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Rise and Fall

Die auserwählten Krieger
von
Koautor:  Nadi_Chan

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mitschreiber: Nadi-Chan (deviantART) und Anne-Sophie N. (Twitter) Komplett anzeigen

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Das schicksalhafte Treffen

Midgard – 10.01.2015, 18:00 Uhr

 

Nachdem Shi nun auch Aiko, der letzten Auserwählten, ihr Schicksal verkündet hatte, machte er sich sofort auf den Weg zum Okunoin Tempel, um dort jene drei Auserwählten zu empfangen.

Kurz nachdem Shi den Tempel erreicht hatte, machte er es sich direkt auf dem Dach des heiligen Gebäudes bequem und starrte eine Weile gedankenverloren in den für diese Jahreszeit unnatürlich feuerroten Himmel. Die Sonne war bereits hinter den Baumkronen versunken und färbte den Himmel in ein dunkelrotes Farbenspiel; das Zeichen dafür, dass Midgard endlich bereit war. Es war nicht das erste Mal, dass er dieses Naturschauspiel Midgards beobachten durfte. Die Wolken zogen schnell am Himmel vorbei, als hätten sie es eilig und müssten schnell irgendwo hin.

Zufrieden seufzte er und zückte ein altes Buch aus seiner Tasche, schlug dieses auf und begann darin zu lesen. Immerhin dauerte es noch eine Weile, bis die drei jungen Auserwählten zu ihm kommen würden.

 

23:20 Uhr

 

Mit jeder Minute, die verstrich, so richtete sich auch der Mond Zentimeter um Zentimeter weiter am Nachthimmel auf. Hichi, einer der drei Auserwählten, schlich leise die Straßen der Stadt entlang. Sein schwarzes Haar wehte leicht im Wind und seine blutroten Augen erkundeten die Umgebung. Er stöhnte leise. Auch ihm war Shi am Nachmittag erschienen und verkündete ihm sein angebliches Schicksal. Er grübelte schon eine ganze Weile über ihre Begegnung.

Hichi ist eine eher ruhige und zurückhaltende Person und hält sich lieber aus Problemen raus; also begab er sich vorsichtshalber zum verabredeten Treffen, denn sollte er nicht erscheinen, so vermutete er, würde ihm das wohl oder übel die verhassten Probleme bereiten. Er spielte mit dem Gedanken, ob die Träume, unter denen er schon seit einigen Tagen litt, etwas mit Shis Auftauchen zu tun hatten? Verwirrt von all seinen Gedankengängen schüttelte er den Kopf und seufzte. Bald sollte er den Tempel erreichen von dem Shi sprach und so guckte Hichi auf sein Handy, auf welchem der Weg zum Tempel geöffnet war. Er schaute sich um, bog in eine Seitenstraße ein und stoppte. Etwa ein paar Meter vor ihm lief ein junges Mädchen mit blauen Haaren über eine kleine Kreuzung. Hichis Augen wurden groß. War dies nicht das Mädchen, das ihn jeden Tag in der Kantine bediente? Aber was machte sie denn hier? Hichi holte tief Luft und folgte ihr leise, da er sich nicht traute sie anzusprechen. Ob sie wohl zufälliger Weise auch auf dem Weg zu dem Tempel war? So ein Quatsch, warum sollte sie?

Er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte erneut. Das junge Mädchen vor ihm bog in eine weitere Seitenstraße ein und verschwand in den Schatten der Häuser. Anscheint wollte sie doch nicht zu dem Tempel, obwohl sie doch etwas orientierungslos aussah. Der Schwarzhaarige zuckte mit den schmalen Schultern und ging ruhig und unauffällig weiter, bis er eine große und leere Hauptstraße erreichte. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein großer, altjapanischer Torbogen, welcher den Weg zu dem Friedhof, auf dem sich der Tempel befand, offenbarte. Er fühlte sich schon etwas unsicher bei dem was er tat, schließlich war es verboten das Gelände nach 16 Uhr noch zu betreten. Vor allem aber fühlte er sich schlecht, weil er Yuki anlügen musste. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte und so erzählte er ihr, dass er noch zu einem Treffen seiner WPK Gruppe müsste. Bei dem Gedanken an Yuki lief der Schwarzhaarige rot an. Yuki war seine Freundin und sie teilten sich gemeinsam eine Wohnung, welche ihre Eltern in jungen Jahren für die Familie gekauft hatten. Hichis Eltern starben als er noch klein war, weswegen sich Yukis Eltern entschlossen sich seiner anzunehmen, da die Familien schon lange Jahre gut befreundet waren. Doch als Yuki gerade ihr achtes Lebensjahr erreichte, starben auch ihre Eltern aus unerklärlichen Gründen; seither lebten die beiden alleine in der Wohnung.

