Only You von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Unschlüssig stand ein junger Japaner vor dem großen Stadion... Sollte er wirklich reingehen und sich auf Anraten von Herrn Katagiri als Co - Trainer bewerben? Doch was wäre, wenn er es nicht tat? Würde er es hinterher bereuen? Würde er es bereuen nach Deutschland gekommen zu sein? Er starrte eine Weile total in Gedanken versunken auf das Gebäude, als ihn eine fremde Stimme zurück in die Gegenwart holte. "Kann ich dir helfen?", fragte diese Person mit einer Stimme, die dem jungen Japaner sofort eine heftige Gänsehaut bescherte. Er zuckte sichtlich zusammen und wandte seinen Blick in die Richtung, aus der die Stimme kam. Er wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, als er in die wunderschönsten blauen Augen blickte, die er je gesehen hatte. Er schien ihn einen Moment lang völlig abwesend anzusehen, bevor er sich endlich zu einem "Ähm.. neee!", durchrang und seinen Blick gezwungenermaßen von ihm abwandte. Sein Gegenüber konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und klopfte ihm nur kurz auf die Schulter. "Vielleicht sieht man sich mal wieder?", meinte er mit der ebenso rauhen Stimme wie vorhin schon und seine Hand auf Misugi's Schulter wirkte auf diesen fast wie elektrisierend. Er starrte ihm noch lange hinterher, als dieser schon längst weg war, ohne zu wissen, wer sein Gegenüber eigentlich war. Erst einige Minuten später fiel ihm auf, dass er ja auch in das Gebäude mußte, in dem der Fremde verschwunden war. Mit einem Blick auf die Uhr, machte er sich auf den Weg ins Gebäude.. in ihm keimte ein klein wenig Hoffnung auf, ihn dort wiederzusehen, auch wenn es im diesem großen Stadion mit den unendlich vielen Gängen und unterirdischen Räumen fast unmöglich schien. Langsam und unsicher bahnte er sich seinen Weg durch Gebäude, auf der Suche nach jemanden, der ihm sagen könnte, wie er denn zu seinem Ansprechpartner finden würde. Endlich nach für ihn endlosen Minuten kam ihm ein junger Mann entgegen. "Ähm.. entschuldige.." , meinte Misugi zögernd und lächelte kurz. Das Fremde hielt inne und sah ihn kurz an, musterte ihn dabei dennoch auffällig. "Kann ich Dir helfen?", fragte er schließlich nach einer Weile und sah sein Gegenüber nun direkt an. Misugi nickte und war ein wenig irritiert, als er ihn so offensichtlich musterte. "Ähm.. wie komm ich denn zu Herrn Schneider..", fragte er dann und senkte seinen Blick zu Boden, ließ ihn dann jedoch wieder umherschweifen und sah den Fremden erwartungsvoll an. Dieser nickte kurz, während er ihn noch immer musterte und deutete dann mit dem Kopf hinter sich. "Du mußt den Gang ganz runter und dann gleich die erste Tür links!", antwortet er ihm nach einer Weile. Misugi verbeugte sich kurz als eine Art Dank und ließ dann auch ein leises "Danke", über seine Lippen gleiten, wandte sich dann ab und ging in die Richtung, die er ihm angedeutet hatte. Er blieb schließlich vor einer Tür stehen, an dem deutlich die Aufschrift "Schneider" zu lesen war. Er klopfte zaghaft an und atmete einmal tief durch, bevor er nach einem "Herein" langsam eintrat. Doch kaum war er eingetreten, blieb er wie angewurzelt stehen, denn hinter dem Schreibtisch am anderen Ende des Zimmers saß doch tatsächlich der junge Mann von vorhin. Dieser sah nun kurz auf und schien ebenso überrascht zu sein wie Misugi, fing sich jedoch recht schnell wieder. "Kann ich Dir nun helfen?", fragte er mit dieser erneut so rauhen Stimme, die Misugi sofort wieder eine Gänsehaut beherrschte. Er schüttelt erst den Kopf, um wieder Herr ihrer Sinne zu werden, und nickte dann dennoch. "Ja.. ich wollte mich für die Stelle als Co - Trainer... bei Herrn Schneider..", stotterte er etwas unbeholfen und versuchte seine Stimme nicht allzu nervös und zittrig klingen zu lassen, wandte seinen Blick dabei auf die Unterlagen, die er noch immer in der Hand hielt. Sein Gegenüber nickte kurz verstehend und stand dann auf, ging auf Misugi zu, wobei ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen lag. Er streckte ihm die Hand hin und sah ihn direkt an. "Ich bin Karl Heinz Schneider.. mein Vater wird sicher gleich wieder da sein..", antwortet er dann. Misugi ergriff die ihm angebotene Hand und drückte sie leicht, wirkte etwas verlegen, als Karl – Heinz sich etwas vorbeugte und ihm ein "Freut mich, dich so schnell wiederzusehen" ins Ohr flüsterte. Er sah zu ihm auf und hoffte, dass er nun nicht rot anlief. Sekunden später, in denen sich vermutlich beide wünschten, dass dieser Moment nicht vergehen würde, ließ Karl Heinz seine Hand jedoch wieder los, als die Tür aufging, und sein Vater den Raum betraten. "Oh Karl.. du bist noch hier?", richtete er erst das Wort an seinen Sohn und sah dann Misugi fragend an und dann auf die Unterlagen in seiner Hand. "Du kommst wegen der Stelle?", fragte er, während er sich von den beiden abwandte und nach vorne zu seinem Schreibtisch ging. Karl - Heinz folgte ihm mit seinem Blick, und schüttelte mit den Worten "Ich bin ja schon weg..", leicht den Kopf, bevor er sich wieder Misugi zuwandte, erneut seine Hand nahm und diese leicht drückte. "Wir sehen uns später.." haucht er ihm dann ins Ohr, bevor er sich abwandte und den Raum verließ. Misugi sah ihm kurz hinterher und wandte sich dann wieder nach vorne. Etwas zaghaft ging er auf Herrn Schneider zu und blieb dann direkt vor seinem Schreibtisch stehen. Dieser hatte schmunzelnd das Szenario zwischen seinem Sohn und dem künftigen Co - Trainer beobachtet, nun wandte er sich direkt an ihn und streckte ihm die Hand entgegen. "Also ich bin wie gesagt Rudi Schneider .. und du bist?", fragte er ihn und sah ihn lächelnd an, nahm ihm die Bewerbungsmappe aus der Hand und überflog sie flüchtig, sah ihn dann wieder abwartend an. Misugi erwiderte das Lächeln und ließ sich die Unterlagen aus der Hand nehmen. Er verbeugte sich kurz und lächelte ihn dann wieder an. "Mein Name ist Jun Misugi und ich bin auf Anraten von Herrn Katagiri her.. ", stellte er sich vor und holte erneut etwas Luft. Etwas unbehaglich war ihm doch zumute, wußte sie doch nicht, was ihm jetzt noch bevor stand, zumal er auch Karl - Heinz nicht aus seinen Gedanken bekam. Herr Schneider lächelte ihn noch immer an und deutete dann auf einer der Sessel, die vor seinem Schreibtisch stand "Setz dich doch..", meinte er, während er ihn musterte und dann erneut in die von ihm mitgebrachten Unterlagen sah. Nach etlichen für Misugi nie enden wollenden Minuten, in denen sein Gegenüber ihm unzähligen Fragen stellte, erhob sich dieser wieder. "Nun Misugi, was ich erfahre habe.. gefällt mir! Mein alter Freund Katagiri scheint mit seinen Erzählungen nicht übertrieben zu haben.. ", meinte sein Gegenüber dann und sah ihn direkt an. "Ich werde Dir in den nächsten Tagen Bescheid gegeben, ob du die Stelle bekommen hast oder nicht!", fügt er dann hinzu und schmunzelte kurz, bevor er sich mit einem "Ich werde auch Karl von Dir grüßen", den Raum verließ und einen völlig verdutzen Misugi zurückließ. Er sah ihm noch eine Weile völlig verwirrt hinterher, bevor auch er den Raum und anschließend das Gebäude verließ. Gedankenverloren ging er die Straße entlang und ein Lächeln schlich sich über sein Gesicht, als er an seine Begegnung mit Karl dachte. Er schüttelt kurz den Kopf und sah sich dann kurz um, war ohne es zu bemerken bereits Zuhause angekommen. Er ging ins Haus, warf seinen Eltern nur einen flüchtigen Blick zu und ging auf sein Zimmer, nahm dabei das Telefon mit hoch. Er schmiss achtlos seine Tasche in die Ecke und ließ sich auf das Bett fallen, starrte einen Moment lang an die Decke, bevor er zum Telefon griff und die Nummer seines besten Freundes David wählte. Er hatte ihn ein paar Tage nach ihrer Ankunft in Deutschland kennengelernt, und sofort gemerkt, dass er mit ihm auf einer Wellenlänge lag. Minutenlang ließ er es klingeln, und als er schon fast auflegen wollte, hörte er die verschlafene Stimme David's am anderen Ende. "Bergmann? ..", murmelte dieser verschlafen und etwas unzufrieden. Einen Moment lang haderte Misugi mit sich, wußte er doch inzwischen, wie ungenießbar sein bester Freund werden konnte, wenn man ihn aus dem Schlaf holte. "Ich bin's Jun...", meldete er sich dann dennoch nach einer Weile etwas kleinlaut. Mit einem Schlag war David hellwach. "Und wie ist es gelaufen?", fragte er begeistert, und war froh, dass Misugi ihn in diesem Moment nicht sehen konnte, als er wie ein Irrer durch sein eigenes Zimmer sprang. Misugi überlegte einen Moment. "Ganz gut... denke ich..", antwortete er dann und lächelte leicht, fügte dann ein "Hast du Zeit... ich muß dir noch was anderes erzählen.. aber nicht am Telefon..", hinzu. David nickte am anderen Ende der Leitung und schlug sich gleich darauf selbst vor die Stirn, als ihm bewußt wurde, dass Misugi ihn ja gar nicht sehen konnte. "Ja klar.. komm vorbei...", meinte er dann im gleichen Atemzug und hängte auf. Misugi sah einen Moment lang sprachlos auf das Telefon und erhob sich dann wieder, ging zum Kleiderschrank und suchte sich etwas zum Anziehen raus, man konnte doch nie wissen, wem man noch begegnete. Unschlüssig stand er eine Weile davor, bevor er mit einer schwarzen Hose und einem weißen Oberteil bewaffnet ins Badezimmer ging, um noch schnell zu duschen. Minuten später stürmte er die Treppe runter, und traf in der Küche auf seine Mutter. Diese musterte ihren Sohn eingehend und hob dann dennoch schmunzelnd eine Augenbraue. "Für wen hast du dich denn so rausgeputzt?", fragte sie grinsend und sah erneut an ihm runter. Misugi spürte wie ihm die Röte ins Gesicht schoß und drehte sich etwas von ihr weg, schnappte sich dann nur ein Brötchen und verließ wortlos wieder die Küche und somit auch das Haus. Kapitel 2: 2 ------------ ~ Kapitel 2 ~ Langsamen Schrittes trottete Misugi die Straße entlang. Er war völlig in Gedanken versunken, bekam er doch noch immer nicht Karl - Heinz aus dem Kopf. Er schüttelte kurz seinen Kopf und sah dann auf, bemerkte, dass er schon längst vor David's Haus stand. Er ging den kleinen Weg bis zum Haus und wollte gerade auf die Klingel drücken, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und David ihn ins Haus zog. "Äh ja hey David.. ich freu mich auch dich zu sehen", grinste Misugi, als dieser ihn in sein Zimmer verfrachtete hatte . Er hatte sich auf seinem Bett niedergelassen, während sich David ihm gegenüber gesetzt hatte. "Also.. nun erzähl.. was gibt‘s so wichtiges.. dass du mir am Telefon nicht erzählen konntest!"; brachte es David gleich auf den Punkt und sah ihn erwartungsvoll an. Misugi lächelte und sah seinen besten Freund an. "Ich hab jemanden kennengelernt..", antwortete er dann nach einer Weile und ließ sich mit einem kleinen Seufzen zurück aufs Bett fallen. "Und, wie heißt er? Wo hast du ihn kennengelernt? Hast du mit ihm geredet? Mensch, nun laß dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.", plapperte David drauf los. Er wußte von Anfang an, daß sich Misugi mehr zu dem männlichen Geschlecht hingezogen fühlte und niemand aus der Clique hatte ein Problem damit. "Ich habe ihn vorhin bei dem Gespräch kennengelernt.. wobei kennengelernt noch zuviel gesagt ist..", begann er dann nach einer Weile des Schweigens zu erzählen und gab seinem besten Freund in kurzen Sätzen das wieder, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte. David hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört und das Grinsen auf seinem Gesicht schien kein Ende nehmen zu wollen. "Meinst du, du siehst ihn wieder?", fragte er dann nach einer Weile und fügte gleich darauf ein "Was machen wir heute noch?", hinzu, aber noch bevor Misugi ihm eine Antwort auf eine der beiden Fragen geben konnte, vibrierte sein Handy in seiner Hosentasche, was ihn sichtlich zusammenzucken ließ. Etwas nervös meldete er sich mit ihrem Namen und wurde sogleich sichtlich nervös, was David nicht entging. Mit hochgezogener Augenbraue sah er seinen besten Freund an. "Misugi?", hatte sich dieser gleich gemeldet und wurde mit einem Schlag etwas rot im Gesicht, als er die Stimme Karl's am anderen Ende der Leitung vernahm. Misugi gab David ein Zeichen, dass er einmal seine Klappe halten sollte und stellte das Handy dann auf laut. "Was gibt's denn Karl?", fragte er dann auch gleich, und hoffte, dass seine Stimme nicht allzu nervös klingen würde. Man konnte deutlich hören, wie Karl - Heinz am anderen Ende der Leitung kurz durchzuatmen schien, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Mein Vater ist leider verhindert..", begann er dann sogleich und Misugi spürte erneut diese Gänsehaut über seinen Körper gleiten, die seine Stimme bei ihm verursachte, obwohl Karl nicht mal direkt vor ihm stand. "Ich soll dir ausrichten, dass du den Job hast..", fuhr dieser dann sogleich fort und zuckte zusammen, als Misugi am anderen Ende einen Jubelschrei ausstieß.. gefolgt von David, der sich nicht wirklich hatte zurückhalten können, sich darauf jedoch gleich einen strafenden Blick seines besten Freundes eingefangen hatte. Karl schien am anderen Ende etwas verdutzt dreinzublicken, und ließ auch gleich ein leises "Was war das denn?", über seine Lippen gleiten. Misugi seufzte und warf erneut einen fast schon tödlichen Blick auf David. "Das...", meinte er nach einer Weile und holte tief Luft. "War mein bester Freund David...", fügte er dann hinzu, ohne seinen Blick von seinem noch immer grinsenden Gegenüber zu nehmen. Misugi konnte Karl am anderen Ende kurz lachen hören, und erneut überzog eine Gänsehaut seinen Körper gegen die er sich aber auch nicht mal wehrte. Er sah verblüfft zu David, als dieser ihm einen Zettel vor die Nase hielt.. Er schüttelte kurz den Kopf, woraufhin sein Gegenüber nickte.. "Tu es...", meinte er etwas leiser, so daß Karl ihn nicht hören könnte. "Ähm..also.. Karl...?", begann er dann und man konnte dennoch an seiner Stimme hören, dass er nervös und verlegen zugleich war. "Was denn Jun?", erklang am anderen Ende die rauhe Stimme Karl's. "Also.. ähm.. hast du... würdest du... mit mir heute abend was trinken gehen?", stotterte Misugi dann und war in dem Moment sichtlich froh, dass nur David sehen konnte, wie rot er gerade wurde. Karl lächelte am anderen Ende der Leitung, schwieg jedoch einen Moment lang. "Also wenn du nicht willst..", begann Misugi dann und wurde von Karl mit einem „Ich hol dich um acht ab, ja?“, unterbrochen. Misugi sah einen Moment lang verwirrt drein und nickte dann, schlug sich im nächsten Moment selbst vor den Kopf. "Ja.. ok... bis dann..", stotterte er noch immer etwas unbeholfen, und freute sich dennoch sichtlich darüber, dass Karl ihm zugesagt hatte. "Gut.. bis dann .. ich freu mich auf Dich Jun..", erwiderte Karl und legte auf. Misugi starrte noch minutenlang auf das Telefon in seiner Hand und sah dann David an. "Er hat tatsächlich ja gesagt..", murmelte er mehr zu sich selbst als zu ihm. David grinste und setzte sich neben ihn hin, knuffte ihn leicht in die Seite und warf dann einen Blick auf die Uhr. „Ein paar Stunden haben wir noch..“, meinte er dann feststellend und fügte gleich ein „Was machen wir noch solange?“, hinzu. Misugi nickte erst und schüttelte dann den Kopf. Noch immer konnte er nicht glauben, daß Karl wirklich zugesagt hatte. Er lächelte und sah dann endlich David an. „Wir könnten mal wieder darten gehen..“, meinte er dann, woraufhin David nickte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihre Stammkneipe. Die Zeit verging wie im Flug, als Misugi plötzlich mit erschreckendem Blick auf die Uhr, dass es bereits kurz vor halb acht war. „Mist, ich muss los.. Karl kommt in einer halben Stunde..“, fluchte er, umarmte David und stürmte auch schon davon. Dieser sah ihm grinsend hinterher und machte sich dann ebenfalls auf den Weg nach Hause. Kapitel 3: 3 ------------ ~ Kapitel 3 ~ Schon von weitem sah Misugi Karl vor seinem Haus stehen. Atemlos kam er vor ihm zu stehen und stützte sich kurz mit den Händen auf dem Oberschenkel ab. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin..“, keuchte er atemlos, versuchte seinen Herzschlag zu kontrollieren und richtete sich langsam auf. Karl konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er beugte sich etwas vor und strich seinem Gegenüber langsam und vorsichtig einige Schweißperlen von der Stirn. „Du bist nicht zu spät.. ich bin zu früh..“, hauchte er ihm dann ins Ohr, woraufhin Misugi deutlich spürte, wie sich seine Wangen rot färbten. „Wohin.. wollen.. wir gehen?“, fragte er dann leise, ohne seinen Blick von Karl abzuwenden. Dieser zog sich wieder etwas zurück. „Diamant?“, fragte er dann und lächelte Misugi erneut an. Dieser konnte nur nicken, woraufhin Karl seine Hand nahm und sich langsam in Bewegung setzte. Verlegen und mit noch immer roten Wangen lief Misugi neben ihm her ~ ihn immer mal wieder von der Seite musternd. Beim „Diamant“ angekommen, zahlte Karl den Eintritt für beide und ließ sich dann mit ihm in einer der zahlreichen Sitzecken nieder. „Was möchtest du trinken?“, fragte er dann und sah ihn erneut mit einem Lächeln an, was Misugi erröten ließ. „Ähm.. eine Cola..“, stotterte er dann und lächelte ihm verlegen entgegen. Nach etlichen Stunden, in denen Misugi noch ein Dutzend mal rot anlief und sie über alles mögliche redeten, machten sie sich gemeinsam auf den Weg nach Hause. Vor der Haustür lächelte Misugi sein Gegenüber erneut etwas schüchtern an. „Sehen... sehen wir uns wieder?“, fragte er dann leise und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Karl ließ ein Lächeln über seine Lippen gleiten, strich Misugi eine Strähne aus dem Gesicht, ließ dann seine Hand auf dessen Wange ruhen und strich sanft darüber. Misugi lief wie schon so oft an diesem Tag rot an, sah seinem Gegenüber dennoch noch immer in die Augen. Karl beugte sich langsam etwas vor und drückte ihm leicht und sanft einen Kuß auf die Lippen, haucht ihm dabei ein „Ich glaube ich habe mich in dich verliebt!