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Lucija Lucretia

Mirror of Truth
von

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Prolog

Viele Geschichten fangen mit

es war einmal...

oder

Vor langer langer zeit ...

an

doch, die meine tut es nicht
 

die meine,wird euch in eine Welt

entführen,an die ihr so

Nie glauben würdet
 


 

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

(André Gide, 22.11.1869 - 19.02.1951 )

Am Anfang stand ein Spiegel

Es fielen die ersten Regentropfen in diesem Jahr. Gelangweilt blickte ich zur Schultafel und schrieb die dortigen Zeilen eins zu eins in meine kleine vanillegelbe Kladde, die ich zu Weihnachten von meinem Stiefvater geschenkt bekommen hatte. In der Hand hielt ich den silbernen Füllfederhalter meines richtigen Vaters. Er schenkte ihn mir, kurz bevor sich meine Eltern trennten.
 

“Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“
 

Diese Worte hatte er in die kleine silberne Box eingravieren lassen. Ich fand es immer noch ein wenig heuchlerisch, nachdem er sich all die Jahre nicht mehr blicken ließ. Trotz all dem verspürte ich genau über diesen Stift die Verbindung zu ihm, die ich mir so sehr gewünscht hatte. Es klingelte dreimal als durch den alten rauschenden Lautsprecher die Stimme des Direktors schallte: “Lucija Marposa bitte ins Direktorat. Danke. “Erschrocken stand ich auf, verließ den Raum und überlegte, aus welchen Gründen er mich wohl in sein Büro rief. Angekommen vor der aus Milchglas versetzten Türe bekam ich ein sehr mulmiges Gefühl. Ich klopfte an und trat herein, Herr Burthe, so sein Name, blickte mich bemitleidend an. Nun wusste ich, dass etwas Schreckliches passiert sein musste. Meine Vermutung sollte sich bestätigen mit zitternder Stimme teilte er mir mit, dass meine Mutter und mein Stiefvater Collin in einen schweren Autounfall verwickelt waren und noch an der Unfallstelle starben. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen, ich wusste nicht, welches der Gefühle mehr überwiegt, die Trauer über den Verlust, die Wut alleingelassen zu werden oder die Angst wie das Leben nun weiter gehen sollte. Nur eins war mir klar, mein Herz schmerzte so unglaublich, dass es sich anfühlte, als würde es zerspringen. Ich wollte aufstehen doch all meine Kraft verließ mich, all die schönen Gedanken in meinem Leben zogen an mir vorbei, dass mich jemals ein solch starker Schicksalsschlag ereilen könnte, hätte ich nicht gedacht. Auf den Boden krümmend und nach Luft schnappend suchte ich nach passenden Worten, passenden Gedanken, die mich nur einen Moment aus diesem tiefen Loch der Angst und Einsamkeit ziehen könnten, doch da war nichts, nur die Trauer, die Liebe die mein Herz immer und immer wieder zerspringen ließ. Nach einer Weile konnte ich mich doch dazu durchringen, mich aufzuraffen. Ich stellte schweren Herzens einen Fuß vor den anderen. An meiner Seite Herr Burthe, den all das gänzlich mitnahm. Er brachte mich ins Krankenzimmer zur Schulkrankenschwester. Dort bekam ich fürs erste ein paar Beruhigungstabletten und legte mich auf die kalte grüne Liege. Zitternd kauerte ich mich eingerollt an die Wand. Wie schnell einem das Leben doch aus den Fugen gleiten kann, dachte ich Mir. Herr Burthe kam kurze Zeit später zurück ins Zimmer und teilte mir mit das jemand von der Jugendhilfe mich in unser Haus begleiten würde, ich sollte dort dann die wichtigsten Dinge einpacken. Als ich fragte, wohin sie mich bringen würden, sprach er mit schwerer Stimme:“ Du wirst uns Verlassen müssen Lucija, sie werden dich zu deinem Vater bringen und du weißt, er wohnt sehr weit außerhalb von hier.“ Traurig schaute ich ihn an.“ Es tut mir so unendlich Leid“, sprach er und verließ den Raum. Zu meinem Vater, den Menschen der mich seid über dreizehn Jahren nicht einmal besuchen kam, nicht einmal angerufen hatte, zu diesem Menschen sollte ich nun ziehen, dort leben? Es war dieser Druck, der auf meiner Seele lastete. Zu viele schlechte Nachrichten an diesem Tag, zu viel Böses was mir wieder fahren war. Mit einem falsch aufgesetztem Lächeln ging ich zurück in meine Klasse, packte meine Tasche und wartete am Schultor auf die Frau von der Jugendhilfe.
 

