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Aus der Not eine Tugend machen

Man lebt nur einmal
von

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Es war ein Altweibersommer, wie er im Buche steht. Die Blätter hatten schon begonnen sich zu verfärben und von den Bäumen zu fallen und die Sonne stand golden darüber, strahlte warm auf das duftende Gras danieder.

Hinter den dicken Steinmauern des Schlosses konnte der 16-jährige Sirius allerdings nichts von dieser Wärme spüren, als er gelangweilt den Professor für Verwandlung anstarrte, der es anscheinend nicht für nötig hielt, ihnen in dieser Doppelstunde irgendetwas an Praxis beizubringen. Er ließ den Blick durch das Klassenzimmer streifen. Seine Klassenkameraden sahen genauso interessiert aus wie er, einer der Slytherins hatte sogar den Kopf auf den Tisch gelegt und schien zu schlafen. Einzig Remus sah den Lehrer aufmerksam an und ließ seine Feder über das Pergament, das vor ihm lag, kratzen.

Sirius gähnte herzhaft, zuckte aber unwillkürlich zusammen, als der Lehrer ihn scharf ermahnte: „Mister Black! Es mag sein, dass mein Unterricht nicht Ihren Normen von Nervenkitzel entspricht, aber wenn Sie Ihr Desinteresse schon so offen kundtun, dann tun Sie uns einen Gefallen und geben uns nicht einen so tiefen Einblick in ihr Innerstes, sondern nehmen Sie die Hand vor den Mund!“ James neben ihm prustete los, genau wie einige andere, auch Peter kicherte leicht, nur Remus rollte genervt mit den Augen. Hatte Sirius es doch gewagt diese hoch interessante Theorie des Professors zu unterbrechen!
 

Als endlich das befreiende Stundenende kam, stürmten die Schüler fast fluchtartig aus dem Klassenzimmer. Vor der Tür warteten drei der vier Rumtreiber auf den letzten im Bunde, der sich noch einen Tadel vom Lehrer abholte. Mit hängenden Kopf und Armen kam Sirius zu den anderen und stieß einen markerschütternden Seufzer aus.

„Was ist denn mit dir los, Tatze?“, fragte James, erstaunt seinen Freund so niedergeschlagen zu sehen.

„Da das schon das dritte Mal in dieser ersten Schulwoche war, hat er mir, zusätzlich zu den zehn Strafpunkten, eine Strafarbeit über fünf Rollen Pergament aufgebrummt: ‚Die Verhaltensregeln in der Zaubererwelt’. So ein Scheiß!“ Missmutig trat er aus und machte sich mit seinen Freunden auf den Weg in die Große Halle zum Mittagessen.

„Was kannst du dir auch nicht einfach die Hand vor den Mund halten? Der Professor hat ganz Recht dir eine Strafarbeit zu geben“, tadelte ihn nun auch noch Remus.

Der Schwarzhaarige streckte ihm allerdings nur die Zunge heraus und entgegnete: „Nur weil du das Zeug interessant findest, heißt das nicht, dass das für alle gilt. Im Übrigen hat einer der Slytherins sogar geschlafen und den hat er nicht gerügt!“ Dann grummelte er etwas vor sich hin, das sich nach „Verdammte Slytherins“ anhörte.

„Im nächsten Quidditch-Spiel machen wir sie fertig!“, prophezeite James und klopfte Sirius aufmunternd auf die Schulter.
 

Beim Essen war Sirius immer noch nicht richtig munter, woraufhin James versuchte ihn aufzuheitern: „Ach komm schon, Tatze, Moony hilft dir doch bei den fünf Rollen.“

„Wie bitte?“, fauchte Remus und funkelte James wütend an. „Ich glaube, du spinnst! Nicht einen Finger werde ich rühren, schließlich hat er sich die Suppe selbst eingebrockt!“

„Ach, nun sei doch nicht so, Moony“, bat James mit herzerwärmendem Blick.

„Nein!“

„Komm schon, Sirius ist doch auch dein Freund!“

„Na und? Deiner auch, also kannst du ihm auch helfen“, entgegnete Moony trotzig und versuchte James’ Hundeblick standzuhalten.

„Aber ich drücke mich in Aufsätzen nie so galant aus wie du und Sirius muss einen guten Eindruck beim Professor hinterlassen, wenn er den Rest des Jahres überstehen will.“

„Als hätte er sich den nicht schon die vorigen fünf Jahre versaut!“, knurrte Remus, fügte dann aber seufzend hinzu: „Na gut, ich mach’s, aber denk nicht, dass ich ihm den ganzen Aufsatz schreibe, Krone!“ Sirius’ Augen blitzten dankbar auf; überschwänglich umarmte er den Jungen neben sich und rief: „Hach, Moony, du bist einfach der Beste!“ Remus japste nach Luft und als Sirius ihn aus der festen Umarmung entließ, räusperte er sich etwas verlegen, wandte sich dann aber wieder seiner Kürbissuppe zu.

„Ehm, Entschuldigung? Darf ich mich hierhin setzen?“, ertönte die Stimme eines Mädchens hinter ihnen. Sirius und Remus drehten sich gleichzeitig zu der Viertklässlerin um, die sie angesprochen hatte. Sirius musterte sie von oben bis unten, lächelte dann charmant und sagte: „Natürlich darfst du. Moony, rutsch mal ein Stück.“ Somit schob er Remus ein Stück zur Seite, damit sich das Mädchen neben ihn setzen konnte.

James hob nur kopfschüttelnd die Augenbrauen.

Da hatte Remus ihm die Hilfe für seine Strafarbeit zugesichert und schon wurde er für ein Mädchen links liegen gelassen. Was dachte sich der Schwarzhaarige nur immer dabei?
 

„Sirius, kommst du mit in die Bibliothek? Wir müssen uns noch Quellen für deine Strafarbeit suchen…“, fragte Remus, als sie mit dem Essen fertig waren.

„Jaja“, entgegnete der Angesprochene entnervt und fügte an das Mädchen gewandt hinzu: „Sehen wir uns dann nach dem Unterricht beim See?“ Sie errötete leicht und nickte. Daraufhin erhob sich Sirius guter Dinge und folgte Remus aus der Großen Halle in die Bibliothek. Dort ging Remus zielstrebig auf eine Reihe Regale zu und begutachtete die Bücher kritisch. Der Schwarzhaarige indes hatte sich am gegenüberliegenden Regal lässig angelehnt, die Hände in die Hosentaschen gesteckt und musterte seinen Freund.

Warum hatte der bisher eigentlich noch nie eine Freundin gehabt? Schlecht sah er schließlich nicht aus, ganz im Gegenteil, vielleicht etwas verschlossen, aber mochten Frauen nicht das Mysteriöse an Männern?

Aber wenn er es sich recht überlegte, es wirklich versucht ein Mädchen zu bekommen hatte Remus nie; er brütete ja lieber über seinen Büchern.

„Halt das mal“, sagte Remus und drückte Sirius ein schweres Buch in die Hand, ohne sich von den restlichen Büchern abzuwenden. Diese Aufforderung war so plötzlich gekommen, dass Sirius das Buch beinahe hätte fallen lassen, doch im letzten Moment konnte er es noch festhalten und fauchte den Kleineren an: „Bist du bescheuert? Ich hätte mir fast die Hand verrenkt!“ Der Hellhaarige ging jedoch nicht auf diesen Vorwurf ein, sondern gab ihm das nächste Buch.

Nach einiger Zeit gingen sie an einen der Tische – Sirius mit sechs dicken und vor allem schweren Wälzern bepackt, Remus nur mit einem kleinen Büchlein. Sirius ächzte im Angesicht der Arbeit, die auf ihn zukam. Warum musste ihn dieser verdammte Professor auch auf dem Kieker haben? Schlafen war doch wohl um einiges schlimmer, als beim Gähnen die Hand nicht vor den Mund zu nehmen.

Remus neben ihm schien sich schon damit abgefunden zu haben und griff gelassen zum ersten Buch, während er sagte: „Stell dich nicht so an, Tatze, schließlich bist du selbst schuld daran und fünf Rollen sind nun wirklich nicht die Welt. Außerdem helfe ich dir ja.“

„Ja, danke.“ Es war sarkastischer rübergekommen, als er es eigentlich gewollt hatte, aber der Junge neben ihm störte sich nicht daran, sondern begann, sich Stichworte heraus zu schreiben.
 

„Bei Merlin! Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät zu Zaubertränke!“ Remus sprang erschrocken auf und packte hastig sein Zeug zusammen. Sirius tat es ihm gleich, murrte aber dabei: „Warum müssen wir eigentlich dauernd mit diesen verdammten Slytherins zusammen arbeiten?“

„Wir haben genauso viel Unterricht mit Ravenclaw und Hufflepuff und nun komm endlich!“ Der Hellhaarige hatte ihn am Arm gepackt und hinter sich, im Laufschritt, auf den Flur gezogen.

„Gehen wir doch lieber bei der Ritterrüstung links, das ist kürzer“, keuchte Sirius, dem Remus strammes Tempo gar nicht gefiel. Anstatt zu antworten, bog Remus scharf ab und lief die Treppe des Schleichweges hinunter, Sirius immer noch festhaltend.
 

„Zu Spät!“, schallte die Stimme ihres Tränkelehrers durch den Kerker.

„Es tut uns leid, wir waren in der Bibliothek und haben die Zeit vergessen“, versuchte Remus sie herauszureden, doch der Professor unterbrach ihn mit bebender Stimme: „Dann sehen Sie gefälligst zu, dass Sie sich eine Uhr anschaffen, Mister Lupin. Das macht 10 Punkte Abzug für jeden von Ihnen.“ Sirius stöhnte auf, doch Remus versetzte ihm einen schmerzenden Stoß mit dem Ellenbogen in die Rippen, da der Professor schon aussah, als würde er bald explodieren und ihnen am liebsten doppelt so viele Strafpunkte aufgebrummt hätte.
 

„So ein Vollidiot!“, beschwerte sich Sirius nach dem Unterricht, als sie auf dem Weg zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste waren. „Zieht uns einfach noch mal zwanzig Punkte ab! Das sind heute schon dreißig für uns!“

„Falsch! 10 für mich und zwanzig für dich!“, meinte Remus geladen. Ihm passte es gar nicht, dass Sirius ihn immer in solch prekäre Lagen brachte. Dieser jedoch zuckte nur mit den Schultern und erwiderte: „Das macht zusammen 30. Ich dachte, du seist so gut in Arithmetik?“ Dieser Kommentar hatte gesessen. Der Braunhaarige blieb für einen Moment stehen, sog scharf die Luft ein und zischte dann: „Noch einen Satz und du kannst deine Strafarbeit alleine machen!“ Der Größere musste bei dieser Drohung schwer schlucken, weil er ganz genau wusste, dass er ohne die Hilfe seines Freundes aufgeschmissen war. Dieser setzte sich wieder in Bewegung.
 

„Ich geh an den See!“ war das letzte, das die drei Freunde von Sirius hörten, bevor er zu seiner Verabredung mit dieser Viertklässlerin verschwand.

Als er beim See ankam, sah er sie schon an einen Baum gelehnt sitzen und auf ihn warten. Vorsichtig schlich er sich an sie heran, damit sie ihn nicht bemerkte und fragte dann, als er unmittelbar neben ihr stand: „Na? Wie waren die letzten beiden Stunden ohne mich?“ Sie sprang auf und drehte sich, einen rötlich schimmernden Hauch auf den Wangen, zu ihm um. Nervös strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr, starrte auf ihre Schuhe und entgegnete: „Oh, g- gut. Sehr gut…“

„Wie? Du hast mich nicht vermisst?“, fragte Sirius, darauf bedacht empört zu klingen. Erschrocken sah sie auf und stotterte: „Nein! Ich meine doch! Ich meine, ja, ich habe dich vermisst.“ Er musste sich das Lachen verkneifen. Diese Sorte Mädchen rumzukriegen war das Leichteste; besonders, weil dieses Mädchen ohnehin schon Hals über Kopf in ihn verliebt war.

