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Sehnsucht nach der Liebe

Seto Kaiba lernt zu lieben
von

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Besuch von Ishizu

„Und wieder das selbe“, seufzte Seto Kaiba. Wie jeden Tag um diese Uhrzeit saß er in seinem Büro in der Kaiba Corp. Immer wieder war es das selbe gewesen, schon lange ereignete sich nichts neues mehr in seinem Leben und er langweilte sich immer mehr. In der Firma lief alles so, wie es laufen sollte, sie florierte und er hatte mehr Geld, als er sich wünschen konnte, aber es gab etwas, was fehlte: Liebe.

Natürlich hatte er sie gehabt, es gab schließlich seinen kleinen Bruder Mokuba, welcher ihm immer so viel Liebe gab, die er auch immer wieder zurück bekam, sei es Weihnachten oder der Geburtstag gewesen, immer zeigte Seto ihm, wie sehr er ihn lieb hatte. Aber dennoch fehlte etwas, Kaiba wollte wahre Liebe, Liebe zu einer Frau oder einem Mann. Das mit dem Mann nahm er natürlich nicht Ernst und es wäre schlecht für sein Image gewesen, aber im Notfall zog er das immer noch in betracht. Umso mehr, sehnte er sich nach einer Frau, jemanden der ihn so liebte, wie er wahr und es nicht auf sein Geld abgesehen hatte. Es war schwer die passende Frau zu finden, zumal Seto dies nicht öffentlich machen wollte, so verzweifelt war er nun auch wieder nicht gewesen.

Sicherlich hätte es Mokuba gerne gesehen, wenn Seto jemanden finden würde, mit dem er seinen Tag und vielleicht auch die Nacht verbringen könnte, jemanden der mit ihm zusammen in der Firma, aber auch in der Villa wäre, jemanden der Gefühle offen zeigen konnte und nichts gegen einen reichen Geschäftsmann hatte.

„Seto, du hast Besuch“, meinte Mokuba. Er stürmte einfach in das Büro seines Bruders und brachte Ishizu mit, welche eben vor der Tür stand und gewartet hatte. Vielleicht wollte sie einfach nur den richtigen Augenblick abpassen.

„Wer ist es?“, fragte Seto. Die ganze Zeit über blickte er auf seinen Computer oder schaute nur den Boden an, sodass er nicht sehen konnte, wenn Mokuba rein brachte. Normalerweise war es immer so gewesen, dass der Besuch noch eine Weile draußen stand, weswegen sich Seto in der Situation nicht um Höflichkeit bemühte.

„Es ist Ishizu“, sprach der Kleine und wies auf die Frau an seiner Seite.

„Na toll und sagte sie dir schon, warum sie hier ist? Viel sie mir vielleicht so einen Esoterik Kram erzählen an den ich eh nicht glaube?“, wollte Kaiba wissen. Erst während er die Frage stellte, blickte er auf und sah die schwarzhaarige. Es war ihm egal gewesen, dass er eben so unfreundlich war und er würde sich sicher nicht entschuldigen.

„Kaiba, du solltest wissen, dass das was ich dir zu sagen habe, immer der Wahrheit entspricht und auch, dass ich nichts mit Esoterik am Hut habe. Ich konnte früher einmal, dank meines Milleniumgegenstandes in die Zukunft sehen und ich habe diese nie falsch vorhergesehen“, fing Ishizu mit dem erzählen an.

„Ich will dieses Zeug nicht hören. Du hast sie ja nicht mehr alle. Auch wenn die Geschichte wahr sein sollte, dieser Gegenstand ist nun für immer weg, du kannst und konntest nie in die Vergangenheit, Zukunft oder Gegenwart sehen, sonst hättest du damals nicht das Duell gegen mich verloren“, zischte der braunhaarige.

„Darum geht es mir nicht, Kaiba. Ich bin, wegen etwas ganz anderem hier. Es geht um deine Vergangenheit, diese habe ich schon damals gesehen, dein Leben als Hohepriester Seth“, sagte Ishizu und wollte zunächst seine Reaktion sehen.

„Nun hör mir mal damit auf. Diese angebliche Vergangenheit ist wie schon gesagt, vergangen. Sie interessiert mich keines Wegs und der, den du meinst, der bin ich nicht“, warf Kaiba ein.

Seinen Blick wandte er nicht von der schwarzhaarigen, er mochte sie nicht und noch weniger die Tatsache, dass sie meistens über Kaiba sprach, als würde sie ihn kennen und ihm Ratschläge erteilen können. Doch Ishizu wusste nichts, sie konnte nichts wissen und hatte nicht einmal seine Erlaubnis dazu gehabt.

„Das ist nicht wahr und wenn du tief in dein Innerstes gehst, dann weißt du auch, dass dem so ist. Du darfst nicht das leugnen, was damals passiert war. Zwar hast du nicht direkt dort gelebt und alles gemacht, aber es ist immer noch ein Teil von dir. Ich nehm es dir nicht ab, dass es nichts bei dir hinterlassen hat“, warf die schwarzhaarige ein.

„Dann muss ich dich enttäuschen. Das was dort passiert war, ist mir egal. Es hat nichts mit mir zu tun und auch keinerlei Gefühle bei mit hinterlassen“, entgegnete der Geschäftsmann. Er wusste, dass er log, aber ob Ishizu dies auch wusste, konnte er nicht sagen. Sicher würde er ihr nicht sagen, was in ihm vorging und auch nicht, dass alles was er dort erlebte immer noch in seinen Gedanken fest verankert war. Alle Erlebnisse würde er niemals vergessen.

„Seto? Sag mal, was war damals geschehen?“, fragte Mokuba neugierig. Sein großer Bruder hatte ihm damals nicht alles erzählt gehabt, sondern nur kurz eine kleine Zusammenfassung geben. Seid diesen Ereignissen, sprach Seto nicht mehr über das alles, er schwieg und wollte nichts sagen. Egal was Mokuba fragte, Seto blieb hart.

„Ach gar nichts. Mach dir nicht solche Gedanken da drum. Die Sache ist nicht so spannend wie die es sagt“, warf Kaiba ein. „Und nun kannst du bitte gehen. Du weißt ja wo die Tür ist“, verabschiedete er sich von Ishizu. Bevor sie etwas sagen konnte, stand er auf und wies auf die Tür.

„Das würde ich mir an deiner Stelle nochmals überlegen. Ich kann dir versichern, dass was ich dir zu sagen habe, ist wichtig und du wirst es nicht bereuen“, meinte Ishizu. Sie war nicht so wie Joey gewesen und auch nicht wie die anderen. Sie fiel nicht mit der Tür ins Haus, sondern wartete bis die Person der sie was sagen wollte, auch dazu bereit war und diese Sachen wissen wollte.

„Das ist ja schön für dich und nun geh“, empörte sich Kaiba. Das war das Einzige, was er an Menschen nicht mochte. Sie versuchten immer wieder hier bleiben zu dürfen und meinten, dass sie ihm Unwichtiges sagen mussten.

„Kaiba, ich kann auch ohne meine Kette vorraussagen, dass du heute noch zu mir kommen wirst und alles wissen willst“, meinte Ishizu. Dann drehte sie sich um und warf ihm einen letzten Blick zu. „Ich weiß, dass du kommen wirst, dich interessiert es nämlich, auch wenn du es jetzt noch nicht zu gibst. Ich werde heute den ganzen Tag über im Museum von Domino sein und dort eine Ausstellung vorbereiten“, waren die letzten Worte der jungen Frau. Dann verschwand sie und machte sich auf den Weg aus der KC.
 

Sie war sich wirklich sicher gewesen, dass Seto noch heute kommen würde, sie kannte ihn nicht gut, aber in diesem Fall konnte sie ihn gut genug einschätzen. Lächelnd machte sie sich auf den Weg ins Domino Museum und rief Marik auf dem Weg an.

„Und wie läuft es?“, fragte dieser nach.

„Kaiba wird noch heute Abend kommen, dann werden wir weiter sehen. Ich hoffe es klappt. Es muss einfach klappen, dass ist seine Einzige Chance, ansonsten ist alles vorbei“, sagte die junge Frau.

„Ich hoffe, du hast Recht. Ruf mich nachher wieder an, ich werde warten“, nickte Marik zustimmend.

„Das mach ich“, nickte Ishizu zustimmend. Sie wollte alles dafür tun, damit es klappen würde.

