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Digimon Reloaded

Die Wahrheit wird die Geschichte verändern...
von

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File 01: Davis

Hallo!

Nun endlich, nachdem diese FF schon seit Monaten angelegt ist, kommt endlich auch das erste Kapitel dazu.

Gleich zu Beginn möchten wir - das heißt KradNibeid und Phase - noch auf folgendes hinweisen:

Die Charakterbeschreibung befindet sich noch im Aufbau, wird aber in den nächsten Tagen und Wochen immer weiter ergänzt werden.

Im Übrigen: Die selbsterfundenen Digimon sind unser geistiges Eigentum und wir sehen es nicht gerne, wenn jemand sie übernimmt. Überhaupt nicht gerne.
 

Die Geschichte in sich wird wohl recht blutig werden - entsprechend dem Älterwerden der Charaktere reift also auch die Geschichte aus dem "Friede, Freude, Eierkuchen"-Grad heraus. Wir bemühen uns um Sinn und eine logische Handlung und dass sich diese Geschichte mit den ersten beiden Staffeln (bis auf mit dem Abspann dieser) vereinen lässt.

Insofern ziehen wir auch das Prinzip der Digimon-Serien durch, in dem wir zu jedem Charakter und Digimon, sofern er/es erstmals auftaucht, einen kurzen Einschnitt machen und allgemeine Informationen geben.
 

Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass wir euch viel Spaß beim Lesen wünschen und hoffen, dass diese FF auf ein gewisses Interesse stoßen wird.
 

Tschüß!

(Halt! Erst noch die FF lesen!)
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Kein Versteck, das sicher ist

Kein Pardon, nur Finsternis

(Sei Frei)
 

~*
 

File 01: Davis
 

Es gibt Tage im Leben, an denen nichts passiert. Die Zeit fließt zäh vor sich hin und wenn es Abend wird, hast du das Gefühl es sei nichts passiert, du hättest nichts erreicht.

Aber manche Tage verändern dein Leben schlagartig und für immer; ob zum Positiven oder zum Negativen.

Doch kannst du bereits am Morgen sagen, was der kommende Tag mit sich bringt?
 


 

Es dämmerte bereits, als Davis auf die von Straßenlaternen beleuchtete Straße trat.
 

Name: Daisuke “Davis” Motomiya

Mensch

Alter: 14 Jahre
 

Seine Mutter wollte Abendessen zubereiten, aber da sie kein Salz mehr hatten, musste er wohl oder übel los, um welches für sie zu kaufen. Und das, obwohl er gerade kurz davor war bei seinem neuesten Computerspiel den Endgegner zu besiegen! Aber dafür hatte seine Mutter natürlich nicht das geringste Verständnis. Als ob Einkaufen so viel wichtiger wäre als endlich dieses Computerspiel zu Ende zu spielen.

Er war inzwischen immerhin 14 Jahre alt und auch ein gutes Stück gewachsen, da sollte seine Mutter ihm doch ein paar Freiheiten lassen! Sie hätte ja auch selbst einkaufen gehen können; Stattdessen hatte sie ihn losgeschickt.

Über seinen Pullover hatte er einen grauen Mantel gegen die kalte Abendluft gezogen, seine Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Seine heißgeliebte Fliegerbrille, die so lange Zeit sein Markenzeichen gewesen war, trug er nicht mehr - sein Cousin hatte vor ein paar Wochen das Band zerrissen und bisher hatte er noch kein Neues gefunden.

Seine Sporttasche hatte er über seine Schulter gehängt und durch den geöffneten Reißverschluss blickten ihn zwei große Augen an.

Aufmerksam blickte Davis sich um, als er die Straße überquerte.

„Siehst du jemanden?“, fragte eine leise Stimme aus der Tasche.

Nach einem letzten, überprüfenden Blick schüttelte Davis seinen Kopf und grinste seine Tasche an.

„Alles klar, die Luft ist rein“, meinte er und zog den Reißverschluss der Tasche ganz auf. Sofort schnellte DemiVeemons Kopf heraus und sog glücklich die kühle Abendluft ein.
 

Name: DemiVeemon

Level: Ausbildung

Art: Microdigimon

Typus: Serum

Attacke: Seifenblasen
 

„Wenn ich schon dieses blöde Salz kaufen muss, dann nehm ich dich wenigstens mit! Dann ist mir auch nicht so langweilig...“

„Stimmt schon, aber weißt du, Davis, du solltest deine Sportschuhe aus der Tasche tun, wenn ich hier rein soll. Sie stinken fürchterlich!“

Wie um seine Aussage zu bekräftigen musste DemiVeemon kräftig niesen und rieb sich dann seine Nase. Davis warf ihm einen bösen Blick zu, seufzte dann und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.

„Du hast wohl recht... Ich glaube ich würde mich auch nicht freuen, gemeinsam mit meinen Sportschuhen in eine Tasche gesteckt zu werden. Andererseits...“, und bei diesen Worten grinste er sein Digimon dreist an, „...bin auch nicht ich es, der sich in der Tasche verstecken muss.“

„Hey! Und du denkst, nur deshalb kannst du mich hier drin ersticken lassen! Das ist ja fast schon Tierquälerei!“

Laut lachte Davis auf, als sein Digipartner sich weiter lautstark über ihn beschwerte, bis die beiden zum nächsten Zebrastreifen kamen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wartete bereits der Supermarkt auf Davis und sein Geld. Missmutig blickte DemiVeemon das schlichte Gebäude an.

„Bedeutet das, dass ich schon wieder in diese stickige Tasche muss?“

„Ach komm, DemiVeemon, es dauert ja nicht lange. Wenn wir wieder draußen sind kann ich dich ja wieder raus lassen, es scheint heute ja nicht sonderlich viel auf den Straßen los zu sein...“

Mit diesen Worten drückte er das Digimon ungeachtet dessen lautstarken Protests wieder in die Tasche und vergewisserte sich, dass kein Auto kam. Eilig ging er über den Zebrastreifen, als ein Lastwagen in die Straße einbog. Er war zwar noch weit genug entfernt, dass Davis es problemlos auf die andere Straßenseite schaffte, aber sicher war sicher. Manche LKW-Fahrer waren ziemlich unachtsam was den Verkehr anging und man sollte sein Schicksal nicht unnötig herausfordern.

Erschrocken blieb er in der Mitte der Straße stehen und blickte auf, als er das Heulen des Motors hörte. Starr vor Schreck starrte er auf den Lastwagen, der frontal auf ihn zugerast kam.

Aus Reflex warf er die Tasche mit DemiVeemon auf die andere Straßenseite, riss sich aus seiner Trance und wollte hinterher - doch er war zu langsam.

Ein dumpfer Aufprall, kreischende Räder, der Gestank nach verbranntem Gummi.

Der verzweifelte Schrei eines Digimons.

Keine Zeugen.
 

Und Blut... überall Blut...
 


 

Seit fast zwei Jahren hatten sich nun die Digiritter und ihre Digimon schon nicht mehr als Gruppe getroffen. Man hatte das gemeinsame Wiedersehen von allen, das Feiern, das Erzählen immer wieder verschoben, immer wieder waren Kleinigkeiten dazwischen gekommen, immer wieder waren Absagen gekommen bei denen man sich auf das nächste Mal vertröstet hatte. Sicher, Einzelne von ihnen hatten sich getroffen, zu dritt, zu viert, doch niemals sie alle gemeinsam.

Nun trafen sie sich endlich wieder, doch unter diesen Umständen fand keiner von ihnen das Herz sich darüber zu freuen. Endlich hatte sich die Gelegenheit für ein Treffen ergeben, doch niemand hätte damit gerechnet, dass es eine derart grausame war. Und sie trafen sich nicht alle.

Mitten in ihren Kreis hinein hatte man eine tiefe Wunde gerissen, die wohl niemals heilen würde und sich nur langsam wieder schloss. Einer von ihnen, schlimmstenfalls sogar zwei waren für immer von ihnen genommen worden und diesen Verlust konnte nichts lindern.

Es war der dritte und letzte Tag von Davis’ Beerdigungszeremonie. Der Himmel war seit jenem schrecklichen Tag grau und trüb, das Wetter feucht und kalt und beständiger Nebel hing in den Straßen. Alles war auf einmal so trist und trostlos geworden.

Keiner von ihnen hatte den Worten am Telefon anfangs Glauben schenken wollen; Doch mit der Beerdigung wurden sie von der bitteren Realität eingeholt. Davis war tot. Und daran ließ sich nichts mehr ändern.

In der Vergangenheit hatten sie hart gekämpft, sie hatten viele Opfer bringen und Entbehrungen und Leiden über sich ergehen lassen müssen. In der Digi- und ihrer eigenen Welt hatten sie Grausamkeiten und Gefahren ins Gesicht geblickt, die sie hatten erzittern lassen und auch wenn sie sich gefürchtet hatten, wenn oft ihre Niederlage kurz bevor stand, sie hatten es immer geschafft. Zuletzt waren immer sie die Sieger gewesen und zuletzt waren sie alle zusammen glücklich gewesen.

Und jetzt, da der Kampf schon so lange vorbei war, da sie schon so lange friedlich lebten war einer von ihnen sinnlos gefallen.

Es hatte keinen Grund gegeben, kein Ziel, keinen Feind den es zu besiegen galt; Eine Frage drängte sich ihnen allen auf: Warum?

Doch diesmal standen sie mit leeren Blicken hier, ohne zu wissen, ohne einen Sinn dahinter zu finden, warum einer ihrer Freunde, nachdem sie endlich ein friedliches Leben gefunden hatten, einfach so getötet worden war.

Ein Unfall sei es gewesen und alle Hilfe zu spät gekommen: Davis war allein durch die Wucht des Aufpralls getötet worden, mehr als die Hälfte seines Körpers zertrümmert. Es sei zu schnell gegangen als dass er Schmerzen hätte haben können, behaupteten die Ärzte. Doch sicher sagen konnte es niemand. Wer ihn getötet hatte? Nicht bekannt. Es gab keine Zeugen, niemand hatte gesehen, was geschehen war.

Nur eine Sicherheit hatte man: Davis war tot.

Und von Veemon und Davis’ Digivice fehlte jede Spur, genauso wie von dem Lastwagen und dessen Fahrer. Und so blieb ihnen nur die dumpfe Hoffnung, das Digimon könnte noch leben, und die nagende Furcht, sie könnten eines Tages seinen toten Körper finden. Ob ein Digimon, dessen Partner gestorben war, trotzdem wiedergeboren werden konnte?

Keiner von ihnen wusste die Antwort und auch auf all die anderen gestellten und ungestellten Fragen konnten sie nur stumm bleiben. So schwiegen sie betroffen und standen eng beieinander ohne sich anzusehen.

Selbst die Digimon, die zur Tarnung lange Kapuzenmäntel, die sie sich tief ins Gesicht gezogen hatten, trugen, fanden keine Worte, um die unangenehme Stille zu durchbrechen.

Schließlich war es Matt, der als erstes seine Sprache wiederfand.

„Wer auch immer das getan hat... Ich schwöre, dass er dafür bezahlen wird“, brachte er wütend zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, seine Hände hatte er zu Fäusten geballt - sie zitterten. Gabumon blickte traurig zu ihm auf.
 

Name: Yamato “Matt” Ishida

Mensch

Alter: 17 Jahre
 

Name: Gabumon

Level: Rookie

Art: Reptiliendigimon

Typus: Datei

Attacke: Kleines Feuer
 

„Und du denkst das bringt Davis zurück oder hilft auch nur einem von uns?“, Bitterkeit und Schmerz klangen in Soras Stimme mit. „Selbst wenn wir wüssten wer der Fahrer war, was genau würdest du dir davon versprechen, ihn selbst zu bestrafen, womöglich gleiches mit gleichem zu vergelten? Ist dir dieser Wunsch nach Rache wirklich so viel wert, dass du dich dafür auf die gleiche Stufe wie ein gemeiner Verbrecher hinablässt, womöglich ins Gefängnis wanderst und dich keinen Deut um Davis’ Gedächtnis scherst?“ Sie hob ihren Blick vom Boden und sah direkt in Matts Augen.
 

Name: Sora Takenouchi

Mensch

Alter: 17 Jahre
 

„Sora hat gerade vielleicht ein bisschen übertrieben, aber sie hat recht“, Joey seufzte, „Wenn wir uns jetzt gehen lassen und aus Rache und Verzweiflung unser eigenes Leben verbauen, dann bringt uns das nicht weiter. Dann bringt uns das Davis nicht zurück. Und wie ich ihn gekannt habe würden wir ihm damit auch keinen Gefallen tun.“
 

Name: Joey Kido

Mensch

Alter: 18 Jahre
 

„Trotzdem“, fuhr Kari plötzlich die beiden an, „Wollt ihr den Mörder einfach so davon kommen lassen?“
 

Name: Hikari “Kari” Yagami

Mensch

Alter: 14 Jahre
 

Erschrocken blickten Joey und Sora sie an uns blickten betroffen auf den Boden.

„Das nicht, aber...“ Unsicher biss sich Sora auf die Unterlippe und umarmte sich selbst. Ihr standen Tränen in den Augen. „Ich möchte einfach nicht, dass wir sein Gedächtnis in den Schmutz ziehen, weil wir uns in unserer Rache vergessen.“ Mit der Zeit wurde ihre Stimme immer leiser. Eine Träne floss ihre Wange hinab. „Ich will einfach nicht, dass noch etwas passiert...“

Verzweifelt blickte Kari sie an, die Hände zu Fäusten geballt und zitternd.

„Das weiß ich doch auch! Aber es ist einfach nicht fair! Warum? Warum musste er sterben? Es ist nicht fair!“ Sie schluchzte und rieb sich mit den Händen über die Augen; Tränen flossen ungehindert ihre Wangen hinab.

Tai legte seiner Schwester beruhigend eine Hand auf die Schulter und zog sie dann an sich.
 

Name: Taichi “Tai” Yagami

Mensch

Alter: 17 Jahre
 

Tröstend strich er ihr über den Kopf und ließ zu, dass sie sich an seiner Brust ausweinte. Gatomon berührte mitfühlend mit seiner Pfote Karis Bein. „Kari...“
 

Name: Gatomon

Level: Champion

Art: Tierdigimon

Typus: Serum

Attacke: Blitzpfote
 

„Wisst ihr, mir fällt zu dieser Situation gerade ein wunderbares Zitat ein... Er ist tot, Jim!“

Erschrocken wandten sich die Digiritter um und erblickten einen Jungen, etwas älter als sie, der sie breit angrinste. Wütend fuhr T.K. ihn an. „Was soll das? Willst du dich über den Tod eines Menschen lustig machen?“
 

Name: Takeru “T.K.” Takaishi

Mensch

Alter: 14 Jahre
 

Wie konnte dieser Typ es wagen? Davis, sein bester Freund, war tot und dieser Junge machte einfach dumme Witze! Konnte er sie nicht in Ruhe trauern lassen? Konnte er nicht wenigstens ein wenig Respekt vor dem Tod und den Hinterbliebenen zeigen? Niedergeschlagen wandte T.K. seinen Blick von dem Jungen ab und sah auf den Boden. Er wollte doch einfach nur in Ruhe trauern...

„Tut mir leid“, meinte der Angesprochene belustigt, „Aber ich fand das gerade so passend. Nur dass hier keiner ein rotes Hemd an hat...“

„Sei still. Deine Sprüche sind nie passend, und auch nicht lustig.“

Hinter dem Jungen trat ein Mädchen hervor, das eine Art Visor aufgesetzt hatte und die Arme vor der Brust verschränkte. Beide waren in lange, schwarze Mäntel gehüllt.

„Es ist lustig! Du hast einfach nur keinen Humor...“

Der Junge drehte sich beleidigt von seiner Begleiterin weg und musterte die Digiritter, die ihn alle missgelaunt anblickten. Matt war kurz davor, einfach auf ihn los zu gehen, wurde allerdings von Joey mühsam zurückgehalten.

Mit ernstem Blick trat Izzy vor. „Sag mal, was soll das? Findest du es gut, dich über Trauernde lustig zu machen?“
 

Name: Koushiro „Izzy“ Izumi

Mensch

Alter: 16 Jahre
 

Der Junge seufzte und strich sich durch die kurzen, braunen Haare.

„Ich habe mich nicht über euch lustig gemacht... ich habe versucht, die Stimmung zu heben! Aber ihr nehmt das ja alles zu ernst...“

Gerade holte Izzy Luft, um wieder etwas zu entgegnen, da hob der Junge abwehrend die Hände.

„Bitte versteht mich nicht falsch. Ich zweifle nicht daran, dass der Tod - oder Mord, oder was auch immer - von Davis euch sehr belastet. Aber vielleicht gibt es momentan auch andere Dinge, über die ihr euch Gedanken machen solltet. Da fällt mir wieder ein Zitat ein-“

„Bitte, verschone uns. Wir sollen sie warnen, nicht mit deinen sinnlosen Zitaten ihr Hirn auflösen.“

Unfreundlich blickte die Jugendliche ihren Gefährten an und strich sich durch den Pferdeschwanz, in den sie ihre weißblonden Haare gebunden hatte.

„Wovon redet ihr?“, fuhr Mimi die beiden ungehalten an, „Findet ihr das lustig? Hier ist jemand gestorben und ihr erlaubt euch einen schlechten Scherz mit den Hinterbliebenen!“
 

Name: Mimi Tachikawa

Mensch

Alter: 16 Jahre
 

Empört deutete sie mit einer Hand auf die beiden, und Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Wie konnten sie es wagen...!

„Es ist kein schlechter Scherz. Nun, zumindest nicht alles davon“, bemerkte das Mädchen mit Blick auf den Jungen, der unangebracht breit grinste und bester Laune zu sein schien. Er übernahm wieder das Wort.

„Wisst ihr... Nein, ihr wisst nicht. Deswegen sind wir ja hier. Um euch einen kleinen Denkanstoß zu geben. Ich meine, was glaubt ihr? Kari hat es ja vorhin schon angedeutet, dass der Fahrer ein Mörder war. Könntet ihr das für möglich halten? Dass jemand absichtlich euren Freund umgebracht hat? Dass er heimtückisch ermordet wurde und dass das erst der Anfang war? Dinge geraten ins Rollen, die nicht aufzuhalten sind. Ein schönes Zitat, nicht wahr? Und so passend... Aber ihr solltet wirklich ein bisschen aufmerksamer sein. Und gut aufpassen, sonst seid ihr bald genauso tot wie euer Freund.“

Tai blickte ihn skeptisch an.

„Ihr wisst schon, dass Davis überfahren wurde? Ein Unfall mit Fahrerflucht?“

Trotz der gereizten Stimmung bemühte er sich einen kühlen Kopf zu behalten. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für einen Konflikt.

„Genau das ist es, wovon wir sprechen. Ihr sagt, es war ein Unfall. Aber wo, frage ich mich, ist dann Veemon hin? Und warum wurde Davis’ Digivice nicht gefunden? Kommt es euch nicht seltsam vor, dass am helllichten Tag jemand überfahren wird und keiner es sieht?“

„Hey, das wollte ich sagen!“ Empört blickte der Junge seine Kumpanin an und wandte sich dann wieder den Digirittern und ihren Partnern zu, die sich bei der Erwähnung von Veemon und dem Digivice erschrocken angeblickt hatten.

„Also... Wisst ihr, der Mörder, wie ihn Kari so schön nennt, kann nämlich gar nicht gefunden werden. Denn die Polizei sucht ja nach einem Menschen, nicht wahr? Aber was, wenn es gar kein Mensch war, der den Laster gefahren hat? Was dann...?“, sprach er mit verschwörerisch gesenkter Stimme.

Unsicher sah Cody ihn an.

„Was meinst du damit?“
 

Name: Iori “Cody” Hida

Mensch

Alter: 12 Jahre
 

Konnte es sein, dass sie etwas übersehen hatten? Hatte die Polizei ihnen etwas verschwiegen? Oder hatten sie nicht gut genug aufgepasst? Zweifelnd betrachtete Cody den Jungen, sah sich dann die anderen Digiritter an und blickte wieder zurück.

„Es ist nicht alles so friedlich, wie es scheint. In beiden Welten geschehen Dinge, die die bisherigen Ereignisse um ein vielfaches übersteigen. Das, was auf euch zu kommt übertrifft alles, was ihr bisher gesehen habt. Es wird gefährlicher sein als alles, was ihr je erlebt habt. Und wer nicht kämpft, wer die Augen nicht offen hält und nicht versucht, hinter die Dinge zu blicken, der wird sterben. Eine neue Gefahr bahnt sich ihren Weg aus der Digiwelt heran, und ihr seid direkt von ihr betroffen“, erklärte die Jugendliche mit sachlicher Stimme und musterte jeden einzelnen von ihnen.

„Ha!“, meinte Agumon und sprintete vor Tai, „Hört nicht auf sie. So viel wie die beiden wissen haben sie wahrscheinlich selbst Davis umgebracht!“
 

Name: Agumon

Level: Rookie

Art: Reptiliendigimon

Typus: Serum

Attacke: Kleine Flamme
 

„Wenn ihr wollt”, meinte der Junge mit einem Schulterzucken, „könnt ihr gerne uns hinterher jagen. Aber sinnvoller wäre es doch die Täter zu suchen und zu finden, oder etwa nicht?“

Mit diesen Worten und einem Grinsen wandte er sich ab. Seine Begleiterin folgte ihm.

„Halt! Wartet!“

Schlagartig blieben die beiden stehen, drehten sich noch einmal um und blickten zu Kari, die sich aus Tais beruhigender Umarmung gelöst hatte und sich nun - immer noch mit Tränen in den Augen - entschlossen vor die Digiritter stellte.

„Was ist es? Das was ihr wisst und uns verschweigt? Wieso spielt ihr diese Spielchen? Wer seid ihr?“

Die Antwort war ein breites Grinsen und ein Achselzucken.

„Wir wissen viel, was ihr nicht wisst. In Bezug auf diesen Fall wissen wir, wer die Täter sind. Wir wissen, wer eueren Freund Davis ermordet und wer Veemon entführt hat. Wir kennen sogar die Gründe. Aber wir werden sie euch nicht verraten. Zumindest noch nicht. Ihr müsst selbst dahinter kommen und wenn ihr so weit seid werden wir uns wiedersehen.“

„Das ist doch keine Antwort!“

„Ist es auch nicht. Aber ihr werdet von uns keine Antworten erhalten. Nicht, solange ihr die Situation nicht begreift. Je mehr ihr wisst, desto gefährlicher wird es für euch. Würden wir euch jetzt die Informationen geben, wärt ihr bald alle tot. Das wäre ein unnötiges Opfer.“

Alle Anwesenden starrten die beiden an.

„Ihr unterschätzt uns“, stellte Izzy in einem neutralen, trockenen Tonfall fest und gab sich alle Mühe, seine Kontrolle zu behalten, „Wir sind keine einfachen Gegner. Auch nicht für euch.“

„Soll das eine Herausforderung sein?“, immer noch zierte ein breites Grinsen das Gesicht des Jungen, „Ihr habt Mut. Aber ihr solltet euch eueren Kampfgeist für den Kampf gegen die Leute aufheben, die es verdienen, vernichtet zu werden.“

Mit diesen Worten drehten sich die beiden um und ließen die Digiritter und ihre Digimon alleine zurück.
 

- File 01 deleted -
 


 

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Verwendete Zitate:

Star Trek - The Original Series: Er ist tot, Jim!

Der Herr der Ringe - Rückkehr des Königs: Dinge geraten ins Rollen, die nicht aufzuhalten sind.

File 02: Gennai

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Ich warte immer noch, dass die Stunden vergehen

Und denke oft an die Zeit zurück

Als wir zusammen waren - uns konnte nichts geschehen

Ich vermisse jeden Augenblick

(Ich vermisse euch)
 

~*
 

File 02: Gennai
 

Wenn man jemanden verliert, der einem alles bedeutet hat, wenn man alles verliert, was einem je etwas bedeutet hat, dann ist es weder die Trauer über den Verlust noch die Verzweiflung, die dich zerstören, von innen heraus auffressen und nichts mehr von dir übrig lassen. Es ist die Leere, die an die Stelle tritt, wo vorher etwas gewesen ist. Es ist diese absolute, undurchdringbare Leere, die alles verschlingt, wenn man nicht acht gibt.

Die meisten lernen, diese Leere zu ignorieren, versuchen, sie mit anderen Dingen zu füllen, und vergessen sie mit der Zeit, weil sie Angst vor ihr haben.

Aber wenn du zu tief in dich hineinblickst, dann ist sie trotz allem immer noch da um dich zu verschlingen.
 


 

Ernst blickte Matt in die Runde, blickte jedem einzelnen seiner Freunde ins Gesicht. Sie alle waren genau so angespannt wie er selbst und stellten sich die gleichen Fragen.

Die Begegnung mit den zwei Unbekannten auf Davis’ Beerdigung war ihnen allen noch präsent und in der letzten Woche hatte jeder von ihnen Überlegungen angestellt, was es mit den beiden auf sich hatte; heute wollten sie gemeinsam bereden, inwieweit sie die Warnung der beiden ernst nehmen und wie sie nun weitermachen sollten.

„Also? Was meint ihr dazu? Hat irgendwer eine Idee, was wir jetzt machen sollen?“, fragte er fordernd in die Runde.

„Ich denke, wir sollten auf keinen Fall in Panik geraten und das Ganze überstürzen; angenommen was die beiden gesagt haben ist wahr, dann müssen wir uns zwar beeilen, aber wenn wir unüberlegt handeln, dann kann uns das genau so gut das Leben kosten. Das, was wir jetzt vor allem brauchen ist ein kühler Kopf und Informationen“, seufzend strich sich Ken durch die Haare, „Nur leider habe ich im Internet bisher nichts finden können was auch nur im geringsten auf Digimon-Aktivitäten hinweisen könnte, geschweige denn wer die Beiden waren, die uns gewarnt haben.“
 

Name: Ken Ichijouji

Mensch

Alter: 14
 

„Meinen Nachforschungen zufolge gab es bisher auch keine Interferenzen an sämtlichen Toren zur Digiwelt, die uns bisher bekannt sind. Andererseits wissen wir nicht, wie viele andere Tore es gibt und ob es nicht irgendwo Digiritter gibt, die uns unbekannt und wohlwollend oder auch feindlich gesinnt sind“, während er das sagte, tippte Izzy wild auf der Tastatur seines Laptops und rief die verschiedenen Dateien auf, in denen er innerhalb der letzten Tage Informationen gesammelt hatte. „Allerdings gibt es etwas anderes höchst interessantes, was mir zu denken gibt: Ich habe sowohl mein Digivice als auch die von Tai, Kari und Sora überprüft. Und alle haben Aktivität gezeigt, als diese beiden seltsamen Typen zu uns gekommen sind! Ich weiß nicht, warum wir das nicht sofort gemerkt haben, aber es bedeutet, dass die beiden wirklich etwas mit der Digiwelt zu tun haben.“

„Vielleicht hatten sie auch Davis’ Digivice oder Veemon bei sich! Ich habe doch von Anfang an gesagt, dass man ihnen nicht trauen darf!“

Wütend stand Agumon auf. Beruhigend legte Gabumon seine Pfote auf seine Schulter.

„Das kannst du noch nicht wissen, Agumon. Vielleicht sind die beiden ja auch einfach normale Digiritter.“

„Das bezweifle ich zwar, aber ich denke auch nicht, dass sie Davis’ Digivice oder Veemon bei sich hatten. Sonst hätten die anderen Digivices stärker reagiert, wie sie es sonst auch tun, wenn etwas nicht stimmt.“

Mit ruhigem Blick betrachtete Hawkmon Izzy, der immer noch tippte.
 

