mischt sich Natasha ein. „Und zusätzlich, habe ich bei S.H.I.E.L.D. Kontakt zu ihm aufgenommen. Er wird in den nächsten 24 Stunden zu uns kommen.“ „Ah ja.“ Ist alles was dir dazu einfällt. Denn du hat keine Ahnung um was es geht. Und da die Anderen munter weiter plappern, setzt du dich auf die Couch, lehnst dich zurück und wartest. Pepper hat anscheinend etwas Mitleid mit dir, denn sie setzt sich zu dir. „Alles ok?“ „Ja, ich versteh nur nicht wovon die reden, da muss ich dann ja auch nicht zuhören.“ Pepper nickt dir zustimmend zu. Wenigstens einer der dich versteht. Dann drückt sie dir eine Schlüsselkarte in die Hand, an der eine kleine Schneeflocke hängt. „Was zum…?“ fragst du verwirrt. „Die hat Tony sich ausgedacht. Er wollte, dass ihr euch wie Zuhause fühlt.“ Du betrachtest die Schneeflocke in deiner Hand. Sie ist sehr fein gearbeitet, blau und glitzert sogar etwas im Licht. Vielleicht ist Tony doch nicht so ein Egoist. „Danke. Darf ich dich etwas fragen?“ „Klar.“ „Wie hältst du es eigentlich mit Stark und seinem Ego aus?“ Die Frage brennt dir unter den Nägeln, seit du weißt, dass Stark und Pepper zusammen sind. „Ich gebe seinem Ego genug widerstand, dann passt er sich an. Er kann sogar recht aufopfernd sein.“ Ungläubig siehst du sie an. So etwas hast du nie für möglich gehalten und doch scheint es wirklich so zu sein. Nachdenklich betrachtest du die Schlüsselkarte. Dann stehst du auf, Pepper tut es dir gleich. „Komm ich zeig dir dein Zimmer.“ Bietet dir rothaarige Frau dir an. Du nickst nur. Zusammen betretet ihr den Fahrstuhl und Pepper drückt den Knopf für die 15. Etage. Der Aufzug surrte leicht, während er sich bewegte. Es dauerte keine 2 Minuten bis ihr am Ziel seid. Für deinen Geschmack ist der Aufzug zu protzig, ganz goldfarben mit Spiegeldecke. Pepper deutet auf eine Tür, an der eine Schneeflocke hängt, identisch mit deiner. Dann ist das wohl dein Zimmer. „Danke Pepper.“ Sie lächelt dir zu und verschwindet wieder im Aufzug. „Wenn du was brauchst, frag einfach Jarvis.“ Dann schließt sich die Tür. Jarvis?Fragst du dich. Wer ist Jarvis? Du zuckst mit den Schultern und öffnest deine Zimmertür. Der Raum ist leicht oval, die Decke mit Holz verkleidet und mehrere Reihen kleiner Lampen sind in das Holz eingelassen. Der Teil des Bodens auf dem dein Bett steht ist etwas höher als der Rest des Zimmers. Genau gegenüber der Eingangstür ist eine weitere Tür, wahrscheinlich das Badezimmer. Die Wände sind _(Lieblingsfarbe)_ und der Boden ist in dem selben, farblich passenden Holz wie die Decke. Auch die Möbel passen gut zu den Wänden. In dem Raum stehen ein großer Kleiderschrank, mehrere Bücherregale, ein Schreibtisch und ein Sideboard, sowie ein kleines Sofa, ein Bett und passende Beistelltische. Etwas protzig, aber du fühlst dich auf Anhieb wohl. Dein Rucksack steht schon neben deinem Bett. Zufrieden legst du die Schlüsselkarte auf den kleinen Tisch neben deinem Bett und legst dich hin. Vielleicht ist der Stark-Tower doch gar nicht so schlecht. Du schließt die Augen und versinkst im Schlaf. „Du interessierst dich einen Scheiß für mich!“ schreist du wütend. „Warum lässt du mich nicht gehen?! Es ist dir sowieso egal, ob ich hier bin oder nicht!“ „Rede nicht so mit mir, _(V/N)_!“ brüllt dein Onkel zurück. „Solange du hier wohnst-“ „Dann zieh ich aus!“ Ehe dein Gegenüber etwas antworten kann, bist du auch schon die Treppe hochgestürmt. Ohne auf die, bereits geschädigte, Tür zu achten, reißt du sie auf und betrittst dein Zimmer. Schnell stopfst du deine Sachen in deinen Rucksack. Dein Onkel kommt ebenfalls in dein Zimmer, er öffnet den Mund und mit einer elektronischen Stimme sagt er dir. „Ms. _(N/N)_, wachen sie bitte auf!“ Wiederwillig öffnest du die Augen. „Was..?“ Du siehst dich um, kannst aber niemanden sehen. „Ich entschuldige mich, Sie wecken zu müssen. Aber Sie werden dringend in der Forschungsetage gebaucht. Ich bin übrigens Jarvis.“ Natürlich, ein Computer. Das hätte dir auch selber einfallen können. „Schon unterwegs…“ Du richtest deine Haare und verlässt dein Zimmer. Schnell läufst du zum Aufzug, dessen Türen bereits geöffnet sind. Kaum hast du ihn betreten, setzt Jarvis den Fahrstuhl auch schon in Bewegung. Ungeduldig zuckst du mit den Fingern und kaum haben sich die Türen geöffnet, stürmst du heraus. Aus dem Labor dringt ein lautes Stimmengewirr. Schnell öffnest du die milchige Glastür und da stehen auch schon alle laut diskutierend. Doch dir fällt etwas anderes ins Auge. Ein großes gebogenes Gebilde am anderen Ende des Raumes. Du hast das Gefühl als seiest du bei „Stargate“ gelandet. Jetzt siehst du dich erst nach den Anwesenden um. Alle sind da, Fury, die Avengers und auch ein Mann mit langen blonden Haaren, den du als Thor identifizieren kannst. Er hat sich grade tierisch mit Stark in den Haaren. Und dann fällt dir der Mann in grün mit den schwarzen Haaren ins Auge. Wer ist das? „Bist du eigentlich wahnsinnig Thor?!“ schreit Tony aufgebracht. „Wie konntest du nur Loki hierher bringen?!“ Kapitel 8: Der Vorschlaghammer der Realität ------------------------------------------- Loki? Automatisch siehst du wieder zu dem schwarzhaarigen Mann, der unbeteiligt in der Ecke steht. Das muss er wohl sein. Das nächste Mal solltest du alle Akten lesen und nicht nur die Hälfte. „Beruhigt euch Freunde.“ Meint eine raue Männerstimme. Dein Blick fällt wieder auf die Avengers in ihrer Diskussion. „Ich habe eine gute Erklärung.“ Thor hebt beschwichtigend die Hände. „Ja, dann lass hören.“ Selbst Steve klingt aufgebracht. Dass du da bist, bemerkt keiner. „Stark erzählte mir von eurem Problem, und ich dachte Loki könnte helfen. Außerdem trug mir der Allvater auf, Loki nicht aus den Augen zu lassen.“ Jetzt schaltete sich Fury ein. „Wir haben bereits eine Lösung für das Problem gefunden. Und die Chitauri sind sicherlich immer noch hinter ihm her.“ „Ah… da ist noch etwas.“ Meint Thor kleinlaut. „Spuck es aus.“ Schnauft Natasha. „Die Chitauri haben Asgard angegriffen und deshalb musste Loki fort.“ „Und dann bringst du ihn hier hin? Thor, wie viel Gehirn hast du eigentlich?“ Stark legt seine Hand über die Augen. „Nennst du mich dumm, Stark?“ „Ja.“ Die beiden beginnen sich anzuknurren. Steve packt Thor, Clint und Bruce nehmen Stark und ziehen die beiden auseinander. Langsam kannst du es nicht mehr halten. „Ihr benehmt euch wie kleine Kinder!“ Platz es aus dir heraus. „Wie alt seid ihr eigentlich?“ Und schon ruht die ganze Aufmerksamkeit auf dir. Toll. Stark und Thor ziehen die Augenbrauen zusammen, der Rest zieht sie hoch. Sogar Loki hinten in der Ecke sieht zu dir rüber. „Seit wann bist du denn hier?“ fragt Steve verwirrt. „Seit Jarvis mich geweckt hat. Also was soll der Kindergarten hier?“ du stemmst deine Arme an die Hüfte und versuchst erwachsener als die Anderen zu wirken. Stark meldet sich wieder zu Wort:„Thor, die Intelligenzbestie, hat seinen bösartigen Bruder mitgebracht, den wir damals in New York mit Mühe und Not besiegen konnten.“ „Bösen Bruder?“ du siehst zu Loki. „Der sieht nicht böse aus.“ „Warte bis er seinen hässlichen Helm auf hat.“ Meint Stark. Loki schnauft beleidigt hinten in seiner Ecke, sagt aber nichts. „Und welches Problem meinte Thor eigentlich eben? Und was für eine Lösung habt ihr dafür?“ Diesmal sagt Fury wieder etwas. „Unser eigentliches Problem, neben den Chitauri, ist folgendes: Eine riesige, unnatürliche Kaltwetterfront bewegt sich von Grönland aus nach Amerika und Europa. Es hat bereits große Teile von Nord-Ost-Kanada und Nord-West-Europa in seiner Gewalt.“ „Und was ist jetzt das Problem?“ „Am Rand dieses Unwetters ist es bereits unter -30°C kalt, keine Maschine oder Lebewesen hat es geschafft, zum Ursprung dieses Phänomens zu kommen, da es dort unerträglich kalt wird. Alles friert ein. Und das ist auch der Grund warum wir Sie zu den Avengers geholt haben, Ms. _(N/N)_.“ „Ich soll irgendein Scheißwetterphänomen untersuchen? Weil die Regierung zu unfähig ist, etwas dafür zu bauen?“ „Sie sind unsere letzte Hoffnung.“ Irgendwo in dir drin reißt etwas und du spürst plötzlich nur noch Wut und Zorn. „Ich scheiß auf Weltrettung, die Welt hat nie etwas für mich getan, sie hat es nicht verdient gerettet zu werden! Thor hat recht, schickt Loki darein! Dann kann er seine Schuld wieder gut machen!“ Du drehst dich um und gehst. Weltrettung, pah! Doch deine Flucht endet vor dem Fahrstuhl. „Jarvis macht die Aufzugtür auf.“ „Tut mir leid, Ms. _(N/N)_. Aber das kann ich nicht.“ Du raufst dir die Haare. Der Stark-Tower ist doch scheiße. Die Avengers sind scheiße, besonders Fury, Weltrettung ist scheiße. Dir hätte schon viel früher klar werden müssen, dass Fury dich für sowas hergeholt hat. Ein Zuhause ,nur ein Köder auf den du angesprungen bist . Kraftlos rutschst du mit dem Rücken an der Wand entlang, zu Boden. Langsam schlingst du deine Arme um deine Beide und legst den Kopf auf die Knie. Deine Hoffnung liegt zerschmettert auf dem Boden. Wie naiv du doch gewesen bist. Du hättest nie hierher kommen dürfen. Du hättest es besser wissen müssen, immerhin bist du schon sooft niedergeschlagen worden. Und doch hast du nichts dazu gelernt, wie ein kleines Kind bist du dem Traum nach einem Zuhause hinterher gelaufen. Dir ist wohl nicht vergönnt, das zubekommen, was du dir am meisten wünschst. Nur am Rande nimmst du wahr, dass sich jemand neben dich setzt. „Da hast du Fury eine ganz schöne Abfuhr erteilt.“ Bemerkt eine weibliche Stimme. Etwas verwirrt drehst du deinen Kopf, um zu sehen wer da gesprochen hat. Was du siehst, überrascht dich: Natasha ist dir gefolgt. „Was machst du denn hier?“ „Eigentlich wollte ja der Captain hinter dir her, aber ich hab mir gedacht, du fühlst dich vielleicht besser, wenn du mit einer Frau über deine Probleme sprechen kannst, als mit einem Mann, der immer noch etwas in der Vergangenheit lebt.“ Da hat sie nicht ganz unrecht, du wolltest nicht mit Steve über deine Probleme reden. „Danke.“ Natasha lächelt dich an. „Also wo liegt das Problem?“ „Ah, die Welt verdient es nicht gerettet zu werden, sie hat mir nichts gegeben. Warum sollte ich ihr was geben?“ „Du bist ganz schön egoistisch.“ „Warum?“ fragst du überrascht. „Du lebst nicht alleine hier und du bist auch nicht die einzige Person, die ein schweres Leben hat. Guck den Captain oder Banner an, die beiden haben wahrscheinlich mehr durchgemacht als du. Und trotzdem versuchen sie die Welt zu retten. Und gibt es wirklich nichts hier, was dir etwas bedeutet?“ Schnaufend legst du wieder den Kopf auf die Knie. Der Schlag mit der Moral-Keule hat weh getan und sie hat auch noch Recht. Du hasst Momente wie diesen, wenn du weißt das der Andere recht hat und du aber nicht von deiner Meinung abweichen willst. „Na und? Ich will die Welt trotzdem nicht retten, Punkt.“ Bei Natasha reißt in diesem Moment der Geduldsfaden. „ Jetzt pack mal dein Ego ein und hör mir zu! Du bist ein Teil der Avengers, es ist deine Aufgabe die Welt zu retten, ob du willst oder nicht!“ Erschrocken zuckst du zusammen, als die Russin laut wird. „Selbst Stark, der Mann mit dem größten Ego der Welt, hat das verstanden! Er wäre fast bei dem Versuch uns alle zu retten gestorben! Also hör auf hier einen auf dicke Hose zumachen und mach deinen Job!“ Mit großen, vor Schreck aufgerissenen Augen siehst du Natasha an. Die Standpauke hat gesessen und jetzt hat sie noch mehr Recht als vorher. Dein Wille steht auf verlorenem Posten. Und du musst dir eingestehen, dass dein Verhalten wirklich kindisch ist. „Tut mir leid. Du hast recht.“ Sagst du leise. Zufrieden schnauf Natasha, ihre ganze Wut ist verschwunden. „Ich weiß, dass du es nicht einfach hattest. Aber nur wie das Leben ungerecht zu dir war, musst du nicht der ganzen Welt die Schuld daran geben. Ich denke nicht, dass die Welt schuld an dem Verschwinden deiner Eltern oder an dem Charakter deines Onkels hat.“ „Woher…?“ „Fury legt gerne Akten über die Vergangenheiten von Leuten an, _(V/N)_. Wir alle wissen, was passiert ist, so wie auch du einiges über uns weißt. Natürlich nicht im kleinsten Detail, aber im groben schon.“ Gedanken verloren nickst du. Dir hätte klar sein müssen, dass das in deiner Akte steht. „Mein ganzer Aufstand kommt mir mittlerweile ziemlich kindisch vor. Das ist echt peinlich.“ Natasha klopft dir aufmunternd auf den Rücken. „Ah, Thors Aufreger sind viel peinlicher und er merkt es nicht mal. Ich denke nicht, dass dir jemand böse sein wird. Mach einfach deinen Job und gut ist.“ Du nickst und ihr beide geht zurück ins Labor. Die haben mittlerweile aufgehört zu diskutieren, Fury hat die Leitung übernommen und redet auf alle ein, außer auf Loki, der sitzt immer noch in seiner Ecke. Als ihr den Raum betretet, gehört die Aufmerksamkeit euch. „Nun,“ meinst du kleinlaut, als keiner etwas sagt. Die Sache von eben ist dir echt unangenehm. „was ist jetzt die Mission?“ Du stellst dich zusammen mit Natasha zu den Anderen, als Fury weiter redet. „Also, Ms. _(N/N)_, da Sie sich doch entschieden haben, daran teilzunehmen, werden wir in 48 Stunden die Mission starten. Sie und Loki werden, so nah wie möglich, ans Zentrum des Unwetters gebracht. Von dort aus müssen sie die Ursache selbst finden und möglichst viele Informationen sammeln. Sollte es zu unvorhersehbaren Problemen oder ähnlichem kommen, ist die Mission sofort abzubrechen und Bericht zu erstatten. Seien Sie vorsichtig, denn sobald Sie im Sturm sind, kann ihnen niemand von außen mehr helfen.“ Als der Einäugige fertig ist, nickst du. Hört sich bis jetzt nicht schwer an, obwohl du dir ein paar Gedanken um Loki machst. Du kannst ihn überhaupt nicht einschätzen, am besten liest du gleich die Akte über ihn. „Aber bevor hier eine Mission startet, steht noch etwas anderes an.“ Wirft Stark ein. Fury sieht sofort genervt aus. „ Stark Industries veranstaltet eine kleine Feier, wo ich natürlich anwesend sein muss. Und deshalb lade ich euch alle ein. Ein ‚Nein‘ akzeptiere ich nicht.“ Dann lächelt er zufrieden. Du hingegen bis nicht begeistert, Feiern heißt Menschenmassen. Aber ein ‚Nein‘ wird ja nichts helfen, also musst du dich deinen Schicksal ergeben, was direkt das zweite Problem aufwirft. Du hast nichts was man bei so einem Anlass tragen könnte. Eigentlich ist das ja kein Problem für dich, aber irgendwer wird ein Problem draus machen. Fury hat währenddessen schon mal das Treffen beendet und alle verschwinden aus dem Raum. Du stellst im Übrigen auch schockiert fest, dass es erst 5.30 Uhr morgens ist. Kapitel 9: Die Wärme von Schnee ------------------------------- Da ihr euch alle einig seid, dass sich wieder hinzulegen wenig sinnvoll wäre, sitzt nun alle zusammen im großen „Wohnzimmer“ des Stark-Towers. Steve, Clint, Natasha und du sitzen auf dem Sofa und beobachtet halbherzig den Fernseher, Bruce liest einen dicken Wälzer über Atomphysik , Tony schraubt an der linken Hand seines Anzuges, Thor futtert den Kühlschrank leer und Loki starrt einfach nur aus dem Fenster. Fury hat sich einfach aus dem Staub gemacht und es würde noch etwas dauern bis Pepper aufsteht. Keiner sagte etwas. Dich langweilt der Fernseher sogar so sehr, dass du fast einschläfst, aber da du schon drei Tassen Kaffee in dich rein gekippt hast, verweilst du im Dämmerzustand. Und die Schulter der Person neben dir ist plötzlich ungemein bequem. Wessen Schulter das ist, bekommst du gar nicht richtig mit, aber wenn es die Person stört, dann sagt sie wenigstens nichts und so verweilst du einfach in der Position. So vergehen die nächsten drei Stunden, bis Pepper den Raum betritt. „Was ist denn hier los?“ „Versammlung um 4 Uhr morgens.“ Brummt Clint im Halbschlaf. „Fury ist ein echter Mistkerl.“ „Eigentlich war es ja Thors Schuld.“ Mischt sich Natasha nuschelnd ein. „Er war ja der Grund für die Versammlung.“ Erst jetzt bemerkt Pepper den Mann am Tisch. „Guten Morgen Thor.“ Grüßt sie freundlich. Thor lächelt sich mit vollem Mund an, hat aber genug Anstand, dabei nicht zu reden. Mittlerweile bist du soweit wieder wach, dass du festgestellt hast, dass die bequeme Schulter Steve, der sich noch im Dämmerzustand befindet, gehört. „So, warum ich eigentlich hier bin. Natasha, _(V/N)_, ich wollte euch fragen ob ihr mit Einkaufen kommen wollt.“ „Einkaufen? So wie bei Shoppen?“ fragst du vorsichtshalber nach. Die rothaarige Frau nickt. Naja, Lust hast du nicht wirklich, aber etwas zum Anziehen brauchst du trotzdem. „Ok.“ Natasha stimmt ebenfalls zu. Dann erhebt ihr euch und verschwindet in eure Zimmer um euch fertig zu machen. 30 Minuten später trefft ihr euch am Eingang des Stark-Towers. Und leider musstest du feststellen, dass du nicht mehr viel Geld hast. Pepper bietet dir daraufhin an, für dich zu Bezahlen. „Also, ich weiß nicht, Pepper…“ „Es ist Starks Kreditkarte, falls du dich dann besser fühlst.“ „Ja, tu ich.“ Grinst du. Pepper schüttelt nur lächelnd den Kopf. Damit beginnt ein Tag voller Arbeit und mehreren Kilometern Laufstrecke. Jedes Geschäft, welches auch nur annähernd nach Kleidern aussah, wird auf den Kopf gestellt. Doch in keinem der Kleider fühlst du dich wirklich wohl, oder den beiden anderen gefällt es nicht. Gerade beobachtest du wie Natasha in einem schwarzen, rückenfreien Kleid durch das Geschäft tigert. „Also, was sagst du?“ fragt sie dich nun direkt. „Sieht gut aus.“ Bei deiner Figur kannst du doch sowieso alles tragen, fügst du in Gedanken hinzu. Pepper stimmt dir zu. Doch die Russin zweifelt weiter. „Also, ich weiß nicht…“ Das Ganze geht noch 15 Minuten so weiter, bis sie es schließlich doch kauft. Pepper entscheidet sich zwei Geschäfte später für ein fließendes, dunkelgrünes Kleid. Jetzt bleibst nur noch du übrig. Du probiert verschiedene Kleider aus: ein kurzes, enges Schwarzes, in dem du dich fühlst wie eine Presswurst, ein langes, so wie das von Pepper, über das du fast fällst; und zu guter Letzt ein Rosafarbendes mit Rüschen, in dem du vor Scham fast stirbst. Die gefühlten 100 Kleider dazwischen sind nicht weiter nennenswert. Nach vier Stunden tun dir die Füße weh und deine Hände sind immer noch leer. „Ich will nicht mehr.“ Beginnst du zu jammern. Auch den anderen Frauen schmerzt alles. „Bevor wir nicht etwas für dich gefunden haben, hören wir nicht auf!