„Und vergiss nicht, Yugi und die anderen dürfen noch nichts davon erfahren“, ermahnte der junge Mann seine Schwester. Wenn die Clique Wind von allem bekommen würde, dann würden sich diese sicher auch einmischen wollen und genau dann, würde nichts so laufen, wie er es zusammen mit Ishizu und Odeon geplant hatte.

„Mach dir darum keine Sorgen. Ich werde schon aufpassen und Kaiba würde den anderen nichts sagen. Alles verläuft nach Plan“, entgegnete Ishizu leise.

„Gut bis nachher, ich kümmer mich hier um alles“, sagte Marik. Dann legte er auf und schaute zu seinem Stiefbruder. „Alles nach Plan.“

„Bis bald“, antwortete die schwarzhaarige noch schnell und legte dann auf.
 

„Und Seto?“, fragte Mokuba den Älteren.

„Was soll schon sein? Ich werde sicher nicht zu ihr gehen. Ich bleibe“, entgegnete Kaiba und setzte sich wieder. Er wusste, dass Ishizu schon wie er sein konnte und die selben Spielchen trieb wie er selber, aber dennoch würde er sich auf keines davon einlassen und an dem Tag ins Museum gehen, egal was sie wollte. Seufzend schaute Seto auf den Computer.

„Aber Seto, was ist, wenn es etwas wichtiges ist? Vielleicht betrifft es ja deine Firma?“, wollte der Kleine Kaiba wissen. Er verstand seinen Bruder nicht und versuchte diesen zu überreden hinzugehen und ihn sogar mit zunehmen.

„Mokuba, ich sagte doch, ich werde nicht hin gehen. Ich habe etwas besseres zu tun, als mir ihren Unsinn anzuhören. Ich kann mir schon denken, was kommen wird. Ich soll netter zu der Kindergartentruppe sein oder netter zu dem Rest der Welt, weil sonst was schlimmes passieren wird. Mokuba, das was die sagt, ist doch immer das gleiche. Ich werde nicht hingehen“, sprach Kaiba sein letztes Wort.

„Na gut“, nickte der Kleine. „Ich hab noch Hausaufgaben zu machen“, fügte er schnell hinzu und verließ das Büro. Unbedingt musste er zu Ishizu und nachfragen, was los war, Mokubas Neugier war viel zu groß gewesen und wenn Seto nicht hin wollte, dann wollte er hingehen.

Eine ägyptische Vergangenheit

Hallöchen,

also erstmals bedanke ich mich bei allen für die vielen Kommis mit denen ich nicht gerechnet habe. das war so lieb von euch *sniff*

zu der frage von Karen-chan, kann sein das sie eigentlich 20 sein sollte, aber ich seh sie selber, als eine reifere Frau an, die älter ist, daher ist sie hier auch 24
 

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Nachdenklich ging Mokuba den Weg weiter. Zum Glück hatte Seto nichts bemerkt und so konnte der Junge in Ruhe die Straße entlang gehen, ohne zu befürchten, dass sein Bruder ebenfalls kam um ihn auf zuhalten. Neugierig schaute er sich immer wieder um, wenn Ishizu hier war, waren vielleicht auch Marik und Odeon hier und wer wusste schon, was mit denen los war. Nach dem kleinen Spaziergang kam Mokuba endlich am Museum an. Als er hinein ging, konnte er schon gleich Ishizu sehen und ging zu ihr.

„Hallo Ishizu, tut mir Leid, was mein Bruder sagte, er meinte es sicher nicht so“, entschuldigte sich Mokuba für das Verhalten von Seto.

„Hi Mokuba, das macht nichts. Ich weiß ja, wie dein Bruder ist, ich konnte mir das schon denken, aber ich gebe dennoch nicht auf. Er wird her kommen“, lächelte die junge Frau und machte weiter, die Arbeiter mit den Skulpturen in den richtigen Raum zu führen.

„Du sag mal, darf ich dich was Fragen?“, wollte der Kleine wissen.

„Na klar, sag was du wissen möchtest“, nickte Ishizu freundlich.

„Erzähl mir einfach, was damals passiert war, als ihr alle in Ägypten war“, fing Moki an.

„Das sollte dir dein Bruder erzählen“, meinte sie. Immer wieder schaute sie sich um, keiner sollte etwas von dem Gespräch mitbekommen, da die Menschen nicht so weit gewesen waren, um von der richtigen Vergangenheit zu erfahren und auch nicht von dem, was beinahe alles passiert wäre, hätte Atemu Zork nicht vernichten können.

„Das macht er nicht. Ich frage ihn immer wieder und wieder, aber er antwortet mir nie. Er sagt, dass alles sei Vergangenheit und würde nicht zu ihm gehören. Es sei nichts, worüber man reden müsse“, seufzte der Kleine etwas betrübt. Scheinbar wollte Ishizu ihm auch nichts sagen.

„Das tut mir Leid für dich, Mokuba. Na komm wir gehen nach hinten und dann erzähle ich dir alles“, versprach die schwarzhaarige.

„Das würdest du tun?“, ein Lächeln machte sich auf Mokubas Gesicht breit. Er war froh gewesen, dass wenigstens eine Person ihm was erzählen wollte.

„Na komm“, nickte Ishizu und brachte den Jungen nach hinten. Dort waren die beiden ungestört gewesen, da kein anderer Zutritt zu den Räumlichkeiten hatte.

„Jetzt bin ich mal gespannt“, entgegnete Moki und sah sich um. Der Raum war leer gewesen, so als wäre er extra für Ishizu reserviert gewesen.

„Dein Bruder hat bereits eine Vergangenheit und sie liegt im alten Ägypten. Damals war er ein Hohepriester an der Seite von Pharao Atemu. Sein Name war Seth. Du siehst, es ähnelt dem Namen deines Bruders“, fing Ishizu mit dem erzählen an. Sie machte hier absichtlich keine kleine Pause, damit Mokuba auch alles verstehen würde und damit sie nichts zu schnell sagen würde.

„Seth also, ja du hast Recht, es ähnelt Setos Namen“, nickte der Kleine.

„Der Name war aber nicht das Einzige, was den beiden ähnelte. Sie sahen auch gleich aus, nur mit dem Unterschied, dass Seth etwas dunkler war, aber ansonsten waren sie identisch. Ihr Charakter war sehr ähnlich, nur war Seth immer freundlicher und versuchte den Menschen zu helfen, außerdem hatte er viel Vertrauen in die Freundschaft und in die Menschen, was nun bei deinem Bruder nicht mehr so ist. Aber es gab damals auch ein Ereignis, was Seth und was auch deinen Bruder sicherlich geprägt hatte. Ich nehme an, dass ist der Grund, warum er nicht über alles redet“, meinte die schwarzhaarige leise. Auch ohne ihren Gegenstand konnte sie sich denken, wie es in Kaiba aussah.

„Und was war es? Rede schon“, bat Moki. Er war neugierig gewesen und wollte unbedingt wissen, was damals noch geschehen war und warum Seto so verschlossen war.

„Seth kannte ein Mädchen, sie hatte weiß-blaue Haare, hellblaue Augen und eine, für Ägypten ungewöhnlich, helle Haut. Er kannte das Mädchen in seiner Kindheit und nachdem die Jahre ins Land gezogen waren, sahen sich die Beiden auch endlich wieder. Die Umstände dieser Begegnung waren nicht schön gewesen, aufgrund ihres Äußeren wurde das Mädchen von den Menschen verstoßen und gedemütigt, bis sich der Hohepriester diesem in den Weg stellte. Aber es gab auch Verräter in den eigenen Reihen, Akunadin, der Vater von Seth hatte von dem Mädchen erfahren und wollte sie dazu benutzen, ihre Macht an Seth abzugeben. Zuerst musste er sie testen und brachte sie in eine geheime Trainingsanlage unterhalb des Palastes, aber der Hohepriester kam dem ganzen noch zu vor und schaffte es, sie zu retten. Dabei gerieten beide in große Gefahr und sie ließ ihr Ka frei, was große Konsequenzen hatte“, seufzte die junge Frau. Ihr war klar gewesen, dass das der Zeitpunkt war, wo das Mädchen ihr eigenes Todesurteil schon fast selber unterzeichnete, da mit diesem Schritt alles ins Rolle gebracht wurde.

„Was ist ein Ka und wer war dieses Mädchen?“, fragte Mokuba nach. Den bisherigen Zusammenhang von der Geschichte hatte er noch nicht verstanden.