Als er die vielen Treppenstufen und die schmale Brücke hinter sich gelassen hatte und endlich am Tempel angekommen war, schaute Hichi sich auf dem Gelände des Friedhofes um, welcher von einem roten und bereits ziemlich demolierten Zaun umgeben war; von hier oben aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die Hauptstraße. Keine Spur von diesem Shi; ob er sich wohl verspätet hatte?

 

Zur selben Zeit

 

Nachdem sie von dieser fragwürdigen Gestalt namens Shi gebeten wurde um Mitternacht am Okunoin Tempel zu erscheinen, hatte Yuna Tsukihana an nichts anderes mehr denken können. Dabei sie sich heute an ihrem freien Tag mit ein paar guten Freunden in Tokyo treffen, um den ganzen Stress der letzten Wochen bei einer kleinen Shoppingtour mal zu vergessen. Als angehende Make-up Assistentin und Fotografin hatte man es eben auch nicht immer leicht. Die meisten Models wollten immer irgendwelche Farben tragen, die weder zu ihrer Haar- und Augenfarbe passten, noch zu dem Outfit, welches sie nach stundenlangem Herumgezicke dann auch endlich bekamen. Das hatte man eben davon, wenn man bei einem der bekanntesten Fotografen in die Lehre ging.

Als sie nach gefühlten Monaten endlich mal wieder bis Mittag ausschlafen konnte, hatte sie sich frisch gemacht und wollte einkaufen gehen. Seitdem ihre Mutter bei einem Autounfall gestorben ist und ihr Vater seither im Rollstuhl sitzt, bleibt der ganze Haushalt an der Neunzehnjährigen hängen. Ihr fünf Jahre älterer Bruder musste aufgrund seines Jobs mit seiner Verlobten nach Tokyo ziehen, und kann sie und ihren Vater daher nur zwei Wochenenden im Monat in Kyōto besuchen kommen. Das alles kann in Verbindung mit ihrer Ausbildung manchmal hart sein, aber eigentlich hat sie ein ziemlich geregeltes Leben.

Bis sie vor ein paar Tagen jede Nacht denselben schrecklichen Alptraum hatte. Und jede Nacht wachte sie schreiend und schweißgebadet aus ihrem unheimlich real wirkenden Traum auf. Ihr Vater hörte sie nicht, nahm er doch jeden Abend Schlaf- und Schmerztabletten zum Schlafengehen ein. Und heute an ihrem freien Tag, als sie vom Einkaufen auf dem Nachhauseweg war und sich fertig für ihren Tag in Tokyo machen wollte, begegnete sie dieser in Schwarz gehüllten Gestalt.

„Treffe mich um Mitternacht am Okunoin Tempel“, hatte er gesagt, „und beuge dich deinem Schicksal!“.

Danach war sie sofort nach Hause gerannt, ignorierte die neugierigen Fragen ihres Vaters und sagte das Treffen mit ihren Freundinnen ab. Den Rest des Tages saß sie in ihrem Zimmer und haderte mit sich selbst. Sollte sie es wagen, oder lieber nicht? Sie war kein Fan von Horrorgeschichten, aber was, wenn es wirklich ihr Schicksal war und sie hingehen musste? Das war alles, woran sie dachte, bis sie sich mit einem Mal aufrichtete, ihre Beine gegen ihren Willen handelten und sie aus ihrer Wohnung vor die Tür brachten. Vielleicht sollte sie ja doch gehen? Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es schon halb zwölf war; wenn sie sich jetzt auf den Weg machte und mit etwas Glück noch eine Bahn nach Osaka bekam, wäre sie nur wenige Minuten nach Mitternacht am Kōya-san, dem Gebirge südlich von Ōsaka. Dort befindet sich auch der Treffpunkt: der Okunoin Tempel. Also machte sie sich schnell auf den Weg zur U-Bahn Station. Diese lag nur etwa acht Minuten von ihrer Wohnung entfernt und die Fahrt dauerte dank der Nachtfahrt auch nur 20 Minuten.