„Dann ist ja gut“, sagte er mit weicher Stimme und streichelte ihr zart über die Wange. „Ich habe dich nämlich auch vermisst.“ Daraufhin lief sie puterrot an und Sirius war sich gewiss, dass er diesen Abend mindestens einen Kuss bekommen würde.

Ein Glück, dass die Sonne gerade unterging. „Wusstest du eigentlich, dass du im Licht der untergehenden Sonne noch schöner bist?“ Sie kicherte verlegen und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Es ist aber so“, fügte er hinzu und ergriff im nächsten Moment ihre Hand. Er wollte nur ein bisschen mit ihr spielen.

Spielen war einem Mann doch erlaubt.

Was würde Remus wohl sagen, könnte er ihn jetzt hören?

Warum kam ihm denn jetzt Remus in den Sinn? Er war schließlich nicht seine Mutter und hatte ihm nichts zu sagen!

„Und deine Haut ist so angenehm weich“, fuhr er fort ihr Komplimente zu machen. Er zog sie näher an sich und senkte die Stimme etwas: „Deine Augen sind so tief, dass ich mich hineinfallen lassen möchte und darin versinken will.“ Er sagte die Sprüche auf.

Für ihn war es nicht anders, als lese er Paragrafen aus dem Gesetzbuch vor, doch diese Art Mädchen konnte er stets damit betören. Er ging nun selbst noch einen Schritt auf sie zu, sodass sie sich beinahe berührten, beugte sich zu ihr hinunter und hauchte in ihr Ohr: „Und deine Lippen sind so sinnlich, ich würde sie so gerne einmal kosten…“ Er hörte, wie ihr Atem immer flacher wurde. Er hatte sein Ziel erreicht, jetzt würde sie sich seiner nicht mehr erwehren. Er kam ihren Lippen immer näher, da hörte er jemanden seinen Namen rufen: „Sirius!“ Er kümmerte sich nicht darum, sondern schloss langsam seine Augen und war kurz davor ihre Lippen zu berühren, da brüllte die Stimme, diesmal lauter und aufgebrachter: „Sirius Black! Hörst du mich nicht? Verdammt noch mal!“ Zornig ließ er kurz vor dem Kuss doch von dem Mädchen ab, drehte sich um und brüllte: „Verdammt, Moony, was willst du? Ich hab euch doch in Verteidigung gegen die Dunklen Künste schon gesagt, dass ich jetzt ungestört sein will!“ Er wollte sich gerade wieder dem Mädchen zuwenden, da sagte Remus, der inzwischen bei ihnen angekommen war: „Und deine Strafarbeit macht sich nicht von alleine! Also komm gefälligst mit, wenn ich dir schon helfe!“ Einen Moment lang wog Sirius die beiden Möglichkeiten ab und entschied sich schließlich dazu Remus nicht noch weiter zu verärgern, verabschiedete sich kurz angebunden bei dem etwas verwirrt dreinblickenden Mädchen und folgte Remus.

Auf dem Weg in die Bibliothek murrte er: „Und wer ersetzt mir jetzt den Kuss, den ich bekommen hätte?“

„Ich wohl kaum“, kam die fuchsige Antwort von Remus, als sie gerade eintraten. Er holte einmal tief Luft und sagte dann, in ruhigem, leisem Tonfall: „Du gehst jetzt und suchst noch ein paar Bücher und ich schreibe weiter Stichwörter auf.“ Ein Knurren seitens Sirius war die Antwort.

„Entweder du machst jetzt was ich dir sage, oder…“ Remus unterbrach sich. Sirius stierte ihn unter zusammengezogenen Brauen an und fragte: „Oder was? Drohst du mir wieder damit, dass ich meine Strafarbeit alleine schreiben muss? Das machst du doch eh nicht, weil du mir die Bitte nur schwer abschlagen kannst und wenn du es doch schaffst, dann kommt James zu dir und deinem Liebling kannst du eh keinen Wunsch abschlagen! Außerdem haben wir die ganze scheiß verdammte Woche Zeit, warum musst du dir immer die ungünstigsten Gelegenheiten aussuchen?“

Sirius konnte genau sehen, wie Remus die Kiefer aufeinander pressen musste und nach Worten suchte, sich bemühte nicht die Fassung zu verlieren.

„Was jetzt?“, fragte Sirius. „Willst du jetzt heulen wie die Mädchen, die ich flachgelegt hab?“

„Ach halt doch die Fresse!“, schrie Remus und schob sich an Sirius vorbei aus der Bibliothek raus.

Sirius sah ihm nach. Da ging derjenige, der ihm seine Strafarbeit hätte retten können. Aber warum hatte er ihn auch ausgerechnet in dem Moment stören und dann auch noch rumkommandieren müssen? Er war doch selbst schuld!
 

Allerdings änderte das nichts an der Tatsache, dass er Remus brauchte. So stöhnte er genervt auf und folgte Remus dann auf den Gang, lief ihm nach und rief: „Moony, he Moony! Das war doch nicht so gemeint! Los komm schon, bleib stehen, du weißt doch, dass ich mit keinem so gerne Zeit verbringe wie mit dir!“

Aber Remus schien ihn nicht zu hören. Stattdessen stürzte er in ein leeres Klassenzimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

Sirius wurde langsamer und ging schließlich gemächlich weiter. Bloß nicht überanstrengen war seine Devise.

Als er bei der Tür angelangt war, atmete er noch einmal tief durch. Warum musste Remus auch immer so eine Mimose sein?
 

Er hörte ihn schreien.

Durch die Tür hindurch.

Keine Schmerzensschreie, es hörte sich wütend an. Und irgendwie verzweifelt.

„Moony?“ Vorsichtig öffnete er die Tür und trat ein. „Moony, was ist los mit…“ Es verschlug ihm die Sprache.

Hier stand Remus Lupin in einem dunklen und verlassenen Klassenzimmer. Er stand vor der Wand.

Und immer und immer wieder schlug er auf dieselbe Stelle der rauen Wand ein, die sich schon langsam rot von seinem Blut färbte. Die raue und scharfe Maserung hatte ihm die Haut weiter und weiter abgeschürft. Sirius achtete nicht auf die Worte, die Remus brüllte. Er sah nur, dass einer seiner besten Freunde sich die Fäuste blutig schlug.

„Verdammt, Remus, hör auf!“ Er lief auf ihn zu und zerrte ihn von der Wand weg, nicht auf sein Geschrei achtend. „Scheiße, was soll denn das? Bist du total bescheuert?“

„Lass mich los!“, schrie Remus und versuchte verzweifelt sich gegen Sirius zu wehren, der ihn von der Wand fernhielt. „Geh weg! Hau ab und lass mich in Ruhe!“

Erst jetzt bemerkte Sirius, dass Remus’ Wangen glänzten. Im ersten Moment glaubte er, dass es Schweiß war und vermutete, dass er fieberte, was auch sein Verhalten erklären würde. Allerdings hätte er dann wohl kaum genug Kraft um sich die Fäuste blutig zu schlagen.

Dann sah er eine weitere Träne Remus’ Wange benetzen.

„Sag mal, heulst du?“, fragte er irritiert und ließ Remus los, weil dessen Gegenwehr erstorben war, packte ihn jedoch sofort darauf wieder, da der Junge drohte zusammenzusacken. Allerdings erwiderte der nur: „Kann dir scheißegal sein. Los, geh und hol James her und du bleib weg! Geh am besten zu deiner Viertklässlerin.“

„Aber warum kann ich nicht…?“, setzte Sirius an zu fragen, doch verstummte er bei dem Zorn erfüllten Blick, den Remus ihm daraufhin zuwarf, seine Augen glänzten und waren blutunterlaufen.

Er wagte es nicht noch etwas zu sagen, sondern schluckte schwer und setzte Remus dann auf den Boden, den Rücken gegen die Wand gelehnt – nicht dass er noch umkippte. Er hatte ihn noch niemals so gesehen. In einem solchen Zustand des Selbstvergessens.

Und er hatte ein schlechtes Gewissen.

Und er machte sich Sorgen. Große Sorgen.
 

Als er in den gryffindor’schen Gemeinschaftsraum gestürmt kam, kam ihm als erstes die Viertklässlerin entgegen und wollte ihm etwas sagen, doch er stieß sie unsanft auf das Sofa vor dem sie stand und fauchte: „Nicht jetzt, verdammt!“ Dann sah er sich um und brüllte: „James! Krone, verdammt, wo bist du?“

„Tatze?“ Vernahm er nun Peters Stimme hinter sich. Er wirbelte herum und packte ihn an den Schultern, schüttelte ihn und rief: „Wurmschwanz! Wurmschwanz, wo ist Krone?“

„Der… der, ehm, ist glaube ich einen Spaziergang mit Lily machen… am See, hat er gesagt.“ Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da spurtete Sirius erneut los und verfluchte James dafür, dass er unbedingt jetzt einen Mondspaziergang mit Lily am See machen musste!
 

„James!“, rief er, als er im Mondlicht zwei Silhouetten ausmachen konnte und beschleunigte. Allerdings konnte er nicht richtig abbremsen, bevor er auf die beiden stieß, sondern rutschte weg und schlitterte auf dem schlammigen Untergrund, bis er kurz vor ihnen zum Stehen kam.

„Ah! Scheiße!“, fluchte er und hielt sich den Knöchel, der ihm höllisch wehtat.

„Tatze?“, fragte James und reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen, welche Sirius dankbar ergriff. „Was machst du hier? Wolltest du nicht mit Remus an deiner Strafarbeit arbeiten? Was ist los?“

Sirius musste sich auf James abstützen, weil ihm sein elender Knöchel so verdammt wehtat, doch er biss die Zähne zusammen und keuchte etwas kurzatmig: „Wegen Remus… sollst kommen… der’s verrückt geworden!“

„Was ist los?“, fragte James noch einmal nach und warf Lily einen besorgten Blick zu. Sirius allerdings packte ihn am Arm und begann ihn in Richtung Schloss zu ziehen, sagte nur: „Du musst kommen!“

James trennte sich nur ungern von Lily und Sirius musste die Zähne arg zusammenbeißen, damit er weiterlaufen konnte.

„Was ist denn jetzt los? Kannst du mir das mal verraten, Tatze?“, fragte James, als er neben ihm herlief, doch Sirius schüttelte nur den Kopf. Er konnte jetzt nicht sprechen.

Seine Gedanken galten Remus. Er hoffte, dass der nicht auf dumme Gedanken kam, während er alleine war. Aber warum er unbedingt James brauchte und nicht auch mit ihm vorlieb nahm, das ging ihm nicht in den Kopf. Es nagte an ihm und irgendwo fühlte er sich verletzt und hintergangen, doch war ihm das in dem Moment relativ egal. Es galt Remus von diesem Selbstzerstörungstrip abzubringen!
 

Als sie vor dem Klassenzimmer standen, sah James Sirius mitleidig an und murmelte: „Schon wieder?“ Sirius achtete nicht darauf, sondern riss die Tür auf und stieß James hinein, schloss hinter sich die Tür und sah zu Remus.

Der Anblick, der sich ihm nun bot war noch schlimmer als der von zuvor: Remus hatte die Beine an den Körper gezogen, zitterte unkontrolliert und schluchzte bitterlich.

Es klang so bitter, dass sich in Sirius’ Kehle ein Kloß bildete und er verzweifelt versuchte zu schlucken.

„Hey Moony, ich bin’s, Krone, ganz ruhig“, sagte James und kam langsam auf ihn zu. „Alles in Ordnung, ich bin ja da.“ Sirius beobachtete gebannt die Szene.

James kam auf Remus zu, als sei dieser ein scheues Tier und würde fort springen, wenn er hastige Bewegungen machte. Doch als er sich vor Remus hinkniete, hob dieser den Blick und fiel ihm im nächsten Augenblick um den Hals, laut aufschreiend und weiterhin schluchzend.