“ mein Pepper entschlossen. Gequält stöhnst du auf, deine persönliche Hölle hat dich gefunden. Müde betretet ihr einen kleinen Laden, der versteckt in einer Seitenstraße liegt. Sofort begeben sich die beiden rothaarigen Frauen auf die Jagd und keine fünf Minuten später kommen sie mit Beute wieder: ein schulterfreies Kleid, das vorne knapp über den Knien endet und hinten bis zu den Knöcheln geht. Oben ist es weiß und geht nach unten langsam in ein Eisblau über. An der Brust ist es etwas enger und wird dann weiter. Über dem farbigen Stoff ist eine weitere, dünne, netzartige, weiße Stoffschicht, die kaum auffällt, doch sie glitzert so als sei sie mit Eiskristallen bedeckt. Begeisterung schlägt dir entgegen. „Wie findest du es?“ „Auf jeden Fall besser als die Anderen.“ Du nimmst es Pepper ab und verschwindest in der Umkleide, während Natascha die passenden Schuhe sucht. Das Kleid sitzt bequem. „Ich nehm es.“ Rufst du aus der Kabine. In dem Moment bringt dir Natasha hellblaue _(Lieblingsschuhtyp)_. Schnell probierst du sie an. Dann wird bezahlt und ihr verlasst, fast fluchtartig, den Laden. „Erlösung!“ platzt es aus dir raus, als du die stickige Luft von New York City einatmest. Pepper und Natasha lachen leise, dann holt ihr euch ein Taxi um zurück zum Stark-Tower zurückzufahren. Als ihr den Stark-Tower betretet, begrüßt euch Jarvis. Ohne Umwege gehst du in dein Zimmer und wirfst dich auf dein Bett. Normalerweise macht dir so viel gehen nichts, aber nach dem Einkaufen tut dir grundsätzlich alles weh. Vielleicht weil du nicht gern Shoppen gehst, weil es dich sonst immer dein weniges hart erarbeitetes Geld kostet. Da tut einem der Gedanke schon weh. Doch jetzt hast du ja alles hinter dir. Bis auf die Party heute Abend, da stellen sich deine Nackenhaare auf. Du bleibst noch eine Weile liegen, dann raffst du dich auf und schleppst dich ins Badezimmer um zu Duschen. Nach dem Duschen haust du dich wieder aufs Bett und beginnst die Akten der anderen zu lesen. Du hast gerade Lokis Akte fertig und legst sie zu den anderen Akten der Avengers. Die letzte Akte, die du noch lesen willst, ist die des Chitauri-Angriffes. Du öffnest gerade die Akte, als es an deiner Tür klopft. „Was wollt ihr denn hier?“ fragst du als du Natasha und Pepper vor deiner Tür siehst. Aber eigentlich kannst du dir es denken. Ohne dir zu antworten betreten sie dein Zimmer und sind bewaffnet mit Schminke, einer Haarbürste, Haarspray und silbernem Schmuck. Dir stehen wohl doch noch einige Qualen bevor. Du hast gerade erst dein Kleid angezogen als Pepper auch schon anfängt an deinen Haaren rumzufummeln. In dir schreit etwas, sie aufzuhalten, aber du lässt sie einfach machen. Natasha fragt dich unterdessen, ob du dich selbst schminken willst. Kopfschüttelnd gibst du ihr Antwort. „Nein, du kannst das machen, wenn du willst.“ Natürlich macht sie sich sofort ans Werk. Zwischendurch machen sie sich selber noch fertig. Nach einer gefühlten Ewigkeit seid ihr alle drei fertig. Zu deiner Zufriedenheit wurde nur wenig Make-Up benutzt. Du bist eher so ein Naturtyp, und du hattest nie so viel Geld, dass du es für viel Make-Up und so etwas ausgeben konntest. Ihr trefft die anderen unten am Eingang. Die Herren alle in Anzügen. Nur Thor und Loki fehlen. „Fehlt da nicht wer?“ fragst du in die Runde. „Wo ist Thor? Und was ist mit Loki?“ „Die beiden bleiben hier. Thor soll auf Loki aufpassen. Aber Fury hat zusätzlich noch Hill und ein paar andere Agenten geschickt und er ist sogar selbst hier. Sicher ist sicher.“ Antwortet dir Clint, als er mal nicht Natasha anstarrt. Stark nimmt währenddessen Pepper in den Arm und küsst sie leidenschaftlich. „Siehst wirklich heiß aus.“ „Danke.“ Du hältst den Blick lieber gesenkt. Als ihr in die Limousine steigt, fällt dir ein Platz zwischen dem Captain und Bruce zu, letzterem scheint das hier genauso unwillkommen zu sein wie dir. Anscheinend hast du deinen Leidens-Partner für Menschenmassen gefunden. Schön, dass du nicht alleine damit bist. Die Limousine ist zum Glück groß genug, so dass du dich nicht wie in einem Sandwich fühlst. Dafür dass die Fahrt quer durch NYC läuft, ist sie relativ kurz. Durch die getönten Scheiben kannst du die Blitzlichter der Fotographen sehen. Plötzlich bekommst du es mit der Angst zu tun, du willst da nicht raus. Nacheinander steigen alle aus dem Wagen, zuerst Tony und Pepper, gefolgt von Natasha und Clint, sogar Bruce verlässt die Limousine, mehr oder weniger glücklich. Steve will gerade ebenfalls aussteigen, als er sieht wie du regungslos sitzen bleibst. „Alles ok?“ fragt er leicht besorgt. „IchwilldanichtrauszuvieleLeute.“ Nuschelst du nervös. Steve scheint anscheinend trotzdem verstanden zu haben, was du sagst. Er nimmt deine Hand und drückt sie kurz. „Keine Angst, die sind nur halb so bedrohlich wie sie aussehen.“ Meint er aufmunternd. Du bist zwar nicht wirklich überzeugt, lässt dich aber trotzdem von Steve aus dem Wagen ziehen. Sofort haben euch die Fotographen im Auge und schießen drauf los. Ihr geht einfach die Treppen hinaus, ohne sie weiter zu beachten. Sobald ihr hinter den Türen des Gebäudes verschwunden seid, fällt die Anspannung von dir ab. „Endlich…“ seufzt du erleichtert. „Da wird man ja blind.“ Steve stimmt dir grinsend zu. Dann trennt ihr euch, um euch umzusehen. Der Raum ist riesig, die Decke ist mit unzähligen Lampen bedeckt. In der Mitte des Raumes ist eine Tanzfläche, auf der restlichen Fläche stehen Tische. Alles in allem ziemlich prunkvoll und protzig. Passt zu Stark. Du betrachtest die Leute um dich herum, fremde Gesichter, die dich nicht bemerken. Und kein bekanntes Gesicht in der Nähe. Wunderbar, du hättest bei Steve bleiben sollen. Jetzt fällt dein Blick auf die Tische, an jedem Platz stehen Namenskärtchen. Du musst also nur deinen Tisch finden, was sicherlich nicht einfach wird. Am Ende bleibst du einfach verloren in der Menge stehen. Langsam beginnt die Musik an zu spielen und die Ersten begeben sich auf die Tanzfläche. Du kannst Tony und Pepper sehen, die relativ in der Mitte tanzen. Klassische Tänze haben dich schon immer mehr interessiert, also dieses Discogehüpfe. Sieht einfach ungemein eleganter aus. Einige Zeit bleibst du am Rand der Tanzfläche stehen und beobachtest die tanzenden und sich drehenden Gestalten, als dich plötzlich etwas an der Schulter berührt. Erschrocken zuckst du zusammen und musst dir einen Aufschrei verkneifen. Mit großen Augen drehst du dich um nur um Bruce und Steve zu sehen. „Erschreckt mich doch nicht so!“ zischst du die beiden an. „Da bekommt man ja einen Herzinfarkt…“ „Entschuldige bitte.“ Sagt Bruce versöhnlich. Steve sieht dich währenddessen gedankenverloren an. „Stimmt etwas nicht Steve?“ „Was? Nein, alles ok, ich hab mich nur gefragt…“ er verstummt einen Moment. „Willst du tanzen?“ „Tanzen? Äh also…“ die Frage überrumpelt dich etwas. „Ich kann nicht so gut tanzen.“ Antwortest du kleinlaut. „Egal.“ Meint Steve darauf. Dann nimmt er deine Hand und zieht dich auf die Tanzfläche. Du siehst kurz zu Bruce, der euch ein Daumen-Hoch gibt. Verräter. Als ihr dann an der richtigen Stelle steht, legst du deine freie Hand um Steves Schulter und er seine auf deine Hüpfte. Dann beginnt ihr zu tanzen, oder eher einfach im langsamen Takt der Musik hin und her zu gehen. Du verkrampfst dich ein wenig. Stark und Pepper tanzen an euch vorbei. Natürlich konnte Tony sich ein Kommentar nicht verkneifen. „Mach dich mal locker, _(V/N)_. Es sieht aus als würde Rogers mit einem Stock tanzen, nicht mit einer Frau.“ Pepper schlägt ihn auf den Oberarm. „Aua…“ Deine Wangen beginnen sich rot zu färben. „Hör nicht auf Stark.“ Sagt Steve gerade so laut das du ihn hören kannst. Wann sind eure Gesichter sich eigentlich so nah gekommen? „Er ist ein Idiot.“ „Und was für einer.“ Stimmst du ihm brummend zu. Dann schweigt ihr eine Weile. Mit der Zeit wirst du auch lockerer, dann ist das Tanzen auch ganz angenehm. „Darf ich dich etwas fragen Steve?“ „Was denn?“ „Stört dich eigentlich meine kalte Haut gar nicht?“ Steve sieht dich irritiert an. „Wieso?“ „Die meisten Leute berühren mich nicht gerne, aber dich scheint keine meiner Brührungen oder meine Nähe zu stören.“ „Ich habe fast 70 Jahre im Eis verbracht, ich bin einfach inzwischen immun gegen Kälte. Außerdem bin ich Soldat, wir sind abgehärtet gegen alles.“ „Wenigstens einer der das Positive sieht. Die meisten sehen in der Kälte und dem Eis nur schlechtes.“ Meinst du niedergeschlagen. „Wieso? In Kälte ist viel Positives. Schneeballschlachten, Schlittenfahren, Eislaufen, die Hoffnung auf Neues.“ Er lächelt. „Die Wärme von Schnee.“ „Die Wärme von Schnee?“ du bist verwirrt. „Schnee ist doch kalt.“ „Aber er bringt Freude und die Chance auf Neues. Er wärmt das Herz. Das ist die Wärme von Schnee, sie berührt nicht den Körper sondern die Seele.“ „Mann, bist du schnulzig. An dir ist echt ein Liebesromanautor verloren gegangen.“ Ihr lacht kurz. „ Aber vielleicht hast du irgendwo auch recht.“, fügst du hinzu, „Vielleicht hat alles sein Gutes.“ Auch mein Leben und ich. Kapitel 10: Teil der Familie ---------------------------- Kapitel 10: Teil der Familie Du hast keine Ahnung, wie spät es ist, als ihr zurück zum Stark-Tower fahrt. Während der Fahrt schläfst du einfach ein. [style type="italic"] Als du die Augen aufschlägst, stehst du auf einem verschneiten Feld. Die Sonne scheint gedämpft durch graue Wolken und der Wind wirbelt den Schnee auf. Es ist still. Nichts ist zu hören, weder der Wind noch sonst etwas. Es gibt keine Farbe, alles ist Grau und Weiß. Du stehst einfach nur da, dann drehst du dich um. Hinter dir steht ein grauer, toter Baum. Dann siehst du sie, zwei Gestalten, die mehrere hunderte Meter entfernt sind. Du willst ihnen etwas zurufen, doch kein Laut verlässt deine Lippen. Du willst zu ihnen rennen, doch deine Füße sind wie festgewachsen. Die Silhouetten winken dir zu, flüstern dir etwas zu. Dieses Flüstern ist das einzige was du hören kannst, aber du verstehst nicht was sie sagen. Dann wenden sie sich ab und gehen dem Horizont entgegen, entfernen sich von dir. Weitere Schreie treten lautlos über deine Lippen. Sie sollen dich nicht alleine lassen! Du willst nicht alleine sein. Eine Träne wandert über deine Wange, als du auf die Knie fällst. Eine Ewigkeit kniest du im Schnee unter dem toten Baum. Dann hörst du Schritte, jemand legt seine Hand auf deine Schulter. Sie ist angenehm warm, dann flüstert dir eine vertraute Männerstimme ins Ohr. „Du bist nicht alleine.“ Vorsichtig drehst du dich um und erblickst das passende Gesicht zur Stimme. Als einziger ist die Person in Farbe. Blonde Haare, blaue Augen. Als du aufwachst brauchst du einen Moment bis du weißt wo du bist. Du liegst auf deinem Bett, aber wie bist du in dein Zimmer gekommen? Dir will es einfach nicht einfallen. Wahrscheinlich bist du auf dem Rückweg eingeschlafen oder so was. Dann blickst du auf die Uhr. 8:49 Uhr. Endlich wachst du mal du einer normalen Uhrzeit auf. Nach dem du dich noch einmal genüsslich gestreckt hast, ziehst du dich um und machst dich auf den Weg um etwas Essbares zu suchen. „Morgen Jarvis.“ Begrüßt du den Computer als du den Aufzug betrittst. „Guten Morgen, Ms. _(N/N)_.“ Antwortet die körperlose Stimme. Mit einem leisen Klingeln zeigt der Fahrstuhl, dass er sein Ziel erreicht hat. Du verlässt den Aufzug und blickst durch den Wohnbereich. Nur Thor und Loki sind da, beide sitzen am Tisch, der blonde Mann essend, der schwarzhaarige in einem Buch blätternd. Nach dem du etwas zu essen gefunden hast, setzt du dich zu ihnen. „Morgen.“  Wirst du von Thor begrüßt. „Morgen.“ Erwiderst du lächelnd. Loki schweigt. Er hat noch kein einziges Mal gesprochen seid er hier ist. Zu mindestens nicht in deiner Gegenwart. „Kannst du eigentlich reden, Loki?“ Der Angesprochene hebt seinen Blick von dem Buch und sieht dich genervt an. „Natürlich kann ich sprechen, Weib.“ Antwortet er schlecht gelaunt. „Nur nicht jeder ist es wert, mit mir zu sprechen.“ Genervt ziehst du deine Augenbrauen zusammen. „Dafür dass du auf Bewährung draußen bist, hast du eine ziemlich große Klappe.“ „Du solltest etwas mehr Respekt zeige, ich bin ein Gott.“ „Es gibt keine Götter. Wir sind nicht mehr im fünften Jahrhundert.“ In Lokis Blick liegt plötzlich etwas Nostalgisches. „Da wusstet ihr Narren noch, wie man mit Meinesgleichen umzugehen hat.“ „Du solltest dich hier nicht so aufspielen.“ Beginnst du. „Sonst kann ich dir gerne mal zeigen, was wir mit so gro-“ „Ruhe jetzt!“ unterbricht dich Thor mit lauter Stimme. „Es ist zu früh für solche kindischen Streitereien.“ Er sieht mit festem Blick zwischen Loki und dir hin und her. Sagt grade der Richtige. Loki wendet sich wieder seinem Buch zu und du isst weiter. Einige Zeit später kommt Tony zu euch mit einem Paket unterm Arm.  Sofort bemerkt er die dicke Luft, die im Raum steht. „Was ist denn mit euch los?“ „Nur kindische Streitereien.“ Antwortet  der Donnergott. Tony scheint mit der Antwort zwar nicht ganz zufrieden zu sein, fragt aber nicht weiter. Stattdessen stellt er dir das Paket vor die Nase. „Post für dich. Von S.H.I.E.L.D.“ Neugierig beäugst du das Paket. Im ersten Moment hast du keine Ahnung was darin sein könnte, doch dann klickert es. Du grinst vor Freude, nimmst das Paket und stürmst aus dem Raum. „Danke fürs vorbeibringen, Tony.“ Und damit verschwindest du im Aufzug. Sobald du in deinem Zimmer bist, öffnest du das Paket mit einem kleinen Eismesser. Zum Vorschein kommt, wie von dir erwartet, eine Uniform. Vorsichtig ziehst du sie aus dem Paket und bemerkst den Brief, der dabei liegt. Du legst die Uniform bei Seite und liest den Brief. [style type="italic"]_(V/N)_, hier ist die Uniform, die ich für dich angefertigt habe. Der Stoff wird bei Kälte nicht fest und ist ebenfalls durchlässig für Eis. Aber das Beste ist, dass er ebenfalls Wärme abhält. Nicht schlecht, oder? Ich hab mich beim Schnitt etwas zurückgehalten, du wolltest es ja nicht so freizügig. Schade eigentlich, es würde zu dir passen. Das passende Schuhwerk ist ebenfalls dabei. Wenn was ist, ruf einfach an. Liebe Grüße, Artie[/style] Der Brief ist etwas ungewohnt, normalerweise ist Artie eine ziemliche Quasselstrippe. Irgendwie vermisst du ihn etwas. Er hatte sich im H.Q. nie von deiner schlechten Laune vergraulen lassen, im Gegensatz zu manch anderem. Stattdessen hat Artie dir ein Ohr abgekaut und war sofort auf einer ziemlich vertrauten Ebene. Es ist durchaus angenehm so jemanden um sich zu haben. Wieder fällt dein Blick auf die Uniform. Auf den ersten Blick sieht es aus wie die Uniform von Natasha, nur dass sie keine Ärmel und eine andere Farbe hat. Schnell probierst du deine Uniform an, doch vorher ziehst du die mitgelieferte Unterkleidung an, ein einfaches Tank-Top und eine enge Hose die bis zu den Knien geht. Ein bisschen wie eine Leggins aus dickerem Stoff. Die eigentliche Uniform passt gut, sitzt zwar etwas eng, aber trotzdem kannst du dich gut darin bewegen. Und der Stoff, sowohl von der Unterkleidung, als auch der der Uniform, sind angenehm kühl. Zufrieden betrachtest du dich im Spiegel. Dann fällt dein Blick auf das S.H.I.E.L.D.- Emblem auf Brusthöhe. Es überrascht dich nicht wirklich, dass S.H.I.E.L.D. dir seinen Stempel aufdrückt. Deine nächste Aktivität besteht darin, die dazugehörigen Stiefel anzuziehen. Sie sitzen ebenfalls eng und gehen bis zur Mitte deines Schienbeines. Sogar mit Reißverschluss und tiefem Sohlenprofil, perfekt für Schnee und Eis.  Zufrieden lächelst du vor dich hin, wenn du Artie das nächste Mal sieht, wirst du dich bei ihm bedanken. Dann fällt dein Blick auf die Akte, die auf deinem Beistelltisch liegt. Gestern hast du es nicht mehr geschafft sie zu lesen, vielleicht solltest du das jetzt nachholen. Du setzt dich an den Schreibtisch und beginnst zu lesen. Nachdem du dich gestreckt hast, lehnst du dich zurück. Langsam bekommst du eine Vorstellung von der Kraft der Chitauri und der Zerstörung die sie in New York angerichtet haben. Und im Übrigen lässt sich auch sagen, dass die Avengers doch nicht so verrückt sind, wie du zu Beginn dachtest. Tja Überraschungen lauern überall. Etwas anderes streift plötzlich deine Gedanken. Thor und Loki sind Gestalten aus der nordischen Mythologie, da wären wohl ein paar zusätzliche Hintergrundinformationen gar nicht schlecht. Und mal sehen, wie viel wirklich der Wahrheit entspricht. Schnell hast du dich hinter den PC geklemmt, der den Schreibtisch schmückt, und genauso schnell bist du in den Tiefen des Internets verschwunden. Das Meiste, was du über die nordische Mythologie rausfindest, sind Geschichten, wobei Loki immer seine Finger mit im Spiel hat. Wundern tut dich das nicht, nicht wirklich. Und Thor ist meistens auch mit von der Partie. Auch nicht verwunderlich. Plötzlich erblickst du einen Stammbaum und dein Blick bleibt an einem bestimmten Punkt hängen. Loki hat Kinder? Jetzt im ernst? Diese Vorstellung ist für dich irgendwie nicht nachvollziehbar. Du hast Loki nie für einen Kindertypen gehalten. Bei Gelegenheit musst du dringend Thor mal ausquetschen. Schonalleine die Tatsache, dass zu diesen Kindern eine Schlange, ein Wolf und ein Pferd zählen, ist äußerst seltsam und bedarf dringender Nachforschung. Du entscheidest dich, deine Uniform auszuziehen und in etwas Bequemeres zu schlüpfen. Ein Top und eine lockere Jeans fallen dir zum Opfer. Und dann öffnest du die Tür, nur um in jemanden reinzulaufen. Mit bösem Blick siehst du die Person an. „Clint? Was machst du hier? Sag nicht, du wolltest an die Tür klopfen.“ „Doch, das wollte ich.“ „Warum?“ „Wir sitzen oben alle zusammen, reden und trinken etwas. Willst du dich zu uns setzen?“ „Klar. Dir ist verziehen, dass du an die Tür klopfen wolltest.“ „Wieso stört dich das?“ „Weil andauernd jemand an meine Tür klopft oder einfach reinkommt. Ich dachte, das ist mein Zimmer.“ Schnaufst du verärgert, als ihr in den Fahrstuhl steigt. „Mein wie in MEINE Ruhe.“ Clint nickt wissend. „Das ist normal.“ „Nicht dein Ernst, oder?“ dir entgleisen ein wenig die Gesichtszüge. „Doch.“ Antwortet Clint belustigt. „Und wenn dich die anderen nicht aus dem Bett werfen, dann tut es Jarvis.