„Das Ka ist eine Art zweite Seele im Körper eines Menschens und bei dem Mädchen, bei Kisara, war es der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Sie war die Person, die den Drachen erschuf und die Macht dazu hatte. Normalerweise sind die Menschen nur mit ihren Kas verbunden und sobald denen was passiert, geht es auf den anderen wieder zurück, aber bei Kisara war das anders. Sie war der weiße Drache. Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass sie damals ihr eigenes Todesurteil unterschrieb, da sie damit Akunadins Zorn auf sich zog. Er war nun sicher gewesen, welche Macht Kisara hatte und wollte um jeden Preis diese für seinen Sohn haben. Nicht einmal vor der Zusammenarbeit mit Thief Bakura hatte er Skrupel und so wurde aus dem Hohepriester Akunadin, der Priester der Finsternis, der einen fiesen Plan vor hatte. Mokuba willst du diesen Teil der Geschichte auch noch hören?“, wollte Ishizu wissen.

„Ja, rede weiter“, warf der Kleine ein.

„Akunadin holte seinen Sohn zu sich und wollte ihn auf jeden Fall auf seine Seite ziehen. Zur selben Zeit kam Kisara zu den Beiden und konnte Seth davon überzeugen, dass es nicht das Richtige ist. Die beiden versuchten zu fliehen, aber sie schafften es nicht. Akunadins gesamter Zorn richtete sich auf Beide und sie mussten kämpfen. Seths Monster war nicht stark genug und so beschloss das Mädchen, dass auch sie kämpfen würde. Es sah nach Gleichstand aus, eigentlich hätte der weiße Drache stark sein müssen, aber durch einen Bannkreis wurde er geschwächt. Mit seinem letzten Zug gelang es Akunadin aber alles zu vernichten. Er wollte seinen eigenen Sohn vernichten, mit der Spekulation, dass sich Kisara dazwischen stellen würde, was sie auch tat. Nicht Seth wurde davon getroffen, sondern Kisara. Noch zur gleichen Zeit starb sie in seinen Armen“, erzählte Ishizu die Geschichte etwas traurig zu Ende. „Das war das wichtigste in Seths Leben, es hatte ihn geprägt und nachdem er Pharao wurde, hing sein Herz immer noch an Kisara, er merkte es erst bei ihrem Tod, aber sein ganzes Leben blieb seine Liebe bei ihr.“

„Das ist wirklich eine sehr traurige Geschichte. Aber ich verstehe nicht, was das mit meinem Bruder zu tun hat“, sagte Moki.

„Dein Bruder war damals dabei gewesen, er selber hatte Kisara getroffen, mit ihr geredet und am Ende bekam er auch ihren Tod mit. Ich vermute, dass er dir deswegen nichts erzählte hatte oder aber auch, weil er nicht wollte, dass seine Vergangenheit wieder aufgerollt wird. Ich weiß, du sagst mir jetzt, dass Seto und Seth zwei unterschiedliche Personen in unterschiedlichen Zeiten waren, aber das haben die beiden gemeinsam und sie können es nicht verleugnen. Sie haben Kisara gekannt und mitbekommen, wie sie sterben musste. Ich bin mir auch sicher, dass Kisaras Tod deinen Bruder nicht losgelassen hat, auch wenn er so tut, als wäre alles wie immer“, seufzte die schwarzhaarige.

„Kann sein, aber Seto hätte mir dennoch alles sagen sollen. Ich bin sein Bruder, ich kann ihn doch besser verstehen, als alle anderen. Sag mal Ishizu, warum bist du eigentlich hier? Du willst Seto doch sicher nicht das gleiche sagen, was du mir eben gesagt hast“, fiel es dem Kleinen ein.

„Nein, das habe ich nicht vor. Ich will mit ihm über etwas anderes reden. Etwas ziemlich wichtiges und wenn alles gut läuft, dann werden meine Brüder auch her kommen und vielleicht kann sich Kaiba dann ändern, vielleicht sieht er dann die Menschen in einem anderen Licht oder wird freundlicher zu allen“, lächelte die Frau. Eigentlich war es gegen die Abmachung gewesen, dass sie etwas erzählen würde, aber vielleicht konnte Mokuba seinen Bruder überreden, zu ihr zu kommen. Lächelnd legte sie ihre Hand an seinen Kopf und wuschelte ihm durch die Haare. „Das was ich dir jetzt sage, dass muss unter uns bleiben. Keiner darf etwas darüber erfahren, weder Yugi noch dein Bruder. Kaiba werde ich das alles selber erzählen, daher darf er nichts wissen“, meinte Ishizu und fing an mit dem erzählen.

Als sie damit fertig gewesen war, schaute sie den schwarzhaarigen an. „Jetzt weißt du es, das will ich auch deinem Bruder sagen, aber persönlich. Es wäre lieb von dir, wenn du es schaffen würdest, dass Kaiba her kommt“, bat sie ihn.

„Das mache ich, keine Angst. Seto wird her kommen, ich weiß zwar nicht wie, aber er wird es machen“, nickte Mokuba zustimmend.

„Danke, kleiner Kaiba“, lächelte Ishizu.

„Ich mach mich dann auf den Weg“, sprach der Junge und verließ das Museum.

Kaibas Besuch bei Ishizu

Noch immer ging Mokuba die Straße entlang, er dachte nach. Seine Gedanken drehten sich nur um die Vergangenheit von Seto bzw. eher die von Seth und dem Mädchen. Nach einer ganzen Weile kam er endlich wieder in der KC an und fuhr sofort nach oben in Setos Büro.

„Seto darf ich rein?“, fragte Mokuba. Er war sich nicht sicher, ob sein Bruder Besuch hatte oder nicht, weswegen er höflich an die Tür klopfte.

„Komm rein“, rief Seto und schaute an die Tür. Er war hier alleine gewesen und arbeitet, an Ishizus Worte hatte er nicht mehr denken müssen und vergaß diese schnell. „Da bist du ja wieder“, lächelte Kaiba seinen kleinen Bruder an.

„Ja, ich muss dir was sagen“, fing der kleine an. Er wusste noch nicht, wie er seinem großen Bruder sagen sollte, dass er bei Ishizu war und nun von allem wusste.

„Na sag schon, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab“, sagte Kaiba etwas belustigt.

„Ich war vorhin bei Ishizu...“, fing der Kleine an und brach seinen Satz ab. Ihm war es wichtig gewesen, was Seto nun dazu sagen würde.

„Und? Was wolltest du von ihr? Welchen Unsinn hat sie dir in den Kopf gesetzt?“, fragte der Geschäftsmann nach. Er mochte es nicht, wenn sein Bruder nicht respektierte, dass er selber nirgends hingehen würde oder aber, dass er es nicht respektierte, wenn Seto mit niemanden reden wollte.

„Ich hab sie gefragt, was sie von dir wollte, aber auch, warum du seid Ägypten so verschlossen bist und was damals passiert war“, meinte Mokuba leise. Immer wieder wenn er seinen Bruder ansah, spürte er leichte Angst, er war sich zwar sicher, dass Seto ihm nichts tun würde, aber dennoch machte es ihm zu schaffen, wie dieser ihn gerade ansah. Dieser Blick, so als würde er was falsch machen oder etwas verbotenes tun. Es war sicherlich nicht verboten gewesen, aber dennoch fühlte es sich falsch an.

„Und hast du eine Antwort bekommen?“, wollte Kaiba wissen. Er war sichtlich enttäuscht gewesen, aber auf der anderen Seite, konnte er es seinem Bruder nicht verübeln.

„Ja sie hat mir alles erzählt, auch davon was du damals, als Seth erlebt hattest. Ich meine jetzt das Mädchen und der weiße Drache. Ich weiß es. Seto sag mal, warum hast du mir das nie erzählt? Ich find es nicht so toll, dass ich das alles von Ishizu erfahren musste, aber ich bin froh, dass ich es endlich weiß“, meinte der Kleine.

„Diese Vergangenheit ist nicht meine und sie wird es auch nie sein. Die Personen sind andere und außerdem glaube ich nicht an eine ägyptische Vergangenheit“, seufzte Kaiba. Er wollte nicht weiter über das alles reden. Es gab wichtigeres als so was.

„Aber Seto, du kannst es nicht immer verleugnen“, warf Moki ein. So langsam sprach er genau wie Ishizu und die anderen.

„Es reicht Mokuba, mir ist es egal, was dir diese Ishizu sagte, aber was es auch war, es hat nichts mit mir zu tun“, entgegnete Seto leicht wütend.