Name: Hawkmon

Level: Rookie

Art: Tierdigimon

Typus: Datei

Attacke: Federschlag
 

Nachdenklich blickte er auf und sah Hawkmon lange an.

„Das könnte durchaus stimmen. Also sollten wir wohl davon ausgehen, dass die beiden weder Davis’ Digivice noch Veemon bei sich hatten und trotzdem irgendwie dafür verantwortlich sind, dass unsere Digivices reagiert haben.”

„Müssen denn unbedingt die beiden daran Schuld sein? Gut, sie haben von Digimon und der Digiwelt geredet, aber es könnte doch auch sein, dass sie gar nichts dafür können, dafür aber ein uns unbekanntes Digimon in der Nähe war! Ich meine, immerhin haben die beiden ja angedeutet, dass es hier Digimon gibt, die uns nicht unbedingt wohlgesonnen sind“, neugierig blickte Yolei in die Runde. „Habt ihr daran schon gedacht?“
 

Name: Miyako „Yolei“ Inoue

Mensch

Alter: 15
 

„Heißt das etwa du glaubst diesen beiden?“

Aufgebracht schnaubte Agumon, doch Yolei hob abwehrend die Hände.

„Ich glaube ihnen nicht wirklich, aber ich finde, wir sollten alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“

„Yolei hat Recht. Wenn wir uns jetzt nur auf die Meinung versteifen, die beiden hätten gelogen, wären für Davis’ Tod verantwortlich und wollten uns hinters Licht führen, dann kann uns das unter Umständen in große Schwierigkeiten bringen. Denn es kann ja immerhin auch sein, dass sie wirklich Recht haben und die Wahrheit sagen“, Cody seufzte und strich sich über die Stirn. „Im Grunde ist alles, was wir wissen, dass Davis tot ist, sein Digivice und Veemon verschwunden sind und dass wir von zwei uns Unbekannten gewarnt wurden, dass uns jemand umbringen will.“

„Izzy, kannst du nicht einfach mithilfe deines Programms herausfinden, ob die Digivices auf ein Digimon oder ein anderes Digivice reagiert haben?“, fragte Patamon und blickte dabei auf den Bildschirm des Laptops.
 

Name: Patamon

Level: Rookie

Art: Tierdigimon

Typus: Datei

Attacke: Luftschuss
 

Erfreut blickte Izzy das Digimon an.

„Das ist eine hervorragende Idee! Wenn ich die Daten von unseren Digivices noch einmal neu analysiere und dabei die verschiedenen Parameter neu einstelle, dann kann ich vielleicht herausfinden, worauf unsere Digivices reagiert haben...“

„Kannst du nicht auch versuchen, Davis’ Digivice zu orten? Ich meine, sonst klappt das doch auch!“

Ohne von seinem Laptop aufzublicken antwortete Izzy auf Upamons Frage.

„Das habe ich schon versucht; aber Davis’ Digivice ist momentan leider außerhalb unserer Reichweite...“
 

Name: Upamon

Level: Ausbildung

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Seifenblasen
 

Besorgt blickte Sora ihn an.

„Aber wie kann das sein? Ich meine, als wir in der Digiwelt waren, konnten wir uns überall orten, egal wie weit wir voneinander weg waren.“

„Vielleicht ist sein Digivice ja in der Digiwelt? Dann können wir ihn hier nicht finden“, meinte Tentomon und seine Aussage wurde gleich von Palmon ergänzt: „Oder eure Digivices haben hier keine so große Reichweite.“
 

Name: Tentomon

Level: Rookie

Art: Insektendigimon

Typus: Serum

Attacke: Kleiner Donnerschlag
 

Name: Palmon

Level: Rookie

Art: Pflanzendigimon

Typus: Datei

Attacke: Giftiger Efeu
 

„Oder es befindet sich im schwarzen Meer...“, murmelte Kari mit leiser Stimme. Alle anderen schwiegen betroffen und die Stille wurde nur durch das Geräusch der Laptop-Tastatur unterbrochen, auf der Izzy beständig seine Daten neu strukturierte.

Schließlich seufzte Izzy ergeben auf.

„Es tut mir Leid, aber ich fürchte, ich kann nicht herausfinden, auf was unsere Digivices da reagiert haben... Die Signale, die unsere Digivices auf der Beerdigung empfangen haben, sind völlig anders als die, die ich bisher in der Digiwelt aufgezeichnet habe.“

„Aber was bedeutet das? Gibt es etwa noch etwas anderes außer Digimon und Digivices, auf das unsere Digivices reagieren?“ Besorgt blickte Wormmon Izzy an und drückte sich dann an Ken. „Ich mache mir Sorgen, Ken. Ich will nicht, dass noch mehr passiert...“
 

Name: Wormmon

Level: Rookie

Art: Insektendigimon

Typus: Virus

Attacke: Klebenetz
 

„Das will keiner von uns. Und wenn wir gut aufpassen, dann passiert auch nichts mehr. Immerhin sind wir ja jetzt gewarnt.“

Aufmunternd lächelte Ken Wormmon an, jedoch wurde sein Aufheiterungsversuch durch eine Stimme jäh unterbrochen.

„Ich wünschte nur, ich könnte deinen Optimismus teilen, Ken. Jedoch fürchte ich, dass auf euch einiges zukommen wird, was deine Hoffnungen ins Wanken bringt...“

Erschrocken blickte Izzy auf den Bildschirm seines Laptops, auf dem ein neues Fenster erschienen war, auf dem eine Videositzung übertragen wurde.

„Gennai!“
 

Name: Gennai ?“10011000101010!??“%*“§

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„In der Tat, so ist es. Es tut mir Leid, dass ich mich nicht schon früher bei euch gemeldet habe. Und wie ich leider sehen muss, komme ich bereits zu spät.“

Bedrückt blickte Gennai die Digiritter an, während diese und ihre Digimon versuchten, sich alle hinter Izzys Laptop zu drängen. Die Spannung war ihnen in die Gesichter geschrieben.

„Was meinst du damit, Gennai? Weißt du etwa, was los ist? Wenn ja, dann sag es uns!“

Flehend blickte Kari den Mann an, der ihren Blick traurig erwiderte.

„Genau das ist mein Problem. Ich fürchte, ich weiß nicht viel mehr als ihr. Aber dennoch hätte ich euch warnen sollen. Dunkles geschieht in der Digiwelt und ich fürchte, in einem noch größeren Ausmaß als ihr es bisher erlebt habt. Die Grundfeste dieser Welt scheint zu zittern im Angesicht dieser Bedrohung und böse Digimon wandeln zwischen beiden Welten umher. Aber keines von ihnen schien bisher Schaden angerichtet haben, nun ja... bis jetzt.“ Mit hängenden Schultern blickte er die Jugendlichen an. „Es tut mir Leid.“

Entsetzt blickten die Digiritter auf den Bildschirm. Noch schlimmer als das, was sie bisher erlebt hatten?

Hart schluckte Kari und blickte auf den Boden. Würde Davis noch leben wenn sie das vorher gewusst hätten?

„Aber sag, Gennai, heißt das, dass ein Digimon Davis getötet hat?“, fragte Gomamon und schreckte mit dieser Frage alle anderen aus ihren Gedanken auf.
 

Name: Gomamon

Level: Rookie

Art: Meeresdigimon

Typus: Serum

Attacke: Marschierende Fische
 

„Ich fürchte ja. Doch ich denke nicht, dass es aus eigener Initiative gehandelt hat. Es steckt viel mehr dahinter... Und ihr müsst herausfinden, was!“

Durchdringend sah Gennai jeden einzelnen von ihnen an.

„Aber wie sollen wir das schaffen? Wir wissen ja nicht einmal, wer diese Unbekannten waren, die uns gewarnt haben! Wie soll es uns dann gelingen, herauszufinden, wo böse Digimon unterwegs sind und was sie vorhaben?“, äußerte Biyomon missmutig seine Bedenken.
 

Name: Biyomon

Level: Rookie

Art: Flugdigimon

Typus: Serum

Attacke: Magisches Feuer
 

„Nun, ich denke dass euch diese Aufgabe vielleicht sogar leichter fallen wird. Ich weiß nicht, wer die beiden waren, die euch angesprochen haben, allerdings handelte es sich bei ihnen ja auch nicht um Digimon sondern um Menschen. Und Menschen hinterlassen keine digitalen Spuren, die man verfolgen kann; Digimon schon, zumindest die vom Typus Virus.“ Aufmunternd blickte Gennai Izzy an. „Ich habe ein Programm für dich, Izzy, ich lade es gerade auf deinen PC. Wenn du dieses Programm auf eure Digivices überspielst, dann könnt ihr damit erkennen, ob sich gerade ein Virusdigimon in eurer Nähe befindet. Aber lasst euch nicht verwirren, wenn Wormmon auch angezeigt wird.“

Wie um seine Worte zu bestätigen erschien auf dem Bildschirm ein Downloadfenster, auf dem der Fortschritt der Programmübertragung zu sehen war. Nachdenklich blickte Izzy den Laptop an.

„Wie kommt es, dass nur Virusdigimon so eine Spur hinterlassen? Und bist du dir sicher, dass das funktioniert?“

„Das sind gute Fragen, Izzy. Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass es funktioniert. Ihr könnt es ja nachher gleich ausprobieren. Und Virusdigimon hinterlassen diese Spur, nun ja, weil sie eben Virusdigimon sind. Durch ihren Typus bedingt erzeugen sie kleine Interferenzen in der sie umgebenden Programmmatrix. Das erzeugt keinen Schaden, macht es aber leichter, ihre Spur zu finden und sie zu orten.“

Langsam nickte Izzy, als er diese Informationen in sich aufnahm.

„Das macht Sinn... Aber sag, Gennai, wenn wir diese Digimon gefunden haben, was sollen wir dann tun? Gegen sie kämpfen?“

„Genau das solltet ihr vermeiden. Ich weiß nicht, wie gefährlich eure Gegner sind, doch ihr müsst davon ausgehen, dass sie stark sind, vielleicht sogar stärker als ihr. Was ihr tun müsst, ist sie beschatten und mehr über sie herausfinden. Aber seid wachsam! Denn es kann durchaus möglich sein, dass sie euch auch schon im Visier haben.“

Nervös schluckten Izzy und die anderen.

„Aber ich fürchte, ich muss wieder gehen. Hier in der Digiwelt läuft im Moment einiges schief, um das ich mich kümmern muss. Ich melde mich wieder, sobald ich mehr weiß.“

So plötzlich wie das Fenster mit der Verbindung zu Gennai aufgetaucht war, verschwand es auch wieder. Still blickten die Jugendlichen weiter auf den Bildschirm, auf dem nur noch der Ladebalken des Downloads zu sehen war.

Ein Piepton durchbrach die Stille. Der Download war abgeschlossen.

Als wäre das ein Signal gewesen, stieß Izzy langsam die Luft aus, die er unbewusst angehalten hatte.

„Leute... ich glaube, da kommt mehr auf uns zu, als wir erwartet hätten.“

Langsam begann er, das Programm zu überprüfen und auf sein Digivice zu übertragen. Mit einem dumpfen Geräusch ließ sich Tai auf den Rücken fallen und blickte nachdenklich an die Zimmerdecke. Agumon setzte sich neben ihn und blickte ihn besorgt an.

„Tai, ist alles in Ordnung?“

Kurz blickte Tai sein Digimon an, dann wandte er seinen Blick wieder an die Decke.

„Ja, nein, ich weiß nicht. Irgendwie ist das alles so... viel. Davis ist tot, wir haben irgendwelche uns unbekannten Feinde die wahrscheinlich übelst stark sind und unser einziger Anhaltspunkt sind zwei schräge Typen, die uns davor gewarnt haben, dass uns jemand an den Kragen will“, er seufzte, „Ich habe einfach ein ungutes Gefühl bei der Sache.“

„Das habe ich auch, Tai.“, meinte Agumon und blickte missmutig auf den Boden.

„Aber deshalb dürfen wir uns nicht hängen lassen! Wir müssen herausfinden, wer oder was dahintersteckt und alles, was in unserer Macht steht tun, um sie aufzuhalten! Wir müssen kämpfen!“ Matt war mit geballten Fäusten aufgesprungen und blickte Tai mit funkelnden Augen an. Beschwichtigend legte ihm Gabumon seine Tatze auf den Arm.

„Das stimmt schon, Matt, aber wir müssen erst mal herausfinden, gegen wen wir eigentlich kämpfen müssen. Und dazu brauchen wir erst mal Geduld und einen Plan.“

„Außerdem müssen wir trainieren. Immerhin hat Gennai gesagt, dass unser Gegner diesmal noch stärker ist als sonst. Das heißt, wenn wir gegen ihn bestehen wollen, müssen wir versuchen, stärker zu werden, bevor wir wirklich gegen ihn kämpfen“, gab Ken zu bedenken und hob Wormmon auf seinen Schoß. Cody runzelte nachdenklich die Stirn.

„Mein Großvater hat einen Dojo, in dem wir theoretisch trainieren könnten. Allerdings denke ich nicht, dass unsere Digimon dort ihre Attacken einsetzen können ohne Schaden anzurichten...“

„Wir müssen in die Digiwelt!“

Erstaunt blickten alle Wormmon an, das ohne zu zögern fortfuhr.

„Ich meine, anscheinend ist dort auch einiges nicht in Ordnung und immerhin ist es unsere Aufgabe, die Digiwelt zu schützen! Außerdem können wir Digimon dort unsere Fähigkeiten einsetzen ohne großen Schaden anzurichten und vielleicht finden wir dort auch mehr Informationen.“

„Hey, die Idee ist nicht schlecht.“ Aufmerksam setzte sich Tai auf. „Wir waren schon seit Ewigkeiten nicht mehr in der Digiwelt; Bestimmt finden wir dort auch mehr über diese Typen heraus. Das könnte uns um ein Wesentliches weiter bringen.“

Ein plötzliches Piepen lenkte die Aufmerksamkeit aller auf Izzy, der sein Digivice musterte, dann Wormmon und dann die anderen Digiritter.

„Nun, zumindest das Programm von Gennai scheint zu funktionieren, denn Wormmon wird eindeutig als Virusdigimon angezeigt.“

„Gut! Dann können wir ja loslegen.“ Mit diesen Worten machte Tai sich daran, aufzustehen, wurde jedoch von Ken zurückgehalten.

„Erst einmal brauchen wir einen Plan und Izzy sollte das Programm noch auf alle anderen Digivices überspielen“, während er dies sagte, reichte Kein sein Digivice zu Izzy, der sofort damit begann, das Programm zu installieren. Dann blickte er Tai wieder an. „Außerdem sollten wir uns überlegen, wie unser Training aussehen soll. Bis auf Cody beherrscht keiner von uns eine Kampfkunst, oder? Und ich denke nicht, dass wir so schnell etwas in die Richtung lernen können, wie wir es brauchen.“

„Die Grundlagen der Selbstverteidigung könnte uns mein Großvater beibringen. Das wäre immerhin schon mal etwas“, sagte Cody und blickte erst Ken, dann Matt an.

„Stimmt. Wir können auch selbstständig versuchen, unsere Ausdauer durch Joggen oder so zu verbessern. Und ich meine, Muskeltraining hat bisher auch noch niemandem geschadet“, gab T.K. zu bedenken.

Matt schnaubte und setzte sich wieder.

„Damit habt ihr wohl Recht... Aber immerhin haben wir damit schon einen Grundplan für unser Training. Die Digimon können ja in der Digiwelt versuchen, ihre Zielgenauigkeit zu verbessern.“

„Dann sind wir uns immerhin wegen des Trainings schon mal einig. Aber wie kommen wir an Informationen?“ Fragend blickte Ken in die Runde.

„Wir könnten uns trennen. Eine Gruppe von uns bleibt hier und sucht in der Stadt und um den Unfallort herum nach Hinweisen, eine Gruppe sucht in der Digiwelt und eine Gruppe beginnt mit dem Training. Wir können ja jeden Tag rotieren, sodass jeder mal trainiert und mal woanders sucht. Ich meine, bisher hat das auch immer gut geklappt.“, schlug Kari vor und strich über Gatomons Fell.

„Dann müssen wir nur versuchen, möglichst ausgeglichene Gruppen zusammenzustellen. Damit wir für alle möglichen Fälle vorbereitet sind“, Ken blickte alle Digimon an, „und uns in jeder Situation verteidigen können.“

„Das heißt, jede Gruppe braucht auf jeden Fall ein fliegendes Digimon. Und einen Schwimmer, aber davon haben wir ja nur zwei...“ Nachdenklich kratzte sich Tai am Kopf. Matt verschränkte die Arme vor der Brust und musterte alle Anwesenden.

„Ich würde sagen, Cody, Yolei, Kari und Ken gehen in eine Gruppe. Immerhin seid ihr als Team gut eingearbeitet. Dann Joey, Sora, Mimi und Tai. Die letzte Gruppe wären dann Izzy, T.K. und ich. Hat irgendwer Einwände?“

„Nein, aber eine Frage.“

Aufmerksam blickte Matt Tai an.

„Was denn?“

„Wann geht’s los?“ Schwach grinsend blickte Tai Matt an, dessen Gesicht sich zu einem leichten Lächeln verzog.

„Meinetwegen sofort.“

„Hey, macht langsam! Ich muss erst noch das Programm auf die übrigen Digivices überspielen. Außerdem können wir, glaube ich, alle eine Nacht voll Schlaf noch gut gebrauchen, bevor wir uns auf den Weg machen.“ Ernst blickte Izzy die beiden an und streckte dann Tai seine Hand hin, um sein Digivice mit dem Programm zu bespielen.

„Dann eben nicht heute. Aber morgen?“

„Das müsste gehen. Also Morgen.“
 

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File 03: Kari

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Such die Antwort auf die Fragen

Und dann wird dir endlich klar

Es geht immer immer weiter

Auch wenn du dein Ziel erreichst

Lebt dein Traum immer noch

Weiter tief in dir

(Der größte Träumer)
 

~*
 

File 03: Kari
 

Ein großer Fehler, den viele Menschen machen, ist, dass sie immer nach dem Warum suchen, immer den Zweck wissen wollen, der die Existenz einer Sache legitimiert. Sie können nicht akzeptieren, dass es auch Dinge gibt, die keinen Zweck haben. Die einfach sind, ohne Grund, die man nicht erklären kann.

Doch vielleicht sind es auch die Menschen, die das Offensichtliche einfach nicht verstehen.
 


 

Beklommen betrachtete T.K. die Straße vor sich. Hier war Davis vor noch nicht einmal zwei Wochen überfahren worden, doch bis auf einen Blumenstrauß und ein paar Kerzen, die am Straßenrand standen, erinnerte nichts mehr an den Unfall. Nach der Beweisaufnahme und den mehrmaligen Untersuchungen der Unglücksstelle hatte man alles aufgeräumt, die Splitter beseitigt, Reifenspuren entfernt, die Straße von Blutflecken gereinigt.

Hier sollten sie nun also nach Hinweisen und Informationen suchen.

Ihn fröstelte bei dem Gedanken, dass hier, genau hier, Davis gestorben war, dass hier sein toter Körper für fast eine halbe Stunde gelegen hatte, bis in der menschenleeren Straße jemand auf ihn aufmerksam geworden war.

Davis war einer seiner besten Freunde gewesen. Sie hatten sich oft in den Haaren gehabt, hatten oft spielerisch als Rivalen gegeneinander gekämpft, doch vor allem hatten sie gemeinsam viel gelacht, Freude am Leben gehabt. Und da, wo früher immer das breite Grinsen von Davis gewesen war, war nun nur noch ein schwarzes Loch, in das jemand Blumen und Kerzen hineingestellt hatte.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er drehte sich um, um in das Gesicht seines Bruders zu blicken.

„Ich vermisse ihn, Matt. Nach all der Zeit will ich einfach nicht glauben, dass das hier alles sein soll. Dass er einfach so tot sein soll.“

Haltgebend drückte Matt T.K.s Schulter, bevor er seine Hand wegnahm und in seine Hosentasche steckte. Er antwortete nicht, stattdessen nickte er stumm und blickte gemeinsam mit T.K. auf den grauen Asphalt.

Besorgt sahen sich Patamon und Gabumon an.

„Mir gefällt es hier nicht... Es sieht viel zu normal aus, als dass Davis hier hätte sterben können. Sie hätten wenigstens etwas mehr aufstellen können als ein paar Blumen, hätten deutlicher zeigen können, dass jemand gestorben ist, stattdessen leben hier alle weiter wie bisher. Es ist einfach nicht gerecht.“, flüsterte Gabumon und zupfte seinen Mantel zurecht. Sicher, nicht die beste Tarnung, aber es funktionierte bisher. Patamon auf Gabumons Schulter seufzte.

„Hier ist nie etwas fair. Und sieh dir nur T.K. an, und Matt! Die beiden nimmt es noch viel mehr mit. Ich mag es nicht, sie so still zu sehen.“

„Da bist du nicht der einzige.“

Ihr geflüstertes Gespräch verstummte und schweigend blieben sie stehen, den Blick auf Matt und T.K. gerichtet, die ihrerseits nach wie vor den Asphalt anstarrten.

So blieben sie eine Weile, bewegungslos und ohne ein Wort zu sagen, bis schließlich hastige Schritte durch die Straße hallten und Izzy keuchend zu ihnen gerannt kam, Tentomon flog mit flatterndem Mantel in Bodennähe hinter ihm her. Als sie die beiden erreicht hatten, stütze Izzy keuchend seine Hände auf die Knie und rang nach Atem.

„Tut... mir Leid... Dass ich so spät... bin... puh.“ Noch immer außer Atem wischte er sich mit einer Hand den Schweiß aus der Stirn. „Ich habe den Bus... verpasst. Da dachte ich, ich... könnte gleich etwas trainieren... Bin ich fertig“, sagte er träge und nahm seinen Rucksack ab, um seinen Laptop aufzubauen. Tentomon zerrte derweil unglücklich an seinem Umhang.

„Ihr glaubt gar nicht, wie unpraktisch dieses Ding hier zum Fliegen ist. Ich kann meine Flügel darunter kaum ausbreiten.“

Während Tentomon noch weiter vor sich hin über den Mantel schimpfte, setzte sich Izzy auf den Boden des Fußweges und startete seinen PC. Während sein Rechner begann, eine Verbindung mit dem Satelliten-Internet aufzubauen, blickte er auf die Straße, dorthin, wo Davis überfahren worden war. Dann sah er zu Matt, T.K. und ihren Digimon, die ihn, immer noch schweigend, musterten. Mit einem leisen Seufzen wandte er sich wieder dem Bildschirm zu und klickte eine Nachricht beiseite, die ihn darauf hinwies, dass für eines seiner Programme ein Update zur Verfügung stand.

„Ich hoffe nur, wir finden die Kerle, die daran Schuld sind. Das sind wir Davis mindestens schuldig.“

„Damit hast du allerdings Recht.“ Ernst blickte Matt zu Izzy und kniete sich hinter ihn hin, um den Bildschirm ebenfalls betrachten zu können. „Hast du schon etwas herausfinden können?“

„Das nicht direkt, aber ich habe den Unfall rekonstruiert, so weit es mir möglich war. Und dabei bin ich auf etwas gestoßen, das uns vielleicht helfen könnte.“

Er rief eine Datei auf, und eine Simulation füllte den Bildschirm aus, auf der ein dreidimensionaler LKW die Straße entlang fuhr und schließlich einen Kartoffelsack rammte, der gerade dabei war über den Zebrastreifen zu gehen. Entschuldigend drehte er sich zu den anderen um, die sich mittlerweile um den Laptop versammelt hatten.

„Tut mir Leid, aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, einen Menschen zu programmieren...“

„Ist schon okay. Ich glaube, das würde keiner von uns im Moment so recht ertragen“, meinte T.K. mit einem traurigen Lächeln und wandte sich dann wieder dem PC zu.

„Was willst du uns mit dieser Simulation sagen? Ich meine, dass Davis von einem LKW überfahren wurde wissen wir, das musst du uns nicht erst noch als Animation zeigen“, fuhr Matt Izzy an, der sich durch die Haar fuhr und dann ein weiteres Fenster öffnete, in dem jede Menge Rechnungen und Zahlen zu sehen waren.

„Genau das ist es ja. Wenn meine Berechnungen stimmen, dann ist der LKW viel zu schnell gefahren, als er Davis erwischt hat, sonst hätte er niemals so viel Schaden auf einen Schlag anrichten können. Und da die Straßen hier für Lastwagen relativ schmal sind, liegt die Vermutung nahe, dass er erst kurz vor dem Zebrastreifen beschleunigt hat.“

„Das heißt, er hat Davis absichtlich überfahren?“ Entsetzt blickte Patamon Izzy an, der mit düsterem Blick nickte.

„Genau das ist das, was ich befürchte. Womit diese beiden Typen die Wahrheit gesagt hätten, genau wie Gennai.“

„Hast du die erhöhte Geschwindigkeit bei der Simulation die du eben gezeigt hast schon mit einberechnet, Izzy?“

„Noch nicht, Matt. Aber hier, so sieht das Ganze aus, wenn man bei der Programmierung bedenkt, wie verheerend der Aufprall war, wie viel Platz zum Beschleunigen gegeben ist und welche Geschwindigkeit ein LKW hier maximal fahren kann, wenn er am anderen Ende der Straße in der Kurve nicht ins Schleudern geraten will.“

Ein Mausklick, und ein neuer Film lief ab, diesmal mit einem wesentlich schnelleren LKW. Als dieser den Kartoffelsack rammte, flogen Teile von ihm auf die Straße und die umliegenden Gehwege und der LKW fuhr mit einer ziemlich großen Delle in der Motorhaube davon.

Aufmerksam beobachtete Matt die Simulation und runzelte nachdenklich die Stirn.

„Die Polizei hätte doch darauf auch schon kommen müssen. Und wenn der LKW so eine große Delle hatte, dann müsste er doch in irgendeiner Werkstatt sein, oder?“

„Eben das meinte die Polizei, als es hieß, dass es von dem LKW keine Spur gibt. Die Beschleunigung haben sie darauf geschoben, dass der Fahrer wahrscheinlich betrunken war, aber in keiner Werkstatt im Umkreis der Stadt wurde ein LKW mit so einer Delle vorbeigebracht. Ich habe mich noch einmal erkundigt, nachdem ich diese zweite Simulation erstellt hatte“, fügte Izzy schnell noch hinzu, als Matt den Mund aufmachte. Er schloss ihn wieder.

„Wir wissen ja, dass der Fahrer ein Digimon war, also ist für uns die größere Frage: Was ist mit dem LKW passiert? Und wo ist Veemon? Weil die Sporttasche wurde nicht gefunden, oder?“ Während er dies fragte, beugte sich T.K. ein wenig vor, um die Simulation besser sehen zu können, in der Hoffnung, aus ihr irgendwelche Informationen gewinnen zu können.

„Vielleicht haben sie ihn ja in die Digiwelt gebracht. Dort reparieren sie ihn auch bestimmt!“

Aufgeregt sprang Patamon von Gabumons Schulter und wurde von diesem mit einem kritischen Blick bedacht.

„Bist du sicher, dass ein Lastwagen durch ein Tor in einem PC passt?“

„Wir wissen ja nicht, ob diese Leute auch so kleine Tore haben! Außerdem passen T.K. und die anderen ja auch durch.“

„Da hat Patamon durchaus Recht. Wenn man weiß, wie man es anstellen muss, ist es kein großes Problem, auch große Dinge wie Lastwagen durch ein Digitor zu bewegen.“

„Bist du dir sicher, Tentomon?“ Skeptisch betrachtete Matt das Digimon, und Izzy nickte knapp.