Ich wusste, nicht wie lange ich schon auf der kleinen braunen Bank saß, aber es erschien mir wie eine Ewigkeit. Eine große, sehr kräftig gebaute Frau kam auf mich zu und fragte, ob ich Lucija sei. Ich nickte, sie lächelte mich mit einem aufgesetzten freundlichen Gesicht an, wobei ich ihren bemitleidenswerten Blick spürte, der mir sagte, du armes kleines Ding tust mir so unendlich leid. Dieser Blick ließ mich nur mehr und mehr mein Elend spüren, das endlose Loch, was sich immer mehr in meine Seele brannte. Und doch wollte ich nicht von diesem Selbstmitleid zerdrückt werden. Wir fuhren zu meinem Haus, welches mir jetzt schon so leer vorkam. Ich packte nur das Nötigste an Kleidung, Büchern und mir wichtige Kleinigkeiten in meine Koffer. Traurig ging ich hinunter in den Flur und hörte die letzten Nachrichten vom Anrufbeantworter ab. “Sie haben zwei neue Nachrichten“ ertönte es. Zuerst sprach Collins Sekretärin, sie sagte sie hätte seinen zwölf Uhr Termin gestrichen so, wie er es wollte. Die zweite Nachricht war von meiner Mutter. “ Lucija, hier ist Mama wir wollten dir nur mitteilen, dass wir heute etwas später vorbei kommen, bitte mach dir keine Sorgen, wir haben dich Lieb. Bye.“ Später ja, keine Sorgen machen, welch eine unpassende Nachricht, dafür das Sie beide kurze zeit später ums Leben kamen. Ich öffnete das Fach, entnahm die Kassette und steckte sie mir in die Manteltasche. Mit trauerndem Gesicht stieg ich wieder ins Auto “Wir werden jetzt zum Flughafen fahren, von dort aus fliegst du nach London, dort in der Nähe lebt dein Vater derzeit auf einem großen Anwesen. Dir wird es also an nichts mangeln, mach dir keine Sorgen alles wird wieder gut.“ Ja natürlich, alles wird wieder gut, und morgen wache ich auf und alles war nur ein böser Traum. Ich konnte diese aufgesetzte Freundlichkeit nicht mehr länger ertragen, so schwieg ich den Ganzen weg zum Flughafen hin. Angekommen dort eilten wir den Gang herunter. Man konnte mir gerade so einen Last-Minute-Flug buchen, One-Way Ticket nach London. Müde von all den Strapazen setzte ich mich auf den mir vorgegebenen Platz. Neben mir ein Mann mittleren Alters, eingeengt zwischen den Armlehnen beider Nachbarsitze und in einen Designer Anzug gezwängt, tropfte ihm der Angstschweiß von der Stirn. Hinzu kam noch der stechende Geruch seines Aftershaves. Aber was interessierte mich das noch, dieser Kleinigkeit würde ich nun auch noch Stand halten. Langsam rollte das Flugzeug los und erhob sich in die Lüfte. Ich schnallte mich schon im Vorhinein an, da ich mir bewusst war, dass ich den Flug über schlafen würde. Kurze Zeit später fielen mir auch schon die Augen zu.
 

Ich hatte einen verrückten Traum. Als ich aufwachte, saß ich in einer Kutsche, sie fuhr sehr langsam, ich schaute heraus auf die umliegende Gegend, als mein Blick auf den mir gegenüber liegenden Platz schwenkte, ich erschrak. Ein Junge vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich, mit seltsam silbrig glänzendem Haar und einem blauen Gewand schaute verträumt aus der Kutsche heraus. "Wer bist du?", fragte ich, als mich seine Jadegrünen Augen ansahen. Es war eine tiefe Leere, die ich erblickte und doch war in seinem Blick so viel Willenskraft zu sehen, dass es mir den Atem raubte. "Wer ich bin, spielt keine Rolle. Wer du bist, ist wichtiger."Seine Stimme klang so voller Einsamkeit und doch bestimmend "Wer ich bin, wie meinst du das?" An seinem Hals ragte ein Stück einer Tätowierung heraus. Ich versuchte zu erkennen, was es darstellen sollte, doch gelang es mir nicht. "Es stellt sich mir die Frage, Lucija, wieso du mich rufst in deiner Einsamkeit." Es war nur ein Traum und doch war es so realistisch. "Wieso sollte ich dich gerufen haben, du bist derjenige, der sich in meinen Traum geschlichen hat.“ Es fühlte sich seltsam an von dieser Leere in seinen Augen angesehen zu werden "Bist du dir sicher, das du träumst Lucija?“ In diesem Moment stand die Kutsche still. Er kam näher und ich spürte seinen eiskalten Atem, der meinen Nacken streifte, er war so kalt das Es mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er flüsterte mir sanft ins Ohr: "Lucija, wenn es so weit ist, darfst du nicht zögern, du darfst keine Schwäche zeigen, vertrau mir" Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Auf einmal verschwamm alles, erschrocken schrie ich aus meinem Traum auf, als ich mich umblickte, stand eine freundliche Stewardess vor mir. “Wir sind angekommen junges Fräulein, Sie dürfen nun aussteigen. “Ich blickte mich um, ich war die Einzige, die noch auf ihrem Sitz angeschnallt war. Selbst der Mann mit diesem unausstehlichen Aftershave stand schon in der Schlange in Richtung Ausgang. Was für ein seltsamer Traum dachte ich mir nur und erhob mich von meinem Platz.