In der Bahn begegneten ihr seltsame und stark alkoholisierte Gestalten, denen sie lieber versuchte aus dem Weg zu gehen.

Endlich an der Endstation in Ōsaka angekommen, schlich sie sich durch die Straßen in südlichen Teil der Stadt. Mit ihren meeresblauen Augen blickte sie in jede Seitenstraße, um so jeglicher erschreckenden Überraschung zu entgehen. Noch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits zwei Minuten nach zwölf war. Yuna legte noch einen Zahn zu und nahm den stechend kalten Wind in kauf, der ihr ins Gesicht peitschte und mit ihren rückenlangen, goldblonden Haaren spielte.

Fünf Minuten später erreichte sie schwer atmend den Torbogen am Eingang zum Friedhof. Um ihren Atem wieder zu beruhigen, ging sie mit Schrittgeschwindigkeit weiter in Richtung des heiligen Tempels. Als dieser langsam in ihr Blickfeld gelang, richtete sie ihren Blick noch einmal auf die Uhr. Zehn Minuten nach zwölf.

‚Hoffentlich ist der Typ nicht sauer oder so…’, dachte sie, verlangsamte ihren Schritt noch etwas und hob den Blick, bis sie einen Jungen mit schwarzen Haaren vor dem Tempel stehen sah und vor Schreck stehen blieb.

Das ist doch…

 

Links, rechts, links, rechts…

Hichi wartete nun schon eine ganze Weile an dem heiligen Tempel auf Shi und wippte auf der Stelle von einem Bein auf das andere; er konnte ja nicht ahnen, dass Shi bereits anwesend war, sich nur in den Schatten der Nacht versteckt hielt und auf die übrigen Auserwählten wartete.

Hichi seufzte, lehnte sich vorsichtig gegen den dünnen Torbogen, der sich unmittelbar vor dem heiligen Tempel befand, und schaute verträumt in den klaren Sternenhimmel.

Oh man, was mache ich hier nur?, fragte er sich still und schloss für einen Moment die Augen.

Plötzlich vernahm er seltsame Geräusche. Ein Keuchen und laute Schritte, die immer näher kamen. Schnell öffnete er wieder die Augen und blickte den schmalen Weg hinunter Richtung Hauptstraße. Er entdeckte vor dem Eingang ein junges Mädchen, welches noch ein Stück den Weg zu der Brücke entlang lief und sich dann kurz am Geländer abstützte. Es war zu dunkel, um zu erkennen wer es war, aber er vermutete das Mädchen von vorhin. Kurz darauf lief das Mädchen weiter, an einer kleinen Gabelung vorbei und begann die Treppen hinauf zum Tempel zu besteigen.

Mit jeder Treppenstufe wurden Hichis Augen plötzlich immer größer. Er kannte dieses Mädchen, da war er sich zu 100 Prozent sicher. Es war Yuna. Die junge Fotografin, die Yuki immer für die Schulsprecher Werbeplakate fotografiert und sich um ihren Auftritt vor der Kamera kümmert; was soviel bedeutet wie sie mit unauffälligem Make-up zu schminken, da Yuki so gar kein Fan von dunkel umrandeten Augen ist. Hichi musste seine Freundin dafür immer begleiten, da sie trotz ihres manchmal leicht verrückten Auftretens doch recht scheu vor der Kamera ist. Da sie die Schülersprecherin ihrer Schule ist, hat Yuki ziemlich viel um die Ohren; Yuna bei mit ihrer Tätigkeit bestimmt auch.

Hichi biss sich auf die Unterlippe und holte tief Luft, als er das junge Mädchen die letzten Treppenstufen erklimmen sah.

„H-hay…“, stotterte der Schwarzhaarige leise und hob seine rechte Hand zur Begrüßung.

 

‚Verdammte Scheiße, wo bin ich denn jetzt wieder gelandet?!’, fragte sich die Blauhaarige und blieb verwirrt an der nächsten Straßenkreuzung stehen.

In Aikos umherirrenden Blick war eine Mischung aus Wut und Verzweiflung zu erkennen. Ihre Nase und Wangen hatten sich durch die eisige Kälte bereits rötlich verfärbt. Warum nur fand sie diesen verdammten Tempel nicht?! Sie hatte sich auf dem Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt verlaufen und irrte bereits schon seit über einer halben Stunde zwischen den Häusern umher.