„Tentomon hat durchaus Recht. Aber die Digiwelt und der Lastwagen sind momentan nicht unser Problem. Vielmehr interessiert mich die Frage, was aus Veemon und Davis’ Digivice geworden ist, nachdem sie bisher nicht gefunden wurden.“

„Nun, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie wurden gestohlen, oder aber sie liegen noch immer hier und wurden einfach übersehen. Aber eure Digivices haben bisher nicht reagiert, oder? Das heißt, wahrscheinlich...“

„Das heißt noch gar nichts. Das Digivice könnte auch einfach nur kaputt gegangen sein.“ Bestimmt blickte Matt Tentomon an und stand dann auf. „Wo könnten nach deiner Simulation weggeschleuderte Gegenstände gelandet sein, Izzy?“

„Ungefähr in diesem Bereich hier“, Izzy umkringelte mit dem Mauszeiger einen Teil des Bildes von der Straße, das auf dem Bildschirm zu sehen war, „können Gegenstände gelandet sein. Die Polizei hat sie vermutlich alle gefunden, aber es kann dennoch sein, dass etwas übersehen wurde, vor allem bei den Zäunen da drüben. Vielleicht finden wir ja etwas. Und denkt dran, dass ihr eure Digivices bei euch habt. Wenn diese Typen und Gennai Recht hatten, dann kann es sein, dass wir auf Virusdigimon stoßen.“ Er schluckte hart und blickte dann die anderen an. „Packen wir’s an?“
 

„Ich kann nicht mehr!“, erschöpft ließ sich Mimi auf den Boden fallen. „Ich brauche eine Pause!“

„Pause? Aber wir trainieren doch erst seit zehn Minuten!“ Aufgebracht stellte sich Tai vor Mimi. „Mit dieser Einstellung schaffen wir es nie, irgendetwas zu erreichen!“

„Komm schon Tai, sei nicht so streng. Wir sind alle nicht daran gewöhnt so viel Sport zu treiben, gerade Mimi nicht. Lass ihr eine Chance.“

Beschwichtigend legte Joey einen Arm auf Tais Schulter und Mimi schnaubte empört.

„Was soll das denn bitte heißen, ‚gerade ich nicht’?“ Pikiert stand sie auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich werde euch zeigen wie sportlich ich bin! Jawohl!“ Verärgert stapfte sie zu Sora, Biyomon und Palmon, die etwas vor ihnen gerade dabei waren, ihre Runden zu laufen.

Joey zuckte mit den Schultern.

„Es klappt doch jedes Mal.“

„Ja, und ich bewundere dich ehrlich dafür“, grinste Tai und klopfte Joey aufmunternd auf die Schulter. Dann setzte auch er sein Jogging fort, Agumon dicht auf den Fersen. Joey lächelte kurz und folgte ihnen dann, musste sich jedoch schon nach kurzer Zeit darauf konzentrieren, richtig zu atmen, um kein Seitenstechen zu bekommen.

Sie hatten beschlossen, ihr Training mit elementaren Dingen wie Laufen, Springen und einfachen Sportübungen zu beginnen und dann erst mit den Digimon ihre Attacken zu trainieren. Es war ein bewährter Weg, erst die Basis zu festigen und dann mit den schwierigeren Dingen anzufangen; zumindest hatte das Cody behauptet, der gemeinsam mit Ken den Trainingsplan entworfen hatte.

Ihre Laufstrecke führte an einem kleinen Fluss entlang, in dem Gomamon gegen den Strom neben ihnen her schwamm. Das Digimon war zum schnellen Laufen nicht ausgelegt, und schließlich hatte man diesen Kompromiss als Lösung gefunden.

Außer Atem schleppte sich Joey hinter den anderen her, er war viel zu unsportlich, um so eine weite Strecke am Stück zu laufen; zudem hatten sie sich nicht einmal ordentlich aufgewärmt. Daran hätte er früher denken sollen! Wenn sich einer von ihnen eine Sehne riss oder einen Muskel zerrte, dann konnte das schlimmste Folgen haben, und alles nur, weil er nicht gut genug mitgedacht hatte. Dabei war auf dem Trainingsplan das Aufwärmen vermerkt gewesen, da war er sich absolut sicher!

Keuchend überholte er Mimi, die mehr stolperte als dass sie lief. Sie joggten nun schon seit etwa zwanzig Minuten und ihr Tempo hatte sich drastisch verringert. Selbst Tai schien erschöpft, obwohl er wohl der sportlich aktivste von ihnen allen war, und auch Sora und die Digimon wirkten müde. Sie waren wirklich in einem hoffnungslosen Zustand, was ihre sportlichen Fähigkeiten anging.

„Wir machen Pause... für zehn Minuten!“, rief Tai plötzlich und blieb stehen. Ohne ein weiteres Wort ließ er sich in das Gras fallen und streckte alle viere von sich. Besorgt blickte Agumon ihn an. „Ist alles in Ordnung, Tai?“

„Mit mir ist alles okay. Ich bin nur völlig außer Übung. Mach dir keine Sorgen.“ Mit einem schwachen Grinsen schloss Tai die Augen und genoss die Sonne, die auf ihn herabschien. Hier war das Wetter wesentlich angenehmer als in Tokio.

„Ah, das tut gut!“ Erleichtert hielt Mimi ihre bloßen Füße in den Fluss und ließ das Wasser um sie herum spülen, Sora tat es ihr gleich.

„Hey, ich muss hier drin noch schwimmen!“ Mit einem Lachen sprang Gomamon aus dem Wasser und lief zu Joey, der erschöpft an einen Baum gelehnt saß. „Ihr seid ja alle völlig außer Puste! So kommen wir ja nie voran, wenn ihr so schnell fertig seid.“

„Da hast du wohl Recht... Aber woher hätten wir noch vor ein paar Wochen wissen sollen, dass wir in der nächsten Zeit körperlich auf trab sein müssen?“, entgegnete Joey noch leicht atemlos.

„Also ich finde wir waren für den Anfang doch gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt dass wir alle in der letzten Zeit kaum Sport getrieben haben!“ Mit einem munteren Lächeln setzte sich Biyomon neben Sora und versuchte seine Füße ebenfalls in das Wasser des Flusses zu halten, musste jedoch feststellen, dass seine Beine zu kurz waren. Sora musste kichern, und Mimi und Palmon lachten geradeheraus los.

Gerade wollte Biyomon empört etwas erwidern, als ein schnell lauter werdendes Summen sie aufschrecken ließ. Sofort standen alle auf und blickten in die Richtung, aus der das Summen kam. Sora zog ihr Digivice, doch als es kein Warnsignal von sich gab, entspannten sich alle unmerklich. Also zumindest kein Virsudigimon. Doch was dann?

Plötzlich erschien hinter den Bäumen ein gewaltiger Schwarm von Digimon, der durch die Luft flog und schnell auf sie zu kam.
 

Name: Puroromon

Level: Ausbildung

Art: Insektendigimon

Typus: Datei

Attacke: Seifenblasen
 

Das Summen wurde immer lauter und mittlerweile konnten sie auch die aufgeregten und panischen Stimmen der Digimon hören.

Nachdenklich blickte Agumon sie an.

„Was sie wohl so aufgeschreckt hat?“

„Es bedeutet auf jeden Fall nichts gutes für uns.“ Angespannt betrachtete Tai den Insektenschwarm und plötzlich schrie Mimi auf.

„Seht mal, da!“

Hinter dem Schwarm Puroromon tauchte auf einmal ein gewaltiges Digimon auf, das die kleinen Puroromon attackierte und im gleichen Moment gaben alle Digivices den gleichen schrillen Alarmton von sich.
 

Name: Flymon

Level: Champion

Art: Insektendigimon

Typus: Virus

Attacke: Giftstachel, Giftpuder
 

Sofort flog Biyomon auf.

„Schnell, Sora, wir müssen ihnen helfen!“

„Biyomon!“ Noch im gleichen Moment, in dem Sora dies rief, leuchtete ihr Digivice auf, und auch Mimi und Joey stimmten in ihren Ruf ein.

„Palmon!“

„Los, Gomamon!“

Strahlendes Licht hüllte ihre Digimon ein, während der Puroromonschwarm über sie hinweg flog.

„Biyomon digitiert zu... Birdramon!“
 

Name: Birdramon

Level: Champion

Art: Vogeldigimon

Typus: Serum

Attacke: Meteorenflügel
 

„Palmon digitiert zu... Togemon!“
 

Name: Togemon

Level: Champion

Art: Pflanzendigimon

Typus: Datei

Attacke: Nadelfeuer
 

„Gomamon digitiert zu... Ikkakumon!“
 

Name: Ikkakumon

Level: Champion

Art: Seedigimon

Typus: Serum

Attacke: Harpune
 

Die drei Digimon standen zum Angriff bereit, den Blick fest auf das herannahende Flymon gerichtet.

Tai blickte Sora, Mimi und Joey grinsend an, dann wandte er sich an Agumon.

„Irgendwie erinnert mich das hier gerade sehr an früher.“

„Und mich erst, Tai!“

„Also wollen wir, Agumon?“

„Natürlich!“

„Dann los!“

Rot glühte Tais Digivice auf, und Agumon wurde in helles Licht gehüllt.

„Agumon digitiert zu... Greymon!“
 

Name: Greymon

Level: Champion

Art: Urzeitdigimon

Typus: Serum

Attacke: Megaflamme
 

Gespannt trat Greymon neben die anderen Digimon und Joey, Sora, Mimi und Tai blickten sich an; jedem von ihnen huschte ein kleines Lächeln über das Gesicht.

„Wie in den alten Zeiten.“
 

„Und du bist dir wirklich sicher, dass wir hier etwas finden können, Cody?“

Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lief Yolei hinter Cody her, der aufmerksam sein Digivice betrachtete. Sei waren bestimmt schon eine halbe Stunde unterwegs, und sie hatten immer noch nichts gefunden!

„Ich denke schon. Zumindest hat Izzy gemeint, dass hier die größte Aktivität von Virusdigimon bisher zu verzeichnen war, wenn er Gennais Aufzeichnungen trauen darf. Und das legt die Vermutung nahe, dass wir hier auch etwas finden können.“

„Nun, besonders vielen Virusdigimon sind wir ja noch nicht begegnet. Wenn ich mich recht erinnere, dann sogar noch gar keinem.“

„Sei doch lieber froh darüber, Yolei. Wenn wir jetzt einem Virusdigimon begegnen würden, könnte uns das ganz schön in Schwierigkeiten bringen.“ Während er dies sagte, blickte sich Ken aufmerksam um, in der Hoffnung, irgendetwas besonderes sehen zu können.

„Ich muss Ken zustimmen, Yolei. Virusdigimon könnten sich als ein großes Problem für uns herausstellen; immerhin wollen wir nach Informationen suchen“, pflichtete Hawkmon ihm bei. Yolei seufzte.

„Ja ja, schon gut...“

Sie setzten ihren Weg stumm fort, jeder auf der Hut, falls etwas ungewöhnliches auftauchen oder geschehen sollte. Plötzlich blieb Cody wie angewurzelt stehen und blickte auf sein Digivice, dann auf die Umgebung um sie herum.

„Cody, ist alles okay?“, fragte Armadillomon besorgt.
 

Name: Armadillomon

Level: Rookie

Art: Tierdigimon

Typus: Datei

Attacke: Diamantenpanzer
 

Mit einem Stirnrunzeln drehte sich Cody um und blickte die anderen an.

„Mein Digivice zeigt an, dass hier in der Gegend irgendwo irgendetwas aktiv ist. Nur was weiß ich nicht.“

„Vielleicht ein Virusdigimon?“, schlug Wormmon vor.

„Dann hätte das Digivice schon längst Alarm geschlagen, oder?“, gab Gatomon zu bedenken und blickte dann zu Kari. „Zeigt dein Digivice auch diese Aktivitäten an?“

Stumm nickte diese, den Blick auf die Anzeige ihres Digivices geheftet. Auch Ken und Yolei betrachteten ihre Digivices, bis Ken schließlich ergeben seufzte.

„Ich fürchte, wenn wir nur hier stehen und unsere Digivices anblicken, dann bringt uns das nichts. Ich schlage vor, dass wir uns trennen und die Umgebung absuchen. Wir sollten aber auf jeden Fall vorsichtig sein, und wenn sich jemand bedroht fühlt oder denkt, dass es gefährlich wird, zieht er sich sofort zurück, in Ordnung?“

„Außerdem sollte jeder erst den anderen Bescheid sagen, wenn er etwas gefunden hat. Einer alleine kann zu schnell überrumpelt werden. Ich schlage vor, wir treffen uns auf jeden Fall in einer Stunde wieder hier?“ Fragend blickte Cody in die Runde, und alle nickten zustimmend.

„Ich übernehme mit Wormmon den westlichen Bereich hier.“

„Hawkmon und ich kümmern uns um den Süden!“

„Gut, dann durchsuchen Armadillomon und ich den Osten. Ist der Norden für euch okay, Gatomon, Kari?“

„Kein Problem, Cody! Du kannst dich auf uns verlassen!“ Selbstsicher lächelte Gatomon ihn an und wandte sich dann an Kari. „Gehen wir gleich los?“

„In Ordnung, Gatomon. Also dann, bis in einer Stunde, Leute. Und seid vorsichtig!“ Kari bedachte jeden von ihnen noch einmal mit einem ernsten Blick, dann lief sie los, grobe Richtung Norden, den Blick abwechselnd auf das Digivice und ihre Umgebung gerichtet. Hinter sich konnte sie noch hören, wie die anderen sich noch ein letztes Mal besprachen und dann auch los gingen, dann war es still.

Es vergingen ein paar Minuten, in denen Gatomon sie still musterte, dann seufzte es.

„Du bist so still, Kari. Was ist los mit dir? Ist es wegen Davis?“

Kurz blickte Kari von ihrem Digivice auf, dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Umgebung.

„Ja, es ist wegen Davis. Ich verstehe einfach nicht, wie ihr euch benehmen könnt, als wäre nichts geschehen, obwohl er tot ist!“

Traurig blickte Gatomon sie an.

„Ach, Kari... Wir trauern auch um ihn, glaub mir. Er fehlt uns allen sehr. Aber wir müssen die Tatsachen akzeptieren. Wir müssen akzeptieren, dass er tot ist. Ich meine, wir alle weinen immer noch und er wird auf immer und ewig unersetzlich für uns bleiben und wir werden für immer an ihn denken. Aber deshalb müssen wir uns trotzdem auf das hier und jetzt konzentrieren und versuchen, gegen die momentane Situation etwas zu unternehmen. Und außerdem bin ich mir sicher, dass er nicht gewollt hätte, dass wir uns wegen ihm so sehr hängen lassen.“

„‚Ich bin mir sicher, dass er das nicht gewollt hätte...’, ich kann diesen Satz nicht mehr hören! Woher willst du das wissen? Woher wollt ihr alle wissen, was Davis wollte und was nicht? Denkst du etwa, er wollte sterben? Kannst du mir etwa sagen, wo er gerade ist, ob überhaupt noch etwas von ihm übrig ist außer seinem Körper?!“ Tränen sammelten sich in Karis Augen. „Aber das kannst du nicht, das könnt ihr ale nicht! Und deswegen sei einfach still. Ihr könnt vielleicht damit leben, aber ich nicht!“

Erschrocken blickte Gatomon Kari an, deren Tränen nun ungehindert flossen. Dann kehrte schweigen ein und stumm liefen die beiden nebeneinander her, die Augen stur auf die Umgebung gerichtet. Plötzlich wurde Kari langsamer.

„Das Signal wird stärker. Wenn die Anzeige stimmt, dann- ah!“

Mit einem Mal brach unter Kari der Boden weg und sie stürzte in absolute Dunkelheit.

„Kari! Kari! Ist alles mit dir in Ordnung? Kari!“

Laut hallten Gatomons Rufe durch die Finsternis und vorsichtig rappelte sich Kari auf. Unsicher blickte sie nach oben, wo sie durch ein Loch in der Decke Gatomons Umrisse gegen den hellen Himmel erkennen konnte.

„Keine Angst, mit mir ist alles in Ordnung! Ich fürchte nur, dass ich so schnell nicht wieder da hoch komme!“

„Bleib einfach wo du bist, ich hole die anderen, dann bringen wir dich wieder hier hoch! Ich bin so schnell wie möglich wieder da!“

Mit diesen Worten war Gatomon verschwunden und Kari blickte auf das helle Loch in der Dunkelheit.

Mühsam stand sie auf, ihr rechtes Bein schmerzte höllisch. Aber sie hatte nicht vor, ewig dort sitzen zu bleiben und zu warten, bis die anderen sie fanden – oder auch nicht.

Ein leises Piepsen ließ sie aufschrecken, und als sie in die Richtung blickte, aus der das Geräusch gekommen war, erblickte sie die leuchtende Anzeige ihres Digivices. Schnell humpelte sie zu dem kleinen Gerät und hob es auf.

„Ein Virusdigimon?“

Aufmerksam blickte sie sich um und erkannte in der Düsternis, an die sich ihre Augen mittlerweile gewöhnt hatten, einen Weg, der sie wohl nach draußen führen würde, auf jeden Fall zu dem Digimon. Sie schluckte.

Vielleicht würde sie dort ja etwas über Davis’ Mörder herausfinden.

Vorsichtig und so leise sie konnte begann sie, den Weg entlang zu humpeln.

Schnell wurde es um sie herum heller, und bald kam sie zum Ausgang der Höhle, durch deren Decke sie eingebrochen war.

Schnell versteckte sie sich hinter einem Felsbrocken im Höhleneingang, als sie Gestalten erkannte, die sich unbekümmert miteinander unterhielten. Etwas in ihr sagte ihr, dass diese Typen etwas wussten.

Als sie Davis’ Digivice in der Hand einer Person entdeckte, bestätigte sich diese Ahnung.
 

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File 04: Yolei

Hallo!

Kradi und ich (CaSi) wollten uns bei Selma, Alaiya, Kouhei-kun und -Iza- für die Kommentare bedanken. ^-^

Wir haben uns sehr darüber gefreut eine Rückmeldung zu erhalten und hoffen, dass die Geschichte natürlich jetzt noch besser wird - nachdem die Einleitung so gut wie geschafft ist und wir uns natürlich bemühen die Geschichte den Kritikpunkten entsprechend zu verbessern.

Ich muss sagen, dass es viel Spaß gemacht hat dieses Kapitel zu verfassen - und dass ich eigentlich Lust hätte sofort weiterzuschreiben - wäre da nicht die Klausur morgen.

In jedem Fall wünsche ich auch weiterhin viel Spaß mit Digimon Reloaded... Auf dass es hoffentlich abwechslungsreich und spannend wird. :)
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Ein Spiel mit dem Feuer

Wenn du dich mit ihrer Kraft misst

Nicht acht gibst und vergisst, dass jeder Sonnenschein

Sicher einen Schatten wirft und der wird dunkel sein

(Devimon)
 

~*
 

File 04: Yolei
 

Verfällt man in Panik, verliert man häufig den Blick für das Offensichtliche; Statt sich zu beruhigen und alles zu überdenken handelt man unüberlegt und überstürzt. Doch letzten Endes ist nichts mehr rückgängig zu machen und jede Tat fordert ihren Preis.

Und all das nur wegen einer Situation, die man nicht gewohnt ist und daher fürchtet...
 


 

An den nackten, harten Felsen gepresst stand Kari regungslos da und lauschte. Seit zehn Minuten redeten diese Männer bereits miteinander und das, was sie sagten, löste in ihr tiefstes Entsetzen aus.

All das, was sie befürchtet hatte war ein schlechter Scherz im Vergleich zu dem, was wirklich Sache war. Und wenn sie nun daran dachte, dass sie kaum noch Zeit hatten... Sie musste die anderen informieren! Doch wie?

Gatomon war unterwegs um Hilfe zu holen... doch was passierte, wenn es mit jemandem zurückkam und die beiden Männer sie entdeckten?

Sie hatten bereits zu spüren bekommen, dass diese Leute bereit waren für ihre Ziele zu töten und wenn sie ehrlich war, wollte sie mit Sicherheit nicht das nächste Opfer sein...

Am besten sie verschwand einfach von hier, bevor sie ihr Schicksal herausforderte und doch noch so endete wie Davis.

Dennoch musste sie den anderen Bescheid geben, egal wie, denn sie waren alle in großer Gefahr. ...Und wer konnte schon sagen, ob sie hier wirklich wieder lebend herauskam?

Schlagartig fiel ihr ihr neues D-Terminal ein, das sie eigentlich immer bei sich trug. Wieso hatte sie nicht daran gedacht? Sie war eine Idiotin, so etwas wichtiges einfach vergessen zu haben. Nun war Gatomon weg und sie hier ganz alleine... Doch ob ihr ihre Entdeckung geglückt wäre, wenn Gatomon geblieben wäre?

Langsam und vorsichtig ließ sie ihre Hand möglichst lautlos in ihre Hosentasche gleiten. Zum ersten mal wurde ihr nun klar, dass ihr Absturz durch die Decke der Höhle einiges an Lärm hätte verursachen müssen, dass jedoch keiner der Männer darauf reagiert hatte. ...Ob sie selbst dafür verantwortlich waren?

Ihr schauderte und sie hoffte, dass dem nicht so war. Ganz alleine in der Höhle des Löwen zu sein war ein sehr beunruhigendes, beklemmendes Gefühl.

Mühsam riss sie sich aus ihren Gedanken und öffnete das kleine Gerät. Sie würde an alle eine Nachricht senden um Bescheid zu geben, was sie gesehen hatte. Dennoch hatte sie keine Zeit alles genauestens auszuformulieren, daher beschränkte sie sich darauf den anderen lediglich eine Warnung zukommen zu lassen - den Rest würde sie hoffentlich später selbst erzählen könne.

Ihre Finger flogen förmlich über die Tastatur, als sie den Text verfasste.
 

Hallo an alle.

Ich bin durch die Decke einer Höhle eingebrochen, aber mit mir ist alles okay.

Hier unten sind zwei Männer von der Organisation, die Davis hat umbringen lassen. Näheres werde ich euch jedoch erst erzählen, sobald ich wieder bei euch bin.

Dennoch müsst ihr nicht weiter nach Veemon und dem Digivice suchen, es befindet sich in ihrem Besitz, weil sie es für ihren Plan brauchen.

An Yolei, Codey, Ken und T.K.: Verwendet unter keinen Umständen euere Digivices oder die Amor-Digitation! Das ist wichtig!

Bis bald, Kari
 

Sie erwachte aus ihrer Konzentration und blickte über ihre Schulter hinweg zu den beiden Männern. Sie unterhielten sich immer noch. Gut...

Nun musste sie nur noch ihre Mitteilung versenden und dann ungesehen verschwinden...
 

So schnell es konnte eilte Gatomon nach Richtung Westen, in der Hoffnung auf Ken und Wormmon zu stoßen, von denen es vermutete, dass sie ihnen am nächsten waren.

Wo genau sie sich befanden wusste es nicht, denn das Digivice war gemeinsam mit Kari in die Tiefe gestürzt.

Als sie erstmals den Weg durch den dichten Wald gegangen waren, war er Gatomon wesentlich kürzer vorgekommen, doch nun, da Gatomon es eilig hatte, es keine Zeit zu verschwenden gab, nun schien es eine Ewigkeit zu dauern, zumal der Wald, je tiefer es in ihn hinein ging immer unebener wurde.

Gatomon stoppte schlagartig. Verflucht! Sie hatten ihr D-Terminal doch dabei gehabt! Wieso hatte sie Kari alleine gelassen? Warum hatten sie nicht einfach daran gedacht? Über das kleine Gerät wäre es kein Problem gewesen die anderen Digiritter zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Hoffentlich hatte in der Zwischenzeit kein wildes, bösartiges Digimon Kari etwas getan und-...

„Gatomon, was machst du denn hier?“

Erschrocken fuhr das Katzendigimon herum und sah sich Ken und Wormmon gegenüber.

Es war viel zu aufgebracht und aufgeregt um zu bemerken, dass es Ken fast anschrie:

„Ken, schnell! Kari ist abgestürzt. Ich wollte Hilfe holen, aber sie ist jetzt alleine - wenn ein Digimon sie angreift! Wir hatten vergessen, dass wir das D-Terminal dabei hatten... Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen!“

Bevor es sich weitere Vorwürfe machen konnte, brachte Ken Gatomon mit einem ernsten Blick zum Schweigen.

„Wann ist es passiert? Wo ist sie genau? Bring mich zu ihr, so schnell du kannst!“

Unglückliche Zufälle hatten sich in letzter Zeit gehäuft - Davis war aufgrund eines solchen ums Leben gekommen und Ken wollte mit Sicherheit nicht für Karis Tod verantwortlich sein.

Zumal er sich schon für Davis’ schuldig genug fühlte.

Gerade, als sie losrennen wollten, machte Kens D-Terminal auf sich aufmerksam.

„Halt!“, meinte Ken im befehlenden Ton und zog den Apparat aus seiner Hosentasche, „Ich bekomme gerade eine Nach-...“

Seine Miene hellte sich schlagartig auf und er lächelte den beiden Digimon beruhigend zu: „Es ist von Kari. Sie scheint also okay zu sein, sonst hätte sie sich nicht gemeldet. Mal sehen, was sie schreibt...“

Es gibt Momente im Leben, an denen sieht man etwas und ist aus tiefster Seele erschüttert und alles Gute, an das man jemals geglaubt hatte, scheint es niemals gegeben zu haben. Ein Gefühl der inneren Verzweiflung, des Aufschreien-Wollens, aber Unfähig-Seins sich in irgendeiner Weise zu äußern.

Eben das war es, das Ken empfand, als er die Nachricht ansah.

Schockiert ließ er das kleine Gerät schlichtweg fallen, in der Hoffnung hierdurch seinen eigenen Gedanken zu entkommen.

Er sackte auf die Knie.
 

Cody und Armadillomon waren gemeinsam bereits einige Zeit Richtung Osten durch die unebene, bergige Landschaft gelaufen und schnell hatte sich herausgestellt, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Trotz der üblichen Abnormitäten, wie Strom- und Telefonmasten, die ins nirgendwo führten, fehlte etwas, das für die digitale Welt typisch war: Die Digimon.

Sie hatten bisher kein einziges Digimon zu Gesicht zu bekommen. Alles wirkte furchtbar ausgestorben und leer und außer ihren eigenen Schritten hörten sie keinerlei Geräusche, die auf lebendige Wesen hingedeutet hätten.

Versteckten sich die Digimon etwa? Waren sie geflohen? Oder waren sie alle spurlos verschwunden? Vielleicht getötet?

Irgendetwas lief falsch... Wieso fiel es ihnen erst jetzt auf? Wieso hatten sie sich in all der Zeit niemals um diese Welt gekümmert, sondern sie einfach verdrängt und ihr eigenes Leben weiter gelebt in dem festen Glauben sie hätten alles Böse ausgelöscht?

Er konnte diese Frage nicht beantworten. Aber Cody wusste, dass sie alle an der Entwicklung der Situation Schuld waren. Das hieß keineswegs, dass Davis es verdient hatte zu sterben, nein eher...

Bei Gott, worüber dachte er da eigentlich gerade nach? Versuchte er etwa sich und den anderen die Schuld an allen Grausamkeiten, die in dieser Welt geschehen waren, zu geben?

Mit einem leisen, verzweifelten Seufzen blickte Cody zu Boden.

Irgendetwas war schon vor langer Zeit aus dem Ruder gelaufen... Doch was?