“ „Wo bin ich nur gelandet…“ seufzend fährst du mit der Hand über dein Gesicht. Aufmunternd klopft dir Clint auf die Schulter. „Wenigstens hört man nichts aus den Nachbarzimmern.“ Du willst gar nicht wissen, was du da hören könntest. Die Aufzugtür öffnet sich und ihr betretet den Wohnbereich. Auf dem großen Tisch stehen bereits einige Flaschen, Dosen und Schüsseln. Die anderen Mitglieder der Avengers wuseln im Raum herum. „Da seid ihr ja!“ ruft  Natasha zu euch rüber. „Setzt euch, los!“ Die Sache mit den Sitzplätzen artet zu einem handfesten Chaos aus. Du willst eigentlich neben Steve sitzen, landest aber zwischen Natasha und Tony. Thor sitzt dir direkt gegenüber. Während Clint und Bruce sich überhaupt nicht entscheiden können, wo sie sitzen wollen. Als dann alle sitzen, werden die Getränke verteilt, du willst dir eine Flasche Bier nehmen, als Stark dir auf die Finger schlägt. „Aua!“ „Kein Alkohol für dich.“ „Warum nicht?“ „Du  hast morgen eine Mission, da muss man nüchtern bleiben.“ Mit bösen Blicken strafst du den Milliardär. Während Stark und Natasha also darauf achten, dass du keinen Alkohol in die Finger bekommst, trinkt Thor einen über den Durst. Zu  Beginn meckerte er darüber, dass das Bier nicht so gut schmeckt, wie der Met in Asgard.  Er trinkt es trotzdem. Den anderen alkoholischen Getränken auf dem Tisch kann er aber nichts abgewinnen. Natasha ist ein wenig beleidigt, dass er ihren Wodka nicht zu schätzen weiß. Bevor ihr aber richtig anfangt mit reden, zwingt Tony euch noch ein Gruppenfoto auf. „Also ich weiß nicht.“ Beginnt Bruce „Ach komm schon Brucie,“ meint Stark. „Tut ja nicht weh. Außerdem muss verewigt werden, dass wir ein neues Familienmitglied haben!“ „Seit wann sind wir eine Familie?“ wirft Clint ein. „Halt einfach die Klappe und setz dich, Legolas.“ Antwortet der dunkelhaarige Mann angesäuert. Irgendwie quetschen sich alle aufs Sofa, Tony positioniert die Kamera und drückt den Selbstauslöser. Nachdem ihr das hinter euch habt, obwohl das Foto gar nicht so schlecht aussieht, setzt ihr euch wieder zusammen und beginnt zu reden. Eure Gesprächsthemen sind recht banal, Tony erzählt von einigen Projekten, Bruce erzählt von den Orten die er schon gesehen hatte (Du musst zugeben, da sind einige interessante Orte bei), Steve erzählt von Früher (und dass da alles besser war. Wieso sagen das immer alle?) und die beiden S.H.I.E.L.D.-Agenten erzählten von Missionen. Natürlich  sollst du auch was erzählen, aber dir fällt da grad was anderes ein. Jetzt scheint die perfekte Gelegenheit zu sein, Thor mit Fragen zu Löchern. Und die Erste brennt dir schon unter den Fingern. „Sag mal Thor, hat Loki wirklich Kinder?“ „Ja.“ Lallt der Ase leicht. „Aber er redet nicht gerne darüber.“ „Wer lässt sich denn von jemanden wie Loki Kinder machen?“ wirft Clint als bekennender Loki-Hasser in die Runde. „Er ist Gestaltwandler.“ Erklärt Thor. Als würde das alles rechtfertigen. „Und du bist betrunken. Kein Bier mehr für dich.“ Mischst du dich ein. „Aber…“ er sieht ein wenig so aus, wie ein Kind dem man den Lutscher wegnimmt. „Kein aber, Punkt.“ „Wie viele Kinder hat Loki eigentlich?“ fragt Bruce. „Sleipnir, Vaters achtbeiniges Schlachtross; den Fenris-Wolf und die Midgardschlange, die bei Ragnarök frei kommen und Hel, die Herrin der Unterwelt.“ Du verziehst leicht das Gesicht. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich mein, ein Wolf und eine Schlange. Ach ja, und ein Pferd, das auch noch acht Beine hat. Irgendwie ist es noch seltsamer es aus deinem Mund zu hören, als es im Internet zu lesen.“ „Das ist mal eine  ziemlich bunte Mischung. Loki muss ja sehr interessante Frauen kennen.“ Lacht Tony. „Eigentlich waren es nur zwei. Wolf, Schlange und Hel sind Geschwister, Kinder einer Riesin, wenn ich mich recht erinnere. Und bei Sleipnir war es-“ Bevor Thor weiter erzählen kann, hältst du ihm den Mund zu. „So genau wollen wir das dann doch nicht wissen. Meine Frage ist beantwortet, weitere Ausführungen nicht nötig.“ Ein zustimmendes Brummen geht durch die Runde. Der Donnergott zuckt nur mit den Schultern. Du weißt zwar nicht viel mehr als vorher, aber wirklich mehr willst du dann auch wieder nicht wissen. Ist wahrscheinlich besser so. Kapitel 11: Geheimnisse im Eis ------------------------------ Kapitel 11: Geheimnisse im Eis Als du am nächsten Morgen aufwachst, fühlst du dich nicht gut. Aber es liegt nicht am Alkohol, denn du hast ja keinen bekommen, sondern an der, im Raum herrschenden, Temperatur. Mühevoll schleppst du dich ins Bad, um dich unter die Dusche zu setzten. Das kalte Wasser bessert dein Befinden etwas, aber du kannst nicht ewig hier drin sitzen. „Jarvis?“ rufst du in den Raum „Ja, Ms. _(N/N)_?“ kommt sofort die Antwort. „Gibt es im Stark-Tower einen Kühlraum oder so was in der Art?“ Der Computer schweigt einen Moment, so als sei er über deine Frage überrascht „Ja, in der Forschungsetage, am Ende des Labors gibt es einen Kühlraum.“ „Wunderbar, danke Jarvis.“ Du trocknest dich an und ziehst deinen Anzug an. Als du dein Zimmer verlässt, trifft dich die Temperaturkeule. Das sind mindestens 27°C. Ein letztes Aufbegehren des Sommers, der sich bereits seinem Ende nähert. Schnell machst du dich auf den Weg zum Kühlraum, wo dich auch schon die nächste Überraschung erwartet: Loki. Aber nicht so, wie du ihn kennst. Seine Haut ist blau und seine, sonst grünen Augen, sind komplett rot. „Was machst du denn hier drin?“ fragst du überrascht. „Es ist warm.“ Gibt er knapp Antwort. „Was machst du hier, Weib?“ „Es ist warm.“ Wiederholst du seine Antwort. Dann ziehst du die Tür hinter dir zu und setzt dich Loki gegenüber. Eine Zeitlang schweigt ihr. „Was erwartest du, was wir auf der Mission finden?“ du weißt nicht, wieso du ihn das eigentlich fragst. „Woher soll ich wissen, was wir dort finden? Eure Mission interessiert mich herzlich wenig.“ Er schnauft. „Außerdem solltest du eher fragen, was Fury erwartet was wir dort finden.“ Du denkst darüber nach. Der Gedanke ist nicht abwegig. Was erwartet Fury? Er weiß sicherlich mehr als du. „Loki, ich denke du solltest rausgehen, du bist schon ganz blau vor Kälte.“ „Ich bin ein Eisriese! Ihr Menschen seid wirklich ein unwissendes Volk.“ „Aha.“ Dann schweigt ihr wieder. Du lässt deinen Blick schweifen und betrachtest die Kühlkammer. Er ist voll mit Regalen in denen verschiedene Gefäße stehen. Große Zylinder und kleine Reagenzgläser. Und alle sind mit verschiedenen Dingen gefüllt, von denen du sicherlich keine Ahnung hast. Mit jeder Minute hier drin in der Kälte fühlst du dich besser. Deine Körpertemperatur sinkt soweit ab, dass sich auf deiner Haut und dem Anzug Eis bildet. Aber das stört dich nicht weiter. Loki sieht auch nicht viel anders aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit tut sich plötzlich etwas. Die Tür geht auf. Überrascht sehen du und Loki zu eurem Besucher. „Was zum…?“ gibt Tony verwundert von sich. „Was macht ihr in meinem Kühlraum?“ „Es ist warm.“ Gebt ihr beide gleichzeitig Antwort. „Ist es nicht.“ Widerspricht eurer Besucher euch. „Doch.“ Gibst du zurück. „Wir haben ein anderes Wärmeverständnis wie du, Stark.“ Das scheint ihn wenig zu überzeugen. „Und jetzt raus mit euch, ihr habt eine Mission.“ Widerwillig verlassen Loki und du den Kühlraum. Dir ist schlagartig wieder warm, Loki nimmt wieder normale Farbe an und ihr beiden seid nass, weil das Eis schmilzt. „Ah, setzt hier nicht alles unter Wasser!“ ruft der Hausbesitzer euch nach. Aber das ignoriert ihr gekonnt. Vor dem Labor warten Fury und Steve schon auf euch. Der Einäugige sieht euch streng an. Dann schüttelt er den Kopf und geht in den Fahrstuhl, ihr dackelt hinterher. Auf der Helikopterlandefläche steht bereits euer Transportmittel. Es sieht nicht ganz aus wie ein Helikopter, sondern eher wie ein Hovercraft. Schweigend steigen Loki und Fury ein, doch Steve hält dich zurück. „Sei vorsichtig, ja? Wir wissen nicht was da draußen ist.“ Du nickst. „Ich werde aufpassen, Captain. Wir sehen uns nachher.“ Ihr lächelt euch an, dann verschwindest du ihm Heck und der Laderaum wird geschlossen. Du setzt dich, schnallst dich fest und bemerkst wie der Gott auf Bewährung die Augen verdreht. In dir wächst das Bedürfnis, ihm etwas an den Kopf zu werfen. Aber da du zu faul bist deine Stiefel auszuziehen um die als durchaus geeignete Wurfgeschosse zu benutzen, kommt Loki ohne Kopfschmerzen davon. Bevor ihr abhebt, siehst du durch ein kleines Fenster, wie Steve dir zum Abschied winkt. Dann verschwindet ihr zwischen den Wolken. „Also“, beginnt Fury nach einiger Zeit. „wir wissen nicht, was euch im Sturm erwartet, also seid vorsichtig.“ Dann reicht er euch zwei knopfartige Gegenstände. „Steckt die in die Ohren, damit bleiben wir in Kontakt. Solltet ihr Menschen begegnen, vermeidet eine Konfrontation und gebt sofort Bericht. Verstanden?“ Er bekommt ein Nicken eurerseits. Dann wird es wieder still. Du beginnst deinen Gedanken nachzuhängen. Tony hat gestern gesagt, dass die Avengers eine Familie seien und dass du jetzt Teil davon bist. Ein Lächeln stielt sich auf deine Lippen, du hast dein Zuhause gefunden. Du hast keine Ahnung, wie lange ihr schon unterwegs seid, als das Fluggerät zur Landung ansetzt. Als die Ladeluke geöffnet wird, bläst euch direkt ein eisiger Wind entgegen. Bevor du rausgehst, steckst du das Kommunikationsgerät in dein Ohr und atmest tief durch. Dann schmeißt Fury euch raus. Die Landschaft ist einheitlich weiß. In der Ferne sind Berge zu erkennen, wenigstens ein Orientierungspunkt. Also stapfst du einfach mal los und Loki folgt dir schweigend. Der Schnee geht dir knapp über die Knie, was das Vorrankommen nicht einfacher macht. Mit jedem Schritt wird er tiefer. Deine Haut kribbelt angenehm, mit dieser Temperatur kannst du super leben. Einen Moment lang fragst du dich, wie sich solche monströsen Minustemperaturen für normale Menschen anfühlen. Wie ein wütender Wolf heult der Wind und gierig zerrt er an deinen Haaren und der Uniform. Der Schnee fällt so dicht, dass du kaum etwas sehen kannst. Doch all das stört dich wirklich nicht, so ganz verstehst du es auch nicht, aber es ist, als seist du für einen Ort wie diesen geschaffen worden. Ein Teil von dir würde gerne hier bleiben, nie wieder zurück zu S.H.I.E.L.D., nie zurück in die Sonne. Einfach hier im ewigen Eis bleiben. Schnell schüttelst du den Kopf und versuchst diesen Gedanken zu vertreiben. Kurz siehst du zurück, zu deinem Begleiter, der mittlerweile blau ist. An diesen Anblick kannst du dich beim besten Willen nicht gewöhnen. Du beginnst rückwärts vor dem Kindergarten-Gott herzugehen. Doch bevor du etwas sagen kannst, kommt Loki dir zuvor. „Halt den Mund.“ „Wie bitte?!“ „Rede einfach nicht.“ Beleidigt ziehst du eine Schnute. Also wirklich, was gibt ihm das Recht, dir das Reden zu verbieten? „Ich weiß ja nicht was dir das Re-ah!“ mit lautem Knacken bricht etwas unter dir und du verschwindest von der Bildfläche. Während du fällst, schlägst du gegen einige Eisspitzen und deine Reise endet, weniger schmerzvoll, in einem Schneehaufen. Laut knackt etwas über dir und eine Lawine aus dicken Eisbrocken und Unmengen Schnee begräbt dich unter sich. „Ich sagte, du sollst nicht reden, dummes Weib.“ Ruft Loki von oben. Keine Antwort von dir. Einen kurzen Moment herrscht Stille. „Bist du tot?“ Mühevoll befreist du dich aus dem Schneehaufen und schüttelst den Kopf, um dich von Schnee zu befreien. „Nein, verdammt, ich lebe noch!“ „Schade.“ „Ach, halt‘s Maul und hol mich hier raus!“ schreist du gereizt nach oben. Ein leises, schadenfreudiges Kichern halt durch den Spalt zu dir herunter. Gereizt schaust du nach oben und musst feststellen, dass dein Eingang nun verschlossen ist. Du musst wohl bei deinem Fall etwas abgebrochen haben, was jetzt den Spalt verstopft. Dein Kopf brummt unangenehm. Dich hat wohl einer der Eisbrocken am Kopf getroffen. Heute ist nicht dein Glückstag. „Da ich nicht Herr über meine Kräfte bin, kann ich dir leider nicht helfen.“ „Warum bist du dann eigentlich hier?“ langsam reist dein Geduldsfaden. „Interessante Frage.“ Tief einatmen und beruhigen, wenn du hier unten ausrastest, bringt das keinem was. Aber der Typ bringt dich noch mehr zur Weißglut als Tony. Und das will schon was heißen. Aber so wie es aussieht, wirst du da oben nicht rauskommen. Deine Kopfschmerzen verhindern jedes kleine Bisschen Konzentration. Und es ist eine ganze Menge davon nötig, um dort rauszukommen wo du rein gekommen bist. Selbst wenn du dich Konzentrieren könntest, wäre es wohl zu kräftezehrend das verkantete Eis zu bewegen. Von den Massen an Schnee, die sich darauf angesammelt haben ganz zu schweigen. „Fein, ich suche einen Ausgang; guck du, ob du oben einen Weg raus findest!“ Du hörst Eis knacken und etwas Schnee fällt von oben auf dich. Hoffentlich tut er auch, was du ihm aufgetragen hast. Wenigstens hat er sich von deiner Sturzstelle wegbewegt. Jetzt siehst du dir deine Landungsstelle genauer an. Du befindest dich in einer Höhle, von der mehrere schmale Tunnel abgehen. Toll, jetzt bist du auch noch in einem Eislabyrinth gefangen. Gott, dessen Existenz du immer noch anzweifelst, besonders seid du Thor und Loki kennst, hasst dich wirklich. Seufzend drückst du den Knopf in deinem Ohr. „Fury, bitte kommen!“ Doch Rauschen ist die einzige Antwort die du bekommst. Ah Scheißtechnik! Heute ist auch echt auf Nichts verlass. Während du vor dich hin brummst, befreist du dich von den Schneeresten. „Dann wollen wir mal.“ Damit begibst du dich auch deine Suche nach dem Ausgang. Zuerst betrachtest du den größten Tunnel. Irgendwas an ihm ist seltsam, obwohl du nicht genau sagen kannst was. Das liegt wahrscheinlich an den, doch recht schlechten Lichtverhältnissen hier unten. Dämmriges Licht erfüllt die Höhle und du hast keine Ahnung woher das Licht überhaupt kommt.. Grübelnd betrachtest du auch die anderen Tunnel. Sie wirken irgendwie natürlicher als der große Tunnel. Ein seltsames Gefühl ergreift dich, irgendwas stimmt hier nicht. Also beschließt du, den großen Tunnel mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Tunnel ist gerade so hoch, das du ohne dich zu bücken durchgehen kannst. Umso weiter du gehst, umso dunkler wird es. Bis du hinter einer Biegung ein Licht siehst. Aber kein natürliches Licht, sondern eine Lampe! Deine Schritte werden schneller, bis du das Ende des Tunnels erreichst. Eine riesige Höhle, voll mit Maschinen und Flutlichtern. Dir bleibt der Mund offen stehen. „Was zum…“ dein Blick gleitet durch den Raum, niemand scheint hier zu sein. „Was geht hier vor?“ fragst du dich selbst. Anscheinend steckt hinter dem Unwetter wirklich mehr als nur die Natur. Und du kannst Fury nicht berichten. „Oh, wie schön, dass du endlich da bist!“ ruft jemand hinter dir. Erschrocken schreist du auf und drehst dich um. Vor dir steht ein Mann Mitte fünfzig mit graumelierten Haaren und mindestens Zweiwochenbart. „Ach, jetzt sei nicht so schockiert.“ Sagt der Mann lächelnd. „Immerhin kennen wir uns doch.“ „Wer sind Sie?“ deine Stimme ist vor Schreck immer noch ein paar Oktaven zu hoch. Soviel zur Kontaktvermeidung. „Dr. Gorden Friedrichs ist der Name.“ Er streckt die Arme aus, als wollte er dich umarmen. „Und woher sollte ich Sie kennen?“ zum Glück hört sich deine Stimme wieder normal an. „Ich war ein Freund und Kollege deines Vaters.“ „Mein Vater war Arzt?“ „Forscher.“ Verbessert dich Friedrichs. „Wissenschaftler.“ Du ahnst schlimmes. „Für was?“ „Wir waren einige der Wissenschaftler, die das Supersoldaten-Experiment nach (Geburtsland) brachten und dort auf unsere Weise weiter erforschten.“ Sagte er nostalgisch. Du weichst einige Schritte zurück. „Und was hat das mit mir zu tun?“ Friedrichs seufzt. „Hätte dein Vater etwas mehr Rückgrat gehabt, würdest du jetzt die, aus meiner Sicht, richtige Sache tun. Weißt du warum ich den Sturm geschaffen habe?“ Er wendet sich von dir ab und beginnt auf und ab zu laufen. Schweigen ist deine Antwort, dir gefällt das hier überhaupt nicht. „Ich will die Welt befreien von den schädlichen Menschen, denn sie haben die Welt schon genug gequält! Es wird Zeit, der Natur unter die Arme zugreifen und sie vom Parasiten „Mensch“ zu erlösen. Und dafür brauche ich deine Hilfe, dafür bist du überhaupt hier!“ „Ich gehöre zu den Avengers, ich rette die Welt und zerstöre sie nicht!“ „Falsch, du gehörst nicht zu den Avengers.“ Streng sieht der Mann dich an. „Du bist nicht wie dieser Kindergarten. Du bist eine Waffe, geschaffen von der Natur um die Menschen zu beseitigen.“ „Sicher nicht!“ rufst du und Angst ergreift dich. Enttäuschung tritt in die Augen des Doktors. „Ah, du bist wie dein Vater, wenn es ans Eingemachte geht, bekommst du kalte Füße.“ Leise lacht er. „Hören Sie auf Müll zu reden und geben sie lieber gleich auf! Die Avengers werden Sie aufhalten.“ Knurrst du. „Wenn ich sie nicht zuerst aufhalte.“ Etwas tritt von Hinten an dich. Du drehst dich um, dann folgt Schmerz und alles wird schwarz. „Erkenne endlich, wer du wirklich bist.“ Kapitel 12: Sein und Schein --------------------------- Kapitel 12: Sein und Schein Als du die Augen aufschlägst, brummt dir der Schädel. Das gerade war wohl die verrückteste Unterhaltung, die du je geführt hast. Der Typ hat doch einen an der Waffel und so was schimpft sich Doktor. Mühsam rappelst du dich auf und berührst deinen schmerzenden linken Arm. Am Oberarm entdeckst du eine geröttete Stelle, es sieht so aus als hätte man dir eine Spritze in den Arm gehauen. Und das nicht zimperlich. Deine Sicht ist leicht verschwommen, was dir die Orientierung erschwert. Jemand kommt auf dich zu. „Wie es aussieht, war es doch nicht so schlecht, dass du hierunter gefallen bist.“ kichert Loki. „Sei einfach ruhig.“ Sagst du mit schwerer Zunge. „Ich will hier raus.“ Und damit taumelst du in die Richtung aus welcher der Gott gekommen ist. Jeder Schritt fällt dir schwer, du hebst deine Füße kaum noch beim Gehen. Dein Kopf brummt und deine Sicht wird einfach nicht besser. Loki geht diesmal vor, da du es beim besten Willen nicht schaffst, sein Tempo mitzuhalten. Es dauert eine Weile bis ihr zurück zu Fury kommt, habt ihr euch wirklich so weit entfernt? Fury steht bereits vor dem Fluggerät und sieht euch erwartungsvoll an. „Was habt ihr gefunden?