Find your own way von Kokoro-Tamashi ================================================================================ Kapitel 40: Aufgeben oder Kämpfen? ---------------------------------- Wer aufgibt – hat schon verloren.   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Joe*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Joe und Yuri hatten heute beide einen freien Tag, dies war eine Seltenheit und gerade deshalb so besonders. Sie frühstückten gemütlich und saßen noch am Tisch. „Du Schatz, weißt du eigentlich was zwischen Mimi und Taichi-kun vorgefallen ist?“, fragte Yuri neugierig nach. Joe seufzte resigniert. „Na ja du weißt ja schon, dass Taichi mit Serena geschlafen hatte, als Mimi noch in der Entzugsklinik war und Mimi scheint ihm das wohl nicht verzeihen zu können“, erklärte der Assistenzarzt. Yuri schüttelte den Kopf. „Nein, da muss doch ein anderer Grund sein. Ich meine jeder sieht doch, was die Beiden füreinander empfinden. Scheinbar nur die Beiden nicht.“ „Ich gebe dir Recht und ich weiß, dass es Beiden nicht gut geht und trotzdem finden sie nicht wieder zueinander“, erwiderte der Brillenträger ein wenig traurig. „Sie hätten es Beide verdient glücklich zu sein, aber sie stehen sich selbst im Weg und bei diesen Sturköpfen muss erst mal was passieren“, fuhr er fort. „Hmm...als ich am Tanabatafest mit Taichi gesprochen habe und zuvor mit Mimi im Krankenhaus, ich habe gleich gemerkt, wie sehr sie sich lieben und dass sie Beide alles tun würden um den Anderen zu beschützen, aber gleichzeitig sind die Beiden auch wirklich schwer zu bändigen.“ „Du hast die Zwei gut zusammengefasst und das war auch schon immer so und wird sich auch sicher nicht mehr ändern.“ Joe nahm den letzten Bissen seines Frühstücks herunter, legte seine Morgenzeitung bei Seite und half Yuri dabei, den Tisch abzudecken. Ihren Verlobungsring zog sie zum Spülen aus um ihn jedes Mal danach mit einem Lächeln wieder aufzusetzen. „Es freut mich, dass dir der Ring gefällt“, schmunzelte der Blauhaarige, als er seine Verlobte beobachtete und dabei den Tisch mit einem Lappen abwischte. „Er ist perfekt“, flötete die Blondine. Seit der Verlobung war Yuri fast schon wie ausgewechselt. Sie war ausgelassen und war schon ganz der Hochzeit verschrieben. Dem jungen Arzt waren diese Angelegenheiten nicht ganz so wichtig, aber er freute sich, dass es Yuri glücklich machte, denn das war es was er wollte. Er wollte sie glücklich machen. Bisher stand erst der Grundrahmen der Hochzeit fest. Beide wollten im Sommer heiraten, da waren sie sich schnell einig. Sie hatten sich für den Monat Juni entschieden und für den 20.06. einen Termin beim Standesamt bekommen. Den Termin sagte Beiden zu und sie nahmen ihn, dass würde allerdings auch heißen, dass sie bis zur Hochzeit im Juni nur noch knapp neun Monate Zeit haben würden um alles zu planen. Die blonde Krankenschwester hatte ziemlich genaue Vorstellungen von der Hochzeit und Joe bemerkte schon, dass sie nicht an allen Punkten einer Meinung sein würden, aber hatte er als Mann überhaupt was zu sagen? Aber er musste, sonst würde Yuri vermutlich in einer Scheune heiraten und sicher eine rein vegetarische Küche präsentieren und das konnte der Träger der Zuverlässigkeit doch nicht zulassen. Wusste dieser doch, dass seine Freunde leidenschaftliche Fleisch und Fischesser waren – bis auf Mimi, die wohl