„Hey, Cody!“

Armadillomons Stimme klang entfernt und Cody blickte erschrocken auf, da er, vertieft in Gedanken, gar nichts von dem Verschwinden seines Digimonpartners bemerkt hatte.

„Cody, komm her! Ich hab was gefunden…“

Mehr auf Verdacht als durch Wissen folgte er der Stimme, doch er hatte Glück. Armadillomon befand sich hinter einem der kleineren Hügel, der am Fuße eines höheren Berges lag.

„Da bist du ja endlich! Schau mal, was ich entdeckt habe...“

Sein Partner deutete auf Fußspuren verschiedenartigster Digimon, die sich vor einer kleinen Öffnung im Berg befanden - vermutlich der Eingang zu einer Höhle.

„Ich habe mich gewundert, dass kein Digimon hier war“, bestätigte Cody sich selbst, „Sie scheinen sich tatsächlich zu verstecken...“

„Aber wieso?“

„Das können wir nur herausfinden, wenn wir sie selbst fragen. Ich denke, wir werden Wohl oder Übel in diese Höhle hinein gehen müssen...“

Selbstsicher trat der Junge auf den kleinen Spalt zu und kontrollierte ihn.

„Du passt da sicherlich ohne Probleme durch“, er zögerte einen Moment, „Für mich könnte es schon schwieriger werden...“

Codys Vermutungen bestätigten sich schnell und nach einiger Überlegung beschlossen sie, dass Armadillomon den Durchgang durch eine Attacke vergrößern sollte.

Gesagt, getan und die beiden begaben sich in die Höhle.

Sie war zappenduster, der Weg eng, schmal und feucht und die Luft stickig. Daran, dass es eigentlich Tag war, erinnerte nur ein wenig Licht, das durch die Öffnung herein fiel, die sie gerade so viel vergrößert hatten, dass Cody durchpasste - Wenn sich die Digimon versteckten, dann sicherlich aus gutem Grund.

Schweigend liefen sie immer weiter, bis Armadillomon, das voraus lief, plötzlich stehen blieb.

In dem Versuch etwas zu erkennen kniff Cody seine Augen etwas zusammen und er erkannte, dass sich der Durchgang verbreiterte, ja eine Art runden Platz bildete.

Ein leises, ängstliches Flüstern erfüllte den Raum und Cody wusste, dass er und sein Digimonpartner wohl als Unbekannte nicht unbedingt vertrauenswürdig wirkten - ganz im Gegenteil - wenn sich diese Wesen versteckten, war es durchaus auch möglich, dass sie sich vor ihnen ebenso fürchteten.

Um zu beweisen, dass er ihnen nichts böses wollte, setzte er sich langsam und vorsichtig neben Armadillomon und hoffte, dass sie nicht aus dem Nichts angegriffen würden.

Es herrschte lange Zeit eine nervöse Stille, ehe sich letzten Endes eine unsichere Stimme zu Wort meldete:

„Wer seid ihr?“

„Ich bin Cody, einer der Digiritter und das hier ist Armadillomon. Wir wollen euch nichts böses... Wir... Ein Freund von uns wurde getötet und wir wissen, dass es mit verschiedenen Geschehnissen in der Digiwelt zusammenhängt... Deswegen wollten wir Informationen sammeln. Aber hier ist auf einmal alles so verändert... wieso versteckt ihr euch?“

Wiederum herrschte Schweigen. Auf einmal erhellte sich die kleine Höhle und Cody hob schützend seine Arme vor seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und lichtempfindlich reagierten.

Als sich seine Augen an die neuen Verhältnisse gewöhnt hatten, sah er sich verwirrt um. Es waren nicht viele Digimon hier, insgesamt waren es drei ohne Armadillomon: Elecmon, Labramon und Tapirmon.
 

Name: Elecmon

Level: Rookie

Art: Säugetierdigimon

Typus: Serum

Attacke: Donnerschlag, Schlagattacke
 

Name: Labramon

Level: Rookie

Art: Tierdigimon

Typus: Serum

Attacke: Kleiner Feuerstrahl, kleiner Flammentornado
 

Name: Tapirmon

Level: Rookie

Art: Heiliges Tierdigimon

Typus: Serum

Attacke: Alptraum, Wasserspritzer
 

Sie alle saßen um eine kleine Feuerstelle, die sie anscheinend gelöscht hatten, als sie jemanden hatten kommen hören und die Labramon mit der Attacke „Kleiner Feuerstrahl“ wieder entzündet hatte. Labramon erwies sich zusätzlich als ihr Gesprächspartner und es blickte sie etwas verunsichert an.

„Es ist selten, dass hier jemand vorbeikommt, der noch nichts davon weiß...“

„Ja, jeder weiß doch davon“, murmelte Elecmon leise, als ob es etwas verbotenes sei, laut darüber zu sprechen.

„Wir waren lange nicht hier“, gab Cody zu, „Deswegen wissen wir nichts über die aktuellen Ereignisse. Was ist es denn, was jeder weiß?“

Labramon blickte Elecmon und Tapirmon kurz fragend an, die beiden nickten zustimmend.

„Ich... war damals nicht dabei. Es ist schon lange her und die meisten kennen es nur vom Sagen her... Alles begann eigentlich zu dem Zeitpunkt, als die ersten Digiritter in unsere Welt gekommen sind.“

„Meinst du Tai und die anderen?“, fragte Cody verwirrt und runzelte die Stirn.

„Nein. Die Generation davor. Es... heißt, dass es in der Digiwelt zu seltsamen Vorkommnissen gekommen war... Bei der Entstehung eines neuen Digimons war es zu einem entscheidenden Fehler gekommen - und man suchte dieses Digimon, da es eine enorme Bedrohung für die Stabilität unserer Welt darstellte. Aus diesem Grund holte man die ersten Digiritter in unsere Welt. Noch Kinder, so wird es zumindest gesagt“, Labramon brach kurz ab und schien nachzudenken, wie es mit seiner Erzählung weiter ging, „Anstatt der Digiwelt zu helfen, haben sie sie in ein noch größeres Chaos gestürzt. Anstatt einen Fehler zu beseitigen, haben sie einen begangen... Fenrismon.“

Das Digimon brach ab und starrte betreten zu Boden, während seine beiden Freunde begannen zu zittern, da sie sich an etwas zu erinnern schienen.

„Mit viel Mühe und großen Opfern gelang es letztendlich, das Monster mit seinem Diener vorläufig zu bannen. Aber nun... die Barriere wird schwächer und es sind Menschen hinter der Macht her...“

„Hinter der Macht von Fenrismon?“

„Ja... Hinter der Macht des Urbösen Digimons...“

Elecmon schnaubte.

„Momentan geht auch weniger die Gefahr der Zerstörung von Fenrismon aus... Im Gegenteil: zwei verschiedene menschliche Gruppierungen scheinen hinter diesen vergessenen Geheimnissen her zu sein und zerstören immer weiter die Digiwelt auf der Suche nach den Schlüsseln. Jedes Digimon, das sich zeigt, muss um sein Leben fürchten... Experimente oder Sklaverei. Meist lassen sie es einen sogar aussuchen...“

„Cody...“, meinte Armadillomon und blickte seinen Partner von der Seite her an, „Wir müssen langsam wieder gehen, wenn wir rechtzeitig wieder am Treffpunkt sein wollen... Und wir haben ja inzwischen einiges an Informationen sammeln können...“

Ein Zögern folgte, ehe Cody nickte, dann stand er auf und blickte noch mal die drei Digimon an. „Ich danke euch für euere Hilfe. Wenn ihr mehr Informationen habt... wir können alles brauchen, was ihr uns gebt...“

Tapirmon schüttelte den Kopf. „Das ist alles was wir wissen. Aber wenn ihr geht... Seid vorsichtig. Es ist wirklich gefährlich.“

Sie verabschiedeten sich und winkten den drei Freunden nochmals, ehe sie aus der Höhle traten.

„Das war einiges an Informationen...“, gab Cody auf dem Rückweg zu bedenken und Armadillomon nickte. „Das stimmt. Aber wir sollten nicht so laut darüber sprechen, wenn das stimmt, was die drei gesagt haben.“

Sein Gegenüber stimmte zu.

„In jedem Fall-...“ Er brach ab, als sich sein D-Terminal mit einem leisen Piepsen meldete. Behutsam zog er es aus der Tasche und ein neugieriger Blick seines Digimons traf ihn.

„Wer ist es? Was steht in der Nachricht?“

„Es ist Kari...“, lächelte der Junge und betätigte ein paar Knöpfe, ehe seine Gesichtszüge schlagartig erfroren. Er warf das kleine Gerät brutal auf den Boden, als ob er sich davon erhoffte es zu zerstören und hielt sich im gleichen Moment die Hand vor den Mund, als ein Schwall von Übelkeit ihn überkam.
 

Yolei und Hawkmon blickten nachdenklich den Abhang hinunter. Unzählige Baumstümpfe ragten aus dem Boden hervor und gaben einen weiten Blick auf die zerstörte Natur preis.

Vor ein paar Tagen hatte hier mit Sicherheit ein wunderbarer, frischer Wald gestanden. Doch nun war alles zerstört, außer einer Leere war nichts mehr übrig.

Mit entsetztem Blick ließ sich Yolei auf einen kleinen Felsvorsprung fallen.

„Das ist... schrecklich! Was ist hier passiert?“

Hawkmons Blick wirkte ernst und verschlossen, daher zog Yolei es vor weiterzusprechen, aus Angst vor der Stille: „Ich frage mich, wozu jemand all dieses Holz benötigt.“

„Vielleicht wird es gar nicht gebraucht“, gab das Digimon zu bedenken und wandte sich von dem grausamen Anblick ab, „Vielleicht-...“

Es erstarrte.

Plötzlich schoss es vor und packte Yolei grob am Ärmel, sodass diese nach vorne fiel und sich mit ihm gemeinsam unter dem Felsvorsprung, verstecken konnte.

„Was ist los?“

Exakt in dem Moment, als Yolei das fragte, schlug ihr Digivice Alarm und es waren deutlich Stimmen und Schritte zu hören.

Erschrocken pressten sie sich gegen das Gestein und lauschten.

Hoffentlich waren das nicht die Typen, die Davis umgebracht hatten...

„Hm. Jetzt ist das Signal wieder weg.“

Es war eine tiefe, fast etwas enttäuscht wirkende Männerstimme, die das gesagt hatte und eine zweite, noch maskulinere Stimme antwortete.

„Ich habe dir gleich gesagt, dass wir leiser sein sollten, wo wir doch schon so lange gebraucht haben, um überhaupt einmal ein Signal zu orten.“

Ein genervtes Schnauben ertönte und ein anscheinend weibliches Digimon - zumindest klang es danach - meinte tröstend: „Keine Sorge. Sie befinden sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer noch hier in der Nähe. Und ihr wisst, was der Boss gesagt hat: Wir brauchen dieses Digivice und die Armoreier. Schade dass wir sie nur orten können, sofern ihre Geräte reagieren...“

Yolei schluckte hart, als ihr klar wurde, dass diese Typen tatsächlich hinter ihr und Hawkmon her waren. Bitte, bei Gott... Hoffentlich wurden sie nicht entdeckt!

„Nun ja“, war die Antwort des ersten Mannes, der gesprochen hatte, „Das lässt sich nun auch nicht ändern. Aber immerhin haben wir jetzt überhaupt einmal eine Spur im Vergleich zu vorher. Ich meine... überlegt mal. Wie lange haben wir jetzt schon nach den Bugs gesucht und sie nicht gefunden?“

„Lange genug“, kam eine genervte Zustimmung von jemandem, der bisher noch gar nicht gesprochen hatte, „Wenn ich bedenke, wie lange wir schon aktiv sind, und dass erst jetzt unsere Zielobjekte überhaupt etwas davon mitbekommen... Irgendwie schon ätzend. Das Positive ist, dass sie dadurch überhaupt nicht auf uns vorbereitet sind.“

Erschrocken zuckte Yolei zusammen, als etwas in ihrer Tasche vibrierte und sie erstarrte augenblicklich. Das D-Terminal.

Bei Gott, hoffentlich hatten diese Leute das nicht bemerkt!

Sie begann wieder zu lauschen, doch die Unterhaltung hielt immer noch an. Also schienen sie doch nicht entdeckt worden zu sein...

Die Schritte und das Gespräch wurden lauter und Yolei verkrampfte sich, während sie spürte, dass ihr Herz immer heftiger gegen ihren Brustkorb schlug und sie fast panisch versuchte ihre Atmung zu unterdrücken.

Plötzliche Stille.

Was war geschehen?

Das Blutrauschen in ihren Ohren machte es ihr fast unmöglich, die Bewegungen der Unbekannten zu hören und ihr wurde schwarz vor Augen, als ihr klar wurde, in was für einer Lebensgefahr sie sich befanden - diese Leute hatten auch Davis getötet. Sie würden nicht zögern das Gleiche zu tun, auch wenn sie ein Mädchen war. Hilfe von den anderen konnte sie nicht erwarten...

Sie hörte das Entsichern einer Waffe und blickte erschrocken auf. Ein Mann in schwarzer Hose und mit schwarzer Lederjacke stand vor ihr, mit geladener Waffe, die auf sie zielte...

„Game Over.“
 

- File 04 deleted -

File 05: Dria

Hallihallo! Hier ist also Kapitel 5 unserer kleinen Fanserie zu Digimon.

Wir hoffen, dass auch dieses Kapitel Gefallen findet und möchten uns für den Kommentar im letzten Kapitel bei Raph1247 und Selma bedanken. :)

Wir hoffen, dass wir innerhalb der nächsten Tage auch noch das sechste Kapitel herausbringen können. :)

(Momentan herrscht Schreiblaune)
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Viele Tränen fließen heute in das Tal

Digitale Welten werden plötzlich real

(Spiel dein Spiel)
 

~*
 

File 05: Dria
 

Ein innerer Konflikt kann einen Menschen zerstören. Egal für welche zweifelnde Seite er sich entscheidet, es wird immer die falsche sein. Doch aufgrund von getroffenen Entscheidungen wird er niemals erfahren, welches noch schlimmere Übel ihn getroffen hätte, wenn er sich anders entschieden hätte und wird sich niemals vorstellen können, dass er seinem Schicksal auf keine andere Art hätte entkommen können...
 


 

Sie, das hieß T.K. und Izzy, hatten nun schon einige Zeit damit verbracht die Umgebung nach möglichen Zeichen und Überresten des Unfalls zu suchen, waren jedoch nicht wirklich fündig geworden. Tatsächlich gab es an den Punkten, die Izzy ausgemacht hatte, keinerlei Spuren.

T.K. hatte jedoch auf dem Gehweg vor dem Gebäude, dass der Unfallstelle direkt gegenüber lag - in welches also der LKW eigentlich hätte hineinrasen müssen - seltsame, schleimähnliche Überreste gefunden. Sie hatten eine leichte Grünfärbung und führten ins nichts, hörten direkt vor dem Haus auf, endeten an der Straße.

Izzy hatte seinen Laptop neben sich auf den Boden gestellt und versuchte die Masse zu analysieren, ihr ein paar Informationen zu entlocken, wobei Tentomon sein bestes gab, um ihm zu Helfen. T.K., Patamon und Gabumon suchten währenddessen die Gegend weiterhin ab. Jedoch ohne den gewünschten Erfolg.

Matt hatte währenddessen die Aufgabe übernommen bei den Menschen, die in den verschiedenen Häusern, die neben der Unfallstelle lagen, wohnten, nach Informationen über den Unfall zu suchen. Auch er hatte wenig Erfolg gehabt: die meisten Häuser standen leer und die Leute, die zu Hause waren, weigerten sich, ihm auch nur irgendwelche Informationen zu geben.

Auf der Straße war bisher niemand unterwegs gewesen außer einem aggressiv wirkenden Mädchen, bei dem er sich entschieden hatte, es besser nicht anzusprechen. Zumal sie, als er sich nach ihr kurz umblickte, plötzlich verschwunden war.

Als er mit frustriertem und verärgertem Gesicht zu den anderen zurückkam, sah er, wie T.K. und zwei der Digimon weiterhin die Umgebung nach Splittern kontrollierten und wie ihr Computergenie samt Tentomon sich gerade über etwas beugte und er hockte sich neben ihn.

„Niemand hat mir irgendwelche Informationen geben können“, stellte er fest, während er Izzy dabei beobachtete, wie er eine Probe des grünen Schleims mit einem Löffel in eine kleine Plastiktüte füllte, „Ist das von einem Digimon?“

„Es könnte von einem Digimon sein, ja“, stimmte sein Gegenüber nachdenklich zu, „Denn es sieht nichts ähnlich, was ich bisher gesehen habe. Und im Internet habe ich auch nichts Vergleichbares gefunden. Ich werde sie mit nach Hause nehmen und überprüfen, woraus es genau besteht. Allerdings sollten wir keine falschen Hoffnungen hegen. Zum einen wissen wir nicht, ob es wirklich etwas mit dem Vorfall zu tun hat, zum anderen, falls es etwas damit zu tun hat... die Probe ist dann schon extrem alt. Ob ich überhaupt noch Informationen daraus gewinnen kann, ist mir ungewiss.“

„Zumindest ist es schon mal besser als gar nichts. Denn bisher ist es unser einziger Anhaltspunkt - nicht nur wegen Davis’ Tod, sondern auch wegen Veemons momentanen Aufenthaltsort“, T.K. stellte sich zu den beiden und blickte sie mit ernster Miene an, „Wir haben hier jetzt wirklich alles abgesucht und doch nicht mehr gefunden. Wir sollten an anderer Stelle weiter suchen. Zum einen wäre es sinnvoll, wenn du dieses Zeug checken könntest, zum anderen könnten wir uns mal im Internet nach möglichen Informationen zur Digiwelt umsehen - wer über sie Bescheid weiß, hat mit Sicherheit auch weitere Informationen, die wir gebrauchen können.“

Die drei Digimon wirkten betroffen, als sie an Veemon erinnert wurden.

Matt stand auf und Izzy tippte noch schnell etwas in seinen Computer und schloss ihn dann, ehe er sich ebenfalls erhob und den Laptop unter seinen Arm klemmte.

„Es wäre schon sinnvoll, du hast Recht. Ich brauche Zeit, bis ich mit Tentomons Hilfe herausgefunden habe, um was es sich bei unserem Fund genau handelt und das Treffen bei Ken ist ja schon wieder in drei Stunden... Außerdem habe ich einen mörderischen Hunger. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe heute vor der Suche einfach nichts heruntergebracht...“

Verständnisvoll nickte T.K.. „Mir ging es ähnlich. Es ist einfach...“

Er brach ab und seufzte, während Patamon begeistert meinte: „Bitte, T.K.! Ich hab’ auch Hunger! Lass uns etwas essbares besorgen!“

„Wir könnten uns gemeinsam in ein Café setzen“, schlug Matt vor und blickte zu Izzy, „Mit deinem Laptop könnten wir ja dennoch schon mal im Internet nachsehen, so würden wir keine Zeit verlieren... Außerdem ist, glaube ich, zur Zeit keiner von uns allzu gerne alleine.“

Gabumon blickte seinen Partner böse an. „Was heißt hier alleine? Bin ich denn niemand?“

Der Angesprochene lächelte und meinte entschuldigend, dass er es nicht so gemeint hätte.

Die versammelte Gruppe stimmte ihm jedoch ohne Einwände zu und sie beschlossen in ein Café in einem anderen Viertel zu gehen - die Straße war ihnen unheimlich: Es war ungewöhnlich, dass so wenig irgendwo in Tokio los war, es war schlichtweg unnormal.

Sie schlugen im schlendernden Tempo den Weg zur nächstgelegenen Bushaltestelle ein und begannen ein Gespräch über alltägliche Sorgen, um zumindest für einen kurzen Augenblick die schlimmen Ereignisse der letzten Tage zu vergessen.

Sie waren bereits einige Schritte gelaufen, als sie plötzlich das laute Aufheulen eines Motors hinter sich hörten. Panisch wandten sie sich nach der Quelle des Geräusches um.
 

Angespannt warteten Tai, Mimi, Sora und Joey darauf, dass Flymon näher kam - zwar konnte Birdramon dem Feind entgegenfliegen, doch für einen gemeinsamen Kampf war die Distanz, die zu überwinden war, für die übrigen Digimon zu weit. Außerdem wollten sie erst einmal die Situation beobachten, da irgendetwas nicht stimmte: Flymon verfolgte zwar die kleinen Puroromon, aber es griff sie nicht direkt an, sondern schien sich eher einen Weg frei schießen zu wollen...

Schlagartig wurde der Himmel von einer grellen blitzähnlichen Kugel erhellt, die auf Flymon zu raste. Das Virusdigimon konnte ausweichen, doch ein großer Teil der kleinen Ausbildungsleveldigimon stürzte zu Boden. Ein weiterer Angriff folgte.

Joey und Tai wechselten einen verwirrten, aber entsetzten Blick. Ihr Gegner war nicht das Insektendigimon - sondern allem Anschein nach etwas viel schlimmeres.

Ob es etwas mit den Vorfällen in ihrer Welt zu tun hatte?

Was auch immer es war - wenn sie mehr erfahren wollten, so mussten sie sich wohl oder übel in die Höhle des Löwen begeben. Auch auf die Gefahr eines Kampfes hin. Sie mussten herausfinden, was es mit den Attacken auf sich hatte...

„Okay. Wir müssen schauen, was dort hinten los ist!“, stachelte Tai seine Kameraden an und blickte wagemutig in die Runde, während er in die Richtung deutete, wo das Digimon gerade um sein Überleben kämpfte, „Am Besten wir teilen uns auf: Sora fliegt mit Birdramon voraus und Joey sieht, ob er mit Ikkakumon dem Flusslauf folgen kann - in der Hoffnung, dass dieser in die Nähe des Absturzortes entlang fließt. Togemon, Greymon, Mimi und ich versuchen derweil auf irgendeine andere Methode dorthin zu gelangen und...“

Er brach ab, als er das bedrückte Gesicht von Sora und das bleiche Gesicht von Mimi sah.

„Was ist los?“

„Tai. Ich will dich nicht kritisieren und natürlich sind wir auf der Suche nach Anhaltspunkten, aber... Das ist zu riskant“, warf Sora ein, „Du weißt, dass Davis bereits tot ist. Es ist viel zu gefährlich dort hin zu gehen - wer weiß, wer von uns als nächstes in einem Leichensack abtransportiert wird...“

„Und überhaupt!“, empörte sich Mimi mit gereizter Stimme, „Weißt du eigentlich was passiert, wenn das Ding auf uns los geht? Welche Gefahr das ist? Wir müssen ja nicht zwangsläufig sterben, aber Verletzungen sind auch nichts angenehmes! Vielleicht hat das Wesen, das Flymon attackiert, ja auch gar nichts mit dem Mord zu tun und außerdem sollten wir froh sein, dass wir Flymon somit nicht erledigen müssen. Und überhaupt-...“

Mit einem frustrierten Blick brachte Tai die beiden zum Schweigen.

„Ich bin enttäuscht. Ich dachte, euch hätte Davis mehr bedeutet. Und was macht ihr? Ist es euch lieber zu warten, bis es auch euch erwischt? Wisst ihr was? Mir ist es egal, was ihr macht. Ich gehe jetzt dort hin.“

Joey nickte.

„Es ist zwar nicht unbedingt das Vernünftigste und ich muss zugeben, ich habe Angst, aber... ich fühle mich dazu verpflichtet der Sache auf den Grund zu gehen... dafür sind wir doch hier, oder?“, er sah seinen treuen Begleiter Ikkakumon fragend an, „Du kommst doch mit, oder?“

„Natürlich“, stimmte dieses zu, „Wir sind schließlich hier um unsere und euere Welt zu retten und was immer dort hinten gerade kämpft gefährdet die Digiwelt... Außerdem werde ich dich nicht im Stich lassen.“

Joey lächelte und sprang auf den Rücken seines Digimons.

„Tai, kommst du? Wir können uns ja vorerst in zwei Gruppen teilen, so sind beide Parteien sicher. In Ordnung? Die Mädchen bleiben hier, wir sehen nach, was los ist - so kann auch jemand die anderen informieren, falls etwas...“, er schluckte hart, „...falls etwas passieren sollte...“

„Ich denke das ist ein guter Kompromiss“, Tai blickte Greymon an, „Bereit?“

„Aber immer doch!“

Das Urzeitdigimon hob seinen Partner auf seine Schulter und machte sich auf den Weg - Ikkakumon schwamm mit Joey derweil flussabwärts.

Sora zögerte kurz und blickte zu Boden.

„Viel Erfolg, Jungs...“
 

Mit einem lauten Knall wurde die Autotür zugeworfen.

„Ich möchte ihre Aufmerksamkeit lenken auf den größten Feind des Menschen, das Automobil!“, der Mann, der soeben aus der Beifahrerseite ausgestiegen war, stemmte demonstrativ seine Hände in die Seiten und schien nicht sonderlich begeistert zu sein, „Sag mal ist draußen Glatteis oder hast du deinen Führerschein bei ALDI gemacht?“

„Du nervst mit deinen Zitaten“, war die Antwort, die er bekam und das Mädchen, neben dem in der Luft ein rundes, lila-blaues Digimon mit Flügeln schwebte, schloss per Funksteuerung das Auto ab, „Wenn du Probleme mit meinem Fahrstil hast, dann hättest du eben vor mir am Auto sein müssen.“

„Ha! Mach erst mal deinen Führerschein, Yamira!“

„Kein Grund persönlich zu werden, Bene. Nur weil ich noch keinen Führerschein habe, heißt es nicht, dass ich nicht fahren kann. Immerhin habe ich das im Film schon total oft gesehen und überhaupt ist dein Fahrstil auch nicht wesentlich besser.“
 

Name: Bene Pfaff

Mensch

Alter: 19 Jahre
 

Name: Laura “Yamira” Sperlich

Mensch

Alter: 17 Jahre
 

Von ihrem Versteck aus beobachteten T.K., Izzy, Matt und ihre Digimonpartner die beiden Gestalten. Als sie das Auto näher kommen hören hatten, waren sie erschrocken in Deckung gegangen - in der Panik, jemand würde ebenfalls einen Mordanschlag auf sie verüben wollen.

Stattdessen war ein Auto in einem irren Tempo angefahren gekommen und hatte schlagartig aus der Geschwindigkeit heraus eine Vollbremsung hingelegt, woraufhin das Gefährt mit quietschenden Reifen zum stehen gekommen war. Kein Wunder, dass der Kerl sich beschwerte.

Ihre Digivices hatten in dem Moment, in dem die beiden ausgestiegen waren, laut gegeben, dass sich mindestens ein Virusdigimon in ihrer Nähe befand... Sie mussten extrem vorsichtig sein.

„Sagt mal... tragen die nicht die selben Mäntel wie die Typen auf der Beerdigung?“, fragte Gabumon erstaunt und T.K. lachte trocken.

„Zumindest dieser Kerl war bei der Beerdigung... vergessen? Er war es, der immerzu Filme zitiert hat...“

„Aber das Mädchen ist ein anderes...“, stellte Tentomon analysierend fest, „Die von der Beerdigung war ruhiger und hat nicht so viel gequasselt.“

„Sie wissen etwas über Davis’ Tod“, holte Matts ernste Stimme die diskutierenden wieder in die Realität zurück, „Sie wissen Dinge, die wir nicht wissen und verschweigen uns die Informationen. Lasst uns sehen, was sie machen. Es könnte nützlich sein. Vielleicht wissen sie, wo Veemon steckt...“

„Wartet“, warf Izzy ein, „Wenn ihr mich kurz etwas vorlasst, dann kann ich ihr Gespräch per Webcam aufzeichnen und wir können es den anderen zeigen...“

„Das ist eine sehr gute Idee!“, lobend drehte sich Insektendigimon zu seinem Partner um, „Falls uns etwas entgeht, können wir es nachträglich noch einmal ansehen und somit-...“

„Scht!“

„Mach die Tür noch mal auf!“, winselte plötzlich ein ebenfalls fliegendes Digimon, dessen Gesicht mit einer schwarzen Maske bedeckt war und das einen Umhang trug - der sich in der Autotür eingeklemmt hatte, als sein Partner die Tür so heftig zugeschlagen hatte.