„Großer Bruder“, sagte Mokuba nur leise. Manchmal konnte er Seto wirklich nicht verstehen, aber vielleicht hatte er doch Recht gehabt, auch wenn Moki das nicht glauben wollte.

„Es tut mir Leid, dass ich damit anfing, es ist nur, Ishizu sagt so manche wahre Sachen. Es scheint mir, als würde sie dich sehr gut kennen und wüsste, wie es in dir vorgeht“, sprach der Kleine.

„Ist schon gut, aber bitte verlier kein Wort darüber, das was die erzählt wird, ist nicht wahr. Die Einzige Person, die mich gut kennt und weiß, wie es in mir vorgeht, das bin immer noch ich selber.“
 

In der Zwischenzeit klingelte in Ägypten ein Telefon.

„Marik?“, rief Odeon. Er dachte sich, dass es besser wäre, wenn auch dieser da wäre.

„Ich komme gleich“, entgegnete Marik. Er war noch auf dem Weg durch die Gänge gewesen und musterte dann seinen großen Bruder.

„Odeon Ishtar“, sprach dieser, nachdem er das Telefon endlich abnahm.

„Ich bins Ishizu“, lächelte die Frau am anderen Ende der Leitung.

„Schön, etwas von dir zu hören. Wie sieht es mit Kaiba aus?“, wollte Odeon neugierig wissen. Zwar hatten die zwei Ägypter schon einmal von Ishizu gehört, aber da sie wieder anrief, dachte er sich, dass etwas passiert wäre, was das Gespräch mit Kaiba war.

„Er war noch nicht hier, aber er wird kommen. Ich hatte vorhin Besuch von Mokuba und hab ihm alles erzählt. Er wird es allerdings nicht weiter sagen und dafür sorgen, dass Kaiba zu mir kommt. Ich warte jetzt einfach mal ab, aber mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen“, lächelte die schwarzhaarige.

„Bist du dir sicher, dass der kleine Mokuba nichts weiter sagen wird?“, fragte Odeon nach. Bevor Ishizu noch antworten konnte, gab er seinem Bruder eine kurze Zusammenfassung von allem.

„Ja, das denke ich schon. Ich mach dann mal weiter, Kaiba kann jeden Moment hier sein. Ich melde mich dann nachher“, sprach die Frau und legte das Telefon auf. Dann schaute sie nach draußen und blickte an die Tür. Noch kam keiner.

„Bis bald“, nickte Odeon und legte auch auf. Er schaute zu Marik und runzelte die Stirn. „Sie ruft nachher wieder an. Ich bin mal wirklich gespannt, was Kaiba dazu sagt“, entgegnete Odeon.

„Du machst dir zu viel Sorgen, ich weiß, Kaiba ist nicht der Mensch, der auf uns hören würde, aber dennoch hier wird es anders sein“, meinte Marik und ging wieder an seine Arbeit.

„Du hast sicher Recht. Ishizu schafft das schon irgendwie“, nickte Odeon und sah seinem Bruder nach. Auch er machte sich dann wieder an seine Arbeit. Seine Gedanken allerdings waren immer wieder bei seiner Schwester und auch bei dem, was Kaiba machen würde, wenn er alles erfahren würde.
 

„Seto bitte“, bat Mokuba. Er wusste nicht mehr, was er noch machen sollte. Er musste doch seinen Bruder dazu bekommen, dass dieser zu Ishizu ging. So einfach, wie es zuerst vorgestellt war, war es nicht und er musste scheinbar andere Geschütze auffahren.

„Mokuba ich sagte doch, nein“, entgegnete Kaiba. Langsam hielt er es nicht mehr aus. Sein Bruder konnte schon genau so nörgeln, wie er.

„Ach komm schon, großer Bruder“, bat der Kleine. Er machte dann einen Schmollmund und versuchte so seinen Bruder dazu zu überreden. Er musste doch etwas tun, damit Seto zu der schwarzhaarigen ging. Seufzend blickte der Kleine auf den Boden, er gab auf, zwar sollte es nicht so sein, aber sein Bruder war viel zu stur gewesen.

„Na gut“, seufzte dann auch Seto. Er konnte seinen Bruder einfach nicht so sehen und tat ihm dann den Gefallen.

„Meinst du das im Ernst?“, fragte Moki nach.

„Ja, aber ich mach das nur für dich. Und ich sage dir, wenn es nichts wichtiges ist, dann verschwinde ich sofort wieder von dort“, warf Kaiba ein.

„Keine Sorge, es wird sich lohnen“, nickte Mokuba. „Gehst du jetzt dann dahin?“

„Wir sehen uns nachher wieder“, stimmte Seto dann zu. Er stand von seinem Stuhl auf und verließ dann die Kaiba Corp. Er hatte sich von seinem Bruder wirklich dazu überreden lassen und ging zu dem Museum, wo Ishizu schon auf ihn gewartet hatte.

„Da bin ich, also sag schon“, keifte er herum. Er wollte nicht so viel Zeit hier verbringen und wartete darauf, was sie sagte.

„Komm bitte mit“, nickte die schwarzhaarige und brachte ihn in den leeren Raum.

„Nun rede schon, ich hab keine Lust, hier noch mehr länger die Zeit zu verbringen“, seufzte Kaiba. Er konnte sich schon vorstellen, dass Ishizu nicht wenig zu sagen hatte und so musste er wohl oder übel noch eine Weile hier verweilen.

„Kaiba, deine Vergangenheit wird sich wiederholen. Du kannst sie nicht mehr verleugnen. Sie existierte schon damals“, fing Ishizu an.

„Unsinn, das war nicht meine Vergangenheit“, zischte Seto. Eigentlich hätte er sich denken können, dass Ishizu gleich wieder damit anfangen würde.

„Doch, wir waren in Ägypten und machten einen sehr merkwürdigen Fund. Kaiba es liegt nun an dir, zu entscheiden wie es damit weiter geht. An deiner Entscheidung liegt nun alles, diese eine Entscheidung wird nun deine weitere Zukunft bestimmen, also überlege weise, was du machen wirst“, sprach die junge Frau und ließ ihn nicht aus ihrem Blick.

„Auch wenn ich daran nicht glaube, du solltest mir wenigstens schon sagen, was es mit diesem angeblichen Fund auf sich hat. Ist es wieder mal so eine Steintafel, die etwas beweisen soll?“, fragte Kaiba nach. Er hob seine Augenbraue und schaute weg. Erst nach einem Bruchteil von Sekunden schaute er wieder zu der schwarzhaarigen. Er wartete, bis sie endlich mit dem Erzählen anfing, neugierig war er nicht gewesen, da er sich schon denken konnte, was sie ihm sagen würde. Aber das was Seto dachte, war falsch, sie erzählte nichts über alte Steintafeln oder alte Geschehnisse, vielmehr erzählte sie etwas, wovon er nicht einmal zu Träumen glaubte.

„Das kann ich dir gerne sagen“, nickte Ishizu und fing an mit ihren Erzählungen. Sie musste weit ausholen und von einem Exkurs mit Marik und Odeon anfangen. Dort begann es, der Anfang. Dies war auch der Grund gewesen, warum Ishizu alleine nach Domino kam und Kaiba aufsuchte.

Ein mysteriöser Fund in Ägypten

„Marik kommst du?“, rief Odeon. Er saß bereits mit seiner Schwester im Wagen und wartete auf Marik. Die drei wollten mal wieder etwas weiter raus fahren und die Wüste zu Fuß überqueren. Genügend Proviant und Wasser hatten sie dabei gehabt. Sie hätten Monate dort überleben können.

„Da bin ich schon“, lächelte der junge Mann und stieg ebenfalls ein.

Langsam fuhr Odeon weiter. Kurz vor dem Anfang der Wüste aber hielt er an. Von hier aus, wollten die drei zu Fuß weiter gehen, wenigstens bis zur Oase und dann wieder zurück. Die drei Namen jeweils eine Tasche und machten sich dann auf den Weg.

„Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht“, lächelte Marik. Das letzte Mal wo sie so etwas gemacht haben, war als Marik noch ein kleiner Junge war, danach hörte es auf.

„Ich weiß, es ist wirklich schon eine Zeit lang her“, nickte Ishizu. Sie war froh gewesen, dass es ihrer Familie wieder so gut ging und das sie mal wieder etwas zusammen unternahmen.