mit Yuris Essensauswahl weniger Probleme hatte, aber selbst sie hatte beim Essen immer auch ihre Freunde berücksichtigt. Dennoch waren sich sicher, dass sie alles zeitig schaffen würden. Denn sowohl Joe, wie auch Yuri waren sehr gut organisiert und strukturiert. Es stellte sich allerdings die Frage, wen sie als Trauzeugen nehmen wollten. Joe wollte Koushiro fragen, denn bei dem Rothaarigen war er sich sicher, dass der Junggesellenabschied nicht in einer Katastrophe enden würden und bei Yamato und Taichi war er sich nicht sicher, ob er am nächsten Tag nicht in einem anderen Land aufwachen würden. Zuzutrauen wäre es ihnen. Yuri hingegen war sich unsicher, wen sie fragen sollte. Sie war selbst Einzelkind und hatten zu ihren alten Schulfreunden keinen Kontakt mehr. Sie dachte darüber nach einer von Joes Freundinnen zu bitten, denn sie wurden auch zu ihren Freundinnen, aber sie wusste nicht, ob sie es überhaupt machen würden und wenn, wen sie fragen sollte.   Nachdem Frühstück machten sie sich dann auf den Weg in die Stadt. Sie gingen ein paar Kleinigkeiten einkaufen  Sie hatten von Taichi vor Wochen erfahren, dass an seiner Fakultät eine Halloweenparty steigen würde und wollten dafür nun ein passendes Outfit besorgen. Hauptsächlich wollte Yuri nach Stoffen schauen, die umweltfreundlich und preislich erschwinglich waren. Dies stellte besonders Joe vor einer Herausforderung, aber er kannte seine Verlobte gut genug um zu wissen, wie sie es meinte und da Halloween war konnte auch er mal eine Ausnahme machen und würde sich nicht gegen sie auflehnen.    Sie kamen gerade in einem Fachgeschäft für Kostümverleih und verschiedene Stoffe sowie Muster an, aber so Recht gefiel der blonden Frau die Auswahl nicht. Ein Fertigkostüm kam für die Krankenschwester ohne hin nicht in Frage, damit würde sie nur wieder die gierige Konsumindustrie unterstützen und das oblag ihr in keinster Weise. „Hmm…also irgendwie ist hier einfach nichts dabei, das ist alles Schrott“, kam es bissig von Yuri. „Was stört dich denn an den Stoffen?“, fragte der Blauhaarige nach, der die einzelnen Stoffe besah, aber nicht wirklich einen Unterschied feststellen konnte. Für ihn war es wichtig, dass es praktisch und bequem war.  Yuri schenkte ihm einen bestimmten Blick, drehte sich dann weg und verließ den Laden. Auf diese Diskussion hatte sie keine Lust, erst Recht, wenn die Sache so eindeutig war. „Schatz, jetzt warte doch mal“, rief er ihr hinterher und folgte seiner Verlobten auf die Straße. Er legte einen Arm um sie und zog sie etwas näher zu sich. „Was hältst du denn davon, wenn wir die Kostüme einfach komplett selber machen. Ich könnte doch zum Beispiel Freddy Krüger machen und du bist mein Opfer, dann brauchen wir nur ein paar alte Sachen zu verwerten, Blut können wir auch künstlich erzeugen oder ich nehme dir einfach ganz viel Blut ab und verteilen es auf die Klamotten. Mimi und Sora könnten uns sicher auch helfen, wenn es ein etwas komplizierter Schnitt sein sollte“, schlug Joe diplomatisch vor, auch wenn er das mit der Blutabnahme eher als Scherz sah. Juri war hellauf begeistert und von der Idee ganz angetan. „Das ist eine grandiose Idee, ich liebe es alte Sachen aufzuwerten und ihnen noch einmal eine besondere Note zu geben, etwas Zerreisen, Fäden herausziehen, besprühen und Ohh… du kannst so viel Blut von mir haben, wie du willst“, klärte