Ein genervtes Seufzen folgte.

„Batmon, du solltest ernsthaft besser aufpassen, ständig bleibst du hängen“, mit einem vorwurfsvollen Blick bedachte Yamira das Digimon, während sie das Auto wieder entriegelte, „Man müsste meinen, dass du dich mit deinem Körperbau auskennst, aber nein, jedes Mal...“
 

Name: Batmon

Level: Rookie

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Dunkle Gerechtigkeit
 

„Genug mit dem Gequassel!“, fuhr Bene dazwischen, wobei er über sein ganzes Gesicht grinste, „Aber ich wusste es von Anfang an: Dies wird keine leichte Mission: Affen behindern die Expedition!“

„Ich wiederum sehe nur einen Affen hier...“, meinte das zweite Digimon trocken und erntete von Yamira einen skeptischen Blick.

„Noxmon, Bene: Hört auf. Wir sind aus anderen Gründen hier und ihr wisst warum. Sobald Dria wieder hier ist müssen wir das Tor schließen...“
 

Name: Noxmon

Level: Rookie

Art: Microdigimon

Typus: Virus

Attacke: Dunkler Schlag
 

„Wieso hat Lee sie eigentlich alleine gehen lassen?“

„Sie sagte ihr, dass sie mich mitnehmen würde - du weißt ja, Einzelunternehmungen sind unerwünscht. Sie ist dann einfach aufgebrochen, um das Tor alleine zu schließen, du kennst sie ja... Und na ja, sie scheint selbst das Tor genutzt zu haben, anstatt es zu verschließen.“

„Typisch.“

„Typisch.“
 

Es dauerte nicht sehr lange bis Greymon und Tai das Kampfgebiet erreicht hatten. Überall auf dem Boden lagen erschöpfte und angekratzte Puroromons und das Urzeitdigimon bemühte sich, nicht auf sie zu treten, während am Himmel immer noch das Virusdigimon um seinen Platz in der Luft kämpfte - doch der Feind war unnachgiebig.

Tai nahm sich kurz Zeit und überprüfte seine Umgebung, ob seine Vermutung mit dem Flusslauf der Realität entsprach. Tatsächlich war etliche hundert Meter entfernt besagtes Gewässer und Joey und Ikkakumon trafen ebenfalls gerade ein und winkten ihnen zu.

Auf einmal war ein lauter, schmerzerfüllter Aufschrei zu hören und die vier fuhren schlagartig zu Flymon herum, dass in diesem Moment in unmittelbarer Entfernung von ihnen vom Himmel herabstürzte. Es war getroffen.

Ein donnernder Aufschlag, der viel Staub aufwirbelte war die Folge.

Tai erhaschte einen kurzen Blick auf das Virusdigimon, in dessen rechtem Flügel ein riesiges Loch klaffte - doch untypischerweise löste sich das Digimon nicht auf. Es lag kreischend auf dem Boden und schien um sein Leben zu kämpfen. Doch wieso?

Plötzlich wurde Tai bewusst, in was für einer Gefahr sie sich gerade befanden: Wer oder was auch immer dieses Digimon erlegt hatte... Er oder es würde mit Sicherheit bald hierher gelangen, um sich seine Beute zu begutachten.

Allerdings war es nahezu unmöglich mit einem riesigen Digimon einfach so zu verschwinden.

„Ein guter Schuss.“

Tai wirbelte herum und sah ein Mädchen mit einem Jagdgewehr und einem Digimon wenige Meter neben ihm vorbei laufen - sie ignorierte ihn vollkommen.

Sie trug einen schwarzen Mantel, der ihn schlagartig an die beiden Unbekannten von Davis’ Beerdigung erinnerte... Bedeutete das etwas gutes oder etwas schlechtes?

Er riskierte einen kurzen Blick auf Joey, der wie erstarrt dasaß und womöglich hoffte, dass wenn er sich nicht bewegte ihm auch nichts passieren würde. Mit ernstem Blick wandte er sich wieder dem anderen Geschehen zu.

Während sich die Jägerin ihrer Beute näherte, trat sie rücksichtslos auf die Puroromons, die ein gequältes Quietschen von sich gaben. Auch hiervon nahm sie keine Notiz, sondern unterhielt sich weiter mit einem Digimon, das wie ein Smiley aussah, dem man eine mörderisch-scharfe Axt in die Hand gedrückt hatte.
 

Name: Lupilavmon

Level: Champion

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Scharfe Klinge, höhnisches Gelächter
 

„Erzähl keinen Mist, Riley“, meinte sie schroff zu dem Smiley, „Wäre es ein guter Schuss gewesen, dann hätte ich bereits beim ersten mal getroffen.“

„Das ist Ansichtssache, Dria. Ich glaube, du nimmst das alles lediglich zu persönlich.“
 

Name: Dria Nara

Mensch

Alter: 16 Jahre
 

Ein Schnauben war die einzige Antwort, dann waren die beiden seltsamen Gestalten bei dem verwundeten Flymon angelangt. Dria beugte sich vor und schien den Körper des Digimons nach etwas abzusuchen.

„Ah, sieh’ mal einer an... Da haben wir es ja. Lee wird sich freuen.“

Mit einer groben Bewegung zog sie eine Art schwarzen Splitter aus seinem Kopf und betrachtete es. „Und nicht mal beschädigt. Ich bin gut.“

Sorgfältig ließ sie die Scherbe in ihre Umhängetasche gleiten.

„Es wird Zeit, dass wir wieder gehen. Unsere Arbeit ist getan... außerdem meinte Lee, dass wir das entdeckte Tor schließen sollen. Wäre ärgerlich, wenn wir den Auftrag nicht erfüllen könnten, nicht wahr?“

„Sicherlich wäre es das. Auf der anderen Seite war es schön mal wieder auf die Jagd zu gehen, nachdem man uns die letzten Wochen zum Bürodienst eingeteilt hatte... Insofern hat sich das Abweichen vom Originalplan in jedem Fall gelohnt.“

„Du sprichst mir aus der Seele.“

Das schreiende Digimon nicht beachtend machten sich die beiden in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren. Es widerstrebte Tai zu sehen, wie dieses Mädchen Flymon einfach so liegen ließ, gerade, als er sich zu Wort melden wollte, kamen Sora und Birdramon und landeten neben Tai.

„Ist alles in Ordnung? Wir haben nur ein lautes Brüllen gehört und da haben Mimi und ich beschlossen euch doch lieber zu folgen... was ist passiert?“

Der Junge ignorierte Sora und knirschte wütend mit den Zähnen. Wie konnte man ein Leben - egal ob digital oder organisch - nur so derart gering schätzen?

„Hey!“, schrie er laut aus, doch von der Jägerin keine Reaktion, „Hey, bleib stehen!“

In irgendein Gespräch vertieft setzte das Mädchen ihren Weg fort.

„Findest du es gerecht ein verletztes Lebewesen einfach so liegen zu lassen? Hey, ich rede mit dir!“

Das Mädchen sah während des Laufens kurz über ihre Schulter, lächelte ihn dann freundlich an. „Oh, Sorry, das hatte ich ja total vergessen...“

Ehe irgendjemand auch nur reagieren konnte, hatte sie erneut ihre Waffe auf das Digimon, drückte ab und es löste sich auf, während die beiden Fremden weiterhin ihren Weg fortsetzten.

Ein entsetztes Aufkreischen machte Tai klar, dass Mimi nun auch angekommen war.

„Wieso tust du das? Wieso hast du es umgebracht?“

Dria blieb stehen und wandte sich ihnen zu.

„Ihr seid nervig. Ehrlich. Meine Geschäfte sind meine Angelegenheit. Also haltet euch da raus, sonst wird es euch ähnlich ergehen.“

Sie zielte mit der Waffe auf Togemon und grinste.

„Das ist keine Antwort!“, wetterte Tai, „Wieso wollt ihr die Menschen- und die Digiwelt zerstören? Und wieso habt ihr Davis’ umgebracht?“

Noch nie in seinem Leben hatte Tai ein derart verblüfftes Gesicht gesehen und das Mädchen senkte ihre Waffe wieder etwas.

„Seh’ ich aus wie einer von C24? Ha! Ich bin von den Guten. Ich rette die beiden Welten, ich zerstöre sie nicht.“

„Für mich sieht das Retten einer Welt aber anders aus!“, mischte sich nun auch Sora ein, „Was hat kaltblütiger Mord damit zu tun?“

„Ihr seid absolut lästig, ihr Versager. Ihr habt es noch nicht kapiert, oder was? Wir befinden uns im gottverdammten Krieg und wenn ihr am Leben bleiben wollt, dann solltet ihr ernsthaft einmal euere Prinzipien überdenken. Es gilt der Grundsatz des ‚Survival of the fittest’ - Und ich gehöre zu den Starken und nicht zu den Versagern. Kapiert?“

Sie hob ihre Waffe an, schoss in den Boden vor Tai und Greymon.

„Wenn ihr am Leben bleiben wollt, dann lasst mich in Ruhe. Mein kleines Schätzchen hier kann sowohl Menschen als auch Digimon verletzen und töten... Nicht wahr Riley?“

Lupilavmon, das die ganze Zeit schweigend neben ihr verweilt hatte, blickte sie an. „Es wäre eine Lüge zu behaupten sie täte es nicht. Immerhin ist die Munition mit entsprechenden Virus-Programmierungen versehen, die die Daten der Digimon langsam zersetzen. Was Menschen betrifft, so ist es immer noch ein Gewehr. Auch hierbei sind die Kugeln gefährlich.“

„Eben“, wieder an die Digiritter und ihre Partner gewandt meinte sie, „Kann ich nun gehen? Oder wollt ihr unbedingt euer unnützes, wertloses Leben verkürzen?“

Schweigend sahen sie dem Mädchen hinterher, als es mit ihrem Digimon weg ging.
 

Seit einer geschlagenen halben Stunde hatten sie Bene, Yamira und die beiden Digimon Batmon und Noxmon nun schon bei einer unsinnigen Diskussion über Filme belauscht und sie hofften immer noch, dass sie irgendetwas über diese Leute erfahren würden, was ihnen dabei helfen konnte, den Geschehnissen der vergangenen Tage auf den Grund zu gehen.

Auf einmal erschien direkt aus der Hauswand eine dritte Gestalt und ein weiteres Digimon - Matt keuchte erschrocken auf, als er das Mädchen erkannte, das ihm vor einer Stunde über den Weg gelaufen war, als er versucht hatte die Leute zu befragen.

„Da bist du ja“, stellte Yamira gelangweilt fest, „Wenn Paul erfährt, dass du schon wieder alleine unterwegs warst, dann wird er davon nicht sonderlich angetan sein, weißt du?“

„Er wird es nicht erfahren“, bestimmte das Mädchen, das hinzugekommen war und zog etwas schwarzes, das wie ein Splitter aussah, aus ihrer Umhängetasche.

„Ach ja?“, hakte Bene nach, „Mit solchen Aktionen gefährdest du die gesamte Brockdorff-Organisation, vergiss das nicht, Dria, und-...“

Er brach ab, als das Mädchen ihm ein Gewehr direkt unter die Nase hielt.

„Ja? Und wie geht’s weiter?“

Anscheinend hatte sich der Junge dazu entschieden doch besser den Mund zu halten.

„Irgendetwas interessantes entdeckt?“, fragte Yamira, während sie sich an der Hauswand zu schaffen machte.

„Jap. Direkt hinter dem Tor liegt ein total geschrotteter LKW, von dem aus Schleimspuren in unsere Welt führen.“

„Wir gehen davon aus, dass es von Webamon stammt“, ergänzte das smileyähnliche Rookie-Digimon.
 

Name: Lavmon

Level: Rookie

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Strahlendes Lächeln
 

„In jedem Fall habe ich dort eines der Digimon, das unter der Kontrolle von C24 stand, getroffen. Ihr seht ja das kleine Andenken. Aber wir sollten aufpassen“, sie sah Bene scharf an, „Da hat so ein kleiner Vollidiot eine Truppe noch größerer Vollidioten auf die Digiwelt angesetzt. Diese seltsamen Gestalten wollen mit ihren geringen Fähigkeiten versuchen beide Welten zu retten. Niedlich, nicht? Sie gingen mir gehörig auf den Wecker und...“

„...du hast sie umgebracht?“

Ein Schnauben folgte.

„Seh’ ich so aus? Paul hat’s verboten. Sonst hätt’ ich’s getan. Sie waren echt lästig, diese Gören.“

In diesem Augenblick zeige Izzys Laptop eine neue E-Mail an und auch die D-Terminals machten leise auf sich aufmerksam - immerhin schienen die Leute der Organisation sie nicht bemerkt zu haben.

Während Matt und T.K. die Nachricht komplett ignorierten, öffnete Izzy die von Kari adressierte E-Mail und bereute es im nächsten Moment gleich wieder.

„Leu...te... das müsst ihr... euch ansehen...“, keuchte er und versuchte verzweifelt seinen leeren Magen davon zu überzeugen nicht noch mehr zu rebellieren.

„Jetzt nicht!“, fuhr Matt ich an, „Das ist wichtig.“

Izzy drehte ihnen den Bildschirm mit dem Inhalt der E-Mail zu.

„Leute... es geht um Kari... Sie...“
 

Sora, Joey und Mimi kümmerten sich gemeinsam mit ihren Digimon, die wieder zurückdigitiert waren um die Puroromon. Viele von ihnen waren ziemlich mitgenommen, vor allem diejenigen, auf die Dria getreten war und die direkt von der Munition erwischt worden waren. Letztere lagen im Sterben.

Tai hatte sich währenddessen von der Gruppe entfernt und starrte vor sich hin - er musste das erst einmal verarbeiten.

In all der Zeit, in der er Digiritter war, hatte er sich immer nur verteidigt, in seltenen Fällen war er der Angreifer gewesen... Aber dieses Mädchen... es hatte getötet, aus Spaß an der Freude. Sie scherte sich nicht darum, ob die Digimon lebten oder elendig starben, es war ihr egal. Wieso?

Kein Mensch konnte von Natur aus so grausam sein...

Als ihrer alle D-Terminals sich gleichzeitig meldeten, zuckte er im ersten Moment erstaunt zusammen, denn er hatte vollkommen vergessen, dass er das kleine Gerät bei sich getragen hatte.

Wer wohl etwas von ihnen wollte?

Er holte langsam den Apparat hervor und blickte auf den Bildschirm. Nachricht von Kari. Was seine Schwester wohl wollte?

Hinter ihm hörte er ein entsetztes Kreischen und eine Warnung Joeys, dass er die Nachricht unter keinen Umständen öffnen und sich den Inhalt ansehen sollte, Sora und Agumon kamen auf ihn zugerannt, packten ihn grob um ihn wegzuziehen und davon abzuhalten auf den Bildschirm zu sehen.

Doch die Zeit hatte für einen kurzen, alles erfassenden Blick gereicht und er hatte das D-Terminal immer noch in der Hand. Er begann zu zittern.

Keiner sprach mit ihm, da ihnen klar war, dass er es gesehen hatte.

Sora packte ihn an den Schultern, doch er wollte von niemandem berührt werden, er wollte allein sein.

Gott! Das war doch ein schlechter Scherz, oder etwa nicht?

Sein Inneres schien zu brennen, Verzweiflung machte sich in ihm breit.

Er wollte heraus mit seinen Gefühlen, das Abstoßende, das er gegen die Welt empfand, die Abneigung gegen sich selbst und alles Lebende, das Entsetzen des Bildes, das er gesehen hatte.

Am liebsten hätte er auf irgendetwas eingeschlagen, um überhaupt zu spüren, dass er noch lebte, oder um sich zu vergewissern, dass das alles nur ein böser Albtraum war.

Er ließ das Gerät fallen und sackte auf die Knie und schrie.

Nichts war wirklich ausdrucksstark genug um zu beschreiben, was er empfand, es war einfach nur das Chaos der gefühlsvernichtenden Leere.
 

Das Bild zeigte Kari.

Sie lag auf dem Boden, umgeben von einer roten Lache - ihr eigenes Blut.

Ebenso war ihre Kleidung und ihr Gesicht verschmiert mit der roten Flüssigkeit.

Anhand der zahlreichen Verletzungen, die ihrem Körper zugefügt worden waren, konnte man auch ohne die große Menge an Blut sehen, dass sie tot war. Vermutlich war sie qualvoll und langsam gestorben.

Sie hatte keine Chance gehabt.

Unter dem Foto standen nur drei Worte: Liebe Grüße, C24
 

- File 05 deleted -
 


 

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Verwendete Zitate:

Auf dem Highway ist die Hölle los: Ich möchte ihre Aufmerksamkeit lenken auf den größten Feind des Menschen, das Automobil!

A Nightmare On Elmstreet - Mörderische Träume: Sag mal ist draußen Glatteis oder hast du deinen Führerschein bei ALDI gemacht?

Lara Croft: Tomb Raider: „Genug mit dem Gequassel!“

Jumanji: Dies wird keine leichte Mission. Affen behindern die Expedition.

File 06: Tai

An dieser Stelle herzlichen Dank an Raph1247, -Iza- und Alaiya für ihre Kommentare auf das letzte Kapitel!

Wir hoffen auch dieses Kapitel findet bei euch Lesern Zustimmung.
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Unser Weg führt uns zu einem Ort

Den man auf keiner Karte findet

Wir haben den Weg doch selbst gewählt

Ein Windstoß weht die Sterne fort

Alles, was du kennst verschwindet

(Neuer Morgen)
 

~*
 

File 06: Tai
 

Es gibt angeblich ein Gesetz, das besagt, dass alles was schief gehen kann auch schief geht und dass alles immer auf das Schlimmste hinauslaufen wird. Doch woher weißt du, ob es nicht noch schlimmer hätte kommen können? Darum versuche aus deiner Situation das Beste zu machen, und gib acht: Denn egal was du denkst, es geht immer noch schlimmer. Und wenn du nicht aufpasst, dann wird dich die Wahrheit immer weiter hinabziehen.
 


 

„Weißt du, Dria, ich glaube im Grunde ist es egal, ob du sie umbringst oder nicht; wenn sie nicht aufpassen, dann erledigt das schon C24 für dich.“ Während sie dies gelangweilt sagte, konzentrierte sich Yamira auf die Wand vor sich, an die sie ein kleines Gerät, das wie eine Kreuzung aus Digivice und Handy aussah, gelegt hatte und auf ein paar Knöpfen herumdrückte. Nach einer Weile ging sie zu einer anderen Stelle der Wand und wiederholte die Prozedur, wobei sie weiter sprach: „Ich meine, es war notwendig, dass wir diese Kinder gewarnt haben, nachdem schon einer von ihnen gestorben ist; damit hatte Paul schon Recht. Aber ich glaube sie gehen falsch an die Sache ran, wenn du sie in der Digiwelt triffst, während du eines der C24-Digimon jagst. Na ja, wenn noch mehr von ihnen sterben, dann ist es ihre Sache.“

Bene gähnte einmal langgezogen und zuckte dann mit den Schultern.

„Meine Schuld ist es nicht. Wir haben nur Pauls Auftrag ausgeführt, als wir sie gewarnt haben. Was die Kleinen daraus jetzt machen ist ihr Problem.“

Skeptisch blickte Batmon zwischen Bene und Yamira hin und her.

„Euch ist bewusst, dass ihr selbst kaum älter seid als sie?“

„Körperlich vielleicht, aber geistig sind wir ihnen um Meilen voraus!“

Selbstsicher grinste Bene, und Noxmon schnaubte.

„Natürlich. Ohne Zweifel.“

„Ach, und du bist hier wohl der Überflieger?“, giftete Bene das Digimon an, das ihn geflissentlich ignorierte.

„Jetzt haltet endlich eure Klappe. Ihr nervt“, meinte Dria und zückte ihr Gewehr, woraufhin Bene beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. Dria schnaubte und wandte sich an Yamira.

„Wie lange dauert das denn noch?“

„Ja ja, jetzt hetz mich nicht so! Diese Dinger hier taugen einfach nichts.“ Verärgert funkelte Yamira das Gerät in ihrer Hand an und schlug es dann mehrmals gegen die Wand. Lavmon grinste.

„Wenn du mit allen deinen Digivices so umgehst ist es kein Wunder, dass sie ständig kaputt gehen.“

„Ich kann nichts dafür, dass sie nicht so funktionieren wie ich will! Und das Design ist auch blöd. Die von C24 sehen viel schnittiger aus...“ Grummelnd machte sich die Jugendliche wieder an die Arbeit und wandte sich schließlich von der Wand ab; Das Digivice steckte sie in ihre Tasche. „Wenigstens ist dieses Tor jetzt endlich zu, auch wenn es ewig gedauert hat. Vielleicht kann ich Lee ja davon überzeugen, dass sie mir ein neues Digivice macht. Es wird sowieso langsam Zeit für das Modell BD-03.“

„Wenn du so weitermachst mit Sicherheit.“

„Ach, sei still, Nox.“

Ein schrilles Piepsen unterbrach ihr Gespräch, dicht gefolgt von einer weiblichen Stimme.

„Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da? Die Versager von Brockdorff bei ihrem jämmerlichen Kampf ums Überleben?“

Ruckartig wandten sich Dria, Yamira, Bene, Noxmon, Batmon und Lavmon um und blickten auf ein Mädchen, das grinsend auf einer Straßenlaterne saß. Bevor jemand reagieren konnte hatte Dria schon ihr Gewehr gezückt und abgefeuert, doch das Mädchen war schneller und der Attacke ausgewichen. Grinsend kam sie auf die Gruppe zu.

„Eigentlich hatte ich ja gehofft ein paar kleine Kinder zu treffen, denen ich ihre Lollis klauen kann, aber das hier gefällt mir eigentlich schon wesentlich besser...“ Hinter dem Mädchen kamen aus einem Hauseingang zwei Jungen, deren Augen verbunden waren und von denen ein Arm in einer Klinge endete – nein, es waren keine Jungen; Es waren Digimon. Die beiden lachten.
 

Name: Mawimon

Level: Rookie

Art: Menschendigimon

Typus: Virus

Attacke: Kleine Sonnenklinge
 

Name: Juwimon

Level: Rookie

Art: Menschendigimon

Typus: Virus

Attacke: Kleine Nachtklinge
 

„Du kennst die Art von Frauen, deren Vorname Ärger ist. Man sieht sie und alle Alarmglocken in deinem Hirn fangen an zu läuten. Und ich kenne sogar gleich zwei von der Sorte“, murmelte Bene leise und umfasste sein Digivice mit der Hand. Batmon positionierte sich ängstlich hinter ihm, und die anderen Digimon brachten sich sofort in eine kampfbereite Stellung. Dria knurrte und legte ihr Gewehr erneut an, doch Yamira hob beschwichtigend ihre Hand. Ernst blickte sie das Mädchen an.

„Was willst du, Merle?“

Das Mädchen lachte und zog ihr Digivice; Yamira bedachte es mit einem kurzen, sehnsuchtsvollen Blick.

„Nur meinen Spaß. Und wenn ich mir euch so betrachte, dann werde ich den wohl auch haben. Euch zu besiegen ist zwar wesentlich einfacher als kleine Gören reinzulegen, aber der Spaßfaktor steigert sich enorm.“
 

Name: Merlina “Merle” Strobel

Mensch

Alter: 16 Jahre
 

„Das reicht!“

Wütend feuerte Dria eine Salve ihrer Munition auf Merle und die beiden Digimon ab, doch es gelang ihnen, jeder Kugel im letzten Moment auszuweichen.

„Ich krieg dich noch! Riley!“

Drias Digivice leuchtete hell auf, und Lavmon begann zu leuchten.

„Lavmon digitiert zu... Lupilavmon!“

Lachend zog Merle ihr Digivice und deutete damit auf Dria und ihr Digimon als wäre es eine Pistole.

„Das Spiel können zwei spielen! Max, Julian, es ist Zeit für ein bisschen Spaß!“

„Du sagst es!“, kam die einstimmige Antwort der beiden Menschendigimon, und sie leuchteten in dem gleichen unheilvollen Licht auf wie Merles Digivice.

„Mawimon digitiert zu... DeviMawimon!“
 

Name: DeviMawimon

Level: Champion

Art: Drachendigimon

Typus: Virus

Attacke: Gigantische Sonnenklinge
 

„Juwimon digitiert zu... DeviJuwimon!“
 

Name: DeviJuwimon

Level: Champion

Art: Drachendigimon

Typus: Virus

Attacke: Gigantische Nachtklinge
 

Noch während die beiden Digimon digitierten feuerte Dria die nächste Salve ab, die in der Hauswand gegenüber stecken blieb.

„Verdammt, Dria, hör auf! In dieser Welt wird nicht so gekämpft!“

„Genau! Haut doch lieber gleich ab, wenn doch die süße kleine Yammi Angst hat...!“ Höhnisch lachte Merle auf und deutete mit ihrem Digivice auf Yamira.

„Max, los!“

Sofort stürmte DeviMawimon los und holte mit einem Arm aus.

„Gigantische Sonnenklinge!“

„Dunkler Schlag!“

Mit einem grellen Licht trafen beide Attacken aufeinander und Noxmon wurde zurückgeschleudert.

„Nox!“

Sofort rannte Yamira zu ihrem Digimon und entkam so nur knapp einer weiteren Attacke, während Dria Salve für Salve gegen Merle und ihre Digimon abfeuerte. Plötzlich stellte Bene seinen Laptop auf das Autodach, auf dessen Bildschirm ein Tor in die Digiwelt zu sehen war.

„Dria, schnell! Rein in die Kiste, Zeit zum Verschwinden, denn wir sind fix und die sind foxi! Sieh zu, dass du den Kampf woanders hin verlegst!“

Für einen Moment dachte Bene, dass Dria ihn nicht gehört hätte, doch dann beförderte sie DeviJuwimon mit einem gezielten Schuss durch das Tor, Lupilavmon, das DeviMawimon vor sich her trieb, sofort hinterher.

Mit einem Grinsen wandte sie sich an Merle.

„Und da war es nur noch eine. Willst du weiterkämpfen oder bleibst du lieber hier und rennst nach Hause um dich dort auszuheulen wie gemein wir doch sind?“ Ohne auf eine Antwort zu warten sprang Dria durch das Tor in die Digiwelt, und fluchend folgte ihr Merle.

„Dafür wirst du büßen, du Miststück...!“

Kaum waren die beiden durch das Tor verschwunden, schloss Bene den Laptop und seufzte erleichtert auf.

„Das war ganz schön knapp. Ich hätte beinahe den Löffel abgegeben!“

Yamira nahm Noxmon auf den Arm, das zwar ein paar Schrammen hatte, aber ansonsten wohlauf schien, und ging zurück zu Bene.

„Du wurdest nicht angegriffen, also sei still, Bene“, murrte Noxmon und bedachte ihn mit einem bösen Blick. Skeptisch betrachtete Yamira die Straße und Hauswände, in denen etliche Einschusslöcher zu sehen waren, „Und wer macht jetzt die Sauerei weg? Wir können Drias Munition hier nicht einfach so liegen lassen. In der Digiwelt zersetzt sie sich nach dem Abfeuern ja irgendwann, aber hier nicht...“

Entsetzt blickte Bene sie an.