“ „Eine Höhle voller Maschinen.“ Antwortet Loki. „Und einen Mann.“ Ergänzt du. Der Einäugige wird hellhörig. „Wen?“ „Er sagte er hieß Dr. Friedrichs und…“ Deine Zunge macht kaum noch was sie soll. „ _(N/N)_, reißen Sie sich zusammen.“ Fährt er dich an. Leider gelingt dir das nicht und du landest mit dem Gesicht zuerst im Schnee. Du versuchst dich zu bewegen, was aber nicht funktioniert. In deinem Kopf fängst du an zu rebellieren, was ist das hier für ein Mist? Dieser irre Doc hat dir also wirklich was gespritzt. Dein Körper gehorcht dir zwar nicht, aber trotzdem bekommst du alles mit. Fury packt dich und zerrt dich auf einen Sitz. Nicht so grob! Fauchst du ihn in deinem Kopf an. Das hier macht dich wahnsinnig! Mit rasenden Gedanken und bewegungslosem Körper vergeht der Flug recht schnell. Dir will nichts einfallen was du tun könntest.  Als ihr landet, ruft Fury etwas, was du nicht verstehst. Jemand hebt dich hoch, aber du kannst nicht sehen wer, da deine Augen halbgeöffnet nach oben schauen. „Bringt sie ins Krankenzimmer und ich will eine Blutuntersuchung, sofort!“ bellt der S.H.I.E.L.D.-Direktor seine Befehle. „Und ich will wissen wer dieser Dr. Friedrichs ist, wird’s bald!“ Da ist aber einer angepisst. Nicht das du dich sonderlich anders fühlst. Wenn du reden könntest, würdest du dich wohl ähnlich anhören. „Was ist passiert?“ hörst du Natasha rufen. „Was ist mit Loki?“ ruft Thor dazwischen. „Wen interessiert denn jetzt Loki?!“ mault Clint. Gott, könnt ihr nicht leiser sein?! Dein Kopf fällt zur Seite und du siehst wie Thor an dir vorbeiläuft. Natasha tritt in dein Blickfeld. „Hey, _(V/N)_, hörst du mich?“ sie dreht dein Gesicht so, dass du sie direkt ansiehst. Ja, tue ich. „Sag etwas.“ Würde ich ja gerne. Könntet ihr was leiser sein? Mein Kopf platzt gleich. Du wirst auf etwas Weiches gelegt und kannst weichen Stoff unter deinen Fingern wahrnehmen. Ein Bett, aber nicht  deins. Weitere Personen treten in dein Blickfeld. Am Rand sind Steve und Tony, direkt über dich gebeugt Bruce und Natasha. Der Doktor leuchtet dir mit einer Lampe in die Augen. „_(V/N)_, folge mit den Augen dem Licht.“ Er bewegt es hin und her. Das blendet, hör auf Bruce. „Ihre Pupillen verengen sich minimal. Die Augen bewegen sich nicht.“ Stellt er dann fest. „Ist sie verletzt?“ wirft Steve ein. Banner schüttelt den Kopf. „Ich kann nichts sehen.“ „Aber da ist was an ihrem Arm.“ Sagt die rothaarige Russin. Du spürst wie jemand deinen Arm bewegt und die gerötete Stelle berührt.  Aua! Finger weg! „Das sieht aus wie die Einstichstelle einer Spritze.“ Bruce klingt verwirrt. „Was hat sie?“ platzt Fury dazwischen. Dass du sein Getrampel nicht schon vorher gehört hast wundert dich. „Keine Ahnung.“ Gibt der Doc zu. „Alles was ich sagen kann ist, dass ihr irgendetwas gespritzt wurde. Ich weiß nicht mal, ob sie bei Bewusstsein ist oder nicht. Es handelt sich um einen komaähnlichen Zustand. Aber sie lebt.“ Juhu ich lebe. Das ist ja schon mal ein Anfang. Kommentierst du trocken. Es werden einige hitzige Diskussionen gestartet und im Übrigen wird auch Loki mal befragt. Der hat natürlich keine Ahnung was du hast und interessieren tut es ihn eh nicht. Alle sind ratlos. Zum Schluss wird dir auch noch Blut abgenommen. Langsam verlassen alle das Zimmer, bis nur noch einer da ist. Leider siehst du nicht wer. Ein Stuhl wird verrückt und eine warme Hand berührt deine. Die Wärme lässt deine Haut kribbeln. „Was ist passiert?“ fragt eine vertraute Stimme. Oh Steve, jammerst du los, Da war dieser verrückte Typ und er will die Welt zerstören und er kennt meinen Vater und hatte ich schon erwähnt, dass er verrückt ist? Ich will hier raus! Mit jedem Wort wirst du lauter und doch verlässt kein Wort deine Lippen. Am liebsten willst du heulen. Das ist alles ein Albtraum. Ein Hardcore-Albtraum. Steve schweigt. Und du kannst ja sowieso nichts sagen, was eine Unterhaltung ungemein erschwert. Als dann noch deine Augen zufallen, ist es ganz vorbei. Dann kannst du auch genauso gut schlafen. „Du kannst nicht einfach ausziehen!“ ruft dein Onkel dir zu. „Wer will mich aufhalten? Du? Das ich nicht lache!“ gibst du zurück, während du dein Hab und Gut in einen Rucksack stopfst. „_(V/N)_, ich warne dich…“ „Und ich warne dich!“ Du nimmst deine Sachen und stürmst an dem älteren Mann vorbei. „Wenn du jetzt gehst, brauchst du nie wieder herzukommen.“ „Gut, hatte ich auch nicht vor.“ Und damit schlägst du dir Haustür hinter dir zu. Der Wind der Freiheit weht dir ins Gesicht. Das Bild ändert sich. Du bist nicht mehr vor dem Haus deines Onkels, sondern auf einem Schulhof. Einige Jungs, höchsten 10 – 11 Jahre alt, haben dich umstellt. „Freak!“ rufen sie. „Monster!“ Du bittest sie aufzuhören, aber das interessiert sie herzlich wenig. Mit Steinen und anderen Dingen werfen sie nach dir und du weinst. Deine Rufe nach Hilfe bleiben unerhört. Um dich selbst zu schützen, ziehst du eine Eisschicht über deine Haut. Erschrocken schreien die Kinder auf und laufen weg. Es beginnt zu schneien und ein kalter Wind lässt die Flocken tanzen. Erschöpft setzt du dich auf den Boden und wischst dir übers Gesicht. Du bist alleine, immer gewesen und wirst es immer sein. Verbitterung breitet sich in dir aus, als diese Erkenntnis sich in deinem Kopf breit macht. Als du aufstehst, bleibt die Hoffnung auf etwas Besseres zurück. Alleine liegt sie im Schnee, verloren und verlassen. „Erkenne, wer du wirklich bist.“ Ohne dein Zutun öffnen sich deine Augen. Dein Bewusstsein braucht ein wenig länger um aus dem Schlaf zu erwachen. Probehalber versuchst du deine Finger zu bewegen, aber dein Versuch ist nicht von Erfolg gekrönt. Du hörst wie sich jemand unterhält, Steve und Tony. Der Captain klingt besorgt. Plötzlich richtet sich dein Oberkörper auf. Was ist denn jetzt los? Dein Kopf dreht sich in die Richtung der beiden Männer. Steve kommt auf dich zu. Irgendetwas stimmt nicht, das siehst du ihm an.  „_(V/N)_, alles in Ord-“ bevor der blonde Mann den Satz auch nur beenden kann, schlägst du ihn nieder. Vor Schreck schreist du in deinem Kopf. Nein! Steve! Du hast ihn genau auf die Nase getroffen, die bereits anfängt zu bluten. Tony will ihm zu Hilfe eilen, doch du stürzt dich auf ihn, wie ein tollwütiges Tier. Mit lautem Knall reißt ihr dabei einen kleinen Tisch um. Ein Fauchen entweicht deinem Mund, als sich deine Hände mit Eis überziehen und scharfe Klauen bilden. „Hör auf! Bist du verrückt geworden?!“ schreit Stark dir entgegen, während er versucht deine Arme von ihm wegzuhalten. „Steve!“ Ruckartig wirst du von Tony weggezogen. Schreiend wehrst du dich. Mit deinen Armen schlägst du wild um dich. „Alles ok, Stark?“ fragt Steve mit zusammen gebissenen Zähnen. Der andere nickt nur. Hör auf! Schreist du verzweifelt, bitte! Doch dein Körper reagiert nicht auf dein Flehen. Irgendwie schaffst du es, dich von Captain America zu befreien und schlägst ihm das nächst Greifbare, in diesem Fall einen Stuhl, an den Kopf, worauf der Getroffene zu Boden geht. Stark versucht dich von hinten zu packen, doch du stößt ihn von dir. Deine Klauen treffen seinen Brustkorb. Ohne Wiederstand reißt das Eis Stoff und Haut auf. Rot funkelt das gefrorene Wasser. Fluchend geht der Milliardär zu Boden. Wie gerne würdest du dich abwenden, dir die Augen zuhalten. Doch du kannst nichts tun. Hilflos musst du sehen wie die beiden Männer verletzt auf dem Linoleumboden liegen. Das ist wahrlich schlimmer als alles, was du je gesehen hast. Clint kommt in den Raum gestürmt und du rennst ihm entgegen. In deinem Tempo stößt du ihn beiseite und er knallt mit lautem Geschepper in ein Regal voller kleinere Gegenstände. Du rennst aus dem Raum, bist du unsanft zum Stehen kommst.  Eine Pistolenmündung zielt direkt in dein Gesicht. Mit einem Klacken wird die Waffe entsichert. „Zwing mich nicht dazu, _(V/N)_.“ Sagt Natasha ruhig. Mit jeder Sekunde die vergeht, bist du von mehr bewaffneten S.H.I.E.L.D.-Agenten umzingelt. Das muss wohl Lokis Aufpasstrupp sein. Dein Körper verharrt einen Moment regungslos, als würde er nachdenken. Du hingegen bist völlig aufgelöst. Das alles hier soll einfach nur noch enden. Du hörst Schritte hinter dir und drehst dich um. Da stehen Steve, Clint und Tony. Steve hat eine hässliche Platzwunde über dem linken Auge; Clint stützt Tony, der kaum auf eigenen Beinen stehen kann. Sein T-Shirt ist blutgetränkt und hängt in Fetzten an ihm herunter, kaum zu unterscheiden von der aufgerissenen Haut und dem darunter hervorschauenden Fleisch. Clint hat keine offenen Verletzungen, aber so wie er seinen freien Arm hält, ist er bestimmt gebrochen oder die Schulter ist ausgerenkt. Dein Körper dreht sich wieder zu Natasha, hinter der mittlerweile Thor und Bruce stehen. Beide mit geschocktem, vielleicht sogar entsetztem Blick.  Alles was du willst, ist dem hier ein Ende machen, aber das steht außerhalb deiner Möglichkeiten. Ein Knurren verlässt deine Lippen, anscheinend hat dein Körper die Aussichtslosigkeit der Situation erfasst. Dein Kopf geht hin und her, wie bei einem in die Ecke gedrängten Tier. Dann passiert es, du machst einen Satz nach vorne, streckst deine eisbedeckte Hand nach Natasha aus und sie schießt. Die Wucht der Kugel bringt dich aus dem Gleichgewicht, schreiend gehst du zu Boden. Einige Zentimeter vor ihren Füßen kommst du auf. Leblos bleibst du dort liegen. Die Blutlache wird größer. Kapitel 13: Der Traum ist aus ----------------------------- Kapitel 13: Der Traum ist aus Ein erdrückendes Schweigen hängt im Gang. Langsam senkt Natasha die Waffe und steckt sie zurück in die Halterung. Sie hatte das nicht tun wollen, aber du hattest ihr keine Wahl gelassen. Die S.H.I.E.L.D.-Agenten stürzen sich förmlich auf dich, um dich wegzutragen. Du ziehst eine Blutspur hinter dir her. Fury und Loki betreten den Flur, als du gerade rausgetragen wirst. Etwas verwirrt sieht Fury dir nach, bis die Agenten mit dir hinter einer Ecke verschwinden. „Was ist das hier für eine Sauerei?“ fragt er, als er zu den anderen tritt, die sich keinen Zentimeter bewegt haben. „Sie ist einfach ausgerastet.“ Antwortet Steve. „Als sei sie der Hulk. Nichts für ungut Bruce.“ Ergänzt Tony zähneknirschend. Banner winkt ab. „Schon gut.“ „Leute rasten nicht einfach so aus.“ Stellt Fury trocken fest. „Jarvis, einen Arzt, oder vielleicht doch besser mehrere.“ „Natürlich, Sir.“ Antwortet die vertraute Computerstimme. „Doch einfach so.“ Der Captain wischt sich etwas Blut aus dem Auge. „Sie lag einfach nur auf dem Bett, während Tony und ich uns unterhalten haben. Dann stand sie plötzlich auf und schlug mich nieder.“ Er kann immer noch nicht ganz glauben was da eben passiert ist. Tony bestätigt das mit einem leichten Nicken. Clint sieht zu Loki. „Wahrscheinlich hat er was damit zu tun.“ „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Verteidigt sich Loki mit erhobenen Händen. „Meine Kräfte sind versiegelt, ich könnte nicht mal eine Pflanze zum welken bringen.“ Währenddessen führt der Director die anderen vom Flur zurück in den halbzerstörten Raum, wo sich Tony auch direkt hinsetzt. „Ich bezweifle, dass es Loki war. Wir haben doch eine Einstichstelle gefunden.“ Widerspricht Bruce Clint. „Und immerhin war sie auf der Mission mehrere Minuten alleine.“ Meinte der grünäugige Gott. „Und sie hat etwas von einem Dr. Friedrich gesagt.“ Nachdenklich streicht sich Fury über seinen Bart. „Ich habe bereits jemanden daran gesetzt, es wird aber noch etwas dauern.“ „Unterm Strich heißt das also, dass sie es nicht selbst war, sondern dass sie irgendwie beeinflusst wurde?“ „Sieht ganz so aus, Rogers.“ Stimmt Bruce zu. „Bis jetzt ist das die einzige Erklärung.“ Die Ärzte betreten den Raum und beginnen sofort mit ihrer Arbeit. Nun ja, bei fast allen, Stark wird unter großem Protest aus dem Raum gebracht.  Loki wird ebenfalls aus dem Raum gebracht, jedoch von Agenten nicht von Ärzten. Clints Schulter ist schnell wieder eingerenkt und Steves Nase ebenso schnell gerichtet. Die Wunde an seiner Stirn muss mit wenigen Stichen genäht werden. Während der ganzen Prozeduren ist es still im Raum und auch als die Ärzte den Raum wieder verlassen bleibt es still. Jeder hängt seinen Gedanken nach. „Director Fury?“ unterbricht Jarvis die Stille. „Ms. _(N/N)_ ist bei Bewusstsein.“     einige Etagen tiefer… Benommen öffnest du die Augen. Für deinen Geschmack wirst du in letzter Zeit zu oft bewusstlos, das kann ja nicht gesund sein. Mit knirschenden Zähnen setzt du dich richtig hin, Natasha hat dich gut getroffen und dir die halbe Schulter zertrümmert. Zumindest fühlt es sich so an. Die Wunde ist auch nur notdürftig bandagiert. Dein Blick gleitet durch den Raum, du sitzt in einem Glaskasten, auf dem Boden klebt Blut und schlecht beleuchtet ist es auch. Vor der Tür stehen zwei dunkel gekleidete Männer, den Rücken zu dir gewandt. Diese Situation ist zwar eine totale Katastrophe, aber wenigstens hast du wieder Kontrolle über dich. Jetzt kann es nur besser werden. Aber wahrscheinlich wird es doch nur schlimmer. Du betrachtest deine Hände, drehst sie um, bewegst die Finger. Sie sind voller Blut und das ist nicht nur deins, sondern auch von Tony und von Steve. Langsam steigen dir die Tränen in die Augen. „Wieso musste das passieren?“ fragst du leise. Insgeheim hoffst du, dass das hier alles nur ein Albtraum ist. Aber zu viele Dinge sprechen dagegen. Der Schmerz, die Erinnerung, das Blut an deinen Händen. Du ziehst die Beine an und schlingst, unter Schmerzen, die Arme darum. Dann verbirgst du dein Gesicht an deinen Knien. Langsam beginnst du hin und her zu schaukeln, um dich zu beruhigen. „Lassen sie mich durch!“ hörst du jemanden rufen. „Captain Rogers, kommen Sie sofort zurück!“ brüllt eine aufgebrachte Stimme im Befehlston. Steve? Fury? „Sie können mich mal!“ antwortet die erste Stimme. Mit lautem Knall schlägt die aufgeschwungene Tür gegen die Wand. Die Männer vor deiner Tür bewegen sich, du kannst hören wie ihre Waffen entsichert werden. Doch dann verschwindet das Geräusch auch wieder. „Machen Sie die Tür auf Fury.“ Sagt Steve mit dem bestimmten Ton eines Soldaten. „Sie haben hier ni-“ beginnt der Angesprochene. „Machen Sie die verdammte Tür auf!“ unterbricht der Captain jetzt lauter. „Sofort.“ Mit einem Klacken geht die Tür auf und jemand betritt den Raum. Dein Körper verkrampft, jeder Muskel spannt sich an. Die Tür geht wieder zu. Eine warme Hand berührt deine gesunde Schulter. Du zuckst zusammen, als hättest du einen elektrischen Schlag bekommen. „Fass mich nicht an!“ fauchst du, ohne deinen Kopf zu heben. Doch die Hand lässt nicht los. „_(V/N)_, es ist-“ „Sag jetzt nicht, dass alles ok ist oder so einen Mist!“ Du ziehst die Arme fester um deine Beine, wobei deine Schulter vor Schmerz zu bersten droht. Frisches Blut läuft deinen Rücken und deinen Bauch hinunter. „Ich habe versucht euch umzubringen. Nichts ist ok.“ „Das warst nicht du.“ Sagt Steve entschlossen. „Niemand glaubt das.“ Du hebst den Kopf und ziehst ihn mit tränenverhangenen Augen an. „Das ist nicht wahr.“ In jedem Wort schwingt Schmerz mit, seelischer als auch körperlicher. „Wenn wir da so penibel wären, hätten wir Bruce schon lange raus geschmissen.“ Ein verzweifeltes Lachen entfährt dir, bevor du kopfschüttelnd dein Gesicht wieder auf die Knie legst. „Geh weg, Steve. Ich will dir nicht wehtun. Bitte.“ Doch der blonde Mann bleibt stur. Er setzt sich einfach neben dich. Und so bleibt ihr schweigend nebeneinander sitzen, bis die Tür wieder auf geht. „Ms. _(N/N)_, was ist auf der Mission passiert, in der Zeit als Sie von Loki getrennt waren?“ Beginnt Fury ohne Umschweife und im üblichen Befehlston. „Ich habe einen Mann namens Gorden Friedrichs getroffen.“ Beginnst du leise. „Er ist verantwortlich für den Sturm.“ „Warum tut er das?“ „Er will die Erde von den bösen Menschen befreien. Halt der typische Forscher-Wahnsinn.“ „Und was hat er mit Ihnen gemacht?“ Du schweigst einige Sekunden. „Ich weiß es nicht. Ich wurde bewusstlos geschlagen und als ich wieder aufwachte, war er weg und Loki betrat gerade die Höhle.“ Fury beginnt in der Glaskammer auf und ab zu gehen. Irgendwie macht es dich aggressiv.„Über was haben sie beide gesprochen?“ „Wird das hier ein Kreuzverhör?“ du hebst den Kopf und wischst dir die Tränenreste weg. „Beantworten Sie einfach die Frage.“ Fury bleibt ernst. „Das geht Sie nichts an, Fury.“ „Und wie mich das etwas angeht, Ms. _(N/N)_. Ich bin Ihr Vorgesetzter und Sie tun was ich sage.“ „Ich arbeite nicht für S.H.I.E.L.D.“ „Sie gehören zu der Avengers-Initiative. Und die gehört zu S.H.I.E.L.D.“ „Nicht mehr.“ Sagst du verbittert. „Ich steige aus. Solange ich eine Gefahr für das Team bin, kann ich nicht Teil davon sein.“ Jetzt schaltet sich Steve ein. „Du bist keine Gefahr! Das war eine einmalige Sache!“ „Nein, Rogers, Sie hat Recht. Wenn sie aussteigen will, ist das ihre Sache und wenn sie sich selbst als Gefahr sieht, ist es vielleicht sogar besser, wenn sie das Team verlässt. Fürs Erste.“ Du siehst den Einäugigen verwundert an. Hat er dir gerade Recht gegeben und dich unterstützt? „Was?“ Steve reißt schockiert die Augen auf. „Das können Sie nicht machen!“ „Ich widerhole mich nur ungern. Ich bin Ihr Vorgesetzter.“ Damit ist jeder Widerspruch von Tisch gefegt. Dann sieht er wieder zu dir. „Natürlich lasse ich Sie nicht alleine gehen. Sie müssen unter Aufsicht gestellt werden.“ „Solange wir nicht in einer Wohnung aufeinander hocken müssen, ist mir das egal.“ Jedes Mittel ist dir recht um hier weg zukommen. „Ich denke, dass lässt sich einrichten. Es wird aber ein paar Tage dauern bis wir etwas organisiert haben.“ „Ich warte solange hier unten.“ „Gut, kommen Sie Captain, wir müssen noch etwas klären.“ Steve sieht immer noch verständnislos, entsetzt und geschockt zu Fury, während die beiden den Raum verlassen. Die Tür geht zu und du bist wieder alleine. Mit leerem Blick starrst du auf den Boden.  ********** „Sind Sie verrückt geworden?“ fährt Steve Fury an. „Sie können sie nicht gehen lassen.“ „Jemanden voller Selbstzweifel kann ich hier nicht gebrauchen, Rogers. Nennen Sie es Urlaub, wenn Ihnen das besser gefällt.