die Krankenschwester ihren Verlobten auf. „Immer mit der Ruhe, etwas Blut brauchst du schon auch noch“, erinnerte er sie spielerisch. „Oh ich stell mir das schon bildlich vor, dass lässt sich richtig gut machen und…“ „Ach nee, ich glaube ich traue meinen Augen nicht“, sprach der Brillenträger dazwischen und deutete auf ein kleines Café, an dem Taichi und Sora saßen. „Oh super, wenn das kein Zeichen ist, dann kann ich Sora gleich fragen“, kreischte die blonde Frau und lief gleich auf die Beiden zu. „Warte!“, rief Joe ihr noch hinterher.   „Hallo ihr Beiden“, begrüßte Yuri Sora und Taichi freundlich. „Geht es euch gut?“, fragte auch Joe nach. Sora nickte. „Hallo, ja alles bestens und bei euch?“, erwiderte sie ebenso freundlich. „Auch, Danke.“ „Ihr könnt euch dazu setzten, wenn ihr wollt“, schlug Taichi vor. Das Pärchen sah sich an, nickten und nahmen sich jeweils einen Stuhl, wobei Joe darauf bedacht war, den Stuhl seiner Verlobten zurückzuziehen und ihr so ein wenig Platz zu machen und sich anschließend auf diesem niederzulassen. „Was treibt euch denn hierhin? Habt ihr frei?“, fragte der ehemaliger Anführer nach. „Wir haben für deine Halloweenparty Inspirationen gesucht“, klärte die blonde Frau den Brünetten auf. „Meine Halloweenparty?“, fragte dieser verwundert nach und zog die Augenbrauen misstrauisch zusammen. „Ja, von deiner Fakultät, du meintest doch an deinem Geburtstag noch, dass wir alle kommen können“, erinnerte Yuri den Yagami. Taichi winkte ab. „Achso… ich weiß nicht mal, ob ich selbst hingehe. Mir ist die Lust vergangen. An meinem Geburtstag war alles noch anders“, brummte der Brünetten. „Was ist denn eigentlich mit dir und Mimi-chan los?“, fragte der Älteste direkt an Taichi gewandt. Der Träger des Mutes schien der Mut verlassen zu haben und er seufzte resigniert. „Sie kann mir wohl nicht mehr Vertrauen und ich habe sie verloren“, erklärte er kurz angebunden, während Joe überrascht war wie schnell sie dieses Thema doch schon wieder aufgegriffen hatten. Immerhin hatten sie erst beim Frühstück geredet und Joe war nicht der Typ, der sich bei so etwas Kompliziertem einmischte. Er war froh, dass in seine Beziehung alles so lief, wie er es sich wünschte, aber dafür musste auch er kämpfen. Yuri hingegen, schien da nicht so die Stille zu sein und wollte scheinbar jedes noch so kleine Detail wissen. Egal ob es sie etwas anginge oder nicht. Er wusste zwar, dass es sie es nur gut meinte, aber Taichi schien das alles auch nicht mit jedem besprechen zu wollen. Was er auch wirklich gut verstehen konnte. „Ähm...Ich glaube ich werden dann langsam mal gehen“, sprach es auf einmal aus der Rothaarigen. „Was? Wieso das denn? Wegen uns?“, fragte die Krankenschwester nach. „Nein, nein. Ich habe gleich noch Training“, erklärte die Rothaarige. Sie winkte den Kellner heran und orderte die Rechnung an. Sie bezahlte für ihren Kuchen und Kaffee und wollte gerade aufstehen, als Yuri sie nochmal kurz zurückhielt. „Du...Sora-chan, könntest du mir vielleicht bei meinem Halloweenkostüm helfen?“, fragte sie gleich nach. Sora nickte gleich. „Natürlich, weißt du denn schon, was du werden möchtest?“, hakte die Modestudentin interessiert nach. „Also Joe wird Freddy Krüger und ich sein Opfer“, erklärte sie lächelnd. Gleich weiteten sich die Augen des Yagamis und musste schelmisch grinsen. „Du Freddy Krüger?“ „Ja, warum denn nicht? Was wirst du denn?