„Ich hasse ihn, James! Warum tut er das jedes Mal? Warum? Als würde ich mich nicht offensichtlich genug verhalten, dieser Vollidiot! James, ich halt das nicht mehr aus! Ich schaff’s nicht!“ Er schrie und schluchzte gleichzeitig und Sirius wurde das dumme Gefühl nicht los, dass es hier irgendwie um ihn ging.

James warf ihm einen Blick von der Seite her zu, der ihm bedeutete zu gehen, doch Sirius würde den Teufel tun! Eben dieser Blick bestätigte seine Vermutung nur und jetzt wollte er wissen, was hier gespielt wurde.

„Erstens hasst du ihn nicht…“, setzte James an und Remus unterbrach ihn aufgelöst: „Ja! Und genau das ist ja das Problem!“

„Und was hat er denn diesmal getan?“ Bei diesen Worten warf James Sirius einen scharfen Blick zu. Er kniete vor Remus, der sich um seinen Hals geworfen hatte und Rotz und Wasser heulte.

„Er hat gesagt, dass ich ihm eh nichts abschlagen könnte und er mich nur ausnutzen würde!“ Sirius schnappte empört nach Luft und wollte gerade etwas erwidern, da schluchzte Remus: „Er hat es zwar nicht direkt gesagt, aber so gemeint!“ Die Tränen liefen in Massen seine Wangen hinab und Sirius war kurz davor mitzuheulen. War es etwa so rübergekommen? Das hatte er doch gar nicht so gemeint, er war doch nur genervt gewesen wegen der Viertklässlerin.

„Und dieses Mädchen!“, krächzte Remus. James streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „Du hättest es sehen sollen! Ich war fast bei ihnen, da wollte er sie küssen und auch nachdem ich ihn das erste Mal gerufen habe, hat er nicht aufgehört. Du hättest ihn sehen sollen! Verdammt, James, warum ausgerechnet er? Ich halt das nicht aus!“
 

Sirius fiel erst jetzt auf, wie schwül und erdrückend die Luft hier drinnen war. Sein Hemd klebte ihm an der Haut und egal wie tief er Luft holte, seine Lungen schienen sich doch nicht mit ausreichend Sauerstoff zu füllen.

Der Schweiß perlte ihm von der Stirn und er beobachtete James und Remus weiterhin schwer atmend.

Er hätte lieber doch zu der Viertklässlerin gehen sollen, so wie Remus es ihm gesagt hatte. Er hätte nicht wiederkommen sollen, hätte James’ Blick folgen sollen. Aber nun hatte er das Desaster. Er wusste nicht genau, was Remus meinte, aber eine verschleierte Ahnung hatte er und es machte ihm Schuldgefühle.

Er wollte raus aus diesem dunklen, stickigen und erdrückenden Klassenraum voller Schuldgefühle. Er hielt das nicht länger aus.

So drehte er sich um und riss die Tür auf, hinauszustürmen.

„Sirius!“, vernahm er noch James ihm hinterher rufen und Remus’ verwunderte Stimme: „Sirius?“

Er lief den Gang entlang und lehnte sich hinter der nächsten Ecke an der Wand an, ließ sich daran herunterrutschen. Sein Atem ging schnell und sein Herz schlug schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. Wieso hatte er niemals mitbekommen wie sehr er Remus verletzte?

Aber andererseits konnte er mit James noch herber reden und dem machte es nicht das Geringste aus.

Er vergrub das Gesicht in den Handflächen und bemerkte, dass es hier tatsächlich kühler war.
 

Er lag schon im Bett, ebenso wie Peter, der auch schon schlief, als Remus und James wiederkamen. Sie sprachen nicht miteinander, sondern zogen sich lediglich im dunklen Zimmer um und legten sich in ihre Betten.

Es war hier zum Glück kühler, weil Sirius zuvor sämtliche Fenster aufgerissen hatte, damit die kühlende Nachtluft eindringen konnte.

Er lag noch länger wach. Remus und James waren inzwischen wohl auch schon längst eingeschlafen. So erhob er sich und ging langsam auf Remus’ Bett zu, lehnte sich an den Bettpfosten und beobachtete den gleichmäßig atmenden Jungen für einen Moment. Er wirkte nun wieder vollkommen ausgeglichen.

Doch im nächsten Moment schlug der vermeintlich Schlafende die Augen auf und flüsterte: „Was willst du, Tatze?“

„Ich… ich hab mich nur gefragt, ob…“, druckste er etwas verlegen. Er fühlte sich ertappt.

„Ob ich dir trotzdem bei deiner Strafarbeit helfe? Vergiss es! Die kannst du alleine machen!“, sagte Remus trotzig und drehte sich auf die Seite, sodass er Sirius den Rücken zuwandte, dann brummte er: „Gute Nacht.“

„Nein!“, entgegnete Sirius hastig und setzte sich an die Bettkante. Remus wandte ihm misstrauisch das Antlitz zu und fragte: „Nein? Na dann eben keine gute Nacht.“

„Nein, das meine ich doch gar nicht. Ich wollte dich auch gar nicht um Hilfe bitten – dafür ist morgen beim Frühstück noch genug Zeit. Ich wollte sehen, wie es dir geht.“

„Gut, danke der Nachfrage“, erwiderte Remus kurz angebunden und ließ sich wieder auf sein Kissen fallen.

„Und deinen Händen? Wie geht es denen?“, fragte Sirius. Er wollte unbedingt mit ihm reden.

„James hat sie verbunden“, entgegnete Remus gähnend und hob als Demonstration eine verbundene Hand in die Höhe. Doch gerade wollte er sie wieder sinken lassen, da ergriff Sirius Chance wie Hand und sagte: „Komm kurz mit ins Bad, ich verbinde sie dir noch mal neu!“ Es hörte sich mehr nach flehen an, doch Sirius wollte mit ihm reden. Warum genau wusste er nicht, aber er musste einfach!

Remus blickte ihn verwirrt und misstrauisch an, doch erhob sich schließlich und folgte Sirius ins Bad, der dort das Licht anknipste und zu seinem Schränkchen ging, wo er unter anderem auch Verbandszeug hatte – war ganz nützlich, wenn sie die Vollmondnächte zusammen verbrachten.

Remus hatte die Tür hinter sich geschlossen und sich auf den geschlossenen Klodeckel gesetzt.

Er vermied es zu Sirius zu sehen.

Der nahm sich auch noch eine Salbe und zwei große Stücke Mull, um damit zurück zu Remus zu gehen.

Er kniete sich vor ihn und drückte erst einmal Remus’ Beine ganz zusammen, damit er ihm die Sachen in den Schoß legen konnte. Dann nahm er sich seine linke Hand und löste den Verband, den James ihm in seiner medizinischen Unwissenheit angelegt hatte.

Achtlos ließ er alles auf den Boden fallen und besah sich dann die Wunde.

Remus schwieg. Er würdigte ihn noch immer keines Blickes.

Das Licht hier warf einen unwirklichen Schein auf die Beiden und als Sirius seinen Blick hob, da wirkte Remus unnatürlich blass und krank. Seine Augen waren noch immer blutunterlaufen und darunter zogen sich tiefe und dunkle Ringe. Die Wangen wirkten, ebenso wie die Augen, eingefallen und die Lippen waren aufeinander gepresst, sodass nur noch ein Strich wahrzunehmen war.

Sirius seufzte und nahm sich die Salbe.

„Du siehst scheiße aus“, bemerkte er nebenbei und lugte nach oben um die Reaktion zu sehen und er wurde belohnt, denn für den Bruchteil einer Sekunde hatte Verletztheit in Remus’ Augen geglänzt, doch dann fauchte der zornig: „Danke für das Kompliment.“

„Tut mir leid, aber ich bin so verwöhnt, weil du normalerweise immer gut aussiehst.“ Mal sehen, was nun kam.

„W- Was?“, stotterte Remus und sah nun doch zu ihm. Sirius blieb kühl und sagte: „Gib mir die andere Hand.“

„Wiederhol das!“, forderte Remus und Sirius kam seiner Bitte nach: „Gib mir deine andere Hand.“

„Nicht das!“, fauchte Remus. „Das davor!“

„Sicher nicht“, grinste Sirius und besah nun die Wunde an der rechten Hand. Sie war schlimmer als die an der anderen.

„Wieso hast du das getan?“, fragte Sirius schließlich ernst und strich über die Wunde. Es hatte sich inzwischen eine Kruste über den Schürfungen gebildet, sodass er sich sicher war, dass er Remus nicht wehtat.

„Weil ich wütend war“, erwiderte dieser endlich und Sirius fuhr fort ihn zu verbinden.

„Meinetwegen?“, fragte Sirius weiter und nun vermied er es zu Remus auf zu blicken. Doch dessen Stimme wurde nun noch leiser und er nuschelte: „Ist doch jetzt auch egal.“

„Hast du so was öfter, Moony? Hat das was mit du-weißt-schon-was zu tun? Vollmond und so?“ Nun sah er doch auf, setzte ein schiefes Grinsen auf und fügte hinzu: „Vielleicht ist das bei dir wie bei den Frauen, nur dass du halt 'nen Mondzyklus hast.“ Remus lachte nicht. Er sah nur weiterhin zur Seite, musterte das Waschbecken.

Schließlich wurde es Sirius zu blöd. Er erhob sich, atmete einmal tief ein und wieder aus und dann legte er seinem Freund die Hände an die Schultern und drückte ihn gegen die Wand hinter ihm.

Er neigte sich zu ihm hinunter, kam seinem Gesicht ganz nahe.

Er sah, wie Remus’ Augen nervös hin und her huschten und spürte, dass dessen Atmung flacher wurde. Für einen Moment sah er ihm nur fest in die Augen, dann zischte er: „Pass auf, Remus Lupin: Wenn du ein Problem mit mir hast, wenn ich irgendwas tue, was ich ums Verrecken nicht tun sollte, dann sag mir das gefälligst. Aber mach nie wieder so 'nen Scheiß, weil ich mir dann nämlich verdammte Sorgen um dich mache! Und ab dem Moment habe ich dann ein Problem und das willst du nicht.“

Er hörte Remus schlucken ob seiner harten Worte, doch schien er es nicht zu wagen den Blick niederzuschlagen. Etwas eingeschüchtert erwiderte er lediglich weiterhin Sirius’ Blick, bis er schließlich flüsterte: „Und was, wenn du es nicht verstehst?“

„Wie, wenn ich es nicht verstehe?“ Irritiert lockerte Sirius seinen Griff und Remus nutzte die Gelegenheit, um sich aus dieser Bedrängnis zu befreien. Er schob Sirius von sich und erhob sich, stellte sich nicht all zu weit von der Tür entfernt auf. Und dann sagte er: „Ich weiß nicht, ob du es verstehst, aber ich will nichts riskieren.“ Damit öffnete er die Türe zum Schlafsaal und verschwand in der Dunkelheit des Raumes.

„Aber du musst es riskieren, sonst kommst du nie weiter! Moony! Nur wer wagt, gewinnt! Moony, verdammt!“ Gegen Ende war Sirius zu laut geworden, aber Remus’ Verhalten ärgerte ihn. Er war doch keine Person, die mit Kritik nicht umgehen konnte!

Doch kaum hatte er das gedacht, stand plötzlich wieder Remus vor ihm, legte ihm den Finger auf die Lippen und flüsterte: „Sei leise, sonst weckst du nur die anderen auf.“

Sirius saß alleine am See. Es war kühl geworden, doch das störte ihn wenig.

Jener Vorfall war nun schon zwei Wochen her.

Und noch immer brannte die Erinnerung in seinem Gedächtnis.

Er spürte noch immer Remus’ Finger auf seinen Lippen.

Die halbe Nacht lang hatte er nicht schlafen können. Nur wegen dieser einen Berührung. Zuvor hatte er Remus’ Hände die ganze Zeit berührt, hatte sie in seinen gehabt und sie verbunden. Warum also war dieser eine Kontakt so einschneidend gewesen?