“ Antwortet Fury ruhig. „Sie wird zurückkommen, glauben Sie mir.“  ********* Die nächsten Tage sind nicht gerade angenehm. Die meiste Zeit sitzt du nur herum, denn dein Schlaf ist von Albträumen zerfressen. Das Essen, das du bekommst, rührst du nicht an. Auch die Anderen kommen um dich zu überzeugen, doch du hast dich entschieden. Du willst weg, niemand kann dich aufhalten. Der Traum ist aus.   Kapitel 14: Erkennen -------------------- Kapitel 14: Erkennen Während du drauf wartest, endlich hier weg zu kommen, starrst du in den Himmel. Natasha ist gekommen um sich zu verabschieden, den anderen hast du vorher schon ‚Leb wohl‘ gesagt. Stark hatte sich am meisten aufgeregt, dir nicht in den Arsch treten zu können. Er ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ans Bett gefesselt. Er hatte geschimpft und getobt, dass es doch unverantwortlich von dir sei, jetzt abzuhauen, wo die Gefahr doch hinter jeder Ecke lauert. Pepper hatte sich dann erbarmt, ihm den Mund zu zuhalten. Doch auch sie war traurig, dass du gehen würdest. Der Abschied von Clint und Bruce war wesentlich kürzer. Auch sie baten dich, dir es anders zu überlegen. Auch sie schienen enttäuscht und traurig, wurden aber nicht laut, sowie Tony. Thor war ebenfalls etwas geknickt, doch er akzeptierte deine Entscheidung, brach dir fast alle Knochen bei der Abschiedsumarmung und ganz nebenbei lud er dich nach Asgard ein, falls du mal Lust hattest. Die Verabschiedung von Loki hattest du dir bewusst erspart. Er würde sowieso nur etwas sagen, was das Wort ‚Weib‘ in verschiedenen Variationen beinhaltet und darauf kannst du in deiner momentanen Stimmungslage sehr gut verzichten. Als der Wagen vorfährt, drückt Natasha dir ein Foto in die Hand. Es ist das von dem Abend vor der Mission. Obwohl das Foto allein auf Tonys Mist gewachsen ist, seht ihr alle irgendwie glücklich aus. Kein Lächeln wirkt gezwungen. Eine schöne Erinnerung, die Ruhe vor dem Sturm. „Wenn du doch irgendwann zurück willst, du bist immer willkommen.“ Du lässt das Foto in deiner Jackentasche verschwinden. „Danke, Natasha. Leb wohl.“ „Auf Wiedersehen.“ Sie wirft dir einen Blick zu, den du nicht deuten kannst. Dann steigst du in den Wagen. Schade, dass Steve nicht da ist und sich nicht verabschiedet hat. Aber vielleicht ist es besser. Nein, nachdem ihr beide euch gestern so in den Haaren hattet, ist das definitiv besser. Steve kann, oder will, nicht verstehen warum du weg willst und du kannst, oder willst, nicht verstehen, warum er es nicht versteht. Gestern ist dann das Fass übergelaufen. Ihr habt euch gestritten, angeschrien, keiner wollte von seiner Meinung abweichen. Wären die Agenten von S.H.I.E.L.D. nicht dazwischen gegangen, wären sicherlich noch die Fetzen geflogen. Frostbeulen und blaue Flecken wären dann noch harmlos gewesen. Du fühlst dich schlecht deswegen, aber du gibst dein Bestes um das tief in dir zu begraben. Fury hat dir noch nicht gesagt wer dein ‚Aufpasser‘ ist. Wirklich interessieren tut es dich aber auch nicht. Wahrscheinlich irgendein unwichtiger Agent, ein unbedeutendes Gesicht. Erschöpft drückst du deinen Kopf an die Scheibe und schließt die Augen. Die Fahrt dauert ungefähr zwei Stunden. Die Stadt in der der schwarze Wagen hält, ist nicht sonderlich groß, hat vielleicht etwas mehr als 10.000 Einwohner. Obwohl, es gibt auf jeden Fall noch kleinere Flecken auf Gottes Haufen Dreck. Du nimmst deinen Rucksack und siehst dir das Haus an, das jetzt dein neues Heim ist. Mehrfamilienhaus, brauner Backstein, schon etwas älter. Ziemlich 08/15. Ein Agent drückt dir einen Schlüssel in die Hand. „Alles was Sie brauchen, finden Sie in der Wohnung. Agent Davis wird sich morgen bei Ihnen melden. Schönen Tag noch.“ Und damit braust der Wagen davon. Willkommen in deinem neuen, alten Leben. Vorsichtig öffnest du die Wohnungstür und spähst hinein. Der Flur sieht schon mal anständig aus. Du lässt deine Tasche neben der Tür stehen und betrittst das Wohnzimmer mit Kochnische. Das Mobiliar ist einfach, aber ausreichend. Es sieht fast so aus, als würdest du schon länger hier wohnen. In den Regalen stehen Bücher, alle davon hast du gelesen; auf dem Tisch stehen frische Blumen, Sonnenblumen. Das ist doch mal was.  Von dem Wohnbereich gehen zwei Türen ab, Bad und Schlafzimmer. Zuerst nimmst du das Bad unter die Lupe. Keine weißen Fliesen, eine ziemliche Dunkelkammer. Der Blick ins Schlafzimmer fällt nicht besser aus. Auf dem Bett steht ein kleines Packet. Du öffnest es, darin ist deine Uniform, gereinigt und repariert.  Schnell faltest du den Brief der dabei liegt auseinander. Die Blutflecke waren ganz schöne Arbeit. Ich weiß zwar nicht, was passiert ist (Hill hüllt sich in Schweigen.), pass auf dich auf. Wir beide sind zu jung für Totenkleider. Sei vorsichtig, Artie Einige Augenblicke siehst du den Brief an. Dann legst du ihn zurück in das Paket und stellst dieses ganz hinten in den Kleiderschrank. Außerhalb deines Sichtfeldes. Du setzt dich an den kleinen Esstisch und siehst dir die Papiere und Briefe an, die darauf liegen. Ein neuer Ausweis, zum Glück mit deinem richtigen Namen und nicht irgendeiner neuen Identität; eine Arbeitsbescheinigung mit Arbeitszeiten und Berufsbeschreibung. Kellnerin. Für den Anfang wird’s reichen. Du hast sogar ein Fahrrad im Keller. Zufrieden lehnst du dich zurück, damit kannst du leben. Aber trotzdem fühlst du dich leer. Etwas fehlt. Unruhig stehst du wieder auf. An der Wand hängt ein Bilderrahmen mit einem nichtsagenden Landschaftsbild. Du nimmst ihn ab und legst das Foto, das Natasha dir gegeben hat, hinein. Dann hängst du es wieder auf. Einen Moment betrachtest du es. Nachdem du dich abgewandt hast, beginnst du damit deine Tasche auszuräumen. Am nächsten Morgen gehst du direkt zur Arbeit. Dein Chef, Richard Brown, ist ein Arschloch, aber damit kommst du klar. Deine Kollegen sind eigentlich ganz nett. Es gibt immer etwas zu tun, keine Zeit zum Denken. Und dafür bist du mehr als dankbar. Am Abend triffst du Agent Davis. Ein Mann von normaler Statur und ca. 1.88m groß. Rasiertes Gesicht und kurze schwarze Haare. Müde dunkelbraune Augen. Ein ganz normaler Mensch. Er erklärt dir alles Wichtige und sagt, er würde ein- oder zweimal die Woche vorbei kommen. Dann ist er auch schon wieder weg. Bevor du schlafen gehst, setzt du dich ans Fenster und siehst in den Himmel. Du bist oft alleine gewesen, aber selten so einsam. Und damit beginnt eine täglich ablaufende Schleife. Aufstehen, essen, arbeiten, essen, schlafen. Nach drei Wochen meldet sich Davis auch nicht mehr, was dir aber relativ egal ist. Du vermeidest es nach Möglichkeit Nachrichten zu gucken, ignorierst die Berichte über seltsame Wetterphänomene und andere merkwürdige Vorkommnisse, besonders wenn die Avengers etwas damit zu tun haben. Ganz besonders dann. Die einzige Abwechslung sind die gelegentlich aufkommenden Streitereien mit deinem Chef. Früher hast du jeden Streit, jeden Konflikt gemieden, aber jetzt ist das anders. Meistens ist deine Laune nicht sonderlich gut und du bist gereizt. Und Brown ist ein Mensch der gerne Salz in die Wunde streut und dann ordentlich mit den Finger drin bohrt. Dass er dich nach zwei Wochen noch nicht rausgeworfen hat, ist ein Wunder. Naja, wahrscheinlich steht S.H.I.E.L.D. ihm auf den Füßen. Dein Glück, sein Pech. „Du bist echt ein Glückspilz, _(N/N)_.“ Meint Sophia, eine deiner Kolleginnen, nachdem du dich wieder mit Brown in den Haaren hattest. Sie arbeitet meistens an der Theke. „Das bezweifle ich.“ Gibst du zu zurück und stellst die Getränke auf dein Tablett. „Das ist etwas gänzlich anderes.“ Mit großen, dunkelgrünen Augen sieht sie dich an. „Und was ist es dann?“ „Wenn ich es weiß, sag ich dir Bescheid.“ Darauf lacht sie und du gehst los um die Getränke auszuteilen. Seit du in dieser Stadt bist, haben sich auch deine Träume verändert. Keine Erinnerungen mehr, wenn du träumst, dann sind es Albträume. Immer wieder träumst du von deinem Angriff auf die Avengers und von Friedrichs. Doch deine Träume geben keine Erinnerungen wieder, sondern furchtbar verzerrte und entstellte Versionen davon. Meistens schreckst du schweißgebadet, schwer atmend und zitternd hoch. Aber da ist dieser eine andere Traum. Er kommt selten, aber er lässt dich weiter machen. Du stehst einfach nur auf einer verschneiten Straße, mitten in einer Stadt, NY vielleicht. Wenn du die Straße entlang siehst, kannst du niemanden sehen, doch du fühlst dich nicht alleine. Dann drehst du dich um und siehst mitten in die aufgehende Sonne, die den grauen Himmel in ein wunderschönes Rot, Orange und Lila verwandelt. Dich erfüllt das Gefühl, dass alles gut wird. Aber meistens träumst du überhaupt nicht. Und diese Nächte findest du immer noch am besten. Nach einer traumlosen Nacht schlägst du die Augen auf. Du streckst dich, bis deine Knochen knacken, dann stehst du auf. Zuerst geht’s ins Bad, dann kommt das Frühstück. Es ist nie wirklich viel, meistens Brot mit _(Lieblingsaufstrich)_ oder Müsli. Wenn du mit essen fertig bist, gehst du zur Küchenzeile und spülst das gerade entstandene Geschirr. Bevor du aber die Wohnung verlässt, siehst du nochmal auf den einzigen, wirklich persönlichen, Gegenstand in dieser Wohnung. Mit dem Zeigefinger fährst du über den Bilderrahmen. Dein Blick huscht über alle Gesichter und bleibt am selben Gesicht, so wie jeden Tag, etwas länger hängen. Seit vier Monaten bist du hier und jeden Morgen siehst du dieses Bild an. Und jeden Morgen siehst du Steve etwas länger an als die Anderen. Und jedes Mal tut es weh. Um 10 Uhr schlägst du bei der Arbeit auf. Sophia begrüßt dich mit freundlichen Augen und wippenden Pferdeschwanz, so wie jeden Morgen. „Guten Morgen!“ „Morgen, Sophia.“ Gibst du freundlich zurück. Von allen Mitarbeitern, kannst du sie am besten leiden, obwohl ihre ständige gute Laune dich manchmal in den Wahnsinn treibt. „Und heute wieder auf Krawall gebürstet? Brown hat heute wieder blendende Laune.“ Genervt verdreht sie die Augen und schüttelt die Augen. „Eigentlich wollte ich es heute bei Schweigen belassen.“ „Wäre vielleicht besser, heute schmeißt er dich definitiv raus.“ Und damit macht ihr euch an die Arbeit. Tatsächlich gibt es wieder viel zu tun und du kommst gar nicht in Versuchung dich mit deinem Chef zu streiten. Bis zu diesem einen Moment. Du stehst gerade in der Küche um die Bestellungen abzuholen, als du erschrockene Aufschreie hörst. „_(N/N)_! Komm, sie dir das an!“ ruft Sophia aufgeregt. Widerwillig verlässt du die Küche und kommst an den Tresen. „Was ist denn?“ fragst du genervt. Die grünäugige Frau deutet nur auf den Fernseher. Einen Moment denkst du darüber nach nicht hinzusehen und dich in der Küche oder sonst wo zu verstecken, um deinem Drang zu folgen, die Nachrichten zu ignorieren. Dennoch folgst ihrer Geste und auch deine Augen werden groß. Es laufen die Nachrichten und hinter dem Nachrichtensprecher sind verwackelte Bilder zu erkennen. Es ist als hat man dich in die Vergangenheit gebracht, du kennst diese Bilder nur zu gut.  Es sieht genauso aus wie letztes Mal. Trümmer, Rauch , schreiende Leute. Die Chitauri greifen New York City erneut an. Dein Blick auf die Überschrift der Nachrichten bestätigt dich nur. „Nein…“ flüsterst du und deine Finger beginnen zu zittern. Die Reporter vor Ort brüllen etwas ins Mikrophon, aber man versteht sie kaum. Hinter ihnen laufen die Chitauri über die Straße. Eine vertraute  rot-goldene Blechdose landet direkt vor ihnen und greift sie an. Dann tritt jemand anderes ins Bild zu den Reportern. „Sie müssen von hier verschwinden.“ Der Soldatenton jagt dir einen Schauer über den Rücken und eine Gänsehaut breitet sich auf deinen Armen aus, als du die vertraute Stimme mit dem Gesicht verbindest.  „Sofort!“ Die Reporter nicken verdattert und laufen davon, dann bricht das Bild ab. Sofort beginnt der Nachrichtensprecher Fakten aufzulisten. „Das ist ja schrecklich.“ Verängstigt hält sich Sophia die Hand vor den Mund. Unruhiges Geflüster füllt das Lokal. Doch in deinem Kopf läuft etwas anderes. Pack dein Ego ein und mach deine Arbeit! Wie konntest du nur so dumm sein! Du hättest die Avengers nie verlassen dürfen! Du bist so ein Idiot! Wieso brauchst du fast  vier  Monate und ein halbzerstörtes NY um das zu merken. Steve hatte so Recht. Friedrichs mag zwar dein Problem sein, ein Problem, dass die Anderen in Gefahr bringt, aber es gibt noch so viele andere Probleme. Und die bringen nicht nur die Avengers, sondern ganze Städte in Gefahr. Du denkst so kleinkariert! Natashas Standpauke war wohl nicht deftig genug. „Was ist denn hier los?“ schnauft Brown verärgert. „_(N/N)_, zurück an die Arbeit.“ „Gut!“ und schon bist du auf dem Weg zum Ausgang. „Was zum…?! Wo wollen Sie hin!“ „Meinen Job erledigen!“ „Wenn Sie jetzt gehen, brauchen Sie nicht wieder kommen!“ „Ich kündige!“ du stürmst raus und die Tür schlägt hinter dir zu. So schnell wie möglich willst du zurück zu deiner Wohnung. Du lässt dein Fahrrad stehen, rennst zur nächsten Eisenbahn und gleitest zwischen den Türen hindurch, gerade bevor sie sich schließen. Die bestürzten Blicke stören dich nicht. Als du da bist reißt du die Haustür auf und ohne auf irgendwas zu achten, stürmst du zum Kleiderschrank und öffnest ihn. Das Paket ist schnell gefunden und die Uniform ebenso schnell angezogen. Jetzt wo du fertig bist, fällt dir etwas anderes ein. Wie sollst du bitte nach NYC kommen? Unschlüssig verlässt du die Wohnung. Als du die Haustür verlässt, erfasst dich ein starker Wind. Du siehst ein dir vertrautes Fluggefährt und der Rotor dröhnt so laut, dass du den Megafonzuruf kaum verstehst. „Haben Sie ihre Meinung geändert?“ „Ja!“ schreist du zurück. „Ich denke Sie könnten zwei weitere Hände gut gebrauchen!“ Hoffentlich hat sie dich auch gehört. Aus dem Helikopter wird eine Strickleiter geworfen, du ergreifst sie und kletterst nach oben. „Fury hatte Recht, Sie kommen zurück.“ „War ja klar, dass der Direktor, dass vorausgesehen hat.“ Noch nie warst du so froh, Agent Hill zusehen. „Fury hat immer einen Plan, für alles und jeden.“ Kapitel 15: Dickköpfe --------------------- Kapitel 15: Dickköpfe Steve hat schon lange aufgehört zu zählen wie viele Chitauri er bekämpft hat. Er hat bei weit über 200 aufgehört. Und wie lange er schon kämpft? Das wüsste er selber gerne. Zusätzlich ist auch noch sein Kommunikationsgerät ausgefallen, so dass er keine Hilfe holen kann. Und die braucht er dringend. Eine unübersichtliche Masse an Aliens hat ihn umzingelt und beim letzten Angriff ist sein Schild außer Reichweite geflogen. Jetzt steht der große Captain America hier und ist chancenlos. Wütend fauchen ihn die Chitauri an und zielen mit ihren Waffen auf den blonden Mann. Einer schießt Steve direkt in den Oberschenkel, das Geschoss brennt sich durch Fleisch und Muskeln, sodass er mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden geht. Ein weiterer schlägt ihm mit seiner Waffe auf den Kopf. Schlussendlich wird er von mehreren anderen weiter nach unten gedrückt bis sein Gesicht im Staub liegt. Die Chitauri geben etwas von sich, das sich anhört wie Lachen. Angewidert schnauft Steve, das alles hier darf doch nicht wahr sein.  Im Krieg hat er oft darüber nachgedacht, wie er sterben würde, aber eine Hinrichtung durch Aliens stand nicht auf der Liste. *-*-*-*-*-*-* Die Situation ist aussichtslos, das hat Tony schon vor einiger Zeit festgestellt. Dieses Mal haben sie das Portal nicht auf ihrer Seite. Und selbst wenn Bruce und Selvig es schließen können, bringt das wenig. Aber es ist ein Anfang, auf dem man aufbauen kann. Wenn es denn endlich funktionieren würde. „Bruce, wie weit seid ihr?“ „Das wird noch etwas dauern.“ Antwortet Bruce. „Dieses Portal hat eine andere Energiebasis, als beim letzten Mal.“ „Beeilt euch trotzdem, hier bricht grad die Hölle los.“ Damit beendet er die Verbindung. Nicht nur das Portal ist anders, sondern auch die Menge an beteiligten Leuten. Die Army und S.H.I.E.L.D. haben Leute zur Unterstützung geschickt. Und die Chitauri haben auch mehr Truppen. Unterm Strich ist das Wahnsinn. *-*-*-*-*-*-* Schnell geht Clint hinter einem Auto in Deckung. Einige Meter weiter rechts und links von ihm stehen Soldaten und Agenten, die einige Chitauri in Schach halten. Er spannt seinen Boden und schießt. Der Pfeil trifft sein Ziel und sprengt sich selbst in die Luft. Durch die Explosion sterben drei weitere Chitauri, doch es sind immer noch zu viele übrig. Natasha kniet sich neben ihn. „Und?“ fragt der Bogenschütze zwischen zwei Schüssen. „Keine Spur vom Captain.“ „Ah, das darf doch nicht wahr sein. Wo ist der Kerl? Hat Stark was gefunden?“ „Negativ.“ Die rothaarige Frau lädt ihre Pistole nach. „Er kann kein Signal finden.“ „Heißt dass, Rogers ist tot?“ „Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist.“ Beide schießen über ihre Deckung. „Was ist mit Fury und den beiden Asen?“ Clint wechselt den Pfeilaufsatz. „Kämpfen oben an der sechsten. Geht ganz schön heiß her bei denen.“ *-*-*-*-*-*-* Thor holt weit mit seinem Hammer aus und schlägt ihn dann auf den Boden. Die Schockwelle reißt mehrere Gegner von den Füßen. Schnaufend streicht er sich einige Haare aus dem Gesicht. Fury läuft zu ihm. „Thor, erzeugen Sie einen Engpass, da vorne zwischen den Hochhäusern!“ Der Director zeigt in eine bestimmte Richtung und der Donnergott folgt der Anweisung mit einem Nicken. Loki trifft drei Chitauri mit seinen Messern. Für einige Augenblicke sind keine Chitauri zu sehen. Fury lädt seine Waffe nach, während er zu Loki geht. Der zieht gerade seine Messer aus den Leichen. „Auf der anderen Seite zustehen ist doch sicherlich interessant.“ „Es verwundert mich nur noch mehr, wie ihr siegen konntet.“ Antwortet der Gott der Lügen. „Diesmal wird es wirklich eng.“ Fury nickt. „Das wird es wirklich.“ Dann kommt auch schon die nächste Welle. *-*-*-*-*-*-* Wie ein Irrer tippt Bruce auf seiner Tastatur herum, während Selvig an der Maschine herum schraubt. Beide arbeiten so schnell sie können, doch selbst das ist nicht schnell genug. „Wie weit sind Sie, Dr. Selvig?“ „Es wird noch etwas dauern, ich muss noch das Gerät mit der Energieleitung verkabeln.