“, stellte er gleich die Gegenfrage. „Wie gesagt, ich weiß nicht ob ich überhaupt hingehe“, brummt er als Antwort. „Davon werde ich dich schon noch überzeugen und Sora kann ich dann mal bei euch vorbeikommen und alles besprechen?“ Sora lächelte „Natürlich, ich schicke dir später zu wie ich die Woche Zeit habe und gleichst es mit deinen Schichten ab. Wir finden schon einen Termin“, erklärte die Trägerin der Liebe freundlich. Yuri nickte und bedankte sich. Dann verschwand Sora auch schon und die blonde Frau konzentrierte sich ganz auf den Braunhaarigen der sie misstrauisch ansah. „Was?“ „Jetzt erzähle schon!“, forderte Yuri ihn erneut auf. „Was soll ich erzählen?“ „Die ganze verdammte Mimi-Geschichte“, herrschte die Krankenschwester den Yagami an. Genervt verdrehte der Braunhaarige die Augen und sah flehend zu Joe. „Sie wird keine Ruhe geben, bis du es ihr erzählt hast“, stellte er klar. Taichi grinste, an wen erinnerte Yuri sie gleich nochmal?   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Taichi*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Die gesamte Mimi-Geschichte also? Wo sollte er da nur anfangen? Schließlich war die Tachikawa die Liebe seines Lebens. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann er sich in sie verliebt hatte. Nachdenklich starrte er sein Stück Kuchen an. Er hatte sie verloren. Das war alles, was ihm durch den Kopf ging. Es war doch vollkommen gleichgültig, wann er sich in sie verliebt hatte und wie die Geschichte begonnen hatte. Das, was er wusste, war die Tatsache, dass sie sich gegen ihn entschieden hatte. „Wozu soll ich dir die Geschichte erzählen? Es ist ein abgeschlossenes Buch… Die Seiten sind zugeschlagen…“, murmelte der Yagami und legte seine Kuchengabel zur Seite. Yuri wechselte kurz mit Joe Blicke aus, bevor sie ihn wieder ansah. Unbeeindruckt stützte sie ihren Kopf auf ihrer Handfläche ab. „Du liest nicht viele Bücher, oder?“, fragte sie ihn. Verwirrt hob er den Kopf. Wie kam sie jetzt darauf, ihn zu fragen, ob er viel oder wenig las. „Was soll die Frage?“, fragte der junge Mann. Yuri seufze nur. „Liebst du Mimi-chan?“, fragte sie. „Natürlich liebe ich sie! Ist das nicht offensichtlich?“, fragte er gleich darauf aufgebracht. Sie kicherte. „Warum gibst du dann so schnell auf?“, fragte er. „Sie blockt mich vollkommen ab! Ich bin nicht der Jenige, der einfach aufgibt!“ „Und warum denkst du darüber nach, nicht zur Party zu gehen?“, fragte sie weiter und drängte ihn damit immer mehr in die Ecke. Der junge Mann wich etwas zurück und sah sie ihn. Joes Verlobte jedoch lehnte sich nur zurück und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Die meisten Bücher haben auch einen zweiten Teil… Nichts ist verloren, wenn zumindest noch einer kämpft!“, erklärte sie streng und lächelte dem Jüngern zu.   Unsicher stocherte der Yagami auf seinem Stück Kuchen rum. Er hatte Mimi doch eigentlich verloren? Oder? Er liebte sie, keine Frage. Aber er wusste eben auch, dass er sie sehr verletzt hatte, was ihm noch immer leidtat. Aber dann waren da diese kleinen Momente, in denen er sich mit ihr verbunden gefühlt hatte. Noch immer kribbelte seine Hand, wenn er an den kleinen Lichtblick bei Joes Verlobung dachte. War denn wirklich noch nicht alles verloren? Er war sich einfach nicht sicher. Vor allem aber wollte er die Tachikawa nicht bedrängen oder unter Druck setzen. „Aber was soll ich tun…?