Mühsam trottete ich entlang zur Gepäckausgabe, packte meine zwei dunkel roten Koffer und ging in Richtung Ausgang. In der Hoffnung mein Vater würde mich persönlich abholen, wurde ich wieder einmal eines besseren belehrt. Ein freundlicher Herr stand mit feinem Anzug und einem höchst amüsanten Hut an eine der Säulen, in der Hand ein Schild auf dem deutlich “Marposa“ stand. Schweigsam ging ich auf ihn zu, es war als würde er sofort wissen, wer ich sei, so ging er freundlich auf mich zu. Er fragte mich, ob ich meinen Flug gut überstanden hätte und ich nickte, ohne ein Wort. Nun packte er meine Koffer und bat mich ihm zu folgen, wir verließen den Flughafen zu einem kleinen schwarzen Auto. Als der Motor ansprang, sprach er:“ ich werde sie nun zu dem Anwesen ihres Vaters bringen, seien sie ihm bitte nicht böse junges Fräulein, er hat zurzeit viel um die Ohren. Ach, im Übrigen mein Name ist Maurice, ich bin einer der Angestellten ihres Vaters.“ Ich stammelte ein leichtes “Aha“ lehnte mich nach hinten und rollte die Augen. Als wenn ich in den letzten Stunden nicht genug dinge durchmachen musste. Verträumt blickte ich aus dem kleinen Fenster. Wir Fuhren vorbei an großen Häusern, kleinen Läden, einem riesigen See und letztlich durch einen kleinen Wald. “Bald sind wir da.“ murmelte Maurice und bog in eine kleine Gabelung ein. Die ganzen Bäume ließen nur kleine Einblicke auf mein Neues zu Hause zu. Doch als sich das Geäst lichtete, konnte ich kaum meinen Augen trauen, überall grüner gepflegter garten, soweit das Auge reichte, selbst einen kleinen Kräutergarten konnte ich auf Anhieb erkennen. Wir passierten ein großes Eisentor, nun ließ sich endlich ein Blick auf das Haus werfen. Es war märchenhaft wie ein riesiger Palast so erschien mir diese prachtvoll gepflegte Villa. Sie wirkte durch ihren Backstein roten Ziegel und den weiß ummauerten Ornamenten so warm und einladend. Besonders schön war der riesige Brunnen, der die Mitte des Hofes zierte, er war umwachsen von einem eleganten Farbspiel an Blumen. Alleine dieses einladende Gefühl ließ für einige Minuten meinen Schmerz vergessen. Wir fuhren vor den Eingang, Maurice öffnete mir die Türe, und lud mein Gepäck ab. Plötzlich sprang der Hauseingang auf und ein Mann hetzte hinaus stieg in den von Maurice gerade vorgefahrenen Wagen, rief noch “Maurice ich habe einen dringenden Termin, wir stehen vor einem Durchbruch.“ Und raste mit qualmenden Reifen davon. Was für ein unhöflicher Mensch dachte ich noch als Maurice mich ansah und sagte: “Nun, da fiel ihre erste Begegnung knapper aus, als wir dachten“ ein leichtes Schmunzeln war unter seinem kleinen Schnauzbart zu erkennen. Ich wollte ihn gerade fragen, ob dies wohl öfter vorkommen würde, als mir eine recht späte Schlussfolgerung in den Kopf schoss. “war das etwa?“ stammelte ich. “Ihr Vater?“ entgegnete mir Maurice, und nickte zustimmend. Unglaublich, und zwar unglaublich unhöflich, einfach so an mir vorbei zuziehen ohne ein Hallo, einen Blick oder sonst was. In diesem Moment verspürte ich ein totales Gefühlschaos Trauer, Wut, Hass, und nun Ablehnung. Maurice bat mich ins Haus und brachte mich auf das für mich vorbereitete Zimmer. Nach einer Weile, der innigen ruhe, beschloss ich einen kleinen Rundgang durch das Haus zu machen. Es hatte erstaunlich viele Zimmer, sodass ich sie gar nicht zählen konnte und kaum eins wurde bewohnt. Die Angestellten Waren sehr nett und hilfsbereit sie grüßten mich höflich fragten, wie es mir ginge, und verabschiedeten dich förmlich. Eine der Zimmermädchen erzählte mir, dass dieses Haus von ca.450 m², 1730 gebaut wurde. Es hatte zwei Stockwerke, 2404 m² Grundstücksfläche und bestand aus 16 Zimmern, darunter 9 Schlafzimmer, 2 Badezimmer und einem eigenen Pool inklusive Sauna. Begeistert über so viel Eigentum und entsetzt von so wenig Nutzung, fragte ich mich, weshalb mein Vater ein solch großes Haus kaufte. Ich ging zurück in mein Zimmer und packte die restlichen Sachen, die nachträglich mit einem Umzugswagen kamen, aus. Darunter befanden sich auch einige Stücke aus den Sachen meiner Mutter. Ganz besonders fiel mir ein altes rotes Fotoalbum auf, als ich es aufschlug, sah ich Bilder, die vor meiner Zeit entstanden, Bilder von meinem Vater und meiner Mutter, wie sie glücklich miteinander lebten. Ich nahm eines der Fotos meiner Mutter aus dem Album heraus, steckte es in einen Rahmen und stellte es auf meinen Nachttisch. Durch den vielen Schlaf, den ich während des Fluges hierhin hielt, war ich nun so wach, dass ich mich in einen Sessel setzte und ein Buch las. Ich fing bereits das dritte Kapitel an, als mich Motorengeräusche aus meiner Vertiefung rissen. Ich schaute aus dem Fenster, um zu erkennen, wer sich durch die Dunkelheit schlich, doch der einzige den ich noch erblicken konnte war Maurice der die Türe schloss. Heimlich stahl ich mich die Treppen hinunter und lauschte den stimmen.“Vielleicht sollten wir sie in ein Internat schicken, dann würde sie deine Arbeit nicht behindern."Hörte ich eine unbekannte Frauenstimme sagen. “Aber Scarlett, das kann ich Isabelle nicht antun“ erwiderte die stimme meines Vaters.“ Aber Ramon! Du bist dieser Frau nichts schuldig. Sie war es immerhin, die dich verlassen hat und nicht umgekehrt. Sie tauschte doch euer leben für dieses unerträgliche balg ein. Ein ruhiges leben, du wirst doch nicht dem Tod dieser konservativen Frau hinterher trauern.“ Es herrschte stille, es brauchte einige Sekunden bis diese Worte mein herz erreichten und mein Körper in Wut versetzte. Aufgeregt stürmte ich um die Ecke und schrie: "Sie! Wie können sie es wagen, so über meine Mutter zu reden! Sie kennen sie doch gar nicht!“ dann wurde es wieder still.“ Kannten“ erwiderte sie mir. “Kannten mein liebes, falls du es nicht weißt deine Mutter lebt bekanntlich nicht mehr.“ Es war dieser eine Moment, der mir endlich Klarheit verschaffte. Meine Mutter war tot und erst jetzt konnte ich es wirklich realisieren, dass ich sie nie wieder sehen würde.“ Na wenigstens sieht sie ihrem Vater ähnlich. Es wäre auch schrecklich mit dem Ebenbild deiner Ex-Frau zusammenleben zu müssen. Jedoch - Ramon - hoffe ich, dass du dir den Gedanken fürs Internat noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Ich werde inzwischen nach Hause fahren. Einen schönen Tag noch, junges Fräulein. Ich hoffe, die nächste Begegnung fällt weniger bedeutungslos aus. Ramon, ich melde mich!“ Danach verließ sie den Raum. Erst jetzt schaute ich meinem Vater verschämt ins Gesicht und tatsächlich... wir sahen uns unglaublich ähnlich. Wir hatten dieselben Augen, dieselbe Nase, sogar die Farbe unserer Haut war identisch. “Lucija, hmm.“ Ein leichtes Seufzen war zu hören. “Nun, es ist lange her. Siebzehn bist du schon, die Zeit rast. Wie war die die Fahrt.“. “Danke, gut.“ Ich war unglaublich nervös. “Und wie geht es dir so.“. “Auch gut danke.“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Vater hingegen war sehr ernst und zeigte keinerlei Gefühle gegenüber mir. “Nun, ich habe Maurice beauftragt, dich bei einer Schule hier in der Nähe anzumelden. Du wirst also die beste Schulausbildung erhalten. Gleich morgen früh wird er dich zur Schule fahren.“ Sein blick wurde noch viel ernster. “Dann werde ich jetzt besser schlafen gehen“, sagte ich. „Eine angenehme Nacht wünsche ich“, entgegnete er mir.
 