“, ins Ohr, bevor er sich abwandte und in der Dunkelheit verschwand. Misugi hatte seinen Kuß überrascht aber dennoch sanft erwidert und starrte ihm noch lange nach, als er schon längst verschwunden war. Langsam strich er sich über seine eigenen Lippen hinweg, die eben noch Karl mit seinen berührt hatte, flüstert ein „Ich mich auch“, in die Nacht, bevor er sich ebenfalls umwandte und im Haus verschwand. Kapitel 4: 4 ------------ ~ Kapitel 4 ~ Er lief hoch ins Badezimmer und entledigte sich dort seiner Klamotten bis auf die Unterhose, sah sich dann im Spiegel an und strich seinem Spiegelbild über die Lippen hinweg. „Er hat mich tatsächlich geküßt..“, murmelt er zu sich selbst und schüttelte dann leicht den Kopf, wandte sich ab und trottete langsam in sein Bett. Er zog die Decke bis hoch zum Kinn und fiel kurz darauf mit einem Lächeln auf den Lippen in einen mehr oder weniger ruhigen Schlaf. Bereits einige Stunden später wurde er unsanft durch das Klingeln seines Handys in die Welt der Lebenden zurückgeholt. Er warf einen flüchtigen Blick auf das Handy und entschied sich David noch ein wenig zappeln zu lassen.. Er richtete sich auf und zog die Vorhänge beiseite, als es auch schon klopfte, und seine Mutter den Kopf zur Tür rein steckte. „Wir sind dann mal weg..“, meinte sie lächelnd und musterte ihren Sohn kurz. Misugi sah sie irritiert an. „Wie weg?“, fragte er nach. „Wohin?“ Seine Mutter trat ins Zimmer und patschte ihm kurz mit der Hand vor die Stirn. „Tante Ayumi hat doch heute Geburtstag schon vergessen..“, antwortete sie lächelnd und ließ sich kurz auf der Bettkante nieder. „Oh man.. warte ich zieh mich schnell an.. dann komm ich mit..“, antwortete Misugi und wollte schon an ihr vorbei aus dem Zimmer stürmen, als seine Mutter ihn zurück hielt. „Ach was.. geh zu mal lieber zu David und berichtete ihm von deinem Kuß gestern nacht..“, schmunzelte sie und grinste ihn an, verließ dann wieder das Zimmer.. „Bis später.. ich hab dich lieb!“, meinte sie noch, bevor man kurz darauf die Haustür zuklappen hörte. Misugi sah ihr verwirrt hinterher und schüttelte dann den Kopf. „Ähja.. Mum.. ich dich auch!“, murmelte er und lächelte kurz, trottete dann zum Kleiderschrank, holte sich frische Klamotten raus und ging ins Badezimmer.. eine Dusche würde ihm jetzt sicherlich mehr als gut tun. Nach dieser ausgiebigen Dusche trottete er langsam in die Küche, auf der Suche nach etwas essbarem, als es an der Tür klingelte. Er schnappte sich schnell einen Apfel und öffnete die Tür, während er in eben diesen Apfel hinein biß. „Oh hey David...“, meinte er dann nuschelnd und trat einen Schritt zur Seite, um ihn rein zulassen. David ging an ihm vorbei und musterte ihn kurz, ließ sich dann im Wohnzimmer auf die Couch fallen und sah seinen besten Freund abwartend an. „Und, wie war’s?“, fragte er mehr als nur neugierig. Misugi lächelte und ließ sich auf einem Sessel gegenüber von ihm fallen. Genüßlich biß er in seinen Apfel und sah David eine Weile lang an. „Wir waren im „Diamant..“, begann er dann und gab David in kurzen Sätzen wieder, was sich dort ereignet hatte. Dieser hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört. „Naja.. und dann hier vor der Haustür...“, fuhr Misugi seelenruhig fort. „Hat er mir gesagt, dass er sich in mich verliebt hat... und mich geküßt..“ Er lächelte und wurde erneut etwas rot bei dem Gedanken daran. David sah ihn lächelnd an und legte ihren Kopf etwas schief. „Und, wann seht ihr euch wieder?“, fragte er dann. Sein Gegenüber zuckte kurz mit den Schultern. „Keine Ahnung.. hoffentlich bald..“, entgegnete er und träumte etwas vor sich hin. „Lass uns doch ein bisschen in die Stadt gehen.. hier sitzen ist langweilig..“, meinte er dann, mit der Hoffnung Karl dort vielleicht zu treffen .. nichts ahnend, dass er dies wirklich tun würde. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihre Stammeisdiele. Als sie um eine der Ecken bogen, blieb Misugi plötzlich wie angewurzelt stehen. „Was hast du?“, fragte David und folgte seinem Blick mit dem seinen. An einer Wand gelehnt stand Karl. Vor ihm eine Misugi unbekannte Person.. dachte er zumindest auf den ersten Blick. Karl’s Hände ruhten auf der Hüfte seines Gegenüber’s und er küßte ihn. Plötzlich wandte der Unbekannte seinen Blick zu Misugi, ohne seine Lippen von denen Karl’s zu lösen.. „Levin...?“, flüsterte Misugi leise aber dennoch hörbar. Karl sah hoch, als er Misugi’s Stimme erkannte. „Laß das nicht wahr sein...“, murmelte er und riß sich von Stefan los, wollte auf Misugi zu gehen, doch wich dieser vor ihm zurück. Er starrte ihn eine Weile lang an, bevor er eine Hand hob und Karl eine Ohrfeige verpaßte. „Wie konnte ich nur so blöd sein..“, meint er dann leise und unterdrückt einige Tränen in seinen Augen, bevor er sich umdreht und einfach davon rannte. David sah erst Stefan an und zuckte zusammen, als er desen zufriedenes und doch hinterhältiges Grinsen sah, drehte sich dann auch um und lief seinem besten Freund hinterher. „Misugi... warte doch!“, rief er laut aus, doch dieser konnte oder wollte ihn nicht hören.. Kapitel 5: 5 ------------ ~ Kapitel 5 ~ Misugi rannte einfach davon .. weg von dem eben gesehenen.. weg von Karl und Stefan.. dem Anblick, wie sie sich küßten.. Nach für ihn endlos langer Zeit kam er schließlich an einer kleinen Klippe an. Er blieb stehen und starrte eine Weile hinab und ließ sich dann auf die Knie sinken, ließ seinen Tränen freien Lauf. David, der seinem besten Freund nachgelaufen war, legte ihm eine Hand auf die Schulter. Misugi sah ihn tränenüberströmt an. „Warum David?“, schluchzte er. „Warum ausgerechnet mit Stefan?“ Stefan haßte Misugi schon seitdem er in Deutschland angekommen war.. doch wußte er bis heute nicht den Grund dafür.. und würde ihn wahrscheinlich auch nie erfahren. David schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht Misu - chan, aber ich glaube, du solltest Karl vergessen... er tut Dir nicht gut..“ meinte er leise und wollte ihn in seine Arme ziehen.. doch Misugi wich vor ihm zurück. „Wer mir gut tut und wer nicht, bestimmte ich immer noch selbst..“, erwiderte er aufgebracht. „Und nenn mich nicht Misu - chan...“, fügte er hinzu. Das durfte bislang nur einer... seine einstige Liebe Hikaru, und das würde auch immer so bleiben. Er drehte sich um und lief erneut davon. David sah ihm hinterher und seufzte. „Ach Misugi... ich mein es doch nur gut.. ich will doch nur daß du glücklich wirst..“, murmelte er vor sich hin, bevor auch er wieder die Klippen verließ und nach Hause ging. Misugi war inzwischen selbst nach Haus gegangen. Vor der Haustür, blieb er an der Stelle stehen, an der er gestern mit Karl gestanden hatte. Unbewußt strich er sich kurz über die Lippen hinweg, bevor er ins Haus trottete. Er ging geradewegs ins Bad, starrte sein Spiegelbild an und seufzte. Kurz wusch er sich das Gesicht, damit man nicht gleich sah, daß er geweint hatte. Er verließ das Badezimmer wieder und betrat langsam das Wohnzimmer, ließ sich dort auf das Sofa fallen und sah eine Weile stillschweigend auf den Fernseher, schien jedoch nicht wirklich wahrzunehmen, was da lief. „Gilt es noch, daß ihr mir die Reise nach Japan bezahlt..“, fragte er dann nach einer Weile und sah seine Eltern an. Diese sahen sich einen Moment lang verwirrt an und dann ihren Sohn. „Woher der plötzliche Sinneswandel...“, fragte sein Vater und musterte seinen Sohn kurz. Misugi wandte ihren Blick wieder zum Fernseher und seufzte. „Ich hab meine Gründe..“, erwiderte er dann leise und fügt gleich ein etwas lauteres „Also, was ist nun?“, hinzu und sah wieder auf. Auf ein Nicken seines Vaters hin erhob er sich wieder. „Gut, dann ruf ich Hikaru an und könntet ihr bitte einen Flug für mich reservieren... am besten noch heute?“, antwortet er dann selbstsicher, und war auch schon verschwunden. Seine Eltern sahen sich erneut einen Moment lang verwirrt an, kamen dann aber der Bitte ihres Sohnes nach. Bereits zwei Stunden später stand Misugi am Flughafen, mit dem Ticket das ihn zu Hikaru bringen sollte. „Willst du nicht wenigstens David Bescheid sagen?“, fragte seine Mutter und lächelte. Misugi schüttelte energisch den Kopf... er wollte niemanden mehr sehen.. wollte einfach nur weg. Als sein Flug aufgerufen wurde, umarmte er seine Eltern kurz, war kurz darauf durch die Schleusen verschwunden. Er ließ sich auf seinen Platz im Flugzeug fallen und lehnte sich zurück. Kurzzeitig dachte er darüber nach, ob er nicht doch lieber bleiben sollte, verwarf den Gedanken jedoch recht schnell wieder. 13 Stunden später in denen er mehr oder weniger ruhig geschlafen hatte, stand er seiner einstigen Liebe Hikaru gegenüber. „Hey...“, meinte Misugi etwas kleinlaut. Hikaru lächelte und umarmte ihn. „Mensch Misu - chan... ich freu mich so, dass du da bist..!“, flüsterte er ihm ins Ohr, was Misugi ein Lächeln auf die Lippen zauberte, dennoch lief er einige Minuten später schweigend neben ihm her zum Auto. Auch während der ganzen Fahrt zu Hikaru’s Eltern verlor er kein Wort. Hikaru sah ihn von der Seite an. „Du weißt, daß du mit mir über alles reden kannst, Misu - chan..?“, meinte er nach einer Weile und sah wieder auf die Straße. Aus den Augenwinkeln vernahm er ein Nicken und ein flüchtiges Lächeln Misugi’s. Vor dem Haus stieg Misugi aus dem Auto und lehnte sich kurzzeitig an die Motorhaube. Er lächelte kurz und sah dann Hikaru an. „Danke, dass du mich hier wohnen läßt Hikaru..“, meinte er dann leise. Dieser schüttelte den Kopf. „Dafür mußt du dich nicht bedanken..“, antwortet er ebenso leise, ging einen Schritt auf Misugi zu und umarmte ihn sanft. „Magst du mir vielleicht erzählen, was in Deutschland vorgefallen ist?“, fragte er dann leise. Misugi bettete seinen Kopf auf Hikaru’s Schulter und nickte, schwieg aber dennoch. Momentan genoß er einfach nur Hikaru‘ s Nähe.. weit weg von Zuhause.. weit weg von den Leuten, die ihm am meisten bedeuteten... und die ihn so enttäuscht hatten... in diesem Moment war es ihm egal, ob ihn jemand sah... eng an seine große Liebe gekuschelt. Nach einigen Minuten, in denen Misugi weiterhin geschwiegen hatte und Hikaru ihm einfach nur über den Rücken gestrichen hatte, hob Misugi den Kopf und sah sein Gegenüber an. Dieser zuckte sichtlich zusammen, als er die Tränen in Misugi’s Augen sah. „Misu - chan...“, kam es bloß leise über seine Lippen, während er schluckte. Sie kannten sich schon ein Leben lang, aber so traurig und verloren hatte er ihn noch nie erlebt. Er holte Misugi’s Koffer aus dem Auto und zog ihn ins Haus. Nachdem sie beide kurz Hikaru’s Eltern begrüßt hatten, zogen sie sich auf dessen Zimmer zurück. Misugi ließ sich auf das Bett fallen und sah zu Hikaru. Dieser ließ sich auf dem Boden vor ihm nieder. „Warum muß Liebe so weh tun, Hikaru?“, fragte Misugi dann mit leiser und zittriger Stimme, woraufhin Hikaru ihn fragend ansah. Misugi ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und seufzte kurz auf. Ausführlich berichtete er Hikaru dann von den Ereignissen der letzten Tage. „Verstehst du, dass ich da einfach weg mußte..?“, fragte er dann leise, woraufhin Hikaru nur nickte. „Und dann David..“, fuhr Misugi leise fort. „Ich dachte er wäre mein Freund!“, „Aber das ist er doch auch...“, erwiderte Hikaru und sah ihn weiterhin an. Misugi setzte sich wieder auf und ließ sich neben seinem Ex – Freund auf den Boden gleiten, legte seinen Kopf auf Hikaru’s Schoß und sah zu ihm auf. „Aber warum will er mich dann von Karl fernhalten.. warum will er, dass ich ihn vergesse?“, fragte er dann mit leiser Stimme. Hikaru schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht Misu - chan.. ich weiß es nicht...“, flüstert er und hauchte ihm einen Kuß auf die Stirn. Sekunden später flog die Tür auf und Hikaru’s Schwester Sachiko stürmte ins Zimmer. „Misugiiiiiiiiii... du bist wieder da? Wie geht’s dir? Wie lange bleibst du? Wirst du bei uns wohnen?“ plapperte sie drauf los. Misugi erhob sich und umarmte sie lächelnd. „Wie hab ich dich vermißt... meine kleine Quasselstrippe!“, antwortete er leise und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange, ehe er sich wieder an Hikaru kuschelte kuschelte dann auch Sachiko in kurzen Sätzen wieder gab, was sich in Deutschland ereignete hatte. Sachiko hatte sich auf dem Bett niedergelassen und ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört, schwieg jedoch. Nach einer Weile erhob sie sich wieder. „Achja.. essen ist fertig...!“ meinte sie lächelnd und wandte sich zum Gehen. An der Tür drehte sie sich nochmals zu den beiden um. „Schade, dass ihr euch damals getrennt habt..“, kam es dann leise über ihre Lippen, bevor sie die Tür hinter sich schloß. Misugi zucke leicht zusammen, kuschelte sich aber nur noch enger an Hikaru heran. Dieser sah ihn fragend an, woraufhin Misugi schweigend den Kopf schüttelte. „Komm.. laß uns etwas essen gehen!“, meinte Hikaru nach einer Weile und löste sich etwas von seinem Gegenüber. Misugi schüttelte erneut nur den Kopf. „Geh du ruhig.. ich leg mich etwas hin..!“, entgegnete er, hauchte Hikaru kurz einen Kuß auf die Wange und ließ sich dann wieder auf das Bett fallen. Hikaru lächelte und verließ dann das Zimmer in Richtung Küche. Misugi schloß seine Augen und kuschelte sich in die Decke, atmete den Duft Hikaru’s ein. Lächelnd fiel er kurz daraufhin in einen mehr oder weniger ruhigen Schlaf. Kapitel 6: 6 ------------ ~ Kapitel 6 ~ Stunden später öffnete Misugi langsam seine Augen, wußte im ersten Moment nicht wirklich wo er war. Von draußen drangen die Stimmen Hikaru’s und seiner Schwester an ihr Ohr. „Liebst du Jun noch?“, fragte Sachiko plötzlich, was diesen hoch schrecken ließ. Eine Weile herrschte Stille auf dem Flur. „Ich habe nie aufgehört ihn zu lieben...“, vernahm er dann die leise Stimme Hikaru’s. Misugi ließ sich wieder zurück fallen und zog sich die Decke über den Kopf, wußte nicht so recht, wie er mit dem eben gehörten umgehen sollte. Minuten später wurde leise die Tür geöffnet und Misugi konnte spüren, wie sich jemand neben ihn setzte. „Ach Misu - chan... wenn du nur wüßtest, wie sehr ich dich noch immer liebe...“, vernahm er erneut die leise Stimme Hikaru’s direkt neben sich. Misugi wagte es nicht sich zu rühren, biß sich auf die Lippen, um nicht aufzuschluchzen. Nachdem Hikaru ebenso leise das Zimmer verlassen hatte, wie er gekommen war, setzte er sich erneut auf. Tränen rannen über seine Wangen, während er noch immer nicht wußte, was er nun tun sollte. Er erhob sich und trottete langsam ins angrenzende Bad. Er ließ ihre Klamotten zu Boden gleiten und stellte sich unter die Dusche, ließ sich das Wasser über den Körper laufen. Langsam ließ er sich auf den Boden gleiten und legte den Kopf auf die Knie. Die Arme um die Beine geschlungen saß er regungslos in der Dusche. Noch immer hallten die Worte Hikaru‘s in seinem Kopf. Kurz darauf klopfte es zaghaft und leise an der Tür. „Jun... ist alles ok?“, drang Hikaru’s Stimme durch die Tür. Der Angesprochene zuckte zusammen und richtete sich langsam wieder auf. „Ja..Hikaru.. ich komme gleich..“, antwortete er ebenso leise und versuchte möglichst gefaßt zu klingen. Schnell wusch er sich das Gesicht und stieg dann aus der Dusche. Gedankenverloren trocknete er sich ab, zog sich seine Klamotten wieder an und trat dann nur mit einem Handtuch über den Schultern wieder ins Zimmer. Langsam ging er auf Hikaru zu, der mit dem Rücken zu ihm saß. Er blieb hinter ihm stehen und lächelte, als sein Blick auf das Fotoalbum fiel, in dem Hikaru geblättert hatte. „Seid wann gibt’s davon Fotos??“, fragte er dann leise und deutete auf ein Bild, daß sie beide beim Fußball spielen zeigte. Hikaru hob seinen Blick und sah ihn dann fragend an, konnte es dabei nicht vermeiden Misugi zu mustern. Schnell wandte er seinen Blick nun wieder ab, damit dieser nicht merkte wie sich seine Wange etwas rötlich verfärbt haben. „Die Fotos .. die hat Sachiko gemacht...“, erwiderte er nach einer Weile, während er einen erneuten Blick darauf warf und anschließend wieder zu ihm aufsah. „Ist wirklich alles ok...?“, fragte er leise, woraufhin Misugi jedoch gar nicht erst einging. „Was hälst du davon, wenn wir das mal wieder machen...?“, fragte er statt dessen und sah kurz zu ihm auf, ehe er sich abwandte und sich nach seinem Kopf umsah. Zielstrebig ging er nun auf diesen zu und fischte sich das erst beste Shirt heraus, was er in die Finger bekam. Kurz wuschelte er sich mit dem Handtuch über die Haare, ehe er sich das T – Shirt übersah. „Bist du dir sicher..?“, fragte Hikaru nun sichtlich überrascht, kam ihm doch genau in diesem Moment Jun’s letztes Spiel gegen Tsubasa in den Sinn, in dem dieser mehrere Male auf dem Platz zusammen gebrochen worden war. „Also ich meine.. darfst du überhaupt spielen?“, setzte er seine Frage fort und erhob sich langsam. Unbewußt knurrte Misugi nun auf. „Was ich wann darf und wann nicht, entscheide immer noch ich..“, erwiderte er ungewohnt gereizt, ehe er das Handtuch aufs Bett schmiss und zur Tür umwandte. „Was ist kommst du? Sonst geh ich allein?“, meinte er nach einer Weile und sah ihn nur über die Schultern hinweg an. Hikaru seufzte kurz auf und folgte ihm nach unten. Gerade als sie durch die Haustür nach draußen gehen wollten, klingelte das Handy Jun’s. Kurz klopfte sich dieser über die Hosenbeine, in der Hoffnung, er würde es dort finden. „Du hast es vorhin in meinem Zimmer abgelegt...“, meinte Hikaru nun und musterte ihn von hinten. Kurz zuckte Misugi nun mit den Schultern. „Dann wird’s da wohl liegen bleiben müssen...“, antwortete er, spürte jedoch die Hand Hikaru’s auf seiner Schulter, als er seinen Weg fortsetzen wollte. „Willst du nicht doch lieben ran gehen.. vielleicht ist es wichtig..?