Remus’ Finger hatte zart aber bestimmt auf seinen Lippen gelegen. Wollte ihn zum Schweigen bringen aber irgendwie noch mehr sagen, nur was, das wusste Sirius nicht.

Die Haut war im Gegensatz zu seinen Lippen eher rau gewesen. Und diese Berührung hatte vielleicht nur für den Bruchteil einer Sekunde angehalten. Aber es ließ ihn nicht los.

Besonders seine Reaktion darauf.

Er hatte urplötzlich das Bedürfnis gespürt diesen Finger, der da so zart und bestimmt auf seinen Lippen geruht hatte, zu küssen. Die ganze Hand in seine zu schließen und dann…

Er konnte den Gedanken nicht fortführen.

Er wusste genau worauf es hinauslief, doch konnte und wollte er es sich nicht eingestehen.

Er konnte doch nicht seinen beten Freund…!

Und doch konnte er sich seiner Gedanken nicht erwehren. Immer und immer wieder war es ihm, als spüre er erneut Remus’ Finger auf seinem Mund.

Unwillkürlich biss er sich auf die Unterlippe. Dieses Gefühl war schon wieder da gewesen!

Würde das denn nie aufhören?

Er konnte Remus ja kaum mehr in die Augen sehen, ohne dass er sich vorstellte, wie dieser vor ihm stand und er ihn dann…

„Sirius?“ Eben der Junge aus seinen Gedanken rief ihn nun. „Sirius! Was machst du denn hier alleine? Es ist schweinekalt, komm rein ins Schloss! Wir haben uns schon Sorgen gemacht.“ Inzwischen war er bei ihm, zog sich den Schal in den Hausfarben etwas enger um den Hals und rieb sich die Arme.

„Lass mich allein“, murmelte Sirius. „Mir ist nicht kalt. Und du erkältest dich nur, du bist eh so anfällig…“

„Tatze, was ist denn…“, setzte Remus besorgt an zu sprechen und ließ sich auf dem Boden neben Sirius nieder, doch der unterbrach ihn: „Es ist nichts. Bitte, geh einfach wieder rein.“

„Ist es wegen irgendeinem Mädchen? Immer noch wegen der Viertklässlerin? Sirius, es tut mir leid, dass ich dir die Tour vermasselt habe…“

„Das ist es doch gar nicht“, seufzte der Black da und verbarg das Gesicht in den Händen. Unauffällig strich er sich über die Lippen.

Wie es sich wohl anfühlen würde Remus zu…

„Aber was ist es dann, Tatze? Wir machen uns Sorgen, wirklich. Seit zwei Wochen bist du so komisch und da haben wir gedacht, dass…“

„Wir, wir, wir! Kannst du nicht konjugieren oder warum verwendest du die ganze Zeit nur die erste Person Plural? Oder sprichst du von dir schon im Pluralis Majestatis?“ Seine Entgegnung fiel ruppiger aus als geplant. „Sag mir doch mal was du denkst. Du musst doch nicht dauernd das Sprachrohr für die Rumtreiber mimen.“ Er hatte die Hände wieder sinken gelassen und ließ den Blick über den ruhigen See streifen.

Remus schwieg daraufhin.

Und Sirius bekam ein schlechtes Gewissen.

Wieso war er andauernd so barsch gegenüber Remus? Er wollte es doch gar nicht. Er wusste doch, dass der die harten Worte nicht ertrug.

„Moony, es tu mir leid… ich wollte nicht so…“ Er unterbrach sich, als er Remus’ abwartenden Blick auf sich spürte.

Er wagte es nicht diesen zu erwidern. Er wusste nicht, was er in Remus’ Augen finden würde und wenn er ehrlich zu sich war, hatte er Angst davor.

Denn er wollte nicht noch einmal diese Verzweiflung, diese Enttäuschung und diese Trauer, die nur ihm galten, darin sehen müssen. Und so fixierte er das Spiegelbild des Mondes auf der glatten Seeoberfläche.

„Kannst du mir denn wirklich nicht sagen, was los ist? Wenn du willst erzähle ich es auch keiner Menschenseele, nicht einmal James oder Peter, versprochen.“ Remus sprach leise und legte Sirius die Hand auf die Schulter. Der zuckte allerdings bei der Berührung so zusammen, dass Remus die Hand so schnell als möglich wieder zurückzog.

„Es ist wirklich nichts“, entgegnete Sirius. Und er bedauerte es, dass Remus die Hand weggezogen hatte. Er hätte nun gerne dessen Hand gespürt, auch wenn das nun nicht Haut auf Haut gewesen wäre, sondern durch Handschuh, Mantel und diverse andere Kleidungsstücke.

Sein Freund erwiderte nichts darauf. Und so saßen sie einfach einen Weile lang stumm nebeneinander und starrten auf den dunklen See hinaus.

Doch irgendwann vernahm Sirius ein verdächtiges Klappern neben sich.

Er wandte sich lächelnd zum zitternden Remus und fragte schelmisch grinsend: „Dir wird doch nicht etwa kalt sein?“ Aber er fing sich dadurch nur einen genervten Blick seitens seines Nebensitzer ein.

„Sollen wir reingehen?“, fragte Sirius schließlich, beobachtete noch immer lächelnd seinen Freund. Er wollte nicht rein. Er hatte sich schon lange nicht mehr so unbefangen und wohl in Remus’ Nähe gefühlt, doch er wollte auch nicht, dass der krank wurde.

Dieser schüttelte jedoch lediglich den Kopf, unterdrückte das Zähneklappern so gut er konnte.

„Du musst mir doch nichts vormachen, Moony. Dir friert gleich dein heiß begehrter Hintern ab!“, lachte Sirius daraufhin, doch Remus schüttelte verbissen den Kopf. Alles was er tat, war etwas näher an Sirius heranzurücken.

Der Black musste sich doch etwas wundern. Ging es Remus am Ende etwa wie ihm? Oder war es etwas anderes?

Als Remus dann aber noch ein Stück näher an ihn ranrutschte, da verstand Sirius endlich, was sein Freund damit bezweckte.

Aber er würde nicht darauf eingehen, ohne sich einen kleinen Spaß zu erlauben.

So öffnete er seinen Umhang, erhob sich und als Remus’ Blick ihm fragend folgte, setzte er sich rittlings hinter ihn, schlang die Arme um ihn und zog ihn unter seinen Umhang.

In der Manier machte er es immer bei den Mädchen und sie liebten es.

Und grinsend bemerkte er, wie Remus sich versteifte.

Er war eben immer noch nicht der Spaßvogel schlechthin.

Gerade wollte Sirius seinen Freund allerdings wieder entlassen, da passierte etwas, womit er nicht gerechnet hätte: Remus entspannte sich, atmete tief durch und lehnte sich dann zurück gegen Sirius’ Brust, legte seine mit Handschuhen bedeckten Hände auf die des Schwarzhaarigen.

Nun war Sirius derjenige, der schwer schlucken musste.

Was hatte das zu bedeuten?

Die Mädchen taten das immer und für gewöhnlich pflegte er es dann sie zu küssen, aber nun lag hier Remus in seinen Armen!

Sein männlicher – bester – Freund!

Den konnte er doch jetzt nicht küssen!

Oder erwartete der das nun von ihm?

Er bemerkte verzweifelt, wie seine Hände schweißnass wurden und wie die Nervosität in ihm aufstieg.

Er wusste nicht, wie er jetzt handeln sollte.

Doch Remus nahm ihm das ab, denn er flüsterte schläfrig: „So ist es wärmer, danke sehr.“

Und nun konnte Sirius sich wieder entspannen.

Er musste gar nichts tun, er musste Remus auf die Art einfach nur wärmen, mehr war das gar nicht, er spendete nur seinem besten Freund etwas Wärme auf die Weise! Erleichtert schloss er Remus fester in die Arme und zog ihn näher zu sich heran. Er lehnte seinen Kopf auf dessen Schulter, sodass seine Lippen ganz nahe eines kleinen, unbedeckten Stückes Haut an Remus’ Halsbeuge waren.

Der lehnte den Kopf zurück, sodass er nun auf Sirius’ Schulter gebettet lag.

Und Sirius hatte das Gefühl, als hätte er noch nie etwas so genossen.

Als hätte er noch nie eine solche Wohligkeit, Geborgenheit gespürt.

Er fühlte sich einfach rundum gut.
 

Das war das zweite Erlebnis, das ihn nicht mehr losließ.

Ständig musste er daran denken.

Egal ob beim Essen, im Unterricht und sogar bei ihrem Quidditchspiel gegen Ravenclaw, das seinetwegen beinahe verloren hätten.

Und des Öfteren ertappte er sich dabei, dass er zu Remus starrte. Dass er dem Kratzen seiner Feder lauschte und allein durch diese Kontinuität beeindruckt war. Dass er dessen nachdenklichen und konzentrierten Blick analysierte. Dass er ihm zusah, wie er lächelnd und sich mit James und Peter unterhaltend seine Kürbissuppe aß.

Und jedes Mal wurde ihm der Mund trocken und er suchte nervös etwas mit seinen Fingern anzustellen.

So etwas hatte er noch nie erlebt!

Dieses Gefühl kannte er nicht und er konnte es nicht zuordnen, so zog er irgendwann einmal, als sie abends im Gemeinschaftsraum saßen, James beiseite in eine abgelegene Ecke und fragte ihn leise: „Wieso hat Remus das damals getan?“

Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen, es ergab für ihn keinen Sinn.

„Was meinst du mit damals? Was hat Moony denn getan?“, erkundigte sich James etwas irritiert und warf einen raschen Blick zu ihrem Freund über den sie sich gerade unterhielten. Doch es bestand keinerlei Gefahr, dass der ihnen zuhörte, denn er war in irgendeine Lektüre vertieft und saß lediglich lesend, die Beine angezogen, und auf dem Zeigefinger kauend, auf einem Sessel vor dem Kamin. Sirius allerdings fauchte James an: „Du weißt genau, was ich meine, Krone! Damals in dem Klassenzimmer, als Moony so ausgerastet ist und sich die Fäuste blutig geschlagen hat; als er mir bei meiner Strafarbeit helfen sollte.“

„Ach das meinst du“, erwiderte James und schwieg.

Und allein dass er schwieg sagte Sirius, dass James etwas wusste, was er nie erfahren würde, sagte es ihm James nicht jetzt.

„Ja, genau das. Und jetzt erzähl mir, warum er das getan hat.“

„Da gibt es keinen tieferen Grund. Er war halt fertig und genervt von dir…“ James war offensichtlich um die Antwort verlegen, denn er sprach langsam und nicht gerade fließend.

„Verarsch mich nicht, Krone“, knurrte Sirius und kam ihm etwas näher, sah ihn finster an. „Das ist kein Grund, dass er so austickt. Und du weißt etwas, sonst hätte er mich nicht geschickt um dich zu holen!“ Seinem Blick ausweichend kratzte sich James am Hinterkopf und fuhr sich anschließend durch die Haare. „Nun sag schon, Krone, ich muss es unbedingt wissen, ich bitte dich!“

„Ich kann es dir nicht sagen“, seufzte James nun endlich. Und Sirius war schon froh darum, dass er nun endlich die Wahrheit sagte. „Ich hab ihm versprochen dir nichts zu sagen. Niemandem etwas zu sagen.“

„Aber wieso kann er mit dir darüber reden und mit mir nicht? James, du weißt doch, dass ich nicht nachtragend bin. Wenn ihn etwas an mir stört, dann kann er mir das doch sagen.“ Irgendwo war Sirius verzweifelt. Er verstand einfach nicht, warum Remus nicht einfach mit ihm sprach.