Ich ging in mein Zimmer und legte mich zu Bett, jedoch hinderten mich die Gedanken von der erste Begegnung zwischen mir und meinem Vater am schlaf, hatte ich sie mir doch viel herzlicher vorgestellt, vor allem da meine Mutter immer von seinem Humor und seiner Wärme sprach. War das alles nur gelogen, um mich im glauben zu lassen, ich hätte einen guten Vater, oder hat er sich in den vergangenen Jahren wirklich so verändert, Oh Mutter, wenn du jetzt da wärst, was würdest du an meiner Stelle tun? Es war spät in der Nacht langsam fielen mir die Augen zu und ich sank in den schlaf.
 

Am nächsten morgen machte ich mich zur Schule fertig, meine neue Uniform lag sorgfältig gebügelt auf dem Tisch, ich sputete mich in der Hoffnung meinen Vater zu erwischen, doch wie zu erwarten war dieser schon fort. Ich aß zu Ende, packte meine Tasche und setzte mich in den wagen. Maurice sah mich verzweifelt an holte tief Luft und Stöhnte: “Junges Fräulein! Was würden sie heute lieber tun?“ Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Fräulein Lucija, wenn ich sie zum Arbeitsplatz ihres Vaters bringe, versprechen sie dann ein freundlicheres Gesicht zu machen? Sehe ich sie doch nur ungern so traurig. Sie sind doch ein wunderhübsches Mädchen, wenn sie lächeln steht die Welt still.“ Ich nickte ihm zu und wurde verlegen. Gespannt darauf, wo mein Vater seine Zeit verbringt, fuhren wir zum örtlichen Museum. “Dort drüben in dem Büro arbeitet ihr Vater, leider kann ich sie nicht weiter begleiten, wenn ihr Herr Vater mich sieht, könnte ich ziemlichen ärger bekommen. Also warte ich im Auto auf sie. Bitte lassen sie sich ruhig Zeit.“ Ich dankte ihm und ging auf direktem Wege in sein Büro, welches voll war mit uralten verstaubten Gegenständen, die vermutlich einen sehr hohen Wert hatten. Jedoch war mein Vater nirgends zu sehen. Ich hörte Stimmen aus dem gang als plötzlich zwei Lieferanten das Zimmer betraten versteckte mich in einem der Schränke.
 