„Du meinst, wir sollen den ganzen Mist hier einsammeln? Per Hand? Aus diesem Trümmerhaufen?“

Yamira nickte knapp und ging zur nächsten Hauswand mit Einschusslöchern, während Noxmon es sich auf ihren Schultern bequem machte. Bene seufzte.

„Na fein... im übrigen, Batmon, du kannst wieder raus kommen.“

Eine schwarze Fledermausmaske erschien unter dem Auto, dann kam Batmon ganz hervor und blickte Bene entschuldigend an, der nur ergeben den Kopf schüttelte.

„Also dann, an die Arbeit.“

Gemeinsam suchten die vier etwa eine viertel Stunde schweigend das Gelände ab, bis auf einmal Sirenen ertönten. Erschrocken blickten sie sich an.

Yamira hob eine Hand voll Gewehrpatronen.

„Hast du alle eingesammelt?“

„Ich denke schon.“

Die Sirenen wurden lauter und Bene bedachte Yamira mit einem leichten Grinsen.

„Im Film sagt jetzt normalerweise jemand: Lasst uns ganz schnell verschwinden!“

„Lasst und ganz schnell verschwinden!“, antwortete Batmon sofort und flog zum Auto, Bene dicht hinter ihm. Yamira folgte ihm seufzend und warf ihm den Schlüssel zu.

„Fein, diesmal fährst du. Aber das nächste Mal bin ich wieder schneller!“

Die vier stiegen in den Wagen und fuhren im Eiltempo davon.

Die Aufnahme stoppte an diesem Punkt, und nachdenklich brachte Izzy die Zeitanzeige wieder auf Null.

Es waren drei Stunden vergangen, seit er diese Bilder mit seiner Webcam aufgezeichnet hatte, und es schien ihnen ein Wunder, dass er, T.K., Matt und ihre Digimon nicht entdeckt worden waren. Andererseits waren diese Typen anscheinend so mit sich selbst beschäftigt und schienen so selbstsicher, dass sie es wohl nicht für nötig hielten, vorsichtig zu sein.

Währenddessen hatten sie feststellen müssen, dass sie selbst viel zu unvorsichtig waren – ihr Kreis wurde immer kleiner. Erst Davis und Veemon, dann Kari und von Yolei und Hawkmon fehlte jede Spur. Und ausgerechnet in dieser Situation musste Tai sich auch noch alleine irgendwo herumtreiben ohne ihnen zu sagen, wohin er ging. Sie alle trauerten doch, aber deswegen durfte er nicht einfach so riskieren, selbst auch noch getötet oder verschleppt zu werden!

Ken seufzte und rieb sich über die geröteten Augen. Sie alle waren am Ende und im Moment schien einfach alles aussichtslos. Sie standen übermächtigen Gegnern gegenüber, und ihre Aussichten auf Erfolg waren gleich null. Geistesabwesend drückte er Wormmon an sich. Wie hatte es nur so weit kommen können?

Leise schluchzte Cody und verbarg sein blasses Gesicht in seinen Händen. Ihn nahm das Ganze wohl am meisten mit – aber verdammt, er war erst zwölf! Er sollte so etwas nicht mitmachen müssen. Keiner von ihnen sollte so etwas erleben müssen.

Aber sie konnten sich nicht dagegen wehren. Sie waren machtlos angesichts ihrer Situation, und mittlerweile fehlten ihnen der Mut und die Kraft sich zu wehren.

Es war sowieso hoffnungslos; Da konnten sie auch einfach sitzen bleiben und warten bis jemand kam um sie zu töten, was früher oder später sowieso der Fall sein würde.

Plötzlich klingelte es an der Tür und erstaunt blickte Ken auf. Seine Eltern waren zwar nicht zu Hause, doch sie hatten immer einen Schlüssel bei sich; sie würden nicht klingeln. Die Post kam um diese Uhrzeit normalerweise nicht und es wurde kein Besuch erwartet.

Es läutete wieder und unruhig sahen alle zur Tür. Wer war dort? Hatte man sie entdeckt? War es wirklich schon jetzt an der Zeit, dass sie sterben sollten?

Es klingelte ein drittes Mal und mühsam richtete Ken sich auf. Wenn es jetzt schon sein sollte, dann war es eben so. Er war bereit, dem Ende zu begegnen.

Die stummen Blicke der anderen folgten ihm, als er zur Tür ging, und ohne durch den Spion zu blicken riss er die Wohnungstür auf.

Vor ihm stand Tai.

Erstaunt blickte er ihn an, besah sich die roten Augen, die tränenverschmierten Wangen, seine schmutzige Kleidung und den entschlossenen Blick in Tais Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen trat er zur Seite und beobachtete Tai und Agumon, wie sie die Wohnung betraten und sich in die Mitte ihres Kreises stellten. Ken schloss die Tür und setzte sich wieder zu Wormmon, den Blick weiterhin auf Tai und Agumon gerichtet.

„Wir müssen kämpfen.“

Ernst blickte Tai in die Runde, sah jedem seiner Freunde direkt in die Augen.

„Wir müssen kämpfen, sage ich euch, koste es, was es wolle. Für unsere Freunde. Ich habe nachgedacht, und wie man es dreht und wendet, wir haben die Aufgabe, wir haben die Pflicht zu kämpfen. Wir haben die Digiwelt viel zu lange im Stich gelassen, wir haben uns viel zu lange versteckt – und das Ergebnis seht ihr hier. Wir haben uns in Sicherheit gewiegt und uns vom scheinbaren Frieden täuschen lassen. Und wohin hat uns das gebracht? Davis ist tot, Veemon verschwunden. Kari... ist tot“, seine Stimme stockte und er blickte sich um. Als er Yolei und Hawkmon nirgends entdecken konnte, ballte er seine Hände zu Fäusten. „Yolei ist verschwunden und Hawkmon auch. Immer mehr von uns bleiben auf der Strecke und unser Kreis wird kleiner. Und was tun wir? Wir sitzen hier und fürchten uns“, er schluckte hart und rieb sich über die Augen. Dann sprach er mit entschlossener Stimme weiter, „Wenn ich euch so ansehe, dann kann ich sagen, was jeder von euch denkt: Es hat doch keinen Sinn, wir werden sowieso verlieren. Lasst uns einfach aufgeben. Aber das ist falsch!“ Wütend stampfte er mit dem Fuß auf den Boden auf. „Wir dürfen jetzt nicht einfach aufgeben und uns hängen lassen! Wir dürfen nicht zulassen dass noch mehr passiert, dass es noch mehr Opfer gibt und dass noch mehr Menschen und Digimon leiden müssen! Wir haben schon viele Situationen erlebt in denen wir keinen Ausweg sahen, und bisher haben wir es noch immer geschafft, ihnen zu entkommen, weil wir gekämpft haben! Und genau das müssen wir jetzt wieder tun, für unsere Freunde, für Davis, Veemon, Yolei, Hawkmon und Kari! Wir dürfen nicht zulassen dass sie umsonst gestorben sind, wir dürfen nicht zulassen, dass sie sich jetzt noch für uns schämen müssen! Wir dürfen den Mut nicht verlieren! Also steht endlich auf und tut etwas! Denn wenn wir nichts tun, dann müssen andere an unsere Stelle treten, dann wird das Leid immer weiter gehen. Aber das können wir verhindern, wie früher! Oder habt ihr etwa alles vergessen, was bisher war? Habt ihr etwa alle Hoffnung verloren? Matt? T.K.?“ Fordernd blickte Tai die beiden an, die dumpf zurückstarrten und sich dann beklommen ansahen. „Joey? Sora? Gabumon, Upamon? Habt ihr denn alles vergessen, habt ihr denn alle den Mut verloren? Wollt ihr einfach tatenlos zusehen wie unsere Welten vernichtet werden und uns unsere Feinde höhnisch ins Gesicht lachen?“ Entsetzen zeigte sich auf Tais Gesicht, als er die anderen Digiritter und ihre Digimon anblickte. „Nein. Nein, das könnt ihr mir nicht antun. Ihr könnt doch nicht einfach sagen, dass ihr es dabei belassen wollt! Habt ihr denn kein bisschen mehr von euch selbst in euch? Wollt ihr denn nicht noch diesen letzten Dienst an unseren Freunden tun? Früher hatten wir doch auch Angst, aber wir haben weitergemacht!“

„Früher ist auch keiner von uns ermordet worden“, flüsterte Sora und blickte Tai dann mit tränengefüllten Augen an. „Es ist nicht so wie früher, Tai. Früher war es gefährlich, ja, aber keiner von uns ist gestorben. Keiner von uns stand wirklich jemals kurz davor zu sterben. Egal was wir getan haben, wir wussten dass wir am Ende alle wieder beisammen sein würden. Aber diesmal ist es anders. Wir können sterben, Tai! Und wir werden sterben, weil wir nicht stark genug sind. Und deshalb haben wir Angst. Deshalb sitzen wir hier, weil wir keine Chance haben. Das kannst du uns nicht vorwerfen.“

„Was sagst du da, Sora? Wir werden nicht sterben! Wir haben immer noch eine Chance wenn wir kämpfen!“, rief Agumon und trat ein paar Schritte auf Sora zu. Plötzlich sprang Mimi wütend auf.

„Und was für eine Chance soll das sein? Vielleicht ist dein Dinosaurierhirn zu klein um das zu raffen, aber-“

Ein leises Lachen ließ sie innehalten und erschrocken blickten alle zu Cody, der das Gesicht in seine Knie gedrückt hatte und lachte. Schließlich blickte er auf und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

„Wisst ihr eigentlich, wie erbärmlich wir hier sind? Unsere Freunde sind tot, und anstatt zu versuchen, ihren Tod zu rächen oder zumindest die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen sitzen wir hier und verstecken uns.“ Er stand auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. „Wirklich, Tai hat Recht, stolz können die anderen im Moment nicht auf uns sein, und wir auch nicht. Aber wir können etwas ändern! Wenn wir zusammenhalten dann können wir etwas erreichen. Und wir sind nicht allein – diese Typen haben uns gewarnt. Sie sind gegen C24, die uns an den Kragen wollen. Wir können sie um Hilfe bitten! In der Aufnahme haben sie gesagt, dass wir die Sache falsch angegangen sind indem wir in die Digiwelt sind. Vielleicht müssen wir uns erst an sie wenden und über sie an Informationen gelangen!“ Mit einem verzerrten Lächeln im Gesicht blickte er die anderen an. „Wir sterben so oder so. Die Frage ist nur, wie wir sterben: Während wir uns in einem Loch verkriechen und um Gnade winseln oder während wir aufstehen und für uns und unsere Freunde kämpfen. Also, was wollt ihr? Wollt ihr ein jämmerliches Leben im Schatten führen und euch Tag für Tag aufs neue fürchten oder wollt ihr kämpfen?“ Fest blickte er Tai und Agumon an. „Ich werde auf jeden Fall kämpfen. Wenn ich schon sterbe, dann so, dass ich stolz auf mich sein kann!“

„Das ist ein Wort!“ Begeistert nahm Tai Codys Hand und drückte ihn kurz an sich. Auf einmal sprang Upamon auf Codys Schulter.

„Wo auch immer du hingehst, ich folge dir. Ich will mich nicht für mich schämen müssen, und wenn es für uns noch einen Ausweg gibt, dann werden wir ihn finden und freikämpfen!“

„Und ich werde euch auch dabei helfen“, meinte Matt mit fester Stimme und blickte Tai traurig an. „Es tut mir Leid, dass ich mich so habe hängen lassen. Aber ihr habt Recht: sterben müssen wir so oder so. Aber es liegt in unserer Hand, wie wir es anstellen!“

Noch während er dies sagte standen auch die anderen auf, und schließlich standen sie alle eng beieinander. Forsch blickte Tai in die Runde.

„Und damit das klar ist: uns kann keiner Aufhalten, denn unser Wille ist unschlagbar! Selbst wenn wir auf der Strecke bleiben, unser Kampf wird siegreich sein! Wir sind die Digiritter, und wir werden kämpfen!“

Mit diesen Worten reckte er seine Faust in die Höhe, und alle anderen taten es ihm gleich. Für einen Moment gaben sie sich voll und ganz diesem Hochgefühl hin, dann setzten sich alle wieder in einem Kreis um Izzys Laptop. Aufmerksam betrachtete Tai den Bildschirm, auf dem noch das Fenster mit der Aufnahme geöffnet war.

„Okay, und jetzt sagt mir, was hat es mit dieser Aufnahme auf sich? Cody hat vorhin schon davon geredet, aber ich weiß ja nicht, was darauf zu sehen ist.“

„Am besten sehen wir es uns noch mal an. Und jeder achtet darauf, was er hört und sieht und ob es uns weiterhelfen kann! Wir müssen so viel über diese Organisationen herausfinden wie möglich.“ Kaum hatte Izzy dies gesagt spielte er den Film erneut ab, und alle schauten aufmerksam zu. Jedes Detail konnte wichtig sein!

Nach einer guten halben Stunde war die Aufnahme schließlich zu Ende, und mit ernstem Gesicht blickte Izzy in die Runde.

„Also, ich fasse zusammen: Es gibt zwei Organisationen, Brockdorff und C24, die einander bekriegen, wobei C24 hinter uns her ist und die von Brockdorff uns gewarnt haben. Beide Organisationen haben neue Digivices, starke Digimon auf ihrer Seite und schrecken nicht vor Gewalt zurück. Sonst noch was?“

„Diese Dria und Merle ähneln sich charakterlich erschreckend viel; beide kämpfen und töten einfach nur zum Spaß. Wenn ihr mich fragt ist von den beiden eine so schlimm wie die andere“, murmelte Gatomon und allgemeine Zustimmung folgte.

„Sie haben Waffen die sowohl Menschen als auch Digimon töten können und setzen sie ohne zu zögern ein, zumindest diese krallenbewehrte Psychopathin.“

„Und sie scheinen sich gegenseitig auch nicht unbedingt leiden zu können. Zumindest Dria oder wie sie heißt wirkt auf mich als ob sie sich um ihre Kameraden einen Dreck scheren würde“, stimmte Tentomon Tai zu und blickte die anderen an, „Ist euch noch was aufgefallen?“

„Sie haben erwähnt, dass in der Digiwelt ein verbeulter LKW steht, direkt bei der Straße in der Davis überfahren wurde!“ Aufgeregt sprang Patamon auf und ab. „Das ist bestimmt der LKW, den die Polizei sucht!“

„Und sie haben irgendetwas von Schleimspuren und einem Webamon erzählt...“, gab Joey zu bedenken. Plötzlich schlug sich Izzy an die Stirn.

„Schleimspuren, das ist es! Moment, wo hab ich sie nur?“ Hektisch klopfte er seine Hosentaschen ab, bis er schließlich eine kleine Plastiktüte mit grünem Inhalt zu Tage förderte.

„Hier, diese Schleimspuren haben wir in der gleichen Straße gefunden, die sind bestimmt auch von diesem Digimon! Ich werde sie nachher gleich analysieren, vielleicht bringt es uns weiter.“

„Da fällt mir noch etwas ein... haben uns die Digimon in der Digiwelt nicht auch irgendetwas von einem bösen Digimon erzählt, Cody?“ Fragend blickte Upamon Cody an, der erschrocken die Augen aufriss.

„Natürlich! In der Digiwelt haben wir ein paar Digimon getroffen, die sich versteckt hatten. Sie haben uns erzählt, dass es vor uns noch eine Generation Digiritter gegeben hat, denen aber irgendein Fehler passiert ist, woraufhin ein schrecklich böses Digimon entstanden ist. Ferismon oder Fenrismon oder so. Sie haben es zwar bannen können, aber es ist momentan dabei sich zu befreien, und sie haben erzählt, dass es zwei Organisationen gibt die hinter seiner Macht her sind. Sie sind es auch, die in der Digi- und unserer Welt diesen großen Schaden anrichten und Menschen und Digimon bedrohen. Durch die Nachricht auf dem D-Terminal hatte ich das ganz verdrängt, aber jetzt fällt es mir wieder ein...“

„Ob diese Organisationen C24 und Brockdorff sind?“ Nachdenklich kratzte sich Gabumon am Kopf, und Agumon schnaubte.

„Natürlich sind sie das! Ich habe doch von Anfang an gesagt, dass sie nichts Gutes im Schilde führen!“

„Trotzdem ist Brockdorff zumindest noch auf unserer Seite und hat uns gewarnt; wir haben, wenn wir weiter kommen wollen, fast keine andere Wahl als uns an sie zu wenden.“ Kaum hatte er dies gesagt musste Ken laut husten. „Entschuldigung.“

„Aber warum sollte Brockdorff hinter dem Digimon her sein, wenn sie sich selbst als die Guten bezeichnen?“ Fragend blickte Sora in die Runde, doch keiner konnte ihr Antwort geben. Plötzlich meldete sich Biyomon zu Wort.

„Wie wär’s, wenn wir einfach im Internet suchen ob wir über die beiden Organisationen etwas finden? Ich meine, ein Versuch schadet nie!“

Skeptisch blickte Izzy das Digimon an.

„Ich weiß nicht... Denkst du wirklich, dass Organisationen, die nach der Macht eines bösen Digimon streben, ihre Ziele und Pläne im Internet veröffentlichen?“

„Versuch es doch einfach, Izzy! Es kostet uns doch nichts“, munterte Palmon ihn auf, und schließlich öffnete Izzy ergeben eine Internetsuchmaschine, doch bei seinem ersten Versuch nach ‚C24’ zu suchen verzeichnete er keinen Erfolg.

„Versuch es mal mit Brockdorff!“

Gespannt blickte Matt auf den Bildschirm, als Izzy das Wort ‚Brockdorf’ eintippte. Alle hielten den Atem an, als er das Startfeld anklickte und stießen ihn enttäuscht wieder aus, als außer ein paar Seiten zu verschiedenen Orten auf der Welt nichts weiter als Ergebnis herauskam. Gerade wollte Izzy das Fenster wegklicken, als T.K. ihn aufhielt.

„Halt mal! Was steht da?“

Aufmerksam betrachteten alle die Anzeige, auf die T.K. deutete.

Meinten Sie Brockdorff?

„Versuch das mal anzuklicken!“, rief T.K. aufgeregt und Izzy tat wie geheißen. Ein neuer Suchvorgang wurde gestartet, und gleich an dritter Stelle hinter einer Anwaltskanzleiseite und einem Musikprogrammangebot stand der Link zu einer Seite, der vielversprechend klang:

Brockdorff – Sicherheitssoftware für ihren digitalen Freund!

Vielsagend blickten sich die Digiritter und ihre Digimon an, dann öffnete Izzy die Site in einem neuen Fenster. Zunächst schien alles wie die Seite eines üblichen Softwareunternehmens, mit Firmenbeschreibung, Adresse und Stadtplan. Ein paar Informationen über den Werdegang des Unternehmens, unter anderem, dass es vor einem Jahr von Deutschland nach Japan gezogen war. Allerdings befanden sich im ganzen Text verstreut immer wieder Bemerkungen über den ‚digitalen Freund’, und schließlich seufzte Izzy.

„Das klang zwar am Anfang sehr vielversprechend, aber ehrlich, ich glaube nicht, dass dieses Unternehmen das ist, wonach wir suchen. Für mich sieht das einfach aus wie ein stinknormales Unternehmen.“

„Aber der Name ist der gleiche! Und sie reden andauernd von einem digitalen Freund“, bemerkte Wormmon kleinlaut und Ken musterte es skeptisch.

„Ich glaube die meinen damit einen Computer.“

„Ich ruf einfach mal dort an!“

Erschrocken blickten alle zu Tai, der sein Handy in der Hand hielt und die Telefonnummer eintippte, die auf dem Computerbildschirm angezeigt wurde. Er schaltete auf Lautsprecher und legte das kleine Gerät auf den Boden, wo es alle angespannt betrachteten.

Nach nur wenigen Augenblicken hob jemand ab und eine ihnen nur all zu bekannte Stimme ertönte.

„Hallo, hier spricht Edgar Wallace... sein Nachbar. Nein, gut in Ordnung, ich habe Sie veräppelt, nehmen Sie’s mir nicht übel, sonst feuert mich mein Chef. Also: Hier bei Brockdorff, Sicherheitssoftware für ihren digitalen Freund – Bene Pfaff am Apparat. Wir sind hier um euch zu helfen.“

Sprachlos starrten alle den Apparat an und Schweigen füllte den Raum, bis sich nach einer Weile wieder Benes etwas irritierte Stimme meldete.

„Hallo? Sind Sie vor Schreck vom Stuhl gefallen?“

Tai fand seine Sprache als erster wieder.

„D...Du... Du bist doch einer von den Typen, die uns auf der Beerdigung begegnet sind!“

Kurzes Schweigen folgte, dann begann Bene am anderen Ende der Leitung auf einmal damit, zu lachen.

„Ehrlich, es wurde aber auch Zeit dass ihr euch mal meldet! Ich nehme an, ihr wollt einen Termin? Ich kann euch morgen Nachmittag um sechzehn Uhr anbieten. Ist das in Ordnung?“

Überrumpelt blickten alle das Handy an, bis Tai zögerlich antwortete.

„Äh... o...kay?“

„Ah, sehr gut, also dann bis morgen um vier. Die Adresse findet ihr im Internet. Schönen Tag noch!“

Ein Klicken war zu hören, Bene hatte aufgelegt. Perplex blickten sich alle an. Das war... unerwartet gewesen.

Leise seufzte Tai und lehnte sich gegen die Wand.

„Jetzt haben wir immerhin eine Möglichkeit mehr über sie herauszufinden“, er schluckte hart, „Nur wie bringen wir meinen Eltern bei, dass Kari... tot ist...“

Traurig blickte er auf den Boden. Gatomon und die anderen hatten Karis Leiche in der Digiwelt nicht finden können, obwohl sie das Gebiet um die Höhle, in die Kari gestürzt war, gründlich abgesucht hatten. Das einzige, was sie gefunden hatten, waren Blutflecken gewesen.

Plötzlich begann sein Handy zu klingeln. Schnell hob er ab.

„Ja?“

„Tai, Tai, oh mein Gott, es ist so schlimm, Tai!“

„Mama? Was ist denn los?“

„Tai, oh Tai, es ist wegen Kari, es gab einen Unfall, ein Auto hat sie an einer Böschung erwischt, und sie, und sie... oh mein Gott...“

Entsetzt blickte Tai das Handy an, aus dem das Schluchzen seiner Mutter zu hören war.
 

- File 06 deleted –
 


 

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Verwendete Zitate:

Blade: Trinity: Du kennst die Art von Frauen, deren Vorname Ärger ist. Man sieht sie und alle Alarmglocken in deinem Hirn fangen an zu läuten.

Ghostbusters 2: Rein in die Kiste, Zeit zum Verschwinden, denn wir sind fix und die sind foxi!

Zurück in die Zukunft II: Das war ganz schön knapp. Ich hätte beinahe den Löffel abgegeben!

Faculty – Trau keinem Lehrer: Im Film sagt jetzt normalerweise jemand: Lasst uns ganz schnell verschwinden! - Lasst und ganz schnell verschwinden!

Der Wixxer: Hallo, hier spricht Edgar Wallace... sein Nachbar.

Apocalypse Now Redux: Wir sind hier um euch zu helfen.

Spaceballs: Schönen Tag noch!

File 07: Brockdorff

Vielen Dank an Selma, Raph1247 und -Iza- Für eure lieben Kommentare auf das letzte Kapitel.
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Was du auch erreichen willst,

Wohin du heute noch deine Schritte lenkst,

Du musst dir ganz sicher sein,

Denn die Zeit vergeht oft schneller als du denkst

(Eine Vision)
 

~*
 

File 07: Brockdorff
 

Es gibt Punkte im Leben, an denen man einfach nicht mehr weiter weiß, in denen man glaubt, alles sei für immer verloren. Gerade in solchen Situationen ist es wichtig erneut Hoffnung zu schöpfen. Doch was passiert, wenn man sich selbst betrügt und sich einem falschen Lichtblick hingibt?
 


 

Mit bedrücktem Blick und schwerem Schweigen starrte Izzy auf das Bild, das sich ihm bot, der Ort, an dem Kari, laut der Polizei, von dem Auto erfasst und den steilen Abhang hinunter geschleudert worden war.

Die Leitplanke auf der engen, kurvenreichen Bergstraße war durchbrochen, das Material mit einer derartigen Wucht nach außen gedreht, dass die Geschwindigkeit des Autos und die Wucht des Aufpralles für den Betrachter mehr als deutlich wurden. Vermutlich hatte der Fahrer die Kurve viel zu schnell genommen, fast so, als wäre es seine Absicht gewesen in die Tiefe zu stürzen und Kari mit sich zu reißen.

„Etwas verstehe ich jedoch immer noch nicht“, meinte Tentomon und riss seinen Partner aus den Gedanken, während es nebenbei seinen Mantel zurechtzupfte, „Wie kann es sein, dass Kari hier gestorben ist, wenn wir doch Fotos ihrer Leiche erhalten haben, noch bevor sich dieser Unfall hier zugetragen hat...?“

„Vermutlich wurde er künstlich nachgestellt“, es fiel Izzy schwer zu sprechen, denn er fühlte deutlich einen Kloß in seinem Hals festsitzen.

„Das wäre zwar logisch, aber wiederum auch nicht“, fuhr Tentomon fort, „Ich habe auch schon über diese Möglichkeit nachgedacht, aber wenn wir bedenken, dass diese Organisation bisher Rücksicht darauf genommen hat, dass es einigermaßen echt wirkt und hierbei zusätzlich jedwede Hinweise auf einen Unfall fehlen...“ Das Digimon zögerte kurz.

„Was ich meine ist Folgendes: Wir haben einen Unfall, ja. Aber woher weiß es die Polizei eigentlich? Es wurde kein Auto in dem Waldstück gefunden. Außer Karis Leiche wurde rein gar nichts gefunden. So stümperhaft schienen sie mir bisher nicht vorzugehen...“

„Vielleicht wollen sie uns Angst einjagen.“ Der Junge erwähnte hierbei nicht, dass C24 das bei ihm bereits geschafft hatte.

„Das Auto wird vermutlich, wie auch der LKW, in der Digiwelt abgestellt worden sein, nehme ich an...“ Tentomon fuhr mit seinen Ausführungen über den Tatort unbekümmert fort und bemerkte nicht einmal, dass Izzy ihm nicht mehr zuhörte.

Das Digimon hatte schon recht - irgendetwas war faul an der Sache. Wieso war man sofort von einem Autounfall ausgegangen und nicht davon, dass Kari abgestürzt war?

Er hörte Schritte und wandte sich um, als Cody und Matt mit ihren Digimon auf ihn zu kamen.

Sie waren zu Sechst hierher aufgebrochen, die anderen wussten nicht einmal etwas von diesem Unternehmen.

Während Tai bei seinen Eltern war und diese beruhigte, hatten die anderen sich etwas ausruhen und sich um andere Angelegenheiten kümmern wollen.

Von Matt wusste Izzy, dass T.K. sich in seinem Zimmer eingeschlossen und sonst nichts mehr von sich hatte hören lassen - seine besorgte Mutter hatte ihn angerufen, um sich nach Gründen für das seltsame Verhalten zu erkundigen.

Alle brauchten sie im Moment eine gewisse Ablenkung und einfach nur Zeit für sich selbst. Zumal jeder von ihnen in diesem kranken Spiel der Nächste sein konnte...