„Sirius, das ist nicht so einfach wie du glaubst. Schließlich ist es ja nicht in dem Sinne Kritik an dir…“ Sirius wollte sich diese Rumdruckserei nicht länger antun. Entweder James sagte ihm, was los war, oder er sagte einfach gar nichts. Und so unterbrach er ihn: „So ein Schwachsinn! Er kann doch mit mir über alles reden! Wir sind doch Freunde.“

„Und genau das ist ja auch das Problem, Tatze. Ich kann es dir nicht sagen, und ob er es dir sagt, muss er entscheiden. Alles was ich tun kann, ist dir zu sagen, dass er versucht dir ein wirklich, wirklich guter Freund zu sein.“ Damit ging James einfach. Ließ Sirius verwirrt in der abgelegenen Ecke stehen.
 

Er versuchte ihm ein wirklich, wirklich guter Freund zu sein.

Seit nunmehr drei Stunden lag Sirius wach im Bett und rätselte über James’ Worte nach.

Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?

Ein wirklich, wirklich guter Freund.

Aber er war ihm doch einer seiner liebsten Freunde. Warum sollte er sich da so sehr bemühen? Er musste doch eigentlich gar nichts dafür tun! Er war doch eigentlich in Ordnung, so wie er war.

Zumindest fand das Sirius.

Aber James’ Worte hatten bestimmt einen tieferen Sinn. Bestimmt hatte er ihm damit einen Tipp geben, ihn auf die richtige Fährte bringen wollen.

Nur leider wusste Sirius mit diesem eindringlichen Satz nichts anzufangen.

Es waren für ihn Tatsachen, die schon längst der Realität entsprachen.

Oder glaubte Remus das etwa nicht? Vielleicht dachte der ja, dass Sirius ihn weniger mochte, als Peter und James…

Nachdenklich drehte er sich auf die andere Seite. Das Bett unter ihm ächzte.

„Schlaf doch bitte endlich“, vernahm er da Remus’ Stimme.

„Moony? Du bist wach?“, fragte Sirius perplex in die Dunkelheit hinein und der Angesprochene erwiderte: „Bei dem Krach den du machst, kann ich nicht schlafen.“

„Bist du eifersüchtig auf Peter und James?“, fragte Sirius gerade heraus und setzte sich auf, obwohl er durch die Dunkelheit nichts sehen konnte.

„Ja, die beiden können nämlich schlafen“, murrte Remus.

„Nein, so meine ich das nicht… ich meine allgemein. Glaubst du, dass ich sie lieber mag?“

Nun schwieg Remus und irgendwann, es kam Sirius viel zu lange vor, fragte er dann: „Wie kommst du darauf?“

„Also stimmt es?“ Sirius fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Wieso dachte Remus denn so etwas? Das war doch total abwegig! „So ein Schwachsinn, Moony, das ist…“

„Nein! Ich hab doch nicht gesagt, dass es stimmt! Ich glaub doch nicht, dass du die beiden lieber magst als mich, außerdem muss ich mit den beiden doch nicht um deine Aufmerksamkeit oder deine Freundschaft buhlen. Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn?“

„Remus, wir müssen unbedingt reden, sonst tick ich noch aus!“ Mit diesen Worten schwang Sirius sich aus dem Bett und trat an Remus heran, um diesem aufzuhelfen und ihn dann aus dem Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum zu ziehen.

Das Feuer war niedergebrannt und außer ihnen war niemand hier.

Stille herrschte in dem sonst so lebendigen Raum. Selbst die Personen in den Bildern schliefen friedlich.

Und eben diese ausgeglichene und ruhige Stimmung hatte sich über den Raum gelegt.

Remus rieb sich müde die Augen und ließ sich in dem Sessel nieder, auf dem er schon einige Stunden zuvor das Buch gelesen hatte.

Sirius ging rastlos vor dem Kamin auf und ab. Wusste nicht, wie er seine Frage formulieren sollte. Doch Remus gähnte herzhaft und fragte dann selbst: „Was ist denn eigentlich los mit dir? Kann das nicht alles bis morgen warten?“

„Nein!“ Die Antwort war abrupt gekommen und ebenso plötzlich war Sirius stehen geblieben und musterte Remus, der wieder die Beine an den Körper gezogen hatte. Die Arme hatte er darum geschlungen und den Kopf auf die Knie gebettet. Die Lider fielen ihm fast zu.

„Worüber willst du denn mit mir reden? Und was ist so wichtig, dass es nicht bis morgen warten kann?“ Remus’ Fragen waren gerechtfertigt, doch ignorierte Sirius sie geflissentlich und erwiderte lediglich: „Moony… irgendwas ist doch los. Irgendwas ist anders zwischen uns. Aber ich weiß nicht, was es ist und das macht mich verrückt! Ich kann an nichts anderes mehr denken! Die ganze Zeit beschäftigt es mich. Was ist das, Moony? Bitte erklär mir endlich was los ist!“ Verzweifelt suchte er in den müden Augen seines Freundes die Erklärung.

Doch Remus schloss die Augen für einen Moment und seufzte.

„Was willst du denn von mir hören, Tatze? Was soll ich dir sagen?“

„Das weiß ich doch nicht! Du musst es mir doch erklären. Ich kapier einfach nicht, was los ist! Die ganze Zeit starre ich dich an! Die ganze Zeit muss ich mich an Momente erinnern in denen wir uns in irgendeiner Weise berührt haben. Remus, ich weiß nicht, was passiert!“ Unsicher trat er einen Schritt auf den anderen zu und musste das Bedürfnis unterdrücken dessen Hand zu ergreifen.

Dieser sah ihn nun von unten an, hatte die Beine wieder herunter genommen und schaute ihn nur aus prüfenden und irgendwie abwägenden Augen an. Dann wandte er den Blick wieder ab und sagte: „Ich kann dir nicht sagen warum du das tust, das musst du selber wissen.“

Sirius stöhnte auf und raufte sich die Haare. Warum waren seine Freunde denn auf einmal alle so unkommunikativ? Niemand wollte ihm irgendetwas sagen! Er hasste das!

„Aber ich weiß es nicht, Moony, ich weiß es doch nicht! Und James will mir auch nichts sagen. Ich versteh einfach gar nichts mehr! Was soll denn das? Ich dachte ihr wärt meine Freunde! Verdammt noch mal!“ Er war nun wütend. Da erzählte er Remus, dass er ihn die ganze Zeit anstarrte und ständig an seine Berührungen dachte und der ignorierte es einfach, nahm es schlichtweg hin. Das durfte doch nicht wahr sein! Das war doch alles total absurd und abwegig.

„Kann ich jetzt schlafen gehen?“, erkundigte sich Remus gleichgültig und wollte sich schon erheben, da drückte Sirius ihn in den Sessel zurück und starrte ihn finster an.

„Nein, du kannst jetzt nicht schlafen gehen. So lange, bis du mir erklärst, was hier gespielt wird. Und wenn es die nächsten drei Wochen dauern sollte. Das ist mir so was von egal!“ Remus blickte ihm nur aus trotzigen Augen entgegen und drehte dann das Antlitz von ihm weg. Er wehrte sich nicht gegen Sirius.

Er blieb einfach da sitzen und sah aus dem Fenster.

Die Minuten verstrichen quälend langsam. Zogen sich endlos in die Länge und die Friedlichkeit, die zuvor noch den Raum gefüllt hatte, war nun verschwunden. Nun schien nur noch das Ticken der Uhr existent.

Tick. Tack. Tick. Tack.

Es hörte nicht auf und irgendwann ließ Sirius Remus los.

Jedoch nur um im nächsten Moment seine Arme um den Jungen zu schlingen und seine Stirn an dessen Schulter zu lehnen.

Zu seinem Erstaunen erwiderte Remus die Umarmung nach einem Moment des Zögerns.

„Bitte Moony. Bitte sag mir endlich was hier gespielt wird. Ich verstehe die Welt nicht mehr und ich kann nicht mehr. Das macht mich einfach wahnsinnig! Ich will endlich Klarheit.“ Er nuschelte es gegen Remus’ Oberkörper und er bezweifelte schon, dass Remus es verstanden hatte.

Da zog der seine Arme zurück, nahm Sirius’ Gesicht zwischen seine Hände und sah ihm einen Augenblick lang fest in die Augen.

Das Ticken der Uhr schien plötzlich verstummt zu sein. Zumindest nahm Sirius es nicht mehr bewusst wahr. Er betrachtete Remus’ Gesicht im bläulich-schwarzen Dunkel und fragte sich, ob der ihm nun wohl endlich antwortete.

Doch da spürte er dessen Lippen auf seinen.

Und ehe er realisiert hatte, dass Remus ihn küsste – geküsst hatte, war dieser schon wieder auf der Treppe zu den Schlafsälen verschwunden.

Er blinzelte einige Male verwirrt und ließ sich dann auf den Sessel nieder, auf dem nur wenige Sekunden zuvor noch Remus gesessen hatte.

Sein Freund Remus hatte ihn gerade geküsst.

Auf den Mund.

Warum?

Apathisch starrte er in die letzte Glut im Kamin.

Er wusste nicht wie lange er da lediglich saß und es nicht fassen konnte.

Tausend Fragen flogen ihm durch den Kopf und keine konnte er beantworten.

Wieso hatte Remus ihn geküsst?

War das der Grund für Remus’ Ausraster? War das der generelle Grund für Remus’ gesamtes Betragen?

Wie sollte es nun weitergehen?

Was sollte er am nächsten Morgen zu Remus sagen, wie sollte er sich ihm gegenüber verhalten?

Und irgendwann begannen sich die Fragen zu wiederholen, weil er einfach keine Antworten fand.

Sich nach vorne beugend raufte er sich die Haare.

Es hatte gerade drei geschlagen.

Und er saß hier im einsamen und kalten Gemeinschaftsraum, konnte nun erst recht nicht mehr schlafen und war von seinem besten Freund geküsst worden.

Wäre Remus ein Mädchen gewesen, dann wäre das alles kein Problem gewesen. Dann hätte er einfach den Kuss erwidert und hätte gewusst wie er mit der Situation umzugehen hatte.

Er würde sich jetzt liebend gerne einfach nur in sein Bett legen und schlafen, denn als die halbe Stunde schlug, spürte er, wie ihn langsam die Müdigkeit überrollte. Denn er wurde schließlich nur sauer darüber, dass er einfach nicht weiterkam – sich im Kreis drehte.

Aber er konnte nicht nach oben in ihren Schlafsaal.

Zumindest wollte er es nicht. Schließlich war Remus da oben. Und was war, wenn der noch wach war?

Was sollten sie dann zueinander sagen?

Er hasste Remus dafür, dass er das getan hatte!

Dafür, dass er ihn geküsst hatte!

Gerade wollte er sich erheben und nach oben schlurfen, da kam ihm ein mehr oder minder furchtbarer Gedanke: Was war, wenn Remus in ihn verliebt war?

Er konnte einfach nicht mehr.

Was sollte das denn alles? Wieso zur Hölle brachte Remus alles auf einmal so durcheinander?

Dennoch stapfte er, nun noch gereizter in ihren Schlafsaal und tatsächlich erkannte er einen schwachen Lichtschimmer aus Remus’ Bett. Als er dann dessen Vorhang zur Seite schob, sah er, dass Remus gebeugt im Bett saß, die Decke über sich gezogen hatte und mit dem Zauberstab Licht zauberte, um vermutlich zu lesen.

Lautlos schloss Sirius die Vorhänge wieder und ging an sein Bett. Und obwohl er sich eigentlich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, stieß er sich an seinem Nachttisch den Fuß an. Er biss sich auf die Lippe, stöhnte auf und zusätzlich machte das Holz, das so gewalttätig ein Stück verschoben wurde, auf dem Boden einen Heidenlärm. Dann fiel er rücklings zu Boden, landete auf seinem Allerwertesten und fluchte unterdrückt auf.

Natürlich bekam Remus das mit und blickte aus seinem Bett heraus, schließlich lag das Sirius’ direkt neben ihm. Einen Moment lang sah er nur auf den am Boden liegenden, dann fragte er zögerlich: „Ist alles okay? Hast du dir wehgetan?“

„Minimal“, gab Sirius zynisch zurück und richtete sich auf, setzte sich auf sein Bett und sah auf seinen Zeh.