„Jetzt können wir als Familie wieder ganz neu Anfangen“, meinte Marik und ging schon mal vor.

„Du hast Recht, das ist unser Neuanfang und der Zeitpunkt war auch gut gewählt. Wir können froh sein, dass wir gestern nicht her kamen“, nickte sie.

„Warum das?“, fragte Odeon nach.

„Gestern gab es hier einen ziemlichen Sandsturm, wir können froh sein, dass es heute wieder so ruhig ist“, erklärte Marik dann.

„Verstehe. Dann haben wir wirklich sehr viel Glück“, meinte der Ältere und ging weiter.

„Was meint ihr, wie weit ist es bis zur Oase?“, fragte Marik nach. Er drehte sich um und ging nun rückwärts.

„Ich würd sagen, nicht so weit. Vielleicht so vier bis fünf Stunden“, dachte die schwarzhaarige laut nach.

„Das schaffen wir, ist ja nicht so anstrengend. Wir sind schließlich auch an das Wüstenleben gewöhnt“, grinste Marik. „Wir kriegen das schon hiii....“, fügte der hinzu. Er war beim Gehen über etwas gestolpert und lag rücklings am Boden. Unter seinen Beinen, aber spürte er etwas.

„Marik ist alles in Ordnung?“, wollte Ishizu wissen. Sie lief auf ihren Bruder zu und sah auf den Boden. Der Sand sah sehr uneben aus, schon fast so, als würde dort etwas liegen.

Erst nach näherer Betrachtung sah Ishizu, dass dort jemand lag. Gemeinsam mit Odeon fing sie an den Sand schnell auszugraben. Sie traute ihren Augen nicht, ein Mädchen lag im Sand. Sie hatte eine sehr helle Haut und weiße Haare, ihre Augen waren geschlossen und sie schien zu schlafen.

„Hey“, meinte Ishizu. Langsam hob sie gemeinsam mit Odeon das Mädchen hoch und legte ihren Kopf auf ihren Schoss. Sie war jung und hatte dennoch eine etwas runzligere Haut, vielleicht lag es daran, dass sie oft gequält wurde oder weil sie schon lange hier lag.

„Mach die Augen auf“, bat die schwarzhaarige. Sie rüttelte das Mädchen und sah zu, wie diese langsam ihre Augen auf machte. Hellblaue Augen starten die drei an. Das Mädchen wusste nicht, was sie hier machte. Ängstlich setzte sie sich auf und umarmte sich selber. Sie vertraute keinem und hatte Angst vor den drei Ägyptern.

„Du musst keine Angst haben“, sprach Ishizu und versuchte ihre Hand zu nehmen. Es gab keine Chance, das Mädchen gegenüber zog ihre Hand weg und versuchte etwas weiter nach hinten zu rutschen. Das einzige was sie trug, war ein etwas längeres braunes Hemd und sobald sie nach hinten rutschte, rutsche auch das Hemd etwas weiter nach vorne. Sie hatte lange Beine und diese waren schon fast nicht mehr bedeckt.

„Du musst keine Angst haben, wir tun dir nichts. Wir wollen dir helfen“, sagte Marik leise. Er setzte sich neben das Mädchen und versuchte ganz langsam ihr Vertrauen zu gewinnen.

„Wie heißt du?“, wollte Ishizu wissen. Eigentlich konnte sie es sich denken, aber sie war sich nicht sicher gewesen.

„K...kisara“, stotterte das Mädchen leise. Es ging ihr nicht gut. Sie hatte Tage nichts mehr gegessen und auch kaum etwas getrunken. Von den Menschen wurde sie wieder einmal gequält, die Menschen verachteten sie auch in diesem Leben und versuchten sich oftmals an ihr zu vergehen, allerdings konnte das Mädchen immer wieder fliehen. Zu guter Letzt konnte sie sich in die Wüste retten, wo sie alleine war, keiner folgte ihr und sie blieb in der Wüste liegen. Dann kam der Sandsturm und sie wurde von dem Sand begraben. Einen ganzen Tag lag sie dort und versuchte für alle Wanderer unscheinbar zu wirken.

„Kisara, du musst keine Angst haben. Wir helfen dir“, lächelte Ishizu. Aus ihrer Tasche zog sie eine von ihren zwei Wasserflaschen und gab sie dem Mädchen. „Du hast sicher Durst, trink nur.“

„Danke“, nickte Kisara leise. Sie hatte wirklich Durst gehabt und brauchte das Trinken. Etwas verlegen gab sie Ishizu die Flasche zurück. Sie hatte sie ausgetrunken und dass war ihr unangenehm.

„Bitte“, meinte die schwarzhaarige und sah zu ihren Beiden Brüdern.

„Wir sollten sie am Besten mit nehmen“, sprach Marik und war seiner Schwester einen Blick zu, welchen sie nicht deuten konnte.

„Du hast Recht, das ist das Beste. Hast du gehört Kisara? Wir nehmen dich erstmals mit zu uns. Dort kannst du dich dann ausruhen und erholen“, lächelte die schwarzhaarige.

„Mit nehmen? Nein“, schüttelte Kisara mit dem Kopf. Sie hatte wieder Angst gehabt und wollte nicht, dass sie jemand mit nahm.

„Na komm“, sprach Marik und zog das Mädchen nach oben. Zusammen mit Odeon stützt er sie und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zum Wagen.

„Du musst keine Angst haben“, entgegnete die junge Frau und sah zu Kisara. Nachdem sie endlich am Wagen ankamen, setzten sie Kisara nach hinten und Ishizu gleich mit.

„Hey...keine Angst“, versuchte Ishizu das Mädchen zu beruhigen, aber dennoch blieb das Mädchen etwas stumm und zeigte von ihrer Körperhaltung, dass sie noch Angst hatte. „Was ist passiert, dass du so viel Angst hast?“, wollte sie wissen.

„Ich wurde immer verachtet und gequält. Manche Männer hatten versucht sich an mir zu vergehen, aber ich konnte entkommen. Ich bin auf der Flucht und will wieder weiter“, meinte Kisara leise. Sie zog ihre Beine nach oben auf den Sitz und umarmte diese.

„Keine Sorge, wir tun dir nichts. Du kannst dich bei uns ausruhen, etwas Essen und Trinken, wenn du willst, dann kannst du auch etwas bei uns bleiben. Dich ausruhen und so“, sprach die Frau.

„Ich weiß nicht, ich hab Angst“, nun zitterte Kisara auch noch. Sie sah betrübt den Boden des Wagens an, ihre Tränen liefen an den Wangen hinunter und sie versuchte alles einfach nur noch runter zuschlucken.

„Nicht weinen“, warf Ishizu ein und nahm das Mädchen in den Arm. Gleichzeitig wischte sie ihr die Tränen weg und als sie schon fast wieder zu Hause waren, nahm Marik das Mädchen auf den Arm. Er hatte gemerkt, dass sie wenig Kraft hatte, weswegen sie auch in der Wüste gestützt werden musste. Langsam brachte er sie in das Wohnzimmer und legte sie auf das Sofa. Mit einer Decke deckte er sie zu. „Wir bringen dir dann was zu Essen“, nickte der Junge und ging in die Küche. Gemeinsam mit Ishizu und Odeon beriet er, was das beste wäre, was die drei machen konnten.

„Ich bin dafür, dass wir mit Kaiba über sie reden. Er wird der Einzige sein, der da was machen kann“, meinte die schwarzhaarige.

„Kaiba? Ausgerechnet der?“, seufzte Odeon. Er hatte keine allzu gute Meinung von dem Geschäftsmann und schon gar nicht, wenn es um so ein zartes Mädchen wie Kisara ging.

„Ich bin auch für Ishizus Vorschlag, vielleicht bewirkt er ja mal ein Wunder“, scherzte Marik, aber meinte es dennoch Ernst.

„Odeon, mach dir da keine Sorgen. Ich kann Kaiba gut einschätzen und er wird sich schon um sie kümmern. Aber ich sollte alleine fliegen und erst wenn er entschieden hat, ob er sie sehen will oder nicht, bringt ihr Kisara nach Domino“, schlug die schwarzhaarige vor. Sie wollte Kisara nicht gleich mitbringen, zumal sich das Mädchen noch erholen sollte, bevor man ihr einen langen Flug antun konnte. Außerdem wollte sie auch Kaiba nicht so sehr überrennen und ihn gleich vor die Wahl stellen. Erst wenn er es wollte, durfte er Kisara sehen und von ihr erfahren.