‚Ich hatte zwar damit gerechnet, dass ich den Tempel nicht auf Anhieb finde und bin deshalb lieber etwas früher los, aber dass ich ihn gar nicht finden würde, damit hätte ich nicht gerechnet…’, dachte sich das fröstelnde Mädchen, während sie versuchte ein Straßenschild in der Dunkelheit zu entziffern, ‚Ich habe keine Lust die ganze Nacht hier herum zu irren!!’

Ihre zerlöcherten Boots waren bereits aufgeweicht vom ganzen Schnee, der schon seit Tagen den frostigen, nachwinterlichen Boden bedeckte, und die Glieder des blauhaarigen Mädchens schmerzten bereits von der Kälte. Dar Straßenname auf dem Schild, welchen sie endlich entziffern konnte, half ihr leider auch nicht viel weiter. Aiko fragte sich, was passieren würde, sollte sie aufgrund ihrer mangelnden Orientierung ihrem Schicksal nicht nachkommen können; sie verglich ihren schlechten Orientierungssinn immer gerne mit dem eines Steins. Erschöpft blieb das Mädchen stehen.

„Schicksal, so ein Schwachsinn“, murmelte sie vor sich hin und setzte sich kurz darauf wieder in Bewegung, um in eine weitere Seitenstraße einzubiegen.

‚Wenn es so etwas wie Schicksal gibt, dann soll dieses mich jetzt gefälligst durch dieses Labyrinth von Häusern zu dem Tempel führen!!’, dachte sie sich und trat gegen eine der schummrig leuchtenden Straßenlaternen.

Aiko atmete einmal tief durch und beschloss intuitiv an der nächsten Kreuzung einfach rechts abzubiegen. Und wie es der Zufall bekanntlich so wollte…

„Das gibt es doch nicht!!“, ließ sie laut stöhnend verlauten und lachte auf.

Tatsächlich befand sich direkt vor ihr auf der anderen Straßenseite der Friedhof, auf dem sich der Tempel, und somit auch der Treffpunkt, befanden. Schon fast euphorisch sprintete das junge Mädchen über die Straße und legte in nur wenigen Minuten auch den Rest des Weges hinter sich, indem sie jeweils zwei Treppenstufen auf einmal nahm. Oben angekommen konnte sie zwei Gestalten in der Dunkelheit erkennen, doch keine davon war Shi; die beiden waren eindeutig eineinhalb Köpfe zu klein für seine Statur. Je näher sie den beiden kam, desto mehr beschlich sie das Gefühl, dass sie sie doch von irgendwo her kannte.

„Aiko? Bist du das?“, fragte eine ihr bekannte Stimme zaghaft.

„Yuna“, stellte die Blauhaarige fest, als sie den beiden Gestalten näher kam.

Kein Zweifel, es war definitiv ihre langjährige Sandkastenfreundin. Yuna kam aus guten Familienverhältnissen und war daher eine der wenigen ihrer Freunde, die ihre Eltern für ‚angemessen’ hielten, zumal sich diese und die Eltern von Yuna schon vor ihrer beider Geburt kannten. Die Blonde war für Aiko eine wahre Freundin, bei der sie immer Zuflucht suchen konnte, wenn sie ihre Eltern nicht mehr ausgehalten hat. Doch nach dem für Yunas Mutter tödlichen Autounfall vor etwa 6 Jahren hat sich die Blauäugige immer weiter zurück gezogen. Aiko hatte alles getan, um sie aus ihrem tiefen Loch wieder herauszuholen, und das hat ihrer Freundin trotz deren Trauer immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Doch die meist sehr waghalsigen Aktionen, die Aiko geplant hatte, veranlassten Yunas Vater dazu, seiner Tochter den Umgang mit der Blauhaarigen zu verbieten und den Kontakt zu seinen langjährigen Freunden komplett abzubrechen. Seit dem abrupten Kontaktabbruch und dem damaligen Umzug der Familia Tsukihana hatten sich die beiden Freundinnen nicht mehr wieder gesehen. Bis jetzt.

Den Jungen, der kurz hinter Aiko stand, kannte Aiko auch. Es war jener Junge, der jeden Morgen bei ihr in der Cafeteria aß. Der Schwarzhaarige war immer sehr still und zurückhaltend; er schien genau so wenig mit fremden Menschen zutun haben zu wollen, wie sie selber.

Hichi schenke dem blauhaarigen Mädchen ein kurzes Lächeln, bis sie alle in ihrer stummen Begrüßungsrunde unterbrochen wurden.