 

Sie stellten einen großen Barockspiegel auf, in dessen Rahmen *Alonia* eingraviert war. Es war die Neugier, die mich dazu brachte in diesen Spiegel zu sehen, als die beiden den Raum verließen. Doch dann stockte mir der Atem, der Mysteriöse Junge aus meinem Traum, es war nicht das meine sondern das seine Abbild welches der Spiegel trug. Er lächelte mich an und legte seine Hand gegen den Spiegel. Entschlossen war ich im begriff die meine auf seine zu legen, vergewissernd das dies nicht wieder ein verrückter Traum war.Doch die Türe sprang auf und mein Vater trat mit einem seiner Kollegen in den Raum. Als er mich sah, packte er mich am arm und schrie mich verärgert an: "Was hast du hier zu suchen? Wieso bist du nicht in der Schule? Hier ist kein Ort zum spielen!“ Als er versuchte mich fort zu zerren, spürte ich wie etwas großes auf mich zukam als ich mich umdrehte war das letzte was ich sah mein Spiegelbild, näher und näher kommen. Ein unbeschreibliches Gefühl durchfuhr in diesem Moment meinen Körper. Als Vaters Kollege den am Boden liegenden Spiegel anhob, musste er feststellen, dass wir verschwunden waren. "Das wird mir niemand glauben", hörte ich ihn noch sagen, dann verlor ich das Bewusstsein.
 

Es erschien mir wie eine Ewigkeit bis ich wieder erwachte. "Wo sind wir?", fragte ich meinen Vater. "Nach den Bäumen zu urteilen, würde ich sagen in einem Wald. Doch wie wird hierher gekommen sind, ist mir bislang noch unklar" Er schmunzelte ein wenig. "Ich finde das nicht lustig! Gerade eben waren wir noch in deinem Büro und jetzt sind wir hier. Was zur Hölle ist hier los und wer ist dieser Junge?" ich war rasend vor Wut. "Von einem Jungen weiß ich nichts und um ehrlich zu sein, kann ich mir selber nicht genau erklären, was passiert ist, aber es wäre sicherer, wir suchen nach Menschen, die uns sagen können, wo wir uns befinden. Komm steh auf!" Er reichte mir seine Hand. Es war das erste Mal, das Ramon nicht diesen ernsten Blick hatte und das erste Mal, das ich ihn ein wenig lachen sah. "Wie kannst du alles nur so locker sehen? Irgendetwas Seltsames ist gerade passiert und du lächelst vor dich hin." Verärgert verschränkte ich die Arme.“ Ach, weißt du Lucija. Deine Mutter war meine erste große liebe und ich will dir sagen. Ich bedauere ihren Tod sehr. Dennoch bevor sie mit dir schwanger war, war sie ebenso temperamentvoll und Abenteuer vernarrt wie ich. Aus diesem Grund war deine Mutter etwas ganz besonderes für mich. Du bist das genaue Gegenteil von ihr. “Ich blickte auf, das erste Mal das er mit mir über etwas redete "Willst du etwa damit sagen, dass ich daran schuld bin, dass ihr euch getrennt habt?“ Just wurde mir klar dass er nur versuchte vom Thema abzulenken. „Nein. Ich will nur sagen, dass es mir Leid tut, was passiert ist. Aber weißt du. Ich bin nun mal nicht gut darin, die Vaterrolle zu spielen. Also lass und lieber weitergehen. Wir sollten uns einen sicheren Ort suchen.“ wieder einmal eine Unterhaltung die weniger liebevoll ausfiel. Egal wo wir uns jetzt auch befanden, versuchte er die Dinge in einem positiven Blickwinkel zu sehen. Verärgert über seine Ausflüchte sich vor seiner Vaterrolle zu drücken stampfte ich ihm hinterher. Wie konnte er nur alles so leicht sehen? In meinem Inneren kochte ich vor Wut. “Da, sieh mal! Da ist eine Stadt, dort werden sicher Menschen sein.“ Ramon zeigte auf die Rauchschwaden der Kamine in Richtung Norden. Wir machten uns auf den weg dorthin. Angekommen in der Stadt, war eine unheimliche Atmosphäre zu spüren. “Die Leute hier starren uns an. Sie sehen ganz anders aus als wir, sie sind anders gekleidet. “ Die Blicke waren mir sehr unangenehm. “Die Kleidung ist aus der Renaissance, aber die Bauten sehen eher nach alten Bauernhütten aus.“In diesem Moment ging der Alarm von Vaters Armbanduhr. “Mist, mein elf Uhr Termin. “ Plötzlich schrie ein Mann aus der Menge heraus: “Die dunklen Magier, sie sind hier, ich hab es euch gesagt! Daraufhin schrie eine Frau panisch auf: “Was sollen wir jetzt tun? “ Einer der Männer antwortete: “Jagen wir sie aus der Stadt und töten wir sie, dann wird ihr Zorn uns nicht treffen! “ Eine Masse an Menschen stürmten plötzlich auf uns zu, zwei von ihnen hatten Gewehre andere waren mit Schaufeln Harken und anderen Gegenständen bewaffnet die sie gerade zur hand hatten. “Lucija Lauf! “, hörte ich Ramon schreien. Er packte mich an der Hand und riss mich mit. In diesem Moment dachte ich wieder an die Worte des jungen, doch es blieb keine zeit zum denken, ich besann mich wieder und fing an zu laufen, wie ich es in meinem ganzen Leben noch nicht tat. Wir rannten zurück in den Wald, so konnten wir und besser verstecken. Nach einer kurzen Zeit verloren die Verfolger unsere Spur, doch uns war klar, sie würden wiederkommen, um uns zu suchen und wenn sie uns finden sollten, würden sie uns töten.
 