“, versuchte er ihn zu überreden, woraufhin Misugi nur kurz aufknurrte. „Fällt dir nichts besseres ein, um mich von Spielen abzuhalten...“, murrte er nun, wandte sich dann aber dennoch um und schlich die Treppe wieder hinauf.. dem nervtötenden Klingeln seines Handy entgegen, welches kein Ende zu nehmen schien. Genervt ließ er kurz darauf ein fast schon knurrendes „Wer stört...?“, über seine Lippen gleiten und zuckte gleich darauf zusammen. „Jun Misugi... würdest du mir bitte mal erklären, welcher Teufel dich geritten hat, dass du es nicht mal für nötig hälst, an deinem ersten Arbeitstag Deiner Arbeit als Co – Trainer nachzugehen...?“. drang die Stimme Rudi Schneider’s an sein Ohr. „Ich .. ähm... also...“, stotterte Misugi nun, woraufhin Hikaru nur eine Augenbraue hob. Er war seinem Ex – Freund gefolgt und lehnte nur in der Tür zu seinem Zimmer. „Beweg auf der Stelle Deine paar Buchstaben hier her, sonst kannst du deinen Posten gleich wieder vergessen und kannst Dir schon mal überlegen, wie du das unserem gemeinsamen Freund Katagiri klar machen willst...“, brüllte ihn sein Chef nun an, so dass Jun reflexartig das Handy etwas weiter von sich weg hielt. „Haben wir uns verstanden...?“, fragte Herr Schneider nun erneut, woraufhin Jun nun erneut ein knurrendes „Frühstens in 13 Stunden...“, über seine Lippen gleiten ließ. Er konnte förmlich den verdutzten Gesichtsausdruck seines Gegenübers vor seinem geistigen Augen sehe, als auch kurz darauf ein skeptisches „In 13 Stunden...?“, erklang. „Ich bin in Japan...“, klärte Misugi ihn nun auf, woraufhin Herr Schneider am anderen Ende der Leitung hörbar nach Luft schnappte. „Dann setz Dich gefälligst ins Flugzeug und beweg‘ Dein Hinterteil hierher..“, murrte dieser nun, woraufhin Misugi resignierend seufzte. „Ja Chef...“, lief er nur kurz über seine Lippen gleiten und wollte gerade auflegen, als sich Herr Schneider noch mal zu Wort meldete. „Ich werde einen der Spieler zum Flughafen schicken, um dich abzuholen, damit du auch ja hier ankommst...“, meinte er, woraufhin Jun nun erneut nur ein „Ok...“, über seine Lippen gleiten ließ.. nichtsahnend, wer ihn am Flughafen abholen sollte. Wütend schmiß er nun das Handy in die Ecke und ließ sich auf das Bett fallen. Irgendwie schien es ihm nicht wirklich gegönnt zu werden, dass er jemals wieder würde Fußball spielen können. „Ich muß jetzt sofort zurück.. sonst bin ich meinen Job los..“, wandte er sich nun an Hikaru, der ihn fragend ansah. Unbewußt seufzte Hikaru nun auf, ehe er leicht nickte. „Komm.. ich bin dich zum Flughafen...“, meinte er nach einer Weile, ehe er sich vom Türrahmen abstieß und schon mal vor zum Auto ging... wollte er doch nicht, dass Misugi sah, wie sehr ihm der Gedanke mißfiel. Wenige Minuten später standen sie nun also am Flughafen. Während Jun seinen Blick schweifen ließ und sich somit nach dem richtigen Gate umsah, musterte Hikaru ihn ein weiteres Mal. „Rufst du an, wenn du da bist... und Zeit hast..?“, fragte er nun, woraufhin Jun nur nickte, ihn leicht umarmte und sich dann lächelnd auf dem Weg zum Flugzeug machte. Hikaru seufzte auf und wußte jetzt schon, dass er ihn mehr vermissen würde, als alles andere auf der Welt.. dass er ihn noch immer mehr liebte als sein eigenes Leben, und dass sie doch keine gemeinsame Zukunft hatten. 13 Stunden später in denen Jun nicht wirklich viel geschlafen hatte, stand er nun am Münchner Flughafen und sah sich nach einem Spieler des FC Bayern um, der ihn laut Aussage des Trainers abholen sollte. Schnell fiel sein Blick auf eine Person mit der Nummer 12 auf dem Trikot, der seinen Rücken zu ihm gewandt hatte. Mit langsamen und dennoch festen Schritten ging er nun auf ihn zu und tippte ihm kurz auf die Schulter. Gerade wollte er ansetzen etwas zu sagen, als die besagte Person sich umdrehte und Jun förmlich zur Salzsäule erstarren ließ.. stand vor ihm doch niemand anderes, als der junge Mann, der es vor wenigen Tagen gewagt hatte Karl abzuknutschen. Kapitel 7: 7 ------------ Ebenso überrascht sah Stefan Levin.. Bayerns Stürmer mit der Nr. 12.. die vor ihm stehende Person an, starrte ihn eine Weile lang einfach nur an. „Mir bleibt aber auch gar nichts erspart..“, knurrte Misugi nun auf und drängte sich an Stefan vorbei, sah sich dabei nach der Gepäckausgabe um. „Meinst du ich hab mich drum gerissen dich hier abzuholen..?“, warf ihm Stefan nun hinterher, woraufhin Jun nur mit den Schultern zuckte. „Dann such dir halt ne andere Beschäftigung..“, meinte er eher feststellend als alles andere und schnappte sich nun letztendlich seinen Koffer. „Würde ich ja gerne.. aber der Trainer hats ja angeordnet“, murrte Stefan nun, während er Misugi leicht von hinten musterte. Dieser spürte dessen Blick auf sich ruhen und verdrehte genervt die Augen. „Machst du immer das was andere Leute Dir anordnen..?“, fragte Misugi nun schnippisch und man merkte sofort an seinem Tonfall, dass er auf Stefan nicht wirklich gut zu sprechen war. „Würdest du dir jetzt vielleicht die Güte erweisen und endlich mal deinen Arsch in Bewegung setzen.. ich wollte heute noch ins Stadion..“, knurrte Jun ihn nun an, noch bevor Stefan ihm hätte etwas auf die vorherige Frage antworten können. Dieser zuckte kurz mit den Schultern. „Warum nimmst du dir kein Taxi, wenn du es so eilig hast?“, fragte er nun und schloß dennoch mit einigen Schritten zu ihm auf. Nun konnte sich Misugi ein leichtes Schmunzeln nicht mehr verkneifen. „Weil du zu meinem persönlichen Taxifahrer erkoren wurdest.. meinst du den Spaß laß ich mir entgehen?“, antwortete er nun fast schon lachend und trat vor die Tür des Flughafengebäudes. „Was ist nun .. ich warte..?“, fügte er kurz darauf etwas kälter hinzu, woraufhin Stefan nur aufknurrte und mit einem „Ich geh dann mal das Auto holen..“, in eine Richtung verschwand. Bereits wenige Minuten später hielt er vor einem grinsenden Jun, der kurz den Koffer im Kofferraum verstaute und sich dann noch immer grinsend neben Stefan auf dem Beifahrersitz nieder ließ. „Willst du nicht losfahren..?“, fragte er nun nach wenigen Minuten, in denen Stefan nicht mal ansatzweise den Motor angelassen hatte. Dieser knurrte abermals auf, kam dann aber doch den Worten Jun’s nach. Nach ca. einer halben Stunde hielt er vor der Wohnung Jun’s, wartete kurz bis dieser seinen Koffer nach oben gebrachte hatte und sich anschließend wieder neben ihm niederließ. „Dachte schon du wolltest da oben Wurzeln schlagen..“, knurrte Stefan ihm entgegen, woraufhin Jun nur ein weiteres Mal grinste. „Na na.. wer wird denn so ungeduldig sein.. du wirst noch früh genug in den Genuß kommen, von mir übers Spielfeld gejagt zu werden..“, tadelte er ihn und wandte seinen Blick nach vorne auf die Straße. Kurz versank er in Gedanken.. in Gedanken daran, dass er auch gleich Karl gegenüber stehen würde. Unbewußt seufzte er auf und zuckte zusammen, als Stefan ihn mit einem ungewohnt freundlichem „Ist alles ok...?“, ansprach. „Kann Dir doch egal sein...!“, knurrte Jun ihn nun an, woraufhin Stefan seinen Blick wieder auf die Straße wandte und nur mit den Schultern zuckte. Erneut hielt er wenige Minuten später an – diesmal vor dem Stadion. Jun sah ihn kurz an und ließ nur kurz ein noch immer knurrendes „Danke...“, über seine Lippen gleiten, ehe er ausstieg und Stefan weiter fuhr um seinen Wagen zu parken. Kurz blieb Misugi nun vor dem Stadion stehen, eher er hinein lief und gleich die Tribünen betrat, von denen aus Herr Schneider das Training auf dem Platz verfolgte. Kurz verbeugte er sich nun und ließ ein „Da bin ich...“, über seine Lippen gleiten, woraufhin sich der Trainer zu ihm umwandte. „Schön..“, antwortete dieser nun und wandte seinen Blick wieder auf das Spielfeld. „Wo ist Levin?“, fragte er kurz darauf und sah den Co – Trainer über die Schultern hinweg an. Gerade als Jun zu einer Antwort ansetzen wollte, trat dieser nun auf das Spielfeld und sah nur kurz zu den beiden hinauf, ehe er sich den anderen zuwandte und gleich voll ins Training einstieg. Karl, der Stefans Blick auf die Tribüne kurz gefolgt war zuckte sichtlich zusammen, als er die Person wahrnahm, die neben seinem Vater stand. //Er ist wieder da...// hallte es durch seine Gedanken, während er ihn eine Weile lang einfach nur ansah. Herr Schneider musterte seinen Sohn ebenso lang und deutete Jun an, seine Qualitäten als Co – Trainer doch mal unter Beweis zu stellen. Dieser nickte nur und wandte seinen Blick wieder aufs Spielfeld. „Hey Schneider... seid wann bezahlt Bayern seine Spieler für’s Löcher in die Luft starren?“, herrschte er ihn an, woraufhin dieser sichtlich zusammenzuckte. Herr Schneider konnte sich ein Grinsen nicht wirklich gut verkneifen.. auch wenn er nicht die geringste Ahnung davon hatte, was in den letzten Tagen zwischen seinem Sohn und dem jungen Japaner vorgefallen war. Karl seufzte hörbar auf und wandte sich dann doch wieder dem Training zu, auch wenn er es unter den Blicken Jun’s nicht wirklich gebacken kriegte, den Ball auch nur annähernd ins Tor zu befördern. „Sag mal Schneider... willst du uns eigentlich verarschen? Soll das dein Fireshot sein?“, herrschte er ihn erneut an und sprang zur Überraschung des Trainers über die Bande der Tribüne hinweg. Zielstrebig zog er sich seine Jacke aus und lief auf den Kapitän zu, deutete Stefan dabei an, ihm den Ball zu zuspielen. Dieser nickte nach anfänglichem Zögern und begab sich in Position, während Karl Misugi nur verdutzt ansah. „Was hast du vor...?“, fragte er ihn, woraufhin dieser nur ein knurrendes „Dir zeigen, wie man richtig Fußball spielt..“, über seine Lippen gleiten ließ. Noch immer zielstrebig und selbstsicher lief er über das Feld, sah sich nach Stefan und nahm kurze Zeit später den Ball an, den dieser ihn zugespielt hatte, ließ sich auch nicht von einem „Tu’s nicht Misugi...“, abbringen, welches Rudi Schneider ihm zurief. Irritiert sah Karl – Heinz kurz zu seinem Vater auf, ehe er seinen Blick wieder auf Jun lenkte, der gerade zu einem Top Spin ansetzte und diesen auch prompt an einem verdutzen Torwart vorbei im Tor versenkte. Ebenso verdutzt schien Karl darüber zu sein. Kurz drehte sich Misugi zu ihm und ließ ein „So macht man das ... und nun zeig mal ob du dein Geld wert bist..“, über seine Lippen gleiten, ehe er den Platz wieder verließ und sich dabei die Hand auf die Brust legte. //Verdammt.. ich hätte auf den Trainer hören sollten...//, mahnte er sich selbst in Gedanken, bekam er doch das Gefühl, sein Herz würde jeden Moment zerspringen. Kapitel 8: 8 ------------ Erschöpft ließ er sich nun wieder auf der Tribüne nieder und starrte mit gesenktem Kopf eine Weile lang auf den Boden vor sich. Noch immer ruhte seine Hand auf seinem Brustkorb, während er versuchte seinen Atem zu kontrollieren. „Mußte das sein...?“, vernahm er die Stimme des Trainers unmittelbar vor sich, woraufhin Jun nur nickte und seinen Kopf hob. „Scheint nur nichts gebracht zu haben...“, meinte er nun eher feststellend, als sein Blick auf Karl fiel, welcher noch immer regungslos auf dem Platz stand. Stefan war dem jungen Co – Trainer mit seinem Blick gefolgt und schien im ersten Moment auch etwas überrascht darüber zu sein, wieviel Kraft dieser trotz seiner Herzprobleme in den Schuß gelegt hatte. Schnell wandte er seinen Blick wieder zu Karl, der noch immer auf die Tribüne starrte und zu seiner Regung fähig zu sein schien. Erneut folgte er dessen Blick und eine ungeheure Wut machte sich in ihm breit.. eine ungeheure Wut auf eben jenen Co – Trainer, den Karl die ganze Zeit anstarrte.. eben jenen Co – Trainer, der es gewagt hatte einfach hier in Deutschland aufzutauchen und sich zwischen ihn und Karl zu stellen. Bereits vor ein paar Tagen, als er Jun und Karl vor dem Stadion gesehen hatte, war seine Wut auf diesen entstanden.. Schnellen Schrittes ging er nun auf Karl zu und packte diesen grober als er es wollte an den Arm. „Wenn du fertig bist unser Wunderkind anzustarren, würdest du dir dann vielleicht die Güte erweisen und weiter trainieren?“, knurrte er ihn leise an, so daß nur Karl seine Worte hören konnte. Dieser zuckte kurz zusammen und sah ihn flüchtig an. „Nein .. kann ich nicht.. Training für heute beendet..“, meinte er und sah kurz zu seinem Vater auf, der noch immer auf Jun einredete. Kurz zuckte er mit den Schultern und verließ anschließend den Platz in Richtung Umkleide. Jun, der aus den Augenwinkeln gesehen hatte, wie der Kapitän den Platz verlassen hatte, erhob sich und verschwand wortlos von der Tribüne. Herr Schneider seufzte auf und wandte sich wieder seinen Spieler zu, bemerkte mit hochgezogener Augenbraue, dass sein Sohn bereits das Spielfeld verlassen hatte. Kopfschüttelnd ließ er sich nun auf einem der Plätze nieder, nachdem er die anderen dazu angespornt hatte, noch etwas weiter zu trainieren. Jun hingegen war Karl durch die Gänge gefolgt und hatte ihn von hinten gemustert. Noch immer schmerzte es ihn, wenn er an den Kuß vor ein paar Tagen zwischen Karl und Stefan dachte. Karl hingegen schien nicht mal zu merken, dass Jun ihm gefolgt war, so dass er sichtlich zusammen zuckte, als dieser ihm mit einem „Seid wann bestimmst du wann das Training beendet ist!“, anfuhr. Ruckartig drehte er sich zu ihm um und sah ihn direkt an. „Ich dachte.. ich ...“, antwortete er ungewohnt stotternd und fügte gleich ein „Geht’s dir gut?“, hinzu, woraufhin Misugi nur mit den Schultern zuckte. „Und wenn schon.. kann dir doch egal sein...“, antwortete er und wandte Karl wieder den Rücken zu. „Wenn du meinst du brauchst das Training nicht.. bitte meinen Segen hast du.. aber unterschätze die Japaner im morgigen Trainingsspiel nicht...“, fügte er noch hinzu, ehe er Karl einfach stehen ließ und das Stadion wieder verließ. Er wußte inzwischen, dass die japanische Nationalmannschaft bereits in ihrem Hotel war und hatte in dem Moment als er seinen Topspin eingesetzt hatte, eine für ihn vielleicht fatale Entscheidung getroffen. Zielstrebig lenkte er seine Schritte nun in Richtung des Hotels und trat hinein. Tsubasa, Taro, Hikaru und Genzo saßen in der Eingangshalle des Hotels und unterhielten sich über das morgige Spiel. „Na Jungs.. alles klar?“, begrüßte er sie und wurde sofort von einem sichtlich erfreuten Hikaru zu Boden geknuddelt. „Misugi...“, begrüßte nun auch Tsubasa ihm und reichte ihm die Hand, die Misugi kurz drückte, während er sich umsah. „Sagt mal.. sind Katagiri und Mikami in der Nähe...?“, fragte er nun direkt, woraufhin Genzo eine Augenbraue hob. „Willst du uns ausspionieren oder was?“, meinte er sarkastisch, woraufhin Jun ihn skeptisch ansah. „Genzo, ich kenne eure Spielweise bereits und wüßte nicht was ich ausspionieren sollte..“, antworte Jun gelassen und sah nun Hikaru, Tsubasa und Taro an. „Die sind dort hinten in einem der Räume..“, meinte Taro nun und deutete mit dem Kopf in eine Richtung. „Aber sag mal.. was willst du denn von den beiden?“, fügte er gleich darauf hinzu und sah Misugi verdutzt hinterher, der nur mit einem „Das werdet ihr noch früh genug erfahren..“, in die Richtung verschwunden war, in die Taro zuvor gedeutet hatte. Kurz blieb er vor einer der Türen stehen, auf denen etwas stand, was er im ersten Moment nicht lesen konnte, doch hörte er deutlich die Stimme des Trainers hinter der Tür. Selbstsicher klopfte er nun an und trat nach einem „Hai...?“, ebenso selbstsicher ins Zimmer. Beide Trainer sahen ihn nun etwas überrascht an und dann sich gegenseitig. „Misugi.. was führt dich hierher?“, ergriff Herr Mikami nach einer Weile des Schweigens das Wort und deutete ihm an, sich doch zu setzen. „Ich bin hier weil ich sie bitten möchte, mich für das morgige Spiel aufzustellen!“, antwortete Jun auf dessen Frage hin und verbeugte sich kurz, ehe er wieder nach vorne blickte und eine Selbstsicherheit ausstrahlte, die beide von ihm nicht kannten. „Bist du dir sicher...?“, fragte Herr Katagiri nun und musterte ihn eine Weile. „Natürlich.. sonst wäre ich nicht hier..“, antwortete Misugi und sah abwechselnd zwischen beiden hin und her. „Und bitte... ich möchte die ganzen 90 Minuten über Spielen und sagen sie den anderen bitte erst kurz vor Anpfiff etwas...“, fügte er noch hinzu, ehe er sich wieder erhob und erneut verbeugte. „Nun gut..“, ergriff nun wieder Herr Mikami das Wort. „Wenn du es dir wirklich zutraust und dir absolut sicher bist wirst du morgen an Ryo’s Stelle spielen..“, meinte er und sah kurz zu seinem Kollegen, der nur nickte und Misugi dennoch skeptisch musterte. „Arigatou“, kam es nun leise über die Lippen Misugi’s, ehe er sich ein weiteres Mal verbeugte und den Raum wieder verließ. Erneut traf er in der Eingangshalle auf Tsubasa und die anderen, doch lächelte er ihnen diesmal nur kurz zu und verschwand ohne ein weiteres Wort wieder aus dem Hotel. Die anderen Japaner sahen ihm nur verwirrt hinterher und beschlossen anschließend auf ihre jeweiligen Zimmer zu gehen, war es doch recht spät geworden. Am nächsten Morgen wachte Jun Misugi ziemlich früh und äußerst gut gelaunt auf.. endlich würde er wieder auf dem Spielfeld stehen können.. endlich konnte er sein Vorhaben in die Tat umsetzten.. jenes Vorhaben dass er in den letzten Tagen geschmiedet hatte. Schneller als gewohnt duschte er und zog sich sein Trikot mit der Nr. 24 an.. lächelnd betrachtete er sich im Spiegel, ehe er das Haus verließ und sich auf den Weg ins Stadion machte. Dort waren die anderen jungen Japaner bereits am trainieren, als Herr Mikami sie zusammen rief. „Es wird eine kleine Änderung im Team geben... Ryo... du wirst heute nicht spielen...“, erklärte dieser gerade, woraufhin ihn alle nur verwundert ansahen. „Und wer spielt für mich?“, fragte Ishizaki nun sichtlich verwirrt, als hinter ihm ein „Ich...!“, erklang, woraufhin sich alle nur noch irritierter der ihnen wohl bekannten Stimme entgegen drehten. Kapitel 9: 9 ------------ Noch immer verwundert starrten alle einfach nur in die Richtung, aus der sie vor wenigen Minuten ein deutliches „Ich“, vernommen hatten. „Müßtest du nicht eigentlich auf der anderen Seite stehen?