Nachdem sich die drei endlich darauf geeinigt hatten wie es weiter gehen würde, gingen sie zu der weißhaarigen. Auch ihr erzählten sie alles, was damals passiert war und warum sie bald nach Domino fliegen würde. Kisara freute sich etwas, sie kannte Seto zwar noch nicht, aber tief in ihrem Innersten wusste sie, dass es nichts negatives an diesem Besuch geben würde. Sie wollte unbedingt mit den anderen nach Domino und teile ihrer bereits vergangenen Vergangenheit sehen. Mit der Zeit begann sie auch, den Menschen in ihrer Umgebung zu vertrauen, zumindest den dreien, die ihr geholfen hatten.

„Es ist schön, dass du lächelst“, lächelte nun auch Ishizu. Jetzt war sie sich sicher gewesen, dass es nur gut war, wenn Kisara wieder auf Seto treffen würde.

„Danke“, meinte das Mädchen etwas verlegen. Bisher hatte sie noch keine Komplimente bekommen und wusste auch nicht, wie sie mit solchen umgehen sollte.

Kaibas Entscheidung

„Hmm...und das soll ich dir nun glauben?“, wollte Seto wissen. Irgendwie konnte er es nicht fassen. Damals im alten Ägypten hatte er sie gesehen und sie war gestorben. Ihr Geist fand Zuflucht in dem weißen Drachen und lebte fortan als dieser. Warum konnte dann das Mädchen leben und warum ausgerechnet jetzt?

„Es ist die Wahrheit. Sie ist bei uns zu Hause. Ihr haben wir auch alles über eure Vergangenheit erzählt und sie glaubt uns mehr als du das tust. Ich weiß nicht, ob sie dich gerne sehen würde, aber Marik, Odeon und ich finden, dass ihr euch sehen solltet. Wenn du willst, dann rufe ich bei Beiden an und sorge für alles. Es hängt nur an deiner Entscheidung, also entscheide weise, Kaiba“, sprach Ishizu.

„Hm...“, wieder murmelte Seto den gleichen laut wie zuvor. Dann aber schaute er sich in dem Raum um, er war leer gewesen und dass behagte dem Geschäftsmann nicht allzu sehr. „Warum soll ich entscheiden? Macht doch mit ihr was ihr wollt“, warf Kaiba ein.

„Aber Kaiba. Das Mädchen braucht jemanden zu dem sie kann. Ich denke nicht, dass sie dieses Vertrauen zu der Ishtar Familie hat...“

„Aber in mir oder was?“, fiel der Mann ihr ins Wort. Er hasste es immer wieder, dass jeder etwas von ihm wollte. Wenn es Mokuba gewesen wäre, dann hätte er vielleicht noch ja gesagt, aber da es Ishizu war, wollte er ihr keinen Gefallen tun und ihr auch nicht helfen.

„Ja, das kann sein. Als sie von der ganzen Sache zwischen Seth und Kisara erfahren hatte, da änderte sie sich etwas. Sie begann die Sachen zu hinterfragen, besonders die Sache mit der Wiedergeburt. Kaiba, ich bitte dich darum, erlaube ihr, dass sie hier her kommen kann. Ich erwarte ja nicht viel, ich will nur, dass du sie mal ansiehst und versuchst ihr zu helfen. In Ägypten wäre sie nur in Gefahr“, warf Ishizu ein.

„Na und? Was interessiert mich irgend so ein Mädchen?“, fragte Kaiba nach. Er wollte eigentlich so schnell wie es nur ging, raus von hier, aber etwas in seinem Inneren hielt ihn noch auf.

„Sie gehörte zu deiner Vergangenheit und außerdem...“, fing die Frau an. Sie musste gerade daran denken, was ihr Kisara erzählt hatte und wie schwer es das Mädchen in ihrem Leben hatte.

„Ja, was außerdem? Ich höre“, meinte Kaiba bissig. Seine Laune war dahin gewesen.

„Sie sollte nicht dort alleine bleiben. Wir können nicht immer auf sie aufpassen. Du weißt gar nicht, wie es ihr geht. Sie wird von den Menschen dort gequält. Wenn ich mir die Sache weiter so durch den Kopf gehen lasse, dann habe ich Angst, dass ihr das von damals wieder passiert. Erinnerst du dich? Es hatte auch alles damit angefangen, dass Kisara von den Menschen beschimpft und verachtet wurde. Danach rettete der Priester sie und brachte sie weg und dann kam es zu ihrem Tod. Ich habe die Befürchtung, dass wenn Kisara nicht aus Ägypten raus kommt, dass ihr Schicksal wieder ihren Tod will. Hätte ich nur meine Kette, dann würde ich für Kisara in die Zukunft blicken, aber das geht nicht mehr. Ich vertraue meinen Gefühlen und bitte dich, hol sie hier her“, bat Ishizu.

„Merkst du eigentlich, dass du hier den totalen Unsinn redest?“, wollte Seto wissen. „Du willst nicht, dass sie wieder stirbt, das ist ja..naja..aber dann sagst du, dass in der Vergangenheit das Mädchen vom Priester gerettet wurde, wenn ich sie nun her hole, rette ich sie dann nicht nach deiner Meinung wieder? Und dann kann das gleiche passieren, was damals“, entgegnete Seto. Er merkte gar nicht, dass er auf ihre Worte von der Vergangenheit einging und diese schon fast für die Wahrheit hielt.

„Du kannst sie beschützen und hier lauern nicht mehr Gefahren als dort. Hier würde sie als Mensch akzeptiert werden, weil jeder ein anderes Aussehen hat, aber denk doch mal an Ägypten. Dort haben alle Menschen dunkel Haut und keine hellen Haare, blaue Augen...“, zählte sie auf. „Verstehst du das. Kisara ist dort in Gefahr.“

„Dann mach doch mit ihr was du willst. Es bedarf nicht meiner Erlaubnis, ob sie her kommen kann oder nicht. Und nun entschuldige mich, ich hab noch was zu tun“, meinte Seto. Ohne dass sie etwas sagen konnte, macht er sich auf den Weg zur Tür, durch die er getreten war.

„Kaiba, denk noch darüber nach“, rief ihm die schwarzhaarige nach. Sie konnte nicht verstehen, was in Kaibas Gedanken vor sich ging. Sie verstand einfach nicht, dass er nicht helfen wollte und Kisara lieber in ihr Verderben laufen ließ und viel mehr war ihr unklar, warum er seine damalige große Liebe aufgab.

„Wenn du noch was von mir willst, dann schreib es auf und schick es mir nicht zu“, sprach Kaiba und ging anschließend aus dem Museum. Er wollte nicht über Ishizus Worte nachdenken, tat es dann aber doch. Schon am gleichen Tag, musste er an Kisara denken und hatte wieder die ganzen Bilder vor Augen gehabt. Sie lag Tod in seinen Armen und er hielt sie nur fest. Es war ein komisches Gefühl gewesen, zumal sich Seto nicht wirklich daran erinnern konnte. Damals stand er daneben und sah seinem Alter Ego dabei zu und in seinen ganzen Visionen und Erinnerungen, war er derjenige gewesen, der das Mädchen in den Armen hielt und sie zur Steintafel brachte. Schnell schüttelte Seto mit dem Kopf. Er wollte nicht länger daran denken und ging schließlich statt in die Firma, nach Hause. Jetzt brauchte er etwas Zeit, Zeit zum nachdenken.

„Ich bin wieder da“, rief er. Eigentlich hatte er niemanden erwartet, der ihn begrüßte, aber es war dann doch anders gewesen.

„Hallo Seto, und wie war es bei Ishizu?“, fragte Mokuba neugierig nach. Sofort als er die Stimme hörte, machte er sich auf den Weg nach unten. Er musste unbedingt zu seinem Bruder und wollte wissen, was dieser zu der ganzen Sache gesagt hatte.

„Frag nicht“, seufzte der Ältere.

„Ich würde es aber gern wissen. Hat sie dir von Kisara erzählt?“

„Dir also auch?“, wollte Seto wissen. Er hätte es sich denken können, dennoch war er überrascht gewesen. Erst nach einer Weile verstand er, was das sollte. Ishizu würde sich wohl gedacht haben, dass Mokuba es schaffen würde, ihn zu überreden, aber diesmal wollte Seto auf Stur schalten.