 

Als wir das Rauschen eines Flusses hörten, machten wir uns auf den Weg dorthin. Von diesem Zeitpunkt an wurde alles noch unglaubwürdiger. “Das ist doch Wahnsinn, das kann nicht wahr sein! “ Wer es nicht mit eigenen Augen sah, hätte nie geglaubt, was wir an diesem Tag sahen. Der Fluss spiegelte sich in tausenden von Farben. Rot, Gelb, grün, blau, sie waren allesamt vertreten. “Das kann nicht real sein, so etwas gibt es nicht! Es ist so verrückt, es kann nur ein Traum sein, nein es muss ein Traum sein. In Wirklichkeit liege ich im Bett und schlafe, ja so muss es sein! “ Das war alles zu viel für mich. “Ein sehr merkwürdiger Traum dafür, dass ich ihn mit dir teile“, sagte Ramon. “Hör zu Lucija, wir sollten uns beruhigen und hier erst einmal unser Nachtlager aufschlagen. Ich werde jetzt in den Wald gehen und Feuerholz besorgen. Du wartest hier, hast du mich verstanden? “ Noch bevor ich antworten konnte, verschwand er wieder einmal. Alleine gelassen setzte ich mich auf den Boden und starrte in die Ferne. Ich weiß nicht wie viele Minuten oder Stunden vergangen als Ramon mit Holz und Decken zurück kam. Vielleicht lag es daran, dass ich versuchte eine Erklärung für die verrückten Geschehnisse zu suchen. “Hier, die Decken habe ich an einer Leine ein paar Meter aufwärts des Flusses gefunden. Die werden uns heute Nacht zusätzlich wärmen. Wer weiß, wie kalt es wird.“ Ramon legte mir eine der Decken um die Schultern, setzte sich neben mich, legte seine Hand auf meine und sagte: “Hey, wir schaffen das schon. “Es war das erste Mal das er sich wie ein Vater benahm, auch wenn es mir schien als ob er sich überhaupt keine Sorgen machen würde. Er entzündete das Feuer und wir legten uns zum schlafen hin.
 

Es war ziemlich spät, als mich ein leises fast unverständliches flüstern aus dem Schlaf weckte. „Lucija.“, verstand ich. Es klang nach der Stimme meiner Mutter, die Geräusche kamen aus Richtung des Flusses. Als ich mich über ihn beugte, sah ich mein Spiegelbild, zerbrechend in hunderte von Farben. Plötzlich erschrak ich. Neben mir sah ich wieder diesen Jungen aus meinem Traum. Er lächelte mich an und legte seinen Arm um meine Schulter. Als ich jedoch zu meiner rechten aufblickte, war niemand zusehen. Erschrocken ging ich ein paar Schritte rückwärts, sah mich um und vergewisserte mich, ob dort auch wirklich niemand zu sehen war.

Tatsächlich, es war keine Menschenseele da. Außer meinem Vater der in aller Ruhe weiter schlief, war niemand zu sehen. Hatte er denn nichts von all dem mitbekommen? Seltsam, ob ich wieder einmal träumen sollte? Langsam konnte ich nicht mehr voneinander unterscheiden, was real war und was nicht. Verwirrt lege ich mich wieder ans knisternde Feuer, wärmte mich noch einige Sekunden und schlief dann wieder ein.
 

Der nächste Morgen begann damit, dass ich von einem widerlichen Gestank aufgeweckt wurde. “Guten morgen! “Fröhlich gelaunt saß mein Vater am Feuer und spießte ein paar Fische auf, welche er dann übers Feuer hing. “Hunger? “, fragte er mich. “Nein danke, ich verzichte liebend gern“ mit angewiderter Miene winkte ich ab “Keine sorge, sie schmecken besser, als sie riechen“, sprach Ramon

“Und was hast du für heute geplant, möchtest du dich wieder von Einheimischen jagen lassen?“, fragte ich ihn verärgert. Er packte ein kleines ausgefranstes Lederbuch aus seiner Tasche, auf dem Titel stand Mirror of Truth - Legende oder Wahrheit? “Laut den Legenden im Buch soll der Spiegel, den wir gestern sahen in eine andere Welt führen, eine fremde Welt kaum vergleichbar mit unserer“, sprach er. “Und steht in diesem Schmöker auch wie wir wieder hier weg kommen? “ Ich war immer noch sauer auf ihn, doch ihn ließ das kalt. Er antwortete: “Na ja, hier steht es müsste ein Gegenstück zu dem Spiegel geben, der uns zurück in unsere Welt bringen kann. Der Haken jedoch niemand hat ihn bisher gefunden. “ironisch entgegnete ich ihm:“Merkwürdig und woher will der Verfasser dann all das wissen? Klingt mehr nach einer zusammengereimte Geschichte um ein interessantes Buch zu schreiben. “
 