“, ergriff nun Genzo als erster wieder das Wort und sah auch prompt auf die gegenüberliegende Seite des Spielfeldes, wo der FC Bayern München gerade auf eben jenes Spielfeld trat. Entschlossen schüttelte Misugi den Kopf, während er ebenfalls kurz in die Richtung sah. „Ich weiß was ich tue Jungs.. und nun laßt uns denen mal zeigen, wie man richtig Fußball spielt..“, antwortete er und warf einen kurzen Blick auf die beiden Trainer, welche nur nickten. Kurz warf Misugi nun einen Blick auf die Uhr.. gleich würde das Spiel beginnen.. gleich würde er dem Menschen gegenüber stehen, den er am meisten liebte.. und dem, den er von Grund auf verabscheute, seitdem er ihn das erste Mal gesehen hatte. Kurz traf sein Blick den von Karl, der etwas irritiert darüber zu sein schien, Jun auf der anderen Seite des Platzes wieder zu finden. Kurz sah Jun ihn nun an, ehe er sich zum Trainer umwandte. „Ich bin gleich wieder da...“, murmelte er nur kurz, ehe er einmal quer über das Spielfeld lief – direkt auf Herrn Schneider zu. „Kann ich Sie mal 5 Minuten sprechen... unter 4 Augen...?“, fragte er nun mit Blick auf Karl und Stefan, woraufhin sein eigentlicher Chef nur nickte. Er folgte dem Co – Trainer vor die Umkleiden, wo sich dieser an eine Wand lehnte. „Sicherlich haben Sie schon gemerkt, dass ich heute auf der vermutlich falschen Seite stehe...“, begann er, woraufhin Herr Schneider ein weiteres Mal nickte, es jedoch vorzog zu schweigen.. wollte er sich doch erst einmal anhören, was er junge Japaner zu sagen hatte. Dieser sah ihn nun direkt an und seufzte dennoch kurz auf. „Ich weiß, dass dies eigentlich auch nicht hierher gehört.. es dürfte ihnen nicht entgangen sein, dass ich eine gewisse Zuneigung zu ihrem Sohn entwickelt habe.. aber dennoch ist in den letzten Tagen etwas geschehen, was ich hier nicht näher erläutern möchte, aber was mich dennoch dazu veranlaßt hat, für das heutige Spiel die Seiten zu wechseln. Ich werde die Arbeit bei ihnen natürlich nicht vernachlässigen und dies heutige Spiel wird der Abschluß meiner Karriere sein..“, erklärte er weiter und sah ihm noch immer direkt an. Unfähig etwas zu sagen über das ,was der junge Japaner ihm gerade offenbarte, schwieg er einen Moment und sah sein Gegenüber im ersten Moment etwas perplex an, ehe sich ein Lächeln über seine Lippen schlich. „Ich bin davon überzeugt, dass du das Richtige tust und auch weißt, was das richtige ist..“, antwortete Herr Schneider nun und musterte Jun abermals. „Also dann bis morgen... und viel Glück...“, meinte er nun und streckte Jun die Hand hin, die dieser etwas irritiert ergriff, als ein „Zeig Karl und Stefan mal, wie man wirklich Fussball spielt...“!, die Lippen seines Gegenübers verließ. Leicht nickte Jun und sah ihm hinterher, als dieser nun wieder die Gänge verließ. Kurz seufzte Jun nun auf und versank etwas in Gedanken.. in Gedanken an jenes Gespräch, was ihn dazu veranlaßt hatte, überhaupt zu den beiden japanischen Trainern zu gehen. ~ Flashback ~ Langsam war er die Strasse entlang geschlichen nachdem er das Stadion verlassen hatte, als ihn eine wohlbekannte Stimme aus seinen Gedanken riß. „Glaubst du wirklich, dass du Karl mit so einem langweiligen Schuß beeindrucken konntest...?“, fragte eben jene Stimme, die keinem anderen gehörte als Stefan Levin... Kurz musterte dieser Jun, war sich durchaus bewußt, dass dessen Schuß alles andere als langweilig gewesen war.. dass er durchaus mit ihm mithalten konnte. Etwas verdutzt über die plötzliche Ansprache war Jun stehen geblieben und verdrehte nur kurz etwas genervt die Augen, als sein Blick auf Stefan fiel. „Wie kommst du darauf, dass ich Karl beeindrucken will?“, fragte er nun und blieb gegen seinen eigentlichen Willen stehen. Stefan sah ihn schmunzelnd an und ging einige Schritte auf ihn zu. „Glaubst du wirklich ich bin so blöd und merke nicht, wie nervös du ihn Karl’s Gegenwart wirkst...?“, fragte er nun, woraufhin Jun nun leicht zusammen zuckte, hatte Stefan mit seinen Worten doch genau ins Schwarze getroffen. Leicht wich er nun zurück, als Stefan erneut auf ihn zu schritt, kam jedoch nicht sonderlich weit, da er bereits wenige Meter später an einer Hauswand stand. „Hör zu Kleiner.. ich mach dir einen Vorschlag und ich mach ihn dir auch nur einmal...“, vernahm er nun die Stimme Stefan’s direkt neben seinem Ohr. Jun wandte seinen Blick von ihm ab und hob dennoch eine Augenbraue. „Du ? Mir einen Vorschlag? Und was sollte das für einer sein?“, fragte er nun und sah kurz die Straße hinab. „Du wirst morgen spielen...“, antwortete Stefan nun und grinst ihn fast schon hinterhältig an. Noch immer sah Jun ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Sieh es als eine Art Wettkampf.. du auf der Seite der Japaner und ich wie üblich bei den Bayern.. gewinnst du, unterlasse ich alle weiteren Flirtversuche bei Karl und er wird ganz dir gehören.. aber gewinne ich..“, meinte Stefan nun und Jun sah ihm an, wie erst es ihm war. „... gewinne ich... wirst du dich von Schneider zurückziehen und noch nach dem Spiel deinen Job kündigen, deine Koffer packen und aus dem Leben Karls und somit aus Deutschland verschwinden...!“, fuhr Stefan nun unbeeindruckt fort und sah den jungen Japaner dabei schon fast abfällig an. Dieser zögerte und nickte dann leicht, streckte dem Schweden eine Hand hin. „Abgemacht... der Deal gilt!“ ~ Flashback Ende ~ Seufzend schüttelte Jun den Kopf und stieß sich von der Wand an, schlich langsam wieder ins Stadion.. kurz ließ er seinen Blick nun zu Karl und musterte diesen, kam jedoch nicht mehr weiter darüber nachzudenken, als der Schiedsrichter das Spiel anpfiff.... Kapitel 10: 10 -------------- Minuten später stand er auch bereits Stefan gegenüber, der ihn grinsend ansah. „Toll zu sehen, dass du nicht kneifst...“, hauchte ihm dieser schon fast entgegen, woraufhin Jun nur mit den Schultern zuckte. „Bild dir bloss nicht ein, dass ich es deinetwegen tue...“, antwortete er nur und warf einen kurzen Blick auf Karl, der noch immer sichtlich irritiert darüber zu sein schien, Misugi auf dem Feld und nicht auf der Trainerbank wieder zu finden. Misugi wandte seinen Blick wieder von ihm ab und sah Tsubasa an, der gemeinsam mit Taro den Anstoß übernahm. Kurz nickte er ihm zu, als Zeichen dafür, dass alles in Ordnung war, ehe er sich auch schon in die gegnerische Hälfte begab, ohne Stefan noch einmal angesehen zu haben. Einige Sekunden lang hatte ihm Stefan einfach nur hinterher gesehen, ehe er sich zu Karl gesellte und kurz mit diesem über Jun redete, dabei jedoch nicht gerade feinfühlig zu sein schien, denn Karl funkelte ihn nur kurz an und lief gleich darauf direkt auf Taro und Tsubasa zu, um diese von dem Ball zu trennen. Misugi beobachtete ihn und hielt sich dennoch etwas im Hintergrund. Kurz glitt seine linke Hand in die Hosentasche, befand sich doch darin die Kündigung an Herrn Schneider.. welche er vor dem Spiel noch geschrieben hatte.. für den Fall, dass er tatsächlich gegen Stefan verlieren sollte. Nach etlichen Minuten, in denen er fast regungslos auf dem Platz gestanden hatte, setzte er sich nun endlich in Bewegung. „Hey Tsubasa....!“, rief er ihm nur kurz zu. Dieser verstand sofort und paßte den Ball anstatt zu Misaki rüber auf die andere Seite zu Misugi.. Schnell nahm Misugi den Ball mit der Brust an und rannte auch sofort auf das deutsche Tor zu. Etwas verdutzt darüber, dass Tsubasa den Ball nicht wie sonst auf Misaki gepaßt hatte sah auch Stefan ihm kurz hinterher, ehe er ihm hinterher sprintete. „Vergiss ja unsere Abmachung nicht...!“, zischte er ihm ins Ohr, während er versuchte ihm den Ball abzunehmen. Für einen kurzen Moment konnte sich Misugi ein Auflachen nicht verkneifen. „Keine Sorge.. habe ich nicht!“, knurrte er nur, ehe er mit einer geschickten Drehung um Stefan herum dribbelte und weiterhin aufs Tor zulief. Kurz sah er zu Taro, doch da dieser gedeckt wurde, wandte er seinen Blick zu Tsubasa. Blitzschnell spielte er den Ball wieder zurück zu Tsubasa, der diesen auch prompt mit seinem Topspin im Tor versenkte. Jubelnd rannte er auf Jun und knuffte ihn in die Seite. „Super Paß...“, meinte er und strahlte ihn förmlich an. Jun jedoch nickte nur und versuchte sich den Schmerz in seiner Brust nicht anmerken zu lassen. //Verdammt.. es ist doch erst die erste Halbzeit.. ich darf nicht aufgeben!// hallte es durch seine Gedanken. „Jun... ist alles in Ordnung...?“, riß ihn Tsubasa nun erneut aus seinen Gedanken. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen, nickte aber. „Ja klar.. mir geht’s bestens..“, antwortete er und wandte sich schnell vom Tsubasa ab, damit dieser nicht sah, dass eigentlich das Gegenteil der Fall war. Etwas verwirrt sah Tsubasa ihm hinterher, als kurz darauf ein weiteres Mal das Spiel angepfiffen wurde, Bereits wenige Minuten nach jenem Angriff konnte sich Karl von seinen Verteidigern befreien und mit seinem Fire - Shot den Ausgleich erzielen. In der Halbzeitpause saß Jun mit gesenktem Kopf auf einer der Bänke und starrte vor sich hin. Noch immer ging es ihm nicht durch den wie er sich hatte von Stefan überreden lassen können. Langsam erhob er sich nun wieder, als auch die zweite Halbzeit angepfiffen wurde. Stefan und Jun schenkten sich nichts, kämpfen beide verbissen um jeden Ball, ehe Stefan einige Minuten vor Ende der Halbzeit den Ball im Tor versenkte, ohne das Genzo hatte reagieren können. Fassungslos starrte Jun auf das Tor, ließ eine Hand in seine Hosentasche gleiten, umklammere die Kündigung, als auch schon Stefan hinter ihm stand. „Ich hoffe du hälst dich dran...“, knurrte er ihm ins Ohr, woraufhin Jun sichtlich zusammenzuckte. Kurz blieb er stehen, ehe er sich umdrehte und ihm die besagte Kündigung in die Hand drückte. „Für den Trainer...“, meinte er nur, ehe er sich wieder von ihm abwandte und ohne ein weiteres Wort zu verlieren das Stadion verließ. //Ich habe tatsächlich verloren......//, hallte es dabei immer und immer wieder durch seine Gedanken. Kapitel 11: 11 -------------- Etwas irritiert hatten ihm beiden Mannschaften nachgesehen, als Jun so plötzlich das Stadion verließ. „Jun? Warte...“, rief ihm Hikaru hinterher, wollte er doch wissen warum dieser nun so schnell das Stadion verließ... aber vor allem interessierte es ihn, was er Stefan in die Hand gedrückt hatte. Dieser hatte ihm ebenso verwirrt hinterher gesehen.. hatte er doch nicht damit gerechnet, dass Jun seiner Bitte tatsächlich nachkommen würde. Kurz zuckte er nun dennoch nur mit den Schultern, ehe er sich abwandte und auf den Trainer zu schritt, ihm wortlos die Kündigung Jun’s in die Hand drückte und anschließend Karl mit sich zog. „Ich muß mit dir reden...“, meinte er nur, woraufhin Karl ihn etwas verdutzt ansah, ihm jedoch folgte. Stefan drängte ihn in eine der Umkleiden, von denen er wußte, dass sie ungenutzt war und dass sie auch so schnell keiner nutzen würde. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, drückte er Karl auch schon an die nächste Wand. Etwas perplex sah dieser ihn nun an. „Was soll das werden Stef...?“, fragte er und hob leicht eine Augenbraue. Der Angesprochene lächelte nur kurz und brachte Karl zum Schweigen, indem er seine Lippen auf die seines Gegenübers legte. Gleichzeitig ließ er eine Hand unter das Trikot seines Kapitän’s wandern, strich mit den Fingerspitzen über dessen Brustwarzen hinweg. Unbewusst und ohne das er es wirklich wollte, keuchte Karl in den Kuß hinein. „Stef...“, kam es nur murmelnd über seine Lippen, ehe er die Zunge seines Gegenübers auf seinen Lippen spürte. Sanft leckte er darüber hinweg, bettelte so um Einlaß, den ihm Karl nach kurzem Zögern gewährte. Was hatte er schon zu verlieren.. Jun haßte ihn sowieso.. Jun war weg... ohne das Karl wirklich wußte warum.. Abermals ließ er nun ein Keuchen über seine Lippen gleiten, als Stefan sich seinen Hals entlang küßte, dabei noch immer über seine Brustwarzen hinweg strich. „Entspann dich...!“, hauchte er ihm ins Ohr, ehe er ihm das Trikot etwas hoch schob und sanft über seine Bauchmuskeln hinweg strich. Kurz tauchte erneut Jun in den Gedanken Karl’s auf, doch verdrängte er diese gleich wieder .. zu schön waren die Berührungen, die Stefan ihm zufügte.. zu schön war das Gefühl, was diese in ihm auslösten. Auch wenn er sich fast sicher war, dass er Jun mehr liebte, als er Stefan jemals lieben würde können, drängte er sich ihm nun entgegen, verwickelte ihn abermals in ein heißes Zungenspiel. Etwas überrascht darüber, dass Karl ihm nun doch entgegen kam, ließ er seine Hand wieder über dessen Brust hinweg gleiten. Kurz löste er sich vom ihm, um ihm das Trikot abzustreifen, ehe er abermals die Lippen desjenigen mit den seinen verschloß, den er so sehr liebte und begehrte. Erneut löste er sich vom ihm, glitt an seinem Hals hinunter. Karl schloß seine Augen für einen Moment lang, öffnete sie jedoch sogleich wieder, als Jun vor seinem geistigen Auge erschien. Kurz sah er zu Stefan hinunter, der inzwischen abermals kleine Küsse auf den Oberkörper seines Gegenüber’s hauchte, ihm ein weiteres Stöhnen entlockte. Langsam leckte Stefan nun mit seiner Zunge die Form von Karl’s Schlüsselbeinen nach, haucht kleine Küsse auf seine Schultern. Kurz sah er zu ihm auf, lächelte bei de erregten Blick seines Liebsten, ehe er sich wieder seinem Oberkörper zuwandte. Erneut leckte er über die Schlüsselbeine, hinab zu seinen Brustwarzen.. sanft strich er mit der Zungenspitze darüber hinab, entlockte dem Älteren so ein leises Stöhnen. Ebenso langsam und sanft ließ er seine Hände nun über Karl’s Körper gleiten, malte mit den Finger jeden einzelnen Bauchmuskel nach, während er eine Hand in den Schritt Karl’s gleiten ließ. Kurz strich er durch den Stoff über sein Glied hinweg, nur um seine Hand kurz darauf wieder fortzuziehen. Fast schon schmollend sah Karl ihn nun wieder an, ehe er ihn zu sich hochzog und ihn in einen leidenschaftlichen Zungenkuß verwickelte. Leicht leckte er über die Lippen Stefan’s hinweg, während er ihn gleichzeitig etwas von sich drückte, ohne den Kuß zu lösen, ließ dabei eine Hand in dessen Schritt gleiten. Überrascht keuchte Stefan in den Kuß hinein, öffnete seine Lippen ein wenig und drang mit seiner Zunge in die Mundhöhle des anderen ein, erforschte diese schon fast sehnsüchtig. Karl jedoch löste sich nach einiger Zeit von ihm und sah ihn an, während er sich langsam an der Wand hinab gleiten ließ. Überrascht sah Stefan ihn erneut an, ließ ein leises „Was hast du vor...?“, über seine Lippen gleiten, woraufhin Karl ihn nur schmunzelnd ansah. Langsam strich er nun über den Hosenbund Stefan’s hinweg, um ihm die Hose wenige Minuten später ruckartig und dennoch vorsichtig nach unten zu ziehen. Mit einem erneuten Schmunzeln ließ er sie neben sich auf den Boden gleiten und gleich darauf die Shorts Stefan’s folgen. Er hauchte einen leichten Kuß auf Stefans erregtes Glied, strich mit seinen Fingerspitzen zärtlich über die Spitze und hörte mit Genugtuung, wie Stefan aufkeuchte und sich ihm entgegen drückte. Karl lächelte, legte seine Hände auf Stefans Oberschenkel und beugte sich erneut über die mächtige Erektion seines Freundes. Vorsichtig und vor allem fast schon zärtlich leckte er über die Spitze, fuhr mit seiner Zunge den ganzen Schaft entlang und hauchte anschließend seinen heißen Atem auf das bebende Glied.. Stefan hatte sich mit den Händen an der Wand abgestützt und stöhnte laut auf. Es war zu schön, wie Karl sich so begehrlich mit seiner Erektion beschäftigte... am liebsten hätte er ja auch seine Hände in Karl’s Haaren festgekrallt, aber er wollte sich auf alle Fälle irgendwie beherrschen.. auch, wenn das nur schwer ging... denn Karl begann langsam die Spitze von Stefans Glied in sich aufzunehmen und langsam daran zu saugen. Eine Hand löste er von seinem Oberschenkel und faßte vorsichtig nach dem Schaft der Erektion und begann seine Hand langsam auf und ab zu bewegen. Stefans Konzentration hingegen war nur mehr auf einen Punkt gerichtet.. Er nahm nichts mehr außer dem Stürmer wahr, welcher zwischen seinen Beinen kniete und so verflucht langsam an seiner Erektion saugte und dazu noch die Hand ebenso langsam bewegte. Er spürte genau, wie Karl vorsichtig über die Spitze leckte, sie zärtlich liebkoste und mit der Zunge umspielte. Seine Hand bewegte er noch immer im selben Rhythmus... Er veränderte sich nicht... Es war ein langsames auf... und ab... auf.. und ab... Hin und wieder verübte er etwas mehr Druck auf das erregte Glied und teilweise strich er so hauchzart den Schaft entlang.. Stefan wurde schon ganz wahnsinnig. Sein Stöhnen wurde immer lauter, das Verlangen Karl gegen sich zu pressen immer stärker.. Doch er versuchte es zu verhindern. Zu erregend war das Gefühl, dem Stümer ausgeliefert zu sein... Allerdings spürte er auch, dass sein Orgasmus nicht mehr lange auf sich warten ließ... Kurz sah Karl zu ihm auf und hielt mit seinen Berührungen inne. „Soll ich aufhören...?“, fragte er heiser und fast schon flüsternd, erntete dafür nur einen flehenden Blick seines Liebsten. Erneut leckte Karl ein weiteres Mal über die Erektion Stefan‘s hinweg, ehe er sich von ihm löste und sich wieder nach oben zog. Erneut verwickelte er ihn in einen heißen Zungenkuß, bettelte mit seiner Zunge um Einlaß. Nur zu gerne kam Stefan dieser Bitte nach, umspielte die Zunge Karl mit der seinigen und biß ihn kurz zärtlich in die Unterlippe, drängte sich dabei erneut an dessen Unterleib. „Nimm mich...“, hauchte er ihm entgegen, in der Hoffnung, Karl käme seinen Wunsch nach und würde dadurch auch endlich Jun vergessen. Kurz zögerte Karl nun, zuckte dann aber dennoch nur ungesehen mit den Schulter und drückte Stefan auf eine der Bänke und gleichzeitig seine Beine etwas auseinander. „Wir.. haben aber kein Gleitmittel...?