„Dann sind wir jetzt vollzählig, und wir können endlich los“.

Die drei schreckten kurz zusammen, als sie die leise und unheimliche Stimme vom Dach des Tempels vernahmen. Ein leises Knirschen hinter Yuna und Hichi verleitete sie dazu, sich umzudrehen. Es war Shi, der scheinbar so eben vom Dach gesprungen und dann hinter ihnen im Schnee gelandet war. Die magere Gestalt hob die Kapuze von seinem schwarzen Haupt, um den Blick auf die weiße Porzellanmaste freizugeben. Shi hob seine knöchrige Hand und setzte die Maske ab. Zum Vorschein kam ein blass weißes, müde wirkendes Gesicht, dessen Wangen eingefallen wirkten, sodass die Wangenknochen sichtbar hervorstachen.

„Ähm, wie jetzt?“, fragte Hichi leise in die Runde.

„Nun, wir werden jetzt nach Asgard reisen, der Welt der Götter. Dort werdet ihr dann trainiert und eurem Schicksal nachkommen“, antwortete der Bote und kehrte den dreien den Rücken.

„Aber was ist mit meiner -“

„Von was für einem Schicksal sprichst du überhaupt die ganze Zeit?“, fragte nun Aiko und unterbrach somit den schwarzhaarigen Jungen harsch.

„Das tut jetzt nichts zur Sache. Sobald wir Asgard erreicht haben, wird der Allvater euch näheres erklären“. Damit war für Shi die Diskussion beendet.

Yuna hob skeptisch eine Augenbraue, behielt aber jeglichen Kommentar für sich.

Der Bote langsam beide Arme schräg nach vorne und murmelte dabei unverständliche Wörter.

„Und was wird das jetzt?“, fragte Aiko und riss kurz darauf die Augen weit auf, als der Boden vor der fragwürdigen Gestalt zu leuchten begann.

Neugierig traten die drei näher und konnten einen kleinen Spross in der Schneedecke erkennen. Dieser fing langsam und doch unnatürlich schnell an zu wachsen und sich nach Links und Rechts auszubreiten.

„Was zum… Wie ist das möglich?“, fragte sich Yuna leise und beobachtete, wie sich die dünnen Äste und Ranken auf beiden Seiten weiter nach oben ausbreiteten und sich dort vereinten, um dann ein großes Oval aus Geäst und Blättern zu bilden.

„Das will ich auch können“, murmelte Aiko geistesabwesend.

Ein müdes und doch amüsiertes Lächeln schlich sich auf die Gesichtszüge der weißhäutigen Mannes, als er sich den Auserwählten wieder zuwandte.

„wenn ihr mit folgt, werdet ihr noch viel mehr lernen, als diesen einfachen Trick“. Sagte er in einem recht amüsierten Tonfall.

Misstrauisch blickten sich die drei Bekannten an, nickten sich jedoch nach einer Weile entschlossen zu und blickten Shi mit festem Gesichtsausdruck entgegen.

„Nun denn…“. Er drehte sich wieder zu dem Geäst und richtete eine Hand darauf.

„Öffne dich, Tor Yggdrasils, und führe uns nach Asgard!“

Der Raum innerhalb der Ovals begann zu leuchten und die Nacht zu erhellen. Mit großen Augen verfolgten die drei das ihnen gebotene Schauspiel.

„Seid ihr bereit, euer Schicksal zu empfangen?“, fragte Shi sie noch ein letztes Mal, bevor sie das Tor passierten, und erntete einstimmiges nicken.

„Nun denn, folgt mir“, dröhnte die Stimme Shis durch die Nacht.

Entschlossenen Schrittes folgten die drei Auserwählten dem Boten durch das Tor.

 

„Also hat es begonnen“, murmelte Hel und blickte stramm auf das Portal, welches sich grade vor ihr geöffnet hatte.

 

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Hichi Nagatsu, 18 (OC von Nadi-Chan)

* 10.10.1996 (menschliche Zeitrechnung)

† /

Augen: blutrot

Haare: schwarz, kurz

Wesen: Mensch

Team: ?

Kräfte/ Fähigkeiten: ?

 

Yuna Tsukihana, 19 (OC von Bluemi Chan)

* 11.10.1995 (menschliche Zeitrechnung)

† /

Augen: meeresblau

Haare: blond, rückenlang

Wesen: Mensch

Team: ?

Kräfte/ Fähigkeiten: ?



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