Noch bevor Ramon antworten konnte, hörten wir aus dem Wald ein lautes Gebell und Getöse. Wir sprangen auf packten das wichtigste ein und rannten so schnell wir konnten abwärts des Flusses. Die Hunde holten uns schnell ein als wir plötzlich vor einem riesengroßen Abhang standen. Hier endete der Fluss und mündete als Wasserfall in einen kleinen See. “Spring Lucija! “, schrie Vater der im selben Atemzug die Klippe hinunter sauste. Nie im leben würde er das überleben, ebenso wenig wie ich. Doch was blieb mir für eine Wahl entweder an den Felsen zu zerschellen oder lebendig von tollwütigen Hunden und ihren Besitzern getötet zu werden. Doch noch in dem Moment als ich mich für den Sprung entschied, spürte ich einen stechenden Schmerz in der Wade. Kurz darauf entfesselte sich ein unsagbares Brennen und ich sank zu Boden. Langsam verschwamm alles. Das letzte, was ich sah, war eine merkwürdige Person die das Tier von mir zerrte. Danach verlor ich das Bewusstsein.

Die Welt

Ein leises Rascheln und der immer wiederkehrende Schmerz in meinem Bein weckten mich auf. Und wieder einmal traf mich der Schlag. war es wieder ein Traum oder sollte der junge den ich so oft sah diesmal Wirklich da sein? “Hallo Lucija“, hörte ich Ramon rufen. “Was, wo, Warum? “Für einen Traum wirkte es sehr real. “Das ist Leon. Er hat dich vor den Hunden gerettet. Na ja und mich aus dem See gefischt. “ Es war definitiv kein Traum, denn just in diesem Moment packte Vater mein Bein und fragte: “Wie gehst es denn deiner wunde? “ Wutentbrannt schrie ich: “"Wenn du so dran herumfuchteltest sicher nicht besser! “ Er lachte, zwinkerte mir zu und verließ den Raum. Eine weile der Stille verging. “Leon also? “, fragte ich. “Ja, der bin ich. Es ist schön dich endlich von Angesicht zu Angesicht sehen zu können“ s herrschte eine seltsame Stimmung. Ich betrachtete Leon eine zeitlang und als ich tief Luft holte um ihn über all die Geschehnisse zu befragen, sprach er: “Bald Lucija, bald werden sich all deine Fragen von alleine beantworten. Du musst dich in Geduld lernen. lerne es zu warten. doch die eine werde ich dir beantworten. Du willst doch wissen, was es mit den Verrückten Träumen auf sich hat? “ Verwundert nickte ich. “Nun gut. In all deiner Einsamkeit und Trauer warst du diejenige, die ich ausgesucht habe, um uns zu helfen. Du warst die einzige, deren Ruf ich bis in diese Welt vernehmen konnte. “ Als ich fragen wollte, wobei er meine Hilfe brauchte, ergänzte er nur: “Fürs erste, sollte das genügen. Lerne Ausdauer und Vernunft und deine Fragen werden bald beantwortet. Nun ruh dich aus. Heute Abend findet ein Fest statt es wird dir sicher gefallen. “ Mit diesen Worten verließ er den Raum. Ich lehnte mich zurück und dachte darüber nach wie Konfus all die Geschehnisse doch waren und doch sollen sie real sein. Ich spürte wie sich meine Mundwinkel zu einem leichten schmunzeln regten, plötzlich brach ich in schallendes Gelächter aus. Warum ich es tat war mir unklar ich konnte es mir nur so erklären, dass ich begriff wieso alles war wie es sein sollte und alles gewesen ist wie es nie war. Dies mochte unlogisch klingen und doch empfand ich es als angenehme Vorstellung. Wenn dies die Realität währe die im anderen da sein nie existierte, wie währe es dann in dieser Realität zu bleiben und zu denken die aus der wir stammen würde hier nie sein? War ich etwa Verrückt geworden? Falls ja beschloss ich dieses verrückt sein zu leben, dies war das Gefühl von dem Mutter immer sprach wenn sie von alten Zeiten redete. “ Sei verrückt um zu leben und sterbe im guten gewissen verrückt gewesen zu sein.“ Das waren ihre Worte. Verdreht wie ich war legte ich mich zu bett, schloss die Augen und freute mich auf das Fest von dem Leon sprach. “Ja ich bin wirklich ein klein wenig Verrückt.“ Murmelte ich.
 