“, meinte er mehr feststellend als alles andere, ehe er einen Finger anfeuchtete und langsam und mit einer gewissen Zärtlichkeit in ihn eindrang. Überrascht und keuchend riß Stefan seine Augen auf, ehe er den Kopf schüttelte. Langsam entspannte er sich wieder, als Karl seinen Finger ihn ihm bewegte und keuchte abermals auf, als sein Liebster weitere Finger hinzu zog. Langsam bewegte er jene Finger in seinem Gegenüber, beobachtete dabei genaustens dessen Reaktionen. Stefan schloss seine Augen und genoß es, drängte sich Karl’s Fingern entgegen und stöhnte überrascht auf, als dieser jene Finger durch sein steifes Glied ersetzte. Langsam setzte sich Stefan etwas auf, schlang seine Arme um Karl’s Hals. Vorsichtig bewegte sich Karl ihn ihm. Hielt sich dabei an dessen Hüften fest.. immer und immer wieder stieß er zu, entlockte sich selbst und Stefan ein heiseres Stöhnen. Sanft umfaßte er mit einer Hand das Glied des Stürmer, massierte es zusätzlich. Abermals konnte Stefan ein Aufkeuchen nicht unterdrücken, drückte sich Karl immer wieder entgegen. Dieser spürte wie sehr er sich danach gesehnt hatte, von jemandem berührt zu werden.. jemandem nahe zu sein.. auch wenn ihm wieder einmal bewußt wurde, dass es Jun war, nach dem er sich sehnte.. den er küssen und berühren wollte. Leicht biß er sich auf die Lippen, ehe er sich weiterhin in Stefan bewegte, gleichzeitig seine Hand an dessen Glied auf und ab gleiten ließ. Stefan schloß seine Augen und genoß Karl’s Berührungen mehr als alles andere auf der Welt, keuchte ein weiteres Mal auf, als er sich einige Augenblicke später in dessen Hand ergoß. Karl zuckte leicht zusammen, als sich um sein Glied herum alles zusammen zog und ergoß sich mit einem heiseren „Stef...“, in dem Stürmer. Langsam ließ er sich auf ihn fallen und genoß eine Weile lang die Wärme, die von Stefan ausging.. nichtsahnend, dass draußen vor der Tür eine Person stand ~ entsetzt und mit Tränen in den Augen die Hand vor den Mund geschlagen hatte, um nicht aufzuschluchzen... Kapitel 12: 12 -------------- Etliche Minuten lang hatte der junge Japaner einfach nur vor der Tür gestanden, sich die Hand auf den Mund gepreßt. Eigentlich hatte er noch mal mit Karl reden wollen, hatte ihm die Gründe für seinen Weggang erklären wollen.. doch als er nun mit eigenen Ohren hörte, wie Karl und Stefan miteinander schliefen.. wußte er, dass er verloren hatte.. dass er den Menschen, den er so sehr liebte an jemand anderes verloren hatte... nichtsahnend, was Karl wirklich für ihn empfand. Abrupt drehte er sich um und lief davon, als er die Stimmen von Tsubasa und Hikaru vernahm. „Irgendwo hier muß Jun doch sein...“, erklang die Stimme Tsubasa‘s, die auch Karl und Stefan etwas hoch schrecken ließ. Blitzschnell zogen sich beide wieder an und verließen die Kabine, trafen draußen wie erwartet auf Hikaru und Tsubasa. „Was macht ihr hier?“, fragte Tsubasa auch gleich direkt und musterte die beiden kurz, hob leicht eine Augenbraue. Gerade als Stefan nun zu einer Antwort ansetzten wollte, fiel ihm Hikaru ins Wort. „Ihr habt nicht zufällig Jun gesehen, oder?“, fragte er nun, worauf Karl merklich zusammen zuckte und Stefan sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, bei dem Gedanken daran, dass Jun sie evtl. gehört hatte. Leicht schüttelte er jedoch kurz darauf den Kopf, nachdem er das Grinsen wieder hatte verschwinden lassen. „Nein... sollten wir?“, fragte er ruhig und dennoch kalt wie immer, ehe er an Tsubasa und Hikaru vorbei ging und Karl über die Schultern hinweg ansah. „Was ist.. kommst du noch mit unseren Sieg feiern oder willst du hier Wurzeln schlagen..?“, fragte er, woraufhin Karl nur nickte, sich aber dennoch nicht wirklich von der Stelle bewegte . Leicht hob Stefan eine Augenbraue und ergriff nun dessen Hand, zog ihn einfach hinter sich her. Verdutzt sahen die beiden Japaner dem ungewöhnlichen Pärchen hinterher, ehe Tsubasa’s Blick auf die geöffnete Kabinentür fiel. „Denkst du was ich denke...?“, fragte er und sah Hikaru wieder an. Dieser schien im ersten Moment etwas irritiert, wußte nicht recht, worauf Tsubasa hinaus wollte und gab diesem auch gleich mit einem verwirrten „Häää?“, zum Ausdruck. Leicht hob Tsubasa eine Augenbraue und schlug Hikaru kurz und leicht vor die Stirn. „Na denk mal nach.. Stefan und Karl.. zusammen in der Umkleide.. ich glaube kaum, dass sie da Karten gespielt haben...!“, erwiderte er nun etwas sarkastisch, woraufhin Hikaru ihn etwas entsetzt ansah und kurz darauf aufknurrte. „Wenn ich den in die Finger kriege...?!“, murmelte er in sich rein, sodass Tsubasa ihn einen Moment lang ansah. „Komm.. laß und Jun suchen gehen...?“, meinte er nach einer Weile und legte Hikaru eine Hand auf die Schulter. Dieser nickte nur kurz und schlich anschließend neben seinen Kapitän her. Währenddessen saß ein anderer Japaner irgendwo in einem der zahlreichen Parks und wußte weder ein noch aus. Er hatte verloren.. er hatte wirklich alles verloren, was ihm lieb gewesen war.. sein letztes offizielles Spiel, auch wenn er noch keinem gesagt hatte, dass dies wirklich sein letztes Spiel gewesen war. Seufzend stützte er den Kopf auf die Hände, als wieder einmal der blonde deutsche Stürmer in seinen Gedanken auftauchte. Deutlich hatte er dessen Stimme in der Kabine vernommen.. deutlich hatte er das unüberhörbare Stöhnen von beiden vernommen.. jenes Stöhnen, dass sein Herz endgültig gebrochen hatte. Leicht zuckte er wenige Minuten später zusammen, als sein Handy sich durch ein leichtes Vibrieren bemerkbar machte. Kurz zögerte er, meldete sich dann aber doch mit einem leisen „Misugi...!“, hielt das Handy jedoch gleich wieder einige Meter von seinem Ohr weg, als er die wütende Stimme des deutschen Trainer’s vernahm. „Jun Misugi.. wenn du nicht sofort dein Hinterteil in mein Büro bewegst, kannst du was erleben...!“ Kurz schluckte Jun, als ihm dadurch bewußt wurde, daß dieser so eben die Kündigung gelesen haben mußte. „Ich .. ähm... ok..!“, gab er resigniert seufzend nach, hatte er doch inzwischen gemerkt, dass man einem Rudi Schneider lieber nicht widersprechen sollte. Langsam erhob er sich und trottete wieder zurück in Richtung Stadion, stand etwa eine halbe Stunde später vor dem Büro eben jenes deutschen Trainers. Abermals seufzte er kurz auf, ehe er anklopfte und nach einem flüchtigen „Herein..“, in das Zimmer trat. Rudi Schneider sah auf und erhob sich gleich, als der junge Japaner eintrat, hielt ihm die Kündigung entgegen. „Kannst du mir mal verraten, was das ist...?“, fragte er gleich und klang nicht gerade erfreut. Jun sah ihn an und zuckte nur kurz mit den Schultern, erwiderte ein kurzes „Meine Kündigung...!“ Leicht verdrehte der Trainer nun die Augen. „Hälst du mich für blöd? Das hab ich auch gelesen...!“, antwortete er erst und fügte gleich ein „Verrätst du mir auch den Grund für deine plötzliche Wandlung?“, hinzu. Kurz seufzte Jun auf, sollte er ihm wirklich von der Wette erzählen.. von dieser albernen Wette, die er mit Stefan abgeschlossen hatte. „Ich.. hab meine Gründe!“, antwortete er nun knapp und wandte seinen Blick von seinem Gegenüber ab. Dieser hob leicht eine Augenbraue und schien sichtlich irritiert. „Hattest du nicht gestern noch gesagt, dass du nicht noch mal die Fliege machen willst.. dass du deiner Aufgabe als Co – Trainer gewissenhaft nachgehen willst?“, fragte er nun und musterte Jun leicht. Leicht zuckte der junge Japaner mit den Schultern.. „Ja.. das was gestern..!“, antwortete er nun. „Da hab ich auch nicht verloren..!“, fügte er murmelnd hinzu, was Herr Schneider nur noch verwirrter werden ließ, als er es eh schon war. „Würdest du mir bitte mal erklären, was du damit meinst?“, fragte er nun, woraufhin Jun leicht zusammen zuckte, als ihm bewußt wurde, dass Herr Schneider seine Worte doch vernommen hatte. Langsam schüttelte er den Kopf und wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als es an der Tür klopfte und Karl – Heinz den Kopf zur Tür herein steckte. „Vater.. kann ich...?“, setzte er an und brach ab, als sein Blick auf den jungen Japaner fiel. Sofort kamen ihm die vergangenen Geschehnisse mit Stefan ins Gedächtnis. „Oh.. du bist beschäftigt.. dann stör ich wohl eher?“, fragte er nun und wandte seinen Blick – so schwer es ihm in diesem Moment auch viel – von Jun ab zu seinem Vater. Abrupt erhob sich Jun nun und schüttelte den Kopf. „Bleib nur.. ich geh... packen...!“, meinte er leise, nickte Rudi Schneider kurz zu, vermied es Karl anzusehen und verschwand aus dem Raum, schloß die Tür hinter sich. Karl sah ihm verdutzt hinterher. //Packen... wieso zur Hölle will er denn packen...? // hallte es immer und immer wieder durch seine Gedanken..... Kapitel 13: ------------ Mehr als nur irritiert starrte Karl noch immer auf die Tür, durch die Jun verschwunden war, ehe er sich langsam und fast wie in Zeitlupe zu seinem Vater umdrehte. „Was meint er mit... er geht packen?“, fragte er nun auch direkt und ließ sich in einem der Sessel nieder, sah seinen Vater direkt an. „Er hat gekündigt...!“, antwortete dieser nun auch direkt.. sah er doch keinen Grund, warum er seinem Sohn nicht die Wahrheit sagen sollte, auch wenn er noch immer nicht wußte, was zwischen den beiden vorgefallen war.. sich nicht mal sicher war, ob er das überhaupt wissen wollte. „Er hat was....?“, riß ihn Karl wieder aus seinen Gedanken und sprang erneut auf. „Er kann doch nicht einfach kündigen...!“, rief er nun aufgebracht, fügte gleich darauf ein „Wie kannst du ihn einfach so gehen lassen...!“, hinzu. „Siehst du doch, dass er es kann...!“, antwortete Rudi Schneider nach einer Weile seelenruhig und lehnte sich in seinem Sessel etwa zurück. „Außerdem ist er alt genug, und wird wissen, was er tut.. was nicht heißt, dass ich genau das gut heiße.. er wäre eine Bereicherung für unser Team gewesen, aber er hat sich nun mal dagegen entschieden.. daran werde weder ich etwas ändern können.. noch wirst du es tun können!“, fuhr er nun fort und musterte seinen Sohn eingehend. „Das werden wir ja noch sehen...!“, knurrte dieser nun auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro seines Vater, hatte dabei völlig vergessen, warum er eigentlich mit ihm hatte reden wollen. Der deutsche Trainer sah ihm nun verdutzt hinterher, zuckte anschließend nur kurz mit den Schultern und widmete sich wieder seiner eigentlich Arbeit. Währenddessen liefen Tsubasa und Hikaru noch immer ziemlich planlos durch die Gegend.. zumal sie sich in Deutschland eh nicht wirklich auskannten und sich auch prompt verliefen. Tsubasa blieb stehen und sah sich kurz um, ehe er seinen Blick zu seinem Teamkollegen wandte. „Sag mal... hast du dein Handy dabei?“, fragte er und ließ seinen Blick erneut etwas schweifen. „Ähm ja... sicher.. hab ich doch immer...warum?“, fragte Hikaru nun und holte es auch sogleich aus seiner Hosentasche. „Wie wäre es, wenn du es dann auch benutzt und Jun anrufst... sonst stehen wir hier morgen noch und wissen nicht wohin...!“, schlug Tsubasa nun vor, woraufhin sich Hikaru nun selbst vor die Stirn schlug. „Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?“, fragte er nun und wählte auch gleich die Nummer seines besten Freundes.. seiner großen Liebe. Etliche Minuten lang ließ er es klingeln und wollte gerade wieder auflegen, als am anderen Ende ein leises „Jaa...?“, erklang. „Jun!“, antwortete Hikaru nun auch gleich sichtlich erfreut und schaute etwas irritiert, als dieser am anderen Ende der Leitung nur ein „Ich weiß, dass ich so heiße Hikaru..!“, über seine Lippen gleiten ließ. Noch immer sichtlich irritiert schwieg Hikaru nun eine Weile, zuckte leicht zusammen, als erneut die Stimme Jun’s erklang. „Du hast mich sicherlich nicht angerufen, um mir zu sagen, wie ich heiße, oder?“, fragte er nun und hob leicht eine Augenbraue hoch. „Ähm nee...“, begann Hikaru nun erst und sah erneut zu Tsubasa. „Also.. Tsubasa und ich ... wir bräuchten mal deine Hilfe...!“, fuhr er nun etwas kleinlaut vor und konnte sich das grinsende Gesicht seines besten Freundes förmlich vorstellen, auch wenn dieser gerade alles andere tat als das. „Hilfe...? Wobei?“, fragte er japanische Stürmer nach und ließ sich auf einem kleinen Mauervorsprung nieder.. „Naja.. also.. wir haben dich gesucht und naja.. wir haben uns ... verlaufen....?!“, fuhr er nun noch immer etwas kleinlaut fort und hielt das Handy etwas weiter vom Ohr weg, als er seinen besten Freund am anderen Ende der Leitung lauthals lachen hörte. „Wo genau seit ihr denn?“, fragte er nun, nachdem er sich weder etwas beruhigt hatte. Kurz sah Hikaru sich um und erklärte Jun, was er sah, woraufhin dieser nickte. „Bleibt am besten da, wo ihr seid.. ich bin gleich da..“, antwortete er nun und konnte sich ein Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen. Bereits wenige Minuten später stand er seinen beiden Freunden gegenüber und stützte sich leicht mit einem Arm auf Hikaru’s Schultern ab. „Sagt mal...“, fragte er nun und grinste noch immer leicht. „Warum habt ihr mich angerufen und seid nicht einfach dort an den Taxistand gegangen...?“, fuhr er fort und deutete einige Meter die Straße runter. Etwas irritiert sahen die beiden nun die Straße hinunter und schienen fast etwas verlegen, erwiderten jedoch nichts auf die Worte des jungen Japaners. „Nun kommt... !“, riß sie Jun wieder aus ihren Gedanken.. „Ich bring‘ euch ins Hotel zurück...“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, setzte er sich auch schon in Bewegung, woraufhin ihm die beiden anderen langsam folgten. „Darf ich dich mal was fragen, Jun?“, ergriff nun Hikaru das Wort, nachdem er gemeinsam mit Tsubasa zu ihm aufgeschlossen hatte. „Natürlich Hikaru..!“, antwortete dieser, und lächelte kurz, ließ es jedoch gleich wieder verschwinden, konnte er sich doch denken, was Hikaru ihn fragen wollte. „Also.. wegen vorhin...“, begann dieser auch gleich und musterte Jun leicht von der Seite, stellte wieder einmal fest, wie sehr er ihm doch fehlte, wie sehr er ihn liebte.. „Also.. wir haben uns gefragt, warum du so plötzlich verschwunden bist, und was du Levin da in die Hand gedrückt hast...!“, fuhr er nun fort und sah kurz fast schon Hilfe suchend zu Tsubasa. „Meine Kündigung...!“, antwortete Jun nun gerade heraus und vermied es dennoch, einen von beiden anzusehen. Etwas irritiert hoben die beiden japanischen Stürmer nun zeitgleich eine Augenbraue. „Deine Kündigung...?“, fragte Tsubasa nun nach. „Willst du denn gar nicht mehr als Co – Trainer arbeiten?“ Jun seufzte kurz auf und zuckte nur leicht mit den Schultern. „Ist doch egal, was ich will oder was nicht... interessiert doch eh keinen...!“, murmelte er nun leise und blieb stehen, als sie vor dem Hotel angekommen waren. Wortlos deutete er nur darauf und wollte sich gleich wieder in Bewegung setzen, als Hikaru seinen Arm ergriff und ihn festhielt. Tsubasa lächelte kurz und lenkte seine Schritte bereits ins Innere des Hotels, wo ihn Taro bereits erwartete. „Magst du nicht noch mit rein kommen...?“, fragte Hikaru nun und zog Jun leicht an sich, so daß dieser ihn eigentlich ansehen mußte.. Jun jedoch wich seinem Blick aus, kamen ihm doch wieder die Worte Hikaru’s in den Sinn, die er bei ihm Zuhause vernommen hatte. „Ich...“, begann er erst und blickte zur Seite weg auf den Boden. „... sollte eigentlich packen...!“, fügte er nun murmelnd hinzu. „Das kannst du später auch noch...!“, erwiderte Hikaru nun, legte seinem Gegenüber eine Hand unter das Kinn und drehte seinen Kopf wieder zu sich. Kurz sah er ihn einfach nur schweigend an, versank regelrecht in dessen Augen, ehe er ihm sanft die Lippen auf die seinen legte. Erschrocken riß Jun für einen Moment die Augen auf, als er die Lippen Hikaru’s auf den seinen spürte, erwiderte den Kuß jedoch einige Sekunden lang, ehe er sich los riß. „Tut mir leid Hika... ich kann das noch nicht...!“, murmelte er, und sah ihn mit traurigen Augen an, ehe er sich umdrehte und Hikaru einfach stehen ließ.. in die Richtung verschwand, aus der sie gekommen waren. Seufzend sah Hikaru ihm nun nach.. „Mach es dir doch selbst nicht immer so schwer Misu - chan...!“, sprach Hikaru nun mehr zu sich selbst, als zu irgendwem anderes, ehe auch er im Hotel verschwand. Kapitel 14: 14 -------------- Während die japanische Nationalmannschaft nun ihre Sachen für die Rückreise zusammen packte, hatte sich Jun dazu entschlossen, seinem besten Freund David einen Besuch abzustatten. Viel zu lange hatte er sich nicht bei ihm gemeldet... Viel zu lange hatte er ihn schlichtweg vernachlässigt... Viel zu lange schien er sich selbst etwas vorgemacht zu haben.. Kurz seufzte er nun auf, als er bereits wenige Minuten später vor dem Haus David’s stand, drückte fast schon zaghaft auf die Klingel. Langsam drehte er sich nun wieder um und starrte die Straße hinab, als er von einem fragenden „Jun...?“, aus seinen Gedanken gerissen wurde. Leicht schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, während er sich wieder zur Tür wandte. „Läßt du mich rein...?“, richtete er nun das Wort an ihn und trat durch die Tür, nachdem dieser ihn nach einem anfänglichen Zögern herein gebeten hatte. Mit einem innerlichen Seufzen schlich Jun nun an ihm vorbei.. hatte er doch das Zögern David’s bemerkt. Langsam trottete er nun nach oben in dessen Zimmer, ließ sich dort auf dem Bett nieder. „Hör mir bitte erst zu David.. bevor du mir Vorwürfe oder sonst was an den Kopf wirfst...!“, bat er ihn nun, nachdem David sich ihm gegenüber auf einem Stuhl niedergelassen hatte. Kurz lächelte der junge Japaner nun, seufzte kurz darauf jedoch erneut auf. „Es tut mir leid, dass ich dich in den letzten Tagen so vernachlässigt habe.. Es tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin, ohne mit dir über das zu reden, was mich bedrückt... Es tut mir leid... dass ich dir nicht geglaubt habe, als du meintest, Karl tut mir nicht gut..