„Naja ich hatte sie ja selber gefragt und sie kam dann gar nicht darum herum, mir von ihr zu erzählen. Aber ich musste versprechen, dass ich es dir nicht weiter sagen werde“, nickte der Kleine.

„Verstehe...“, murmelte Seto. Er ging an seinem Bruder vorbei und die Treppen nach oben. „Ich geh auf mein Zimmer.“

„Warte, Seto“, bat Moki ihn. „Hast du es dir überlegt? Ich meine, ob du Kisara her holst oder nicht?“, fragte dieser dann nach.

„Ich sehe keinen Grund, dass ich das tun sollte“, seufzte Seto. Genau dieser Frage von seinem Bruder wollte er ausweichen, er wollte ihm nicht antworten, da er ganz genau wusste, was dies bedeuten würde.

„Aber Seto...“, warf Mokuba an.

„Mokuba, bitte. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich möchte das Mädchen nicht herholen“, entgegnete Kaiba. Sein Blick und seine Worte waren bestimmend und so machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Er war alleine, wieder einmal war er ganz alleine und so langsam stellte er seine Entscheidung in Frage. War es nicht doch vielleicht besser gewesen, wenn er sie her holen würde?

Kaiba war sich nicht mehr sicher, was er denken sollte, seufzend legte er sich in sein Bett und begann mit dem nachdenken. In seinen Erinnerungen spiegelte sich alles nochmals wieder, er bildete sich ein Dinge zu sehen, die schon lange her waren. Seto konnte nicht schlafen, auch wenn er es die ganze Zeit versuchte, es ging einfach nicht. Vor seinen Augen sah er immer wieder Kisara, es war die Kisara, die jetzt lebte. Er stellte sie sich genau so vor, wie damals und befand sich auf einmal an der Stelle, wo sie von den Ishtars gefunden wurde. Natürlich war es nur ein Traum gewesen, aber dennoch fühlte sich alles so echt an. Wieder aufgerichtet griff Kaiba nach seinem Handy. Absichtlich stellte er es so ein, dass die Nummer unterdrückt wurde und rief bei Ishizu an.

„Gut, lass sie herbringen“, meinte er und legte sofort wieder auf. Auf eine größere Unterhaltung hatte er keine Lust gehabt und er wusste genau, dass Ishizu wissen wollte, wie es zu der Änderung seiner Entscheidung kam. Da er selber keinen guten Grund darin sah, wollte er ihr auch nichts sagen.

„Das mach ich“, nickte die junge Frau und legte auch auf. Sie hatte es gewusst, sie war sich schon sicher gewesen, dass Kaiba Kisara hier haben wollte und rief gleich ihre Brüder an, um ihnen diese Nachricht zu überbringen. Da diese das schon ahnten, waren ihre Sachen schon gepackt gewesen und sie warteten nur auf die richtige Nachricht. Nach Ishizus Anruf ging es für die drei zum Flughafen. Kisara war äußerst nervös gewesen, es war ihr erster Flug und sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die erste Kontrolle, ob sie welche Waffen dabei hatte, war ungewohnt gewesen, aber sie war froh, dass eine Frau diese Leibesvisitation durch führte. Nachdem dies nun geschafft war, ging es zum Flugzeug und mit diesem nach Domino.

Besuch mit Folgen

„Ishizu wir sind hier“, rief Marik. Direkt nachdem alle gelandet waren, ging es zum Museum, wo die schwarzhaarige war und wartete.

„Hier hinten“, rief ihre Stimme und führte in den Raum. Kaiba war auch schon da gewesen, da Ishizu ihn am frühen Morgen aufsuchte.

„Jetzt bin ich aber mal gespannt“, sagte er leise und rollte schon mit den Augen. Irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, dass nicht alles so war, wie sie es ihm sagte. Vielleicht war das Mädchen nicht mal Kisara gewesen und er war nur umsonst hier.

„Endlich seid ihr da“, freudig begrüßte Ishizu ihre Bruder und nahm Marik in den Arm. Dann erblickte sie Kisara, welche versteckt hinter den Beiden stand und sich hier umsah. Das Mädchen trug ein langes bläuliches Kleid, nicht zu ausgefallen, aber normal.

„Kisara komm her“, lächelte die Frau und zog das Mädchen etwas weiter nach vorne. Kisara aber fühlte sich unwohl und als wäre sie ein Stück Fleisch, welches nun an den Höchstbietenden verkauft werden sollte.

„Hallo“, meinte das Mädchen. Sie redete ägyptisch und konnte die Sprache, die man in Domino sprach nicht sprechen. Marik und die anderen hatten es nicht geschafft ihr dies beizubringen, auch wenn sie es für eine kurze Zeit versucht hatten.

„Kisara...“, stieß Seto aus. Sie war es wirklich gewesen, sie sah genau so aus, wie er es sich vorgestellt hatte. Das Mädchen war am Leben und sie stand eingeschüchtert vor ihm. Sie sagte nichts, als er ihren Namen sagte. Das Mädchen war ruhig gewesen, vielleicht weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte.

„Ach ja, ehe ich es vergesse, Kaiba, Kisara kann deine Sprache nicht. Ihr müsst versuchen, euch so zu arrangieren, aber ich glaube nicht, dass es dir da Probleme machen würde“, entgegnete Ishizu, der das alles erst eben wieder einfiel.

„Doch, ich kann die Sprache“, fiel Kisara der Frau ins Wort und zog erstaunte Blicke zu sich.

„Wie?“, fragte Marik. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie jemals so mit ihm gesprochen hatte. Immer wieder wenn er ihr etwas beibringen wollte, antwortete sie nicht und so nahm er an, dass sie es nicht verstehen würde.

„Ich kann diese Sprache, mein Vater brachte sie mir bei“, erklärte Kisara. Sie war scheinbar sehr schüchtern und zaghaft gewesen.

„Das hättest du uns aber auch sagen können“, meinte Odeon. Der Mann machte ihr Angst, er sah nicht so freundlich aus, wie die anderen, auch wenn er versuchte ihr zu helfen.

„Tut mir Leid“, meinte das Mädchen leise. Sie blickte auf den Boden und sah von dort, wie zwei Füße näher kamen. Es war Seto Kaiba, welcher ihr Gesicht nach oben zog und ihr in die Augen blickte.

„Willst du lieber in Ägypten leben oder hier?“, fragte er sie. Aufeinmal war er einfühlsam gewesen und ging auf das Mädchen und ihre Wünsche ein.

„Ich denke, lieber hier“, warf das Mädchen ein. In Ägypten wollte sie nicht mehr sein. Viel zu schrecklich waren ihre Erinnerungen daran. Sie wollte nur noch weg von dort und wandte ihren Blick ab.

„Was ist los mit dir?“, wollte nun die schwarzhaarige wissen.

„Ach nichts“, schüttelte Kisara den Kopf. Sie wollte nicht reden, nur vergessen.

„Na gut, Sag mal Kaiba, hast du schon eine Idee, wo sie bleibt?“, fragte Marik nach.

„Gute Frage, wenn sie nichts findet, dann kann sie erstmals bei mir bleiben“, entgegnete er.

„Das hört sich doch gut an“, nickte Ishizu. Sie schaute nochmals zu Kisara und vergewisserte sich, dass diese das auch wollte.
 

Kisara wohnte immer noch bei Seto und es schien ihr da auch zu gefallen. Mehrere Monate war es schon her, seid sie bei Kaiba war und dieser fühlte sich auch noch wohl durch ihre Anwesenheit. Er wurde auch ab und an etwas freundlicher und konnte lächeln.

„Kisara?“, rief Mokuba. Er hatte sich sehr gut mit dem Mädchen angefreundet und machte oft etwas mit ihr, wie in der Stadt einkaufen gehen oder aber einfach nur Eis essen zu gehen.

„Ja?“, fragte sie den Kleinen und ging zu ihm. Sie hatte in Domino außer den Kaibas keine Freunde gehabt, diese brauchte sie ihrer Meinung nach auch nicht. Sie hatte zu sehr Angst gehabt, dass ihr hier das gleiche passieren würde.

„Ich hab nachgedacht. Was sagst du dazu, wenn wir heute einen Grillabend machen?“, wollte Moki wissen. Eingekauft hatte er schon und nun galt es noch, Seto dazu zu überreden, aber wie er ihn kannte, würde dieser auch keine Probleme damit haben.

„Hört sich gut an. Ich mach auf jedenfall mit. Was ist mit deinem Bruder? Will er auch“, fragte die weißhaarige. Einen Grillabend hatte sie nie gemacht und es würde sicherlich witzig sein.