“ „Verdammt.“ Brummt Bruce, das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und ausgerechnet die haben sie nicht. *-*-*-*-*-*-* Ein letztes Mal atmet Steve tief ein, dann schließt er die Augen. Wenn Gott dieses Ende für ihn vorgesehen hat, dann wird er sich fügen. Er spürt wie die Chitauri ihre Waffen gegen seinen Körper drücken. Jeden Moment werden sie schießen. Plötzlich weht ein kalter Windstoß über den Platz und es wird still. Vorsichtig öffnet er die Augen, langsam setzt er sich auf. Sein Blick fliegt über den Hof, alles ist mit Eis bedeckt, alle Chitauri zu Eisfiguren erstarrt. „Das nenn ich Rettung in letzter Sekunde! Actionfilm-Klischee erfüllt.“ Schnell dreht Steve seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Und da bist du, gehst mit großen Schritten auf ihn zu. „Alles ok?“ fragst du und hilft ihm hoch. „Was machst du hier?“ fährt er dich an. „Ich bin hier um euch zu helfen!“ gibst du im selben Ton zurück. „Und entschuldigen will ich mich auch.“ Das setzt du etwas leiser hinten dran. „Es tut mir leid, Steve. Du hast recht gehabt. Ich hab nur etwas länger gebraucht um das zu erkennen.“ Der ältere sieht dich einen Moment an, dann schnippt er dir gegen die Stirn. „Aua, wo für war das?“ „Dafür, dass du einfach gegangen bist.“ Dann tut er es noch mal. „Und das?“ brummst du. „Dafür das du ein verdammter Idiot und Dickkopf bist.“ Vorsichtig reibst du über deine Stirn. „War es das jetzt, oder kommt da noch was?“ „Nein, fürs Erste.“ „Dann ist ja gut.“ Dann wechselst du das Thema. „Wo sind die anderen?“ „Keine Ahnung. Meine Technik ist ausgefallen.“ Ihr geht einige Meter, dann setzt sich Steve auf ein großes Trümmerteil, während du sein Schild suchst. „Probier‘ mal meins.“ Du wirfst ihm dein Headset zu. Dann wendest du dich wieder deiner Suche zu. „Captain Rogers hier, kann mich jemand hören?“ „Captain Iglo! Wir dachten schon, du hättest den Löffel abgegeben. Schön, dass du noch lebst.“ „Und das ist nicht dein Verdienst, Stark. Aber egal, wir brauchen Hilfe.“ „Ist grad ziemlich schlecht. Schaft ihr es zur oberen Hälfte der Sechsten oder zur Einunddreißigsten? Da sind die Anderen.“ „Sollte hinkommen, danke.“ „Kein Problem! Moment, wer ist, „wir“?“ Steve antwortet nicht und nimmt das Headset von seinem Ohr. Du schiebst gerade einen der gefrorenen Chitauri beiseite und ziehst das Schild darunter hervor. Sieht schon ziemlich mitgenommen aus. Schnell läufst du zurück zu Steve. „Und?“ „Wir müssen laufen, zur Sechsten oder Einunddreißigsten. “ Du siehst auf sein Bein. „Damit kommst du aber nicht weit.“ Vorsichtig steht er auf und nimmt sein Schild. „Ich bin Soldat, von so einem Kratzer lass ich mich nicht aufhalten.“ „Was immer du meinst.“ Du bist nicht überzeugt. „Gib mal her.“ Steve reicht dir das Headset und du steckst es dir ans Ohr. „Hill, können Sie mich hören?“ „Ja, was ist?“ „Wir müssen zu den anderen, Steve ist verletzt. Was ist näher die Sechste oder die Einunddreißigste?“ „Einen Moment.“ Es knack und rauscht kurz. „Die Einunddreißigste ist näher. Laut Karte müsst ihr der Straße nach Osten folgen, dann müsstet ihr genau auf die anderen treffen.“ „Danke.“ Du  drückst einen Knopf und die Verbindung bricht ab. Trotzdem kommt ihr nicht weiter, wenn ihr nichts gegen Steves Beinverletzung tut. „Wir werden zu einunddreißigsten Straße gehen. Aber vorher müssen wir was für dein Bein tun.“ „Ich hab doch gesagt, es ist nur ein Kratzer.“ Schnauf Steve. „Warum bist du eigentlich so angefressen?“ Du nimmst einen Verband aus deiner Gürteltasche. Widerwillig lässt er zu, dass du sein Bein verbindest. „Ich bin nicht angefressen.“ „Du bist immer noch sauer wegen dem Streit, gottverdammt Steve, ich hab mich doch entschuldigt. Was soll ich noch machen, deine Füße küssen?“ Verärgert ziehst du deine Augenbrauen zusammen. „Nein, es ist nur… Ach vergiss es.“ Er steht auf und humpelt voran.  Du schüttelst nur den Kopf, während du ihm folgst. Und da nennt er dich einen Dickkopf. Irgendwann bringt der Mann dich noch um den Verstand. Leider kommt ihr nicht besonders weit, denn zwei Häuserecken weiter, wartet eine Truppe Chitauri auf euch. Du weist den Captain an, hinter der Ecke zu warten. Natürlich setzt er zum Wiederspruch an, doch bevor er etwas sagen kann, bist du auch schon weg. Übermütig stellst du dich den Chitauri in den Weg. Aber sie  rennen nicht auf dich zu, so wie du es erwartest hast, sondern sie setzten zum Fernkampf an, indem sie ihre Waffen zücken und auf dich schießen. Gerade noch rechtzeitig verwandelt sich die dünne Schicht Eiskristalle auf deiner Haut, zu einer dicken Schicht aus solidem Eis. Leider ist dein Eis kein Panzerglas, sodass bei jedem Treffer ein Stück abbricht, aber, zu deinem Glück, wird jedes Loch sofort wieder gefüllt. Mürrisch guckst du zu den Schützen herüber. Mit festen Schritten gehst du auf sie zu, während du noch überlegst, was du jetzt eigentlich machen sollst. Schließlich entscheidest du dich dafür, dem erst besten Chitauri ins Gesicht zu schlagen. Wütend schreit er auf und schlägt mit seiner Waffe nach dir. Schnell gehst du in die Hocke um ihm die Beine weg zutreten. Dein letzter richtiger Straßenkampf ist zwar schon was länger her, aber scheinbar verlernt man so etwas nicht so schnell. Die beiden nächsten Aliens machen ebenso schnell Bekanntschaft mit dem Boden, jedoch bist du dadurch einen Moment ohne Deckung, was natürlich sofort von deinem Gegner ausgenutzt wird. Du bekommst einen gepfefferten Schlag gegen die Schläfe, das Eis bricht und du siehst kurz Sterne. Und einer dieser Sterne, ein ziemlich großes Exemplar, fliegt genau auf dich zu. Er trifft jedoch nicht dich, sondern den Chitauri, der dir eins übergebraten hat. Der Stern stellt sich als Steves Schild heraus Du fasst an die Stelle, wo du getroffen worden bist. Dein Kopf dröhnt wie sonst was. Und, zu deinem Leidwesen, blutet die Stelle auch noch. „Verdammte Scheiße …“ knurrst du. Genervt versuchst du das Blut, das dir durch die Wunde ins Auge läuft, aus dem Selbigen zu wischen. Leider mit mäßigem Erfolg. Nachdem der Captain sein Schild eingesammelt hat läuft er zu dir rüber. „Alles klar?“ „Ja.“ „Die Wunde sieht aber nicht gut aus.“ „Von so einem Kratzer lass ich mich nicht aufhalten.“ Ahmst du Steve nach. Ein Grinsen kannst du dir dabei auch nicht verkneifen. Dem Nachgeahmten gefällt das eher wenig. Schweigend einigt ihr euch darauf, weiter zu laufen, bevor ihr noch eine weitere Gruppe Chitauri trefft. Der restliche Weg besteht aus verstecken und ausweichen, denn ihr versucht so gut es geht, den Chitauritruppen aus dem Weg zu gehen. Immer noch kannst du nicht richtig sehen und Steve nicht richtig laufen. Es dauert viel zu lange, bis ihr die einunddreißigste Straße erreicht. Und euer Willkommenskomitee  ist auch nicht sonderlich freundlich, denn es besteht aus drei Soldaten und einem schönen Ausblick in ihre Waffenmündungen. Ein wahrlich herzlicher Empfang. „Stehen bleiben!“ fährt dich der vorderste Soldat an. Alle Waffen zeigen auf dich. Steve hast du weiter hinten anscheinend verloren. Große Klasse. Die Drei sehen ziemlich müde aus, sie sind wohl schon was länger hier. Widerwillig tust du was dir gesagt wird. „Ganz ruhig, Jungs. Wir stehen auf derselben Seite…“ „Mund halten!“ unterbricht dich der vorderste Soldat. „Hier wird nur geredet, wenn wir es sagen.“ Du rollst genervt mit den Augen und schweigst. „Was wollen Sie hier? Die Zivilisten wurden schon vor mehreren Stunden evakuiert.“ „Ich bin kein Zivilist.“ „Commander, sie trägt das Zei-“ beginnt der hinterste, und wohl auch jüngste Soldat. „Seien Sie Ruhig, O‘Conner!“ bellt der Commander. Langsam könnte Steve ruhig mal auftauchen, der Mann lässt sich echt Zeit. Dann liegt seine Aufmerksamkeit wieder bei dir. „Was wollen Sie hier?“ wiederholt er seine Frage. „Ihren dämlichen Arsch retten…“ deine Nerven sind ziemlich überstrapaziert. „Noch so eine Antwort und wir nehmen sie in Gewahrsam!“ Knurrt der Commander. Seine Nerven liegen wohl auch blank. Du kannst es dir nicht verkneifen. „Sind Sie ein Hund, Commander? Sie knurren und bellen nämlich wie einer.“ Die Zornesader auf der Stirn des Soldaten beginnt bedrohlich zu pochen und sein wütendes Gesicht wird ganz rot. Der Finger am Abzug zuckt gefährlich. „Sofort die Waffen runter!“  Schneller als du gucken kannst nehmen die Drei die Waffen runter und salutieren. „Captain Rogers! Es ging die Nachricht um, dass Sie vermisst werden.“ „Hab ich auch schon gehört. Wo sind Romanoff und Barton?“ „Die Straße runter, Sir.“ Der jüngere Soldat zeigt in die grobe Richtung. Steve nickt nur und humpelt weiter, du immer hinterher. „_(V/N)_, es ist nicht besonders schlau, einen Soldaten zu reizen, wenn er eine Waffe auf dich richtet.“ „Er hat mich provoziert.“ „Natürlich.“ Meint er ironisch. Du schnaufst, sagst aber nichts. Es dauert zum Glück nicht mal annähernd so lange wie zu den Soldaten. Natasha und Clint sitzen zusammen mit einigen Soldaten hinter einer Barrikade aus halbzerstörten oder umgekippten Fahrzeugen. Momentan scheint alles ruhig zu sein und sie sehen auch aus als könnten alle eine Pause gebrauchen. Die rothaarige sieht euch zuerst, einen Moment scheint sie aufspringen zu wollen, bleibt aber dann doch sitzen und winkt euch zu ihr. In geduckter Haltung läufst du zu ihr und Clint, während Steve mal wieder zurückbleibt. Natasha drückt dich kurz und ein Lächeln erhellt ihr Gesicht. „Ich wusste doch, dass du wiederkommst. Hat nur etwas zu lange gedauert, wenn du mich fragst.“ „Gut, dass du wieder dabei bist. Und wie ich sehe hast du auch den Captain gefunden.“ Hawkeye klopft dir auf die Schulter und bedeutet Steve schneller zu humpeln. „Ja, aber passt auf, er ist ziemlich angefressen.“ Ein Grinsen kannst du nicht verhindern. Auch wenn hier das Chaos herrscht, ist es schön wieder da zu sein. Kapitel 16: Avengers Reloaded ----------------------------- Kapitel 16: Avengers Reloaded Während Natasha deine Wunde mit einer Kompresse verarztet, erkundigst du dich über die Situation. „Wie lange sind die Chitauri schon hier?“ „Seit sechs Stunden ungefähr. Weil das Portal ziemlich lange gebraucht hat um eine stabile Phase zu erreichen, konnten wir früh evakuieren und Hilfe bei der Army anfordern.“ Mit geschickten Fingern klebt sie die Kompresse fest. „Und warum sind die hier? Wegen Loki?“ „Wahrscheinlich.“ Die Russin zuckt mit den Schultern. „Etwas anderes würde nicht viel Sinn machen, oder?“ „Wohl wahr.“ stimmst du zu. „Was ist mit dem Sturm?“ hängst du vorsichtig noch dran. „Hat sich seit zwei Wochen keinen Zentimeter mehr bewegt.“ Die Verbandstasche wird rumgereicht. Schweigend lässt du dir das durch den Kopf gehen, das mit dem Sturm ist ein Glücksfall und dass die Chitauri irgendwann nochmal hier auftauchen würden, ist nicht unbedingt überraschend. „Und wie bekommen wir das Portal wieder zu?“ kurz spähst du über die Barrikade, kannst aber noch keine Chitauri entdecken. „Bruce arbeitet dran, mehr weiß ich auch nicht.“ Antwortet Natasha. Dann tut sich etwas am anderen Ende der Straße, eine ziemlich schlecht gelaunte Meute Chitauri stürmt auf euren Stützpunkt zu, sowohl zu Fuß als auch auf ihren seltsamen Fluggeräten. Sofort fliegen dir die Befehle um die Ohren, jeder Soldat und Agent geht auf seinen Posten und sogar dir drückt man eine Waffe in die Hand, mit der du überhaupt nicht umgehen kannst. Dann beginnt auch schon der Schusswechsel.  Schreiend gehen die Chitauri zu Boden, doch es dauert nicht lange bis auch der erste Soldat getroffen wird. Du legst deine Waffe auf den Boden und kletterst über die Barrikade. Ein paar Leute rufen dir zu, wieder zurück zu kommen, doch keiner unternimmt einen ersthaften Versuch dich aufzuhalten. Der Winter hat bereits begonnen und du spürst wie das kalte Wetter dir zusätzliche Kraft verleiht.  Gerade  willst du von der Barrikade springen, als doch jemand sich entscheidet dich aufzuhalten. „Was zum-?!“ entfährt es dir, als du spürst wie sich eine Hand um deinen Knöchel legt. „Was wird das wenn’s fertig ist?“ fährt Steve dich an. „Wonach sieht es denn aus?“ knurrst du zurück. „Ich werde kämpfen.“ „Und das gefälligst von dieser Seite der Barrikade. Also mach dass du sofort wieder hierrunter kommst!“ „Vergiss es!“ „Eure Beziehungsprobleme sind  ja herzallerliebst.“ Mischt sich jetzt auch noch Clint ein. „Aber ihr blockiert die Sicht.“ Das Kontra liegt dir schon auf der Zunge, als plötzlich auch Natasha dich festhält. „Warte.“    Und keine fünf Sekunden später fliegen die Chitauri in die Luft und eine dunkle Rauchwolke zieht durch die Straße. Wärst du da zwischen gewesen, wäre es dir sicher nicht gut bekommen. Die beiden Hände lösen sich von deinen Knöcheln und du springst von der Barrikade. Es dauert einige Momente bis sich der Rauch verzogen hat, doch schon vorher kannst du die verräterischen Lichtreflektionen sehen. Vor dir, zwischen den Überresten der Chitauri, steht Iron Man, etwas verschrammt, aber seinem  Ego tut das keinen Abbruch. „Du bist also ‚wir‘.“ Lacht er und bricht dir, wie du denkst mit Absicht, bei der Umarmung fast die Rippen. Nachdem er dich los gelassen hat, öffnet sich sein Helm. „Schön, dass du wieder da bist.“ Sein Lächeln ist warm und freundlich, doch keine zehn Sekunden später dreht sich der Wind. Du ziehst den Kopf ein, als er beginnt dich zur Schnecke zu machen. „Was hast du dir eigentlich gedacht?! Einfach so abzuhauen!“ In dem Ton rattert er dieselben Sachen wie bei eurem Abschied herunter und lässt seinem Frust freien Lauf. Vorwürfe kannst du ihm nicht machen, du würdest wahrscheinlich genau so  drauf sein. „Ich hab dich auch vermisst, Tony.“ Sagst du als er fertig ist. Er versucht dich weiter hin böse anzusehen, doch sein Vorsatz beginnt bereits zu bröckeln.  Also dreht er einfach trotzig den Kopf weg. Währenddessen haben sich auch die anderen und einige Soldaten, die die Umgebung sichern, eingefunden. „Wurde ja auch mal Zeit, dass du hier aufschlägst.“ Meinte Natasha. „Deine Solotouren sind wirklich unnötig.“ Zustimmendes Nicken von Clint und Steve. Tony hingegen grinst nur. „Wenn ihr meine Hilfe so dringend braucht, ihr wisst wo ihr mich findet.“ Keiner sah wirklich amüsiert aus. Das hast du wirklich vermisst. Diese kleinen, total überflüssigen, Stichelleien von Tony und die völlig unnötigen Streitigkeiten. Von den bissigen Bemerkungen auf Seiten Natashas ganz zu schweigen. Ja, hier gehörst du hin. Nicht in ein kleines Vorstadtrestaurant oder in ein Hotel irgendwo in Alaska, nein, du gehörst genau zu diesem verrückten Haufen von erwachsenen Kleinkindern und Streithähnen. Superhelden sind wohl auch nur Menschen. Ein Lächeln stielt sich auf deine Lippen und du siehst ihnen noch etwas beim Streiten zu. Nach einigen Minuten entscheidet sich dann doch jemand dazu, diesen Streit zu beenden. „Schluss jetzt. Wir haben besseres zu tun, als uns hier wegen Nichtigkeiten in die Haare zu kriegen.“ Unterbricht Rogers Natasha und Tony. „Wir streiten nicht, Cap, wir tauschen lediglich nette Wörter aus.“ Widerspricht Stark. Black Widow schüttelt nur den Kopf. „Steve hat recht, wir sollten weiter.“ Mischst du dich jetzt auch mal ein. „Ich denke, die anderen könnten bestimmt ein paar Hände gebrauchen.“ Gebrummel geht durch die Runde. „Und Fury macht uns wahrscheinlich die Hölle heiß, wenn wir noch weiter rumtrödeln.“ Die Ergänzung zeigt die gewünschte Wirkung. Ihr macht euch wieder auf den Weg. Tony fliegt schon mal vor, der Angeber. Der Rest von euch ist im Laufschritt unterwegs. Natasha und Clint laufen vorweg, dann kommst du und direkt hinter dir ist Steve. Irgendwo laufen auch noch ein paar Soldaten und Agents mit. Trotzdem dauert es geschlagene 15 Minuten bis ihr nicht nur Thors Blitze, sondern auch ihn selber sehen könnt. Alle, die eine Pistole oder andere Schusswaffe haben, gehen in Deckung und schießen auf die Chitauri, während der Captain und du mitten in die Menge lauft. Diesmal schaffst du es keine nähere Bekanntschaft mit der Faust eines Aliens zu machen. Dafür machen mehrere die Bekanntschaft mit deiner.  Gerade hast du einen weiteren tiefgefroren, als ein seltsamer Schrei durch die Straße hallte. Verwirrt siehst du dich um. „Was war das?“  Bevor dir jemand antworten kann, kommt deine Antwort um die Ecke, einer dieser riesigen Chitauri-Wale. Und er hat genau Kurs auf euch genommen. „Scheiße!“ fieberhaft überlegst du was du tun sollst. Hier herrscht gerade Vollbeschäftigung, da kann keiner dieses abartige Fischding gebrauchen. Du musst ihn aufhalten, aber alleine wird das kaum klappen. In dem ganzen Getümmel kannst du die anderen nicht finden und hören könnten sie dich sicher auch nicht. Gerade willst du an dein Headset anmachen, als ein Alien dich zu Boden reißt. Schmerzhaft schlägst du mit deinem Kopf auf den Asphalt, dein Headset verschwindet zwischen Füßen und Staub. Kurz kneifst du die Augen zusammen und als du sie wieder aufmachst, siehst du in eine Waffenmündung. Schon zum zweiten Mal heute. Schnell packst du den Lauf der Waffe, ziehst daran, sodass sein Träger näher zu dir kommt, dann bohrst du ihm deine, in Eiszapfen umfunktionierte, Finger in den Hals. Mit einer Mischung aus Schmerz und Überraschung schreit er auf. Er packt deinen Arm und reißt das Eis aus seinen Hals, worauf die eine Ladung Alienblut ins Gesicht spritzt. Dann taumelt er ein bisschen und schließlich geht dein Angreifer tot zu Boden. Für einen Moment bleibst du geschockt liegen. Dein Blut rauscht laut in deinen Ohren, das Kampfgetümmel verschwindet im Hintergrund. Dein Blick klebt auf der größer werdenden Blutlache des Chitauri. Und genau in diesem Augenblick wird dir erst wirklich bewusst, was du hier tust. Du tötest. Vorher hast du immer versucht auf Entfernung zu bleiben, mit deinem Eis zu kämpfen, nichts zu nah an dich zu lassen. Sauber zu bleiben. Doch jetzt hast du jemanden auf nächster Entfernung umgebracht. Und obwohl es nicht viel anderes ist,  als das was du schon die ganze Zeit machst, fühlte es sich komplett anders an. Ist es das Blut, was die ganze Situation so erschreckend real macht? Bei Schlägereien hat dich das auch nie gestört. Jemand packt dich am Arm und zieht dich unsanft auf die Beine. Du siehst dein Gegenüber an, doch erkennst nicht wer es ist. Das Rauschen wird unerträglich. „ _(N/N)_, kommen Sie sofort zurück auf den Boden! Für Tagträume haben wir keine Zeit!