Remus saß inzwischen auch auf seiner Bettkante, lehnte sich zu seinem Freund und spendete ihm mit seinem Zauberstab Licht.

Und dann wollte er Sirius’ Fuß fassen, um ihn genauer zu betrachten, vermutlich um zu sehen, ob er sich ernsthaft etwas getan hatte.

Doch kaum hatte er ihn auch nur berührt, zog Sirius abrupt den Fuß zurück und starrte Remus finster an.

Der schluckte schwer und setzte sich wieder zurück.

„Warum bist du noch wach?“, fragte Sirius und legte sich auf sein Bett. Remus blieb sitzen.

„Ich konnte nicht schlafen“, antwortete Remus und sah gen Boden. „Du warst ganz schön lange unten.“

„Ach“, versetzte Sirius sarkastisch. „Was du nicht sagst. Es ist ja auch nicht so, als wäre da ein kleiner Zwischenfall gewesen…“

Sirius sah, wie Remus seinen Zauberstab aus der Hand legte und das Licht verlosch. Eine Weile lang sprachen sie nicht, da murmelte Remus: „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun sollen.“

„Ja, da hast du allerdings verdammt Recht! Das hättest du nicht tun sollen!“ Und diesmal sagte er es so ruppig wie er es meinte.

„Aber wie sollte ich dir anders erklären, was los ist?“, fragte Remus und klang irgendwie verzweifelt. Doch Sirius ging nicht darauf ein, sondern entgegnete: „Na mit Worten! So wie man normalerweise Dinge erklärt!“

„Und was hätte das anders gemacht? Auch wenn ich dir nur gesagt hätte, dass ich… du weißt schon, es hätte doch alles geändert. Und wenn es schon so ist, dann kann ich das wohl auch ein wenig ausnutzen. Ich kann ja wenigstens einmal so sein wie du.“

„Aber du bist nicht wie ich! Ich küsse nicht plötzlich aus heiterem Himmel meine Freunde!“, brauste Sirius auf, und setzte sich auf, schnaubte vor Wut und musste sich arg am Riemen reißen, um nicht loszubrüllen. Remus blieb im Gegensatz sehr ruhig. Er nestelte lediglich etwas nervös am Saum seines Schlafanzugoberteils rum und flüsterte dann: „Was war dann das unten am See? Als du dich hinter mich gesetzt hast, mich in die Arme genommen und gewärmt hast? Du kannst mir nicht erzählen, dass du dich nicht auch wohl gefühlt hast.“

„Ach lass mich doch“, erwiderte Sirius daraufhin trotzig. Remus hatte ja Recht. Er hatte sich ja wohl gefühlt, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht ihn zu küssen.

„Und wie sollen wir jetzt verbleiben?“, fragte Remus schließlich unsicher. Sirius hingegen legte sich hin, murrte: „Also ich schlafe jetzt.“ und zog die Vorhänge zu.

Doch Schlafen konnte er jetzt beim besten Willen nicht.

Einerseits war er wütend auf Remus, andererseits hatte der ja irgendwo Recht und er war und blieb sein bester Freund.

Er war und blieb sein bester Freund…

Ja, er hatte es sich gewünscht und auch wirklich daran geglaubt… Aber so einfach ging das nicht. Dieser Kuss hatte alles verändert, auch wenn wohl niemand anderes es bemerkte.

Die Gespräche zwischen Sirius und Remus waren oberflächlich geworden und sollten sie doch einmal etwas tiefgründiger werden, so blockte Sirius sofort ab. Er konnte es nicht ertragen Remus dann in die Augen zu sehen und wurde ein Thema gewichtiger, so wurde es zwingend, dass man den Blickkontakt herstellte.

Einmal war Remus zu ihm gekommen, als er gerade alleine war und hatte ihn gefragt, ob sie nicht so tun könnten, als sei dieser Zwischenfall niemals vorgefallen und auch wenn Sirius zugestimmt hatte und sich alle Mühe gab, es ging einfach nicht.

Er konnte Remus einfach nicht mehr als den Freund sehen, der er einmal gewesen war.

Aber manchmal, wenn auch nur selten, in wirklich sehr langweiligen Stunden der Geschichte der Zauberei, da fragte er sich, was passiert wäre, hätte Remus ihn länger geküsst.

Und einmal, ganz plötzlich, er brütete gerade über einem Aufsatz, den sie als Hausaufgabe aufbekommen hatten, da drängte sich ihm eine Frage auf. Und allein diese Frage war es, die ihn dazu brachte sich die Haare zu raufen, denn sie war an sich schon absolut abwegig!

Er fragte sich doch allen ernstes, was ihn störte. Ob es die Tatsache war, dass Remus ein Junge war, oder dass er sein bester Freund war.

Und kaum hatte er sich diese elende Frage einmal gestellt, da ließ sie ihn nicht mehr los, beschäftigte ihn Tag und Nacht. Egal wo er war.

Und er fand einfach keine Antwort darauf.

Natürlich hatte er sich bisher noch nie die Frage gestellt, ob er auch mit Jungs könnte, aber er hatte auch nie Grund dazu gehabt und bisher waren immer Jungs seine besten Freunde gewesen, deswegen hatte er sich auch noch nie in einer solchen Zwickmühle befunden.

Das Schuljahr verstrich und es änderte sich nicht viel, außer dass er nun seine Hausaufgaben größtenteils selbst erledigte und sie nicht mehr nur von Remus abschrieb.

Und dann kamen die Sommerferien.

Die meiste Zeit lag er in seinem Zimmer auf seinem Bett und ignorierte alles um sich herum. Seine Familie, die Bilder, das Wetter, einfach alles.

Er vermisste seine Freunde. Auch Remus.

Und als er einmal aus dem Fenster blickte und den Vollmond hereinstrahlen sah, da seufzte er und seine Gedanken drehten sich wieder nur um Remus. Er fragte sich, ob dieser wohl zurecht kommen würde, ohne sie an seiner Seite, mit denen er kämpfen konnte, die ihn in Schach hielten…

Aber Remus hatte es Jahrelang geschafft, da würde er das auch schaffen.

Nichtsdestotrotz sorgte er sich um seinen Freund.

Eigentlich hatte er sich nie Sorgen um Remus gemacht… aber wahrscheinlich lag das nur daran, dass sie sich normalerweise in den Ferien immer geschrieben hatten und nun Funkstille zwischen ihnen herrschte. Daran würde es wohl liegen.

Er drehte sich auf die andere Seite, kehrte dem Mond den Rücken zu und dachte weiter an Remus. Wie der nun in Gestalt eines Werwolfes irgendwo eingesperrt war und verzweifelt versuchte sich zu befreien, sich aber dadurch nur selbst Verletzungen zufügte.

Wenn sie sich im nächsten Schuljahr wieder sehen würden, hätte Remus wahrscheinlich noch mehr Narben.

Sirius hatte auch eine Narbe von einer Vollmondnacht. Sie zog sich schräg über sein Schlüsselbein. Vorsichtig zog er sein Hemd ein Stück zur Seite und strich über die erhobene Stelle, an der seine Haut nicht wieder perfekt zusammengewachsen war. Und ihn überkam ein Schauer.

Diese Narbe war etwas, was ihn für immer an Remus erinnern würde. Etwas, das er nicht einfach auslöschen oder ignorieren konnte. Sie war ein Teil von ihm und eigentlich war Remus das ebenso. Er konnte es nicht leugnen. Genauso wenig wie er seine Freundschaft zu James oder Peter leugnen konnte.

Aber die hatten ihn verdammt noch mal nicht geküsst!

Frustriert legte er sich auf die Seite und schloss die Augen.
 

Plötzlich klopfte etwas an sein Fenster. Der Morgen graute gerade und das Geräusch hatte Sirius geweckt. Er setzte sich auf und erkannte, dass es sich um James’ Eule handelte, die einen Brief ans Bein gebunden hatte und mit dem Schnabel gegen das Glas klopfte.

Etwas verwundert öffnete Sirius das Fenster und ließ die Eule ein. Normalerweise war James doch extrem faul und schrieb nur im äußersten Notfall.

War etwas passiert?

Unruhig nahm er der Eule den Brief ab und ignorierte ihr Vorwurfsvolles Schnabelgeklacker, als er sich nicht weiter um sie kümmerte, sondern den Brief aufriss und begann die paar hastig geschriebenen Zeilen zu lesen:

„Remus liegt im St. Mungo. Keine Ahnung, was genau passiert ist, aber ich werd ihn bald besuchen gehen.

Schreib dir dann noch genaueres.

James“

Sirius Konzentrationsspanne hatte angehalten bis zum ersten Punkt.

Remus lag im St. Mungo!

Wahrscheinlich hatte er sich in der letzten Nacht zu schwer verletzt! Oder er hatte es geschafft sich zu befreien und hatte jemanden angegriffen, weswegen man ihn hatte verwunden müssen?

Ohne noch weiter zu warten, zog sich Sirius an und polterte die Treppe hinunter.

„Mom, ich muss weg, ich benutz den Kamin!“, rief er noch und griff in das Porzellandöschen auf dem Kaminsims, in dem das Flohpulver aufbewahrt wurde.

„Sirius? Sirius, wo gehst du denn hin? Warte doch!“, seine Mutter kam gerade aus dem Morgenzimmer, da zeigte das Flohpulver seine Wirkung und transportierte ihn in Windeseile ins St. Mungo.

Dort fragte er als erstes nach Remus.

Doch man konnte ihm nur sagen, dass der schlafe, weil er starke Beruhigungszauber gebraucht habe. Aber auf sein Drängen hin schaffte er es, dass man ihn zu Remus’ Zimmer brachte.

Mit klopfendem Herzen öffnete er die Tür und trat ein.

Und da sah er ihn liegen und schlafen.

Er hatte im Gesicht noch Wunden und ihm waren Verbände angelegt worden.

Langsam ging Sirius auf ihn zu. Seine Knie fühlten sich weich an. Außer ihm war niemand hier, doch es musste wohl jemand hier gewesen sein, da noch ein Stuhl am Bettrand stand. Sirius setzte sich darauf.

Wahrscheinlich war Remus’ Mutter hier gewesen.

Mit fest aufeinander gepressten Kiefern musterte er seinen Freund. Wie er dalag und scheinbar friedlich schlief.

Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte Remus’ Wange. Sein Gesicht war ganz heiß.

Dann ergriff er die Hand des Schlafenden.

Was war nur geschehen?

„Was machst du nur immer, Moony?“, murmelte er und in diesem schrecklich stillen Zimmer klang seine Stimme so unwirklich und laut.

Er saß lange hier. Und die ganze Zeit war er alleine mit Remus. Es war bestimmt schon Mittag und er saß noch immer hier und hielt Remus die Hand.

Doch da spürte er, wie sich diese regte und sich langsam auch um seine legte, zaghaft zudrückte.

Und dann öffnete Remus die Augen.

Sirius konnte sich nicht erinnern jemals so glücklich gewesen zu sein wie in diesem Augenblick. Noch hielt die Stille an und Remus sah nur auf seine Hand und dann zu ihm. Und schließlich lächelte er.

„Ich hab mir Sorgen gemacht, Moony“, sagte Sirius und wollte eigentlich vorwurfsvoll klingen, doch scheiterte er kläglich, schon allein an dem glücklichen Lächeln in seinem Gesicht, das er einfach nicht loswurde, sowie dem elenden Kloß in seinem Hals. Remus lächelte schwach zurück und erwiderte leise: „Tut mir leid, das wollte ich nicht.“

„Kannst ja nichts dafür“, flüsterte der Schwarzhaarige und musste sich verstohlen eine Freudenträne aus dem Augenwinkel wischen. Sie schwiegen wieder.