„Das ist gut. Kannst du vielleicht den Garten vorbereiten? Ich geh zu Seto und frag ihn“ grinste Mokuba und verschwand auch schon in der Tür.

„Bis dann, Mokuba“, rief sie ihm nach und machte sich an ihre Aufgaben. Sie hatte kein Problem damit gehabt, dass sie hier etwas machen musste, schließlich konnte sie bei den Kaibas wohnen.

Kisara bereitete bis zum Abend alles vor und erst dann kamen Seto und Mokuba zurück. Seto wurde von ihr noch nicht gesehen, da sich dieser in der Küche an das Fleisch machte. Mokuba hatte sich extra gewünscht gehabt, dass heute nichts mit Hilfe der Angestellten gemacht wird und diesen Wunsch ging Seto nach.

Gemeinsam machten sich die drei einen schönen Grillabend. Da am nächsten Tag keine Schule war, konnte Mokuba auch länger mit den anderen Beiden zusammen sitzen, doch irgendwann spürte er Spannungen und verabschiedete sich lieber auf sein Zimmer.

„Gute Nacht“, rief ihm Seto nach. Dieser war etwas verwirrt gewesen, dass Mokuba wieder in die Villa ging, aber er hinterfragte es nicht.

„Wie geht es dir?“, wollte Seto von Kisara wissen. Er brauchte dringend Gesprächsstoff, da er eigentlich nicht wusste, was er Kisara sagen sollte.

„Ganz gut, danke das ich hier sein darf“, bedankte sich das Mädchen leise. Ihre Schüchternheit hatte sie noch nicht abgelegt, aber sie war etwas offener gewesen, wenn man sie kannte.

„Willst du mir nicht mal sagen, was damals in Ägypten passiert war?“, kam von Kaiba.

„Ich...also...meine Eltern sind Arm und verschuldet. Der Schuldner aber wollte das Geld so schnell wie es ging haben, meine Eltern schafften es nicht und nach dem Brauch, darf dann die Schuld mit Gegenständen oder anderen Dingen verkauft werden“, fing Kisara leise an.

„Und was passierte dann?“, fragte Kaiba neugierig nach.

„Der Schuldner fand in dem Haus nichts wertvolles, dass die Schulden hätte tilgen können, also hat er...hat er...“, weiter konnte sie nicht reden und hatte einige Tränen in den Augen.

„Er hat dich genommen, oder?“

„Ja, und dagegen spricht auch nichts, meine Eltern hatten sich erkundigt und im Falle von Schulden, darf er alles nehmen was er will. Er brachte mich zu sich nach Hause, wo ich von seiner Frau erstmals neu angekleidet wurde und meine neuen Aufgaben als Dienerin bekam, allerdings schaute mich der Mann immer wieder lüstern an, bis er mich in einen Raum sperrte und zu mir kam“, erzählte sie leise.

„Hat er dich....also hat er dich mehr als nur angefasst..hat er versucht dich zu...“, weiter konnte Kaiba seine Frage nicht stellen. Er wollte es einfach nicht aussprechen und sich schon gar nicht das denken.

„Nein, ich fing an zu wimmern und als er sich über mich her machte, hab ich noch rechtzeitig zu einem Krug gegriffen. Als er von mir abließ, bin ich weg gelaufen und nach Hause konnte ich nicht mehr. Es war viel zu weit entfernt“, seufzte das Mädchen.

„Hast du Angst, dass es dir hier nun auch passiert?“, wollte Seto wissen.

„Etwas schon“, nickte das Mädchen leise. Sie schaute den Boden an und realisierte gar nicht, was in diesen Minuten passierte.

„Das musst du nicht. Ich versprech dir, ich werd dich beschützen und aufpassen“, lächelte Kaiba etwas. Er wollte sie aufmuntern und legte seine Hände an ihre Schulter. Sogleich schreckte Kisara hoch und blickte in seine Augen. Wie schön sie doch waren, immer wieder musste Seto daran denken und Kisara schien es nicht anders zu gehen.

„Danke“, ein kleines Lächeln huschte über ihre Wangen und sie verlor sich langsam in seinen blauen Augen. Sie lächelte zum ersten Mal, wenn ein Mann in ihrer Nähe war.

„Nichts zu danken“, entgegnete Kaiba. Langsam verspürte er diese Wärme und Geborgenheit, was er zurück auf Kisara führte. Das Mädchen war Einzigartig und sie gab ihm das Gefühl, dass er gebraucht wurde. Er lächelte, Seto Kaiba lächelte ein Mädchen an und er wusste, dass es nichts schlechtes daran gab. Langsam beugte er sich runter zu ihr, aber immer noch schaute er in ihre Augen. Sie waren so wunderschön gewesen. Seto war sich schon kaum bewusst gewesen, was er da tat, aber er wollte es. Er wollte es so sehr, wie er noch nichts anderes in seinem Leben wollte. Weiterhin langsam, aber bestimmend legte er seine Lippen auf die von Kisara. Zärtlich fing er an sie zu küssen und sie erwiderte es. Im leichten Mondschein und dem aufleuchten der Sterne küssten sich Seto und Kisara zum ersten Mal in ihrem Leben. Es war ein schöner und langer Kuss gewesen...



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  DreamingAngel
2012-12-31T00:41:18+00:00 31.12.2012 01:41
Schön <3
Von:  Caro-kun
2009-01-13T20:15:54+00:00 13.01.2009 21:15
Oh wie furchtbar T-T
Kisara wurde verkauft!
Von ihren eigenen Eltern!

Der Schluss war total romantisch, aber überhaupt nicht kitschig. Wirklich nicht.
Das Einzige was du da beschreibst, ist reale warme Liebe.
Wunderschön ^^

Von:  Caro-kun
2009-01-13T20:06:31+00:00 13.01.2009 21:06
Am Anfang war ich ziemlich geschockt darüber, dass Kaiba ihr nicht helfen will.
Dass es ihm egal war, was aus Kisara wird.

Doch zum Glück, hat er am Ende doch noch die richtige Entscheidung getroffen ^^

Von:  Caro-kun
2009-01-13T19:57:28+00:00 13.01.2009 20:57
Arme Kisara.
Wie kann man einer so zerbrechlich wirkenden Frau nur so etwas antun?

Zum Glück haben die Ishtars ihr geholfen.

Von:  Caro-kun
2009-01-11T19:43:08+00:00 11.01.2009 20:43
Im Überreden ist Mokuba wirklich große Klasse ^^
*schnell weiterlesen geht*
*total neugierig ist auf Setos Reaktion*

Von:  Caro-kun
2009-01-11T19:35:24+00:00 11.01.2009 20:35
Was will Ishizu Seto denn nun sagen >.<
Von:  Caro-kun
2009-01-11T19:27:49+00:00 11.01.2009 20:27
Ich find es so toll, dass Seto sich eingesteht, dass er sich nach Liebe sehnt ^^
Das heißt, dass er diesem Gefühl nicht völlig abgeneigt ist

Aber was haben die Ishtars denn nun geplant???

Von: abgemeldet
2008-03-26T09:55:29+00:00 26.03.2008 10:55
Wooow... das zu lesen hat Spaß gemacht. ^^
Habe gerade bemerkt, wie viele FFs du hast und das flammt meine Liebe zu Seto auf xD (wie das klingt..)

Die Idee finde ich Klasse.
Kisara in der jetzigen Zeit wieder zu finden.
Die FF könnte man noch lange fortsetzen, ich habs gelesen und das regt zum schreiben an ^^

und das Cover zur ff gefällt mir... das kannte ich noch nicht.
kaibaxkisara ist das beste ^^

Von: abgemeldet
2008-02-05T15:35:14+00:00 05.02.2008 16:35
geilo geilo geilo, will mehr von solchen ffs haben.
Von: abgemeldet
2008-02-03T17:46:32+00:00 03.02.2008 18:46
typisch kaiba, aber ich finde das schön das er es trotzdem macht mit dem herbringen, (eins verstehe ich nicht warum mokuba will das kisa herkommt, macht er das wegen ishizu, oder das sein bruder glücklich wird?), aber ich finde es auch toll das mokuba, seto verzeiht als er in ägypten war und seto ihn nicht mitnahm, ich glaub moki versteht seto total.

wäre froh wenn ich ne antwort darauf bekommen würde.

mach ganz schnell weiter, gruß


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