„Habt ihr etwas erfahren können?“ Fragend sah Izzy Matt an und dieser zuckte mit den Schultern. „Einiges, ja.“

„Zuerst einmal weiß die Polizei nichts über den Verbleib des Fahrzeugs...“, mit ernster Miene blickte Cody in die Runde und sein sachlicher Tonfall ließ nicht darauf schließen, dass ihn das Ganze emotional belastete, „Sie haben das gesamte Waldstück abgesucht und keine Spur davon gefunden. Außer eben Karis Leiche.“

„Es gibt jedoch drei Augenzeugen, die den Unfall beobachtet haben wollen“, Matt sah skeptisch drein, „Wir durften mit ihnen sprechen, sie wirkten authentisch. Keiner von ihnen hatte einen Fahrer oder die Autonummer sehen können. Allerdings sprachen sie davon, dass Kari die Straße entlang lief, als sie von dem in einer irren Geschwindigkeit herannahenden Auto erfasst und mitgerissen wurde.“

Ein betroffener Blick Izzys traf ihn, doch Gabumon, das ebenso wie Tentomon Mantel und Hut trug, ersparte ihm eine Nachfrage. „Es war auch uns relativ schleierhaft, wie jemand, der bereits tot war eine Straße entlang gehen konnte. Aber Upamon kam auf eine Idee.“

Das Ausbildungs-Digimon, das in Codys Arm fast wie ein Kuscheltier wirkte, sprang unruhig hin und her. „Es gibt Digimon, die die Fähigkeiten besitzen andere Lebewesen wie Marionetten zu steuern. Einige machen das mit Gedankenkontrolle, andere mit Fäden oder ihren Ranken und Ähnlichem. Womöglich steht auf der Seite unseres Feindes ein Digimon mit derartigen Fähigkeiten.“

„Deswegen ereignete sich der Unfall auch so kurz nach dem sie getötet wurde - wegen der Totenstarre!“, Izzy war so begeistert ob dieser Erkenntnis, dass er es fast laut ausrief und er erntete mahnende und düstere Blicke der übrigen Anwesenden.

„Es steckt also ein Digimon dahinter“, murmelte Tentomon nochmals vor sich hin, „Die Frage ist, welches Digimon. Haben die Augenzeugen irgendetwas in diese Richtung erwähnt?“

Matt schüttelte langsam den Kopf. „Aber es hatte mit Sicherheit nicht nur ein Digimon seine Hände im Spiel. Ein Digimon muss auch das Auto gesteuert haben. Womöglich wiederum Webamon, da dieses ja laut Brockdorff bereits den LKW gefahren hat.“

Izzy runzelte seine Stirn. „In diesem Fall müssten wir an der Stelle, an der das Auto gestartet wurde, Schleimspuren finden, die mit denen, die wir dort wo Davis getötet wurde gefunden haben, übereinstimmen.“

„Auf der anderen Seite hat C24 etliche Digimon unter ihrer Kontrolle“, gab Upamon zu bedenken, „Das war es zumindest, was Lapramon und die anderen mir und Cody in der Digiwelt erzählt haben.“

Matt seufzte und steckte seine Hände in seine Hosentaschen.

„Wie weit bist du gekommen?“

Gedankenverloren fuhr sich Izzy durch die Haare und holte seinen Laptop, den er zuvor unter seinem Arm geklemmt hatte, hervor und klappte ihn auf. „Ich habe alle Daten, die ich finden konnte, in den Laptop eingegeben. Aber viele waren es nicht. Wir wissen nicht, wie schnell das Auto fuhr und auch nicht, ab wann es beschleunigte. Wir wissen auch nicht, in welchem Winkel es den Abhang hinabgestürzt ist oder wo es aufgekommen wäre, wenn es hier in der Menschenwelt aufgeschlagen wäre. Wir wissen nicht einmal, von wo aus das Auto gestartet ist“, er tippte hastig etwas ein und drehte den Apparat seinen Freunden zu, „Das einzige, was feststeht, ist, dass sich irgendwo in dem hier rot markierten Bereich ein Tor zur Digiwelt befinden muss, da das Unfallauto den Erdboden nicht berührt hat.“

„Das ist aber ein ziemlich großes Gebiet“, murmelte Gabumon und starrte den Bildschirm an. Es waren mehrere Fotos zu sehen, auf denen etliche Daten und Zahlen eingezeichnet waren. Auf einem großen Bild in der Mitte war ein großes, rotes Oval zu sehen.

Izzy nickte. „Wenn wir etwas herausfinden wollen, dann wäre es am besten, wenn wir an das Unfallauto herankämen. Aber das Tor zur Digiwelt zu finden könnte Stunden dauern.“

„Besteht nicht die Möglichkeit ein eigenes zu öffnen?“, erkundigte sich Cody mit ernstem Blick und runzelte dann die Stirn. Bevor auch nur irgendjemand auf seine Frage antworten konnte, beantwortete er sie selbst. „Nein. C24 würde uns entdecken, sofern sie die Digitore überwachen. Es wäre sinnvoller auf das existente Tor zurückzugreifen.“

„Gibt es irgendeine Möglichkeit das Tor ausfindig zu machen? Ich meine, euere Digivices müssten doch irgendwie auf die ausgehende Energie reagieren...“, Upamon bedachte Izzy mit einem nachdenklichen Blick, „Man könnte Signale aussenden um zu testen, wo sich das Tor befindet.“

„Leute“, Matt wirkte sehr ernst, „Wenn C24 die Energie der Digiwelt überwacht würden sie es auch so sehen, wenn wir in die Digiwelt gelangen würden, auch wenn es und über ein existentes Tor gelingen würde, oder?“

Bekümmert kaute Izzy auf seiner Unterlippe herum. „Das ist exakt das Problem, das ich sehe“, er zuckte mit den Schultern, „Die beiden Organisationen Brockdorff und C24 verfügen über Technologien und Möglichkeiten, die unsere weit übersteigen. Egal was wir tun, ich bin mir sicher, sie können uns überwachen und ich wette, C24 wartet nur darauf, dass einer von uns alleine unterwegs ist, dass sie ihm auflauern und ihn aus dem Weg räumen können.“

„Im Übrigen“, Cody zögerte, „was das betrifft... Ich weiß nicht, ob es euch schon einmal bewusst aufgefallen ist... Aber das erste Opfer war Davis. Danach folgten Kari und Yolei. Das sind alles Digiritter der zweiten Generation gewesen... Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob das Zufall ist, oder ob ein Muster dahinter ist. Immerhin haben wir von keinem das Digivice gefunden.“

Es herrschte kurze Zeit Schweigen. „Wieso sollte es jemand ausgerechnet auf euch abgesehen haben? Hängen wir da nicht mindestens genauso mit drin?“, Matts Frage klang eher nach lautem Denken als nach einem Aufmunterungsversuch und sein Blick verdüsterte sich. Es schien fast so, als wollte er in seiner Erklärung fortfahren, als sie durch ein immer lauter werdendes Motorgeräusch abgelenkt wurden.

„Was ist das?“, erkundigte sich Izzy verunsichert und blickte sich unruhig um, um den Verursacher des Geräusches ausfindig zu machen, doch Matt seufzte nur genervt. „Wir stehen hier auf einer Straße. Es ist normal, dass hier Autos fahren.“

„Aber nicht mit so einer Geschwindigkeit, oder?“, Codys Stimme klang ungewöhnlich hoch, als er auf das schwarze Auto deutete, das nun auf sie zu gerast kam.

Entsetzt sah der Blondhaarige das Auto auf sie zurasen, doch in dem Moment, als er Deckung springen wollte, hielt Izzy ihn fest.

„Wartet, ich kenne das Auto, es ist das von Brockdorff!“

„Trotzdem werden sie uns Umfahren!“, schrie Matt, packte den anderen Jungen grob am Handgelenk und zerrte ihn gerade noch rechtzeitig beiseite, sodass er nicht von dem Wagen erfasst wurde, der nun mit laut quietschenden Reifen exakt dort, wo sie alle bis eben noch gestanden hatten, zum Stehen kam.

Bevor sich auch nur einer der Digiritter und ihrer Digipartner von seinem Schock erholen konnte, gingen auch schon die Autotüren auf und Yamira, Bene, Batmon und Noxmon stiegen aus dem Wagen.

„Ich will ja nichts sagen, aber...“, murmelte Bene, der recht verstört drein blickte und dessen Gesicht für seine Verhältnisse sehr blass wirkte, „Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.“

„Wenn alle in den Kurven aufpassen würden, müsste man in den Kurven nicht aufpassen“, war die sachlich-genervte Antwort, die er von dem Mädchen erhielt, das ihn seiner Ansicht nach fast umgebracht hätte, „Außerdem ist es ja wohl so, dass wir es eilig haben, oder etwa nicht?“

„Schon mal etwas von ‚Eile mit Weile’ oder „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“ gehört?“, die Wut in seiner Stimme war kaum zu überhören.

„Ha! Wir sind lebend hier angekommen, oder etwa nicht? Und hätte ein gewisser jemand nicht so getrödelt, dann hätten wir nicht so hetzen müssen!“, fiel Noxmon in das Streitgespräch und baute sich gereizt von Bene auf, der das Digimon argwöhnisch musterte, doch bevor die beiden aufeinander losgehen konnten, machte Batmon mit einem langgezogenen Jammern auf sich aufmerksam. „Ich hab mich eingeklemmt!“, winselte es, „Macht die Tür bitte noch mal auf!“

Ein genervtes Seufzen Yamiras, Benes und Noxmons folgte. Cody, Gabumon, Tentomon, Matt, Upamon und Izzy schienen die vier Neuankömmlinge komplett zu übersehen.

Mit den Händen in die Seite gestemmt und innerlich kochend betrachtete Matt die Szene, die sich ihnen bot und fragte sich unwillkürlich, ob es den Vieren überhaupt aufgefallen wäre, wenn sie sie tatsächlich überfahren hätten.

In diesem Moment schien Noxmon sie zu bemerken, denn es wandte sich ihnen zu, blinzelte kurz und drehte sich dann wieder zu seinen Begleitern um.

„Leute, diese Typen... haben wir die schon mal irgendwo gesehen?“

Erst jetzt wurden die übrigen auf sie aufmerksam und während Bene breit grinste, runzelte Yamira die Stirn, zog einen kleinen, viereckigen Apparat hervor, der wie ein kleiner, schwarzer Laptop aussah und den D-Terminals recht ähnlich war, und stierte auf den Bildschirm, ehe sie mit dem Kopf schüttelte.

„Offiziell hat nur Bene sie bisher gesehen...“, sie tippte mit einem kleinen Stift auf den Bildschirm und ohne aufzublicken fuhr sie fort, „Das sind... Matt, Izzy und Cody... habe ich recht?“

Als sie das Gerät wieder wegpackte, streckte sie Izzy die Hand entgegen, „Ich bin Yamira. Freut mich euch kennen zu lernen!“ Matt klappte in dem Moment förmlich der Mund auf und er konnte nicht anders, als das Mädchen gereizt anzublaffen. „Wolltet ihr uns umbringen? Ihr habt uns fast über den Haufen gefahren!“

Bene blickte sich kurz um, ehe er sehr souverän antworte: „Hier ist aber kein Haufen, über den wir euch hätten fahren können.“

Für den Moment blieb dem Blondhaarigen einfach nur die Sprache weg und ehe er fähig war zu antworten, hatte Tentomon sich bereits zu Wort gemeldet. „Seid ihr hier um das Tor zur Digiwelt zu schließen?“

Yamira wechselte kurz einen Blick mit Bene, ehe sie nickte. „Jup. Denn jedes Tor in die Digiwelt gefährdet unsere Welt.“

Cody zögerte einen kurzen Augenblick. „Ich weiß, es ist viel verlangt. Ihr wisst wo das Tor ist, oder? Dürfen wir uns kurz auf der anderen Seite umblicken? Eine Freundin von uns ist ermordet worden und hier ist ein Unfall fingiert worden und wir sind uns relativ sicher, dass wir auf der anderen Seite des Tores Informationen über alles finden werden...“

„Sobald wir durch das Tor gehen, stecken wir unsere Nase in Angelegenheiten, die uns nix angehen“, in Benes Stimme schwang ein lockerer Unterton mit, der die Bemerkung eher als einen Scherz als eine ernst gemeinte Feststellung erschienen ließ, dann verdüsterte sich seine Miene, „Den Toten kann man nicht helfen, da kommt jede Hilfe zu spät. Deshalb sind sie ja tot. Ihr solltet sie von daher vergessen und lieber die Dinge tun, die vernünftig und sinnvoll erscheinen. Im Ernst, wenn ihr glaubt, solche Aktionen würden euch in irgendeiner Weise weiterhelfen, dann nur zu. Aber was erhofft ihr euch davon, außer, dass ihr ein schrottreifes Auto mit Schleimspuren findet? Es gibt sinnvollere Methoden sein Leben zu beenden.“

Izzy blickte ihn unsicher an und dachte eine Weile lang nach. „Woher sollen wir wissen, dass wir keine nützlichen Informationen finden, wenn wir es nicht selbst überprüfen?“

„C24 hinterlässt keine Spuren. C24 hinterlässt nur wohlbedacht Hinweise, die zu falschen Schlüssen und Annahmen führen sollen“, erklärte Yamira in monotoner Stimmlage, „C24 plant jeden Schritt voraus. Es ist nicht jeder wie ihr und handelt so spontan und unbedacht. Der größte Fehler ist es, von sich auf andere zu schließen.“

Hierfür erntete sie böse Blicke und sie zuckte nur mit den Schultern, während sie aus ihrer Tasche das kleine Digivice hervorzog, das sie bereits auf dem Video gesehen hatten.

Bene sah sie kurz frustriert an, „Oder in Drias Fall auf andere zu schießen.“ Batmon lachte anhand dieser Bemerkung, sah sich doch im nächsten Moment erst einmal panisch um, ob sich Dria nicht vielleicht doch irgendwo in der Nähe befand.

„Anstatt also Detektiv zu spielen, wartet bis Morgen. Nicht, dass ihr alle tot seid, bevor ihr beim Chef vorsprecht. Wäre sonst sehr ärgerlich.“

„Ihr unterschätzt uns!“, während er das zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervorbrachte, ballte Matt seine Hände zu Fäusten.

„Und ihr überschätzt euch“, meinte Noxmon trocken und wandte sich Yamira zu, die mit ihrem Digivice exakt die Bewegung vollzog, die sie auch auf der Aufnahme ausgeübt hatte.

„Wieso könnt ihr uns nicht kurz hineinlassen und es erst dann verschließen?“, hakte Gabumon nach.

„Das Portal gehört mir. Und es muss für immer geschlossen werden, im Namen der Liebe Gottes!“, war Benes Kommentar, der wenig Aufschluss über die wahren Beweggründe gab.

Als Yamira mit ihrer Aufgabe das Tor in die Digiwelt zu verschließen fertig war, wandte sie sich um und schob den kleinen Apparat wieder in ihre Tasche zurück.

„Wir gehen jetzt in jedem Fall. Und ihr solltet hier auch verschwinden.“

Wie als ob das Gespräch niemals stattgefunden hätte, begaben sich die Mitglieder von Brockdorff zu ihrem Wagen, stiegen ein und ohne ein Wort des Abschieds rasten sie - mit Yamira am Steuer - davon.

Ratlos und aufgewühlt blickten Matt und die anderen ihnen hinterher.

„Wir sollten uns nicht von ihnen von unseren Plänen abhalten lassen“, murmelte Tentomon nachdenklich. „Wenn sie uns nicht helfen wollen an die Informationen zu kommen, dann sollten wir es auf eigene Faust tun“, stimmte Matt zu, erntete jedoch einen mahnenden Blick Izzys. „Wenn die ganze Sache so ungefährlich wäre, dann wären nicht bereits drei unserer Leute gestorben. Vielleicht haben sie recht und wir sind einfach noch nicht bereit dazu irgendetwas zu unternehmen.“

„Seit wann lassen wir uns von anderen vorschreiben, was wir tun und lassen sollen?“, fauchte Matt und hob sein Digivice, „Wir öffnen selbst ein Tor in die Digiwelt und sehen nach, was los ist. Sollte es zu Problemen kommen, dann können wir schleunigst wieder zurückkehren und das Tor wieder verschließen. Schaden kann es nichts.“

„Doch, kann es.“

Genervt schnaubte Matt und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten.

„Wir machen es so: Wir öffnen ein Tor und Gabumon und ich gehen hindurch und sehen uns etwas um. Du kannst ja hier bleiben, Izzy, und sollte was passieren kannst du das Tor ganz einfach wieder schließen. Oder etwa nicht?“

„Mir ist nicht wohl bei der Sache...“

„Ich komme mit!“, meinte Cody bestimmend und Upamon nickte bestätigend. Izzy gab den Widerstand auf.

„In Ordnung. Aber die Aktion geht auf euere Kappe, sollte etwas passieren. Verstanden?“

Izzy machte sich an seinem Laptop zu schaffen und mit düsterem Blick drehte er den beiden Digirittern und ihren Digimon den Bildschirm zu. „Passt auf euch auf, klar?“

Die Angesprochenen nickten, ehe Matt und Cody ihre Digivices hoben und sie sich mit Gabumon und Upamon in einem Strahl aus grellem Licht in Luft auflösten.
 

Die Digiwelt war immer noch von einem Nebel der Stille umgeben und immer noch ließ sich kein Digimon blicken. Armadillomon und Gabumon waren ihren Digirittern, die sich, auf der Suche nach dem Unfallauto, getrennt hatten und sich durch den fast undurchdringlichen Wald schlugen, dicht auf den Fersen. Es beanspruchte einiges an Zeit, ehe Cody endlich auf das Wrack stieß und mit großer Mühe gelang es Matt und Gabumon, sich ebenfalls zu seinem Standort durchzuschlagen.

Wie Bene es ihnen vorhergesagt hatte, war von dem Auto nicht mehr viel zu erkennen und auch nach genaueren Untersuchungen fanden sie außer einer Schleimspur keine Hinweise, die ihnen in irgendeiner Weise weiterhelfen konnten.

Sie wollten gerade wieder aufbrechen, als Cody innehielt und Matt am Arm packte, „Hörst du das auch?“

Eine Weile lang standen sie schweigend da und lauschten in die Stille, die von dumpfen Schlägen unterbrochen wurde. Je länger sie warteten, desto besser konnte man auch ein Nebengeräusch hören, eine Art Brummen.

In dem Augenblick, in dem sie sich dazu entschieden, dass es wohl besser war zu gehen, machte das Virusprogramm ihrer Digivices auf sich aufmerksam und die beiden packten Gabumon und Armadillomon.

„Wir müssen hier weg, es...“

Matt hatte nicht die geringste Chance seinen Satz zuende zu bringen, denn in diesem Augenblick krachte direkt neben ihm ein Baum zu Boden und als er aufblickte, erkannte er das Digimon, das er bereits bei seinem ersten Ausflug in die Digiwelt angetroffen hatte: Kuwagamon.
 

Name: Kuwagamon

Level: Champion

Art: Insektendigimon

Typus: Virus

Attacke: Scherenarme
 

Mit einem lauten Donnern stürzte einschwerer Ast zu Boden, während das Digimon mit einem weiten Bogen, den es flog, Schwung holte, um die beiden Jungen und ihre Digimon frontal anzugreifen. Matt wusste, dass ihnen in diesem Augenblick keine andere Möglichkeit blieb als eine Digitation, wenn sie lebend aus all dem wieder heraus kommen wollten. Gerade als er nach seinem Digivice griff, ließ ihn ein grelles Licht und ein schrilles Kreischen zusammenzucken und er beobachtete entsetzt, wie der Angreifer vor ihm zu Boden ging.

„Ich hab dir das Leben gerettet, du Penner...“, grinsend stand Bene mit einer Waffe über der Schulter da, „Im Ernst, ihr Leute solltet lernen zuzuhören und euch auch an gut gemeinte Ratschläge halten.“
 

Cody, Izzy, Matt und die Digimon hatten beschlossen den anderen nichts über den Vorfall zu erzählen, da sie hierdurch keine neuen Erkenntnisse gewonnen hatten, außer, dass ihnen Brockdorff fast genauso unsympathisch war wie C24, wenn man davon absah, dass Bene Cody, Matt, Gabumon und Armadillomon das Leben gerettet hatte.

Und nun standen sie zu sechst hier, am vereinbarten Treffpunkt, zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit, und warteten auf Tai und die anderen, um gemeinsam mit ihnen das Hauptquartier Brockdorffs aufzusuchen. Es dauerte einige Zeit, bis auch der Letzte eingetroffen war und Ken und Wormmon entschuldigten sich außer Atem für ihre Verspätung.

Als sie nun also alle anwesend waren, machten sie sich daran, der Wegbeschreibung, die sie sich aus dem Internet heruntergeladen und dann ausgedruckt hatten, zu folgen, bis sie letzten Endes zwischen all den riesigen Bürogebäuden auf ein kleines, zweistöckiges Haus stießen, auf dem in großen Lettern „Brockdorff“ stand. Es wirkte im Vergleich zu den übrigen Wolkenkratzern recht sauber und gepflegt und auch der recht große, gläserne Eingang war einladend. Von außen war jedoch keines der Fenster einsehbar, sodass nur die durchsichtige Tür die Möglichkeit bot, sich ein Bild des Unternehmens zu machen.

Zögerlich traten die Digiritter und ihre zum größten Teil verkleideten, in Taschen eingepackte oder als Stofftiere getarnte Digimon ein, allen voran Tai, der zielstrebig auf die Kundeninformation, einen breiten Schalter in der Mitte der Eingangshalle, zutrat. Eine blondhaarige, europäisch wirkende Frau lächelte ihn freundlich an und warf einen kurzen Blick auf ihren Computerbildschirm.

„Die Digiritter vermute ich? Sie werden bereits von unserem Chef erwartet“, sie deutete auf eine Lastenaufzugstür am Ende des Ganges, auf dem ein Schild angebracht war mit den Worten „Nur für Personal“. Daneben waren zwei kleinere Aufzugtüren, jedoch war die Anweisung der Frau eindeutig, „Er befindet sich in seinem Büro im Stock T-1.“

Sie verneigte sich und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu, ohne die Gruppe eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

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Verwendete Zitate:

Bertrand Russell (1872-1970): Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.

Stanislaw Jerzy Lec (1909-66): Wenn alle in den Kurven aufpassen würden, müsste man in den Kurven nicht aufpassen.

Sprichwort: Eile mit Weile

Lothar J. Seiwert: Wenn du es eilig hast, gehe langsam.

Stargate: Sobald wir durch das Tor gehen, stecken wir unsere Nase in Angelegenheiten, die uns nix angehen!

Die Geistervilla: Den Toten kann man nicht helfen, da kommt jede Hilfe zu spät. Deshalb sind sie ja tot.

Being John Malkovich: Das Portal gehört mir. Und es muss für immer geschlossen werden, im Namen der Liebe Gottes!

Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme: Ich hab dir das Leben gerettet, du Penner...

File 08: C24

Vielen Dank an Selma und Raph1247 für eure lieben Kommentare auf das letzte Kapitel.
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi und Kradi
 

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Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern…
 

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Du versprichst mir die Welt

Sagst mir alles wird gut

Uns kann gar nichts passier’n

(Unser Stern)
 

~*
 

File 08: C24
 

Wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, so trägt man in den seltensten Fällen Schuld an den Folgen dessen, was geschieht. Jedoch ist man dennoch dazu gezwungen, die Konsequenzen zu tragen – was auch immer sie mit sich bringen. So unfair es einem auch scheinen mag, man kann sich diesem Kreis nicht entziehen; denn das ist die Gerechtigkeit dieser Welt.
 


 

Panisch blickte Yolei sich um und presste ihre Hand auf die verkrustete Wunde in ihrer Schulter, wo sie von ihren Entführern angeschossen wurde. Es war schon einige Zeit vergangen, seit sie und Hawkmon hierher gebracht wurden, und die Blutung hatte mittlerweile aufgehört. Dennoch behielt sie die Hand dort, vor allem auch, weil der Schmerz sie davon abhielt, das Bewusstsein zu verlieren. Und wenn sie überleben wollte, dann musste sie wach bleiben!

Die Wände und die Decke der kleinen Zelle, in der sie sich zur Zeit befand, waren kahl und ohne Schmuck. Einfach blanker Stahl, der dem Auge nichts gab, an dem es sich hätte festhalten können. Die einzigen Unregelmäßigkeiten waren die Leuchtstoffröhren, die in die Decke eingelassen waren, und die Tür, die ebenfalls aus Stahl und ton in Ton mit der metallisch-grauen Umgebung gehalten war.

Die Angst raubte ihr fast den Verstand, und sie versuchte, sich an jeden Gedanken zu klammern, der ihr in den Sinn kam, doch alles, was sich ihr immer wieder in den Kopf drängte war die Sorge um Hawkmon. Man hatte sie sofort getrennt und ihr sowohl Digivice als auch D-Terminal abgenommen. Sie wusste nicht, was mit ihrem Digipartner geschehen war, und sie sah keine Hoffnung darauf, es aus eigener Kraft in Erfahrung zu bringen.

Trocken schluchzte sie auf.

Sie würden sterben, sie würden beide sterben. Womit nur hatten sie das verdient?

Ein kratzendes Geräusch an der Tür ließ sie aufschrecken, und mit einem erstickten Schrei flüchtete sie sich in die hinterste Ecke der Zelle. Ängstlich beobachtete sie, wie die Tür sich in die Wand schob und den Blick auf den ebenfalls schmucklosen Gang frei gab, der dahinter lag, und das Digimon, das im Türrahmen stand und sie mit seinen drei Augen bösartig musterte. „Mitkommen!“
 

Name: Webamon

Level: Champion

Art: Schleimdigimon

Typus: Datei

Attacke: Schleimschleuder, Große Donnerkugel
 

Zitternd presste sich Yolei an die Wand und suchte mit huschenden Augen nach einem Fluchtweg vor ihrem Entführer, doch es gab keinen Weg an Webamon vorbei. Die massige, fast runde Gestalt des Digimon füllte die gesamte Tür aus, und der Schleim, der beständig von seinen Tentakeln auf den Boden abgesondert wurde, war klebrig und unterband ein schnelles Vorankommen. Tränen rannen Yoleis Wangen herab, und sie heulte auf, als das Digimon sie mit groben Händen packte und auf die Füße zerrte.

„Mitkommen hab ich gesagt!“

Unsanft wurde sie von Webamon aus der Zelle und auf den Gang gezerrt, ihre Schusswunde schmerzte durch die Belastung höllisch. Vor der Tür wartete ein junger Mann auf die Beiden, den Yolei schon bei ihrer Entführung in der Digiwelt gesehen hatte, und dessen Namen sie durch Zufall auch gehört hatte. Seine Haare waren relativ kurz und rot, und er trug, statt wie alle anderen hier in schwarzem Leder herum zu laufen, Jeans und ein T-Shirt. Mit undeutbarem Blick wendete er sich ihr zu.

„Am besten, du machst nicht all zu viel Ärger. Dann geht das Ganze schneller für dich vorbei und es wird vielleicht nicht ganz so schmerzvoll.“
 

Name: Karl-Heinz “Kalle” Strobel

Mensch

Alter: 18 Jahre
 

Mit zitternden Knien stand Yolei zwischen den beiden und schaffte es, einmal kurz zu nicken, dann wurde sie von ihnen den Gang entlang geführt, durch mehrere Türen und Räume hindurch und wieder andere Gänge entlang, bis sie schließlich vollkommen die Orientierung verlor. Es hätte durchaus sein können, dass sie die ganze Zeit im Kreis liefen; Yolei hätte es nicht sagen können. Alle Räume, alle Gänge waren aus dem gleichen, glatten, silbriggrauen Stahl wie ihre Zelle, und kein Fenster oder Möbelstück bot sich als Orientierungspunkt an.

Nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, in der sie mehrere Male gestolpert war und in der sie von Webamon oder wahlweise Kalle angehalten wurde, sich gefälligst nicht so anzustellen, kamen sie in einen großen Raum, in dem es von technischen Geräten nur so wimmelte. Etwa ein halbes Dutzend in schwarze Lederjacken gekleidete Menschen und ihre Digimon sammelten sich um die verschiedenen Geräte und schienen Daten zu verarbeiten und Messungen zu überwachen. In der Mitte des Raumes befand sich eine kreisrunde Plattform, die durch dickes Glas vom Raum abgetrennt war. Und dort befand sich-

„Hawkmon…“ stieß Yolei hervor und ließ schließlich kraftlos den Kopf auf ihre Brust sinken. Sie waren schon so gut wie tot.
 

Konzentriert blickte die Jugendliche auf den Bildschirm ihres Laptops und strich sich eine Strähne ihres langen, kartoffelblonden Haares aus dem Gesicht, die sich aus dem Zopf gelöst hatte. Sie gab ein paar Befehle ein, wartete kurz auf das Ergebnis und blickte dann auf den dunklen See, der sich vor ihr erstreckte.

„Dort drin ist das Quartier, in das sie den Bug gebracht haben. Die Spur ist eindeutig.“

„Nun, dann heißt es wohl: Margot, zieh den Badeanzug an, die anderen schwimmen schon! Was, Lee?“ Grinsend lehnte sich Bene auf die Schulter der jungen Frau. Genervt sah sie ihn an.
 

Name: Leandra „Lee“ Denninger

Mensch

Alter: 15 Jahre
 

„Warum genau habe ich noch mal zugestimmt, dass ausgerechnet du mit auf diese Mission gehst?“ Unsanft schüttelte sie ihn ab und schloss ihren Laptop wieder. Mit forschem Schritt ging sie an Bene und Dria, die etwas abseits stand und mit ihrem Gewehr auf vorbei fliegende Digimon zielte, vorbei und auf eine Gruppe schlank gewachsener Bäume zu.

„Hier ist der Eingang.“ Sie nahm ihr Digivice, klopfte damit zwei Mal gegen einen der Bäume, und ein leises Piepsen ertönte. Dann tat sich eine Öffnung im Boden auf. Gespannt trat ein Digimon, das ein wenig wie eine Kreuzung aus einem Engel und einem Schaf aussah, näher und blickte in den dunklen Gang.

„Oh, ich liebe Geheimgänge!“
 

Name: Poimon

Level: Rookie

Art: Engelsdigimon

Typus: Serum

Attacke: Federschlag
 

„Ach ja? Sicher dass du dich dann nachher nicht im Dunkeln fürchtest?“ Kichernd flog Batmon zu Poimon und hüpfte um es herum. „Immerhin könnte dort alles Mögliche auf dich lauern. Spinnen, oder Clowns- Ah!“

Erschrocken schrie es auf, als Dria unsanft auf seinen schwarzen Mantel trat und es somit daran hinderte, weiter um das sichtlich nicht begeisterte Poimon herum zu tänzeln. Mit bösem Blick richtete sie mit der linken Hand ihre Waffe auf das kleine, runde Digimon. „Ich rate dir, die Klappe zu halten, oder das ist der letzte Auftrag, den du jemals ausführen wirst.“

Gerade als Bene einschreiten wollte sah sie zu ihm und richtete die Krallen auf ihn, die sie stets an die rechte Hand geschnallt hatte. „Das Gleiche gilt im Übrigen auch für dich.“

Hart schluckte Bene, und Lee verdrehte die Augen. „Ihr seid wie die kleinen Kinder.“
 

„Digiarmorei der Liebe, erstrahle!“

„Hawkmon digitiert zu… Halsemon, Flügel der Liebe!“
 

Name: Halsemon

Level: Armor

Art: Tierdigimon

Typus: Datei

Attacke: Sturmschwingen
 

Erschöpft hustete Yolei und spuckte etwas Blut auf den Boden. In dem Moment, in dem Hawkmon sein neues Digitationslevel erreicht hatte, wurde es von einem der Arbeiter in dem Labor auch schon wieder mit einer Art Strahl beschossen, der es dazu zwang, wieder auf den Rookielevel zurück zu digitieren.

Dieses Spiel spielten sie jetzt schon eine geschlagene Stunde lang, und ihre Peiniger wollten immer mehr Digitationen von ihnen sehen. Yolei wusste nicht, wofür ihre Entführer diese Daten brauchten, aber sie wusste, dass Hawkmon und sie nicht mehr sehr lange durchhalten würden. Die Digitationen kosteten sie beide sehr viel Kraft, und sie hatten schon jetzt nicht mehr viel davon übrig.

Zudem hatte man sie für das Experiment an einen Computer in einer kleinen Glaskammer angeschlossen, und mehrere Kabel waren an ihrem ganzen Körper befestigt und transportierten Informationen über sie wusste nicht was. Ebenfalls hatte man ihr, kaum dass sie den Raum betreten hatte, ein Mittel gespritzt, durch das sie für kurze Zeit bewusstlos geworden war. Als sie wieder aufgewacht war befand sie sich schon in dieser Kammer, und ihr Nacken juckte so sehr, dass es fast schon schmerzte. Allerdings wagte sie es nicht, sich dort zu kratzen oder sonst etwas zu tun, das den Befehlen ihrer Entführer zuwider ging. Hoffentlich konnte Hawkmon das verstehen. Sie wollte doch nur am Leben bleiben!

„In Ordnung. Jetzt wieder das andere Armorei! Los!“, blaffte da eine forsche Stimme aus einem Lautsprecher, der über ihrem Kopf in der Kammer angebracht war. Yolei wimmerte kurz, tat dann aber wie geheißen.

„Digiarmorei der Aufrichtigkeit, erstrahle!“, krächzte sie, und auch Hawkmons Stimme klang gequält, als die Antwort kam.

„Hawkmon digitiert zu… Shurimon, Gebieter der Aufrichtigkeit!“
 

Name: Shurimon

Level: Armor

Art: Mutantendigimon

Typus: Serum

Attacke: Messerscheibe
 

Yoleis Knie wurden weich und ihre Lippe zitterte, als sie wieder mit ansehen musste, wie ihr Digipartner gezwungen wurde, auf den Rookielevel zurück zu kehren. Es war einfach nicht fair. Warum kam niemand, um sie zu retten? Womit hatte sie das verdient?

„Hört doch endlich auf…“ Erstickt schluchzte sie auf und Tränen rannen über ihre Wangen. Die Wache, die vor ihrem Glasgefängnis stand, grinste sie höhnisch an und öffnete gerade den Mund, um ihr etwas zu sagen, als ein schriller Alarm durch das Labor hallte und alle Anwesenden aufschreckte.
 

„Geben Sie nie jemandem ein Gewehr, wenn Sie nicht wissen wohin er damit zielt. Das war ein Fehler", kommentierte Bene trocken den Alarm, der in dem Moment losgegangen war, in dem Dria kurzerhand die Kontrollkonsole einer Tür, die ihnen den Weg versperrte, zerschossen hatte. Als Dria die Waffe allerdings auf ihn richtete hob er abwehrend die Hände.

„Hey, das war doch nur Spaß. Nur Spaß, hörst du?“

„Der Alarm ist allerdings kein Spaß. Was sollte das, Dria? Ich hätte die Tür auch öffnen können ohne dass jeder in diesem Quartier mitbekommt, dass wir unterwegs sind!“ Schlecht gelaunt blickte Lee Dria an, diese zuckte mit den Schultern.

„Die Tür ist offen, oder? Und besser, sie wissen, dass wir hier sind. Das gibt ihnen mehr Zeit, Angst vor mir zu haben.“ Geschickt ließ Dria ihr Gewehr durch die Luft wirbeln, und Lupilavmon lachte kurz auf und schwang seine Axt.

„Das wird ein Spaß!“

„Vergesst nur über euren Spaß nicht, dass wir hier sind um Informationen zu sammeln und den Bug zu bergen, und nicht, um alles kurz und klein zu schlagen bevor wir brauchbare Informationen aus dem Computer ziehen können. Ist das klar?“ Streng blickte Lee die beiden an und Poimon hinter ihr nickte zustimmend.

„Genau, sonst macht ihr wieder alles kaputt und alle Arbeit zunichte, wie das letzte Mal!“

„Wenn ich mich allerdings recht entsinne, warst du es, der das letzte Mal den Aufzug zerstört hat, weshalb ihr fast drauf gegangen wärt, oder?“, grinste Batmon und flog auf Benes Schulter, der trotz aller Umstände recht gut gelaunt schien.

Gerade wollte Lee auch Batmon zurechtweisen, als der schrille Alarm aufhörte und wieder Stille in die Gänge einkehrte. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Sie haben uns wohl entdeckt.“

„Dann lasst uns endlich los gehen, bevor wir hier noch wurzeln schlagen.“ War Drias prompte Reaktion, und gemeinsam mit Lupilavmon schritt sie voran in den nächsten Gang.

Unwillig beobachtete Lee sie dabei. Es hätte wesentlich angenehmere Begleiter für diese Mission geben können – allerdings nicht in einer Organisation wie Brockdorff.

Während sie und Poimon Dria schweigend folgten, begannen Batmon und Bene, sehr schräg und unangenehm hoch ein Lied aus den aktuellen Charts zu pfeifen. Lee seufzte laut auf.
 

Nervös blickte Yolei auf die Tür, die ihrem Glasgefängnis gegenüber lag, und vor der sich sämtliche Anwesenden mit ihren Digimon postiert hatten. Es war vorhersehbar, dass es ziemlich hässlich werden würde, sobald derjenige durch die Tür kam, der den Alarm verursacht hatte.

Vorsichtig blickte sie hinüber zu Hawkmon, das erschöpft auf dem Boden der Plattform lag und sich nicht mehr rührte. Wenn es ihnen nur gelingen würde, aus diesen Glaskästen auszubrechen…

Eine gewaltige Explosion erschütterte den Raum, und ein paar Männer und Digimon schrien, als sie von herumfliegenden Metallsplittern und Türresten getroffen wurden. Eine Jugendliche mit kurzen, weißen Hosen und einer hellen Jacke mit abgerissenen Ärmeln sprang durch den qualmenden Türrahmen, die hellbraunen Haare seitlich zu einem Zopf gebunden und in ihren Händen ein Gewehr, das sie schon auf das erste feindliche Digimon gerichtet hatte.

„Riley! Los!“

Ein Digimon in Form eines blauen, riesigen Smileys mit diabolischem Grinsen und einer gewaltigen Axt in der Hand folgte ihr.

„Alles klar! Scharfe Klinge!

Ein Digimon, das dumm genug gewesen war, den beiden nicht auszuweichen, wurde von Riley erwischt, während sein menschlicher Partner von dem Mädchen niedergeschossen wurde. Yolei schluckte hart und presste sich an die Rückwand ihres Gefängnisses. Hoffentlich waren diese Typen auf ihrer Seite!

Eine weitere junge Frau mit langen, kartoffelblonden Haaren und Laptop unter dem Arm betrat den Raum, an ihrer Seite ein geflügeltes Digimon, das gewisse Ähnlichkeiten mit einem Engel und einem Schaf hatte.

„Verdammt, Dria, lass’ das Labor am Leben!“, kommentierte sie das rücksichtslose Verhalten ihrer Vorgängerin, die auf ihre Gegner schoss und dabei auch große Teile der Laboreinrichtung zerstörte. Eine feurige Digimonattacke zischte knapp an ihrem Gesicht dabei, und sie zog ihr Digivice. Sofort begannen der Display und das geflügelte Digimon, zu leuchten.

„Poimon digitiert zu… Senbonmon!“
 

Name: Senbonmon

Level: Champion

Art: Vogeldigimon

Typus: Serum

Attacke: Hypnosefedern
 

Dort, wo vorher noch das halbe Schaf gestanden hatte, stand nun ein grüngeflügelter Engel mit Krallenfüßen und Flügeln anstatt Händen, das Gesicht hinter einer schafähnlichen Halbmaske verborgen. Sofort griff es das Digimon an, das seinen Digipartner attackiert hatte, während das blonde Mädchen mit ihrem Laptop zu einer der Computerkonsolen eilte und begann, sich in das System zu hacken. Hawkmon und sie selbst wurden bisher von allen ignoriert – wahrscheinlich gingen beide Seiten davon aus, dass sie aus ihren gläsernen Käfigen nicht entkommen würden.

Mit schweißnassen Handflächen beobachtete Yolei, wie noch ein junger Mann mit chaotischen braunen Haaren und einem breiten Grinsen im Gesicht – sie erkannte den Typen, der sie auf der Beerdigung angesprochen hatte – in den Raum stürmte, gefolgt von einem bemanteltem, runden Digimon. Im Gegensatz zu seiner Vorgängerin fackelte er jedoch nicht lange und zückte sofort sein Digivice, und sein Partner reagierte.

„Batmon digitiert zu… Supermon!“
 

Name: Supermon

Level: Champion

Art: Microdigimon

Typus: Datei

Attacke: Laseraugen, brutale Faust
 

Aus dem dunklen Balldigimon war nun ein rot-blaues, fünfeckiges Digimon mit rotem Umhang und kurzen Armen und Beinen geworden, das auf seiner Front ein umgedrehtes S trug.

„Also dann, los geht’s Mädels... die Schlüpfer festhalten!" Mit diesen eher ungewöhnlichen Worten stürmte der Digipartner von Supermon in den Kampf und schlug einen Mann nieder, während sein Digimon mit der bezeichnenden Attacke „Brutale Faust!“ sein Digimon zu Boden brachte.

Alles in allem war der Kampf kurz, aber heftig. Die drei weißgekleideten Menschen mit ihren Digimon schafften es schnell, Yoleis Entführer zu überwältigen, und Yolei war sich sicher, dass mindestens zwei von ihnen und vier ihrer Digimon tot waren. Sie schauderte und blickte ängstlich durch das Glas auf das Schlachtfeld. Selbst wenn diese Typen hier waren, um ihr zu helfen, die waren ihr extrem unheimlich. Immerhin hatten sie einfach so andere Menschen und Digimon umgelegt!

Plötzlich klopfte der Junge an die Glasscheibe vor ihrem Gesicht.

"Hallo, Fräulein, können Sie meine Stimme hören?!" Er grinste sie kurz an und wedelte mit der Hand auf ihrer Augenhöhe. Dann deutete er auf etwas knapp außerhalb ihres Sichtfeldes an einer Konsole neben dem Glaskasten. „Einen Moment, ich mach eben die Türe auf.“

Er drückte ein paar Knöpfe, und mit leisem Zischen öffnete sich vor Yolei ihr Käfig, und die Kabel beendeten den Kontakt mit ihrem Körper und zogen sich in die Konsole hinter ihr zurück. Verstört blickte sie ihr Gegenüber an. Der streckte ihr freundlich die Hand hin und ignorierte die Tatsache, dass sie noch immer am ganzen Körper zitterte.

„Hallo, mein Name ist Wild Bill Rosewood, ich bin Sheriff dieser Stadt! Nein, das war nur Scherz. Mein Name ist Bene! Freut mich!"

Doch bevor Yolei auf diese Begrüßung reagieren konnte, wurde Bene auch schon zur Seite geschoben - was er mit einem leisen „Hey!“ kommentierte - und das blondhaarige Mädchen zog sie unsanft aus dem Glaskasten. Ohne sich vorzustellen oder ein Wort an Yolei zu verlieren, fing sie sofort an, sie von oben bis untern zu untersuchen, als würde sie etwas Bestimmtes suchen. Weiter hinten sah Yolei das Mädchen mit dem Gewehr, das gerade dabei war, Hawkmon in eine Tasche zu stecken. Ihre Armoreier, ihr Digivice und das D-Terminal, die vorher in einer Zwischenkammer zwischen ihrem Gefängnis und Hawkmons Plattform untergebracht waren, um die Digitation zu ermöglichen, wurden von ihrem Digimon in eine andere Tasche gesteckt. Aufgebracht rief sie nach den beiden.

„Hey, lasst Hawkmon in Ruhe!“ Sie versuchte, sich von dem Mädchen loszureißen, das noch immer an ihr herumsuchte, doch die Blonde war schneller und packte sie am Arm. Unglücklicherweise erwischte sie dabei genau Yoleis Schussverletzung, und vor Schmerz schrie diese auf und krümmte sich nach vorn.

„Ah, da haben wir es ja!“ Stellte das blonde Mädchen da fest und drückte Yolei, die vor Pein aufkeuchte, noch weiter nach vorne, während Bene sich neben sie drängte. Aus dem Augenwinkel konnte Yolei sehen, dass sich auch das Mädchen mit dem Gewehr zu ihnen gesellte, sie aber keines Blickes würdigte.

„Was hast du da, Lee?“ Neugierig betrachtete Bene sich Yoleis Nacken, an dem ihm Lee eine leicht blutende Schnittwunde zeigte.

„Hier, da haben sie das Implantat eingesetzt, um ihre physischen Daten zu ermitteln und an den Computer zu senden, und um den Einfluss zu messen, den der Bug auf sie hat.“ Gedankenverloren strich Lee über die Stelle, und Yolei zuckte zusammen. Ein Implantat? War es das, was das Jucken zu bedeuten hatte?

„Warum nehmen wir sie dann nicht einfach mit dem Implantat mit? Das klingt doch sehr nützlich. Vielleicht können wir selbst dadurch auch noch etwas über den Bug lernen!“, schlug da das engelsähnliche Digimon vor, das sich inzwischen wieder auf dem Rookielevel befand.

„An sich stimmt das schon, es gibt dabei nur ein Problem: Das Implantat ist fest mit dem Gehirn von diesem Mädchen verbunden und übermittelt jede Information, die sie erhält, sofort an den Computer von C24, ohne dass man diese Verbindung trennen könnte.“, antwortete Lee, während Bene kicherte. „Tja, Sie können nicht einfach ihr Gehirn an die Maschine anschließen ohne dass es gravierende Auswirkungen auf sie hat."

Lee blickte ihn böse an, und Dria schnaubte. „Warum nehmen wir das Implantat dann nicht einfach raus, laden die Daten auf deinen Laptop, zerstören es und nehmen das Mädchen mit?“

„Wie ich bereits sagte, Dria“ abermals strich Lee über Yoleis Nacken, deren Atem vor Angst immer schneller ging, „das Implantat ist fest mit ihrem Gehirn verbunden. Wenn wir es herausnehmen, dann stirbt sie. Wenn wir es in ihr zerstören, stirbt sie. Aber wenn wir es dort lassen, wo es ist, wird C24 alle Informationen über uns erhalten, die auch sie erhält.“

„Dann ist die Sache wohl eindeutig“, sagte Dria mit kalter Stimmte, und Yolei hörte, wie das Gewehr entsichert wurde. Sie wollte schreien, doch da spürte sie schon den kalten Stahl an ihrer Schläfe.

Sie war sofort tot.
 

- File 08 deleted -
 


 

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Verwendete Zitate:

Club Las Piranjas: Margot, zieh den Badeanzug an, die anderen schwimmen schon!

Babylon 5(Serie):Geben Sie nie jemandem ein Gewehr, wenn Sie nicht wissen wohin er damit zielt. Das war ein Fehler.

Ocean’s Eleven: Los geht’s Mädels... die Schlüpfer festhalten!

Arsen und Spitzenhäubchen: Hallo, Fräulein, können Sie meine Stimme hören?!

Beverly Hills Cop III: Mein Name ist Wild Bill Rosewood, ich bin Sheriff dieser Stadt!

The 13th Floor: Sie können nicht einfach ihr Gehirn an die Maschine anschließen ohne das es gravierende Auswirkungen auf sie hat.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Raph1247
2009-03-02T18:09:22+00:00 02.03.2009 19:09
tja dieses kap würde ich als brücke bezeichnen, denn sonderlich viel passiert ja nicht, trotzdem ist es gut, obwohl man nicht sehr viel erfährt.
Von:  Selma
2009-03-01T11:49:15+00:00 01.03.2009 12:49
Wieder ein sehr schönes Kapitel, auch wenn es nicht wirklich etwas, aus meiner Sicht, dazu beigetragen hat, mehr über die Beweggründe herauszufinden.
Hoffe es gibt bald wieder mehr :)
Von:  Alaiya
2009-02-08T19:50:19+00:00 08.02.2009 20:50
*animexx anhass, das gerade ihren Kommentar vernichtet hat*
Also noch einmal!
Habe mir die FF jetzt bis zu diesem Kapitel ausgedruckt und gelesen für die WB auswertung.

Es sind mir ein paar Sachen aufgefallen, positive, wie negative, auch wenn mir die FF gesamt wirklich gut gefällt.

Aber fangen wir einmal an mit den Pros:
Also als allererstes muss ich sagen, dass ihr die Charaktere soweit gut getroffen habt. Mir kommen jetzt, zum aktuellen Kapitel, die Charas eigentlich soweit IC vor. Abstriche gibt es nur bei Mimi und Yamato. Yamato ist mir etwas zu ungezügelt und Mimi passt eher zu ihrem auftreten der ersten Staffel, als in der zweiten.
Dazu kommt noch, dass ich den Stil wirklich gut finde. Die sätze sind nicht zu kurz und nicht zu lang, es lässt sich gut lesen und passt zum Inhalt, wo ihr übrigens auch die Atmosphäre sehr hervorragend aufbaut. Das finde ich auch wirklich, wirklich gut. Ich mag düstere Geschichten.
Und ich meine die Sache mit den Waffen finde ich lustig.
Öh ja... Genau! Außerdem ist die Fanfic auch superspannend geschrieben... Ich glaub Kapitel 6 werde ich mir in den nächsten Tagen noch durchlesen. Ihr arbeitet wirklich gut mit den Cliffhängern.
Übrigens finde ich es auch gut, dass ihr das mit der Beerdigung in Kapitel 01 etwas korrigiert habt mit dem 3. Tag.

Aber jetzt zu den Contras.
Mir sind ein paar Sachen dann doch etwas negativ aufgefallen.
Zum Beispiel die Tatsache, dass ihr wenig bis gar nicht beschreibt. Ich habe meist keine Ahnung, wie die Gegend, in der sie herumlaufen/stehen gerade so aussieht und ich habe auch keine Ahnung - wenn ich nicht in die Charabriefe schau - wie die Charas jetzt aussehen. Außerdem hab ich zudem schwierigkeiten mir eure OCs vorzustellen oder die eigenen Digimon. Da könntet ihr ein wenig mehr machen. Auch das Wetter könntet ihr öfter erwähnen.
Aus der Sache kommt noch ein anderes Thema, was ich immer wieder an FFs bemängele: Das ist nicht Tokyo. Das ist nicht Odaiba. Ich finde in der FF nicht viel, was so Tokyo-Typisch ist... Ich hab zum Beispiel keine Ahnung, wo Daisuke überfahren werden könnte. Endweder sind um die Zeit noch Leute da oder die Straße ist total abgelegen und im Industriegebiet - wo aber kein Supermarkt ist. Da hätte der Stadtplan auf Google-Maps mit dem Streetview ein wenig geholfen. Übrigens auch die Sache "Sie gingen in ein anderes Viertel in ein Café" fand ich nicht glaubhaft. Einmal geht man nicht, sondern fährt von der Daiba Station aus und zweitens gehen sie wohl eher in einen Cofeshop oder ein Fastfood lockal. In einem Café fallen die Digimon doch ziemlich auf.
Weiterer Punkt ist, dass mir nicht aufgeht, was ihr alles vom Ende weggelassen habt. Ich habe leider noch keine Spur von den Dark-Spores gelesen, die ja eigentlich Digiritter seien müssten und meiner Meinung nach eine Rolle spielen sollten. Außerdem vermisse ich auf Daisukes Beerdigung Jun... Ich meine, sie ist unter garantie da... Irgendwo.
Ähm, ja... Außerdem wurde leider bisher kein Wort daran gerichtet, ob die Digimon Momentan digitieren können und wenn ja, wie weit. Und die Sache mit dem "Training" fand ich ein wenig unglaubhaft geschildert. Das geht zu schnell, dieser Plan. (Übrigens wurde, da bin ich mir zu 90% sicher, gesagt, dass Ken Judo macht und Kendo ist, meines Wissens, keine Selbstverteidigung in dem Sinne)
Äh, ja... Und eine andere Sache: Die Absätze. Die sind teilweise auch falsch, also, zuviel... Ähm, es kommt wörtliche Rede und dann macht der, der vorher geredet hat, etwas... Dazwischen macht ihr einen Absatz. Der sagt aber, dass die Beschriebene Handlung von jemand anderem kommt, als die Rede. Das hat mich immer wieder verwirrt.
Und eine Sache noch: Das D-Terminal ist ein LCD-Gerät. Damit kann man keine Fotos verschicken. ^^"

So gefällt mir die Geschichte aber wirklich gut. Sie regt zum Weiterlesen an.

Auch wenn ich mich persönlich wundere, dass man Mary-Hikari in der Digiwelt so einfach umlegen kann... *sich eher gedacht hätte, dass die Lichtwesen sie schützen*

LG
~Alaiya
Von:  Selma
2009-02-03T13:37:47+00:00 03.02.2009 14:37
Ein sehr schönes Kapitel. Ich hoffe eure Schreibwut hällt noch eine Weile an ;)
Von:  Selma
2009-02-03T06:34:40+00:00 03.02.2009 07:34
Uhh, nach langer Krankheit kann ich endlich wieder lesen und muss feststellen, dass ihr einen wahren Schreibmarathon hingelegt habt, was mich natürlich schon sehr begeistert.
Die Story entwickelt sich ja brutalst. Arme Yolei XD
Von:  Raph1247
2009-02-02T12:58:21+00:00 02.02.2009 13:58
klasse kap, was soll ich denn da noch gross sagen, ich stimme -Iza- voll und ganz zu.
Von:  -Iza-
2009-02-01T20:56:03+00:00 01.02.2009 21:56
Hier sieht man mal wieder, dass Tai es verdient hat Anführer genannt zu werden. Sein Appell an die anderen war wirklich klasse. Ich hab förmlich seine Stimme in meinem Ohr reden hören.
Und dieser Bene ist wirklich einfach nur cool. Diese Zitate und das alles, toll dass euch so etwas eingefallen ist.
Bin mal gespannt, wie das Treffen mit den Digirittern und den anderen vermeintlich GUten ablaufen wird. ^^
Weiter soo ^^
Von:  -Iza-
2009-02-01T20:36:04+00:00 01.02.2009 21:36
Supi mega spannend, wirklich.
Ich bin echt beeindruckt. Ich liebe diese Story, auch wenn ein paar Leutchen sterben... T.T
Am Schreibstil selbst kann man wirklich nicht meckern.
Also weiter sooo ^^
Von:  Raph1247
2009-01-31T15:40:14+00:00 31.01.2009 16:40
ich hab mich schon gefragt wann sich sora und dria begegnen, das wird noch echt genial werden.

also, davis, kari und yolei sind nun schon tot. alle von den c24 truppe umgebracht, nehm ich an.

schade eig. das tais plan nicht befolgt wurde.

fazit. super tolles kap.ich steh auf sowas.
Von:  Raph1247
2009-01-28T15:43:09+00:00 28.01.2009 16:43
zu diesen kap sag ich mal das, was mir, nachdem ich das alles gelesen habe, durch den kopf ging: Coool.

spannend ist es auf jeden fall.

weiter so.




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