“, begann er nun und sah auf seine Finger, die er nervös ineinander verhakte. Leicht hob David nun eine Augenbraue, schwieg jedoch und ließ Jun die Chance, noch mehr zu sagen. Dieser hob seinen Blick wieder und spürte einige Tränen über seine Wange gleiten, die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Leicht zuckte David nun zusammen, als er seinen besten Freund so traurig und verloren sah. Blitzschnell erhob er sich und ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder. „Erzählst du mir auch, warum du deine Meinung über Karl geändert hast?“, fragte er nun und nahm Jun kurz darauf einfach in die Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken hinweg. Dieser genoß diese Berührungen, krallte sich regelrecht in das Shirt des anderen und schwieg.. zumal er aufgrund der immer wiederkehrenden Tränen eh nicht in der Lage zu sein schien, etwas zu sagen. Etliche Minuten später, in denen David ihm einfach nur über den Rücken hinweg gestrichen hatte, hob der junge Japaner seinen Kopf und sah ihn an. Zögerlich begann er nun David von den Geschehnissen der vergangenen Tage zu berichten.. ... von Hikaru’s Liebesgeständnis, dass er unfreiwillig mit angehört hatte.. ... von seinem angewendeten Top Spin, um Karl das Fußball spielen zu zeigen.. ... von dieser schwachsinnigen Wette, die er mit Stefan abgeschlossen und verloren hatte.. ... von der Kündigung, die Herr Schneider noch am selben Tag erhalten hatte ... ... von jenem Ereignis in der Umkleidekabine, welches er nur gehört hatte, aber welches sein Herz endgültig hatte zerbrechen lassen.. Schweigend hatte David ihm zugehört.. ihm dabei immer wieder über den Rücken hinweg gestrichen. „Und nun.. wie soll es weiter gehen? Willst du wirklich der Bitte Levin’s nachkommen und gehen?“, fragte er nun leise nach, woraufhin Jun kurz mit den Schultern zuckte. „Weißt du.. eigentlich will ich einfach nur weg... weg von all dem, was ich in den letzten Tagen erleben mußte.. weg von dem, was meinem Herzen mehr geschadet hat als jedes Fußballspiel..“, begann er nun und legte sich kurz die Hand auf die Brust. „Aber auf der anderen Seite.. du bist momentan der wichtigste Mensch in meinem Leben... der einzige, mit dem ich reden kann, der mit zuhört und mich auch mal einfach nur in den Arm nimmt.. mir die Geborgenheit gibt, nach der ich mich sehne.. ich will dich nicht einfach zurück lassen !“, fuhr er nun langsam fort und schmiegte sich leicht an ihn heran, sah erneut mit Tränen in den Augen zu ihm auf. „Und was ist mit Hikaru...?“, fragte David nun erneut nach, ließ ein leichtes Lächeln über seine Lippen gleiten. Abermals zuckte Jun nur mit den Schultern, schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß es nicht David.. ich weiß es nicht.. in meinem Herzen herrscht so ein heilloses Durcheinander... einerseits sehnt es sich noch immer nach Karl.. obwohl dieser es mit all dem Verhalten in den letzten Tagen gebrochen hat.. ich weiß nicht mal, ob all die Gefühle, die er mit entgegen bracht haben gespielt waren oder nicht...“, begann er erneut und seufzte auf. „Wie kann er seine Gefühle ernst meinen, wenn er sich ein paar Tage später von Levin küssen läßt, sogar mit ihm schläft?“, fragte David nun vorsichtig nach, woraufhin Jun nun leicht den Kopf schüttelte. „.. und die Tatsache, dass ich weiß, dass Hikaru mich noch immer liebt.. dass er mich ebenso glücklich wissen will wie du... dass er mich bevor ich zu dir gekommen bin geküßt hat.. und dass ich es genossen habe... all das bringt mich noch mehr durcheinander, als ich es eh schon bin.“, fuhr er leise fort, ohne auf die Frage David’s eingegangen zu sein. Erneut senkte er seinen Blick zu Boden und atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus, ehe er sich ruckartig erhob und David ansah. „Los komm... genug Trübsal geblasen... laß uns ein wenig Darten gehen..“, forderte er ihn nun auf und zog ihn an der Hand wieder hoch.. hatten sie doch genau das eigentlich tun wollen, als sie Karl mit Stefan erwischt hatten... noch ahnte jedoch keiner von beiden, dass sie auf dem Weg zum Darten noch zu einer unschönen Begegnung kommen würden. Etwas verwirrt hatte David ihn nun angesehen, auch wenn er inzwischen wußte, wie gut Jun sein eigentlich Pokerface hatte.. wie oft er sich bei ihm ausgeweint und im anderen Augenblick wieder gut drauf zu sein schien. Leicht nickte er und ließ sich von Jun hochziehen, verließ bereits wenige Minuten später mit ihm das Haus in Richtung Innenstadt. Etwas in Gedanken versunken schlich Jun nun doch neben ihm her, zuckte sichtlich zusammen, als ein „Du bist ja immer noch hier...!“, an sein Ohr drang. Ruckartig hob er seinen Kopf und verdrehte dennoch leicht die Augen, hatte er die Stimme Stefan’s doch sofort erkannt. „Ja und... was dagegen?“, fragte er nun und wandte seinen Blick zu ihm, musterte ihn kurz und fragte sich, was Karl eigentlich an ihm fand, konnte dabei ein Aufseufzen nicht wirklich gut unterdrücken. „Ehrlich gesagt... ja...“, erwiderte Stefan nun und sprang von der Mauer, auf der er bis eben noch gesessen hatte, ging ein paar Schritte auf Jun zu. „Wir hatten eine Abmachung...!“, knurrte er ihn nun an, warf nur einen flüchtigen Blick auf David. Leicht zuckte Jun nun mit den Schultern, folgte Stefan’s Blick zu David und ließ dennoch nur ein „Und... ich hab‘ sie eingehalten.. dein Trainer hat die Kündigung.. ich werde mich in Zukunft weder auf dem Spielfeld noch bei Karl alleine blicken lassen...!“, über seine Lippen gleiten, auch wenn er sich innerlich nicht mal sicher war, ob ihm das überhaupt gelingen würde. Leise seufzte er nun auf, und sah die Straße hinunter, setzte sich auch sogleich in Bewegung, um an Stefan vorbei zu gehen. „Das ist auch gut so, dass du dich nicht mehr in Karl’s Nähe blicken läßt.. er gehört mir.. und das hat er mit gestern eindrucksvoll bewiesen.“, haucht der Blonde ihm nun ins Ohr, als Jun an ihm vorbei ging. „Schön für dich.. geh und kauf‘ Dir nen Keks dafür...!“, knurrte dieser nun und ergriff David’s Hand, zog diesen hinter sich her und warf bald darauf mit ihm hinter der nächsten Ecke verschwunden, ließ nur einen verdutzt dreinblickenden Schweden mitten auf dem Bürgersteig zurück. Kapitel 15: 15 -------------- Verdutzt sah Stefan noch immer in die Richtung, in der Jun und David verschwunden waren, als dieser schon längst weg waren. „Hat er gerade wirklich gesagt, ich soll mir `nen Keks kaufen gehen?“, sprach er mit sich selbst in Gedanken und sah sich etwas um, als sein Blick auf eine kleine Bäckerei fiel. „Eigentlich sollte ich ihm danken.. hab gar nicht gemerkt, was für ein Hunger ich hab...“, fuhr er seinen Redeschwall fort, als er auch sogleich auf eben jene Bäckerei zu ging und sich eine Kleinigkeit zu essen gönnte. Mit noch immer demselben Grinsen wie vorhin schlich er nun die Straßen entlang, ohne eigentlich wirklich darauf zu achten, wohin er eigentlich ging. Kurz hob er seinen Blick, als einige Brocken Japanisch an sein Ohr drangen. //Sieh einer an, wen wir da haben...// sprach er erneut mit sich selbst in Gedanken, während er seine Schritte zielstrebig auf die kleine Gruppe zulenkte. „Na.. habt ihr euren Jun gefunden...?“, richtete er auch gleich das Wort an Tsubasa und Hikaru, die ihm am nächsten standen. Etwas überrascht hob Hikaru nun seinen Blick und legte seinen Kopf etwas schief. Ein undefinierbares Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er auf Stefan zu ging und ohne diesen zu fragen in dessen Tüte griff, ihm einige Kekse klaute und diese sogleich in den Mund steckte. Etwas verdutzt sah Stefan nun auch diesen jungen Japaner an.. bekam langsam aber sicher die Gewißheit, dass er sie nicht wirklich besser kennenlernen wollte. „Was soll das? Kannst du nicht fragen...?“, knurrte er dem Dunkelhaarigen nun entgegen, musterte ihn mit seinem durchdringlichen Blick. Leicht zuckte der Angesprochene mit dem Schultern und hielt dem Blick des Schweden stand. „Wieso sollte ich? Du hast doch auch nicht gefragt, als du mit Karl geschlafen hast...?“, entgegnete Hikaru nun seelenruhig, während er erneut in Stefan’s Tüte griff und zu seiner Belustigung feststellte, wie diesem just in diesem Moment die Kinnlade nach unten klappte. „Das... das ist doch was völlig anderes...“, versuchte er sich nun zu verteidigen und schüttelte leicht den Kopf. //Was tue ich hier eigentlich... seid wann muß ich mich eigentlich für irgendwas rechtfertigen...?//hallte es durch seine Gedanken, während er Hikaru noch immer anstarrte. „Ach ja... hast du dabei auch einmal daran gedacht, was du damit anrichtest..?“, fragte er nun weiter, woraufhin Stefan leicht den Kopf schüttelte und sich an eines der Autos lehnte. „Nee.. wieso sollte ich auch? Dafür gibt’s doch dich!“, antwortete Stefan nun wieder so kalt und provozierend wie eh und je.. seine anfängliche Unsicherheit schien wieder völlig verschwunden zu sein. Deutlich hörbar schnappte Hikaru nun nach Luft, funkelte Stefan wütend an... wenn’s um Jun ging, verstand er keinen Spaß.. seinen Jun, den er so sehr liebte und begehrte.. „Hat’s dir wenigstens Spaß gemacht, Jun das Herz zu brechen...?“, fragte er nun und jeder der Anwesenden konnte deutlich den Hass in der Stimme des japanischen Stürmers hören. Kurz hob Stefan eine Augenbraue, und beugte sich etwas weiter nach vorne, stand doch Hikaru inzwischen unmittelbar vor ihm. „Soll ich ehrlich sein...? ja hat es und ich würde es jederzeit wieder tun!“, hauchte er ihm nun ins Ohr, woraufhin Hikaru etwas von ihm zurück wich, ihn einen Moment lang einfach nur anstarrte, ehe er ausholte du zuschlug... hätte Stefan sich nicht wieder an das Auto gelehnt, hätte er vermutlich Bekanntschaft mit dem Boden geschlossen. „Wag es nie wieder...!“, knurrte er ihn nun noch immer an und wollte sich erneut auf den Schweden stürzen. Dieser hatte ihn im ersten Moment etwas verdutzt angesehen, wischte sich nun kurz über die Lippen und trat einige Schritte auf Hikaru zu, packte ihn grob an den Kragen. „Wie kannst du es wagen, mich einfach zu schlagen...? Niemand schlägt Stefan Levin ohne Grund!“, knurrte er ihn nun an, fixierte ihn mit seinen blauen Augen. Kurz glitt nun ein Lachen über die Lippen des jungen Japaners. „Mag sein... aber ich habe einen Grund..!“, erwiderte er noch immer hasserfüllt und versuchte sich von ihm loszureissen, rechnete jedoch nicht mit der Stärke des Schweden. „Achja... und was sollte das für einer sein? Bist du etwa in den Kleinen verknallt?“, fragte Stefan nun gerade raus und fing sich damit abermals die Faust des Jüngeren ein, woraufhin er ihn abrupt losließ und nun doch Bekanntschaft mit dem Boden machte. Leicht beugte sich Hikaru nun zu ihm runter und packte ihn grob ans T – Shirt, wollte gerade ansetzen ihm erneut eine zu knallen, als ihn ein „Hör auf Matsuyama!“, innehalten ließ... Kapitel 16: ------------ Etwas irritiert über die plötzliche Unterbrechung wandten alle Anwesenden ihre Blick in die Richtung, aus der die deutlich wütende Stimme des japanischen Stürmers zu vernehmen war.. selbst der am Boden liegenden Stefan wandte seinen Blick zu dem Dunkelhaarigen hoch. „Würde mir vielleicht mal einer erklären, warum Stefan den Boden knutscht?“, fragte er nun und musterte diesen und auch Hikaru mit einem mehr oder weniger undefinierbaren Blick. Er wußte bereits, was genau vorgefallen war, hatte er die ganze Szene doch aus einiger Entfernung mitangesehen, nachdem er und David sich dazu entschlossen der japanischen Mannschaft noch einen Besuch abzustatten, bevor diese zurück nach Japan flog.. nachdem Jun beschlossen hatte, ihnen seine Entscheidung mitzuteilen, die er gemeinsam mit David getroffen hatte. „Also.. ähm.. Jun.. ich...“, stotterte Hikaru nun und richtete sich wieder auf, nachdem er Stefan losgelassen hatte. „Also... ich warte auf eine Erklärung...!“, forderte er Hikaru nun ein zweites Mal auf und wandte seinen Blick kurz zu Tsubasa und den anderen, die sich kurz darauf schon mal in den Bus zurückzogen, der sie zum Flughafen bringen sollte. Langsam erhob sich nun auch Stefan wieder und musterte Jun kurz. „Er ist grundlos auf mich losgegangen..!“, versuchte er sich nun zu verteidigen. „Halt die Klappe.. dich hab ich nicht gefragt!“, herrschte der japanische Stürmer ihn daraufhin an, woraufhin Stefan sichtlich zusammen zuckte. „Und außerdem wissen wir beide, dass er sehr wohl eine Grund gehabt hat.. oder ist es in deinen Augen keiner, wenn du mit demjenigen schläft, den ich einst geliebt habe!“ Gleichzeitig hoben der japanische sowie der schwedische Stürmer eine Augenbraue und sahen sich kurz etwas irritiert an, ehe Hikaru als erster seine Sprache wieder fand.. „Wie meinst du das? Den du geliebt hast? Ich bezweifel, dass du mich meinst, denn ich wüßte, wenn ich mich ihm geschlafen hätte...!“, antwortete er nun und deutete mit dem Kopf kurz gen Stefan. Dieser starrte Jun noch immer an.. sollte das etwa bedeuten, dass er wirklich gewonnen hatte.. im Grunde hatte er selbst doch diese Wette für Schwachsinn gehalten und wollte sich eigentlich dafür bei dem jungen Japaner entschuldigen. //Ich glaub’s ja nicht.. //redete er mit sich selbst in Gedanken, ohne seinen Blick von ihm abgewendet zu haben. „Dich mein ich auch nicht Hikaru...“, antwortete Jun nun nach einer Weile, in der er Stefan’s Blick stand gehalten hatte. „Würdest du Dir nun bitte die Güte erweisen und von hier verschwinden.. ich hab was mit Hikaru zu klären, was nicht für schwedische Ohren bestimmt ist..“, richtete er nun wieder das Wort an Stefan und deutete ihm mit einer flüchtigen Handbewegung an, endlich zu verschwinden. Dieser nickte etwas überrascht, warf nur einen flüchtigen Blick au Hikaru und schlenderte anschließend auf Jun zu. „Danke...!“, hauchte dieser ihm nun ins Ohr, woraufhin Stefan erneut abrupt stehen blieb. „Danke...? Wofür...?“, fragte er etwas irritiert und sah Jun auch dementsprechend an. „Dafür, dass ich durch deine Aktionen und deinen Sex mit Karl gemerkt habe, wohin und zu wem ich gehöre...!“, antwortete der junge Japaner seelenruhig und lächelte Hikaru und David kurz zu. Noch immer sichtlich irritiert schien Stefan nicht fähig zu sein sich zu hören. „Heißt dass nun, dass... dass du Karl einfach so aufgibst?“, fragte der Schwede nun, nachdem er endlich seine Stimme wieder gefunden hatte. „Genau das meine ich... viel Glück mit ihm... oder soll ich eher sagen Spaß?“, erwiderte er nun und deutete ihm an, doch nun endlich zu verschwinden, was sich dieser kein drittes Mal sagen ließ und die Straße hinunter lief, in die Richtung aus der er gekommen war. „Ach und grüß ihn schön von mir...!“ rief ihm Jun nun noch hinterher, ehe er sich nun wieder Hikaru zuwandte ,der ihn noch immer skeptisch ansah, nicht wußte was er sagen sollte. „Weißt du Hika.. die letzten Tagen und auch das Gespräch mit David vorhin haben mir gezeigt, dass ich dich noch immer liebe.. dass ich all die Gefühle für dich bewußt unterdrückt habe.. aus Angst, dass unsere Beziehung aufgrund der Entfernung nicht würde bestehen können..!“, antwortete er nun, während er sich an den Bus lehnte und Hikaru direkt ansah. Dieser starrte ihn mit offenen Mund an, ehe ein leichtes Lächeln über seine Lippen gleiten ließ. „Ich.. weiß gar nicht was ich sagen soll Misu – chan...!“, antwortete Hikaru nun, blieb ebenso unschlüssig vor ihm steht. „Sag mir einfach nochmal, dass du mich liebst...!“, erwiderte Jun nun und zog ihn am Handgelenk etwas weiter zu sich. Lächelnd und flüsternd wiederholte der Dunkelhaarige nun seine Worte und schmiegte sich nun gleich an Jun heran. „Aber sag mal...“, begann er nun und sah zu ihm auf. „Denkst du denn, unsere Fernbeziehung wird diesmal standhalten..“, fragte er nun und wirkte erneut etwas unsicher, hatte er doch Angst Jun ein zweites Mal zu verlieren.. ein zweites Mal, von dem er wußte, dass er das nicht überleben würde. Leicht schüttelte Jun nun den Kopf und schlang einen Arm um Hikaru wandte seinen Blick zu David, der noch immer mitten auf dem Bürgersteig stand und das ganze lächelnd beobachtete. „Nein... aber das muss sie auch nicht... denn ich werde mit euch nach Japan kommen.. und da ich mir ein Leben ohne David nicht mehr vorstellen kann... da er dafür gesorgt hat, dass ich mir meine Gefühle für dich endlich eingestehe... wird er mit nach Japan kommen.“, antwortete Jun nun, hob Hikaru’s Kinn zu sich hoch und küßte ihn sanft auf die Lippen. „Aber.. geht das denn so einfach.. ich mein, könnt ihr denn so einfach hier weg...?“, fragte Hikaru nun erneut, ehe er sich von Jun löste und David um den Hals sprang, ihm ein „Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich Dir bin...!“, ins Ohr flüsterte. Etwas überrascht hatte David die Umarmung erwidert. „Jederzeit wieder...!“, antwortete er lächelnd, gefolgt von einem „Jun hat hier ja eh gekündigt.. und ich kann bei meinem Onkel in der Firma anfangen..“ Überglücklich schmiss sich Hikaru nun wieder Jun an den Hals, während sich eine kleine Träne den Weg über seine Wangen bahnte. Leicht strich ihm Jun diese Träne fort, ehe er gemeinsam mit Hikaru und David in den Bus stieg, der sie alle zum Flughafen bringen sollte.. zurück nach Japan, in ein neues ... glücklicheres Leben... ~ Vielleicht gibt’s in Japan noch mal ne Fortsetzung... mit dem Leben der beiden und dem was Karl von all dem hält, weil der hat hier ja grad gar nichts zu sagen ^^ ~ Kapitel 17: Der Epilog, der keiner ist -------------------------------------- Zwei Jahre waren inzwischen vergangen, seitdem Jun Misugi Deutschland wieder hinter sich gelassen und mit seiner alten und neuen Liebe Hikaru Matsuyama nach Japan zurückgekehrt war. Zwei Jahre, in denen er kaum einen Gedanken an die Geschehnisse der letzten Ereignisse verloren hatte ... bis jetzt.. denn in ca. 2 Wochen würde die ersten Spiele der anstehenden Weltmeisterschaften beginnen.. jene Weltmeisterschaften, an denen sowohl Schweden als auch Deutschland teilnehmen würden. Hier in Japan hatte er den Posten übernommen, den er eigentlich hatte in Deutschland übernehmen sollen und war Co –Trainer der japanischen Nationalmannschaft geworden. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er nun am Rande des Spielfeldes des hiesigen Stadions und beobachtete „seine“ Jungs beim Training. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er erneut dem blonden Deutschen und seinem Vater gegenüber stehen würde.. lange würde es nicht mehr dauern, bis er diesem eine Erklärung schuldig sein würde.. war er doch damals vor zwei Jahren einfach ohne ein weiteres Wort gegangen.. hatte ihm noch nicht mal selbst die Kündigung gegeben. Ein Seufzen unterdrückend schickte er ein paar Anweisungen über den Platz hinweg, versank kurz danach abermals in Gedanken. Er liebte Hikaru nach wie vor sehr, dass war keine Sache, über die er nachdenken mußte, aber manchmal überkam ihn doch der Gedanke daran, ob es wirklich richtig gewesen war, in Deutschland alles abzubrechen.. hierher mit Hikaru zurück zu kommen. Er hatte die letztens zwei Jahre seine Nähe mehr als nur genossen, jede freie Minute mit ihm verbracht und dennoch irgendwie das Gefühl gehabt, dass etwas in seinem Leben fehlte. Leicht zuckte er nun zusammen, als er neben sich ein „Na Schatz.. woran denkst du?“, vernahm. Lächelnd wandte er seinen Blick in die Richtung, aus der er Hikaru’s Stimme vernommen hatte und hauchte ihm einen Kuß auf die Lippen. „An die ersten Spiele, die ihr bestreiten werdet...“, antwortete er nun, auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Hikaru musterte ihn eine Weile und legte seinen Kopf etwas schief, ehe er ihn anlächelte. „So lieb ich dich .. immer nur an die bevorstehenden Meisterschaften denken..“, antwortete er nun, nachdem er ihm ebenso einen Kuß auf die Lippen gehaucht hatte. Tsubasa und Taro hatten sich in den letzten zwei Jahren ebenfalls etwas angenähert und waren nun seit etwa einem halben Jahr auch zusammen. „findest du nicht auch, dass sich Jun in den letzten Wochen sehr verändert hat..?“, fragte Taro nun und sah zu Tsubasa auf, während er sich etwas an ihn kuschelte. Leicht hauchte Tsubasa ihm einen Kuß auf die Stirn, sah ihn etwas irritiert an. „Verändert...? Wie meinst du das?“, gab er auch gleich seiner Verwirrung Ausdruck und musterte Jun leicht, legte seinen Kopf etwas schief. Ebenso wie Tsubasa musterte auch Taro nun leicht den japanischen Co – Trainer. „Ich weiss nicht.. seitdem er weiß, dass Deutschland und Schweden an den Meisterschaften teilnehmen werden ist er so anders.. so kalt wie früher.. spricht kaum noch mit uns..“, antwortete Taro nun und sah erneut zu seinem Liebsten auf. „Der einzige, der noch an ihn heran kommt, ist Hikaru..“, fügte er nun noch hinzu und seufzte leicht auf. Tsubasa hingegen ließ seinen Blick auf den jungen Japaner ruhen und schwieg ein Weile. Ob es wirklich etwas damit zu tun hatte, dass Schneider und Levin an diesen Weltmeisterschaften teilnehmen würden? Noch bevor er die Chance hatte, näher darüber nachzudenken, wurde er von jenem, den er eben noch angesehen hatte, aus seinen Gedanken gerissen. „Hey Tsubasa.. hab ich nen Keks im Gesicht oder warum starrst du mich so an?“, rief er ihm nun zu und unterdrückte ein Schmunzeln. Leicht zusammen zuckend schüttelte Tsubasa nur seinen Kopf und wandte sich wieder dem eigentlich Training zu. Zwei Wochen lang scheuchte Jun nun seine Jungs durch die Gegen.. wollte er doch unbedingt, dass sie gegen Schweden und Deutschland gewinnen.. vielleicht sogar Weltmeister wurde. Als der Tag gekommen war, an dem die Meisterschaften beginnen sollte, stand der junge Co – Trainer als einer der ersten im Stadion. Bereits in wenigen Stunden würde er den jungen Mann gegenüber stehen, von dem er geglaubt hatte, dass er ihn geliebt hatte, von dem er geglaubt hatte, dass er es ernst mit ihm meinen würde. Leicht zuckte er zusammen, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. Etwas überrascht drehte er sich um und blickte in das lächelnde Gesicht David’s. „Was machst du schon so früh hier?“, fragte er ihn auch sogleich, wußte er doch, dass David eigentlich ein Langschläfer war. „Ich dachte ich leiste dir ein wenig moralische Unterstützung, da du doch bald .. du weißt schon wem .. gegenüber stehen wirst.“, gab David es mit dieser unvergleichlichen Offenheit zu, die Misugi so an ihm liebte. „Danke...!“, murmelte er nun nur und lächelte ihm kurz zu, ehe er seinen Blick wieder über den Platz hinweg wandte. „Irgendwie habe ich Angst vor der Begegnung..“, gestand der jüngere von beiden nun leise, ohne David angesehen zu haben. „Angst ... warum?“, fragte David ohne Umschweife und verschränkte ebenso seine Arme vor der Brust wie der junge Japaner. „Naja.. ich habe ihn einst sehr geliebt, und irgendwie.. ich weiss nicht, wie ich es sagen soll..“ begann Jun nun erneut und brach dennoch wieder ab. „Empfindest du noch etwas für ihn..?“, fragte David nun erneut ziemlich direkt und musterte Jun leicht. Obwohl er ihn schon so lange kannte, überraschte dieser ihn manchmal doch immer wieder aufs Neue. Leicht und unbemerkt zuckte der Co – Trainer nun mit den Schultern. „Mein Herz gehört Hikaru!“, antwortete er, woraufhin er ein Seufzen David’s vernahm. „Das weiss ich Misu – chan.. aber ich habe dich auch nicht danach gefragt, wem dein Herz gehört, sondern ob du noch etwas für ihm empfindest..“, erwiderte der Ältere von beiden nun seelenruhig und musterte Jun, als dieser ungewöhnlich lange schwieg. „Ich weiss es nicht... ich weiss es wirklich nicht!“, begann Jun nun nach einer Weile und sah David nur aus dem Augenwinkeln heraus an. „Mein Herz gehört nach wie vor Hikaru... aber dieser Gedanke, dass er bald in Japan sein wird oder es vermutlich schon ist... er lässt mich nicht so kalt, wie ich es eigentlich dachte...“, gestand Jun nun abermals und seufzte kurz auf. „Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm gegenüber treten soll.. Soll ich einfach so tun, als wäre nichts gewesen... als hätte er mich nicht geküßt und mir hinterher einen Teil meines Herzens gebrochen.. Soll ich ihn einfach danach fragen.. ihn danach fragen, warum er mit damals so weh getan hat?“, sprudelte es nur so aus ihm heraus, während er sich nun richtig zuDavid umdrehte. Dieser erwiderte auf die Worte des jungen Japaners hin nicht wirklich etwas, zog ihn einfach in eine sanfte Umarmung, die dieser mehr als nur genoss.. war er doch froh, in David einen so guten Freund gefunden zu haben. Währenddessen lag jener deutsche Stürmer in seinem Hotel auf dem Bett und starrte an die Decke. Bereits das erste Spiel der Deutschen würde gegen Japan sein. Leise seufzte er nun auf, als er erneut an die Geschehnisse vor zwei Jahren dachte.. zurück an den jungen Japaner, den er so sehr verletzt hatte.. wegen dem er mit seinem einstigen besten Freund Stefan gebrochen hatte.. Stefan Levin.. jener junge Schwede, der ihm seine Liebe gestanden hatte.. die Liebe, die er sich nie hatte eingestehen wollen.. und doch wurde ihm wieder einmal bewußt, wie sehr er diesen doch nun vermisste, sich nach ihm sehnte. Ruckartig erhob er sich nun und sah aus dem Fenster.. hatte er doch so eben beschlossen, dass er um diesen kämpfen wollen würde.. ihn von seiner Liebe überzeugen würde.. auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob Stefan ihm nach der Abfuhr, die er ihm vor zwei Jahren erteilt hatte, überhaupt noch eine Chance geben würde.. ~ Rückblick ~ Langsam war der junge Schwede durch die Strassen geschlichen, nachdem die japanische Nationalmannschaft Deutschland wieder verlassen hatte ~ mit ihnen Jun Misugi.. Eigentlich sollte er sich doch darüber freuen, dass der Co – Traienr endlich weg war.. dass er nun quasi freie Bahn bei Karl hatte.. warum zur Hölle tat er das dann nicht? Leise seufzte er nun auf, lenkte seine Schritte in eine unbekannte Richtung, merkte nicht mal, dass er wenig später vor dem Haus des deutschen Stürmers stand. Langsam wandte er seinen Blick an der Hauswand empor und versank in Gedanken.. unschlüssig darüber, was er tun sollte, starrte er einfach nur auf die Seite der Hauswand, auf der sich das Zimmer des Blonden befand. „Na, gefällt dir die Hauswand oder soll ich sie neu verputzen lassen?“, erklang plötzliche die Stimme desjenigen neben ihm, an der er bis jetzt noch gedacht hatte. Leicht zuckte der Schwede zusammen und wandte seinen Kopf in die Richtung, in der Karl stand. „Was.. ähh... nee... ist schon ok so!“, stammelte er sich nun zurecht, woraufhin der Blonde eine Augenbraue hob und ihn skeptisch ansah. „Geht’s dir gut?“, fragt er nun und trat einige Schritte auf sein Gegenüber zu, stellte zu seiner eigenen Verwunderung fest, dass dieser jedoch vor ihm zurück wich. Irritiert blieb der Stürmer nun stehen und sah Stefan fragend an. „Ich... ich muss dir was gestehen...“, fing dieser nun an und wandte seinen Blick dennoch von ihm ab zu Boden. „Ahja... und was?“, fragte Karl nun und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was der blonde Stürmer ihm beichten wollen würde. „Also.. das... das Jun gekündigt hat... das...ist meine Schuld!“, glitt es nun fast lautlos über die Lippen des Jüngeren, während er es nicht mal annähernd wagte, den Älteren anzusehen. Leicht zuckte er zusammen, als er das deutliche Knurren des anderen vernahm. „Wie meinst du das?“, fragte er nun und ging erneut einige Schritte auf den Schweden zu. „Naja.. ich... ich war so eifersüchtig, dass du dich für ihn interessiert hast .. und dann hab ich...“, begann Stefan nun und stockte dennoch ein weiteres Mal. „Was hast du getan Stefan?“, fragte der Deutsche nun abermals und drückte ihn an die Hauswand, an der er bis vor kurzem noch hinauf gestarrt hatte. „Ich hab... mit ihm gewettet!“, brachte es der jüngere von beiden nun mühsam über seine Lippen, konnte sein Gegenüber dabei noch immer nicht richtig ansehen. Etwas irritiert hob dieser nun doch eine Augenbraue. „Gewettet?“, fragte er auch sogleich nach. „Um mich oder was?“, fügte er gleich darauf hinzu, woraufhin sein Gegenüber nur nickte, seine Augen für einen Moment lang schloss und leicht zusammen zuckte, als Karl deutlich hörbar Luft zu holen schien. „Erklärst du mir auch, was du genau mit ihm gewettet hast...?“, fragte er nun und blickte ihn direkt an. „Und sieh mich gefälligst an, wenn du mit mir sprichst!!“, herrschte er ihn härter an als er es wollte, so dass der Schwede seinen Kopf ruckartig zu ihm empor hob. Ungewohnt eingeschüchtert sah er zu dem Deutschen auf, wußte nicht so recht, wie er dessen Blick deuten sollte. „Naja.. ich.. hab ihm vorgeschlagen, dass wir ein Duell starten.. er gegen mich.. der Gewinner bekommt dich und der Verlierer verlässt das Land.. deswegen war es ihm auch so wichtig, dass er bei dem Spiel gegen uns dabei ist.. und naja... als er dann verloren hat.. hat er zusammen mit Hikaru und den anderen Deutschland verlassen...“, murmelt er nun und hielt dem Blick des Deutschen dennoch stand, zuckte jedoch sichtlich zusammen, als er die Hand des anderen auf seiner Wange spürte. „Wie kannst du es wagen, dich so derart in meine Angelegenheiten einzumischen?“, herrschte der Blonde ihn nun an. „Bloß weil wir ein paar Mal Sex hatten, bin ich noch lange nicht dein Eigentum und ich bestimme immer noch selbst, wer mich interessiert und wer nicht!“, fuhr er ihn nun weiterhin an, und trat kurz darauf von ihm zurück. „Verschwinde.. verschwinde und lass dir hier nie wieder blicken!“, fügte er noch hinzu und verschwand im Haus.. während er sich ungesehen von dem jungen Schweden über das Gesicht hinweg wischte. Dieser starrte ihm noch lange nach, ehe er mit hängendem Kopf davon schlich.. aus dem Leben des Deutschen, wie er es verlangt hatte ... ~ Rückblick Ende ~ Es schien als hätte Karl stundenlang aus dem Fenster gesehen, als ihn das Klopfen an der Zimmertür aus seinen Gedanken riß. „Kommst du...?“, erklang die Stimme Kaltz‘ neben ihm.. „Das Begrüßung und Vorstellung der einzelnen Mannschaften fängt bald an..!“ Leicht nickte der junge Deutsche und folgte seinem Teamkameraden nach draußen, um gemeinsam mit den anderen ins hiesige Stadion zu fahren. Kapitel 18: Der Epilog, der noch immer keiner ist ------------------------------------------------- Währenddessen stand eben jener Schwede, an den Karl noch immer dachte, bereits im Stadion. Mit hängenden Schultern stand er auf der Tribüne und hing seinen Gedanken nach. Irgendwie hatte er Angst vor der Begegnung mit Karl.. ebenso sehr wie vor der Begegnung mit dem japanischen Co – Trainer. Inzwischen hatte er sich fest vorgenommen, sich bei diesem zu entschuldigen.. für all das, was er ihm in den letzen Jahren angetan hatte.. auch wenn er sich selbst dadurch das Leben zerstört hatte.. Kurz seufzte er nun auf, als ihn ein „Na.. was verloren..?“, aus seinen Gedanken riß. Leicht zuckte er zusammen, kam ihm dieser Spruch doch nur all zu bekannt vor. Etwas irritiert und unsicher wandte er sich nun in die Richtung um und blickte in das Gesicht jenen jungen Japaners, der bis eben noch in seinen Gedanken umher gesprungen war. „Jun...!“, kam es nur leise über seine Lippen, schien er doch zu nichts anderem mehr fähig zu sein, zumal ihn Jun mit einem Blick ansah, den er nicht richtig zu deuten wusste. „So überrascht mich zu sehen...?“, fragte Jun nun weiter, nachdem Stefan nun nicht wirklich Anstalten machte, etwas mehr zu sagen, ihn stattdessen einfach nur ansah. „Was ist? Hab ich irgendwo noch einen deiner Kekskrümel im Gesicht?“, fügte er noch hinzu, hob leicht eine Augenbraue. Leicht schüttelte der junge Schwede nun den Kopf, verlor jedoch immer noch kein Wort. Kurz verdrehte Jun die Augen und wandte ihm wieder den Rücken zu. „Danke für's Gespräch..“, knurrte er nun auf, gefolgt von einem etwas ruhigerem „Viel Glück bei der Meisterschaft.“ Bei diesen Worten schien der junge Schwede endlich aus seiner Starre zu erwachen, ließ jedoch erst nur ein „Danke.. Jun..!“, über seine Lippen gleiten, ehe er erneut eine Weile lang schwieg. Ein weiteres Mal verdrehte der Japaner der Augen, ehe er sich erneut in Bewegung setzte. „Warte..“, erklang nun doch wieder die Stimme Stefan's hinter ihm, sodass sich Jun mitten auf der Treppe, die in die Katakomben führte, stehen blieb. „Ach sieh einer an... du kannst ja doch reden... und ich hatte schon Befürchtungen, mein Anblick hat dir völlig die Sprache verschlagen..“, ergriff er nun das Wort und hatte Mühe, sich das Schmunzeln zu verkneifen. Erneut musterte Stefan ihn eine Weile, ehe er aufseufzte. „Also... ich ...“, begann er nun erst und war längst nicht mehr so sicher wie am Anfang.. war längst nicht mehr so stark und kalt wie er sich in Deutschland gegeben hatte. „Also.. du...?“ hakte der junge Co – Trainer nun nach und musterte Stefan ebenso wie der ihn... hatte er doch längst gemerkt, dass dieser im Gegensatz zu damals unsicherer wirkte .. zumal er ihm damals schon sonst was an den Kopf geworfen hätte.. diesmal allerdings nicht zu wissen schien, was er überhaupt sagen sollte. „Ich wollte... mich bei dir entschuldigen...“, kam es nun leise über die Lippen des Blonden, woraufhin erneut eine Augenbraue hob, hatte er doch damit nun wirklich nicht gerechnet. „Entschuldigen... wofür?“, fragte er trotzdem nach, auch wenn er sich die Antwort darauf denken konnte. Schuldbewusst senkte Stefan seinen Blick zu Boden, sah etwas nervös auf seine Schuhspitzen. „Naja... für damals... ich hätte dir nie diese Wette vorschlagen sollen...“, erwiderte er nun leise, fügte in Gedanken ein //Sie hat mir mein Leben zerstört.../ hinzu. Leicht schüttelte Jun nun den Kopf und ging wieder etwas auf ihn zu, stützte sich mit etwas Entfernung auf der Brüstung ab, wandte seinen Blick über den Platz hinweg. „Ich hätte sie ja nicht annehmen müssen.. oder?“, fragte er nun und sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Weißt du, eigentlich bin ich dir noch immer dankbar.. denn erst durch dich habe ich ja damals gemerkt, dass mein Herz noch immer Matsuyama gehört..“, fuhr er erneut fort, als der Schwede wieder einmal schwieg. „Dennoch habe ich in den letzten Wochen oft über dich und über ihn nachgedacht.. darüber, wie es wohl sein wird, wenn ich euch wieder gegenüber stehe..“, fügte er leise hinzu und sah erneut über den Platz hinweg.. noch war etwas Zeit, bis die einzelnen Mannschaften das Stadion betreten würde.. noch war etwas Zeit, bis er sich Karl stellen musste. Schweigend hatte ihm Stefan zugehört, ihm dabei jedoch weiterhin den Rücken zugedreht. „Bist du nun eigentlich mit ihm zusammen..?“, erklang plötzlich die Stimme Jun's hinter ihm, woraufhin er sichtlich zusammen zuckte, eher den Kopf schüttelte. „Nein... sind wir nicht... leider..!“, antwortete er leise und drehte sich zu Jun um, stützte sich neben ihm auf der Brüstung ab und sah nach unten. „Darf ich fragen, warum nicht?“, fragte Jun ebenso leise, wunderte sich ein wenig darüber, dass er mit Stefan nach all dem was war so offen und ungezwungen reden konnte.. beschloss jedoch nicht weiter darüber nachzudenken und es einfach dabei zu belassen. Schweigend sah er Schwede nun noch immer direkt nach unten, fixierte einen Punkt auf dem Rasen, ohne wirklich zu bemerken wohin er sah. „Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin...“, fügte der junge Japaner nun hinzu, wandte seinen Blick von ihm ab, sah ebenfalls über die Brüstung hinweg. Nach einer Weile schüttelte Stefan nun leicht den Kopf, vermied es jedoch seinen Nebenmann anzusehen. „Damals.. nachdem du weg warst.. bin ich zu Karl und hab ihm die Wahrheit gesagt..