Aber Sirius zog seine Hand nicht weg. Er hätte Remus in diesem Moment zu gerne umarmt und ihm gesagt, wie froh er war, dass er wieder aufgewacht war. Doch hielten ihn dessen Verletzungen zurück.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst“, durchbrach nun Remus die Stille und blickte zur Decke.

„Wie kommst du denn darauf? Natürlich komme ich, wenn du im Krankenhaus liegst, schließlich sind wir nach wie vor Freunde!“, brauste Sirius da auf. Doch Remus blieb ruhig, blickte wieder zu ihm und fragte: „Sicher? Ehrlich gesagt war ich mir da nicht mehr so sicher. Ich dachte, ich hätte alles versaut durch den… na ja, den Kuss.“ Dann sah er wieder zur Seite.

Sirius schluckte schwer. Er hatte das Gefühl gehabt, als durchbohrte Remus’ Blick ihn förmlich. Doch er fing sich wieder und antwortete: „Kuss hin oder her. Ich mag dich ja trotzdem noch und mache mir Sorgen um dich. Daran ändert so was nichts. Es ist halt nur anders… irgendwie seltsam.“

„Ich weiß“, seufzte Remus. „Das ist es für mich auch. Ich hätte das nicht tun sollen. Es war ja für mich schon schwer genug das zu akzeptieren. Ich weiß nicht, was mich in dem Moment geritten hat. Ich bereue es wirklich, denn davor konnte ich immer zu dir kommen und jetzt ist das schwieriger.“

Sirius drückte daraufhin seine Hand.

Eigentlich wollte er Remus Recht geben, aber tief in seinem Innern glaubte er, dass es besser so war. Erstens war so die Last von Remus genommen und zweitens wusste Sirius nun, warum Remus immer so sensibel reagiert hatte. Es hatte einfach Klarheit geschaffen.

„Willst du mir eigentlich erzählen, was passiert ist?“, fragte Sirius schließlich, doch Remus schüttelte stumm den Kopf. Es wunderte ihn zwar, aber schlussendlich entschied sich Sirius dafür nicht weiter nachzufragen, wenn Remus es nicht erzählen wollte.

Sie sprachen nicht mehr viel, bis Sirius gehen musste.

Und als er wieder zu Hause war und auf seinem Bett lag, waren seine Gedanken wieder bei Remus.

Die ganze Zeit dachte er an ihn!

Plötzlich sprang die Tür auf und sein Bruder Regulus trat ein.

„Was willst du hier?“, fragte Sirius und setzte sich auf.

„Mom hat mich geschickt um rauszufinden, wo du heute warst“, antwortete der und setzte sich zu ihm aufs Bett.

„Geht sie nichts an“, gab Sirius maulig zurück und ließ sich wieder zurückfallen.

„Mann, was ist denn los mit dir?“, fragte Regulus entnervt. „Den ganzen Tag bist du nur in deinem Zimmer und bläst Trübsal! Hast du wenigstens einen Grund das zu tun?“

„Remus liegt im St. Mungo.“ Eigentlich hatte er es nicht erzählen wollen, weil seine Familie ja nicht unbedingt begeistert davon war, dass er mit einem Schlammblut befreundet war.

„Der kleine Werwolf? Seit wann das denn?“

„Seit heute“, seufzte Sirius und drehte ihm den Rücken zu.

„Das erklärt trotzdem nicht, warum du schon die ganze Zeit so ne Depri-Phase hast.“ Er stand auf und ging zu Sirius’ Schreibtisch. Begutachtete die Dinge, die darauf lagen. „Pech in der Liebe?“, fragte er schließlich affektiert mitleidig. Seitens Sirius bekam er nur ein Knurren als Antwort.

„Ach herrje! Bist du unglücklich verliebt? Erwidert sie deine Gefühle nicht?“ Er kam wieder zu ihm, beugte sich über ihn und kniff ihm in die Backe. Der Jüngere schlug seine Hand weg und fauchte: „Lass mich endlich in Ruhe! Außerdem ist es grad andersrum!“

„Und wieso verklickerst du ihr das nicht ganz einfach?“, fragte der große Bruder und zog die Augenbrauen verwundert hoch. Sirius jedoch setzte sich auf und sagte leise: „Mir liegt zuviel an der Person.“

„Na dann… mach aus der Not ’ne Tugend, schließlich lebt man nur einmal, kleiner Bruder. Übrigens: Ich soll dir auch ausrichten, dass es gleich Essen gibt und Mom dich endlich mal wieder zu Gesicht bekommen will.“ Mit den Worten verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Sirius blieb still auf dem Bett sitzen und starrte auf seine Hände.

Eher noch auf die eine Hand, die heute die Remus’ gehalten hatte.

Aus der Not eine Tugend machen… Regulus hatte doch keine Ahnung!

Wütend ballte er die Hand zur Faust und schlug auf sein Bett.

Weich wurde sie gefedert.

Na super! Niemand konnte ihm in dieser beschissenen Situation helfen!

Aber er hatte sich heute wirklich Sorgen um Remus gemacht. Für einen kurzen Moment hatte er sich vorgestellt, wie sein Leben ohne diesen verlaufen würde. Wie es dann wohl sein würde.

Aber er hatte den Gedanken gleich wieder vertrieben. Er war zu schrecklich.

Und plötzlich erinnerte er sich wieder an den Kuss, den Remus ihm gegeben hatte.

Seine Lippen waren warm und weich gewesen und obwohl der Kuss so kurz gewesen war, eigentlich unwesentlich, hatte Sirius doch alles gespürt, was Remus in diesen Kuss gelegt hatte.

Er erinnerte sich, wie Remus ihm fest in die Augen gesehen hatte. Der Blick war so intensiv gewesen, dass es ihm einen Schauer über den Rücken gejagt hatte.

Er hatte einfach nichts mehr von seiner Umgebung mitbekommen. Er war von diesem Blick wie gefesselt gewesen.

Und dieser Kuss!

Er war so zaghaft und schüchtern, so zurückhaltend gewesen und gleichzeitig doch so voller Hingebung. Hätte ihn ein Mädchen so geküsst, er hätte es geliebt; bedingungslos.

Und da war wieder die Frage:

Störte es ihn, dass Remus ein Junge, oder dass er sein bester Freund war?

Ihm fielen jetzt auch wieder all die anderen Momente ein.

Wie Remus’ Finger auf seinen Lippen gelegen, ihn zum Schweigen gebracht hatte.

Oder wie sie zusammen am Seeufer gesessen waren; Remus in seinen Armen, weil ihm kalt gewesen war.

„Sirius!“ Es war die schrille Stimme seiner Mutter, die ihn aus den Erinnerungen riss. Sie wollte ihm damit wohl sagen, dass er zum Essen kommen sollte. Und seufzend erhob er sich, verließ das Zimmer.
 

Remus hatte nicht lange im St. Mungo bleiben müssen, Gott sei Dank!

Die Verletzungen waren nicht all zu schlimm gewesen. Dennoch musste Remus noch das Bett hüten und verpasste so den Anfang des siebten Schuljahrs.

Aber dafür war die Anspannung, die zwischen Sirius und ihm geherrscht hatte, abgeklungen. Sie konnten wieder ungezwungen miteinander lachen und Sirius kam wieder zu Remus, wenn er keine Lust dazu hatte, seine Hausaufgaben alleine zu erledigen.

Dennoch, nachts, wenn Sirius alleine im Bett lag, da erinnerte er sich immer noch an den Kuss zurück und fragte sich, ob Remus’ Gefühle sich wohl geändert hatten.

Und dann kam der verhängnisvolle Abend in den Drei Besen.

Sie waren schon etwas angeduselt und die Stimmung war allgemein feucht fröhlich.

Remus hatte neben Sirius gesessen und ganz eindeutig zu viel getrunken, denn er legte ihm seinen Arm um die Schultern, lehnte seine Wange an die Sirius’ und sagte: „Oh Gott, Tatze! Ich liebe dich! Ich weiß nicht warum, aber ich liebe dich.“ Und dann hatte er ihm einen Kuss auf die Backe gedrückt. Sirius war im nächsten Moment aufgesprungen und hatte sich nach draußen gedrängelt, Remus im Schlepptau.

Sie konnten ihren Atem sehen, wie er in kleinen weißen Wölkchen aus ihren Mündern stob und sich dann in Nichts auflöste.

„Bist du bescheuert?“, rief Sirius im Laufen, zog Remus noch weiter von der Kneipe weg, sodass sie endgültig außer Sicht- und Hörweite kamen. „Ich dachte, du hättest es schon bereut mich einmal geküsst zu haben und nun kommst du so an? Was willst du eigentlich von mir?“

„Dass du mich küsst“ Remus bemühte sich normal zu sprechen, doch man konnte ihm die Konzentration anhören und er schaffte es auch nicht das Lallen ganz einzustellen.

„Nein!“, brüllte da Sirius.

„Aber du hast doch gefragt, was ich von dir will. Und das war nur eine ehrliche Antwort.“ Remus war ganz eindeutig betrunken, sternhagelvoll. Sirius aber kehrte ihm den Rücken zu und brummte: „Ach du bist doch besoffen.“

„Na und?“, hörte er da Remus sagen. „Kann ja sein, aber es stimmt. Und auch wenn ich damit unsere ganze Freundschaft versaue! Ist mir egal!“

„Sei doch still, Moony, sei doch einfach still! Du wirst es nur wieder bereuen!“ Er hatte sich wieder zu seinem Freund umgedreht.

Sie standen in einer kleinen Seitengasse in die nur gedämpft das Licht der Straßenlaterne zu ihnen drang und das Mondlicht erreichte sie gar nicht.

„Aber…“

„Nein!“, fiel Sirius ihm ins Wort. Er war sauer. Es war doch alles so gut gelaufen! Endlich war wieder alles zwischen ihnen normalisiert gewesen und nun das! „Ich werd dich jetzt bestimmt nicht küssen!“

„Bitte, Sirius, bitte! Nur einmal.“ Die pure Verzweiflung lag in seiner Stimme. Er näherte sich dem Schwarzhaarigen, doch der tat einen Schritt zurück und schüttelte nur den Kopf. Aber Remus ließ nicht locker, bis Sirius an die Hausmauer stieß.

Dann legte Remus ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn.

Sirius konnte es kaum fassen.

Doch als er sich wieder gesammelt hatte, da stieß er Remus von sich und trat von der Mauer weg.

„Ich hab dir gesagt, dass ich dich nicht küssen will! Verdammt noch mal! Du bist ein Kerl! Und noch dazu eigentlich mein bester Freund! Weißt du eigentlich, dass das total abartig ist?“

„Ja, ich weiß, wie abartig das ist. Ich hab mir lange genug Gedanken darüber gemacht. Aber ich kann es einfach nicht abstellen, auch wenn ich es gerne würde. Und irgendwie hoffe ich immer noch, dass es dir genauso gehen könnte. Verstehst du das nicht? Warst du noch niemals wirklich verliebt?“ Er war zu Boden gefallen und noch nicht wieder aufgestanden, hielt den Blick gesenkt. Seine Stimme klang gebrochen.

Sirius aber sah lediglich auf ihn herab und entgegnete: „Zumindest nicht in meinen besten Freund.“

„Es tut mir ja leid! Ich will es ja eigentlich auch nicht! Aber was soll ich tun? Ich hab schon alles versucht: Es ignorieren, es mir ausreden, es verleugnen, es für eine Phase erklären, mich für verrückt halten… was soll ich denn noch machen?“ Sirius bot ihm seine Hand an, um ihm beim Aufstehen zu helfen, doch Remus schlug sie weg und durchbohrte Sirius mit seinem Blick förmlich.

- Aus der Not eine Tugend machen… -

Warum fiel ihm dieser dämliche Spruch gerade jetzt ein?

„Und jetzt?“, fragte Remus nach einer Weile in der Sirius ihm nicht geantwortet hatte. „Steht das ganze jetzt wieder zwischen uns?“

- Man lebt nur einmal… -

Sirius fuhr sich durch die Haare. Was sollte er Remus denn nun sagen?