Die Tür sprang auf als ich aus meinem tiefen Schlaf geweckt wurde. Ramon rüttelte mich heftig und schrie “Lucija! das musst du dir ansehen. “Zuerst dachte ich etwas Schlimmes sei geschehen. Ich warf mir meinen Mantel über rannte hinaus. Überraschender weise standen überall Menschen die fröhlich lachten sie schienen etwas zu feiern. Dies war sicher das Fest von dem Leon sprach. Verzweifelt hielt ich Ausschau nach ihm. Vater jedoch schliff mich am Arm mit durch die Menschenmenge vorbei an riesigen Gebäuden, Ständen mit leckerrein und Menschen die Kunststücke aufführten. Nach einer weile blieben wir stehen. Erst jetzt begriff ich wieso Vater so außer sich war. Vor uns stand Leon er legte gerade seine Robe ab und entzündete mehrere fackeln, stellte sich in mitten der menge hin und jonglierte gekonnt die glühend heißen Stäbe. Es sah aus als hätte er nie etwas anderes getan , so geschmeidig und perfekt ohne sich ein einziges mal zu verbrennen führte er einen Trick nach dem anderen vor. Er sah dabei sehr elegant Aus. In seinem silbrig glänzender Brustpanzer spiegelten sich die lodernden flammen, seine Augen waren vollkommen konzentriert. In mir war bei seinem Anblick auf einmal dieses merkwürdige Gefühl, ich konnte es nicht genau beschreiben vielleicht war ich auch nur fasziniert immerhin sah ich so etwas zum ersten Mal. In der zwischen zeit hatten sich einige Kinder um ihn versammelt und schauten erstaunt dabei zu, wie er gekonnt eine Fackel nach der anderen durch die Luft warf. Erst jetzt viel mir die Tätowierung an seinem rechten Oberarm auf, welches über die Schulter, Nacken und einem Teil des rechten Brustbeines verlief. Was genau es darstellen sollte konnte ich zuerst nicht genau erkennen, aber bei genauerer Betrachtung im Lichte des Vollmondes stellte ich fest dass es einer art Drachen ähnelte. Leon der in der Zwischenzeit die fackeln löschte, seine Robe überwarf und sich die Hände mit einem feuchten Tuch abwischte kam nun auf uns zu. Vater hingegen war wieder einmal außer Rand und Band, doch bevor er etwas sagen konnte packte Leon mich an der Hand schaute ihn an und sagte:“ ich entführe sie dir kurz wenn es recht ist.“ Vater sah ihn verblüfft an und nickte. Leon zog mich im gleichen Atemzug mit.
 

Als ich ihn so betrachtete, spürte ich wie seine Hand meine fest umschlang um mich im Gewühl nicht zu verlieren. Als wir stehen blieben zog Leon mich an sich heran, ich war ihm so nahe das ich seinen Herzschlag hören und seinen Atem spüren konnte. Es war dieser Moment in dem er mich ansah und ich wieder dieses Gefühl spürte. “Schau da.“ Er zeigte mit dem Finger geradeaus. “Ich wollte es dir unbedingt zeigen.“ Und was ich sah verwunderte mich, vor uns lag ein Fluss auf dem kleine blaue lichter schwammen. “Das sind die lichter der Toten.“ Erklärte er mir. Sie spiegelten sich auf der dunklen Wasseroberfläche welche nur durch das schwächliche licht des Vollmondes zu erkennen war.“ Jedes dieser lichter steht für ein wesen was einmal lebte. Doch seid dem das dunkle Gremium seine Finger im spiel hat ist die Anzahl der lichter um eine erhebliche menge gestiegen.“ Mein herz pochte so stark wie noch nie als Leon mich fest an sich drückte “Ich möchte diesen krieg beenden, doch dazu brauchen wir eure Hilfe“ fügte er hinzu.“ Das klingt alles wirklich tragisch aber wie sollen wir euch zu nütze sein?“

Ramon trat aus dem schatten der Nacht heraus, ob er uns beobachtet hatte? Ich versuchte meine Wut unter Kontrolle zu halten. “Ihr wollt nachhause, und dazu braucht ihr den Spiegel, dieser befindet sich im besitz des Gremiums.“ erklärte Leon. Vater wollte ihm gerade etwas erwidern als ich von einem kleinen Fellwesen umgarnt wurde welches mir an Bein heraufkletterte “Eine Ratte!“ schrie ich.“ Nein keine Ratte“ lachte Leon als sich das kleine pelzige wesen auf seine Schulter setzte und ihn umschmieg.“ Das ist Loona ein Porito, sie ist die letzte ihrer art.“ erklärte er. “Die letzte?“ er streichelte Loonas zart glänzendes Fell.“ der Rest ihrer Rasse wurde vom Gremium ausgerottet.“ Loona ähnelte einem kleinen fuchs mit riesigen Ohren und einem enorm wuscheligen Schwanz. Einzig und alleine das Fell welches im Mondschein Gold - beige schimmerte sah wohlig weich und warm aus. Loona gab ein höchst merkwürdiges Geräusch ab und setzte sich zu Boden. “Na kleine Loona möchtest du etwas zu essen haben?“ fragte ich unbekümmert und packte ein stück meines Schulbrotes aus welches ich noch in meiner Tasche trug. Für einen Moment hielt ich inne und dachte darüber nach wie es jetzt den anderen ginge. Maurice würde sich sicher sorgen um uns machen. Ich spürte wie Leon mich ansah, es kam mir vor als würde er meine Gedanken lesen. Loona wurde ungeduldig, schnappte mir den Rest des Brotes aus der hand und sprang in einem Satz auf Leons Schulter.



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