“, begann er nun nach einer erneuten Weile des Schweigens, erntete dafür einen mehr oder weniger irritierten Blick des jungen Japaners, der es jedoch für besser hielt, den Schweden nicht zu unterbrechen. „Ich habe ihm gesagt, dass ich dafür verantwortlich bin, dass du gegangen bist.. dass ich das nur aus Eifersucht getan habe.. weil es mir weh getan hat, dass er sich für dich interessiert hat und nicht so für mich, wie ich es mir von ihm gewünscht hätte und es noch immer tue..“, fuhr er nun leise fort, und wandte seinen Blick zur Seite ab, um Jun die Tränen nicht zu zeigen, die sich in seinen Augen gebildet hatte.. jene Tränen , die vereinzelt über seine Wange hinweg liefen. Noch immer schwieg Jun, hob nur kurz eine Hand und legte sie Stefan auf die Schultern. Überrascht durch diese plötzliche Berührung zuckte dieser zusammen und wandte seinen Blick kurz aus den Augenwinkeln zu dem Dunkelhaarigen. „Ich nehme an, er hat nicht so reagiert, wie er sollte, oder?“, fragte Jun nun nach un zog seine Hand wieder zurück, hatte er doch das Gefühl ,dass das seinem Gegenüber unangenehm war. Erneut schüttelte dieser nun den Kopf. „Er meinte, ich solle aus seinem Leben verschwinden, mich nie wieder bei ihm blicken lassen..“, antwortete er nun leise, während sich erneut einige Tränen den Weg über seine Wangen bahnten. „Seit dem hab ich auch nie wieder was von ihm gehört.. ich bin damals ebenso aus Deutschland weg, habe in Schweden in einer Mannschaft gespielt.. . Habe versucht mir doch ein neues Leben zu beginnen.. doch habe ich ihn nicht aus meinen Gedanken verbannen können.. egal was ich getan habe.. er war irgendwie immer dabei.. wie damals.. ich werd' ihm also nach all den Jahren ebenso zum ersten Mal wieder gegenüber stehen wie du..“, fügte er nun noch hinzu, während er sich kurz über die Augen wischte. Etwas irritiert sah Jun ihn nun eine Weile lang an, ehe er seinen Blick wieder von ihm abwandte... erneut über die Brüstung hinweg sah. „Manchmal muss erst irgendwas geschehen, bevor manche Leute merken, wieviel ihnen jemand bedeutet..“, meinte er nun eher beiläufig, was nun bei Stefan zu einer hochgezogener Augenbraue führte. Gerade wollte Jun erneut ansetzen etwas zu sagen, als er die Stimme Hikaru's hinter sich vernahm. „Misu – chan..? Kommst du.. der Trainer wollte vor der Eröffnung noch mal mit uns reden und ist der Meinung...“, begann er und brach ab, als sein Blick auf Stefan fiel. „Was willst du denn hier?“, fragte er kalt, ignorierte dabei die deutlichen Spuren vergangener Tränen in dessen Gesicht. Beruhigend legte ihm Jun eine Hand auf den Arm, küßte ihn kurz sanft auf die Lippen. „Lass gut sein Hika.. wir haben uns ausgesprochen und ich hab ihm verziehen..“, richtete er nun leise das Wort an ihn, sah dabei jedoch Stefan an. Dieser lächelte leicht und streckte Jun nach anfänglichem Zögern seine Hand mit einem leisen „Arigatou“, entgegen. Kurz erwiderte Jun das Lächeln, ergriff die dargebotene Hand und drückte diese kurz. „Man sollte die Vergangenheit ruhen lassen und in die Zukunft sehen, bevor es zu spät ist..“, meinte er nun noch, ehe er nun Hikaru vor sich her die Treppe runter drückte. „Und wie gesagt.. viel Glück beim Turnier.. und bei Karl..“, richtete er noch kurz das Wort an Stefan, ehe er mit seinem Schatz in die Katakomben verschwand, einen mehr oder weniger verdutzen Schweden auf der Tribüne zurück ließ. Kapitel 19: Der Epilog, der auch diesmal keiner ist --------------------------------------------------- Wenige Tage später stand nun auch der Sieger der Meisterschaften und somit der neue Weltmeister fest: Japan. In einem packenden finale hatte die junge Nationalmannschaft die Deutschen mit einem verdienten 3:2 geschlagen. Zuvor hatte Deutschland in einem nicht minder packenden Halbfinale die schwedische Nationalmannschaft vom Platz gefegt. Allen voran jener blonde Deutsche, der seine Gefühle für seinen besten freund geschickt überspielte, in dem er ihn ebenso geschickt ignorierte... nicht wirklich bemerkte, was er diesem damit antat. Nachdem nun auch das finale verloren war, sass jener junge Deutsche gedankenverloren auf der Tribüne des hiesigen Stadions und sah in die Tiefe. Inzwischen bereute er es, den Schweden ignoriert zu haben. Seufzend griff er nun in seine Sporttasche, holte Stift und Zettel heraus.. wollte er Stefan doch schriftlich nahe bringen, wenn er sich schon nicht überwinden könnte, diesem direkt gegenüber zu treten. Fast schon selbstständig glitt der Stift nun über das blütenweisse Papier hinweg.. “Ich blick nicht gern zurück, denn ich erinner mich ... Schreib Gedanken über dich auf mein Papier.. bin von Gefühlen wieder mal erdrückt, denn ich erinner mich.. Und es spiegelt Dein Gesicht in jeder Tür.. Selbst wenn ich auch weiß, wir haben uns soviel angetan. All der Zeit zum Trotz wird mir doch wieder klar.. Das alles ändert nichts daran, dass du mir wirklich fehlst.. Ich begreif nicht, warum musst ich dich verlieren. Das alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst. Könnt' ich dich noch mal spüren, dich einmal noch berühren. Ich denk nicht gern daran, es ist Vergangenheit. Zuviel Sehnsucht macht breit auf meinem Gemüt. Frag, frag nicht, wer trägt die Schuld daran, es ist Vergangenheit. Und nur ein funke bleibt von dir, der nie verglüht. Selbst wenn ich auch weiß, wir haben uns soviel angetan. All der Zeit zum Trotz wird mir doch wieder klar.. Das alles ändert nichts daran, dass du mir wirklich fehlst. Ich begreif nicht, warum musst ich dich verlieren. Dass alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst. Könnt ich dich noch mal spüren, dich nur einmal noch berühren. Dich berühren, warum musst ich dich verlieren. Das alles ändert nichts geändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst. Sag mir warum bist du nicht da? Du fehlst mir.. du fehlst du mir .. du fehlst mir...“ Mit Tränen in den Augen ließ der deutsche Stürmer nun den Stift sinken, sah erneut über den Platz hinweg, bemerkte nicht mal annähernd, dass sich ihm ein junger braunhaariger Mann genähert hatte, ihm über die Schulter hinweg sah, eingehend die von Karl geschriebenen Zeilen studierte “Hätte nicht gedacht, dass du so romantisch veranlagt bist..”, glitt es nun leise über seine Lippen, woraufhin der Angesprochene mehr als nur offensichtlich zusammen zuckte. Blitzschnell ließ er den Block wieder in seiner Tasche verschwinden, ehe er seinen Blick kurz zu dem japanischen Co – Trainer empor hab. „Was willst du hier? Mir erzählen, wie sehr dich meine Niederlage und Dein Titelgewinn freut?“, knurrte er ihn nun an, und bereute es im nächsten Augenblick schon wieder,, konnte Jun doch am wenigsten dafür, dass er nicht über seinen Schatten springen konnte. Kurz seufzte dieser nun auf, drehte sich etwas von ihm weg. „Naja.. eigentlich... wollte ich ja mit Dir über die Sache vor zwei Jahren reden.. dir sagen, dass ich vorhatte, dir ebenso zu verzeihen, wie ich es bei Levin habe..“, antwortete der Ältere nun seelenruhig, blickte Karl dabei direkt an. Erneut zuckte dieser nun zusammen, als Jun den Namen des Schweden in den Mund nahm Sichtlich verwundert sah er ihn nun an, brachte eben jene Verwunderung auch gleich mit einem irritiertem „Du hast mit Stefan gesprochen...?“, zum Ausdruck. Leicht nickte der junge Japaner nun und sah Karl über die Schulter hinweg an, musterte ihn leicht. „Ich glaube, ich verstehe warum er dich noch immer liebt...“, erwiderte Jun nun leise, ohne auf die eigentliche frage Karl's einzugehen. Noch irritierter, als dieser eh schon war, hob er leicht eine Augenbraue. „Er tut was...?“, fragte er leise nach, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. Leise lachte Jun nun auf und deutete auf die Sporttasche des Jüngeren. „Scheinbar tust du es auch noch...?“, meinte er nun und drehte sich zu ihm um, konnte sich ein Schmunzeln nicht wirklich gut verkneifen, als der Deutsche ertappt den Kopf senkte. „Wenn du ihn wirklich liebst.. und er deine Zeilen wirklich lesen soll, solltest du dich vielleicht beeilen...!“, richtete er nun das Wort an ihm und musterte ihn erneut leicht. „Wie meinst du das?“, fragte der Blonde nun und griff nach seiner Sporttasche. „Naja.. er hat das Stadion bereits verlassen und von einem seiner Teamkameraden weiss ich, dass er auch bereits auf dem Weg ins Hotel zum Packen ist..“, antwortete der Co – Trainer nun ohne umschweife und trat einen Schritt an die Seite, als der deutsche Stürmer auch schon an ihm vorbei stürmte. An der Treppe blieb dieser nun kurz stehen und drehte sich nochmals zu Jun um, lächelte ihn an und ließ ein leises „Danke Jun...“, über seine Lippen gleiten, woraufhin dieser nur den Kopf schüttelte und auf seine Armbanduhr deutete. Seufzend dachte er nun über das Gespräch nach und blickte über den Platz hinweg.. dafür, dass er anfangs noch solche Angst vor dem Gespräch hatte, hatte er es nun doch zu seiner eigenen Zufriedenheit gemeistert. Langsam erhob er sich nun wieder und verließ die Tribüne auf die gleiche Weise wie der deutsche Stürmer noch vor wenigen Minuten. Dieser hatte sich indes einer der schwedischen Stürmer geschnappt, die hier noch rumliefen, um sich von ihm die Adresse von Stefan's Hotel und seine Zimmernummer geben lassen, war auch schon wieder davon gestürmt, noch ehe dieser etwas hätte reagieren können. Im Hotel angekommen lenkte er seine Schritte direkt in das Zimmer des Blonden, stürmte ohne anzuklopfen hinein, musste jedoch zu seiner Enttäuschung feststellen, dass dieser sich nicht mehr in diesem befand. Gerade wollte er das Zimmer nun schon wieder verlassen, als sein Blick auf einen Umschlag auf dem Bett fiel, auf dem sein Name stand. Mit zitternden Händen öffnete er diesen nun, spürte wie ihn bei den Zeilen Stefan's die Tränen in die Augen schossen, ehe ihm der Brief aus der Hand fiel. „Das kann ich nicht...“, flüsterte er nun leise, ehe auch er sich auf den Boden sinken ließ.... Kapitel 20: Der Epilog, der nun endlich einer ist ------------------------------------------------- Noch lange saß der junge deutsche in diesem leeren Hotelzimmer auf dem Boden, las immer und immer wieder den Brief seiner großen Liebe.. Ich schreibe deinen Namen mit einer Feder aus Gold lass mich nie wieder sagen ich hab das alles so nie gewollt Mir fehlen die Beweise (die Beweise) für einen Unterschied zwischen dem was ich in mir fühl und dem was immer geschieht hass mich ich bin nicht gut für dich bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehen also hass mich dann kann ich gehn Ich zeichne deine Wunden mit jeder Lüge von mir (jeder Lüge von mir) die Worte fallen nieder wie meine Tränen auf dieses Papier ich kann dich nicht verlassen (nicht verlassen) und du mich nicht verstehn ich lasse dich nicht leben und du lässt mich nicht gehn (komm sag's mir) Hass mich ich bin nicht gut für dich Bitte verlass mich du weißt,ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn, doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehn Also Hass mich (hass mich) dann kann ich gehn Deine Tränen sind so schön(so schön) doch ich darf sie nicht mehr sehn Es geht mir gut und schlecht zugleich und es wird Zeit für mich zu gehn Bitte hass mich ich bin nicht gut für dich Bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe, weiß ich, wird es jedes mal geschehn,also hass mich ich bin nicht gut für dich bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehn also hass mich dann kann ich gehn. Langsam erhob er sich nun wieder, stand regungslos im Zimmer, den Brief fest in seiner Hand umklammert. Unschlüssig, wo er ihn denn nun suchen sollte, war er nicht fähig sich zu rühren, als ihn ein leises „Du hast ihn gelesen..“, aus seinen Gedanken riss. Wie so oft an diesem Tag zuckte er nun sichtlich zusammen, hob seinen Blick und blickte direkt in die traurigen Augen Stefan's, die jeglichen Glanz verloren hatte.. jenes Glänzen, was er so sehr an ihm geliebt hatte und noch immer liebte. „Meinst du... meinst du das wirklich ernst.. wie kommst du bloß auf die Idee, dass ich dich jemals hassen könnte...?“, fragte Karl nun leise und ging einen Schritt auf den jungen Schweden zu, blieb jedoch wenige Meter stehen, da dieser erneut vor ihm zurück wich... wie schon damals in Deutschland. „Das fragst du noch..?“, antwortete dieser leise... „Das fragst du wirklich noch.. wer von uns beiden hat denn gesagt, dass ich aus seinem Leben verschwinden soll.. dass er mich nie wieder sehen will...“, begann er nun leise und spürte erneut, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. „Weißt du wie sehr ich mich in diesen 2 Jahren darauf gefreut habe, dich bei dieser Meisterschaft wiederzusehen.. wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe.. wie sehr ich darauf gewartet habe, dass du mal anrufst, mir sagst, dass du all die Worte von damals nicht so gemeint hast... dass du die Freundschaft zu mir nicht verlieren willst...“, brach es nun aus ihm heraus, während er sich auf die Knie sinken ließ, spürte er doch deutlich, dass ihn seine Beine aufgrund der ganzen Verzweiflung und Anstrengung der letzten Jahre nicht mehr trugen. Langsam ließ sich Karl zu ihm in die Hocke gleiten, streckte eine Hand nach ihm aus, um ihm einige der Tränen aus dem Gesicht zu streichen, ließ seine Hand jedoch auf halben Wege wieder sinken, und erhob sich wieder. Wortlos drehte er sich um und griff in seine Sporttasche, holte die Zeilen heraus, die er vorhin im Stadion geschrieben hatte.. warf sie ihm vor die Nase und ging anschließend an ihm vorbei. „Vielleicht weißt du dadurch, wie ich mich fühle, dass du mir nicht so egal bist, wie du vielleicht denkst.. dass ich dich niemals hassen könnte... eher im Gegenteil..“, flüsterte er nun leise, ehe er mit hängenden Schultern das Zimmer wieder verließ. Verdutzt sah der Schwede ihm nach, ehe er nach dem Zettel griff und diesen eingehend studierte.. ebenso wie Jun es vorhin getan hatte. Erneut liefen Tränen seine Wangen hinab, hatte er doch keine Ahnung, dass Karl ihn so sehr vermisst hatte.. hatte er doch keine Ahnung, dass Karl seine Worte von damals bereute. Schnell erhob er sich und ging ihm nach, hielt ihm am Handgelenk fest, wusste nicht recht, wie er reagieren sollte, sodass er ihn einfach an die nächste Wand drückte und ihm einen scheuen, wenn auch zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchte. Überrascht über diesen plötzlichen „Angriff“, ließ Karl seine Sporttasche auf den Boden fallen, erwiderte den Kuss ebenso überrascht. „Heißt dass.. heißt das du verzeihst mir, dass ich so blöd war und dich damals habe gehen lassen..?“, fragte er nun leise, woraufhin Stefan nur nickte und ihm erneut die Lippen auf die seinen legte. „Erinner mich dran, dass ich Misugi danke...“, ergriff nun Karl erneut das Wort woraufhin ihn Stefan etwas verdutzt ansah und sich wieder von ihm löste, seine Hand ergriff und mit ihm den Gang entlang ging. Karl, der inzwischen seine Sporttasche wieder aufgehoben hatte, lächelte kurz und erzählte seinem neugewonnenen Schatz nun von seinem Gespräch mit Jun und dass sie sich ebenso wieder vertragen hatten, wie Jun und Stefan. „Wir können ihm ja aus Deutschland eine Packung Kekse schicken...?“, grinste der junge Schwede nun, woraufhin er sich nun nur vom dem deutschen Stürmer einen fragenden Blick einfing. „Heißt das, du kommst wieder mit nach Deutschland?“, fragte er nun, während er die Hand seines Liebsten leicht drückte. Dieser nickte leicht, gefolgt von einem „Wenn dein Vater mich noch in der Mannschaft will..“. Karl lächelte ihn an und zog ihn an sich, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Das lass mal meine Sorge sein..“, hauchte er ihm nun entgegen, ehe er mit ihm das Hotel in Richtung Flughafen verließ.. in eine diesmal hoffentlich glückliche Zukunft... Epilog: I'll be missing you --------------------------- Tagelang saß er nun schon alleine in seiner Wohnung.. hatte jeglichen Kontakt zu seinen Teamkameraden abgebrochen.. noch immer vermisste er ihn sehr.. noch immer wollte er nicht wahrhaben, dass er ihn wirklich nie wieder sehen würde... wie glücklich war er gewesen,als der Ältere sich ihm endlich anvertraut hatte.. als sich der der Ältere ihm endlich seine Liebe gestanden hatte... und nun.. nun war alles vorbei.. er war nicht mehr da und würde niemals wiederkommen... Immer und immer wieder hörte er ein und dieselbe Stelle aus einem seiner Lieblingssongs.. konnte ihn schon fast auswendig.. Every step I take, Every move I make, Every single day Everytime I pray, I'll be missing you Thinking of the day, When you went away, What a life to take What a bond to break, I'll be missing you (We miss you, Jun....) It's kinda hard with you not around Know you in Heaven smiling down Watching us while we pray for you Everyday we pray for you Till the day we meet again In my heart is where I keep you friend Memories give me the strength I need to proceed Strength I need to believe My thoughts, B.I.G, I just can't define Wish I could turn back the hands of time Us and the 6th shoppin' for new clothes and kicks You and me takin' flicks Makin' hits, stages they receive you on Still can't believe you're gone Give anything to hear half your breath I know you still livin' your life after death Someone tell me why... One black morning When this life is over I know, I'll see your face Every night I pray, Every step I take, Every move I make, Every single day Every night I pray, Every step I take, Every move I make, Every single day Every night I pray, Every step I take, Every move I make, Every single day Every night I pray, Every step I take, Every move I make, Every single day One black morning When this life is over I know, I'll see your face (fade out) Seufzend erhob er sich nun wieder und sah aus dem Fenster. Vereinzelt bahnten sich einige Tränen den Weg über seine Wangen. „Warum nur Jun... warum hast du mich verlassen? Du hast doch gesagt, du würdest immer bei mir bleiben.. warum nur musste dein Herz aufhören zu schlagen... Ich vermisse dich so sehr ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)