„Hasst du es denn wirklich so sehr, wenn ich dich küsse?“, fragte Remus schließlich und stand nun doch endlich auf, sah seinen Freund traurig an.

- Was störte ihn? -

„Ich hasse es nicht, wenn du das tust, es ist nur so seltsam, weil es doch eigentlich nicht so sein sollte… oder?“ Er sprach leise und wagte es nicht Remus nun in die Augen zu sehen. Er hasste es wirklich nicht. Denn wenn er sich an das erste Mal zurückerinnerte, als Remus ihn geküsst hatte, dann wurde ihm eigentlich warm.

Er sträubte sich aber dagegen. Es war einfach nicht die Norm.

Aber seit wann kümmerte ihn die Norm?

„Und was sagt mir das jetzt?“, fragte Remus argwöhnisch und der Black konnte seinen Blick auf sich spüren.

„Keine Ahnung, darfst du gern interpretieren. Und hier noch was: Man muss aus der Not ’ne Tugend machen, schließlich lebt man nur einmal.“ Endlich sah er auf und grinste schief.

Er wusste selbst nicht wirklich, was er damit sagen wollte, aber Remus schien es auf seine Weise zu deuten, denn er kam auf ihn zu, legte ihm die Arme um die Schultern und küsste ihn zärtlich.

Und Sirius erwiderte den Kuss vorsichtig.

Und es war anders als jeder Kuss, den er einem Mädchen gegeben hatte. Da war auf einmal so viel mehr!

Doch viel zu früh löste Remus sich wieder von ihm, sah ihm prüfend in die Augen und fragte: „Und war’s schlimm?“

Sirius schluckte schwer und schüttelte dann den Kopf. Nur um Remus die Hände an die Hüften zu legen.

Und das war ihr erster Kuss, der von ihm ausging.
 


 


 

Nun, noch ein Wort zum Abschluss, denn dies war das letzte Kapitel.

Vielen Dank, dass ihr die FF gelesen habt, ich hoffe, es hat euch gefallen. Mir fällt es immer extrem schwer FFs zu schreiben und ich bin darin weiß Gott keine Koryphäe. Mein Problem ist es bestehende Charaktere mit bestehenden Rahmenbedingungen zu nehmen und diese in eine interessante neue Handlung einzustricken... Deswegen halt ich mich für gewöhnlich auch sehr zurück, was das Schreiben von Fanfictions angeht, aber Übung macht den Meister, nicht wahr? Und ich habe mir natürlich Mühe gegeben.
 

LG, Terrormopf



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2010-03-19T15:21:35+00:00 19.03.2010 16:21
So, dann wollen wir uns mal ans zweite Kapitel machen. ^^

Wollte ihn zum Schweigen bringen aber irgendwie noch mehr sagen, nur was, das wusste Sirius nicht.
-> Tja, Die Sprache der Finger ist sehr schwer verständlich... u.û

Er konnte doch nicht seinen beten Freund…!
-> Sie beten neuerdings zusammen? Religion und Harry Potter verträgt sich aber doch gar nicht. *g*

„Das ist es doch gar nicht“, seufzte der Black da [...]
-> Ist das "der Black" absichtlich? Ist natürlich möglich, aber das mit dem Artikel vor dem Namen hört sich für mich sehr ungewohnt an... XD

„Wir, wir, wir! Kannst du nicht konjugieren oder warum verwendest du die ganze Zeit nur die erste Person Plural? Oder sprichst du von dir schon im Pluralis Majestatis?“
-> Alles sehr intelligent für den sonst eher faulen Sirius. xD Da hat er aber gut aufgepasst in der Schule. (Vor allem weil ich mir dieses Majestätius-Dingens immer noch nicht merken kann... Ne, Majestatis hieß es... Siehst du! XD)

Moony, es tu mir leid…
-> Hast du in dieses Kapitel irgendwie extra Rechtschreibfehler eingebaut, weil ich mich beim letzten beschwert hatte? xD

[...]zum zitternden Remus[...]
-> Die Indizien, dass Remus eine Frau ist, häufen sich. xD Sirius, du als der Mann solltest ihn jetzt wärmen. So ganz klischeehaft. ^^

Die Mädchen taten das immer und für gewöhnlich pflegte er es dann sie zu küssen, aber nun lag hier Remus in seinen Armen!
-> Ist kein großer Unterschied, Sirius. XD

Egal ob beim Essen, im Unterricht und sogar bei ihrem Quidditchspiel gegen Ravenclaw, das seinetwegen beinahe verloren hätten.
-> Da fehlt was im Nebensatz!

Bestimmt hatte er ihm damit einen Tipp geben, ihn auf die richtige Fährte bringen wollen.
-> Da ist was falsch...

„Remus, wir müssen unbedingt reden, sonst tick ich noch aus!“
-> Ja, aber geht doch dafür bitte raus, es gibt Menschen, die schlafen nachts ganz gern. XDDD

Selbst die Personen in den Bildern schliefen friedlich.
-> Stimmt ja, die gab's auch noch. O.O Ich war viel zu lange ohne Harry Potter...

Die ganze Zeit muss ich mich an Momente erinnern in denen wir uns in irgendeiner Weise berührt haben.
-> Ganz süß, aber da fehlt noch ein Komma vor "in denen". =D

Ach ja... die armen beiden. Dumme Situation. Hoffentlich löst sich das jetzt noch...

Hdl ♥ Steph
Von: abgemeldet
2010-03-18T13:29:25+00:00 18.03.2010 14:29
Ich wollte nur mal eben anmerken, dass ich dieses "neue" System, wie die Fanfics gezeigt werden, doof finde. *schmoll* Früher war alles besser, auch wenn's jetzt natürlich schicker aussieht...

Aber nun zur Geschichte. ^^

[...]strahlte warm auf das duftende Gras danieder.
-> Danieder ist ein cooles Wort, das merk ich mir. (Oh je, ich und meine so sinnlosen Kommentare immer. Sag bloß Bescheid, wenn du es seriöser willst, dann strenge ich mich an. xD")

Einzig Remus sah den Lehrer aufmerksam an und ließ seine Feder über das Pergament, das vor ihm lag, kratzen.
-> Streber! xP

„Na und? Deiner auch, also kannst du ihm auch helfen“, entgegnete Moony trotzig und versuchte James’ Hundeblick standzuhalten.
-> Hey, na komm, Remus, dein Hundeblick ist sicher authentischer! Du musst Feuer mit Feuer bekämpfen! xD Oder Sirius, du kannst auch 'nen guten Hundeblick. James, irgendwie bist du der einzige, der's nicht draufhat. =D

Was dachte sich der Schwarzhaarige nur immer dabei?
-> Ich wage ganz mutig zu behaupten: Gar nichts.

Aber wenn er es sich recht überlegte, es wirklich versucht ein Mädchen zu bekommen hatte Remus nie; [...]
-> Das ist verdammt umständlich formuliert. Besonders für arme Mädchen, die gerade erst Ferien bekommen haben. =)

Schlafen war doch wohl um einiges schlimmer, als beim Gähnen die Hand nicht vor den Mund zu nehmen.
-> Das ist alles relativ. Wir waren im Unterricht mal auf Anordnung der Lehrerin extra leise, damit ein Mitschüler, der eingeschlafen war, nicht aufwacht. xD So schlimm scheint es also nicht zu sein.

„Nein! Ich meine doch! Ich meine, ja, ich habe dich vermisst.“
-> Dieses Mädel ist ein einziges laufendes Klisché... XD

„Wusstest du eigentlich, dass du im Licht der untergehenden Sonne noch schöner bist?“
-> *würg* XD Ich bin froh, dass ich das nicht ernst nehmen muss. Dieser Kitsch immer! xD

Er wollte nur ein bisschen mit ihr spielen.
-> *Sirius einen Hundekeks zuwerf* Feiner Junge, gut hast du das gemacht... *ihn kraul*

Was würde Remus wohl sagen, könnte er ihn jetzt hören?
-> Genau, dabei immer an Remus denken. *noch einen Keks geb*

„Und wer ersetzt mir jetzt den Kuss, den ich bekommen hätte?“
-> *schon einige Ideen hat* *eg*

[...]dann kommt James zu dir und deinem Liebling kannst du eh keinen Wunsch abschlagen!
-> Uh, Eifersuchtsdrama? =D

„Willst du jetzt heulen wie die Mädchen, die ich flachgelegt hab?“
-> Schach und Matt... *drop* Bye, Remus! *ihm nachwink*

Bloß nicht überanstrengen war seine Devise.
-> Wie habe ich gestern gelernt? Man ist nicht faul, man nutzt nur seine Ressourcen suboptimal. ^^

„Sag mal, heulst du?“
-> Ja. Wie eines der Mädchen, die du flachgelegt hast, Sirus. =.=" Ich bin jetzt böse auf dich, Hündchen.

James kam auf Remus zu, als sei dieser ein scheues Tier und würde fort springen, wenn er hastige Bewegungen machte.
-> Voll der Rollentausch. James war doch das Reh! =D

„Er hat es zwar nicht direkt gesagt, aber so gemeint!“
-> Tipp von Frau zu Frau, Remus: Männer meinen nichts anderes als sie sagen... =D

„Vielleicht ist das bei dir wie bei den Frauen, nur dass du halt 'nen Mondzyklus hast.“
-> Sag ich doch, von Frau zu Frau xD

Gut, ich bin arbeitslos, da waren ja gar keine Fehler drin... T.T" Schäm dich!
Ich habe leider keine Ahnung, ob die beiden OOC sind oder nicht, das letze Mal als ich Harry Potter gelesen habe, ist schon sehr lange her... und dann ist Sirius ja schon recht früh gestorben. Also nehme ich es jetzt einfach so hin. Und sind Shonen-Ai-FFs nicht immer OOC, wenn es nicht gerade zu einer SA-Serie ist? =) Na ja, lassen wir das also.
Es waren recht viele kleine Zeitsprünge drin, die natürlich die unwichtigen Unterrichtsstunden überbrückt haben, aber irgendwie hat mir das nicht so gut gefallen. Im Mittelteil waren es irgendwie recht viele in relativ kurzer Zeit. Aber das ist Geschmackssache. =)

hdl ♥ Steph
Von:  pornoministerin
2010-01-03T23:38:55+00:00 04.01.2010 00:38
Das ist ein echt echt schönes Fanfic. Teilweise sind mir beide ein wenig zu OOC und Sirius lässt den armen Remus so lang warten xD *plüüüsch* aber ich finds gut wie du die kapitel in die vorfälle zwischen ihnen gegliedert hast. und natürlich auch, dass sie nicht gleich über einander herfallen, wie man es sonst oft in FFs findet. =) Wunderhübsches FF! =) Danke fürs Uploaden!
Von:  Cyomoon
2009-10-27T19:47:59+00:00 27.10.2009 20:47
Also ich muss sagen das du dass eigentlich schon recht gut beherrschst ^^
war ne echt spannende und schöne geschichte und wie heißt es so schön ?? gut ding will weile haben !! ^^

|3
Von:  Chibii
2009-09-09T16:47:38+00:00 09.09.2009 18:47
Hey, wow ich bin begeistert!
Das ist eine sehr gute FF und die Storyline ist auch sehr gut. Mir hat es sehr viel spaß gemacht, diese FF zu lesen und ich muss sagen, ich finde es schade, das sie schon fertig ist. :D
Man merkt, dass du dir Mühe gegeben hast und ich finde diese FF wirklich klasse :)

Sagst du mir bescheid, wenn du wieder eine FF schreibst??

Lg Chibii
Von:  Takunyan
2009-08-09T19:32:06+00:00 09.08.2009 21:32
der ff sieht schon mal sehr cool aus
hoffe du machst schnell weiter ;)
ich werd ihn auf jeden fall weietrlesen! ^^
Von:  celineamilia
2009-08-09T07:01:01+00:00 09.08.2009 09:01
hi
klasse deine ff
bin gespannt wie es weiter geht
küsschen


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