“, fragte er letztlich ein wenig verzweifelt und seufze leise. „Geh‘ zu der Party und such nochmal das Gespräch mit ihr. Ihr wart nicht zusammen, als du mit dem anderen Mädchen geschlafen hast. Das macht es zu keinem Kavaliersdelikt, aber sie kann dir das nicht vorwerfen, selbst wenn es wehtut, dass du es getan hast, obwohl ihr beide wusstet, dass da etwas zwischen euch ist. Mimi leidet sicher auch unter der Situation…“, erklärte nun Joe, der seine Freundin dabei unterstützte, Taichi wieder aufzumuntern. „Ich glaube eher, dass Mimi Angst vor dem Ganzen hat. Womöglich vermutet sie, dass sie eure Freundschaft und die der anderen kaputt macht. Koushiro ist in sie verliebt, Sora in dich. Soweit ich weiß, sind sie beide die besten Freunde von Mimi. Wahrscheinlich ist es ihr lieber, auf dich zu verzichten, anstatt den anderen beiden wehzutun“, wand auch Yuri ein und trank einen Schluck von ihrem Milchkaffee. „Und was soll ich nun machen? Einfach zur Party gehen und mit ihr reden? Sie wird mir wahrscheinlich gar nicht zuhören. Du kannst dir nicht vorstellen, wie stur sie ist!“, flüsterte der Yagami. Der Appetit war ihm nun wirklich vergangen. Unschlüssig umfasste er mit beiden Händen sein Glas.   „Ich kann Soras Gefühle nicht erwidern und das will ich auch gar nicht. Wenn Mimi sich auf Koushiro einlassen würde, würde sie ihm viel mehr weh tun, als wenn sie es bleiben lässt…“, murmelte er. „Taichi“, verwundert hab er den Kopf. „es geht hier nicht um die Liebe, sondern auch um eure Freundschaft!“, erklärte Yuri. „Mimi will eure Freundschaft nicht gefährden. Sie will ihre besten Freund nicht verlieren. Sie muss sich in einem emotionalen Desaster befinden und leidet sicherlich unter der Situation. Deswegen hat sie sich gegen dich entschieden. Sie muss erkennen, dass ihre Freundschaften nicht zerbrechen, wenn sie sich ihrer Liebe zu dir bekennt!“, erklärte Yuri. Mit verschränkten Armen lehnte sich die junge Frau zurück und sah zu ihrem Zukünftigen. „Ist der Kerl immer so schwer von Begriff?“, fragte sie genervt. Joe aber lächelte nur schwach. Taichi verzog seine Lippen zu einer Schnute. „Ich bin nicht schwer von Begriff!“, rechtfertigte er sich. Danach sah er mit roten Wangen zur Seite und ließ Yuris Worte erstmal sacken.   Sie klangen wirklich nach Mimi. Meistens war es so, dass sich die junge Frau mehr Gedanken um andere machte als um sich selbst. Auch wenn sie manchmal sehr eigenwillig und Ich-Bezogen wirkte, war sie in Wirklichkeit doch das komplette Gegenteil davon. Er wollte nicht, dass sie darunter litt. Er wusste schließlich, dass Koushiro wie auch Sora sich damit abfanden, keine Chance zu haben. Warum sah das nicht auch Mimi? Manchmal konnte sie so blind sein. Aber Yuri hatte Recht! Er konnte seine große Liebe nicht einfach aufgeben. Er hatte sein Herz an die braunhaarige Schönheit verloren. Sie trug es in seinen Händen und bei keinem anderen fühlte es sich besser aufgehoben. Mit einem Lächeln sah sie die beiden an. „Danke…“, hauchte er. Yuri schmunzelte, bevor sie ihre Hand ausstreckte und ihm gegen die Stirn schnippte. „Und… Was wird deine nächste Amtshandlung sein?“, fragte die Blonde. Taichi rieb sich die schmerzende Stirn. „Ich suche mir ein passendes Geschenk?“, erwiderte er. Wieder schnippte die Ältere gegen seine Stirn, gerade als er seine Hand hatte sinken lassen. „Falsch… zuerst wirst du uns einladen! Ich will Kuchen!