“ fährt dich die Stimme an. Und plötzlich bist du wieder da. Als sei ein Luftballon geplatzt. Vor dir steht Fury. „Verzeihen Sie.“ Meinst du und schüttelst den Kopf um die Gedanken zu vertreiben.  Doch sie bleiben da, ganz hinten in deinem Kopf. Der Director sieht dich mit einem Blick an, den du nicht ganz deuten kannst. „Alles in Ordnung mit Ihnen?“ seine Stimme ist streng wie immer, aber doch anders, auf eine seltsame Art und Weise sogar besorgt. Du nickst kurz. „Ja, ich … ich muss mich nur kurz sammeln.“ „Gut, aber machen Sie es kurz, sonst müssen wir sie nachher vom Boden aufsammeln. In Stücken!.“ Wieder nickst du, dann verschwindet Fury auch schon im Getümmel. Tief ein- und ausatmen. Im selben Moment schlägt der Wal in das Gebäude neben dir. Und eine Explosion reißt das Selbige in Stücke.  Die umherfliegenden Trümmer treffen einige Chitauri auf ihren fliegenden Jet-Skis, die daraufhin ebenfalls zu gefährlichen Wurfgeschossen werden. Der obere Teil des Gebäudes stürzt auf die Straße. Da siehst du sie, zwei Soldaten. Einer liegt auf dem Boden, hält sich das rechte Bein, der andere versucht ihn hoch oder zumindest weg zu ziehen. Sie werden sterben. Dein Gehirn und jedes Fünkchen Selbsterhaltungstrieb protestieren, als du deine Beine zwingst, zu ihnen zu laufen anstatt weg zu rennen. Warum tust du das?! Fragst du dich selbst, die beiden gehen dich nichts an. Doch das tun sie. Du bist bei den Avengern, bist ein Superheld. Und Helden retten Menschen, oder nicht? Schlittern kommst du bei den beiden zum stehen und hebst die Arme. Natasha hatte gesagt, du sollst nicht so kleinkariert denken. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt damit anzufangen, oder? Mit ungebremster Wucht schlagen die Trümmer gegen deine Eiskuppel. Sie ist gerade groß genug, dass du darin stehen kannst und breit genug, dass ihr drei euch etwas bewegen könnt. Deine Hände stützen die Kuppel, jeder Riss wird sofort repariert, das ungeheure Gewicht zwingt dich in die Knie. Mit großen Augen sehen dich die beiden Soldaten an. Es ist dunkel. Jeder Teil deines Körpers schreit vor Schmerz und Anstrengung. Etwas Warmes läuft über deine Lippe hinunter zum Kinn. Kurz siehst du nach unten und kannst bereits erste Blutstropfen auf dem Boden sehen. Große Klasse. „Kann einer mal was Hilfe holen?“ reißt du die beiden aus ihrer Starre. „Das Ding wird nicht leichter.“ Sofort nicken die beiden und der Unverletzte beginnt in seiner Tasche zu kramen. Du erkennst einen der beiden, der verletze ist einer von deinem ersten Begrüßungskomitee, der von seinem Commander angeschnauzt worden ist.  Schnell hat der andere das Funkgerät gefunden und versucht jemanden zu erreichen. „Hier spricht Jackson, Team Delta-Zeta. Bitte kommen. Brauchen dringende Bergungsmaßnahmen. Bitte Kommen. Hier Jackson, Team Delta-Zeta.“ Die Antwort die er bekommt ist ein Rauschen. Schöne Scheiße. Vielleicht hättest du dir das mit dem Held-Sein nochmal überlegen sollen. Du kannst wieder die Gedanken hinten in deinem Kopf hören. „Hey, dein Name ist O’Conner, oder?“ fragst du den verletzten um dich abzulenken. Und da ein gewisser Prozentsatz besteht, dass ihr hier zusammen drauf geht, verzichtest du auf Förmlichkeiten. „Äh, ja.“ antwortet er. „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich an mich erinnern können.“ Am liebst würdest du mit den Schultern zucken. „Tja, jeder darf mal Glück haben. Und lass die Förmlichkeiten stecken.“ Er nickt etwas verdattert. Du versuchst langsam und bewusst zu atmen um dich besser konzentrieren zu können, was aber nur bedingt klappt. „Danke, für die schnelle Rettung.“ Sagt Jackson, nachdem er es Aufgegeben hat, mit dem Funkgerät jemanden Draußen zu erreichen. „Dank mit nicht zu früh.“ Antwortest du mit zusammen gebissenen Zähnen. Du konntest kaum glauben, dass du beim dem Versuch ein Superheld zu sein, draufgehst, wo du doch gesagt hast, dass es keine Superhelden gibt. Plötzlich beginnt das Funkgerät zu knistern. Sofort hat Jackson es in der Hand. „Jackson, hier … (knister)… wie ist … Zustand?...(Rauschen) … Position?“ „ Können leider keine Angaben zur Position machen. Zustand Kritisch, ein Soldat verletzt, unser Schutz vor den Trümmern könnte jederzeit einstürzen. Dringe Bergung erforderlich. Wie ist die Situation draußen?“ „(Knister) … Minuten… scannen Gelände… (Rauschen) … Chitauri… (Rauchen)“  Dann bricht die Verbindung ab. „Sie suchen uns, ist ja schon mal was Positives.“ Meinst du trocken. Dein Kopf fühlt sich an als würde er gleich platzen. Deine Muskeln zittern wegen der Überanstrengung. Die sollten bloß hinne machen. Das Blut läuft weiter ungehindert aus deiner Nase, mit jeder vergangenen Minute wird das Rinnsal stärker. Und zum ersten Mal seit langer Zeit ist dir kalt. Minuten vergehen wie Ewigkeiten. Dann kannst du endlich etwas hören. Lautes Knacken und dumpfe Stimmen. Du spürst wie das Gewicht stückweise verschwindet. Erleichtertes Ausatmen ist von den beiden Soldaten zu hören. Eine dunkle Silhouette ist durch das Eis zu erkennen und sie klopft gegen die Kuppel. Ein Dumpfer Wortwechsel ist zu hören, dann macht die Gestalt jemand anderem Platz. Vorsichtig nimmst du deine Hände vom Eis, das etwas knackt aber hält. Deine Augen werden furchtbar schwer. Dann geben deine Beine nach und du fällst einfach um, soweit es dir auf dem begrenzten Raum möglich ist. Jemand hält dich fest, fängt dich auf. Jackson? Vielleicht. Immer noch zitterst du. Ein anderes Paar Hände fasst dich an den Oberarmen und zieht dich nach oben. Etwas Eis streift dich. Du kannst Leute laut aufatmen hören. Jetzt kommt ein weiteres Paar Arme zu den Händen, ein Arm an deinem Rücken, einer an deinen Kniekehlen. Die Hände lassen los. Jedoch spielt sich das alles nur am Rand deines Bewusstseins ab. Kapitel 17: Pflaster -------------------- Kapitel 17: Pflaster Das Erste was sich in dein Bewusstsein drängt, sind Kopfschmerzen. Und Muskelkater. Widerwillig schlägst du die Augen auf. Verwirrt starrst du auf die Plastikplane die über dir hängt. Daran kannst du dich nicht erinnern. Du bist schon WIEDER bewusstlos geworden, das kann wirklich nicht mehr gesund sein. Du solltest dringend mal zum Arzt gehen, bevor du bleibende Schäden behältst. Ohne scheiß. Langsam setzt du dich auf und siehst dich um. Du brauchst einen Moment um zu erkennen was das ist; ein, recht kleines, Feldlazarett. Obwohl es mehr wie ein übergroßes Zelt wirkt. Neben dir stehen noch zehn weitere Feldbetten unter der Plane, alle belegt. Dein Bett steht direkt gegenüber von Eingang, sodass du nach draußen auf die Straße sehen kannst. Dort laufen einige Soldaten herum, einige räumen Trümmer beiseite, andere Leichen. Vorsichtig setzt du deine Füße auf den Boden und stehst auf. Zuerst bist du etwas wackelig auf den Beinen, aber schnell hast du wieder einen stabilen Stand, obwohl sowohl deine Bein- als auch deine Rückenmuskulatur mit Schmerzen widersprechen wollen.  Du verlässt das Lazarett, ohne deiner Muskulatur weitere Beachtung zu schenken, was von einem etwas seltsamen Gang quittiert wird, da sich gewisse Muskeln sich weigern korrekt zu funktionieren. Außerhalb des Zeltes siehst du einen Haufen Soldaten und ein Hafen toter Chitauri, aber keinerlei Lebenden. Sie haben es wohl tatsächlich geschafft das Portal zu schließen. Das gibt euch erst mal etwas Zeit. Doch zwischen den ganzen Soldaten kannst du kein vertrautes Gesicht ausmachen. Weder einer der Avengers. noch sonst jemanden. Etwas verloren bleibst du vor dem Lazarett stehen. In deinem Augenwinkel siehst du jemanden auf dich zu humpeln. „O´Conner!“ irgendwie freust du dich ihn zu sehen, obwohl du ihn kaum kennst. „Was macht das Bein?“ „Alles gut, nur ein Kratzer.“ Ein breites Lächeln steht auf seinem Gesicht. Steve ist also nicht der einzige mit dieser Einstellung zu Fleischwunden. Soldaten halt. Du musst den Zwang, verständnislos den Kopf zu schütteln, unterdrücken. Er reicht dir die Hand. „Dean.“ Du ergreifst seine Hand. „_(V)_“ Ihr Lächelt euch kurz an. Dann fällt dir plötzlich etwas ein. „Was ist mit dem Portal? Den Chitauri?“ „Kurz nach dem das Gebäude zusammen gebrochen ist, haben Dr. Banner und Dr. Selvik es geschlossen.“ Erklärt der junge Soldat. „Und du hast nicht zufällig Captain Rogers oder Stark, wahlweise auch irgendeinen anderen Avenger, gesehen?“ Fragen tut ja nicht weh, bevor du dich zwischen den ganzen Zelten noch verläufst. „Rogers sitzt einige Zelte weiter links, aber Vorsicht, er hat ziemlich schlechte Laune.“ Beantwortet er deine Frage. „Keine Angst, mit einem angefressenen Captain America komm ich klar, trotzdem danke.“ Ihr verabschiedet euch schnell, und du machst dich auf die Socken, bevor du die Wegbeschreibung wieder vergisst. Und tatsächlich taucht der Cap einige Zelte weiter auf. Er sitzt auf einer Kiste und schreibt etwas in ein kleines Buch. Als du näher kommst, erkennst du, dass das keine Wörter sonder Bilder sind. Steve kann zeichnen? Sieht sogar gar nicht schlecht aus. Kurz bleibst du stehen, dich ergreift das Gefühl, dass das kein angenehmes Gespräch wird. Für einen Moment denkst du ernsthaft darüber nach, dich einfach umzudrehen und jemand anderen zu suchen. Clint oder Bruce vielleicht, die gehören ja eher zu der ruhigeren, weniger vorwurfsvollen Sorte. Natasha wäre auch noch in Ordnung oder Thor, der hat in deiner Tat bestimmt etwas Heldenhaftes gesehen. Loki würdest du wahrscheinlich einfach nur ins Gesicht schlagen, wenn er was sagen würde, unter der Voraussetzung, dass er überhaupt mit dir spricht. Über Fury und Tony denkst du besser nicht näher nach, da kannst du gar nicht einschätzen kannst, was sie dir an den Kopf werfen würden. Leider ist keiner dieser Leute, ohne längere und/oder größere Suchaktion auffindbar, also Augen zu und durch. Vorsichtig trittst du näher und bevor du etwas sagen kannst sieht er zu dir hoch. Im ersten Moment zeigt sein Gesicht einen Ausdruck von Erleichterung, Freude; doch schlagartig schlägt es um in Vorwurf und Sorge. Du kannst hören wir er das Buch zuschlägt, dann steht er auf und du ziehst vorsichtshalber schon mal den Kopf ein. Er steht mit breitem, aber festem Stand vor dir. „Was sollte das eben werden?!“ fährt er dich an. Absolut kein angenehmes Gespräch. „Eine Rettungsaktion!“ antwortest du ihm im selben verärgerten Ton. Du stellst deine Füße ebenfalls weiter auseinander und stemmst die Hände an die Hüfte. „Das hättest du auch gut von weiter weg machen können!“ Ihr steigert euch mit jedem Wort in der Lautstärke. „Ach, hätte ich das?! Schön, dass du, Captain-Know-It-All, besser über meine Kräfte Bescheid weißt, als ich selbst.“ Seine Augenbrauen heben sich überrascht und seine Haltung verliert an Festigkeit. „Hättest du nicht?“ „Nein, hätte ich nicht!“ Jetzt wo du gepunktet hast, redest du dich richtig in Rage. „Von einer sichereren Entfernung wäre das Eis viel zu schwach gewesen!“  Genau genommen, hast du in dem Moment, als du zu den Soldaten gelaufen bist, nicht darüber nachgedacht. Es war einfach die Kombination von Helfen wollen und dem Reflex, dich selbst zu schützen. Aber das musste Steve ja nicht wissen. Obwohl er also klar im Unrecht ist, macht er keinen Rückzieher, selbstbewusst lehnt er sich dir entgegen. „Trotzdem war es leichtsinnig und unnötig gefährlich.“ „Gott, bist du stur!“ Das ist doch zum Haare raufen. „Was ist dein Problem, Steve? Kann ich es dir eigentlich in irgendeiner Art und Weise recht machen?“ Eine kleine Stimme fragt leise, ob du ihm hier grad eine Szene machst, als wärst du die alte Ehefrau, aber sie wird schnell von deiner Wut nieder geschlagen. Gnadenlos und voll in die Fresse. „Darum geht es doch überhaupt nicht…“ er wendet den Blick ab und dreht sich etwas zur Seite. „Um was dann?!“ Den Raum den er freigibt, nimmst du direkt ein. Mittlerweile hat sich schon eine kleine Menge Schaulustiger um euch versammelt.  Und Steve nimmt sie, im Gegensatz zu dir, wahr. Jedoch fasst  du die darauf folgende Zurückhaltung (ihr müsst das ja nicht vor allen Leuten ausdiskutieren) falsch auf. „Weist du was? Vergiss es.“ Wütend wirfst du die Arme in die Luft. Du machst auf dem Absatz kehrt und gehst. Die Schaulustigen fauchst du böse an, wenn sie dir im Weg stehen. Kurz darauf bist du in der Menge verschwunden. Immer noch gereizt lässt du dich hinter einem Zelt nieder. Was fällt ihm eigentlich ein? Erst will er dich zur Schnecke machen und dann ist er zu feige dir die Gründe auf den Tisch zu knallen. Mit einigen, mehr oder weniger, jugendfreien Begriffen machst du deiner Wut Luft. Und dass eine ganze Zeit lang. Nachdem  also deine Wut, nach einer guten viertel Stunde voller Fluchen und anderer unschöner Dinger, verraucht ist, meldet sich die kleine Stimme wieder. Hast du ihm da gerade eine Szene gemacht? Wie so eine hysterische Freundin? So richtig peinlich und unnötig? Hast du? Ratter, ratter, ratter, PLING! Du schlägst dir die Hände vors Gesicht und würdest am liebsten im Erdboden verschwinden. Das war ja mal eine total dumme Aktion. Was ist nur los mit dir? Du bist nicht mal einen Tag wieder da und bist schon öfters mit Steve aneinander geraten, das ist in diesem relativ kurzen Zeitraum schon rekordverdächtig! Naja gut, vielleicht mit Tony, aber der zählt nicht, Mr. Ich-bin-so-scharf-und-kann-alles-besser möchte man allein für seine Präsenz vermöbeln. So war das eigentlich nicht geplant gewesen. Eigentlich hast du eher erwartet, dass du Steve heulend um den Hals fällst, wenn du ihn siehst. Stattdessen faucht ihr euch an wie Katzen. Bei deinen Stimmungsextremen könnte man meinen du bist schwanger, was zu 100 % ausgeschlossen ist. Du hast nicht deine Tage, nimmst keine hormonverändernde Medikamente. Und jetzt ist dir auch noch irgendwie nach heulen. Toller Tag. Von Achterbahnen wird dir immer schlecht. Du schlingst deine Arme um deine Beine und legst dein Kinn auf die Knie. Vielleicht vergessen die dich ja hier. Langsam beschleicht dich das Gefühl, dass nichts was du anfasst wirklich funktioniert. Wahrscheinlich bist du einfach kein Gruppenmensch. Das eben war ja nicht so eine Streiterei, wie sie Tony immer anfängt, denen konnte man immerhin was Witziges abgewinnen. Als du langsam aus den Tiefen deiner Gedanken auftauchst, ist es bereits dunkel und für normale Menschen schon recht kalt. Sogar die ein oder andere Schneeflocke fällt vom Himmel. Einige tapfere Kandidaten haben sich sogar auf deine Oberarme fallen lassen. Wahrscheinlich bleibt dir jetzt nichts anderes übrig als reumütig zurück zu kommen und dich zu entschuldigen. Natürlich könntest du das noch etwas vor dich herschieben, aber das macht es nicht besser. Obwohl da ist noch die Option mit dem Alkohol  ist, doch das hatte letztes Mal eher mittelmäßigen Erfolg und einen bösen Kater zur Folge von dem du schon genug in deinen Muskeln hast. Keine gute Idee also. Und jetzt, wo du das Heldentum für dich entdeckt hast…Schlussendlich entscheidest du dich aufzustehen, wo gegen dein  Körper mal wieder protestiert. Wird das jetzt wirklich immer so enden? Mit wachsamem Blick kommst du hinter dem Zelt hervor, kaum noch ein Soldat ist auf der Straße. Einige stehen Wache oder unterhalten sich mit jemandem. Niemand schenkt dir große Beachtung.  Jetzt kommt die 1 Millionen Dollar- Frage: In welchem Zelt ist Steve? Während du nun das richtige Zelt suchst, fallen immer mehr Flocken vom Himmel, nicht mehr in kleinen, sondern nun eher in watteartigen Klumpen. Das meiste bleibt sogar liegen. Aber wahrscheinlich wird morgen, sobald die Sonne aufgeht, alles verschwunden sein. Den Überblick über die Zelte hast du schon lange verloren, als dir ein dunkles ins Auge fällt und das Wappen darauf verspricht Hoffnung. Im S.H.I.E.L.D.-Zelt mit der Suche zu beginnen ist doch mal ein guter Anfang. Das Gespräch aus dem Inneren kannst du schon aus einigen Metern Entfernung hören. „Also entweder sie kommt zurück, oder du musst gehen, Steve.“ Hörst du Tony sagen. „Und wann weiß ich, welche Möglichkeit zutrifft?“ „Du hast keine Ahnung von Frauen, oder?“ Die Antwort darauf kannst du nicht verstehen. „Ich greif dir unter die Arme, Cap.“ „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, vielleicht sollte ich lieber Natasha oder Pepper fragen.“ Ja, Tonys Tipps sind mit Vorsicht zu genießen. „Frauen verstehen Frauen, aber sie hassen sich auch, also lass es lieber.“ „Also ich glaube ja nicht-“ „Du hast doch selbst gesagt, dass du keine Ahnung von Frauen hast, du kannst das nicht verstehen.“ „Und du bist jetzt also der große Experte für Frauen, ja?“ meint Steve skeptisch. „Ja.“ Und da kommt wieder Tonys Ego. „Mit Blumen kommt man heute nicht weit.“ „Und deiner Meinung nach hilft was genau?“ Mensch, der Captain kann ja richtig sarkastisch werden. „Fondue.“ „Ich soll sie zum Essen einladen?“ Einen Moment ist es still. Tony ergreift als erster wieder das Wort. „Zweideutigkeit ist nicht so deine Stärke, was? Das andere Fondue.“ Wieder ist es still. Die röte brennt dir auf den Wangen, Tony, dieser Dreckskerl. Obwohl ein kleiner Teil von dir ja zugeben muss, dass du Steve nicht von der Bettkannte schubsen würdest… Moment, was!? „Ach komm schon, Stevie, trau dich mal was.“ „Ich werde trotzdem Natasha fragen.“ Antwortet Steve betont ruhig. „Dann tu, was du nicht lassen kannst.“ Meint Tony beleidigt. „Aber komm bloß nicht zu mir, wenn das dann nicht klappt.“ Jetzt oder nie, bevor das hier endgültig in eine Richtung geht, die dir mehr als peinlich wäre. Vorsichtig ziehst du die Plane vor dem Eingang beiseite. „Hey.“ Grüßt du leise. Stark wackelt anzüglich mit den Augenbrauen und der Captain wird etwas rot. Wahrscheinlich hofft er, dass du nichts gehört hast. „Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen, Steve?“ Er nickt und steht auf, während Tony weiter vor sich hin grinst. Manchmal möchtest du ihn einfach nur treten, so richtig feste, am besten in…. Egal. Ihr entfernt euch vom Zelt um vor Tonys neugierigen Ohren sicher zu sein.  