“, lachte die Krankenschwester. „Mensch… Auf Dauer tut das wirklich weh!“, murrte der Yagami. Joe lächelte nur schwach. „Das ist wohl eine Angewohnheit vorn ihr…“, erwiderte dann Joe, da sich seine Verlobte bereits aufgerichtete hatte, um bei der Vitrine ein Stückchen Kuchen herauszusuchen.   „Als was gehst du denn? Hast du schon eine Idee?“, fragte nun Joe interessiert den Jüngeren. Nachdenklich sah der Yagami aus dem Fenster. Mhm… Ich weiß es noch nicht so genau…“ „Bei deiner Wuschelmähne solltest du als Werwolf gehen!“, erklang dann die Stimme von Yuri, die auf die beiden zuging und sich wieder neben Joe niederließ. Sie hatte sich ein Stück Rhabarberkuchen ausgesucht, welcher mehr wie ein Gift-Kuchen auf den Yagami wirkte. „Als Werwolf?“, fragte er nach. „Ja… Deine Mähne scheint ja kaum zu bändigen zu sein… Und wer kann schon einen Werwolf bändigen?“, lachte die Blonde und biss genüsslich auf ihr Stückchen Kuchen. „Boah… Ist der lecker!“, flötete sie. Sonst wirkte Yuri ja wirklich reif und erwachsen, aber während sie so auf ihrem Stück Kuchen knabberte, schien sie fast ein wenig verspielt und kindlich. Das mochte er. „Du hast dir wirklich eine gute Frau ausgesucht!“, kicherte Taichi und wand sich dabei an den Ältesten. Dieser wurde glatt verlegen und drehte den Kopf leicht zur Seite. „Wir haben ja schon gedacht, dass du mal nie eine Freundin abbekommst und jetzt bist du sogar der Erste, der unter die Haube kommt!“, lachte er amüsiert und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Dieser wurde nur noch röter auf den Wangen. Yuri konnte dabei nur kichern. „Er ist halt wesentlich erwachsener als ihr!“, sagte Yuri gleich und legte einfühlsam eine Hand auf den Oberschenkel ihres Verlobten. Dieser erwiderte mit einem liebevollen Lächeln den Blick der Jüngeren. Gott. Das war wirklich zu viel des Guten. Das brachte ihn ja fast dazu, den Beiden vor die Füße zu brechen. So viel Liebegesülze ertrug er nicht. Vor allem, da er noch immer ein Kostüm brauchte. „Leute… Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt gehe… Ich werde mal Hikari-chan anrufen. Vielleicht hilft sie mir beim Aussuchen. Aber danke für den Tipp!“, lachte der Yagami den Beiden zu. Ohne auf Wiederworte der beiden Älteren zu warten, bezahlte er deren Verzehr und Kaffee und verließ das Geschäft.   Draußen angekommen atmete er erleichtert die frische Luft ein. Sie hatten ihm neue Hoffnung gegeben. Mimi würde es ihm nicht leichtmachen, das wusste er. Aber er hätte sich die Tachikawa nicht ausgesucht, wenn er angenommen hätte, dass sie es ihm leichtmachen würde. Vielleicht mochte er auch einfach die Herausforderung. Er schmunzelte, als er an die Jüngere dachte. Er wollte sie. Hier an seiner Seite. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er zurück zu den beiden Turteltäubchen. Er wollte sie an seiner Seite, wie Joe Yuri an seiner Seite stehen hatte. Die Beiden passten hervorragend zusammen und ergänzten sich perfekt. Taichi war sich sicher, dass es auch bei ihm und Mimi so sein würde. Doch wenn er aufgab, würde er gar nichts gewinnen. Weder sie, noch ihr Herz. Denn das war es was er wollte. Er wollte Mimi… Bei sich. An seiner Seite. Für immer.   Mit diesen Gedanken machte sich der Yagami auch auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)