Zögernd ergreifst du das Wort. „Also das mit eben, das tut mir echt leid. Ich weiß nicht was mit mir los war und das ist alles echt peinlich.“ Wieder kriecht das Rot in dein Gesicht, beschämt schlägst du die Augen nieder und senkst den Kopf. „Naja, ich hab auch meinen Teil dazu beigetragen, also…“ er zuckt etwas unbeholfen mit den Schultern. „Du hattest Recht, es war ziemlich gefährlich die beiden zu retten.“ Gibst du zu, während dein Blick über den Boden huscht. „Aber… ich wollte einfach helfen, ich mein, ich gehör doch jetzt zu den Avengern, ich bin doch ein Held und Helden retten Menschen, vor … Trümmern und… Aliens.“ „Schon gut, ich hätte das nicht so eng sehen sollen. Im Krieg habe ich auch einige wirklich  dämliche und gefährliche Dinger abgezogen.... Ich hab mir einfach Sorgen gemacht und dann höre ich meistens auf, vernünftig zu denken und mach irgendwas, naja eben Gefährliches.“  Ihr lacht kurz, doch es ist etwas zu hoch und zu schrill. „Danke, ich weiß das zu schätzen. Aber davor, da warst du auch sauer, warum?“ Vorsichtig siehst du zu ihm hoch, ohne den Kopf zu heben.  Schnell wendet Steve den Blick ab. „Also dass… das war so… als du gegangen bist, fand ich das viel zu riskant, ich mein immerhin will irgendwo ein verrückter Wissenschaftler was von dir. Mit der Zeit hatte ich mich damit abgefunden, aber eben ist es wieder hochgekocht.“ Er legt seine Hand in den Nacken. „Ich habe viele wichtige Menschen verloren, ich hatte einfach Angst, dass du nicht zurückkommst und hab wohl einfach versucht das zu überspielen.“ Etwas verlegen treffen sich eure Blicke. „Ist jetzt alles wieder gut?“  fragst du, während du vorsichtig einen Schritt vor gehst. „Ich denke schon.“ Antwortet er mit einem schiefen Lächeln. Erleichtert atmest du auf. Direkt fühlst du dich besser, als hätte dir jemand etwas schweres abgenommen. „Und am besten, versuchen wir es nicht mehr so weit kommen zu lassen.“ Der Captain stimmt dir nickend zu. „Gut, also dann.. gute Nacht. Morgen machen wir die Chitauri endgültig platt.“ Mit einer zuversichtlichen Geste drehst du dich um. Hinter dir hörst du ein leises Lachen. „Gute Nacht.“ Weit kommst du jedoch nicht, da du dich nach einigen Metern bereits umdrehst, als dich die Erkenntnis trifft, und du verloren, fast schon verzweifelt,  zu dem Blonden herüber blickst: „Steve, du weißt nicht zufällig welches Zelt meins ist, oder?“   Kapitel 18: Wiedersehen macht Freude ------------------------------------ Kapitel 18: Wiedersehen macht Freude (mehr oder weniger)   „_(N/V)_, zum letzten Mal, beweg deinen Arsch aus dem Bett!“ wiederholt sich Natasha, zum keine Ahnung wievielten Mal, genervt. „Geh weg…“ gibst du verschlafen als Antwort. Dann drehst du ihr den Rücken zu. Vielleicht geht sie ja wirklich weg. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Plötzlich wurde das Bett an einer Seite angehoben, erschrocken reißt du deine Augen auf. Mit einem kurzen Schrei rutschst du über die Kante des Feldbettest und landest mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Gnadenlos drücken sich deine Schuhe, die du gestern, in so weiser Voraussicht neben das Bett, anstatt darunter, gestellt hast, in deinen Brustkorb und schmerzhaft entweicht die Luft aus deinen Lungen. Du musst natürlich noch einen filmreifen Schmerzenslaut von dir geben. „Musste das sein?“ Langsam rollst du von den Schuhen, wobei du dich noch an einer Kiste stößt. „Ja.“ Gibt die Rothaarige voller Schadenfreude zu. „Du hast 10 Minuten.“ Dann geht sie. Mit bitterbösen Blicken siehst du ihr nach, bevor du aufstehst. Widerwillig ziehst du Uniform und die, ebenfalls mit bösen Blicken gestraften, Schuhe an. Deine Haare bindest du einfach irgendwie zusammen, so wie es gerade passt. Draußen herrscht wieder voller Betrieb. Immerhin kann jeden Moment das Portal wieder geöffnet werden. Dein Ziel ist dasselbe dunkle Zelt, in welchem du gestern Tony und Steve belauscht hattest. Du schlägst die Plane beiseite und schaust etwas überrascht in die Runde. Nur Steve, Natasha und Clint sitzen dort, von den anderen keine Spur. Kurz bist du dazu geneigt, dich aufzuregen, aber das würde nur wieder peinlich werden. Also setzt du dich schweigend auf den Platz neben Natasha und verschränkst die Arme vor der Brust. Zum Glück dauert es nicht lange bis die Anderen ins Zelt treten. Erst kommt Fury, dann Hill gefolgt von Tony, Bruce, Thor und, zu deiner Überraschung, Loki. Jeder, bis auf Loki, setzte sich. Der blonde Gott drücke dich, zur Begrüßung, an sich. „Welch Freude, dich wieder bei uns zu haben.“ Sagte er in schon fast feierlichen Ton. „Ich habe von deiner heldenhaften Tat gehört.“ Thor strahlt wie eine 100 Watt-Birne. „Manche würden es eher dumm, als heldenhaft nennen. Aber danke.“ Ohne zu zögern erwiderst du sein Lächeln. Bevor ihr euch allerdings weiter unterhalten könnt, verlangt der Director eure Aufmerksamkeit. „Der Plan lautet wie folgt,“ beginnt er ohne Umschweife, „ Wir müssen weiterhin die Chitauri aufhalten. Deswegen werden wir einen Trupp durch das Portal schicken. Dieser Trupp wird dann, das Gerät, welches das Portal erzeugt, hier her bringen und den Rest zerstören. Klar soweit?“ Zustimmendes Gemurmel und Nicken. „Gut. Rogers, Romanoff, Barton und Thor, ihr werdet durch das Portal gehen. Stark, _(N)_ ihr werdet zusammen mit Loki das Portal von hier aus verteidigen, falls die Chitauri durchkommen. Banner, Sie überwachen zusammen mit Selvig das Portal und schließen es, falls notwendig.“ Und das ist kein Vorschlag. Wieder Nicken. „Dann bereitet euch vor, ihr habt eine Stunde.“ Schnell löst sich die Runde auf. Du bist nicht zufrieden, aber mit Einspruch oder ähnlichem würdest du nicht weit kommen. Jedoch hält Fury dich auf, als du das Zelt verlassen willst. „Es gibt da noch etwas, über das wir beide sprechen müssen.“ Widerwillig drehst du dich zu ihm um, verschränkst die Arme vor der Brust und verlagerst dein Gewicht auf dein linkes Bein. „Über was?“ „Setzten Sie sich.“ Du bleibst unverändert stehen. „Setzen Sie sich.“ Wiederholt er in seinem Befehlston. Schlussendlich setzt du dich doch. „Sehen Sie, ist doch ganz einfach. Es geht um Friedrichs, um den Sturm.“ Dein Gegenüber reicht dir eine Mappe. Zögerlich nimmst du sie entgegen. Du brauchst einen Moment bevor du sie öffnest. Deine Augen fliegen unruhig über die Seiten, du hast Angst sie zu lesen. Die heißen Steine in deinem Bauch machen es wahrlich nicht besser. Aber wovor fürchtest du dich? Friedrichs kannte deine Eltern, nichts Neues. Er war Forscher, hatte er gesagt. Sein Ziel ist die Vernichtung der Menschen, ziemlich großkotzig. Doch was ist deine Rolle dabei? Ist es das, wovor du Angst hast? Dann fällt dir etwas ins Auge: Kindesentführung. Deine Augen werden groß. Als du den Namen dahinter siehst, packt dich die richtige Angst. „Sagen sie mir, dass das nicht wahr ist… Bitte.“ „Es gab keine Anzeichen von-“ beginnt Fury bevor du ihn unterbrichst. „Einen Monat! Er hatte mich einen Monat in seinen dreckigen, wahnsinnigen Fingern?!“ Deine Stimme zittert und die Panik lässt sie viel zu hoch klingen. „Es gab keine Anzeichen von irgendwelchen Versuchen oder ähnlichen. Weder an, noch in Ihrem Körper. Ihre Eltern waren da sehr penibel.“ Sein Versuch dich mit Fakten zu beruhigen, scheitert kläglich an der Mauer deiner Angst. Du wirfst die Mappe auf den Tisch, als würde sie in Flammen stehen. „Es war keine gute Idee mir das zu zeigen.“ „Doch. Es ist wichtig, sie sollten wissen, was er über Sie wissen könnte.“ Beunruhigt siehst du zu ihm herüber. „Was haben Sie vor, Director?“ Dein Gegenüber lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Eine Konfrontation mit Friedrichs und seinen Leuten ist nicht vermeidbar. Jedoch werden wir nach unseren Regeln spielen, nicht nach seinen. Auf dem Terrain, das wir wählen. “ Diese Richtung gefällt dir überhaupt nicht. „Wir werden ihn ködern, mit Ihnen, _(N)_, aber wir werden ihn nicht an Sie heran lassen.  Seien Sie also beruhigt.“ „Ich fühle mich total sicher.“ Meinst du sarkastisch. Doch dein Sarkasmus überdeckt nur deine Angst. „Wenn Sie nicht wieder aus der Reihe schlagen, wie gestern und sich an den Plan halten, wird nichts passieren. Das ist übrigens auch der Grund, warum Sie hier bleiben müssen. Das Ganze war zwar heldenhaft und alles, aber viel zu gefährlich. Da oben, abgeschnitten von allem und jedem, wäre es fatal  wenn auch nur einer abweicht.“ Du fällst nicht nur zu oft in Ohnmacht, dir werden auch zu viele Reden gehalten, die dich belehren oder zu Recht weisen sollen. Am besten auch noch beides auf einmal. „Jaja, schon verstanden. Immer in der Herde bleiben. Aber über den Plan mit Friedrichs ist noch nicht das letzte Wort gefallen.“ Fury lächelt dich selbstsicher an. „Natürlich nicht, aber ich denke, Sie haben nun zu tun.“ Damit bist du entlassen. Doch dir fällt im letzten Moment noch etwas ein. „Wissen Sie, was Friedrichs mir gespritzt hat?“ Der Director blättert kurz in einer Akte. „Einen Cocktail aus verschiedenen Hormonen und Enzymen. Die meisten dieser Stoffe, reduzieren bzw. verhindern höhere geistige Fähigkeiten. Und die anderen lösen im Körper Aggressionen und Panik aus.“ Einen Augenblick sieht er dich eindringlich mit seinem Auge an. „Gibt es etwas, das sie mir noch sagen möchten?“ „Vielleicht später, danke“ Damit verlässt du das Zelt. Deine Fäuste öffnen und schließen sich nervös. Du atmest tief ein und versuchst dich zu konzentrieren. Friedrichs ist weit weg, die Chitauri sind hinter der nächsten Ecke. Er ist nicht das primäre Problem, sondern die Aliens. Eine Stunde später stehen alle am Treffpunkt, mehrere hundert Meter abseits der Zelte. Zwei Panzer, mindestens zwei Dutzend größerer Maschinengewehre und bestimmt an die 60 Soldaten stehen ebenfalls dort. Das Team für draußen trägt seltsame Anzüge, die an die Rüstung der Chitauri erinnert. Ein wenig lustig sieht das schon aus. Aber du reißt dich zusammen. Einige S.H.I.E.L.D.-Agents tragen drei Chitauri-Fluggeräte zum Treffpunkt. „Und die sollen unser Tickets ins Universum sein?“ fragt Natasha, die einige Meter von dir entfernt steht, misstrauisch. Clint antwortet skeptisch: „Ich denke schon.“ Seiner Skepsis kannst du nur zustimmen. Die Dinger sehen nicht sonderlich sicher aus. Tony guckt beleidigt durch die Gegend, als du auf deinem Rundgang zu ihm kommst. „Es wäre einfach zu gefährlich jemanden mitzunehmen, der gerne aus der Reihe tanzt.“ „Redest du von mir oder von dir?“ frech grinst er dich an. Du streckst ihm genau so frech die Zunge entgegen. „Du kannst mich mal.“ „Wie wäre es, wenn wir mal zusammen aus der Reihe tanzen würden, _(V)_?“ einen Arm legt er um dich, den anderen bewegt er in einem Bogen vor euch. „Wenn du dir dann Furys Ansprache anhörst, können wir da gerne mal drüber sprechen.“ Meinst du lachend. Tony verzieht das Gesicht. „Der alte Pirat ist ein Spielverderber.“ Kurz darauf wird er von Bruce und Selvik in Beschlag genommen. Vor so viel Fach-Chinesisch ergreifst du lieber die Flucht. Schließlich kommst du zu Steve, der etwas missmutig an seiner Uniform herum zupft. „Ich bin ja eigentlich nicht patriotisch oder so, aber deine normale Uniform gefällt mir um Welten besser.“ Musst du gestehen. Nickend stimmt er dir zu. „Da bist du nicht die einzige.“ Neugierig nimmst du den Helm in die Hand. Damit würde das Team locker als Chitauri durchgehen, zwar nur auf den ersten Blick, aber immerhin. Als du ihn anziehst, stellst du schnell fest, dass er dir etwas zu groß ist. Wenn du den Kopf bewegst wackelt er hin und her. Eine Weile beschäftigst du dich mit dem Helm, bis Fury euch zusammen trommelt. Du reichst dem Captain seinen Helm. Zusammen mit ihm gehst du zu den anderen, bis er plötzlich einige Meter vorher stehen bleibt. „Ich wollte dich noch etwas fragen, _(V)_.“ Unruhig trommeln seine Finger auf dem Helm. „Schieß los.“ „Ich… wollte dich fragen, ob du vielleicht, wenn das hier vorbei ist, mit mir Essen gehen möchtest?“ Ein fast schon vertrauter Rotschimmer legt sich auf seine Wagen. Mit großen Augen siehst du ihn an. „Du fragst mich nach einem Date?“ Die Worte sind schneller gesagt, als gedacht. Der Rotschimmer wird kräftiger und er sieht zu Boden. „Ja.. aber du musst nicht wenn du-“ „Gerne.“ Unterbrichst du ihn, und schon wieder ist deine Zunge schneller als dein Hirn. Überrascht sieht er zu dir. In diesem Moment sieht er aus, wie jemand, der keine Kriege gesehen hat, sondern jemand der einfach zum ersten Mal jemanden nach einem Date fragt. Ein freudiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Manchmal fragst du dich, wie Captain America und Steve ein und dieselbe Person sein können. Gespaltene Persönlichkeit? „Aber nur,“ fügst du hinzu, wieder Herrin deines Sprachzentrums, „wenn du unverletzt zurück kommst. Ich möchte nicht mit jemanden ausgehen, der aussieht, als hätte ich ihn zusammengeschlagen.“ Doch diese Bemerkung tut Steves Freude keinen Abbruch. „Ich werde dran denken.“ Unter Furys bösen Blicken tretet ihr zu den anderen. „Schön, dass Sie beiden sich entschließen, mir doch noch zuzuhören.“ Dann rattert er noch mal die Mission herunter. Bei dem Weltraumteil hörst du nicht zu. Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Deine Aufgabe ist es einfach, zusammen mit Tony, Loki und dem Haufen Soldaten dafür zu sorgen, dass kein Chitauri durch das Portal kommt, welches gerade geöffnet wird. Du hältst das durchaus für machbar. Das Team steigt auf die Fluggeräte, bekommt noch ein paar Anweisungen von den anwesenden Forschern, dann starten sie auch schon. Du unterdrückst den Drang ihnen zum Abschied zu winken, siehst ihn jedoch nach als sie durch das Portal verschwinden. Jetzt heißt es warten. Seufzend setzt du dich auf einen Betonbrocken, der wohl zu groß für den Abtransport ist. Nachdenklich knirschst du mit den Zähnen. Zu viele Dinge drängen sich auf einmal in deine Gedanken. Friedrichs, die Chitauri, Steve. Für einen Moment bedeckst du mit deinen Händen dein Gesicht, dann fährst du mit deinen Fingern durch deine Haare und lässt deine Hände danach an deinem Hals liegen. Sie sind etwas verschwitzt und ein seltsames Taubheitsgefühl macht sich in deinen Zehen und Fingerspitzen breit. Es wandert bis in deinen Bauch, wo es sich unangenehm breit macht. Du hast keine Ahnung, was du tun sollst. Was ist wenn die anderen nicht zurück kommen? Wenn Furys Pläne nicht funktionieren? Was wenn… Schnell beißt du dir in die Wange, so feste das es blutet. Der metallische Geschmack breitet sich schnell in deinem Mund aus. Der Schmerz vertreibt für einen Moment die Gedanken, jedoch nicht lange genug. Statt dir nochmal in die Wange zu beißen, knabberst du an deiner Unterlippe herum. Auch die beginnt bald zu bluten und die Gedanken bleiben. „Du scheinst dir ja ganz schön dein hübsches Köpfchen zu zermartern, _(V)_.“ Tonys Stimme reißt dich aus deinen Gedanken. Schweigend dankst du ihm dafür. „Das ist nicht gut. Die anderen packen das schon, hast du so wenig Vertrauen in sie?“ Er setzt sich neben dich auf den Trümmerbrocken. „Nein…aber wenn das meine einzigen Sorgen wären, würde es mir definitiv besser gehen.“ Ein schweres Seufzen entfährt dir. „Du solltest an nicht so viele Dinge auf einmal denken.“ „Nicht jeder kann so sorglos sein wie du, Tony.“ Meinst du ernst. „Ich bin nicht sorglos, aber ich denke nicht an alles auf einmal. Das ist  Furys Job.“ Er lacht kurz. Deine Mundwinkel zucken kurz. Wahrscheinlich hat er recht, du solltest wirklich nicht an so viele Sachen auf einmal denken, aber es lässt sich nicht verhindern. „Außerdem,“ setzt er an „gibt es etwas, an das du jetzt eher denken solltest.“ Verwirrt drehst du deinen Kopf zu ihm. „Und das wäre?“ Ein Grinsen, das dir überhaupt nicht gefällt, breitet sich auf seinem Gesicht aus. Du ahnst schlimmes. Vielleicht solltest du ihn wirklich mal schlagen, das letzte Mal ist schon zu lange her. „Captain Blaubär hat dich nach einen Date gefragt.“ Und da kommt das anzügliche Augenbrauengewackel. Gibt es eigentlich etwas, das Tony nicht direkt mitbekommt? Er ist ja schlimmer als Fury, bei dem du schon dachtest, dass er alles wüsste. Da ist das irgendwie noch begründet, er ist ja Director von S.H.I.E.L.D.. Aber bei Tony? Der sollte am besten überhaupt gar nichts wissen! „Woher weißt du das?“ fragst du in einem gefährliche ruhigen Ton, doch dein Sitznachbar lässt sich davon nicht abschrecken. „Ich hab meine Ohren überall…“ „Vielleicht sollte ich sie dir mal langziehen!“ Leicht kneifst du die Augen zusammen. „Ach komm schon, Eisprinzessin, es ist doch süß, dass er dich gefragt hat. Ich freu mich für euch.“ Er klopft dir lachend auf den Rücken. Das überrascht dich jetzt. Du hast mit fiesen Bemerkungen oder zweideutigen Kommentaren gerechnet, aber das? Dieser „Glückwunsch“ wirfst dich aus der Bahn. Du blinzelst ihn an, während dein Gehirn das Gesagte noch verarbeitet. Dann hebst du die Augenbrauen. „Jetzt verarschst du mich.“ In deiner Stimme schwingen immer noch Überraschung und Verwirrung mit. „Überhaupt nicht. Du verletzt mich mit so einer Unterstellung.“ Gespielt beleidigt dreht er den Kopf zur Seite und legt sich die Hand übers Herz. So eine Drama-Queen. „Ich hatte jetzt eigentlich… etwas Anstößiges erwartet.“ „Ach, ich bitte dich, _(V)_, ich mach ja gerne mal ein Späßchen, aber ich weiß, wann man auch mal ernst sein sollte.“ Lüge des Jahrhunderts. Skeptisch siehst du ihn an. „Na gut, manchmal weiß ich es auch nicht, aber das hier meine ich wirklich.“ Stark sieht dich an und du kannst erkennen, dass er es wirklich, wirklich ernst mein. „Ihr habt das verdient.“ Du lächelst ihn an und dir wird warm ums Herz. „Danke, Tony. Das ist lieb von dir.“ „Kein Problem.“ Sagt er grinsend. Dann lehnt er sich zu dir und hält die Hand so, als würde er euer Gespräch abschirmen. „Und wenn du mit unserer eisernen Jungfrau mal intim werden willst, greif ich euch gerne unter die Arme.“ Mit hochrotem Kopf bewegst du dich ruckartig von ihm weg. „Du bist so ein blödes Arschloch!“ „Wie es aussieht, ist unser Captain also nicht die einzige Jungfrau hier!“ ruft er laut lachend. Bevor er reagieren kann, schlägst du ihm mit der Faust auf die Nase. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)